Cillier GZeitung Zeitschrift für Stadt und £mid, mit besonderer Rücksicht ans deutsche nnd slavische Interessen. Erscdeint jeden Dinstag und Freitag Abends 5 Uhr. — Preis vierteljährig 1 fl. 15 fr.; mit Postver sendung 1 fl. 30 kr. Conv. Münze. Xsi). !t8. Veraiitwo rtl. Iledactioii: VineenzPrasch, k. k. Professor. Freitag am 22. Sept. 1346 ?t n ck b l i ck t. Von I. Leidenfrost. Lonstitution ist das Erwachen deö Bewußtseins eigener Würte im Herzen der Völker, hervorgerufen im Fortschritte der Zeit, durch Auskläruug, und das Beispiel der Vor- und Mitwelt, sie ist der Triumph den der erwachte Geist freisinniger Völker auf den Trümern morscher Institutionen feiert. Constitutionen verletzen nicht die Rechte ter Siegenien, aber sic sind der Schuy gegen despotische Übergriffe, sie stelle» tie naturgemäße Gleichheit und Freiheit unter den Staatsbürgern fest; Gleichheit durch Stellung unter Ein Gesetz, Freiheit durch Abstreiffung witerrechllichen Kasten-Zwan-geS. Wie manche Alleinherrschaft, selbst im grauenAlterthum, war konstitutionell ohne den Namen, wie manche Republik der Schauplay der drückendste» Oligarchie. Betrachten wir die GrundgeseHe Östreichs, so trug gewiß keine der bestellenden Regierungen den Stempel milder Gerechtigkeit, und loyaler Constilutio» schöner aufge-drückt, alö die der Regenten Österreichs, waren nicht kalte Hände selbstsüchtig zwischen die warmen Herzen der Fürsten und Völker getretten, hätte nicht aristokra-lischer NepoiiomuS das Hinanklimmen zu höher» ad-ministrativen Stellen fast unmöglich gemacht, hätte man nicht dem verderblichen BcschwichtigungSsisteme eines staarköpfigen Alten gestöhnt, diesem Systeme Millionen geopfert, schwere Summen ohne Verrechnung vergeu-de», statt sie der Bildung, deS sorgsam im Dunklen gehaltenen Volkes, zu widmen, hätte man allmählig zeitgemäße Reformen, langsam aber festen Schrittes eingeführt, und wenigstens eine Annäherung zur Gleich--heit, durch wirkende Vertrettu»g der bedrückten Volks-elasse, durch Abolirung der tasten versucht. Aber eS lag »ich« im Plane einzelner Machthaber, den milden und gerechten Regenten über den wahren Stand der Din-ge aufzuklären, die, welche hierüber berathen sollten, j wäre» dabei am meisten beiheiligt, die Stimme n»i-ger edel herziger Männer, Östreich kenu» die Edlen gut, die schon vor Jahren für die billige Abolirung teö ZehentS, der Robot und der Urbarlasten gestimmt haben; erstarb unter dem Drucke des Polypen, ter sich mit tausend Armen an alte Rechte eigennützig anklammerte, bis der Roihschrei deS Volkes sich zum Throne selbst den Weg bahnte, und ein Ercigmß hervorrief, welches jeder Denkende vorhersehen, aber nicht so nahe liegend denken konnte. Kaiser Ferdinand tritt in die Mitte seiner Völker, ohne kaltherzige Mittler. Welcher redlich denkende Staatsbürger hegt nicht den Wunsch, eü möchte das uns gegebene Recht der Konstitution, ein freiwilliges Geschenk seines väterlichen Herzens sein, gegeben in der innigen Überzeugung, daß sich durch selbe» das Band zwischen Fürst und Völker um so fester knüpfe, und nicht eine kalte, durch den Drang der Verhältnisse abgenöthigte Eonstitution. Wer sieht nicht taß nur auf solche Weise das ins Leben gerufene Institut die dau-ernde Bürgschast für daS Glück der Völker, und die Stütze deS Thrones fein könne. Wer aber sieht nicht, wie viel noch geschehen müsse ehe man sich einer solchen Hoffnung mit Beruhigung hingeben könne. Dort wo ein biederes Volk ruhig, von freisinnigen Regenten zeitgemässe Reformen begehrt und erbält, dort läßt sich daS öffentliche Wohl leicht mit den Rech-ten beider vereinigen. Gewaltsame, oft blutige Umwälzungen waren nie unmittlbar Folge neuer Reformen, sie sind der Kampf deö Neuen mit verjährten Borur-theilen und veralteten Privilegien, oft auch die Noth wehre deS guten RechtS gegen überspannte Forderun. gen. Wir haben das Versprechen der Constitution, wir wollen sic. Wir haben Muster vor uns! Prüfet al-leS und das Beste behaltet. Wien Dr. L. In meinem letzten Berichte habe ich das Resultat der Sitzung deS Reichstages vom 13. Sept. mit kurzen Worten angegeben. Das Bild dieser — 1 74 — 13stündig«» Styling hat an Verworrenheit nur an den Februar Ereignissen zu Paris seine« gleichen. Die Aufregung bei der Nachricht deS Kriegsministers, die Aula wolle Ministerium und Reichstag stürzen, welche Zuschrift von Purtscher alö eine Lüge erklärt wurde, die Vertheidigung der Studenten durch Goldmark, 23«* rosch, Violand, Schuselka; SchwarzerS Nachricht von den Zetteln, durch welche man den SicherbeitSauSschuß fordere, gegen welche» Doliak spricht, während Bor-rosch ibn vertheidigt, deS Handelsminister Anzeige von Errichtung der Barrikaden, was gleichfalls, als grundlos sich herausstellt, fernerS die Erklärung der Stu-deuten, den Reichstag mit ihren Leibern zu schüven, alles dieses gab der Versammlung ei» sehr stürmische» Aussehe«, welches erst durch die Erwählung einer' Commission zur Seite der Minister und durch die vom Reichstage geforderte augenblickliche Entfernung des Militärs eine ruhigere Seite gewann. In der Sitzung vom 14. Se?>. wurde der Credit von z Millionen bewilligt zur Unterstützung der Gewerbe Wiens, da, wie Borrosch sich äußerte, wenn in Wien die Flamme ter Freiheit erlöschen würde, die Provinzen irotz Ströme BluieS, dieselbe nicht erhalten könnten. WeiterS wurde Strobach zum Präsidenten neuerdings erwählt, dann Smolka zu», ersten und in der Sitzung vom IC. Lasse»' zum zweiten Vieepräsidenten bestimmt. Nnterschleif an der Olmützer Bahn gaben Stoff zu einer Interpellation, worauf Violand da? Gesamnitministerium in-»ervellirie einerseits über die Stellung zu Croaiien und über die unverantwortliche Lamarilla, andererseits ob wirklich einige ter Minister sich keiner unbedingten Zugänglich-I.il zum Monarchen erfreuen, was von Wessenberg mit ?,'eiu beantwortet wurde. Dagegen behauptet eine diesige Zeitschrift aus dem Munde des Ministers Schwarzer selbst gehört zu habe», daß nicht alle Minister gleichen Zutritt zum Monarchen hätten. Riicksichtlich einer Petition über Bedrückung von Seite eine» Gutsherrn bemerkte noch Minister Bach, man möge solche Fälle den Behörden überlassen, weil sonst der Reichstag zur ereeutiven Ge-walt würde, und versprach zugleich, den Entwurf über die Organisation der Behörden baldigst vorzulegen, lim die Arbeiten des EonstitulionSauSschusstS zu beschleuni-gen, werden vorläufig nur zwei wöchentliche Sitzungen gehalten. Die folgende Sitzung am 19. war unstreitig eine der wichtigsten, sowohl wegen deS Gegenstandes als deS geltend gemachten Principes. DaS Beglaubigungsschreiben der vom ungarischen Reichstage an den unsrigen abgeordneten Deputation wird verlesen, mit der Anzeige deS Präsidenten Strobach, daß ihrer Einführung in den Reichstag die Geschäftsordnung enige* a.-.'. stehe, welcke belagt: Deputationen werden weder im ~-z .7 :;r. 2. cnw'angen. Sierakovsl» teamragt, cir.c 8utr.itm-.e machen. Borrosch fragt, ob die Geschäftsordnung eine Tyrannei deS Hanfes werden solle. Er verkenne nicht die Fehler der Ungarn, aber wie werde man, von der Kriegsfurie umgeben, Gesetze geben können, man wisse nicht, ob dann dem Kaiser nicht selbst in Wien Gesetzedietilt würden, man möge daS FriedenSamt üben und der HerzenSstimme Gehör geben, es fei der erste Schritt zum große» Völkerverbande. Fedorovitsch bean-tragt eine Commission, auch er wolle die Geschäftsordnung aufrecht, allein die Deputation eines Volkes an die Vertreter der Völker müsse man hören. Prestl ist für Zulassung, die Freiheit in Ungarn sei mit der der liier vertretenen Länder innig verbunden. Brauner meint, die Deputation vorlassen, hieße sich für die eine der Parteien erkläre,:. Borrosch: Er sei eben so gut auch für den Empfang einer slovenischeu ode» walachischen Deputation, der Geist des ^rietens und ter Humanität wendet sich an uns, mau folge dein Gefühle des Herzens. Rieger: Er wende sich au den Verstand; Ungar« fei kein Theil des GesammtvaterlandeS mehr, tes sie Märztage benützt, um sich loszureißen, man überlasse die Sache der Erekniivgewal', und habe man zum Ministerium kein Vertrauen so stürze man es. Palazki prolestin gegen Borrosch, daß der Geist ter Freiheit n»d Humaniät in den Ungarn vor der Thüre stede. Strobach, Rieger, Palazki rufen durch einander. Wiese nauer beantragt unter Tumult Übergang zur Tagesordnung, Goldmark r»'i heftig: Man will Tagesord-nung, wo die Monarchie auf dem Spiele nebe. Der Tumult steigert sich, die Si>?n»g wird au? eine halbe Stunde anfgehobe». Wiesenauer erklär», er habe den Sturm nur beschwichtigen wollen und zieln seinen Amra.z zuruck. Prestl zeig», daß die Geschäftsordnung uo.h nicht z„»> Gesetze erwachsen sei, eben »veil ii der C >n auch Paragraph e über Ungarn vorkommen werden, müsse man sie hören. Trojan will t,e Deputation nicht zitrückgewiese», aber die Vermittlung dem Mini sterium überlassen. Goldmark: Die formelle Frage sei die Geschäftsordnung, tie materielle ter Bürgerkrieg. Ob denn die Magyaren nicht das Recht hätte«, du Bitte zu stellen, gehört ztt werden? Man berufe sich immer auf den Zweck der Constituirung, er frage, ob das Volk etwas davon habe, »venn die Versammlung berathe und indeß die Kornkammern verbrenne» Y Man möge der Freiheit eine Gasse öffne». Kla»»di spricht ge gen die Einlassung; die Deputation sei erst in der ei fernsten Nothtvendigkeit erschienen. Löhn er: Constitu-irender Reichstag heiße nicht bloß, eine Urkunde machen sondern das Verhältniß der Völker feststellet»; »tchi »»»»-mer sei eine Familienpolitik auch Bolkerpolitik, was dem» Ausland, was Gesammtmonarchie sei? ob dor» Ausland sei, »vo k. k. Generäle Krieg führen, was sic doch ebne Urlaub nicht könnten. Sollen die Rechte der Croa- 1"^ C|» % Mjjh «*».»• « i » »•" — * »4.» » ' * -* '• •*? «..•• nicht, wo bei Ielacii- d»e Gränze zwischen Croaiien und kais. Feldherr beginnt. Von welchem Ministerium hat — 175 — er feinen Austrag erhalten? ES gibt nur eine Armee, Klaudi: Der Weltgeist, daS Schicksal straf, jetzt eine eS führen also österreichische Truppen in Ungarn Krieg. Minderheit, welche sich lange Zeit an der Mehrbeil In unserer Vermittlung wird das Volk mehr Garan vergangen. Auch Trojan ist gegen die Zulassung der tie finden, als wenn alle CabineUe und Minister sie Deputation, Ungarn soll das schiedSichterliche Amt des übernehmen. Hören wir die Magparen, ich bin sogar Reichstag» anerkennen und feinen Sitz im Hause ein-dafür, daß man die Eroaten zum Erscheinen auffordere, nehmen. Lasser: DieDeputation möge sich schriftlich an daS Ein Slave hat geäußert: So lange wir wollen, wird Hauö wenden. Rieger: Wozu die Deputation zulassen, die Monarchie bestehen— wohlan Slaven! haltet sie ob man etwa ihre großen Bärte anstaunen solle? (Zi--heute! Havelka wünscht Anfrechlhallung der Geschäfts» scheu). JelaM habe Recht gehabt, die Gränze zu über Ordnung; wenn Ungarn uns die Bruderhand bieten will, schreiten und nicht zu warten. Roch sprechen Brauner so möge eS auch an der Kammer theilnehmen. Schu- und Neumann gegen die Ungarn. SierakovSki schließt: felka ist für den Empfang, damit die dunkle CabinetS» Man habe Ielaöid gelobt, weil er gegen Ungar» ziehe, Politik vor den Richterstuhl der Völker komme; auch daS einer Nation die Sprache beschränkt habe. Werde will er eine StaatSschrist von den Ungar». Doliak ver- dieser KnegSzug gelobt, so beiße dies, die Völker zum wahrt sich, daß die Kammer ein diplomatisches Eabi- Hockverrathe auffordern. Nun folgt die Abstimmung, net werde, man wolle daS Ministerium und den eonsti- Die Zulassung der Deputation wird verworfen. Wassers tutionellen Kaiser nur hintergehen. Zimmer ist für den Antrag, die Deputation aufzufordern, ihre Ansichten in Empfang; Neuwall jvirft de» Ungar» vor, daß sie mit einer StaatSschrist dem Reichstage vorzulege», wird an-Österreichs Feinden gclicbäugelt und sich zuerst an Frank- genommen. Die Sitzung hat 12 Stunden gedauert. furl gewendet haben. Violand: Es sei ein ungeheuerer, DaS Resultat dieser Abstimmung wurde dauptsäch. «»erlebter Fall, daß ei» König durch Truppe» gegen lich durch die ezechische Partei der Kammer herbeigeführt, sich selbst kämpfe: auch im März sei eine Wiener De- Obgleich man die Zulassung der Deputation gleich An putation von den Ungarn empfangen worden. Helfe« fangS bezweifelte, so war man doch nick, auf die Herz ist gegen die Ausnahme, eS sei nur eine Parteidepnia* ,losigkeit und Leidenschaftlichkeit gefaßt, mit der die Dc tion; wollten die Ungar» ihre Plätze hier einnehmen, hatte geführt wurde. Die Deputation ist daher wieder da»» würde man sie mit mit offene» Armen empfan- nach Pest zurückgekehrt. Dagegen sind Graf Teleki und ge». Pillerödorf spricht dem ungarischen Reichstag daS Fürst Windischgray in Wien angekommen. Ob zur Recht ab, hieher eine Deputation abzusenden. Goldmark: Leichenfeier Ungarns? Aus Ose», schreibt mau, daß Ma» habe 3 Monate lang die Sache» der Eieeutiv- diese Stadt vor Jelaeiv'S Angriff nicht »«gegründete gewalt überlassen aber ohne Erfolg; ma» möge sich an Besorgniß hege. Pest dagegen ist durch die Donau ge* die Stelle der Ungarn denke», ob die Fremdlinge feie», sichert, und die Brücke wird anSgehoben. Bereits ar-die in Italien zugleich ihr Blut verspritzten und daS teilet man an Schanze^ Barrikaden ti»d Dämmen und weltbekannte „moriauiur" ausgesprochen. DilevSky will eS schien bei der Nahe und Größe der Gefahr die alle Überlassung a» daS Ministerium und Vorlegung einer Thatkraft erwacht. StaatSschrist, eben so Potocki; Polaezek aber ist für den Trieft lg. Sept. Gestern hat ein zu dem ta, Empfang. Ionak hebt die LoStremmng der Ungarn her- serliche» Blokade - Geschwader vor Venedig gehörendes vor, und sieht in Ielaci! keineswegs die Reaetion »er» Schiff, ein von Ravenna kommendes Trabaeeolo aui körpert. Hierauf verliefet Minister Bach eine Staats- gebracht, welches mi« einer Eompagnie römischer ,uei schrist, deren Hauptinhalt die bekannten TrennrngSversuche willigen zur Verstärkung der Besatzung »ach Venedig der Ungarn bilden; eS frage sich, ob wohl der König fahren wollte. Diese Bestimmung war in dem vom berechtigt war, alle diese Zugeständnisse zu machen; eS Gonfaloniere von Ravenna ämtlich ausgestellten Reato sei dringende Nothwendigkeit, die Erlasse und Verfügn»- sitionS * Instrumente wörtlich ausgedrückt und dadurch gen seit März auf eine dem Zeitgeistc angemessene Art der Beweis geliefert, daß die Behörden selbst diese Trup-zu ändern und mit der pragmatischen Sanction in Et»- pcnsendunge» betreiben. — Ma» Hat es hierorts nicht klang zu bringe». Lehner erwiedert, die StaatSschrist der Mühe werth gehalten, die Mannschaft oder das enthalte vieles gegen Recht und Freiheit; auf diese Art Trabaeeolo zurückzubehalten; daS Schiff wurde mit Allem könne man alle Versprechungen aufheben, Auch Schwe- was eS führte bis über die Spitze von Jstrien in den den uno Norwegen haben verschieden Finanz und KciegS- Golf hinausgeschafft, und dort heimwärts freigelassen, minister und bilden doch ein Reich. Woher denn Jela-1 — Die Börsedeputation hat gestern den Handels-tie feine 100,000 Mann erhalten habe? Wiezincki: stand von dem Wiederbeginn der Blokade von Venedig ES scheine »u» schon einmal der Brauch zu fein, jeden amtlich in Kenntniß gesetzt. Vorschlag der Minister zu verwerfen. Jekacil: habe sich Finme 17. Sep. Heute früh hat die englische an die Spitze feines Volkes gestellt, zur Erlangung der KriegSbrigg „Harlequin" mit 10 Kanonen und 1 30 Freiheit, sobald er gegen diese fei, würden ihn selbst die Mann von Venedig kommend, auf unserer Rbede Anker slavischen Völker wie einen Sandstein zermalmen. Die geworfen und die Stadt unter Aufhißung der östcrrei-Ungarn sollen sich schriftlich an die Kammer wenden, chischen Flagge mit 21 Kanonenschüssen falutirt. O. L. - 17G - 3lauffurt. Dcr Majoritätsautrag dcs Aus-fchusses wurde mit '258 gegen 247 verworfen und der Waffenstillstand mit Dänemark angenommen, in der Erwartung, daß dieser Staat sich zu milderen Bedingungen herbei lassen werde. Die Verhandlungen über Abschluß eines Friedens sollen durch die Eentral-gewalt ausgenrmmen werden. Im Rossecker Thale KärntenS verweigern die Dauern die Zahlung aller, selbst ter landcefiirstlichen Steuern; in Ba i ern dagegen haben 23 Gemeinden erklärt, bei der bedrängten Lage deö Staates die Ab-gaben doppelt ohne Rückzahlung zu leisten. Cilli. Unsere unermüdlichen Kunstfreunde, die nie zaudern, wo es sich um die Unterstützung eines edlen Zweckes Handel», veranstalten am nächsten Sonn-tage eine dramalische Vorstellung, welche durch die in den Zwischenakten vorzutragenden Musik und Gesangs-pikeen einen besonderen Reiz gewahren dürste. Der Reinertrag ist alS Beitrag zur Anschaffung einer gro-ßen Glocke für die hiesige Stadtpsarrkirche bestimmt. Wir brauchen wohl nicht daraus hinzuweisen, welch tie» fen religiösen Sinn der metallene Mund des Glocken» geläuieS auösprich», welches des Lebens wechselvolleS Spiel mit schnellen Schwingen treu begleitet, Kunde gebend von Wohl und Weh über Berg und Thal. Möge ein sebr zahlreicher Besuch der Vorstellung die rege Theilnahme an dem schönen Zwecke beurkunden. Cilli. (Berichtigung.) So eben erhalten wir die Mittheilung, daß in Folgt h. Ministerial Erlasses das Schul/ahr an den k. k. Gymnasien erst mit November d. I. eröffnet wird. Die bedeutenden Reformen im UnterrichtSwesen haben diese wiederhoblte Umlegung dringend nothwendig gemach». Pest, am 17. September. Abends brachte der Courier von Wien endlich die Nachricht, daß ter Kö-nig tic Abdankung deS Ministeriums angenommen, und Baibyany neuerdings zum Minis! er Präsidenten ernannt habe. Bathyany will schon deßhalb kein Ministerium bilden, weil er in Verlegenheit wäre, Minister zu er-nennen, die sowohl Oben als auch dein Lande ge-nehm werden, aber Nyary, Madaraß, Kossuch und Alle, bitten ihn, den Faden, welcher unS in Wien ge» reicht wird, nicht fallen zu lassen, und versprachen ihm alle Parteilichkeiten zu lassen, ihn in Allem zu unter-stützen, da wir in die Falle, die man unS gelegt hat, nicht gehen dürfen, nähmlich die gesetzliche Bahn zu verlassen. DaS ganze HauS erhebt sich, um sein Vertrauen auszudrücken, und Bathyany fügt sich patriotisch dem Wunsche der Repräsentanten, denn eS ist wahrhaft ein großes Opfer, setzt Ministerpräsident zu werden. Er enthüllt aber einen Theil feiner Politik sogleich, und Schnellpressnidruck und spricht mit starker Stimme Folgendes: Ich weite IclUcic zwingen, ungarisches Blut zu vergießen, — wird er dennoch vordringen können, fo werde ich dic Hauptstadt von ihm belagern lassen, wir werden nnS z» vertheidigen wissen! > Ungeheurer Beifall.I Kossuth sagte: Seine Meinung wäre nicht die: die Stadt in dcr Stadt zu vertheidigen, aber er bcu-ge sich vor dem Willen deS Premierminister, und bitte ihn, sogleich mit seiner Person zu befehle», er werde der Erste sein, dcr die Schaufel ergreift, um Schau-zen zu bauen. Wir werden Zeit ;>> Verhandlungen, aber auch zu Waffenübungen haben, wir werden — wenn eS nöthig — Barrikaden erbauen gegen den äußern Feind und gegen die Reaction, und eS wird genug Frauen geben, die heißes Wasser und siebendes Oel in Bereitschaft halten werden - und dann möge Iellacii.- kommen!! >?llle Repräsentanten und die Galleric rufen nach: Er möge kommen!) Oe. Z. Vom eroatisch . uugarischen Kriegsschau» platze. DaS Hauptquartier dcr kroatischen Armee be-fand sich am l 7. Sept. zu Kiß Koniarom und der Banns beabsichtig»? die Vereinigung mit der Division Kempen und einer Division Kavallerie abzuwarten. Die ungarischen Truppen hatten sich b.i Kesthelp fest, gesetzt. I» Agram versehen 2 Compagnien tes Ins. Reg. Heß mit der Nationalgarde den Garnisonsdienst. ?luS Marburg soll eine mit 700 Unterschriften versehene Adresse an die deutsch.- Nationalversammlung abgegangrn sein, um die Gesinnungen der Bewohner rücksichtlich deS geschlossenen Waffenstillstandes an den Tag zu legen. Zu Frankfurt herrschte in der Nacht von, 1G. d. M. bei ter Nachricht von dcr Annahme dcS Was-fcnstillstandcS eine lebhafte Aufregung. Man erklärte die Volksvertreter für Verräth« und stürmte mehrere Häuser, bis endlich durch die ausgerückte Bürgerwehr die Ruhe hergestellt wurde. In der Walachei scheint der russische Einstuß über die mildere Gesinnung des Sultans gesiegt zu haben und man befürchtete eine Reaction zn Gunsten deö altcn Zustandes. Die Moldau wird von den Russen bereits als ein erobertes Land betrachtet und die Do--naufürstenthümer sehen sich in ihrer Hoffnung ans Ver» mittlung durch die beiden deutschen Großmächte bitter getäuscht. Messina hat seinen furchtbaren Eid gehalten, sich lieber unter den Ruinen begraben zu lassen. Nach einer verzweifelten Vertheidigung von 4 Tagen, war die Stadt durch eine Masse von Bomben, Kugeln und Granaten von den königlichen Truppen in einen Aschen-Haufen verwandelt, und die Einwohner verließen die rauchenden Trümmer der Heimat. von I. B. Jeretin. Jntelligenzblatt zur Cillier Zeitung. Anzeigen jeder Art werden gegen E»«richtung der InsertionSgebühr für die gespaltene Cicerozeile mit 3 kr. für einmalige, 4 fr. für zweimalige »nd 5 fr. für dreimalige Einschaltung im hiesigen Verlag« ZeitungS Comptoir des I. B. Je retin angenommen. V ru. 94. Freitag den 22. September 1848. Pr,i»»»ierations-Ankündigung. >it Verbreitung unserer Zeitschrift nachhalten Richtungen der Monarchie, verbunden mit den anerfennenden Stimmen der Journale (Laibacher Zeitung, Zwanglose Blätter, österr. Lloyd ,e. ,c.), so wie der sich immer erweiternde Leserkreis, machen ti iinijur angenehmen Pflicht, den Dank für die unserem Unternehmen gezollte Theilnahme öffentlich auSzusprechen. Die mit vielem Znttresse aufgenommenen l eil enden Orginal Artike-werden auch fonan mit freimüthiger Schärfe daS StaatSleben in seinen wichtigsten Aeußerungen umfassen, wäd rend eine große Anzahl von EorreSpondenten die Tagesereignisse »nd besondere Mitarbeiter die Verhandlungen des Reichstages in vollem Umfange besprechen. Pränuineratio» wird in Cilli bei der Redaction (Postgasse Rio. 23) und in der Kreis buchdruckerei deS J. II Jrrctlii mit 1 fl. 15 fr. C. M. vierteljährig angenommen. Beim Bezüge durch die Post wolle der Betrag von l fl. 30 kr. dem zunächst .gelegenen Postamte übergeben werden. Redaction nnd Verlag der Cillier Zeitung. Praenurncratlous - Auzclge. Mit 1. Oktober d. I. beginnt das 2te Quak' tal für die Pränumeration auf daS Cillier-Wochenblat«. ieljskc Sloveiiske .liovliie. Die große Theilnahme, welche unsere LandSleute diesem Wochenblatt? bisher geschenkt haben, berechtigt unS zu hoffen, daß sie unS auch hinfort »och unterstützen werden. DaS Blatt ist nun fest begiündet und bat in allen Provinzen der Monarchie slavischer Zunge Abnehmer. Vierteljähriger PränumerationS * Preis 40 fr. Ö. M. Mit Zusendung durch die k. k. Post 50 „ „ PränumerationSbeiräge empfängt in portofreien Briefen der Verleger J. II. Jerelin. Uiberdieß nehmen alle k. k. Posten die Pränumeration an. Cilli am 22. September 1848. Redakteur: Va'. Äonschegg. Verleger: I. V. Jeretin. Licitations - Ankündigung betreffend die Aerlaß-Realitäten der (thelente Jakob mit) Maria Deutsci,-inani» nächst Eilli. Über Ansuchen der Erben werden folgende Ver-laßrealitättn der zu Eilli verstorbenen Eheleut» )akob und Maria Deutschmann am 2L. September 184b von 9 Uhr Vormittags angefangen an Ort und Stelle derselben im öffentlichen Versteigerung« .vege verkaust werden, alS: *. Der Maperhof zu Lava zur Herrschaft Neurilli sub urb. Rro. IOC dienstbar, ganz nahe an Cilli, gemauert, mit Ziegeldach, entbält zwei Wohnzimmer, Rüche, Speisekammer, Keller, Stallung, einen gezim' merten Dreschthen, dann eine doppelte Getreideharpfe, liegt an der Eommerzialstraße gegen Laibach, und zu demselben gehört an Area: Ackerland . . .2 Joch 752 Klsi. Wiesen . . . 2 „ 855 „ Bauarea . . . — » 97 » zusammen nach der Katastral Ver- , Messung . . L Joch 105 Q ftlfi. Diese Realität wird ausgerufen um 3000 fl. CM., ist in gutem Bauzustande, die Gleba von vorzüglich guter Ar«, und die Zufuhr bequem. b. Die zur'Hcrrschafi Reueilli fub BergRe. 141, 179 und 179 eindienende Weingartrealität in der Gemeinde Schloßberg nächst Cilli, welche auS: Weingarten.....1 Joch 1538 ^ Klftr. Wiesen......1 „ 1160 „ Hutweiden.....— „ 115 „ Gemischter Waldung . . 2 „ 46L „ Bauarea .... . . — „ 50 „ Zusammen nach der Caiastral- Vermeffung «... 6 3och l ^Klfrr. und zu welchem zwei tbkilö gemauerte tbkilS gezim-mrrtr Gebäude mit Wohnung, Presie, Keller nnd Stal-lung geboren. wird ausgerufen um 1000 st. CM. sammt der Fechsung. Jeder Vicitant hat ein Badium m,i vom AuSrufopreise vor der Versteigerung zu erlegen, eine Hälfte des MeistbotheS ist in zwei Raten zu bezahlen, die andere Hälfte kann auf den Realitäten erliege» bleiben,'die übrigen Liki»ativnoBe-dingnisse können bei dieser Abhandlungs Instanz oder aber bei Frau AntvniaGchellander in C»lli eingesehen werden. Abl,andl»ngs-Instanz Herrschaft Neueilli am 12. September 1848. LiCitation eines Weingarten» in Vnnlernberg liei Gonobitx.. Von der Grundobrigkeit Gut Süssentieim mit Dobiahof wird hiermit allgemein kund gemacht: ES sey auf Ansuchen der löbl. Abbai'dlungöin-stanz Magistrat Gonobiy in die öffentliche Versteigerung des dem Gute Süffenheim fub Dom.-Rr. 13, dienst-baren laudemialmäßigen Weingartens in Bvrdernberg, welcher nack, der verstorbenen Inliana Kartin am 14. August d. I. sammt Anhang gerichtlich aus 565 fl. C. M. geschätzt wurde, nebst der Hangenden Wein-fechsnng pr. 100 fl. C. M., somit zusammen um r.05 fl. C. M. als Ausrufspreis gewilliget, nnd I'ierzu die Feilbietbimgötagsaxung auf deu 29. September d« I. Vormittags um 10 Uhr, im Orte der Realität angeordnet. Die diestfällige» von der Ab-l>andlu»gsinsta»z Magistrat Gonobist gestellten Vifittt-tions - Bedingnisse können täglich in der lnerorti gen Amtskanzlei eingesehen werden, solche werden aber auch von der Visitation* - Commission kuudgeinachl. Schließlich wird noch bemerkt, dast in diesem Weingarten der allgemein bekannte rothe Gonobiyer-Wein wächst, wozu Kauflustige zahlreich erscheinen wolle». Grünt obrigkeit Gut Süssenheim am 13. September 1348. AufJahre wird verpachtet 1. Ein Aller am Langenfelde. 2. Ein Acker sammt Wiese nnd Harpfe am Stadtgraben. 3. Ein Alter am Gatgenberge. Diestsällige Anfrage ist ;n stellen bei der Eignv thumerin in der Herrengasse Nr. lil. Verkauft Anzeige. Im Bezirke Weitenstei», Gemeinde Dorf Weiten-stein wird eine an der Ärentzstraßc in der Richtung gegen Grap und Eilli schön gelegene Realität, bestehend aus einer feuersicher gebaute» gemauerten Huf und Hackenschmirde, HauS »nd WirlhschaftSgebäude wobei sich 3 Joch Atkcr besittden, gegen billige ZahlungSbe-dingnifie sogleich verkauft. Anzufragen in portofreien Briefen im Comptoir dcr Cillier Zeitung.. Balthasar Holziuaun, Posameutirer in (5illi empfiehlt sich den 1'. T. Herren nnd Damen mit allen Gaumigen Posamentirer Waaren »> halb und ganz Seide Knöpfen, Fransen und Krepinen, Borden, Leviten, Onastcn, Fahn - Fransen, Cingertum, Slrick Bauinwoll, Zwirn^ Seide nnd Watta zu den billigsten Preisen. Hat sein Gewölb in der Herrngasse, Ha»6 Rro 7. Kundlnachung. Da6 Studieniabr 1849 beginnt am k. k. Gpm-»asinm in Cilli den 4. Oktober. Die in die erste Klasse des Gymnasiums einirr tenden Schüler werven am 2. 3. und 4. Oktober in der Präfeemr vorgemerkt werden. Von der k. k. Gnmnasial Präfectur zn Cilli am 15. September 1848. Lebrjnugeu - 9lufnal)me. In der Kretsbuel,dr«ckerei zn Marbnrg wird ein Lelirjuiigc.' anfgenommen. Anzufragen daselbst. Grundstücke - Verpachtnug. Am 30. d. M. werden die Meiergründe nächst dem Schlosse Sternstein bei Hocheneg.z, bestehend aus Wiesen, Hutweideu, Akern u«d Gestrippe. lijitando verpachtet. Auch wird dcr nächst dem Schloße befind-liche alte Sirassenkörpcr, welcher ^ 1000 ^ Kfl. inistt n»d viele jur^Strassenbeschottcruttg taugliche Steine enthält, dem Meistbitthenden auf 3 Jahre überlasse». Wirthshaus - Verpachtung. Im Mineralbade nächst Tüffer wird da» sogenannte untere WirtbsbanS - Vorale nebst dazugehöriger Stallnng und Wagen-Remise auf »»ehrere Jahre verpachtet. Die Pachtbedingnisse sind bei der Direktion dieser Badeanstalt z» erfahren. Thealer in Cilli. Sonntag am. 24. September 1848 | von Kunstfreun den dargestellt^ : Ntaiil ii. Yjnnil, oder: Tier Viehhändler iiiih OlnTÖsIriTi-ieli. Posse mit Gesang in 2 Aeten, v. Fried. Kaiser. °) S. Hauptblatt. S.t»«« Iprcsse»?ru^ ii»? lierlag vvu j 41. )»reli>«.