Sdiriftlrünng: •Utttaaftflsljie Kr. S. ScU»t»a Rt. *1, IMerntW«. e»ic«(iatt: ligtich'artt *s»»Ui«y J*r «»»»- b. fWer- Ma* >" ll—i» Btt nn. $*iMftieibea »erbe» irntt nunntlstr Ei». Ww»»«e» BMI berue Vervoltsag ■Muni (et dilligft liH-»OeDe, •eblQirra enlpgca. M »KtTTtcIilBJ« fltCt#- »te .«emfite Kocht- rrMeint tttn «im».» uot toBlsa« ittlM. h.M& Verwaltung: RathauSgasse Nr. S. riltvd»» »ir ?>, Wien»»«» vez»gsbel»ngiiiiae» D»rO die Post dqo,c» : Vierteltatrti . . . K » M H-Idj-Kn» ....Kr« »■anuäWg. . . . K lf*M «Mr «illi mit Suftrll»», in« Ha»« : PioMtlifS . . . . K i'U VieTieliitng . . . K »•— f*lb(»litig ....«» — ® miösng .... * if--tWt« Sn»loa» erbaten sich Sie ecja ifüetiUbren um die^ihere» Berten» iin^HStbiUren. iftnjeinteet Maitaeaaentl gellen M4 lau •6tefttHu«4 Ar. « Hilli, Samstag, den 20 Jänner I9l2. 37. Jahrgang. Die Krise in der gemeinsamen Regierung. In den letzten Wochen sind über die Beziehungen der Dreibundmächte untereinander fortgesetzt Mitieilungen veröffentlicht worden, die, wenn sie den Tatsachen entsprechen, geeignet wären, daS Weltbild für uns noch um einige Schatten tiefer zu färben. Nicht immer von berufener und einwandfreier Seite wurde seit dem AuSbruche des italienisch türkischen Krieges immer und immer wieder versichert, daß ein Zusammenstoß zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn nunmehr unvermeidlich sei. ES soll unent-schieden bleiben, ob jene, die auf diese Weise der Zukunft vorgreifen wollen, einen Krieg mit Italien fürchten oder wünschen, in den Tatsachen selbst fin-den ihre Boraussagungen jedoch keine Begründung, wenn auch nicht geleugnet werden kann, daß eine derartige Behandlung deS Verhältnisses zweier verbündeter Staaten auf, dieses kaum förderlich wirken kann. Man dürfte sich noch erinnern, daß in den Eiebzigerjahren die Unvermeidlichkeit eines Krieges zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn einen Slaub-enssatz weiter politischen Kreise bildete. Trotz-dem ist es zu diesem Kriege nicht gekommen und wenn seit dem Ende der Achtzigerjahre anstatt Ruß-land Italien als Oesterreichs Gegner im ZukunftS-kriege gilt, so hat diese Ansicht nicht mehr Gerecht»-gung als die seinerzeit hinsichtlich Rußlands gehegte. Immerhin hat diese Art Politisierens ihre Gefahren, die um so weniger unterschätzt werden dürfen, als »euestcns auch die Beziehungen zwischen dem Deut« scheu Reiche und Oesterreich-Ungarn in den Kreis dieser zweifelsüchtigen und schwarzseherischen Be-trachtrngen hineingezogen werden. — Zwischen den beiden so eng verbündeten Siaalen soll eS Unstim-«igkeiten geben. Sie sollen sich, so behauptet man. «uS der Zeit der letzten Marokkoverhandlungen her-schreiben, in denen Deutschland angeblich von Oester-reich-Ungaru nicht genügend unterstützt worden sei. — Bis aus den heutigen Tag ist von keiner Seite eine authentische Erklärung erfolgt, die diese Be-hauptung bestätigen würde, alles find Andeutungen, die aber immer wieder auftauchen, ohne sich zu ton« freien Beweisen zu verdichten und ohne daß in den österreichisch«» oder ungarischen Delegationen im vergangenen Dezember ein Wort darüber gesprochen worden wäre. Es unterliegt keinem Zweifel, daß, wie schon der Verlauf der letzten Krise im Generalstabe ge-zeigt hat. starke Meinungsverschiedenheiten zwischen einflußreichen Wiener Kreisen und dem gegenwärti-gen Minister des Aeußeren bestehen uud daß durch die sich häufenden Angriffe auf den letzteren ein Wechsel in der Leitung des Wiener Auswärtigen Amtes eingeleitet werden soll. Daß die auswärtigen Interessen der Monarchie angesichts solcher Mei-nnngSverschiedenhciten mit Erfolg wahrgenommen werden können, wird niemand behaupten wollen. Graf Achrenthal hat denn auch, wie in nnterrich-teten Kreisen verlautet, bereits vor etwa zehn Tagen den Kaiser um seine Enilassung gebeten. In der Sache selbst ist damit die Krise im Schoße der ge-meinsamen Regierung beendet, wenn auch ihre sor-welle Erledigung vielleicht erst nach der Tagung der Delegationen erfolgen »vird. Zu bedauern bleibt jedoch vor allem, daß hiebei nicht nur die Bezie» hungen der Monarchie zu Italien, sondern auch zum Deutschen Reiche in einer Weise in Erörterung gezogen wurden, die auf keinen Fall geeignet ist, sie zu fördern. Einen österreichisch-ungarische» Mi-nister, ohne konkrete Beweise, vor aller Welt an-Nagen, daß er die Bundespflichten gegenüber dem Deutschen Reiche vernachlässigt habe, heiß» an sich schon das öffentliche Bertrauen in dieses Bündnis erschüttern und die Stellungnahme der Tschechen und Südslawen in der bevorstehende« Delegations« taguug dürfte bereits «kennen lassen, welche Hoff-nungen der Bcrlans der Krise in der gemeinsamen Regierung aus dieser Seite geerntet hat. (Nachdruck verboten) Schickt. Novellette von E. v. Regen. Uff I — Ein schwerer Entschluß! Einem The-aterdirektor ein Stück zu überreichen — dos war ein Wagnis, eS gehörte dazu eine Tapferkeit, die der japanischen wohl kaum etwas nachgab. Aber vun hingehen zu dem Gewaltigen und sein Urteil hören — die Enlscheidung sich holen über Sein od öit auch einmal etwa» fchästsleiute, halb un^ Akteustaub, kleine Ge' Kamp? ,ums Lasei' t h^h aufgerieben vom harten i.adenl,s»ch began' kcr s,ühesten Morgen am tor endeete. b unb m;t stakender Nacht >m Kon- urnit'iy .«'ch'ücht'ge und bluta.mc Schulsräu-jy ammtrliche Musitlehreriunen mit zerrüt< KunP jittnerCtn I t a hörte man auch nicht viel von Theater, ,t und de» gleichen. Eine Kundgebung des Deutschen NationalufrlMnörs in der Lrhrersrage. Montag trat der Borstand des Deutschen Na-tionalverbaudes zusammen, um zu den gegen den Nationalverband ivegen seiner Haltung in der Leh-rersrage gerichteten Angriffen in Beantwortung des von dem Bürgerfchullehrcrverein in Böhmen an den Borstand des Nationalverbandes gerichteten Ansuchens um Aufklärung Stellung zu nehmen. — Zunächst wurde festgestellt, daß alle Behauptungen, wonach der Deutsche Nationalverband oder einzelne Mit-glieder desselben gegen die Annahme des Antrages Waldner>Pacher bei anderen Parteien Stimmung gemacht hätten, jeder tatsächlichen Gnindlage cnt-behren. Es müssen daher alle daraus gezogenen Folgerungen mit Entrüstung zurückgewiesen werden. Um den vielfachen Enlstellungen die Spitze ab» zubrechen, wird nachstehendes festgestellt: Der Deut-sche Nationalverband setzte die dereits in der ver-flossenen Wahlperiode begonnene Aktion zugunsten der Lehrer sofort »ach dem Zusammentritte des Reichsrates fort und brachte den Antrag auf Ab-änderung des 8 55 R.-B.-G. im Sinne der Lehrer-schast und durch den Abgeordneten Pacher den An-trag auf Zuweisung eines Betrages von 20 Mil» lionen Kronen zum Zwecke der Ausbesserung der Lehrergehalte ein. Die von den Antragstellern vcr-langte Zuweisung dieses Antrages ohne erste Lesung an den Schulausschuß, beziehungsweise FinauzauS-schuß, wurde durch Einspruch von slawi^i Seite hintangehalten. Infolgedessen bet Antrag Packer anch als Drin ^,^itsantrag «„gebracht, welcher noch se'»;; Erledigung harrt. Bei der Be-ratung ^ Budgelprvvisonums im BudgetauSschusse w'.irve zur Verstärkung der begonnenen Aktion auch dort die FräK der Lehrergehaltsregulierung aufge» worfen und dabei zuerst der Antrag Waldner-Pacher Ernst Har tuug hatte r -in Ziel, auf« innigste roüii chfn. LxS a faum n0ct) Qm Pul', jn dem kleinen Ban.Kontor, in daS er von de» 'Sänken f*. W? ' Jtna übersiedeln mußte, weil sei» Bater nicht da» hatte, ihn studieren zu lassen. tut- ' om vorigen Jahre hatte er den Direktor des t .ien Sommertheatcrs kennen gelernt, und der chien ihm der Repräsentant der Äühnenkunst — namentlich da er mit souveräner Verachtung von Reinhard. Possart und „den anderen da draußen" sprach, die vor ihm weiter nicht« voraus hatte», als ein bissl Glück. Und wenn eS nach Recht und Ver-dienst zuging auf der Well, to müßte er. der Eugen Rühl. eigentlich Direktor eines Theaters fei» wie Hamburg. Köln. Leipzig. — wenigstens aber wie Rürnberft. AugSburg. Slraßburg oder Graz! Diesem Manne hatte er nun im vorigen Jahre etwas ganz schweres veradiolgt: eine Römer,»agdoie. die er in der Prima gedichtet — und dann, als sie der Direktor achielznckend zurückgegeben und gesagt Hütte, daraus könne man in Bezug auf sein Talent nichts ersehen, so eine Römertragö»ie könne jeder schreiben, der den LiviuS und TocituS gelesen und außerdem die „Horatier" des gioßen Corneille und Racine» Britannische kenne — da hatte er den Roarachar" hervorgeholt — ein srünki'cheS Trauer-spiel aus der Zfi» Chlodwigs — büß er als Bank-lehrling im Schweiße seines AngeiichleS gedichtet, hatte eS etwas durchgearbeitet und sauber abge» schrieben, und der Direktor hatte nach bloßem Hin-sehen ei» günstiges Vorurteil dasür gesaßt, weil eS in Prosa und nicht in Jamben geschrieben »var. Er hatte eS gelesen, hatte dem Verfasser entschiedenes Tabut zugesprochen, aber bedauernd hinzugesügt, eS sei schade, daß er sich auf die Historie verbeiße, da-mit sei absolut nichts anzufangen, er wöge es doch mit etwas modernem versuchen, wie er eS doch jeden Abend in seinem Theater sehe - vielleicht ein Lust-jpjel — oder noch besser ein schwank. Es muß dabei bemerkt werden, daß Ernst'S Eltern sich ein Abonnement im Theater leisteten, und Ernst darüber hinaus einen großen Teil seines kleinen Gchaltes in in Theaterbillets anlegte und keine Borstellung aus-ließ — sonst hätte der Bühnengewaltige die Stücke wohl nicht so bereitwillig gelesen l Und nun den Winter über hatte er über dem Schwank gesessen. Er war nach einer wahren Be-gcbcnheit bearbeitet und toll und lustig genug. Als daS Theater Mitte Juni gekommen war, hatte er den Schwank dem Direktor übergeben, und nun, da er ihm heute mittags gesagt, er möge sich am Nachmittag Bescheid holen, war Mitte August vor-über, wenn er noch aufgeführt werden sollte, war es hohe Zeit, denn das Theater ging im ersten Drittel des September! Um halb v Uhr bat er seinen Ehes, eine halbe Stunde früher Schluß machen zu dürfen, er habe feine Arbeit beendet und einige Besorgungen zn machen. Der Bankier ließ ihn gehen. Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 6 eingebracht. Erst im Lause der Erörterung dieses Antrages hatten die Sozialdemokrate» gleichfalls Anträge in der Frage der LehrergehaltSregulierunz eingebracht, welche den Antrag Waldner>Pacher scheinbar überbieten sollten, tatsächlich aber Partei-politische Nebenzwecke verfolgten und offenkundig im« annehmbar und aussichtslos waren. Der vereinigte Antrag Waldner-Pacher wurde im BudgetauSschuffe abgelehnt und von den Antrag-steilem als MinorilätSvotum vor das Abgeordneten-Haus gebracht. Nun wäre aber auch für den Fall der Annahme dieses Antrages im Abgeordnetenhaus daS Herrenhaus, wie festgestellt wurde, diesem Be> schluv deS Abgeordnetenhauses mit Rücksicht aus die Autonomie der Länder keinesfalls beigetreten. Außer-dem erklärte die Regierung, daß sie von der ihr nach dem Autrage zu erteilenden Ermächtigung aus ver-fassungsmäßigen Gründen keinen Gebrauch machen werde; wohl aber erklärte sic sich bereit, einem Re-solutionsantrage gleichen Inhalts, welcher dem Fi-nanzausschusse zuzuweisen wäre, zuzustimmen und im Finanzausschüsse die Arbeiten im Sinne der An-tragsteller nach Kräften zu fördern. Unter diesen Umstäuven mußte der Nationalverband berücksichti-gen, daß bei der Aufrechterhaltung des Antrages Waldner-Pacher in seiner ursprünglicher« Form ein positiver Erfolg für die Lehrer nicht erzielt werden könne, daß aber bei der tatsächlich durchgeführten Umwandlung in eine Resolution die Regierung ge-zwnngrn werde, von ihrer passiven Haltung abzu-gehe» und im Sinne der Antragsteller m der Lehrer- Siehalissrage grundsätzlich Stellung zu nehmen. Auf die-em Wege wurde die Angelegenheit endlich in den Finanzausschuß gebracht, was der ursprüngliche Antrag Pacher bezweckte, während die bisherigen Regiernngeu sich gegenüber der Lehrergehaltssrage vollständig ablehnend verhielten und den Standpunkt einnahmen, daß diese Angelegenheit den Reichsrat gar nicht zu beschäftigen habe,. wurde jetzt von der damaligen Regierung zum erstenmal unter dem Drucke deS Antrages Waldner-Pacher eine Erklä-rung im positiven Sinne erreicht und damit zweisel» los ein bedeutender Schritt zur Förderung der An-gelegenheit getan. So hat der Deutsche National-verband durch eine fortgesetzt systematische Aktion die Lehrergehaltssrage dem Erfolge näher gebracht, durch die Aufrollung der Angelegenheit im BudgetauSschusse aber in den Mittelpunkt der politischen Erörterun-gen im ganzen Reiche gestellt. Der Borstand hat die feste Ueberzeugung, daß die deutschsreiheitliche Bevölkerung und insbesondere unsere Lehrerschaft mit Rücksicht aus die gegebene Darstellung die gegen den Deutschen Nationalver-band gerichteten verleumderischen Angriffe richtig zu werten wissen wird. Ehe Ernst Harttung zur Wohnung des Direk-tors sich begab, machte er einen kleinen Spazier-gang ins Gehölz, wo es recht emsam war, dann ging er durch ein Gäßchen über den Hos deS ihm wohlbekannten Hauses, dessen Bewohner, wie es schien, sämtlich auSgeflogen waren. Er öffnete die Hoftür, aber n»n überfiel ihn eine derartige Schwäche, daß er sich an der Wand halten mußle. Ein Mann kam ihm entgegen, mit einem Korbe in der Hand. «Waren Sie beim Direktor--ist er zu Hanse?" «Hier scheint niemand zu Hause zu sein — eS ist alles verschlossen," rief der andere unwirsch. .DaS wär — der Tensel — ich muß ihn sprechen I" rief Ernst und stürmte die Treppe hm-auf. Der andere sah ihm kopfschüttelnd nach. Oben, am Ende deS dunklen Korridors, lag das Zimmer des Direktors. Ernst klopfte ein., zweimal, nnr, während der andere unten die Tür ms Schloß warf, öffnete Trust behutsam die Zim-mertür. Mit einem Schrei suhr er zurück — aus der Erde lag der Direktor Rühl, mit einer bluten-den Wunde in der linken Schläfe, »eben ihm ein Revolver! Fassungslos beugte sich Ernst über den Körper — den Puls — er war tot. Aus dem Tisch lag ein Brief — nur wenige Zeilen — und daneben sein Manuskript. „Lieber Herr Harttung," schrieb der Direktor, „Ihr Stück ist wunderniedlich und humorvoll — ich würde es sehr gern mit ein»« gen Aenderungen geben — aber ich kann nicht mehr. Zu den Verleumdungen gegen den Abgeordneten Dr. Stöl'zet in der Lehrer-gehaltsfrage. In christlichsozialen und sozialdemokratischen Blättern wurde die Nachricht verbreitet, daß Ab-geordneter Dr. Stölzel die Christlichsozialen, die im Budgctausschussc gegen den Antrag Waldner Pacher gestimmt hatten, ersucht habe, auch im Abgevrd-netenhause diesen Antrag abzulehnen. Ihren Ur-sprong hatte diese Nachricht darin, daß die christlich-soziale vberösterreichische BolkSzeitung in Ried be-richtete, der christlichsoziale ReichSratSabgeordnete Pfarrer Lang habe dies gelegentlich einer Bersamm-lung am 8. Dezember in Hohenzell erklärt. Demgegenüber stellte Abgeordneter Dr. Stölzel im „Salzburger Bolksblatt" am 24. Dezember fest, daß es ihm „nicht eingefallen ist, ein politisch so unsinniges Ersuchen an Pfarrer Lang zu stellen, wie in den Berichten besagt wird." Außerdem er-klärte er in einem Schreiben an einen deutsch-böhmischen Lehrervertreter: „Weder ich, noch soweit mir bekannt ist, irgend ein Kollege vom National-verband haben die christlichsozialen Abgeordneten ersucht, gegen den Antrag Waldner - Pacher zu stimmen Da aber immer noch, trotz dieser Erklärungen Dr. StölzelS, die Gegner des Deutschen National-Verbandes mit jener Erfindung hausieren gehen, so sei hier ein gewiß unverdächiiger Zeuge angesührt: In der .Salzburger Chronik", dem Organe der christlichsozialen Partei in Salzburg, erschien in Nr. 293 vom 27. Dezember 1911 nachstehende Notiz: „Sofort nach Erscheinen der Erklärungen Dr. SiölzelS wandten wir nnS an den Hochwürdigen Herrn Pfarrer ReichSratsadgeordneteu Lang in M-hr»bach um Aufklärung. Bon diesem erhielten wir heute ein Schreiben, in dem es heißt: Ich habe bei der am 3. Dezember 19II in hohenzell bei Ried abgehaltenen Volksversammlung lelbftverständ« lich über »en im BudgeiauSschuffe am 5. Dezember 1911 abgelehnten Antrag Waldner Pacher betr.ffend die LehrergehallSausbesserung gesprochen, wie es im BersammlungSberichte heißt. Ich mußte darüber reden, weil die dem BudgetauSschusse angehürigen Christlichsozialen als lehrerseindlich hingestellt wur-den. Soweit sich aber der Bericht mit der Person deS hochgeehrten Herrn Dr. Stölzel von Salzburg und seinem Ersuchen an mich, gegen den Antrag Waldner-Pacher zu stimmen, besaßt, beruht er aus eine,» Irrtume. Ich habe in einer Rede im BudgetauSschusse. die am 7. Dezember im „Linzer Bolksblatte" ent-hallen war. den Standpunkt eingenommen, der An-trag Waldner-Pacher betreffend die Aufbesserung der ich bin bankerott, ich weiß nicht aus noch ein. Leben Sie wohl. Ihr Rühl.' Bon Entsetzen gepackt, riß Ernst sein MannS-kript und den Brief an sich, stürmte die Treppe hin-unter, ohne Hut. mit wirrem Haar und irrem Blick an dem Theaterdiener vorbei, den er nicht erkannte, auf die Straße. Der Theaterdiener sah ihn verwundert nach, — dann, als er oben die grausige Entdeckung ge-macht hatte, lief auch er auf die Straße, schlug Lärm, lies zur Polizei, teilte dieser mit, was ge-schehen und bekundete, er habe dringenden Verdacht aus Ernst Harttung. Als dieser sich endlich von seinem Schrecken erholt hatte nnd auch aus das Polizeibureau kam, nahm man ihn in Hast. Inzwischen war ein Polizist und ein Arzt zur Wohnung des Direktors geeilt, und der Arzt hatte konstatiert, daß der Tod iven'gstenS seit einer Stunde eingetreten sei — daS wäre so g.'gen 5 45 Uhr ge* wesen. Vergeben» bet:uerte Ernst seine Unschuld — schwur er, daß er um 6 15 Uhr — er habe nach der Uhr gesehen — daS Haus betreten habe Er konnte durch Zeugen nicht erkläre», wo er so lange gewesen, un> sein Prinzipal sagte au«, er sei 5 30 Uhr gegangen! Man sagte ihm gerade aus den Kops zu, er habe den Direktor im Streit er-schösse», weil dieser sich geweigert habe, sein Stück auszuführen. Ernst war wie vom Donner gerührt. Zwei Tage lang saß er unter unbeschreiblichen Seelen-quälen in Untersuchungshaft — deS Mordes verdächtig l Lehrergehalte gehört nicht in den BudgetauSschoH. sondern in den Finanzausschuß, welcher eigenS z« dem Zwecke eingesetzt ist. die Finanzreform und die Sani, rung der LandeSfinanzen zu beraten und z» behandeln. Ich erklärte damals am 7. Dezember klipp und klar, daß ich gegen den Antrag Waldner-Pacher im BudgetauSschusse, dagegen für diesen An-trag im Finanzausschüsse stimmen werde. Ich sagte damals in Hohenzell: .Ich besprach den im Ausschüsse von mir eingenommenen Stand' punft mit dem Herrn Abgeordneten Dr. Stölzel, der ein sehr vernünftiger und angesehener Parlamen-tarier ist und den ich sehr hoch schätze. Er würdigte meine Gründe." Er brauchte niich also nicht erst zu ersuchen, ich möchte gegen den Antrag Waldner-Pacher votieren, bei der Abstimmung im Ausschusse, denn ich hatte schon in meiner Rede erklärt, daß ich gegen den Antrag besonders aus dem Grunde stim-men werde, weil die LehrergehaltSregulierunz in die Kompetenz der Landtage gehört. Von Verhandln»» gen zwischen mir und Herrn Dr. Artur Stölzel zu der Zeit, als der Antrag Waldner-Pacher im Ple-nun« deS Hauses behandelt wurde, konnte ich schon deshalb nichts sagen, weil die Versammlung in Hohenzell schon am 8. Dezember 19 t 1 stattfand, die Abstimmung über da« Budgetprovisorium aber erst am 15 Dezember ersolgte. Ich konnte darum kein« Indiskretion begehen, welche ich allerdings an mir ebenso wie an anderen verurteilen müßte." Damit erledigen sich alle Angriffe, welche auS diesem Grunde aus den Deutsch-!» Nationalverband gerichtet wurden, von selbst. Es ist sehr dedauer-lich, daß gerade die Deutschfreiheitlichen jeder Ent ftellung aufsitzen, welche die sozialdemokratischen Blät-ter bringen. K. H. Wolf. Zum 50. Wiegenfeste am 27. Jänner 1912. (Vom Landtagsabgeordneten Eduard von StrauSky.) Am selben Tage, an welchem 48 Jahre vorher die denlsche Nation den unerschrockenen BolkSmann Johann Gottlieb Fichte verlor, jenen Mann, der Tausende und aber Tausende für die deutsche Volks-fache zu begeistern wußte, wurde KW. Wolf in der alten Stausenstadt Eger geboren. Was Fichte in seinen von edelster Gesinnung erfüllten, senrigen Reden in einer haribedrängten Zeit dem gesamten deutschen Volke war, sollte in engerem Rahmen und aus anderem Gebiete uns Ostmarkdcutschen K. H. Wolf werden. Dort wie da schlieseu die breiten Massen zu einer Zeit, als das Deutschtum geknech-tet ward. Es bedürfte ganzer Männer voll Un-eigennützigkeit und Opserfreudigkeit, um die Schla-senden wach zu rütteln. Beiden Männern gelang dies. — Dann aber packte ihn eine wilde Energie. Zeugen, um Gottes Willen Zeugen haben — war denn keiner, gar keiner — aber doch — der Mann mit dem Korb! Der mußte ihm bezeugen, daß er um 6 15 Uhr daS Haus betreten. Aber wo ihn sinnen? Er kannte ihn ja doch garnicht. Ah — ein Lichtstrahl — der Mann mußte ein Fischhändler sein. Er hatte so nach Fisch ge-rochen! Sofort lie« sich Ernst vor den Untersuch-ungSrichter sühren und uab seine Wahrnehmung zu Protokoll. Schon nach 24 Stunden war mit Hilfe des Besitzers jenes Hanfes der Mann ermittelt. Er kam oft dahin, und alle kauften sie Fische von ihm. Er zeugte zu Ernst'S Gunsten, denn er war um <»•39 Uhr mit dem Zuge weggesahren, und hatte deshalb, als er da« Haus verließ, nach seiner Uhr gesehen. Als Täter konnte er nicht in Betracht kommen, denn er tonnte nachweisen, daß er nur 5 Minuten im Hause gewesen. Ernst wurde auS der Haft entlassen — es war inzwischen nachge-wiesen, daß sich der Direktor wegen GeschäfiSkala« mitäten erschossen habe. Inzwischen hatte die Geschichte die Runde durch die Presse des In- und Auslandes gemacht. Eine Theaieragentur bat Ernst um sein Manuskript. Mit wenigen Aenderungen wurde es aufgeführt und erlangte an 300 Bühnen gegen 2000 Aufführungen — es ging ihm ja eine ungeheure Reklame voran! Da war Ernst mit einem Male ei« wohlha-bender Mann. Seinem Bankkontor kehrte er für immer den Rücken. Blatter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. itt „SictfiSnn ü'ädji" in !Tt. Nr. 3 Die euonurt* criacim >«o«n «oilnia« al* uneniuelliilde Beilage )ui dir Lei«, vr TeuitA?« Wack>". - iStmeln ist „Di» Submarf" nick» fäufiiift 1912 Orient-Kunden. Bon Alfred Hasner. „Ein armer Reisender bittet »m eine kleine Unterstützung!" — Wem ist dieser HandwerkSbnr-schetisprnch nicht bekannt; wer hätte ihn nicht schon gehört? Sehen wir uns nun einen der mit diesem Spruch Bettelnden näher an und >vir werden in den meisten Fällen die Erfahrung machen, daß der Bittsteller mehr auS Arbeitslosigkeit und Not, als aus Hang zur Bagabundage bettelt. Der richtige deutsche HaudwerkSbursche, wie er vor Jahren in die Welt zog, ist im AuSsterbeu be-griffen, da die jetzt geltenden Gesetze das Nomaden-tnm nach Kräften eindämmen. Ja früher, da war es anders. Nach glücklich überstandener Lehrzeit zog der junge Geselle in die Fremde; beit Berliner ans dem Rücken, felsenfestes Gottvertrauen itn Herzen und daS grellfarbige Paraplni als Wanderstab in der Rechten, schlug er sich recht und schlecht mit Fechten oder Arbeit, wie eS eben kam, durch und lernte Länder und Lente, neue Handiverksgriffe und alte Schelmenkniffe kennen, ehe er schließlich als „zünftiger" Meister sich irgendwo niederließ, mit philosophischer Ergebung ein keifendes „Hanskreuz" auf sich lud, und im ehrsamen Rate der Stadt als weltersahrener Bürger allgemach zu Ansehen und Würden gelangte. Auf die Lehrjahre folgten die Wanderjahre. DaS war der Gebrauch in der „guten alten Zeit", als das Handwerk noch goldenen Boden hatte und noch kein Fabrikschlot seinen verpestende» Qualm gen Himmel sandte, der natürliche Laus der Dinge, dem sich niemand entziehen durste, oder er war ein „Stubenhocker", den die Zunstgenossen verhöhnten und die Mädchen verlachten und mieden. Wie lustig ging eS damals aus der öden Land-straße zu. Fluchende Fuhrleute mit knurrenden Kärr- nerhunden, feucht-sröhliche Handwerksgesellen, schnür-rigeS Komödiantenvolk und würdige Kausherren zogen in buntem Wechsel aneinander vorüber, nicht zu ver-gefsen die gemessen dahintrabend? Post, die sich aus daS so tranlich klingende PostillonSliedchen damals noch etwas zu gute tat. In den zahlreichen „Ein-kehrwirtöhäusern" gabS zwar keine hunderterlei Sorten „seiner" Kunstweine, aber dafür umsomehr heitere Zecher, die sich aus aller Herren Länder zu-fammeufanden, um bei einem guten Naturtcopftn die Holprigkeiten des irdischen Lebensweges auf ein Biertelstündchen zu vergessen. Die erbgesessenen Pfählbürger horchten hier aus die Neuigkeiten „in der Welt draußen", welche mangels ausreichender Zeitungen vom „fahrenden Volke" kolportiert wurden. Wenn weit hinten in der Türkei der Sultan einem Bezier ein Zeichen Huld-vollen Gedenkens aus die Fußsohlen appliziereu ließ, wenn drüben in Polen ein Kalb mit sechs Füßen zur Welt kam oder drunten im Ungarischen ein neuer Räuberhäuptling nach Weltruf rang, dann wußte irgend ein lustiger Wandergefelle gewiß immer Ausführliches darüber. Er erzählte es gerue, weil die Zuhörer dafür sorgten, daß ihm die Kehle nicht austrockne; und nicht blos einen guten Trnnk, auch einen kräftigen Imbiß fand der HandwerkSbnrfche allerwegS an der Straße. Mehr Leute als heute zehrten damals vom Ueberflusse anderer und doch fanden sich weniger Hungernde. Waren die Men-schen damals reicher, genügsamer oder mildtätiger? Fürwahr, es war eine köstliche Zeit, diese von Viktor von Scheffel so herrlich besungene Zeit deS — „Paßgangs nnd deS Trabs, DeS Trinkgelds und deS Trunks, Des Poststalls und des WanderstabS, Des idealen Schwungs." Sie ist vorbei, diese schöne Zeit, vorbei für immer. Ich habe ihre Neige als Knabe noch er« lebt. Aber: Zeit ist Geld geworden. Das lustige Posthorn ist über dem Gepseise k>er Lokomotive ver-stummt und auch der Fuhrmann hat seine Peitsche fluchend an den Nagel gehängt; versallen sind die traulichen EinkchrwirtShänser läng« der Heerstraße, und öde Hotels um die Bahnhöfe herum sind ent« standen. In der von Dampf und Kohlendnnst ge. fchivängerten Atmosphäre einer neuen Zeit ist denn auch daS alte Zunftwesen allmählich dahingesiecht und eines natürlichen Todes sanft verschieden; der wandernde deutsche HandwerkSbursche hat damit sei-neu gesellschaftlichen Rückhalt verloren. Gar seit ihm überall Bagabuudengesetze in den Weg gelegt werden und er sich um die allerwärtS lauernden Naturalverpflegungsstationen scheu herum-drücken muß, ist er völlig europamüde geworden, denn er gedeiht nur in freiem Zustande bloß in der Penne und läßt sich nicht in behördliche Treibhän« ser künstlich verpflanzen. Hie und da spaziere» die Haudwerksburschen trotz alledem wohl auch heute noch in Mitteleuropa als Raritäten herum, doch sind ihre Tage gezählt. Sie befinden sich unwiderruflich auf dem A»Ssterbe-etat, und nicht mehr ferne ist die Zeit, in welcher man blos noch die Herren Zwirn, Knieriem und Leim in NestroyS „Lumpazivagabnndus" der stau, nenden Menschheit als fossile Ueberbleibsel einer versunkenen Kulturepoche zeigen wird. Verschollen und vergessen wird denn auch die Kunde davon sein, was früher einmal ein Kunde war. Das Leben des tippelnden Kunden ist ein fort« gefetzter, nur durch Witz und Schlauheit erfolgreich zu führender Kamps gegen die Paragraphen deS BagabundengesetzeS. Die „Fliegenden Blätter" brin-gen darüber manche ergötzliche Episode. HanS Ostwald hat neuerdings verschiedene hoch« interessante Werke über daS Bagantentnm geschrie» ben und speziell seine „Vagabunden- sind von hohem, kulturgeschichtlichem Wert. Die Wanderlust steckt zu tief im germanischen Blute, als daß der reisende Handwerksbursche nur so im Handumdrehen mir nichts dir nichts auS der Welt geschafft werden könnte. Hat ihm auch die fortgeschrittene Zeit den Boden Mitteleuropas ver-leidet, so ist doch die Welt noch immer groß genug. Gegenwärtig ist der Orient sein Dorado, wo die Gastsreundschaft »i>ch blüht und die öffentlichen Zn-stände noch frei sind von Berirrungen, die einem ehrsamen Handwerksburschen das Dasein verleiden, wo es noch keine Bagabimdengesetze, keine Natural-verpflegungSstationen und dergleichen gibt, dafür aber hilfsbereite Konsulate und viele ansässige Deut-sche, welche einen reisenden LandSmann nicht im Stiche lassen. Die deutschen Kunden haben sich denn auch durch ihre kaninchenhafte Vermehrung ähnlich den Heuschrecken nachgerade zu einer Landplage herausgewachsen. Zu Hunderten habe ich sie angetroffen und manchen unvergeßlichen Typus unter ihnen kennen gelernt. Wo immer ich mich länger aufhielt, fand jeder Kunde bei mir zwei Tage Gastfreundschaft. Die Nachricht davon verbreitete sich mit Windeseile im weiten Umkreise und ans allen Richtungen der Windrose käme» sie angctippelt. „Ich bitt schön, lind «ie der deutsche Herr, bei dem mau zwei Tage bleibe» kann?" Unzählige heitere Reifeschilde-ruuge» und Bagabundenerlebnifse bekam ich da zu hören; aber am dritten Tage wurde» diese Leute gewöhnlich langweilig oder unverschämt, und da muß man sie loS zu werden suchen. Um der Wahr-heit die Ehre zu geben, gestehe ich übrigens, daß die sympathischen, „ehrsamen Handwerksgesellen" weitaus in der Minderheit waren, nud der größte Teil der mir zugelaufenen „Orientkunden" vielfach verkommene, versumpfte Subjekte waren, die klafter-weit nach Galgenholz muffeln und Schliugbeschwer-den bekommen, so oft sie ein Hanffeld sehen. Der Unvergeßlichste unter den „ehrsamen" Handwerksburschen meiner Bekanntschaft ist ein Töpsergeselle aus Wölfen weiter in Baden, ein rich-tiges Urbild jenes aussterbeudeu „Bruder Strau-binger", den nicht der Hang zu arbeitsscheue»! Bagierei, in die Welt hinaustreibt, sondern der Drang, aus der Wanderschaft unter fremden Leuten die Hochschule der Lebenserfahrung durchzumachen und als ganzer Mann heimzukehren. An seinen blonden Haaren und blauen Augen merkte man ihm den Germanen auf Sehweite sofort an; und ein biederer Schwabe war er auch nach seinem gan-zen Wesen: ein ehrenhafter Charakter, von einem unerschütterlichen RechtSgesühl beseelt, aber köstlich naiv in seinen Reden, seinem Tun nnd Lassen. Ich lernte ihn in Port Said unter sehr hei-teren Umständen in einer griechischen Restauration kennen. Er war bei meinem Eintreten bereits mit der zweiten Portion Braten beschäftigt nnd lieb-äugelte mit den in der Mitte der Tafel anfgestelltcn Orangen zum Nachtische, führte sich auch tatfäch-lich als Magenschluß zwei derselben zu Gemüte; sein ganzes Gesicht strahlte Zufriedenheit. Als er aber die Rechuung verlangte und der Wirt eine Forderung von sechs Schilling, gleich 3 Gnlden 75 Krenzer österreichischer Währung, stellte, da ward >er biedere Schwabe starr vor Entsetzen. Weil er 'ein Wort griechisch, arabisch oder französisch ver-tand, so machte ich den Dolmetscher. „Sechs Mark! Sagen Se ihm, dos zahl i net, i geb ihm zwei Mark fünfzig Fennche, und wenn er'S „et nemma will, soll er'S bleibe lasse." Seine Zeche war mit zwei und einer halben Mark wirklich sehr liberal berechnet, aber der Wirt g'ng daraus nicht ein, denn der arme Schwabe halte die in fremden griechischen Restaurants unerläßliche Vorsicht, vorher nach dem Lpeisetarif zu fragen, vergessen, weshalb der Wirt hinterher mit dreifacher Kreise rechnete. Ohne ein Wort weiter zu verlieren, aber auch ohue das Geld ein zweitesmal anzubieten, ging er fort. An der Türe stellte sich ihm der Wirt entgegen. Der Schwabe drückte ihn zuerst zwei und einen halben Schilling in die Hand und dann ihn selbst auS dem Wege. Scheltend und schreiend schob ihm der Wirt daS Geld in die Rockiasche zurück und verlangte seine vollen sechs Schillinge, ging ihm auf der Straße nach und haranguierte die sich Herandrän-genden .Faechin'S" (Lastträger); doch »der wackere Schwabe forcht sich nit, ging seines Weges Schritt vor Schritt", und weil er wirklich ein sehr kräftiger Bursche war, wagte sich niemand an ihn heran. Plötzlich riß ihm der Wirt von rückwärts das grell, farbige Paraplui unversehens auS der Hand und eilte damit triumphierend heim. Der „Straubinger" folgte gelassenen Schritte» und wendete sich an mich: „Der Manu soll net zu Schade komme; mehr als eine Mark fünfzig ist der Schiim nicht wert, ich zahl ihm also noch a Mark draus, sage Sie ihm daS." Dieses ebenso naive wie erschütterliche Rechtsgefühl wirkte aus alle A». weseuden verblüffend. Der Wirt wollte daS Pa:a« plui um zwei, um anderthalb und schließlich um einen Schilling zurückgeben, aber vergeblich. „Er hat'S genomma, er soll's behalten." Und dabei blieb es. Wenige Tage später dann schiffte er sich hcim. wärts ein. Er hatte auf Befehl seines Vaters durch drei Jahre „die Welt probiere müsse", hatte Bayern, Oesterreich Ungarn und Rumänien zu Fuß durch, wandert, von Zeit zu Zeit gearbeitet und so ost er einen genügenden Zehrpsennig beisammen hatte, die Reise wieder fortgesetzt; solcherart war er schließlich biS Konstantinopcl gelangt. Mit einem Besuche der heiligen Stätten Palästinas hatte er seine Wander. jähre abgeschlossen und ist in seine Heimat zwar er. fahrener, aber dennoch innerlich und äußerlich als derselbe zurückgekehrt, als der er fortgegangen war: als naiver, biederer Schwabe. Die abenteuernde Unternehmungslust der deutschen Kunden preist oft an's Fabelhaft». Beispielsweise sei hier eine ganz unglaublich kühne Wikingerfahrt erwähnt, welche ihrer fünf im Rolen Meere vor beiläufig acht Iah. ren ilnternahmen. Sie wollten nach Deutsch.Ost. asrika und hätten für die Uebersahrt zusammer stOO Mark gebraucht, vermochten aber nach Erschöpfung aller Hilfsquellen knapp 300 Franks zusammenzu-bringen. Da verfielen sie auf eine Idee, auf die nur ein dextschcr Handwerksbursche verfallen kann: sie kauften für 20 Franks in Port Said eine alte Segelbarke, eine sogenannte „Dahabieh", rüsteten sich mit dem Rest des Geldes für die lange Reise aus und machten sich wohlgemut aus den Weg. Die freie Kanalpassage haben sie — (sie wären sonst keine Kunden gewesen!) — von der Kanaldirektion natürlich herauSgcfochten. Scebefahren war mir einer, ein früherer Schiffs« junge und Matrose, der jetzt als Kapitän fungierte; die übrigen vier waren vollkommen seeunkundig. Oas Unternehmen endete, wie vorauszusehen war: in einer stürmischen Nacht strandete die Barke an der arabischen Küste und drei Insassen ertränke,', zwei vermochien sich zu retten. Hätte ich die legalen schiffspapiere nicht mit eigene» Äuge» gesehen, dann wülde ich an dieses tolle Unternehmen niemals ge« glaubt haben. W^lch ungeheurer Mut und welch ungeheurer Unverstand mußten sich zu seiner Ver. wilklichung zusammenfindenl UcbrigenS braucht die Welt auch solche waghalsige Tollköpse, denn ohne sie wäre Amerika wahrscheinlich noch »»entdeckt; den beiden Ueberlebenden verleidete der ausgestandene Schreck für einige Zeit die Wanderlust, ich habe sie beide al» ansässige Leute keimen gelernt; der eine, ein Sachse namens Kionenburg, ist Gärtner in Je-rusalem, der andere, der „Kapitän", ein Bayer na-mcnS Alexander Dükrue, hält eine deutsche Bierwirt, schast in der Rue Anastassi beim Fort Napoleon in Alexandrien. Ein noch viel kühneres Unternehmen unternahm vor Zähren ein Goldarbeitergehilfe aus, wenn ich nicht irre — Plauen. Er verwendete seine in Kairo ge-machten Ersparnisse zu einer Reise inS Niam Niam-land in Zentralasrika und gelangte bis in Gegenden, welche vor und nach ihm noch niemals ein Europäer zu betreten gewagt hat. Er geriet zwar schließlich in ein arges Gedränge und konnte bloß das — buchstäblich — nackte Leben retten, wurde aber da-dafür von Gordon Pascha (Im Mahdiaufstande er. mordet) reich beschenkt. Seine, ohne fremde Hilfe, ;anz auf eigene Rechnung unternommene Reise lie> ferte wertvolle kartographische Ergebnisse und war seinerzeit im Münchener „Ausland" schmucklos, aber durchaus glaubwürdig beschrieben. Einige Jahre später hat der in ägyptischen Diensten stehende Lupton Bay, mit bedeutenden Hilfsmitteln ausgerüstet, ein i Vordringen In die von B . . . durchwanderten Ge-genden erfolglos versucht. Ich erinnere wich da eine« alten Lehrer», der imm.r zu sagen pflegte: „D'e Quellen de« Nil wird ein deutscher Haudiveik« bursche entdecke», pass-n Sie aus!" Ich pfl.gte, den Kunden immer Persien zu re-kommandieren. U»d beiläufig wie ein Fremder ciwa in der F>ied,ichst,aßc einen Passanten fragt: „Ich bitte, wie komme ich hier zum P^ssagepauoplikum?" so unbesangen elkuudigirn sie lich um den u»>ler Brü-dern 300O Kilometer lang » Weg dahin. „Ueber Jeiusalcm und Damaskus nuch Älexpo, dort müssen Sie sich eben weiter durchsragcn." So ein Losungswort verbleitet sich unter der in fortwährender Bewegung befindliche« Kundenschast ungemein rasch. Al« ich später, nach Monaten, au» Nudien nach Kairo zuruckkam und mich gelegentlich nach verschiedenen Bekannten erkundig»?, hieß >ei»aji minvene»» l Ä, GrUndun^Sbeitiag 50 X.. Lrbensbeitrag 3u St. Tie Ver> einszeit>chr,st lon^l ssle Miig"«»tt l «. Im Buchhandel » K Zuschriften sind im allgemeinen an dir Geschäftsstelle z« senden. DaS Lokal-Museum. Anser an Krinnerungen au die Pömer.eit so überreiches Majeam ist an Donnerstagen «ad So»«tage« von 9—1 Zthr geöffnet, an andere« yagen »er Moche von 1«—12 Wr. Pte Ktn-triltsgebühr beträgt 20 Heller. Riuu m.r 6 Serie 3 Troh und glücklich verbrachte Wolf seine Kind-bcit »nd erste Jugendzeit. Er war ein lustiger Bursche, ausgeweckt und begeisternngSsähig. Im alten Eger, der historischen Stadt mit der Kaiser» bürg, den Wallensteinerinoerungen, den vielen deut« scheu Patrizierhäusern, gab eS ja gar viele Anregungen, welche nicht ohne bleibende Wirkung blieben. Daheim herrschte ein guter Familiengeist. Wolss Mutter, einem alten Egerländer Bauerngeschlechte entstammend — ihre Wiege stand am jtammerböhl — war eine außergewöhnlich tüchtige deutsche HauS-stau und edle Mutter, sein Vater, Direktor Wolf, ein hervorragender klassischer Pädagoge und liebe-»oller Vater. Auch zwischen den Geschwistern, drei Brüdern und vier Schwestern, herrschte stets ein herzliches Verhältnis. Später übersiedelte die Familie nach Reichenberg. Anfangs der 80er Jahre sehen wir Wolf die altehrwürdige Prager Alma mater beziehen. Er widmete sich der Philosophie. Hier in Prag schon «wies sich A. H. Wolf als glänzender Redner, mutiger deutscher Eouleurstudent und als ein junger Man», der für eine echt nationale Politik Sinn und Verständnis besitzt. Er trat der Burschenschaft Ghibtllinia bei, in welcher er bald eine führende Roll« spielte. Ebenso wie Pacher als Gründer der Erager Burschenschaft Teutonia, ward auch Wolf ild einer der V'ortsührer und Vorkämpfer der Prag« deutschen Studentenschaft. Oft sehen wir ihn mit der blanken Waffe am Mensurboden, oft auch mit Säbel oder Pistole sich politischen Geg-nern stellend. Harte Kämpse gab e« damals schon mit Tschechen auSzusechten. Wo solche stattfanden, finden wir Wols in den ersten Reihen. Infolge eines Duelles und aus politischen Gründen mußte er Prag verlassen. Er zog in» deutsche Reich. Meist zu Fuß, wanderte er durch die deutschen Gaue und begeisterte sich neu für die Sache un-seres GesamtvolkcS, für die echten alldeutschen Jde-ale. In Berlin ließ er sich nieder und bildete sich zum deutschen Schriftsteller aus. In der Ostmark gab eS damals in der ersten Hälfte der Achtziger Jahre nur sehr wenige wahr-haft deutschnational gesinnte Journalisten. Rasael Pacher, Karl Sedlak und £. H. Wols wurden nebst Langgassner, Gerstgrasser, Julius Patzelt und wem-gen anderen die Bahnbrecher für die deutschnationale Journalistik in Oesterreich. 24 Jahre alt, übernahm Wols dic Leitung des südsteirischen völkischen Blattes „Deutsche Wacht" in Lilli. Später kam er znr „Deutschen Volkszeitung" nach Reichenberg und schon mit 26 Jahren wirkte er in Wien gemeinsam mit Gerstgrasser, Sedlak und Patzelt bei dem ersten deutschnationalen Tag-blatt in der Hauptstadt, dem „Deutschen Volks» blatte", welches aber bekanntlich einige Jahre später ins christlichsoziale Lager überging. Wolf und Sed» lak hatten sich früher schon mit Vergaui getrennt und gründeten das Organ der deuischradikalen Par-tei, die „Ostdeutsche Rundschau". Wer hat heute nach 23 Jahren eine Ahnung von den Sorgen nnd Kämpsen, welche Wolf und sein kleiner Stab durchzumachen hatten? Es waren erstklassige journalistische Kräfte welche überall glänzende Stellungen erhalten Hütten, würden sie sich nicht selbstlos und opsersreudig der nationalen Sache zur Verfügung gestellt haben. Die Partei war ja damals noch klein. Ihre Anhänger bestan-den fast nur aus arme» Kleingewerbetreibenden, jungen Beamten, Studenten, kleinen Landwirten und Arbeitern. Alle voll Begeisterung, aber mit leeren Geldbeuteln ausgestattet. Oft und oft glaubte man schon, das Blatt werde sich nicht halten können. Immer wieder wußte Wolf den Mut aufzufrischen. Er zog von Ort zu Ort und verkündete mit glän» zeuden Worten das nationale Evangelium; die Par-tei wurde von Woche zu Woche stärker und größer. Bald erkannte man, welch hervorragende politische Begabung, welch' hinreißendes Rednertalent dieser junge Herausgeber der „Ostdeutschen Rundschau" besitze. Seine Freunde, die Anhänger der von ihm vertretenen deuischradikalen, alldeutschen Sache wurde immer zahlreicher. Im Jahre 1895 wurde von Dr. Bvdirsky, dem alten Schultze und Titz der deutschiiationale Bereun für Oesterreich gegründet. Die ersten 85 Mitglieder erkannten sofort, daß niemand geeigneter sei, arls Obmann an die Spitze eines großen, deutsch-nationale» ZentralvereineS zu treten, wie K. H. Wolf.. Er ward gewählt und leitet nunmehr zum eile: der völkischen Sache 17 Jahre diesen großen arleeiverein. .Zwei Jahre später zieht K. H. Wolf in den Reichqsrät und bald darnach in den böhmischen Landtag als Abgeordneter ein. Und nun kommt Wolss Glanzperiode, die er aber gewiß noch lange nicht überschritten hat. Im österreichischen Parla» mente zog er sich bald die Aufmerksamkeit aller ehrlichen Nationalen zu. Seine Unerschrockenheit, sein Verständnis für innere nnd äußere Politik fiel sofort auf. Dazu gesellte sich noch seine schon vor-her in den Volksversammlungen bewiesene brillante Rednergabe, die auf dem Boden des Parlamentes voll und ganz znr Geltung kam. Es war eine schwere Zeit, als Wols in das Abgeordnetenhaus kam. Der freche Polengraf Badeni wollte das Deutschtum in Oesterreich mit brutaler Gewalt nie» derringen. Als einer der Ersten nnd Kühnsten trat ihm St. H. Wols entgegen: in Rede und Schrift, und schließlich — mit der Waffe in der Hand. ES kamen die Sturmtage in Wien und der Provinz. Auch hier sehen wir überall Wolf an der Spitze. Mittlerweile hatten ja die vielen Hunderte von auf-klärenden Versammlungen, worin er gesprochen hatte, ihre Wirkung erzielt: DaS deutsche Volk war wach geworden. Vom Schlafe aufgerüttelt, erkannte es die Gefahr, erblickte aber auch mit Recht in Wolf seinen Erwecke? und damit seinen Erretter. Geehrt und bejubelt, hat Wolf in diesen Jahren wohl Hunderttausende Deutscher zum nationalen Pflicht-gesühl ermuntert. Badeni fiel — Wols gebührt hitfür ganz zweifellos das größte Verdienst. Der Kampf ging weiter, aber die Hauptgefahr war überwunden! Unermüdlich setzte Wolf seine Aufklärungsarbeit fort. Er und seine Getreuen predigten in Nord und Süd, in Ost und West die nationale Wahrheit. Vom Bodensee bis in das ferne Buchenländchen, von Nordböhmen bis an die Adria wurden Hunderte und aber Hundert deutsch-nationaler Wanderversammlungen, teils von Wolf selbst, teils über seine Anregungen von seinen Mit-streitern abgehalten: Deutschösterreich wurde zum nationalen Leben erweckt. Trübe Zeiten brachen herein, Wols sollte viel de» Undankes, viel der durch Neid hervorgerufenen Tücke erleben. Ueber diese trüben Tage halsen ihm freudig seine engeren Freunde und die Masse der Parteigenossen hinweg. Und »un wird'S wieder helle in aller Brüder Sinn. Die erste Kampfperiode ebenso wie die Tage der Trübsal sind vorbei. Wolf steht nun an der Spitze einer großen Partei, gegen welche hente in Oesterreich nichts mehr geschehen darf. Das deutsche Volk ist erwacht! Alles was nicht klerikal oder sozialdemokratisch verseucht ist, steht mit wenigen Ausnahmen im Lager des Radikalismus. Mögen auch- wirtschaftliche und soziale Verhältnisse die Gründung von neuen Parteien verursacht haben, möge» auch einzelne nationale Abgeordnete im Hin» blick aus bestimmte Verhältnisse in ihren Wahlbe-zirken noch als „Unabhängige" abseits stehen, das Eine ist sicher: Die überwältigende Mehrheit d-r deutschnationalen Abgeordneten, der völkiichen Wäh-lerschast ist aus der Schule der deuischradikalen Partei hervorgegangen, deren Bahnbrecher und Ban. nerträger K. H. Wolf war und ist. So ist Wolf als Politiker gekennzeichnet. Als Mensch ist er hervorragend durch sein Kunstverständ» nis, seine Musikliebe — mit Mozart hat er den 27. Jänner als Geburtstag — seine FreundeStrene, seinen Lebensmut und fröhliche Lebenslaune, die er sich trotz all des Trüben, was ihm schon begegnet ist, trotz all der Sorgen, die er oft zu überwinden hatte, bewahrt hat. Nicht in krankhafter Nörgelei und unfrucht-barer Raunzerei wie ein Häuflein seiner Gegner, sondern im nationalen Tatendrang hat sich Wolf stet» bewährt. So möge er uns erhalten bleiben. Heil ihm und unserer Sache! Plilitischt Rundschau. Der Vorstand des Deutschnationalen Vereines für Oesterreich. Dienstag den 10. d. sand die Konstituierung de« in der Hauptversammlung am 10. d. gewähl-ten Vorstandes des Deutschnationalen Vereines für Oesterreich statt. Zum Obmann wurde neuerlich ReichSratS- und LandtagSabgeordneter S. H. Wolf, zu Obmannstell-Vertretern Fachlehrer Stanzel und Abgeordneter Pacher, zum Schriftführer Abgeordneter v. St-ransky und zum Zahlmeister Dr. Preisecker einstimmig wiedergewählt. An Stelle deS ausgeschiedenen Schrift sührerstellVertreter» Abgeordneten Hummer n'urde Mag. Pharm. Herbert Berger. zum Zahlmeister-Stellvertreter Claudius Dabon gewählt. Die Herren Abgeordneter Dr. Wichll. Ingenieur Friedrich Müller und Professor Ernst Keil vervollständigen den Vor» stand für 1912. Die „Ostdeutsche Rundschau" Morgen-blatt. Vom Senate deS Wiener Handelsgerichte» langte Donnerstag den 18. d. die Bestätigung der Gesell» schast „Ostdeutsch« Rundschau', r. G. m. b. H., ein, so daß einem langgehegten Wunsche weiter nationaler Kreise Rechnung getragen werden kann, indem die Ostdeutsche Rundschau" ab 1. März 1912 als Morgenblatt erscheint. Sache der Leser und Freunde des Blattes wird e« nun sein, da»-selbe durch Werbung neuer Abnehmer zu fördern und zu kräftigen. Südslawische Pläne. Die kroatische Reichspartei, deren Fraktionen sich vor den eben vollzogenen Neuwahlen in den kroatischen Landtag zu einer einheitlichen Partei zu» sammengeschlossen habe», hat in ihrer letzten in «gram abgehaltenen Konferenz einige bemerkenswerte Beschlüsse gesaßt. Die kroatische Reichspartei bekämpfte seinerzeit grundsätzlich den 1867er Ausgleich mit Ungar» und forderte den Zusammenschluß aller ehemals kroati» schen Länder, also Kroatiens, DalmatienS und BoS-nie»». Im Laufe deS vorigen Sommers ist dieses Programm wesentlich erweitert worden, indem aus einer damals ebenfalls in Agram abgehaltenen Kon-ferenz auch südslawische Abgeordnete au» Kram, Kärnlen, Jstrien, Görz und Gradiska erschienen und sich für ein gemeinsames taktisches Vorgehen im Sinne südslawischer Solidarität entschieden haben. Dies« Einigung kam hauptsächlich auf Betreiben katholisch.kirchlicher Kreise zustande, die der (ortho» boxen) groß-serbischen Propaganda eine katholische, grvßkroatische entgegensetze» wollten. Der Unter-schied zwischen beiden Bewegungen ist also ein kon° sessioneller; politisch streben sie demselben Ziel zu: Der Errichtung eines großen südslawischen Reiche», das die Ost- und Noidküste der Adria beherrschen und das Deutschtum von dem Südmeere vollständig abdrängen soll. Dieser eminent deutschfeindliche Zug der groß-kroatischen Bewegung kam auch in den jüngste» Agramer Beschlüssen der kroatischen Rechtspartei zum Ausdruckt. In einem einstimmig angenomme-»en Antrage wird erklärt, es müsse mtt allen Mit« tel» danach getrachtet werden, daß noch vor einer definitiven Erledigung der Sprachensrage in BoS-nien die „sremde" Sprache und die „ftemden" Interessen aus Bosnien verdrängt werden, wobei in einem Vordersatze „sremd" ausdrücklich als identisch mit deutsch erklärt wird. Eine Partei, die in der österreichisch-ungarische» Monarchie die Deutschen als „Fremde" erklärt, entsremdet sich dem Staate selbst, denn sie verrät damit, daß ihr Endziel außerhalb der Monarchie liegt. Aua Stufst und sauft. Der steiermärkische Landtag hielt am Freitag wieder eine Sitzung ab, in welcher Aus-schußwahlen und Formalitäten abgewickelt wurden. Hinter den Kulissen verhandelte Gras Elary mit den Parteien über die Arbeitsfähigkeit. Bisher ist ein Ergebnis nicht erzielt worden. Die nächste Sitzung findet Dienstag statt. Bei den Ausschuß-wählen wurden die Slowenen verhältnismäßig be-rücksichtigt, ja es wurde sogar ein Slowene, Pro-sessor Verstovsek neben dem Abgeordneten Doktor Negri zum Schriftführer gewählt, so daß jetzt die Möglichkeit vorhanden ist, daß der Schriftführer slowenische Anträge und Interpellationen zur Ver-lesung bringen kann. Es ist dies immerhin ein nicht ganz bedeutungsloses Zugeständnis an die Slowenen. Man kann aber bei der gegenwärtigen Sachlage die feste Ueberzeugung hegen, daß unsere Landesboten sich zu national-politischen Zugestand-nissen an die windischen Landesfeinde uicht hergeben werden. Dom Postdlenste. Die Post- und Tele- graphendirektion Graz hat ernannt zu Postuuterbe-amten in der Gruppe für den Postdienst: Johann Grandoschegg. Franz Filipie, Anton Mischitsch?g und Karl Rath; ferner in der Gruppe für den Tele-graphendienft den Gendarmerie Titular-Wachimeister Anion Geister, dann Leonhard Puschdahn, Johann Rubenthaltr. Joses Berloznik, Josef Spätauf, Franz Allabauer und Leonhard B,aunegger. Scitt 4 Aufruf für die WSrmstube. Es be. ginnt dic Zeit, in welcher die Kälte eintritt und viele der die städtischen Volksschulen in Cilli be-suchenden Kinder in der Mittagszeit ohne warme Kost und ohne UitterknnftSräumc auf der Gaffe frierend und hungernd ausharren müssen. Seit dem Jahre 1884 ist cs, dank des Wohltätigkeitssinnes und der Mildherzigkeit der Bewohnerschaft von Cilli gelungen, durch Errichtung einer Wärmstube, deren Leitung opferwillige Frauen vorstehen, diesen armen Kindern Nahrung und Unterkunft zu ver« schaffen. DaS Frauenkomitee dieser Wohlfahrtsein« richtung gestattet sich, wie alljährlich, so auch Heuer an die Opferwilligkeit und Mildherzigkeit mit der Bitte heranzutreten, durch Widmung von Geldun« terstützungen oder LebenSmitteln diese WohlfahrtS» einrichtung zu fördern. Spenden an Geld und LebenSmitteln werden entgegengenommen bei Frau Betty Rauscher in der Adlerapotheke in Cilli. Für daS Frauenkomitee der Wärmstube: Beity Rauscher. Stadtheater in Cilli. Wie schon gemeldet, findet Mittwoch den 24. d. das erste Gastspiel des Herrn Theaterdirektors Richter auS Laibach statt und zwar gelangt „Der Walzertraum" zur Auffüh-rung. Außerdem sollen im weiteren Verlaufe der Spielzeit aufgeführt werden: „Eva", „H:imliche Liebe", „Miß Dudelsack", „Polnische Wirtschaft'. „Zigeunerliebe", „Schöne Helena", „Försterchristel-, .Dollarprinzessin'. „Frühlingsluft", „Keusche Su-sänne", „Zigeunerbaron". Da« Repertoire ist, wie man sieht, ein überaus anziehungsreiches und dic Darbielungen deS Herrn Direktors Richt« in Laibach werden von der Kritik überaus schmeichelhaft beur» teilt, so daß wir in der Tat zuversichtlich einem sehr genußreichen Abschlüsse der heurigen unterbrochenen Spielzeit entgegensehen können. DaS theaterfreund-Uche Publikum unserer Stadt kann unserer Ge-meindevertretung, insbesondere dem TheaterauSschusst. der alle Mühe aufbot, um unserer Bevölkerung wie« der den Genuß guter Theatervorstellungen zu ver« schassen, nur zu wärmsten Danke verpflichtet sein. Wir glaube» hieran die sichere Hoffnung knüpfen zu können, daß die Bevölkerung unserer Stadt diese Bemühungen durch zahlreichen Besuch anerkennen wird und daß wir wieder zu den üblichen ausser» kauften Häusern zurückkehren werden, welche förm« lich einen wesentlichen Zug des Cillier TheaierlebenS bildeten. Nur unter dieser Voraussetzung kann von einem allseits befriedigenden Ablause der heurigen Spielzeit gesprochen werden, da sich ja die Ge-meindevertretung zu einer Garantieleistung gegenüber der Thcaterdirektion bercitgefunden hat. — Die Tageskasse für den Vorverkauf wird jedesmal Diens» tag und Mittwoch von ll bis halb 1 Uhr mittags offen fein. Die Abendkasse wird um 7 Uhr geöffnet, der Beginn der Vorstellungen ist auf halb 8 Uhr festgesetzt. Die Preise der Plätze sind folgende (ein« schließlich der Schauspieler» und Musiker PensionS-Versicherung): Logen: Parterre Nr 1—10, 1. Stock, Nr. 5—13 Kr. 10 80; 1. Stock Nr. 2—4, 14—17 Kr. 9 80; Parterre - Sperrsitze 1. und 2. Reihe Nr. 1—30 Kr. 2 60; 3. biS 5. Reihe Nr. 31—75 Kr. 2 20; 6. bis 9. Reihe Rr. 76—118 Kr. 2; Galerie»Sperrsitze 1. Reihe Nr. 1—48 Kr. 108; 2. und 3 Reihe Nr. 49—82 Kr. 0 88; Parterre-Stehplatz Kr. 1-08; Parterre»Ztehplatz für Stu» denlrn und Militär vom Feldwebel abwärts Kr. 0 78; Galerie-Stehplatz Kr. 0°44. Kartenverkauf an der Theaterkasse Dienstag und Mittwoch von 11 bis halb 1 Uhr. Für gelöste Karten wird ^kein Geld zurückerstattet. Steiermark, das Land der Obstruktionen. Wahrend man im Landhaus? sich über die windische Obstruktion den Kopf zerbricht, sieht sich der Grazer Gemeinderat anläßlich der Berhand« lung über den JahreShauShalt und die damit in Verbindung stehende BedeckungSjrage vor die Ob« struktion der Sozialdemokraten gestellt, die nun schon zwei 20stünd>ge Sitzungen zur Folge hatte. Wenn auch die rote Obstruktion mit eiwaS mehr Witz und mehr Behagen durchgeführt wird als die windische, so kann man auch in diesem Falle nicht davon abgehen, daß in wirtschaftlichen Verwaltung», lörpern daS parlamentarische Kampsmittel der Ob» schüfe Uuchi struktion auf das Schärfste zu verurteilen ist, weil damit ja nur diejenigen hauptsächlich getroffen wer» den, zu deren angeblichem Schutze das Kampfmittel angewendet wird. SchulinspeKtion. Der I. k. Inspektor Gustav Leiuauer, Professor der Staatsgewerbeschule in Graz, nnterzog am 18., 19. und 20. Jänner die hiesige allgemeine gewerbliche Fortbildungsschule einer gründlichen Inspektion. Landesschulrat Der Kaiser hat zu Mit« gliedern des stciermärkischen LandeSschnlrateS für die nächstjährige FunktionSperiode ernannt: den Universitätsprofeffor in Graz Dr. Johann Haring, den Kanonikus in Marburg Josef Majcen, den Senior und evangelischen Pfarrer in Graz Karl Eckardt, den Direktor des Staatsgqmnasiums in Marburg Josef Tominfek und den Bürgerschuldirektor in Graz Hans Trunk. Titelverleihung. Der Kaiser hat dem Bau» rat des Staaisbaudienstes in Krain Moritz Kirch-schlager aus Anlaß der von ihm erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand taxfrei den Titel eines Oberbaurates verliehen. Gedenket der hungernden und frie-renden Schulkinder durch Spenden für die WSrmstube! Im Laufe der letzten Woche wurden der Wärmstube von nachstehenden Damen und Herren Spenden zugewendet: Frau Ella Wosch« nagg 20 Kronen, Herr kais. Rat Traun 10 Kr., Frau Nita Stiger Schwarteln, Herr J«schounig 1 Sack Fisolen, Stadtmühle 1 Sack Mehl, Fran Jo sefine Gollitsch Reis und Wiirstcln, Frau Dr. Tert-nik Selchwürstc, Fran Zamparutti Geselchtes, Herr Junger Selchwürste und Fleisch, Herr Rebeuschegg Fleisch, Herr Eichmeister Gollitsch Kraut, Herr Ranzinger und Höuigmauu Fisolen, Böhmische Union-Vank 20 Kr., Sammlung bei zwei Abendge-sellschaften 9 20 Kr., Herr Jakowitsch Zweischken-muß, Frau Pallos Essig. Haupt - Versammlung des Cillier Männergesangvereines. Wie bereits kurz ge» meldet, hielt der Männergesangverein am 16. Jänner seine Vollversammlung ab, dic sehr gut besucht war. Der langjährige Vorstand, der Holzindustrielle Herr Karl Teppey, begrüßte alle Erschienenen auss herzlichste und gedachte besonders warm der Sänger, die nun schon durch 10 Jahre treu zum Vereine stehen und ihm ihre bewährten Kräfte leihen; es sind dies die Herren Kregau, Patz, Ranzinger und Scherl; ferner dankte er allen jenen Körperschaften, die den Verein bisher so werktätig unterstützten; außerdem wies er mit großer Befriedigung aus daS schöne Freundschaftsverhältnis zwischen dem Männer-gesangvcrcine und dem Brndervcreine .Liederkranz' hin und sprach den Wunsch und die Hoffnung ans, daß dieses FreundschastSverhältniS zum Wohle beider Vereine auch fernerhin bestehen bleiben möge. Hierauf erstattete der Schriftführer des Vereines, Fachlehrer Herr A. Wendler einen eingehenden Tätigkeitsbericht, dem folgendes entnommen sei: Der Verein veranstaltete im abgelaufenen Jahre vier Liedertafeln und einen „Jagaball", beteiligte sich vollzählig bei 15 verschiedenen bedeutsamen An-lässen, wie BundeSsingen, Ständchen, Begräbnissen, Julseier, Sonnwendfeier, Ausflug. HochzcitSfeier, Abschiedsabenden und Besuch der Wolfsberger. DaS Vereinsorchester gab unter der Leitung seines Kapell-meisterS F Staru-k vier Familieuabcnde und trat außerdem sechsmal mit großem Erfolge bei Vereins-abenden auf. Der derzeitige Mitgliederstand des Vereines beträgt 72 ; Proben wurden 57 abgehalten. Nun widmete der Berichterstatter Worte ehrenden Angedenkens den allzufrüh verstorbenen Freunden und Förderern deS Vereines HanS Woschnagg und Raimund Gigler. Dann schilderte er die Tätigkeit des Sangwartes Herrn Dr. Fritz Zangger, der keine Mühe und kein Opfer scheute, den Verein aus die jetzige Höhe künstlerischen Wirkens zu bringen, namentlich durch liebevolle Pflege des Volksliedes. Als Glanzpunkt des Jahres bezeichnete der Bericht erstatte! die Rudolf Wagner Feier, der der geschätzte Meister samt seiner Gemahlin beigewohnt hat. Hierauf entwarf er ein umfassendes Bild der un-ermüdlichen Tätigkeit des Vorstandes Herrn Karl Teppey, der in Wahrheit die Seele des Ver.ineS bezeichnet werden müffe; keine Gelegenheit lasse er vorübergehen, ohne dem Vereine und j.dem ein-zelnen Mitgliede sein Wohlwollen in einer Weise zum Ausdrucke zu bringen, die im Vereinsleben wohl einzig dastehen dürste; eS hängen aber auch alle Sangesbrüdcr an ihm wie Kinder an einem guten Vater. Große Verdienste um den Verein haben sich auch Heuer wieder erworben: SangeS« brudcr L. Wambrechtsammer, als unermüdlicher Säckelwart und Sangesbruder A. Charwat als geradezu bienenfleißiger Notenwart und gleichzeitig als Obmann des HauSorchesterS; seiner nnd de« SangeöbrudcrS und Kapellmeisters F. Stanek ziel-bewußter Führung und rastloser Tätigkeit sei v» vor allem zu danken, daß das Hausorchester scho» derart Vorzügliches leiste. D«m Berichte des Säckel-wartes war zu entnehmen, daß der Verein heuer einen Gebarungsüberschuß von rund 150 Krone« anizuweisen habe; dem Berichte des Notenwartes, daß der Notenstand eine Vermehrung von 79 Num-mern erfahren habe; derzeit beträgt der Gesamt» stand 808 Nummern mit 1690 Liedern, 664 Partituren und 621 Orchesterstimmen, zusamme» 25.235 Stück; anschließend daran erstattet er auch einen eingehenden Bericht über die Tätigkeit deS HauSorchesterS. Alle Berichte wurden mit Beifall zur Kenntnis genommen. Vor der Neuwahl de« Ausschusses ergriff der Vorstand Herr K. Teppe^ das Wort und sagte, daß it mit Freude und Stolz erklären könne, daß sich der nun abtretende Au»-schuß jederzeit aufrichtig bemüht habe, allen ge-stellten Anforderungen gerecht zu werden. Besonder« rühmte er dic vorzüglichen Leistungen des Sang» warteS Dr. Fritz Zangger, der noch recht lange dem Vereine erhalten bleiben möge; ebenso beleuchtete er die mustergültige Tätigkeit der übrigen Aemter^ führer und sprach sowohl ihnen als auch den Mit-gliedern des Hausorchester«, insbesondere dessen Leitern und Lenkern, ferner dem Berenisquartette für die wackere Arbeit im Dienste des deutsche« Liedes den herzlichsten Dank auS und ersuchte sie alle, ihre Kraft auch weiterhin dem Vereine zu widmen; er selbst aber bat für sich, ihn wegen seiner angegriffenen Gesundheit nicht mehr an die Spitze de« Vereines zu berufen; hierauf dankte er mit innige« Worten für die ihm selbst und seiner Familie er-wiesenen Ehrungen uud versicherte, in seinem Herze« stets derselbe zu bleiben, nämlich der aufrichtige und warme Freund des Vereines. Wenn cS ihm gesund-heillich wieder besser gehen sollte, so wolle er. falls man ihn rufe, gerne wiederkommen. Zum bleibende« Andcnkcn überreichte er dann jedem einzelnen Sänger sein wohlgelungenes Lichtbild mit einer eigenhändigen Widmung; dem Säckelwarte aber übergab er eine« namhaften Betrag mit der Bestimmung, daß vo« dessen Zinsen AncrkennungSzeiche» für verdienstvolle Mitglieder angeschafft werden sollten. Nun ergriff SangeSbruder Vizebürgermeister Max Rauscher das Wort und bat in eindringlicher, oft vom Brifalle der Anwesenden unterbrochener Rede den all verehrte« Vorstand, von seinem vorgebrachten Entschlüsse ab-zustehen; denn der Name Teppey ist nun einmal mit dem Cillier Männergesangvereine unzertrennlich verbunden; solange noch ein Atemzug in Dir ist, Vater Teppey, mußt Du unser Vorstand bleiben; wir werden Dich einfach solange einstimmig wählen, bi» Du die Stelle wieder annimmst." Nach einer kurzen Unterbrechung erfolgte die Neuwahl; sie hatte folgendes einstimmige Ergebnis: Obmann: Karl Teppey; Stellvertreter: Dr. F. Marinitsch; Sangwart: Dr. Fritz Zangger; Stellvertreter: Bürgerfchulsachlehrcr I. Hölzl: Schriftführer: Bürgerichulfachlehrer A. Wendler; Säckelwart: L. Wambrechtsamer; Notenwart: Postoffizial A. Charwat; Sangräte: Direktor O. Prafchak uud Großkaufmann Gustav Stiger. Alle erklärten, die Wahl anzunehmen. Nun bat Herr Doktor Marinitsch den Vorstand, auch dasselbe zu tun; gleichzeitig dankte er auch für das in ihn gesetzte Vertraue« nnd versprach dem Vorstand, ihn in allen Arbeiten werktätig zu unterstützen, um ihm daS Amt de« Vorstände« zu erleichtern Unter dem Beifalle der Anwesenden erklärte nun Herr Karl Teppey die Wahl anzunehmen. Zu Rechnungsprüfern wurde« die Herren A. EgerSdorfcr und Oberlehrer F. Zeder bestimmt; zu Fahnen- und Hornjunkcrn die Herren F Pacchiaffo, S. Schmölzer und F. Krick. Im iveiiern Verlaufe beleuchtete Herr Karl Teppey die Verdienste, die sich die Herren ReichsratSabgevrdneter OberlandesgerichtSrat Richard Marckhl und Staats» anwalt Dr. F. Brakii seinerzeit um den Verein erworben haben. Herr F. Jakowitsch beantragte deshalb, diese beiden Herren zu Ehrenmitgliedern zu ernennen, was unter Beifall einstimmig angc« nommen wurde. Schließlich beantragte noch Herr K. Pangertz, am 2. März wieder einen „Jagaball" abzuhalten. Angenommen. Mit d«r Absingung des tSahlspruches wurde die schön verlaufene Ber« sammlung geschloffen. UnteroffizierskrSnzchen. Wie wir ver-nehmen, findet das Kränzchen der BerusS-Unter-offiziere der Garnison Cilli am Samstag den 10. Februar in den Räumen des Deutschen Hause« unter den Klängen der sehr beliebten Kapelle de« 27. Jns.-Reg. statt. Das Kränzchen hatte sich in Üfcnrnnct 6 Deutsche Macht Seite 5 den letzten Jahren stets einer massenhaften Teil-nähme erfreut und steht zu erwarten, daß auch Heuer ver Besuch ein sehr reger sein wird, da daS Ein-vernehmen zwischen Zivil und Militär von je her das aeste ist. Die Einladungen werden in den nächsten Tagen ausgesendet. Männergesangverein „Liederkranz". Am Montag den 22. d. abends 8 11 or findet im VereinSheim (Deutsches HauS) die Jahreshauptvcr-sammlung statt und werden die Mitglieder ersucht, püi^kilich und vollzählig zu erscheinen. Zum VeteranenKränzchen Für das am 2. Februar in den Räumen des Deutschen Hauses stattfindende Beteranenkränzchcn entfaltet sich in allen Kreisen unserer Stadt und der Umgebung lebhaftes Interesse und sind d-e Einladungen hiezu bereits ausgegeben. Bei der übergroßen Anzahl der Geladenen dürste jedoch mancher keine Einladung erhalten haben. Die BercinSlcitung ersucht nun, allsällige Anschriften den Herren Veter Dergauz, Heinrich Findeisen oder Viktor Fasching bekannt» geben zu wollen. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der ChristuStirche um 11 Uhr vor-minag ein Schulgottesdienst, um 5 Uhr nachmittag der öffentliche GemeiudegvtteSdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über DaS Geheimnis unserer Kraft". Am Montag Abend Zu-sammenkunst von Glaubensgenossen und Freunden im Sonderzimmer des Hotel „Erzherzog Johann'. Am Samstag im Mädchenbund — evangelischer Gemeindesaal — in Fortsetzung der bisherigen Dar-stellungen Vortrag über den Maler Fritz v. Uhde. Eine höchst wichtige Verkehrsverbesse rung. Wie dem Landesverband für Fremdenverkehr in Steiermark von der Staatsbahndirebion Villach durch »ine Zuschrift mitgeteilt wurde, sind dessen schon seit Jahren fortgesetzten Bemühungen in einer für den Auslandsverkehr der Stadt Graz höchst wichtigen Sache endlichen Erfolg gekrönt worden ES handelt sich um die Lpäierleg^ng des Nach mittagsschnellzugeS St. Michael—Lelzthal—Linz, derart, daß dieser vom 1. Mai 1912 angefangen sonhin vom Südbahnschnellzuge 8 (Graz ab l 34 nachmittags) den Anschluß bekommt. Durch diese Verfügung wird e» möglich, ohne den umständlichen und kostspieligen Umweg über Wien machen zu müssen, von Graz aus zum Beispiel in 16 «tun-den noch Dresden, in 13'/, Stunden nach Berlin und in elwa 23 Stunden nach Hamburg zu gelan> ge». Ebenso sind mittels dieser Zugsverbindung alle nordischen Staaten ohne jeglichen Zeiwerluit erreich-bar. ter Staalsbahndirekliou Villach g bührt sür diese überaus erwünschte, nunmehr nahe bevorstehende Verkehrsverbesserung der lebhafteste Beifall aller, denen die Hebung unseres VeikehrS mit den Nach-barlände.n am Herzen liegt. Einen Ueberblick über den verkehr beim k. k. Post und Telegraphenamte in Cilli im vergangene» Jahre ltfll geben folgende Zahlen: Zur Ausgabe gelangten 97 663 (91.189) Stück rekommandierte Briefe, 58.1*87 (56.128) Fah:Postsendungen, 47.718 (45 427) Post» anwtiiungen im Betrage von 2 361.329 K>o»en (2,0ö9.1I7 Kronen), 52.815 (47.746 t Postspar-kassaeinlageu im Betrage von 8,579,472 Kronen (8,109.300 Kronen) und 19 726 (18.6.'4) Tele-gramme. Zur Abgabe gelangten 82.796 (77.220) Stück rekommandierte Briefe. 78 866 (73 566) Fahrpostsendungen, 47.16 t (48.645) Postanweisun-gen im Betrage von 2,618.872 Kionen (»,616.363 Kronen), 9937 (8748) Rückzihlui'gen im Pouspar« kasjaveikehr im Betrage von 5,237.339 Kronen (4,415 267 Kronen) und 22 304 (21.190) Telegramme. Ferner wurden umkaniert und umtelegra-phiert, das heißt weitergeleitet: 35 363 (34 496) rekommandierte Briefe, i 19.392 (>1 .34ö) Fahi-postiendungen und 12.337 (11.280) Telegiamme. Znterurbane Telrphonverdindungen wurden herge-stellt 6851 (4936), Verbindungen im Stadinetz 87.493 (68.v24). Postwertzeichen wurden verbrauch« um 148.312 Kronen (146 896 Kronen>. £« gesamte Geldverkehr betrug 26,181.079 Kronen (23,503.026 Kronen). Die eingkllammerten Zahlen beziehen sich aus daS Jahr 1910. Landbriefträgerdienst. Mit 16. d. M. wurde» b eim Postamt« in Lichienwald weitere wichen! lich dreilmalige Landbrirsiiägerbeslcllgänge sür die Ortschaft St. Marein bei Lichienwald eingefühlt, so daß diiese Orlschait nunmehr wöchenll ch icchSmal durch den, Landbrieslräger begangen wird. Ausschreibung eines Heiratsstipendiums. Vom Mmktgtineindeamle in Gonobiy wird die ivon Jgnaz Nowak, gewesenen Hauptpsarrer in Gonobiitz, für ledige, arme und lugendhasle Bür-gerStöchierr des iviarkteS Gvnobitz errichtete HeiratS- ausstattungsstiftung mit dem Betrage von 300 K. | für daS Jahr 1912 zur Verleihung ausgeschrieben. Belegte Gesuche stnd beim Gemeindeamt Markt Go-noditz einzubringen. Ein kräftiger Hinauswurf. Als kürz» lich die Bedienerin Maria «enicar in einem Burschenzimmer der Gewerkschaft Storö mit dem Auf-räumen der Betten beschäftigt war, trat ihr der Ar-beiter Hrusovar absichtlich auf die Füße, worüber sie so erzürnte, daß sie den Hrusovar mit den ge-meinsten Schimpfwörtern bedachte. Dieser packle das kreischende Weib und stieß eS über die Treppe hinunter. Dabei fiel sie so unglücklich, daß sie einen Knochenbruch der rechten Hand und mehrfache Ver-letzungen im Gesichte erlitt; sie mußte in daS Krankenhaus überführt werden. In den Daumen gebissen. Am 14. d. M. begann der nach Doberua zuständige 22jährige Kellner Paul Mastnak im Hotel Union in Neuhaus den Besitzerssohn Anton Richter wegen einer gegen ihn abgelegten Zengenschaft zu beschimpsen und zu stoßen. Da Richter einer Rauferei aus dem Wege gehen wollte, verließ er mit dem Bcsitzersfohne ÄloiS Visier daS Gasthaus. Mastnak folgte jedoch sogleich den Beiden und versetzte dem Richter mehrere Rippenstöße, so daß er zu Boden fiel. Es entstand nun eine Balgerei, bei welcher Mastnak den Richter in den Daumen biß, wogegen Mastnak mehrere leichtere Verletzungen im Gesichte erlitt. Ein unnatürlicher Sohn. Ans Gonobitz wird gcmeloet: Am 12. d. entstand zwischen Stephan Lozak und seinem Vater Franz Lozak in der Um gebung Gonobitz aus geringfügiger Ursache ein Streit, in dessen Verlause sich der Sohn wie ein Wütender aus den Vater stürzte und ihm mit einem Stein den Kopf bearbeitete. Der Vater erlitt schwere Verletzungen. Da der zueile Sohn Joses seinem Vater zu Hilfe komme» wollte, wurde er gleichfalls von seinem Bruder mehrfach verletzt. Erst herbei-gekommenen Nachbar» gelang es, den Wüterich zu bändigen. Gegen den gewalttätigen Stephan Lozak wurde die Anzeige erstattet. BergwerKs-Unglücksfälle. Aus Trifail schreibt mau: Der Bergarbeiter Franz Jeran stürzte infolge eigener Unvorsichtigkeit an« einer Höhe von fünf Metern in die Tiefe, brach sich dabei das linke Wadenbein und erlitt außerdem schwere Quetsch-wunden. Seine Verletzungen sind lebenSgejätirlich. — Der Arbeiter Lorenz Romsek wurde durch Ein-bruch von gelockertem Erdreich in dic Tiese gerissen, wobei er einen Bruch deS rechten Unterschenkels und mehrfache Rißqnetschwunden im Gesichte erlitt. — Dem Arbeiter Franz PeSkar glitt die Hacke vom Siicle und traf ihn mit solcher Wucht am rechten Knie, daß er eine tiese Wunde erlitt. PeSkar stürzte bewußtlos zu Boden. Alle drei Ve> letzten wurden sosort der ärztlichen Behandlung im Wertsspitale zugeführt. „Der Frau und Kinder wegen". Die Brüder Johann und Jgnaz Koro^ee, Besitzer in Sternsttin. begaben sich am Sonntag zum Kenschler Joses Jnrai und forderten ihn auf, einen an Joh. Koro^ec vor einigen Monaten verkauft«» Kessel wieder zulückzunehmen. Da Jnrai dies verweigerte, be» gannen die beiden Koro ec einen Heidenlärm zu schlagen, so daß sich Jnrai genötigt sah, den Beiden die Türe zu weisen. Siatt jedoch daS Hau» zu verlassen, soll Johann Koro >ec aus der Hosentasche ein Messer herausgezogen habe», während sein Bruder Jgnaz einen Revolver in der Hand hielt. Mit diesen Waffen wollten sich die Beiden aus Jura! stürzen. Dieser holte nun, nichts Gutes ahnend, ebenjalls auS dem Kaste» einen Revolver hervor nnd eS wäre sicherlich ein bedauerliches Unglück ge-schchen, wenn nicht die Gattin des Jnrai ins Zimmer gekommen wäre und die beiden Koroec zur Türe hinausgeschoben hätte. Als nachmittags Jgnaz Koro^ec der Gattin des Jnrai begegnete, ries er ihr zu, daß nur „il>ret- und ihrer Kinder wcyen" eine Rauferei unterbliebe» sei, denn sonst wäre gewiß einer tod geworden. Mit diesem Borsalle wird sich noch das Gericht zu beschäftigen haben. Wegen eines Kellerschlüssels. A»S St. Marein bei E>lach»ein wird derichiet: Der Grund-besitz« Anton Zlender in Laak bei Süvenheim ver-langte von seinem Vater Lorenz Zlender den Keller« schlüssel, da er bemerkte, daß sich der Vater wieder-holt Wein aus dem Keller holte. Es kam zu einer "alijerei, wobei der Sohn dem Baier den Schlüssel entriß. Da nun der Vater sich vor die Kellertüre legte, um dem Sohn den Eingang zu verwehren, so schlug dieser so lange mit dem Schlüssel auf den Vaier, daß er mehrfache Verletzungen «litt. Gegen den gewalität'gen Sohn wurde die Anzeige erstattet. Ein dreifacher Mörder zum Tode verurteilt. Dieser Tage stand vor den Graz er Geschworenen ein dreisacher Mörder unter der An klage, daß er am 24. Jänner 1911 in der Nähe von Dobl den Rauchfauglehrcrnieister Josef Happich, am 11. Auqust in der Nähe von Klein bei Arn-seid den B-ehhändler Georg Musger nnd am 1 l. November bei Heimschuh den Viehhändler Peter Zitz ermordet und beraubt habe. Die Verhandlung, dre ein abstoßendes Bild furchtbarer Roheit aus-rollte, endete mit dem Schuldspruche des Angeklagten Joses Kaiser, der vom Gerichtshöfe zum Tode verurteilt wurde. Schlimme Folgen des „Fenfterlns". Am 13. d. begaben sich vier Bauernburichen zum Wohnhause des Josef Suppanz in Bodule bei St. Georgen an de'. Südbahu, um bei seiner Tochter zu sensterln. Joses Suppanz aber, der mit ängstlicher Sorgfalt die Unschuld seiner Tochter bewacht, verstand keinen Spaß uud drohte mit dem Revolver, falls die Burschen nicht ukverzüglich abzögen. Drei nahmen Reißaus, der vierte namens Anton Plahuta aber blieb. Auf daS hin gab Suppanz vier Schüsse ab, wovon der letzte dem Plahuta oberhalb des rechten Auges in den Kopf drang. Daß die Ber letzung nicht lebensgefährlich wurde, ist nur dem Umstände zuzuschreiben, daß der Schuß auS zu großer Entfernung abeegebe» wurde. Gegen Sup-pauz wurde die Anzeige erstattet. Opferftockmarder. AuS Tüffer wird berichtet: In der Nacht zum 14. d. wurde in der Pfarrkirche tzu St. Ruperti der Opferftock erbrochen und Opfergeld in der Höhe von 40 Kronen ge-siohlen. Der Einbrecher machte sich auch an meh-reren Kästen in der Sakristei zu schassen, fand aber sür sich nichis Brauchbai es. Infolge Glatteises den Tod gefunden. Am 16. d. suhr der beim Grundbesitzer Geora Sirenischan bcdienilet gewesene Knecht Josef Ecbul auS Laiva mit einem mit Ei» beladenen Wage» gegen Cilli. Er ging neben den Pferden. An einer vereisten Straßen>>elle glitt er aus und fiel Unglück licherweife zwischen die Pferde und den Wagen, der über ihn hinwegging. Er erlitt schwere inner« Ver-letzungen und wurde im bewußtlosen Zustande auf-gesunden. Tiotzdem er noch am gleichen Tage mit i,em Wagen in da» Krankenhaus nach Cilli gebracht worden war, starb er am 17. d., ohne das Bewußt» sein erlangt zu haben. Belohnte Wohltat. Vor einigen Tagen kam spät abeiids ein junger, städtisch gekleideter Mann zum Besitzer Josef Cerovsek in Maria Graz bei Tüffer und bat um ein Nachtlager. Bereit-willigst gewährte man ihm dic Bitte. AIS am Morgen die Gastgeber nach dem Fremde» Nachschau hielten, fanden sie ihn nicht mehr. Mit ihm waren auch 100 K. Gclb und eine silberne Uhr mit Kette verschwunden. Mutmaßlicher Racheakt. Der Gru.ld besitzer Franz Krajuc in Wöllan betreibt in ei em Stalle zu Beuste eine große Kaninchenzncht. Als vor einigen Tagen sein Stiessohn iu dem Zucht-häller Nachschau hielt, bemerkte er zwei Hunde, die bereits sämtliche Kaninchen abgebissen und auch schon einen Teil ausgesressen halten. Da die An-Wesenheit der Hunde im Stalle kaum zu erklären ist, so vermutet man einen Racheakt. Familiendrama in Pettau. Der Ca-setier Max Kvssär in Pettau, der infolge seiner un-geordneten Lebensweise mit seiner Fran in Unfrieden lebte, feuerte Montag abends in seiner Wohnung gegen seine Gattin ans einem Browning-Revolver einen Schuß ab, wodurch dic Frau leicht verletzt wurde. Während sie floh und um Hilfe rief, schoß Kossär auf sein vierjähriges Knäbleiu, welches er tätlich verletzte; er selbst gab sich zwei Schüsse iu den Kopf und verletzte sich lebensgesährlich. Rann an der Save» 15. Jänner. (Zum Austritte der Lehrerschaft.) 'Die hier eingeleitete Sammlung für den „Sühnebetrag" nimmt einen erfreulichen Fortgang und könieu wir heule bereits auf einen Betrag von 69 Kronen hinweisen; davon brachte unsere wackere Feuerwehr anläßlich einer Kneipe allein 27 Kronen aus, ein Beweis, daß auf unserem vorgeschobenen Grenz-Posten alle Kreise der Anschauung lind, daß Stande»-sragen nicht aus Ko le» der nationalen Schlagkraft entschieden werden sollen und daß unsere völkischen Interessen aus keine» Fall geschädigt werde» dürfen. Abschiedsabend. AuS Mahrenberg wird der „Macburger Zeiinng" geschrieben: Sanntag den 7. d. abends sans in den Gasträumen deS Herrn LnkaS zu Ehren deS nach C'lli versetzte» Herrn LandesgerichtSraicS Roth und dessen Familie ein Abschiedsabend statt, wie ihn Mahrenberg noch sel-teil gesehen hat. Gegen 8 Uhr waren die Gasträuine dera-t überiüllt, daß später Ankommende keinen Platz mehr fanden und, obwohl ungern, fortgehen Seite k «'?«5fche Stummer 6 Wut ftM tif o itm«n*«rfc* H,rbabny» Aromatische-Menz. Kerbabnys Unterphosphorigsaurer Kalk-Eisen-Sirnp 6»i« 42 Iahren ärrtlich erprobt und empfohlener Brustlirup. ___ ___ (Wirft ttblfimlöfenb, dustenstillend, appetitanregend. B sürdert Verdauung WQF9 Seit 43 Jahren eingeführte und feistenS bewährte schmerz» und Ernährung und ist vorzüglich geeignet sür BIut> und Anochenbildung, 9 stillende u. muStelftäitende Einreibung Lindert u.beseitig« schmerz, ». , insbesondere bei schwächlichen Bindern. haft« Zustände in dHebung des Glases zu Ehren der Scheidenden erschollen einstimmige Heil-grüße und Beifallsrufe. Herr Landtagsabgeordneter Erber betonte in kernigen Worten das korrekte, allen Personen beider Nationalitäten gleich wohlwollende gerechte Entgegenkommen des Scheidenden al« Rich-ter, dessen Fürsorge sür die seinem Schutze anver-trauten Mündel und da« vorbildlich« Familienleben und schloß mit einem allgemeinen Heil auf dic schei« dende Familie Roth. Der gegenwärtige Leiter deS Bezirksgerichtes, Herr R chter Gränitz, dankte mit innigen Worten dem Scheidende» für das ihm er-wiejene Wohlwollen, die Verdienste um daS ganze Gerichtspersoi,ah und schloß mit dem Wunsche des besten Wohlergehen« im neuen Dienstorte. Auch Giundduchssührer Herr Dietrich dankte mit tiesbe-wegten Worten seinem bisherigen Chef für alle Wohltaten, bedauerte daS Scheiden desselben und sprach den Wunsch auS, eS möge ein ebensolcher Nachfolger nach Mahrenberg kommen. Steuerkon« trollor Herr Kahler sprach im Namen des Steuer-amtes dem Scheidenden den Dank sür daS ämtliche Entgegenkommen aus, hob dessen stets liebenswürdiges korrektes Wesen gegenüber dem Amte hervor, schilderte Herrn LandesgerichiSrat Roth als wüster-giltigen Anwalt der Weisen und Mündel und hob besonders hervor, daß der Scheidende derjenige sei, der keinen Kastengeist kenne und sich stetS als Mensch unter Menschen fühle. Dem vom Redner auSge-sprochene» Glückwunsche wurde mit Heilrufen be-geistert zugestimmt. Herr Vikar Stahl dankte Herrn Roth für daS beiden Konfessionen gleich entgegen-gebrachte Wohlwollen, pries dessen edlen Sinn sür Gerechtigkeit und schloß mit einem allgemeinen Heil-gruße.^ In launigen Worten feierte Herr Dietinger den Scheidenden als mustergiltigen Jagdgenosse» und wünschte, Herr Roth möge recht oft unter seinen alten Jagdsreunden erscheinen. Der Herr Ober-lehrer und Herr Dr. Schröder richteten ebensalls he> zliche Worte an den Scheidenden. Herr Landes-genchtsrat Roth dankte mit sichtlich bewegten Wor-ten für alle an ihn gcrich'eten so herzlichen An-sprachen, für das ihm in Mahrenberg allseits in fo hohem Maße entgegengebrache Vertrauen und Ent-geg-n kommen. Er berührte alle in den einzelnen Reden hervorgehobenen ehrenden Momente, dankte nochmals in seinem und seiner Gemahlin Namen allen, woraus sich beide Scheidenden von jedem ein-zelnen der Anwesenden verabschiedete. Bei der Rede d,s scheidenden waren in den Auge» vieler An« wesenden Tränen sichtbar. Bei Gesang und in hei- terster Stimmung blieb die Mehrzahl der Teilnehmer an der so schön verlaufenen Feier bis in die Mor-genstunden beisammen. Die Familie Roth wird hier stets in treuem Angedenken bleiben und wünscht ihr die Bevölkerung Mahrenbergs nochmals das beste. Herichtssaaü Wegen Verbrechens des Diebftahles wurde Johann Sifolcf aus Kopreinitz bei Drachen-bürg, da er einem Besitzer in Groß Steinbach eine Kuh im Werte von 220 St. enlw ndet hatte, zu vier Monaten schweren Kerkers verurteilt. In Konkurs geraten. Emerich Kiiketz. 187.', zu Fiume geboren, ge-wesener Handelsmann in Sachsenseld. hatte im Ber» eine mit seinem Bruder im Mai 1905 das Vermögen feines VaterS Simon Kuketz, bestehend aus Liegen-Ichasten und Wertpapieren im Gesamtwerte von 1^0 OoO Krone», mit der Verpflichtung übernommen, dem jüngeren Bruder Wilhelm Kuketz das Erbteil von 40.Öi.'0 Kronen auszuzahlen. Zugleich über-nahmen die beiden Brüder auch die Giroverbindlich-reiten ihres VaierS gegenüber der Sachsenfelder-Tüfferer Brauerei im Betrage von 65.000 Kronen. Um nun diesen Verbindlichkeiten nachzukomme», waren sie genölig», bei der Laibacher Kreditbank Kontokorrentdarlehen gegen Verpfändung von Wert-papieren und bei der Laibacher städtischen Sparkasse ein Hypothekardarlehen von 30.000 Kronen und später noch von 14 000 Kronen aufzunehmen. Die Versuche deS Emerich Kuketz, durch Ankauf einer Tonwarenfabrik in Migoinitz, sowie durch Hopsen-geschäste sich flott zu machen, halten nicht den ge-wünschten Erfolg, sondern trugen nur dazu bei. ihm einer immer tieferen Verschuldung zuzuführen. Hand in Hand damit ging der in den letzten Jahren fast bis zur vollständige» Entwertung gehende Rückgang der einen Bestandteil seines Vermögens bildenden Sachsenfeldcr Lranereiaktien. Im Februar 1911 meldete Emerich Kuketz den Konkurs an. Der Passiv-> and betrug rund 54 000 Kronen ?a der Auge» klagte nicht nachzuweisen vermochte, daß er nur durch NnglückSsälle und unverschuldet in die Unmög-lichkeit geraten sei, seine Gläubiger zu befriedigen, wurde Emerich Kuketz wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Eigentums gemäß § 486 St.-G. zu viel Tagen Arrestes verurteilt. Moderne Büromöbel und Herrenzimmer Glogowski & Co. k. u. k. Hoflieferanten Gras, Joanneamrlng 8 Te)esen384. Uebernahme TotiGvianiU'inrichtungen. Ausarliritanjfcn Ton Vorschlugen durch eigene Architekten. 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Der vorgefundene Betrag iina*« in das mitgebrachte Büchel eingelegt werden und darf am gleichen Tage eine Behebung nicht erfolgen, an jedem anderen Tage ist die Behebung bis auf den Betrag von K 4.— frei. Die Bestimmungen über die Ausgabe der Heim-Sparkassen sind den bezügliches Einlagebüchern beigeheftet. Bei Bestellungen von auswärts sind ausser dem Mindestbetrage von K 4.— noch 80 Heller für Porto beizuschliessen. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli hofft auf die weiteste Verbreitung dieser schon viel bewährten, volkswirtschaftlich und erziehlich wertvollen Einrichtung. Sparkasse der Stadtgeiueinde Cilli. Seite 8 Deutsche ZLIacht Nlimmer 6 ZI. 51.0S2 II 6.698 Weinversteigerung. Au der LundrüWinzerM'hiil«' in Millicrhers: hei Lfibiillz. werden atn 25. J tnnet 1912. Beginn halb 10 Uhr vor-mnn'?. Silberberger, Klöcher, Oberradkersburger, Kapeller, 8t. Anna am Kriechenberge, St. Urbatier, Obermurecker (Windisch-Böchler), Rodlnsberger (Kolloser), Krainaberger, Trennenberger, Plankensteiner, Skalitzer (bei Gonobitz) und Rittersberger 1911, vorzügliche Sorteuweine unnälierud 5üJ Hekioliter ohue Gebinde zur Versteigerung gelangen. Die Krstehung^summen sind zur Hälfte sofort uud mit der zweiten Hälfte bei der Abholung zu erleben. D.e erstandenen Weine müssen vcriässlich binnen 14 Tagen vom Erstehunistage au abgeholt werden. Nähere Auskünfte erteilt der Landes-Wein- und Obstban-stlrektor, Graz, Landlinus. Graz, am 21. Dezember 1911. Vom steiermärkischen Landesausschusse. ; / . Vollkommenste [der Gegenwart! Bogenschiff B- (Soi>wine80hlir vor-■jr-jr u. rüc»;wdrit lull«.» d) Kayser Ringschiff KaySei* Centra! in s,Diradi! Kunststickerei sehr geeign^L Singer Nähmaschinen schon von 65 K aufwärts. Grosses Lager bei Mechaniker, ^Tjllo Herrengasse Nr. 2 Grosse Itepn: ut u f - Werk -tit te iür alle Sv-tame, such ii&nuüch gat and bil ig. 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Sa'oetsr-Superphosphate liefern alle Kunstdüngerfabriken, Händler, landwirtschaftliche Genossenscha'ten und Vereine. = Zentral-Bureau : Prag, Graben 17. = Stadtwachimeisterstelle. Bei der Sicherheitswache der Stadtgemeinde Cilli gelangt die syste-misierte Stelle des Stadtwachtmeister.« zur Besetzung. Mit dieser Stelle ist ein Grundgehalt von 1400 K. nach 5 Dienst-j ihren 16(kt K, uacli 10 Dienstjahron 1800 K und nach 20 Dienstjahren 2200 K, eine Aktivitätszulage von 320 K. bezw. Naturalwobnung und ein Bekleidung-pauschale von jährlich 180 K verbunden. Die Dienstzeit betrügt 3K Jahre und wird der Ruhegehalt, in folgender Weiss bestimmt; von dem anrechenbaren zuletzt bezogenen Jahreigehalte gebüliren nach 10 Jahren 40^, vom 11. bis ein-ichliesslich 30. Dienstjahr für jedes Dienstjahr um 2% mehr und vom 31. bis einschließlich 35. Dienstjahr um 4% jedes Jahr mehr, so dass mit Vollendung des 56. Dienst» jahres der volle zuletzt bezogene, in die Pension einrechenbare Gehalts-bezug als Ruhegenuss gebührt. Von der Aktivitätszulage sind in die Pension 240 K einrechnn bar. Die Anstellung ist eine provisorische und erfolgt die dauernde An-stellnng nach einer zufriedenstellenden einjährigen Dienstzeit und können allenfalls die bereits im Sicherheitswachdienste zugebrachten Dienstjahre eingerechnet werden. Die bis 31. J »inner 1012 beim Stadtamte in Cilli einzubringenden Gesuche haben nachzuweisen : 1. die österreichische Staatsbürgerschaft, 2. die vollkommene Gesundheit, rüstiger Körperbau ohne Gebrechen, i •» :h ein amtsärztliches Zeugnis, 3. ein Alter von nicht Ober 35 Jahre, 4. ein unbescholtenes Vorleben, 5. die Vorbildung uud bisherige Verwendung. Stadtamt Cilli, am 29. Dezember 1911. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg. Hnstentee Dr. Seeburger Pickchen 40 Heller. flnsten-Pastülsn Marke ScboU Schachtel 50 Heller. Diese altrenoramii rteti, Tielfach erprobten u. bewährten Hnstenpualillen, sowie der Hustentee sind vortü -Hebe Mittel g'-gen H > n alle fclifi lli. h n Folgen bei Verkiililuntjen KopM'Pdstillen l)r Lamt erbuch Schachtel 80 Heller. Vorzüglich erprobt bei Fällen der Migrlne, Kop »ehtnerz uud I, flaent i. Magenleidende welche nach jedem Trunk oder nach jedem Bissen Speise einen Druck im Magen fühlen der sich manchmal bis zu grossem Schmerze steigert, müssen einen Versuch mit dem rühmlichst bekannten auflösenden Verdauuugssalz StAniachlcou Scholz machen! Der geringe Preis von K 1.30 per Schachtel ermöglicht es auch Minderbemittelten eine Kur zu unternehmen, die in kürzester Zeit aus dem Kranken einen gesunden Menschen macht! „Bären-Apotneke" Wien I, Graben Nr. 7 Billigst«« nnd begtwirkende» Abführmittel PHILIPP NEUSTEIN PILLEN VERZUCKERTE I ABFÜHRENDE (»»«•MIM K.l«»*®»ls rillen.) 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Die heiligen Seelenmesse wird Montag den 22. d. M. um 8 Uhr frllh in der Hauptpfarrkirche in Tflffer gelesen. Markt-Tsiffer, am 18. Jänner 1912. Aelterer KOMMIS selbständiger Arbeiter, wünscht «einen Posten zu ändern. Gefl. Anbote an die Verwaltung des Blattes. Verschiedene Möbel 3 Kästen, 1 Ausziehtisch, 1 Tafel-bett, 1 Nähmaschine, ferner Kleider und andere kleine Gegenstände sind billig zu verkaufen. Zn besichtigen Kirchplatz 4 bei Pollak. 18175 mit 1 grossem Zimmer, Küche und Speis, Holzlege sofort zu vermieten. Zu besichtigen Herrengasse Nr. 30. Land-Realität in Unter-Kärnteu mit Gasthaus und Gemischtwarenhandlung wird verkauft oder verpachtet. Anfragen unter «Gallizien* postlagernd Klagenturt. Zur Ballsaison! Die chemische Reinigungsanstalt Leopold Lankmayer, Schönstem übernimmt sämtliche Damen- und Herrengarderoben zur Reinigung und garantiert fsir sorgfältigste und rasche Lieferung zu billigsten Preisen. Uebernahmsstelle: Wiener Hutsalon Anna Staudinger, Cilli Bahnhofgasse 5. 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