Winftag den 23. Zluli 1839. D l l v r i e n. driest, 18. Juli. Reisebericht des Capitans Pellegrini am Vord des Dampfschiffes „Varon E'ch-hoff." das am li. dieß 9 Uhr Abends von Syra edging und heule Nachmittags 2 Uhr hier einlief. — »Mcine Abfahrt von Syra verzögerte sich um zwei Stunden in Erwartung der französischen Dampf-boote. Jenes, baS von Constantinopel eintreffen sollte, wird wahrscheinlich noch einige Tage säumen, da es durch emtn Zusammenstoß mit d,m französischen Linienschiffe, daS den Admiral Lalande führt, gelitten hat. Das zweite, aus Alexandrien kommend, brachte die Nachricht von einem am 25. v. M. in Syrien vorgefallenen Treffen. Man sagle, die ägyptische Armee, 52.000 Mann stark, habe 60.000 Mann Türken und zwar mit solcher Gewalt angegriffen, daß die Schlacht binnen zwei Stunden entschieden war. Das ganze türkische Heer habe die Flucht ergriffen, habe Menschen, Waffen, alles Ge-räth und selbst die Kriegscaffe eingebüßt. Den Bericht über diesen Sieg soll Ibrahim Pascha an seinen Vater in dem Zclce des türkischen Feldherrn Hasis Pascha geschrieben haben. — Am 4- dieß ist die in den Dardanellen gelegene türkische Flotte ausgelaufen. — Am l2. dieß traf ich im Piräus die k. k. Fregatte »Medea« und die von Sr. k. k. Hoheit, Erzherzog Friedrich commanbirl« f. k. Corvette .,Ca' roüna." — Alerandrien, 6. Juli lL3g. Nachdem Ibrahim Pascha seinem Vater über das unablässige Vorschreiien der türkischen Truppen und deren aufrührerischen Umtriebe im Volke, die dringendsten Vorstellungen gemacht, nachdem sich Mehmeb Ali überzeugt kalte, welche Gefahr im Verzüge sey. ü^r. sandte er durch seinen ersten Secretär, Samp Ncp, stintM Sohne die unbedinglesten Vlfehle zum An, gliff, der inzwischen bereits vorbereitet war. Am »?. Juni Wüt Soliwan Pascha (Sclves) von Tcl- schair aufgebrochen und am lg. an den Ufern des Sedjur angelangt, wo setzte sich die ganze ägyptische Armee in Marsch nach Mifsir, wo sie im Angesicht des türkischen Heeres Halt gemacht und stch am 20. in Schlachtordnung aufgestellt hatte. Am 2l. entspann sich ein zwar heftiger, aber nur theil: weiser Kampf zwischen den Cavallcriecorps der Vorhut, wonach dle Türken sich mit geringem Verluste und in ziemlicher Ordin'ng zuriickgczogcn, aber den» noch l^» Kanonen mit Mlmilion und ihr« Zelt« sammt Gepäck im Stiche gelassen, um sich kei Tal Baschar ") wieder aufzustellen. Hier hat Ibrahim sie am 25. mit seiner ganzen Macht angegriffen und schon am 2. Juli verkündigte «ine telegraphisch, Nachricht hier die gänzliche Vernichtung der lurki« schen Armee. Am Abend desselben Tages bracht, »in Tartar Ibrahim Pascha's Siegeßberichl, wtlchcr in Hasis Pascha's erobertem Zelte geschrieben war und in wenig Worten sagte, daß Ibrahim am 35. früh 7 Uhr das türkische Heer angegriffen und um 9 Uhr — 2 Stunden nachher — auf's Haupt geschlagen hatte. Die Türken warf«n Gepäck m,o Waffen von sich und flohen nach ollen Seiten. Geschütz, Munition, Zelte, Proviant und alles Lagergerälh blieb auf dem Schlachtfelde zurück. —- Briefe aus Aleppo berichten, daß das Centrum der ägyptischlN Armee von Achmet Pascha Minikili, der rechte Flügel von Osman Pascha, und der linke von Soliman Pascha in die Schlackt geführt wurde. Ibrahim Bey, Oberst des zweiten Garde-Regiments, ist der einzige hohe Offner, den die Aegypter unter den Todten zu beklagen haben. — Die Starke dcr Armeen ist nicht angegeben, dcch sol! bei weitem die überwiegende Zahl aüf Seile der Tüllen glwlsen ") ,2 Siiü.tcl! 5cn Allsve. 234 seyn. Elne Deputation aus Aleppo kam, Ibrahim Pascha zu diesem glänzenden Siege zu beglückivun-schen und ihn dringend um Verfolgung des türkischen Heeres zu bitten, damit die versprengten Soldaten sich nicht in Räuberbanden sammeln und das Land gefährden. —Die Flotte kreuzt fortwährend im Ange-sichte unseres Hafens. DaS letzte Linienschiff Nr. l2 (eigentlich das 1l., da bekanntlich eines verbrannt gen. nut Wein. Marseille: Passagio. Scarpz. Oester.. ,,,,<, Tagen, mit versch. W. Am iL. dito. Genua: Splrita, Santo. Chiozza. Sard., in Z6 Tagen, mit Zucker. Lissabon: Constant«. Marlinolich. Oester., in 44 Tagei,, mit Zucker. Valou«: St. Giuseppe, Argiro, Io>,.. in 20 Tagen. mit Oel, Wolle u. a. W. Am ,9. dito. St. Iago di Cuba: Iride, Homno. Franzsf., in ?§ Tagen, mit Kasseh. Patras : Vuona Sorte, Marula, Gricch.. in 2« Tage,,, mit Wolle u. a. W. Kieverlanve. Haag, 2. Juli. Die Generalstaaten slnb bloß zusammenberufen, um die Mittheilung der ab» geschlossenen Vertrage zu erhalten, worauf sie sich wieder trennen werden. Keine Modifikationen in dem Grundgesetz werden in der nächsten Session vor^ geschlagen werden. (Franks. Journ.) Frankreich. Eine telegraphische Depesche aus Toulon meldet, daß am 4. die Fregatte »l'Amazoue« nach d. 1^ Herrn Adolph Fürsten v. Schwarzenberg, der Herren Grafen Laoislaus v. I''e. 5l6l,icg, Zeno v. Saurau und Anderer, deren Namen öffentlich nicht genannt werden sollen, ist die Vereins-Direction in die Lage versetzt worden, ein großes, der Aufgab«, welche der Verein zu lösen hat, würdiges Lotale, sowohl, für das Muster-Cabinelt, das wegen der nur langsam vorschceitenden inneren Einrichtung vor dem nächsten Monate Juli kaum dem Publikum eröffnet werden dürfte, als auch für die Aufstellung Üer Vereins-Bibliothek, dann die Einrichtung eines Lese- und «ines abgesonderten Zeichenzimmers (nicht ater tiner Zeickenschule), im sogenannten Iakomini-hause (Stiege im Hofe zur rechten Hand, im zweiten Stockwerke) zu miethen, und die letzteren allen Gewerbetreibenden an «vonn- und Feiertagen, die Nor-matage ausgenommen, und zwar vom nächsten Feier« tage, den 20, Mai an, sowohl in den Früh- als NachmittagSstunden zu öffnen. — Dec Besuch des kes». und bes Zeichenzimmers stehl jedem Gewerbs« mann« und Gesellen, von den in Erlernung des Handwerkes bereits weiter vorgerückten Lehrjungen dagegen nur denjenigen offen, die von ihrem, dem Vereine an. gehörenden Meister ein diesen Umstand beurkundendes 'Zeugniß überbringen. Um jedoch den nöthigen Naum für fleißige, geschickte und ordentliche Leute offen zu erhalten, wer« den von den Gesellen nur solche aufgenommen, die sich, mit einem eigens zu diesem Ende ausgestellten Zeugnisse ihres Meisters ausweisen können. ,,,» «„«,....., _______ Die Herren Vereinsgliebcr können stch aber auch unter der Woche um dieselben Stunden. nämlich Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, in denen auch die Directions' Kanzlei offen steht, im Locale des Lesezimmers «in-sinoen, und bort die vorhandenen Werke benutzen, oder sie während der Wochentage auch nach Hause nehmen. Sie finden dort alle neueren Werke über Technologie und Zeichenkunst, über die verschiedenen einzelnen Zweige der Gewerbe, ü^r Künste und Me< chanik, Arithmetik und Geometrie und alle ,ene Vor« oereicungSwissenschaficn, deren der Handwerker und Künstler zur Ausübung seiner Kunst oder seines Ge< werbs benoihlgt,- sie finden säst alle dort vorhandenen Werke mic Kupferstichen, Lithographien, Plänen, Mustern und Zeichnungen für Meublcs, Hausgeräthe anderer Art, Scatucn, Gebäude, Waffen, Garten» anlagen, Geschirre, Wägen ,c. überreich ausgestattet, so daß ma,» die Zahl dcr Zeichnungen ohne Uebertreibung auf 3000 bis quoa Blätter angeben kann; sie finden endlich dort auch lo biS 12 Zeitschrift«« über Gewerbe und Handel. Die das Zeichenzinlmer Besuchenden finden b.ort alle zum Zeichnen nöthigen Erfordernisse, als: Papier, Reißbretter, Reißzeuge, Bleistifte, Kreide zum Zeich-» nen, Gummi und Gummi-Elasticum, die nöthig,n° Maßstäbe und andere Vorrichtungen zum Vergrößern und Verkleinern von Maschinen und andern Zeichnungen vor, und erhalten alles Dieses von der Anstalt unentgeltlich; nur ersucht die gefertigte V,r,itis-Direction, diese Gcgcnstände rein zu halten, unh die Instrumente mit Schonung zu bcbandem, worüber zwac ohlicdieß auch das Aufsichtspersonale wachen wird. Um aber den Besuch des Zeichenzimmers möglichst gemeinnützig zu machen, hat die Direciion auch für einen, der Zeichenkunst, besonders aber des Abzeichl nens der Maschinen nach Modellen und Plänen, vollkommen kundigen Mann gesorgt, -der gegen ein an» gemessenes, ihm vom Vereine verabreichtes Honokar bereit seyn wird, den Gesellen und Lehrjungen Au», kunft und Belehrung über die Art und Weist der Ausfüllung verschiedener Zeichnungen nach Modellen und Plänen ertheilen, den Zeichnungen nachhelfe«, und durch Ratb und Beistand die Schwächeren in dcr Kunst des Zeichnens vorwärts zubringen demühc sepn wird. In dieser Hinsicht gereicht es der Direction zum besonderen Vergnügen, schon jeht öffentlich anzeigen zu können, daß Herr Anton Franz Ohmeyer, acade« misch geprüfter Bau - und Zimmermeistsr, welcher sich sowohl am hierortl'gen st. st Ioanncum, als auch am k. k. polytechnischen Institute zu Wien, und auf Reisen in Deutschland, den Niedlrlandcn, England und Frankreich ausgebildet, die Gefälligkeit hat, dieses Geschäft zu übernehmen, und den daS Zeichenzimnilc Besuchenden mit seinen Erfahrungen, Kenntnissen und Fertigkeiten zu dienen. Muge l'.un der Gewerbsstand unserer Provinzial-Hauptstadt von dieser auf Beförderung des Geschmackes und der Kunstfertigkeit berechneten Anstalt einen recht häufigen Gcbrauch machm. Die Direction des Vereins ;ur Beförderung und Unterstütz«»«, der Industrie lind d,r Gewerbe in Inner« österreich. Gsö'tz am l). Mai ,8)3. Verleger: Kgnaz Alo^s Evlcr v. Allinmayr.