eutfdjc 3@if uns Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat «»rMIetwna und «m.altm.a: Pr^ern.o. .Nc. S. Telex».. «r. -t t v., - g,» r. i I» f«r 2n,an» ! v.ene»°yrig 40 Vin, y°id,aysig w rw. gas» ■^»'«uum wrt« h» »er Verwaltung p. dUligstn, »ebühre. ^tg.g.nge«°«m,n f jährig I«, DI». Für da. «».land »sprechend. Erhöhung. «In,Um.mmee TW ,-U Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh «nd Samstag früh mit dem Datum vom Sonntage ][ Celje. Sonntag, den 3. Mai 1936 ||| 61. Jahrgang Nummer 36 Wie sich die Gemeinde -Verzehrungssteuern in der Praxis auswirken Ein Erlaß des Finanzministers vom 20. März 1936 Nr. 2745 nimmt entschieden Stellung gegen-über den unklugen Erhöhungen von Verzehrungs-steuern der Gemeinden und führt unter anderem aus: „Infolge der schweren Wirtschaftsdepression, weiche schon einige Jahre andauert, kamen u. a. auch die verschiedenen Gemeinden in finanzielle Schwierigkeiten. Die Einnahmen wurden von Jahr zu Jahr geringer. Um zu den notwendigen weid-mittein zu gelangen, begannen in den letzten Jahren beinahe alle Gemeinden Verbrauchssteuern auf ver-schieden? Artikel einzuführen, welche in den Städten verbraucht werden. Bei Durchführung dieser Pra»i» gingen die Gemeinden ganz skrupellos vor, indem sie unier verschiedenen Benennungen ^Verbrauchs-, Einfuhr», Pflaster-, Asphaltsteun u. s. w.) alle Ber-braudpartlfcl besteuerten ohne Rücksicht daraus, wer der eigentliche Hauptabnehmer sür die einzelnen Artikel und noch weniger, wer der Erzeuger ge-nannter Artikel ist. Es ist ja bekannt, daß die Ber-brauchssteuer eine der ungerechtesten Steuern ist, weil sie einzelne Artikel mit ein und demselben Ta-rif belastet, ohne daraus Rücksicht zu nehmen, ob sie die vermögende oder allerärmste Klasse trifft. Somit ist die Belastung des Mittellofen bedeutend höher als die des Vermögenden. Sie wirkt daher degressiv: denn je schwächer der Verbraucher, umso größer die Last. Die Berzehrungssteuer - Barrieren hemmen den wirtschaftlichen Aufschwung und Fortschritt einzelner Gemeinden und ganxr Gegenden, tragen zur Ber-teuerung der Lebensweise wesentlich bei und drücken den Lebens-Standard auf ein Minimum herab. Artikel, die höher besteuert werden, verteuern von selbst, da der Erzeuger die Mehrausgabe einkalku-lieren muß. Die erste Erscheinung ist ein Fallen des Verbrauches und eine weitere Folge die Einschrän-kung der Erzeugung. Die Einführung von PwHibttto* (Vorbeugungs)-Eteuern auf Industrieartikel wird gewöhnlich mit sozialpolitischen Argumenten gerechtfertigt. Diese Pro-hibitivsteuer kann wohl für die Industrie und das Gewerbe in geschützten Gemeinden vorteilhaft sein, dadurch aber wird der Massenverbrauch« schwer getroffen, und das itt gerade der Aermste. Neben der städtischen Bevölkerung leidet auch der Ber» braucher vom Dorf, welcher auf den städtischen Markt angewiesen, die nötigen Artikel teurer zahlen muh. Es ist daher klar, daß dadurch auch die hei-mische Industrie in Mitleidenschaft gezogen wird. Die natürliche folge ist die Eilchwerung der Pla-zierung auf einheimischen Märkten und ein großer Teil unserer Industrien sieht sich dadurch genötigt, die Produktion auf das Nötigste zu reduzieren. In Wirklichkeit wird mit der Einführung von partikularistischen Steuermaßnahmen weder dem Ber-braucher noch dem Erzeuger geholfen. Die Gemeinde-Verzehrungsfteuer sollte man nach Möglichkeit nur aus solche Gegenstände oder Artikel begrenzen, welche den Charakter von Lurus haben und weiter auf solche, welche ausschließlich dem Ge-nusse dienen. Um die Verzehlungssteuern allmählich zu re-formieren, müssen in erster Reihe jene Steuern re-duziert oder eingestellt werden, welche sür da» Le-den unbedingt notwendig sind. Diese Arbeit müsse sofort in Angriff genommen werden, und zwar schon gelegentlich der Voranschläge der Gemeinden für das kommend« Budgetjahr". Dieser wichtige Erlaß des Finanzministers schließt folgendermaßen: Badoglio vor den Toren Addis Abebas Die Italiener rücken von Norden nach Süden langsam aber sicher und mit ungeheurer technischer Uebermacht auf Addis Abeba vor. Die motorisierten Kolonnen sind nur noch wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Die Stadt ist zur Uebergabe bereit.! Im Süden leisten die Abessinier den Truppen Grazianis heldenhaften Widerstand. Politische Streiflichter In den Blättern Mitteleuropas wurde der Phöniiskandal mehr oder weniger ausführlich diskutiert. Das Passivum, das die österreichische Wirtschaft belastet ist mit '/. Milliarden Schilling zu bewerten. Bedenkt man, daß der Betrag der Völkerbunds-anleihe im Jahre 1922 zur „Sanierung Oesterreichs" 200 Millionen Schilling betrug, so kann man die Größe der Katastrophe ermessen, die den „christlichen Ständestaat" getroffen hat. * Der Statthalter Mussolinis in Wien. Dr. Eu-genio Morreale, hat in der Union der Korrespondenten der auswärtigen Presse in Wien einen Vortrag über die italienische Außenpolitik gehalten. Im Grunde genommen gab er den Pressevertretern in verschleierter Form Instruktionen über die Berichter-siatluna an die Auslandspresse im Sinne der italienischen Donaupolitik. Vor der Beograder Tagung eine Tagung der Balkan - Entente (A) Athen, 29. April. Die Agentur Stefani meldet: Der türkische Außenminister Dr. Ruschdi Aras wird vor seiner Abreise nach Beograd zur Tagung der Balkan - Entent« Athen besuchen. Dr. Ruschdi Aras trifft Samstag früh in Athen ein und wird noch am selben Tage mit Ministerpräsi-denten Metaras eine Zusammenkunft haben. Die Außenminister der Türkei und Griechenlands bege-den sich in einem Sonderzug gemeinsam nach Beo-grad. Beograd, 29. April. In der Note, welche die jugoslawische Regierung gestern dem türkischen Ge-sandten in Beograd als Antwort auf die türkische Mecrmgennote übermittelt hat. nimmt Jugoslawien einen für die Wünsche der Türkei günstigen Stand-punkt ein. 1 l , rUV lt U 11". i i |' • 1 ' 1 141 Kommunistenunruhen in Warschau In der Warschauer Vorstadt Kasanow insze-nierten Kommunisten eine wilde Demonstration, an der sich etwa 5000 Personen beteiligten. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, die einige Salven in die Lust und dann in die Menge schoß, wobei 9 Demonstranten getötet und mehr als 20 schwer verletzt wurden. „Aian soll von der Einführung der Verzeh-rungs', Pflaster steuern u. dgl., auf verschiedene In-dustrieartikel, welche einen prohibitiven Charakter ausweisen, nach Möglichkeit ausweichen, wenn da» aus fiskalischen Interessen aber nicht möglich wäre, dann soll man mit einem niedrigeren Tarifsatz« eine solche schaffen, welche sowohl für den Verbraucher wie für den Erzeuger erträglich und nützlich er> scheint". Siehe daraufhin den Voranschlag der Stadt' gemeinde Groß-Celjes auf der letzten Seite. Die Organisation Mitteleuropas Bon Zovan M. Zovanovic T«D. Die^Europäischc Revue" veröffentlicht in ihrem Malheft einen grundlegend ivlchligen Beitrag des früheren juaoslaiv Gesandten in London und Beograder PolitilerS, den wir mit Erlaubnis des Verlages zum Vorabdruck bringen. I. Die Donauftage ist heute, wie einst der Balkan. Gegenstand ständiger Sorge der europäischen Staaten. Frankreich und England möchten aus Oesterreich offen-bar eine Art von Mittelpunkt für eine Föderalion der umliegenden kleinen Staaten, der Tschechoflowa-kei, Ungarns und Jugoslawiens machen, eine Fö-deration, die dann wohl ein Organ bzw. ein Be-standteil eines Systems der kollektiven Sicherheit in Europa bilden sollte. Der Hauptzweck dieser Kombi-naklon wäre die Sicherung Oesterreichs und der Tschechoslowakei gegenüber Konstellationen, die etwa von anderen Mächten ausgingen, besonders von Deutschland. Italien verfolgt im Gegensatz dazu an-d«re Pläne: Es strebte zuerst ebenfalls eine ftdera» ttve Gestaltung an, derart jedoch, daß es selbst ihr« Führung innehätte und den vorherrschenden Einfluß auf sie besäße. Da dieser Plan nicht durchführbar war, schuf Italien die Kombination des römischen ..Dreiecks". Oesterreich wurde in diesem Zusammen-hang durch Italien die Unabhängigkeit garantier!, während Ungarn die Unterstützung seiner revisionistischen Pläne zugesichert wurde. Die erwähnten Kom-binationen tragen ähnlich politischen Charakter, sie sind gegen einen Anschluß Oesterreichs an Deutsch-land gerichtet. Frankreich und England schienen ur-sprünglich ein System der kollektiven Sicherheit in» Auge gefaßt zu haben, dessen Träger ein Staaten-block sein sollte, in den außer ihnen noch Rußland, die Kleine Entente und der Balkanbund eimulreten hätten. Da diese Idee nicht realisierbar erschien, ver-suchte man, eine wirtschaftliche Zusammenarbeit der kleinen Donallstaaten zustande zu bringen, deren Knjtavisationspunkt ein engeres Zusammengehen der Tschechoslowakei und Oesterreichs bilden sollte. Nach den Beisetzungsfeierlichkeiten für König Georg V. von England fanden in London und in Paris Unterredungen über einen tschechoslowakischen Vorschlag, betreffend „die wirtschaftliche Erneuerung und das politische Einvernehmen in Mitteleuropa", statt. In Verbindung mit diesem Vorschlag stand der Besuch Dr. von Schuschniggs in Prag, ebenso die späteren Besuche des tschechoslowakischen Regie-rungschefs in Paris, Beograd und Wien. Anläßlich des Prager Besuchs des österreichischen Bundes-kanzlers wurden die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit der Kleinen Entente und derjeni-gen Staaten erörtert, die im März 1934 den „Rö-mischen Pakt" unterzeichnet haben, besonders aber die Möglichkeit einer engeren Zusammenarbeit der Kleinen Entente und Oesterreichs. Da» Ergebnis des Besuches war. daß „der gute Wille seitens der Regierungen der Tschechoslowakei und Oesterreichs" festgestellt wurde. Konkret ergab sich daraus nur der Abschluß eines neuen österreichisch-tschechoslowakischen Handelsvertrages, während im übrigen alles beim alten blieb. Italien, das ursprünglich geneigt schien, am tschechoslowakischen Plan mitzuarbeiten, berief in der Folgezeit etwas überraschend eine Konferenz, der verantwortlichen Staatsmänner des „römischen Dreiecks" nach Rom ein, auf der durch ein Ergänzungsprotokoll zum alten Pakt von Rom der tschechoslowakische Plan vorläufig verteilt wurde. Obwohl die tschechoslowakische Regierung «Härte, daß ihr Plan für eine Organisation Mitteleuropas Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 36 die Mitarbeit aller Großmächte zur Voraussetzung habe, erblickte die Mehrzahl der Staaten in ihm eine vorwiegend französisch. englische Kombination. Die Aktion um diesen Plan kam damit zum Still-stand, wozu auch der Umstand beitrug, daß andere viel schwerwiegendere Ereignisse in den Vordergrund traten. Der tschechoslowakische Plan hatte übrigens auch in Beograd und Bukarest keine begeisterte Aufnahme gesunden. Ungarn lehnte ihn von vorn-herein ab, während Oesterreich, obwohl es mit der Tschechoslowakei einen guten Handelsvertrag abge-schlössen hatte, sich in der Folgezeit wieder ganz Italien zuwandte. II. Die mitteleuropäische Frage ist überaus diffüil; die politischen und wirtschaftlichen Interessen der großen und kleinen Staaten überschneiden sich hier dermaßen, daß sie einem gordischen Knoten gleicht. Bei der Abfassung des Vertrages von St. Germain wurde den geographischen und politisch-wirtschaftlichen Tatsachen nicht genügend Rechnung gelragen. Durch ihn sollte eine „politische Baniere gegen den deutschen Drang nach allen Richtungen" geschaffen werden, ohne Rücksicht daraus, wie sich etwa die Lage nach fünfzehn Jahren gestalten würde. Die Republik Oesterreich, deutsch nach Rasse und Sprache ihrer Einwohner, wurde zwar ins Leben gerufen, doch wurden ihr nicht die Möglichkeiten für ein selbstSn-diges Leben sichergestellt, vielmehr wurde sie verur-teilt, sich nach der jeweiligen Windrichtung der Po-litik der Großmächte zu orientieren. Oesterreich wird seit dem Jahre 1920 von Europa als „krankes Kind" mitgeschleppt. Wenn es in Europa zu schick-salsschweren Verwicklungen kommt, dürfte der erste Funke von diesem Punkt ausgehen. Das ist die politische Seite des österreichischen Problems. Zwei Vertragsartikel (Art. 222 des Vertrages von St. Germain, Art. 205 des Trianon-Vertrages) behan-dein auch die wirtschaftlichen Beziehungen Oester-reicbs, indem fie eine Art von Präferenzoerfahren zwischen Oesterreich, der Tschechoslowakei und Un-gärn vorsehen. In der Folgezeit waren verschiedene Bemühungen um die wirtschaftliche und finanzielle Erneuerung Oesterreichs zu verzeichnen, die sich aber sämtlich als unwirksam erwiesen. Oesterreich glich einem Schwertranken, der unheilbar dahinsiecht und jeden Augenblick sterben kann. Die verschiedenen Heilmittel, die Oesterreich in Form von Plänen verschrieben wurden, hatten bisher keinerlei Erfolg, und zwar deshalb, weil ihr Hintergrund rein poll-tisch war. Das Problem Mitteleuropas ist in Wirklichkeit ein Problem der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Staaten der Kleinen Entente, Oesterreichs, Ungarn«, aber auch Bulgarien», Griechenlands und Albaniens. Alle diese Staaten zusammen stellen einen weiten Raum mit einer starken Verbraucherbeoölkerung dar. Jeder von ihnen ist für sich klein und zeigt ausge» sprochene Bestrebungen in der Richtung auf wirt-schastliche Selbständigkeit. Fast alle sind sie üderwie-gend Agrarstaaten, nur Oesterreich und die Tschechoslowakei besitzen eine parke und moderne Jndu-strie. Sie sind nahezu durchweg kapitalsarm, wenn auch reich an Naturschätzen, so daß ihre Volkswirt- rt sich noch im Stadium der Entwicklung befin- Seit jeher sind sie in ihrem Außenhandel in der Hauptsache aus die Industriestaaten angewiesen, weil sie gegenseitig als Abnehmer nicht in Frage kommen. Alle Versuche, untereinander zu einer er-solgreichen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu ge-langen, blieben bisher erfolglos. In der Kleinen Entente selbst konnten erst in der letzten Zeit die Tschechoslowakei und Jugoflawien eine gewisse wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen Die äugen-blickliche Krise trifft unter allen diesen Staaten in erster Linie Oesterreich, dann die Tschechoslowakei, weiter Ungarn die anderen. Die RrUung liegt in einer wirtschaftlichen Gemeinschaft, die jedoch nicht nur sie allein umfassen dürste, sondern auch die umliegenden Staaten, besonders aber Deutschland. Keine Kombination, durch die Deutschland ausge-schlössen oder in der Deutschland andere ausschlietzen würde, könnte das Problem Mitteleuropas und der Wirtschaftskrise in den einzelnen Staaten lösen. Die Ziffern der Einfuhr aus den Staaten Südosteuro-pas nach Deutschland sowie diejenigen sür die Aus-fuhr aus Deutschland in diese Stauten zeigen, daß Deutschland die erste Stelle einnimmt, Italien die zweite. II). Vor einigen Jahren konnte man noch an die Möglichkeit eines Wlitjchastsblocks oder einer Art von Kartell der Agrarstaaten Jugoslawien, Bul-garien, Rumänien, Ungarn und Griechenland glau- ben, dem die halbagrarischen Staaten, die Tschecho-slowakei und Oesterreich, beigetreten wären. Die Wirtschastsverhältnisse und die politische Lage haben in ihrer Entwicklung inzwischen bewiesen, daß ein solcher Plan nicht realisierbar ist. Alle Lösunzsver-suche haben die vorherige Klärung der allgemein-politischen Verhältnisse in Europa und dann in Mitteleuropa selbst zur Voraussetzung. Die Lösung der Frage der wirtschaftlichen Organisation Mittel-«uropas kann durchgreifend nicht in Angriff genom-men werden, solange nicht folgende Voraussetzungen erfüllt sind: 1. Die Klärung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. 2. Die Erkenntnis, daß die wirtschaftliche Organisation Mitteleuropas mit den Kräften der Kleinen Entente und auch der Nachfolgestaaten allein nicht gelingen kann. 3. Der Grundsatz, daß die wirtschaftliche Organisation Mit-teleuropas nur auf dem Wege einer Zusammen-arbeit aller in Betracht kommenden Staaten erziell werden kann. 4. Die Feststellung der Tatsache, daß diese wirtschaftliche Organisation ohne die Mitarbeit Deutschlands, nicht möglich ist. 5. Die Erkenntnis, daß die Frage der wirtschaftlichen Organisation Mitteleuropas unteilbar ist, daß sie nur als Gan« zes gelöst werden kann. Englische Sorgen wegen Oesterreich (A) London, 29. April. Die „Morningpost" von heute früh schreibt, die Lage in Oesterreich, die sich aus dem stets offenerem Konflikt zwischen Dr. Schuschnigg und Starhemberg ergeben habe, bereitet den politischen Kreisen Englands große Sor-gen. Man sei besonders besorgt, weil in Frankreich offenbar Nervosität wegen dieses Zustands in Oester-reich herrsch«, zumal man eine Ausnutzung dieser Lage durch Deutschland erwartet. In Paris werde man sicher von Großbritannien offen eine Mitwir-kung bei dem Schutz der österreichischen Unabhän-gigkeit verlangen. (A) Wien, 29. April. Die Agentur Stefani meldet: Gestern waren in politischen Kreisen Ge-rüchte verbreitet, daß Finanzminister Dr. Draller, Ackerbauminister Dr. Strobl und Sozialminister Dr. Dobrechtsberger zurückgetreten seien. Wichtige Aenderungen und Ernen-nungen im Save- und Brbasbanat Beograd, 29. April. Im Namen S. M. des Königs ist durch Erlaß der Kgl. Regentschaft auch der Vizebanus des Savebanats Dr. Stevan Hadzi in den Ruhestand versetzt worden. Zugleich wurden ernannt: Der Zagreber Polizeichef Stanoje Mi-haldzic zum Vizebanus des Savebanats und der Inspektor bei der Savebanalverwaltung und ehe-malige Polizeichef Dr. Josip Vragovic zum Polizeichef in Zagreb. Beograd. 29. April. Im Namrn S. M des Königs wurden ernannt: Der Vizebanus des Vrbasbanats Dusan Raskovic zum Vizebanus des Drinabanats, der Chef der Abteilung für öffentliche Sicherhett im Innenministerium Nemanja Lsubisav-ljeoic zum Vizebanus des Vrbasbanats und der Gehilfe des Polizeipräsidenten von Beograd Milan Acimovic zum Polizeipräsidenten von Beograd. Der Kirchensturm in Spanien Rom, 28. April. „Osferoatore Romano" gibt eine Zusammenstellung aller Gewaltakte seitens links-radikaler und kommunistischer Pöbelaktionen, die in der Zett vom 16. Februar dis 2. April 1936 in Spanien erfolgten. Im S'urm genommen und zer-stört wurden 58 polit'stye Lokale, 72 öffentliche Gebäude, 33 Privathäuser, 36 Kirchen, insgesamt 199 Gebäude. Eingeäschert wurden 12 politische Lokale, an öffentlichen und privaten Gebäuden 45. Privat-Wohnungen wurden 15 auegebrannt, 56 Kirchen wurden vollkommen zerstört, 106 brannten aus, das sind insgesamt 178 Objekte. Bei Streiks und Zusam-menrottungen wurden 345 Personen verwundet und 74 getötet. Aufrüstung in Bulgarien Wie die Ipa au» Bukarest erfährt, ist man in rumänisch?» Kreisen sehr besorgt über die Rüstun-gen in Bulgarien. Bulgarien dürfte in kurzer Zett die allgemeine Dienstpflicht einführen. Bereit» sind Rekrutierungen vorgenommen worden. Unsicheres Frankreich Es ist nichts Neues im Parlamentarismus, aber es ist auch keine besondere Gewähr für die Stabilisierung Europas, daß ein und derselbe Staats-mann die Dinge sehr verschieden sieht, je nachdem er als Innenpolitik«! oder als Außenpolitiker spricht. So auch Herr Flandin, der allen Warnungen zum Trotz den Sowjetpakt als völlig harmlos und unentbehrlich für Frankreichs Sicherheit und Paria-ment durchgedrückt hat uud jetzt, schon nach dem ersten Gang der Kammerwahlen, den unleugbaren Erfolg der Kommunisten feststellt und hofft, daß dies dem Land zur ernsten Warnung dienen möge! Also gibt Herr Flandin das gleiche zu, was Herr Herriot am letzten Sonntag durch die bittere Ent-täuschung, zum ersten Mal in die Stichwahl zwischen einem nationalen uud einem kommunistischen Kan-didaten gedrängt zu sein, ebenfalls erfahren mußte, daß nämlich mtt Moskau kein Pakt zu schließen ist. Wir meinen in diesem Fall nicht nur den Sowjetpakt, sondern auch die sogenannte Volksfront, die nach bekannter „antifaschistischer" Parole von den französischen Sozialisten und Radikalsozialisten im vergangenem Sommer mit den Kommunisten gebildet wurde. Damals meinten die Parteien der Linken, sie seien es sich und der Republik schuldig. Hand in Hand mit den Jüngern der Welttevolution zu gehen, die sich auf Moskauer Befehl als Patrioten und Gesinnungsfreunde einer befteundeten und verbündeten Macht, nämlich eben der Sowjetunion, dem französischen Wähler präsentierten. Das Ergebnis ist bereits im ersten Wahlgang derart gewesen, daß die Kommunisten unter der Maske eines fort-geschrittenen Jakobinertums die freimaurerisch demo-kratische und die altsozialistisch« Tendenz in die Enge getrieben und ihr« Stimmen im Land verdoppelt haben, nämlich auf 1'/, Millionen! Schon rechnet Herr Senator Cachin, der Statthalter der Dritten Internationale in Frankreich, mtt 40—50 kommu-nistischen Abgeordneten. Es ift also ein unsicheres Frankreich, da« aus dem zweiten Wahlgang am nächsten Sonntag hervorgehen dürfte, und nicht umsonst hat sich das nationale Gewissen geregt und den Vertretern der gemäßigten Richtung, vor allem der Gruppe Marin, einen Achtungserfolg eingetragen. Besonders unsicher geworden ist die Hauptstadt Pari», deren roter Gürtel sich stark verbreitert hat und beängstigend eng um das Zentrum zusammen-gezogen ist. Dagegen hat man in Grenzgebiet Elsaß-Lothringen nicht nur gegen die Kommunisten, sondern vor allem auch gegen den Sowjetpakt und für gute deutsch-framösische Nachbarschaft gewählt. So wurden 6 Volksdemokraten, d. h. katholische H«imatv«rtretrr, bereits gewählt, während der als Deutschenhasser bekannte Abgeordnet« Oberkirch-Schlettstadt und der Sttaßburger sozialistische Abgeordnete Weill, der als einziger Llsäsfer in der Kammer für d«n Sowjetpakt eingetreten war sich der Stichwahl hat stellen müssen. Kurze Nachrichten Sonntag, den 8. Mai, fällt in Frankreich di« Entscheidung, ob die monistisch« Volksfront oder die republikanisch« Rechtsftont da, Siaat»rud«r in di« Hand bekommt. * Bei Dover im Aermelkanal stieß infolge dichten Nebels der jugoslawische Dampfer „Mrao" mtt d«m estnischen Dampfer „Mary' zusammen und versank. Die B«satzung würd« gerettet. • Schon mehrere Wochen lang dauern die Un-ruhtn in Polästina an und n«hm«n noch immer zu. So veranstalteten die Araber abermals vor dem Gerichtsgedäud« in Nazareth Kundgebungen. Da sie der Polizei, die den Platz räumen wollte, Wider-stand leisteten, machten die Polizisten von der Feuer» waffe Gebrauch. Auf Sette der Demonstranten und auf Seite der Polizei gab es mehrere Tote und Verletzte. Im französischen Tunis kam es zu schwer«» Ausschreitungen der Senegalneger-Truppen. Der belgische Ministerpräsident wellte zu Be-such in Warschau und erklärte dort u. a.: „P^len und Belgien fanden sich in gewissen Fragen auf einer gemeinsamen Linie zusammen". • 27 deutsch« Kraftwagen, Marke „Adler", sind aus Regensburg in Osijek per Dampfer eingetroffen. Die Transporijpesen au» Deutschland vermindern sich um ein Fünftel. Nummer 36 Deutsche Zeitung Seite 3 Aus Stadt und Land Der Gottesdienst in der Evangelischen Kirche muh Sonntag wegen amtlicher Verhinderung des Herrn Vikars entfallen. Konzert Andröe - Tertnit « Kern Das Konzert am Mittwoch, dem 6. Mai, (Kinosaal des Hotels Stoberne) wird uns die Mög-lichkett bieten, den ausgezeichneten Violinvirtuosen Siegfried Andre« wiederzuhören, außerdem die Konzertsängerin Hedwig Tertnik und die Pia-nistin Grcte Kern aus Graz kennen zu lernen. Ueber Frl. Tertnik lesen wir in der Grazer „Tages-post": „Die Dame sang zuerst zwei Wesendonck-Lie-der. „Schmerzen" und „Träume", und dann den herrlichen Schlußgesang Brünhildes aus der „Götterdämmerung". Die Stimme der jungen Künstlerin, die besonders in der Höhe durchschlagskräftig und leuchtend ist, meisterte die schwierigen Gesänge mit erstaunlicher Sicherheit und empfundener Ausdrucks-tiefe." „Konzertsängerin Hedwig Tertnik sang mit leuchtender Stimmentfaltung und innerem Feuer di« Hallenarie aus „Tannhäuser" und Isoldes Liebes-tod." Das Grazer „Volksblatt" schreibt: „Auch Hedwig Tertnik lieferte im Vortrage von Richard Wagners „Schmerzen", „Träume" und Schlußgesang der Brünhilde aus „Götterdämmerung" Beweise schön kultivierter Sangeskunst. Ihr üppig quellender Sopran erschöpfte die Dramatik des Hei-denweibes mit glutvollen Tönen. Die Zuhörerschaft folgt« den Darbietungen mit großer Teilnahme und ehrte die Dame mit reicher Anerkennung." Ueber Frl. Kern liegt uns auch eine Reihe glänzender Kritiken vor. Möge sich niemand den h«rrlich«n Kunstgenuß, den diejes Konzert verheißt, entgehen lassen. Die Bortragsordnung wurde bereits bekanntgegeben. Herr Andröe bietet einen ganzen Strauß älterer und neuerer Tondichtungen, Frl. Tertnik singt Lieder von Brahms, Hugo Wolf und Mari. Der Kartenvorverkauf findet in der Sport-Handlung Josef Krell statt. Kammermusik-Abend im Ttadttheater. Da» Streichquartett: Zalokar Sr. I. Geige, Zurner M. II.Geige, Musikdirektor Sancin K.Bratsche und Ferdic Jg. Cello gibt am Donnerstag, dem 7. Mai, um 8 Uhr abends, im hiesigen Stadttheater einen Kammermusik^Abend. Zur Vortragssolge gelangt das D-moll Quartett von Joseph Haydn (aus der Sammlung der 1b berühmten Streichquartette), dann da» Streichquartett von Ant. Dvoröak, Werk Nr. 95 und einzelne Sätze au» den Streichquartetten von E. Grieg und Al. Borodin. Kartenvorverkauf in ber Buchhandlung K. Goricar ab 1. Mai. Inoalidenonterstiitzung. Nach der Ver-vrdnung vom I. April 1936 und Veröffentlichung im Amtsblatt wird vielen Personen da» Recht auf staatlich« Unterstützung, vor allem aus die Jnwli-denrente, die Jnoalidenunterstützung und Geldhilfe wieder zuerkannt. E» sind die» jene Gebühren, die durch das Gesetz vom Jahre 1929 als ungültig erklärt wurden. Jene Personen, die diese Gebühren wieder erlangen wollen, müssen im Laufe von 6 Monaten (angefangen vom 1. April) ihre Gesuche dem zu-ständigen Invalidengericht beim Diviflonskommando «inreichen. Es sind dies vor allem Reserveoffiziers-rottwen, zum Teil auch Familien oder Kinder von verstorbenen Kriegsinvaliden und andere. Die Ver-ordnung und nähere Bestimmungen sind am An-schlagbrett der Stadthauptmannschaft ersichtlich Ihre» Stinke tun Sie gut, wenn Sie ihm ständig daS rein natürliche Mineralwasser „Sofltitiniita 61 a t i n a" verabreichen. — Bei Stiger und in allen Hesseren einschlägigen Geschäften. Äino Union. Samstag, Sonntag und Mon-tag „Die Liebesleute". Sonntag um 10 Uhr Matinee. Nächstes Programm: „Susanne bin ich". M a r i b o r Der 27. Jänner 1919 in Maribor. In ber letzten Folge der von der Ljubljonaer Stadt«* meinde verlegten „Chronik slowenischer Sräu«." („Kronika jlovenskch rnest") finden wir einen über-aus interessanten Bericht über die traurigen Ereig-nisse anläßlich des Besuches des amenkant,chen Obersten Mtlö» in der Draustadt. Dr. I. Sene-so Die b eichreibt ausführlich die Borgeschichte de» blutigen Tages, die damals herrschend« Spannung unter der Bevölkerung und die Folgen, die daraus eintreten mußten. Ko. D» der t. Mai in den Druckereibetrieben als Feiertag eingehalten wird, mussten wir für unsere Sontagsnummer, welche heute, Samstag vormittag erscheint, schon am Donnerstag nachmittag Redaktions- schluss machen und können deshalb nur vierseitig erscheinen. Bon der Freiw. Feuerwehr Celje Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Eelje er-sucht uns nachstehende Mitteilung zu veröffentlichen, um damit aufzuklären, warum Heuer, am 7. Juni, ein Feuerwehrtag veranstaltet wird, welcher seit 1933 aus-geblieben war. Die Kriegsjahre 1914—1918 hinderten jeden weiteren Ausbau der Wehr. Es fehlte an Geldmitteln und an jüngeren geübten Mitgliedern, welche größten-tett» zum Militärdienst eingezogen wurden. Die Technik im F«uerwehrwesen ging mit Riesenschritten vorwärts. In den folgenden Jahren wollten wir nicht zurückbleiben. Darum gab sich die Leitung des Vereines alle Mühe, um möglichst viel nachzuholen, weil die Feuerwehren In Ljubljana, Maribor und Ptuj bereits zur Motorisierung ihrer Geräte über-gegangen waren. Wir haben uns im Jahre 1922 einschlössen. eine sreiroillige Zeichnung aufzulegen, um aus diese Art die Geldmittel sür den Ankauf einer starken Motorspritze aufzubringen, welche die alt und schwach gewordene Dampfmaschine aus dem Jahre 1896 ersetzen sollte. In 3 Jahren waren wir sowett, daß wir auf Grund der Zeichnungen im Jahre 1925 die ersehnte zweirädnge Motor-Anhängerspritze ankaufen konnten. Nun mußte man sich mit Autobesitzern ins Einvernehmen setzen, welche im Ernstfalle Vorspann leisten sollten, wenn man mit der Motorspitz« in die nähere Umgebung zu Hilfe gerufen war. Mtt Hilfe der Gemeinde erreichten wir bei der Mestna hranilnica ein« Anleihe, welche un» im Jahre 1926 ermöglichte, da» erste Auto, einen Fordwagen anzukaufen, welcher nicht nur al» Zugmaschine für die Motorspritze gedacht, ändern selbst eine eingebaute Feuerspritze hatte, außerdem eine kleinere tragbare Motorspritze mtt-führte und einen selbständigen Löschzug darstellte. Für die Abzahlung der Anleihe, die 60.000 Dinar betrug, wurden die 10.000 Dinar verwendet, welch« un» di« Stadtgemeinde jährlich al» Subvention zu-wendete. Die zur Verfügung stehenden Geldmtttel reichten für die Erhattung nicht mehr und so war die Leitung angewiesen, weitere Mittel auszubringen, die damals wirklich im reichlichen Maße durch Subventionen seitens der Geldinstitute. Versicherung»-gesellschaften, Kranzspenden und Legaten eingelaufen sind, sowie durch reiche Beschenkung der Tombola und guten Besuches des Feuerwehrtages gesichert wurden. Im Jahre 1927 konnten wir wieder einen allerding» alten Merzedeswagen, der seinerzeit Eigen-tum des Prinzen Paul war, anschaffen und durch Umbau in eigener Regie einen Mannschaftswagen daraus gestalten, welcher außerdem zur Uebeführung einer tragbaren Motorspritze verwendbar war. Jetzt glaubten wir feuerwehrtechnisch nicht mehr zurück-zustehen und gingen an die Errichtung einer sehr notwendigen, aber auch sehr kostspieligen Rettungs-abteilung. Die» konnten wir wieder nur durch frei-willige Zeichnungen und nach dreijähriger Arbeit zustande bringen, obwohl der Beschluß hiezu schon im Jahre 1914 gefaßt wurde. Der Kriegsausbruch hat damals die Gründung verhindert. Zur Errichtung einer Rett' ngsabteilung spendete im Jahre 1918 unser Gönner, Herr Ludwig Kossär, die ersten 300 Kronen. Ende 1930 ist der erste Sanitätswagen fabriksneu geliefert worden; ein Tatraauto mit 2 Tragbaren und modernster Ein-richtung. Schon damals verhandelten wir mit der Stadtgemeinde wegen Aufbau eines neuen Heimes, weil das alte zu eng war und den Verhältnissen nicht mehr entsprachen hatte. E» wurde uns von Seite der Gemeinde die Bedingung gestellt, auf die jährlich« Subvention im Betrag« von 10 000 Dinar zu v«rzichten, wenn der Neubau im Magistrats- Hofe auch für uns neue und größere Räume geben sollte. Unser Mitglied, Kam. Kalischnigg, hat für un» einen Plan entworfen und so mußten wir leider aus die jährliche Unterstützung von Seite der Ge-meinde verzichten und waren wieder auf un» selbst angewiesen- da» war ein schweres Stück Arbett, denn wir mußten die gesamte Einrichtung selbst b«> schaffen, obwohl wir finanziell ausgeblutet waren. T>azu kam noch, daß die Häuser in der Stadt höher wurden und unsere fahrbare Letter schon zu hin war. Einem Zufall war e» zu verdanken, daß wir eine drehbare Leiter von der Mariborer Feuer-wehr kaufen konnten und gleichzeitig für unsere Leiter einen Käufer halten, so daß wir un» die höhere mit einer Preisspanne von nur 13.000 Dinar anschafften. Anläßlich de» 60-jährigen Bestände»-jubiläums konnten wir im Jahre 1931 unsere neuen Unterkünfte für Mannschaft und Geräte, die Leiter, den Sanitätswagen und alle Übrigen Neueinrichtungen feierlichst einweihen und dainit war der größte Teil unseres 5-Jahrplanes erfüllt. Die Zeiten änderten sich. Die Banken gingen teilweise unter Schutz, die Versicherungen verhandelten wegen der Beisteuerungen für Feuerwehren au» Eigenem und so blieben auch diese Untestützungen aus. Die braven Mitarbeiter, Frauen und Mädchen inbegriffen, die schon mehr als 10 Jahre alljährlich um den Bestand und die Erhaltung der Wehr besorgt waren, wurden langsam aber sichtbar müde. Als alle Einkünfte ausgeblieben waren, ging man daran, mtt dem Hausbesitzemrein und der Stadtgemeinde in Verhandlungen zu treten, um ein jähr-Iiches gesichertes Einkommen zur Erhaltung der Wehr zu schaffen. Dies ist im Jahre 1933 gelungen, indem die Gemeinde sür die Feuerwehr 3*/#, da» find rund SO.000 Dinar, einkassierte. Wir sagten zu, vom alljährlichen Feuerwehrtag. der Tombola und der Einkassierung der üblichen Unterstützimgsbeitläge abzustehen und glaubten uns mit diesen 3"/, weiter-helfen zu können, was nicht leicht möglich ist, da die Anforderungen für die Jnstandhattung immer größer werden. Heuer feiern wir den 65-jährigen Be-stand di«ser humanitären selbstlosen Einrichtung. Da» Kommando kann für die notwendige Schlag« kraft mtt diesen zwei jetzt veralteten Feuerlöschwagen keine Gewähr Übernehmen. Die Notwendigkeit, immer rasch zur Stelle zu sein, muß jedermann einsehen. Die» ist nur möglich, wenn wir wieder einen neuen Wagen einstellen und so den Gerätepark ersetzen und auffrischen. Aus dem jährlichen Einkommen ist uns diese Neuanschaffung nicht möglich, weshalb wir heuer wieder bemüjsigt sind, an die Bürgerschaft und Bevölkerung, an die Industriellen und an sämtliche öffentliche Institutionen heranzutreten, mit der Bitte, un» in diesen Be-strebungen zu unterstützen. Die Damen, die berett sind, sich wieder in den Dienst der Sache zu stellen, werden in den nächsten Tagen vorsprechen und wir ersuchen, sie nicht abzuweisen. Wir bttten und hoffen, daß jeder schon in An-betracht der riesigen Veranwortung, welche im Hin-blick Feuersicherheit auf un» lastet, sein Scherflein beitragen wird. E» handelt sich hier um Beste oder Geldspenden für die Tombola, Getränk, Eßwaren und Blumen für da» Fest und um verbindliche Zeichnungen für das neu anzuschaffend« Löschauto, welche Beträge erst einkassiert werden, wenn der Ankauf zum endgültigen Beschluß gekommen sein wird Damit wollen wir uns von Schulden frei-halten und der Gemeinde nicht neuerding» zur Last fallen. Gebe jeder nach Möglichkett, e» ist ja zu seinem eigenen Schutz. GUMMI ! ABSÄTZE JUGOSIAVISCHES ERZG. im 7Material nur schwer feststellen.beshalb sieht er vor allem auf das (jarantiezeichen .Halma"fiu dem die ganzeT\)eWVertrauen hat. PALMA ALMA-OKMA SOHLE SchuhmMtormalil«' •rhiiHicj» I Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 36 Zum Voranschlag der Stadt-gemeinde Celje Das Amtsblatt vom 25.. April bringt unter anderem folgende Bekanntmachungen über den Vor-anjchlag der Stcidtgemeinde Celje. »t Die Stadtgemeinde Celje wird im Haushaltsjahre 1936,37 folgende Steuern, Umlagen, Steuer-aufschlage, Gebühren und Tcuen einhebea: . 1. 59°/, Gemeindeumlagen auf die Grund-steuer; 2. 50% Gemeindeumlagen auf die Vaufteuer; 3. 50% Gemeindeumlagen auf die Einkommen-steuer; 4. 50% Gemeindeumlagen auf die Rentenstcuer; 5. 50% Gemeindeumlagen auf die Genossen-schastssteuer: 6. 50% Gemeindeumlagen auf die Dienst- botensteuer! . ,vi ti.i aQ«. a-.. 7. 5% Gemeindeumlagen auf alle oben angeführten unmittelbaren Staatssteuern, und zwar für öffentliche Arbeiten, die von Arbeitslosen getan werden: 8. 8% Feuerwehrumlagen auf alle oben-angeführten unmittelbaren Staatssteuern, als Aus-gäbe für die Freiwillige Feuerwehr in Celje; II: 9. 20% außerordentliche Umlage auf all« unmittelbaren Staatssteuern als Zuschuß der Stadtgemeinde zur Sannregulierung und ihrer Nebenflüsse, besonders der Loznica; -an 10. 5% Zinsgroschen von dem amtlich be-stättgten Mietzinseinkommen, ohne des 25-%lg«, Abzuges für di« Erhaltung der Häuser: 11. 3% ttanalifi«rung»gedühr von der amtlich beglaubigen Mieteneinnahme, ohne des 25-%igen Abzuges für die Hauserhaltung: 12. Gemeinde-Berzehrungssteuern auf Getränke: 1.50 Dinar vom Liter Wein, SV Para vom Liter Weinmost, 25 Para vom Ltter Obstmost. 1 Dinar vom Ltter Bier. 25 Dinar von der V,»'Ltterflasch« Schaumwein oder feinem Wein. 5 Dinar vom Hektoliter-Prozent bei Schnaps, Rum, Kognak, Spirttus, Likör, Eierkognak; 13. G«meind«'Verzehrungsjteuern auf Fleisch-waren: A) Vom Vieh, welches in der Städtischen Schlachlhalle oder daheim geschlachtet wird, aber der Oesfentlichkeit angeboten wird: a) vom Rindvieh, Pferden oder Schweinen über 100 kg 20 Dinar, b) von Schweinen zwischen 50 und 100 Kg 15 Dinar, c) von Schweinen und Kälbern zwischen 30 und 50 kg 10 Din, d) von Schweinen und Kleinvieh unter 30 kg 5 Dinar. ; i ; B) Vom Fleisch, welches von außen in die Stadt gelangt: a) frisches Fleisch jeder Art und frischer Speck, 1 Dinar fürs Kilogramm. , b) geräuchertes Fleisch, jeder Art, und ge-räuchert« Speck. alle« Wild und Geflügel, frische und konservierte Fische 2 Dinar fürs Kilogramm, c) für jedes kg Fett 0.50 Dinar. d) für jedes kg Salzspeck 0.25 Dinar. Wetters führt da» Amtsblatt noch verschiedene andere Steuerverodnungen an, wie x. B.: die Wochen- und Jahrmarktgebühren, die Waage-gebühren, die «traßen- und Gassengebrauchsgebühren die unmittelbaren Gemeindesteuern, dann die Be- stimmungen über Uebernachtungsgebühren und am Schluß den Einfuhrtarif für Hunderter-Iei Gebrauchsgegenstände im täglichen Leben und im Haushalt: Bahnwaren und Post-pakete, auch für Kohle, für Möbel, für Schuhe, für Kleider usw. KTS25 E Grobes Volksfest der freiwilligen Feuerwehr und deren Rcttungs-abteilung in Eelje 7t Ljubljana „Sine Gasmaske gefällig?" Die Apo-theken von Ljubljana und Umgebung haben den Ver-kauf von Gasmasken zum Schutze der Zioilbevölke-rang Übernommen. Es handelt sich um ein unter dem Namen „M 1933" auf dem Markt gebrachtes In-landerzeugnis, daß nun auck in der Hauptstadt un-serer Bnnschaft um den Preis von 137.50 Dinar er-hältlich ist. Die Gasmaske befindet sich in einer Blech-schachte!. Nach Aeußerungen der Verkäufer herrscht unter der Bevölkerung keine zu große Nachfrage nach dem neuen Handelsartikel. Hotelvergröherung. Der Inhaber des Ho-tels „Metrapol" der Gotticheer Landsmann Josef Miklic entschloß sich zur weiteren Vergrößerung seines Unternehmens. Der Bauplatz zwischen dem schon be-stehenden Hotelbau und dem „Grafikahaus" wird derart verbaut, daß ber Neubau sich planmäßig an die vor einigen Jahren errichteten Verlängerung angebaut wird, so daß der Gesamtbau eine Länge von 20.6 m betragen wird. Die Räume im Erdgeschoß werden zur Vergrößerung des Kaffeehause» benützt, während in den Stockwerken 36 weitere Zimmer dem Hotel ange-schlössen werden. Durch diesen Bau wird „Metropol" das größte und modernste Hotel unserer Stadt. K o k! e v j e Interessantes Gottfcheerland. Das Fach-blatt der Lehrerschaft widmete in seiner letzten Folge gleich fünf Artikel (darunter eine umfangreiche Aue-führung über die nationalpolttifche Lage in der Pfarre Nesfeltal) dem Gottscheerland. Eine Aufmerk-samkeit, die dem Ländchen vor Kürze noch nicht zu-teil wurde. Wirtschaft u.Berkehr Klagen über die Privawersicherungen in der Tschechoslowakei. Trotzdem die Bevöl-kerung der Tschechoslowakei von 1929 di» 1934 um 150.000 Menschen zugenommen hat, ist da» ver-sicherten-Kapital um 319 Millionen Kronen zurück-gegangen. Im Durchschnitt besitzt in der Tscheche-slowakei jeder erwerbstätige Mann nur ein« Lebens-Versicherung von 3500 Kronen. Die entsprechenden Zahlen sind vergleichsweise: Schweiz 35.000 Kro-wen, England 50 000 Kronen und sogar in Deutsch-land trotz der Einbußen durch die Inflation 12.000 Kronen. Die Schuld daran wird darauf zurückge-führt, daß in der Tschechoslowakei infolge der un-natürlich hohen Verwaltungskostrn di« Tarife zu ungünstig litgen. HAMBURG-AMERIKA LINIE Das Nordland ruft! Island - Spitzbergen - Norwegen »um 15. Juli bis 7. August Nordkap - Spitzbergen vom 17. Juli bla 4. August Island - Spitzbergen - Norwegen vom 2. bis zum 23. August Ostsee - Norwegenfahrt Tom 9. bis zum 25. August PREISE VOX RM .120.— AN AUFWÄRTS Auskunft and Fahrkarten durch das: DEUTSCHE VERKEHRSBÜRO-BEOGRAD Kneif» Hpoiucuik .» Telephon 27-2M. Schrifttum Im Kreis der Gestalten Diesmal schreibe ich mit besonderer Freude eine Buchbesprechung, den der Dichter von ,,Im Kr«i« der Gestalten" (Kulturpolitischer Verlag, Leipzigs gehört unserer engsten Heimat an. Es ist Alfred Freiherr von Buttiar-Moscon. Bisher erschie-i.en seine Gedichte in den besten reichsdeutschen Blät-lein wie in Westermanns Monatsheften usw., doch nun ist der erste Sammelband herausgekommen und eröffnet damit diesem ungewöhnlichen Talent den Weg zu weitem Bekanntwerden. Was die Gedicht« des Freiherrn von Buttlar-Aioscon so ganz von den Dich-tungen der übrigen Dichter unserer Zeit unterscheidet, ist — neben Vollendung des Ausdrucks und einer Fülle ausgezeichneter «sprachneubildungcn — die Tiefe des Inhalts. Durch jedes Gedicht, wovon e» auch handeln möge, klingt ein Hauch von Ewigem durch, und deshalb werden diese Blüten reisen Kön-nens durch den Wandel der Zeiten ein Stück wertvollen deutschen Volksgut» bleiben. Wir Unteisteirer ober haben wieder einmai Grund auf einen hochbe-gabten Landsmann stolz zu sein. «lma W. Merlin. Verlangen Sie von Ihrem Echuhmachcrmeifirr die sachgemäße Anbringung von Patma Ctmo Amnnmohlen und Ablöten. Sie werden Strapazschuhe nur mehr mit dieter Pesohlung tragen, denn sie ist dauerhaft, leicht, federnd, ivasserdurchlällig. Köchin l'lr Mio«, deutsch und slowenisch sprechend, nicht uater 30 Jahr« alt, wird per 15. Mai 1836 gesucht. Antrüge mit Zeugnisabschriften an die Verwaltung des Bl. unter .Köchin Hr. 131*. Kelliierlehrling mit Schulbildung gut aussehend per sofort gesucht. Antrüge unter .Kaffee-Restaurant „Nr. 132* an die Verwaltung des Blattes. Vertreter für Celje and Umgebung gesucht. Anstalt bietet Fixum ued Provision. 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