Rummer 37. Pettau. »et» 12. September 1898. IX. Jahrgang' Pettauer Montag-Zeitung. Deutschnationales Organ für Untersteiermark. s P»i« für Pettau mit Zustellung in« Hau«: Bierteljährig fl. t.LV, halbjährig fl. 2.^0. ganzjährig fl. 4.8V. mit Postversendung im Inlande: «ierteljährig fl. t 40. halbjährig N fl. 2.80, ganzjährig fl. 5.60. - Einzeln« Rummer» 10 fr. ö " Heravögeber nnfe Schriftleiter: R»««al» Jacob Bayer. Sanischavarstabt Rr. ZS, !. St. Vprechstnsde »an 1 »i» 2 Uhr «»»ahme van Inserate« i» »er «achbavblun- W. Blanke, Haupiplaq Ht S. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladung. Das Abonnement Kann mit jedem Monate begonnen werben und wird auch gegen monatliche Stählung ä 45 Kr. in pettau, ;i 50 Kr. auswärts mit postver-sendnug angenommen. Gleichzeitig erlauben wir ans, alle p. S Leser unseres Slattes um grfaLHgc Einsendung des entfallenden Abonnementbetrages höttichK ;u ersuchen. Die Verwaltung. Bekenntnisse. In einem hervorragend«« osficiösen Blatte finden wir. von dem gewöhnlichen militärischen Berichterstatter, einen Artikel, der ein weittragende» Geständnis, ein Einbekenntni» von ganz eminenter Bedeutung enthalt. Die Leitung de» Blatte«, jedenfalls weitblickender und scharfsichtiger al« ihr militärischer Mitarbeiter, scheint diesmal stark im Zweifel gewesen zu sein, ob diese militärischen Enthüllungen — mindestens schon jetzt — dem derzeitigen Leiter deS Ministeriums deS Inneren und Ministerpräsidenten, dem durch sein Nichtsthun bereits zur europäischen Berühmtheit gewordenen Trafen Thun, auch in den Kram passen, denn sie verkünden urbi et orbi, das« die Militärparteien aller Staaten gegen den Abrüstungsvorschlag — ganz wie wir eS in unserem Bismarckiana. Sehr oft erlebt man eS. das» irgend welcher Militär. Beamte. Doctor oder Professor, wenn er einen Zeitungsartikel lieSt, dessen Tendenz ihm nicht behagt oder wider den Strich geht, oder wenn überhaupt von Zeitungen und Zeitungsschreibern die Rede ist, ei» bekannte», geflügeltes Wort, da« BiSwarck einst im Überlaufen der Galle im deutschen ReichSrathe entschlüpfte, «IS er gerade von einem hervorragenden Blatte heftig angerempelt worden war. im wegwerfendsten Tone ci-tiereu: die „Zeitungsschreiber sind Menschen, die ihren Beruf verfehlt habe»." Aber wir habe» schon einmal auf den Doppelsinn, der in diesem Citat enthalten ist. hingewiesen und betont, dass BiSmarck damit keinesfalls ein durchweg« abfälliges Urtheil ausgesprochen haben wollte. Eine Bestätigung liegt hiefür in einem eiu-gehenden Zwiegespräch, da» einst BiSmarck mit dem bekannten Redacteur Anton Memminger hatte, da» dieser in der M B. LandeSzeitung nun reproduciert. Der Fürst sagte im Laufe d.°» Gespräche» zu ihm: „Eine Eisenbahn kann kaufmännisch oder bureaukratisch geleitet werden, die Züge laufen im eiserne» Geleise, da» immer gleich breit ist; der Dienst vollzieht sich nach bestimmten allge» meinen Regeln handwerksmäßig und mechanisch. Da» ist aber bei der Diplomatie und Po-litik nicht der Fall. Ich kann aus einem tüchtigen Redacteur leichter einen SlaalSsecretär deS Äußern und Innern machen, bitte, denken Sie nur an Lothar Bücher, als au« einem Dutzend Geheim-räth«» einen gewandten, leitenden Redacteur. Ein Slaatöaiiwalt aber wird schwerlich ein letzten Leitartikel prophezeiten und klar legten — Frontmachen werden und dass der Abrüstung»-Vorschlag zur Sicherung des allgemeinen Welt-friedenS und Entlastung der Völker von den schier unerschwinglichen Rüstungskosten, nicht durchführbar fei. weil — die stehenden .Heere nicht gegen die äußeren Friedensdroher, wie die Serren Kriegsminister aller Staaten in seltenster bereinstimmuiig erklärten, sondern gegen die Bürger dieser Staaten, die diese schweren Kosten trage», gerichtet u»d bestimmt sind. Denn dieser militärische Berichterstatter, der mit classischer Aufgeknöpftheit den engen Horizont eine« Gamaschcnknopfes non plus ultra preisgibt, schreibt wortwörtlich: ---~ » . . . Dass diese Frage dennvch so un-lösbar erscheint und dass der utopistische Earakter deS Planes so allseitig empfunden wird, rührt daher, dass unser System de» ..Volke» in Waffen" auf'» innigste mit unserem gesammtcn inner-politischen Leben verknüpft ist. Der moderne Staat, im westeuropäischen Sinne, beruht ans den Classengegeiisätzen und auf dem festen Glauben des Einzelnen an den abstrakten Begriff de« Staates. Damit die Elasiengegensätze nicht in offene Elaffentämpfe ausarten, bedürfe» wir der drohenden Gewalt der Armee. Und um der Masse den Begriff de» Staates einzuimpfen, ist wiederum da» Heer nöthig, indem einerseit» der waffeu-fähige Theil der Bevölkerung in demselben zum Soldaten und damit zum Staatsbürger di»ciplinirt wird und indem anderseits das Heer al» concrete Diplomat; das berühmte Muster dafür ist unser Herr von Marschall. Ein General kann ge-miß den Eivilgouvecneur einer Provinz machen, aber in alten Tagen wird man kaum mehr ein Diplomat, der zur Leitung eines großen Reiche» befähigt ist. ivenn man das Zeug nicht mitbringt. Die Diplomatie ist kein Schusterstuhl, aus dem man sitzt, den Knieriemen anspannt und einen Flick auf» Leder fetzt. Die Diplomatie ist kein Handwerk, da» man mit den Jahren erlernt und auf der Walze weiter ausbildet. Die Diplo-matie ist eine Kunst. Nehme» Sie nur die Tages-Politik. Da ich selbst al» Abgeordneter für die Kreuzzeitung geschrieben habe, spreche ich nicht wie der Blinde von der Farbe, sondern wie ein Einäugiger unter den Blinden. Ich meine da eine gewiße Sorte von Geheimräthen, die alle» verstehe», aber nicht« kenne« noch können. Ich gebe Ihnen gleich einen Leiterwagen voll von diesen Geheimräthen, Juristen. Theologen oder auch Philologen mit lauter ersten Note» in der Lehre und Sie können au» ihnen nicht vielmehr al« einen Schneider machen, der mit der Schern irgend ein geistlose» Localblatt zusammenstellt. Da» Zeug zum Redacteur, der s e l b e r denkt, schafft und schreibt in i t Schwung-kraft, muß man mitbringen. Die Übung und Erfahrung bessert und feilt allerdings auch viel au«, und selbst da» Einsperre» gehört zur poli-tischen Erziehung." Diese VertheidigungSrede und man könnte sast sage» Glorificierung der ZeitungSmenschen enthält aber auch einen sehr derben Merk» für die Tiplomatenzunst und die Gewohnheiten der europäischen Staaten, bei denen der Mehrzahl nach bei der diplomatischen Carriere nicht nach dem gefragt wird, was einer im Kopfe, sondern wie viel Ahnen er am Stammbaume hat. darum Verkörperung des StaatSwesens in den Auge» der Masse repräsentiert." — „Begriff deS Staate« einzuimpfen" und „zum Staatsbürger diScipliniert wird", da» sind herrliche Blüten militärischer AsterweiS-heit. Nach dieser köstlichen Vorlesung höherer militärischer StaatSweiSheit werden Begriffe de« Denkers nicht durch Studium erworben, sonder» eingeimpst. wohl durch „Eu,drillen" dürfte dieser Herr meinen. Nach seiner Weisheitslehre kennen also die Bevölkerungen der amerikanischen Freistaaten, der Schweiz, Großbritannien» und all der kleinen Staaten, die bi»h«r nicht» von dem Segen, aber auch nicht» von den völkerruinierenden Lasten de« Militarismus verspürten, bis heute noch nicht den Begriff des Staates. Sie sind nach diesen profunden Lehre» höherer StaalS-Weisheit, dieses ..KorporalSstockphilosophen" noch gar nicht zu Staatsbürgern diScipliniert. E» ist zwar der heilloseste Blödsinn, dieser militärische Schwefel, den zu theilen die Redaction wohl in einer besonderen Anmerkung ganz energisch verneint, aber in diesem Blödsinn liegt Methode. Nun, da wir endlich aufgeklärt sind über den allergeheimsten Zweck der beständigen Rü-stungen, werden hoffentlich die Abgeordneten aller betroffenen Staaten diesem herostratischen Rüstungsfieber der P. T. Kriegsminister energisch entgegentreten und die sich immer steigernden Millionenkriegsbudget», die also nur zum Schutze gegen sich selbst dienen sollen, verweigern und hat iveiland Fürst BiSmarck all' diese blaublütigen zünftigen Diplomaten und die Staaten, die sie vertreten, so hineingelegt. Ueberwunden von ft. V. Hella». E« war Sonntag. Die Sonne strahlte blen-dendhell aus die öde Fläche, welche sich um da» Dörfchen N..... ausbreitet. Ring» herrschte tiefer Friede». Die Mehrzahl der Dorfbewohner war in der Kirche versammelt, um den verheißungs-vollen Worten ihres Predigers zu lauschen. — Bei der Kapelle, welche hart an die Kirch-ma»er grenzt, stand ein Mann im elegante» Sommeranzng, erwartend de» a» der Mauer ent-lang gellenden Fußweg in die Ferne spähend. Kurze Zeit mochte er erst da gestanden sein, als am anderen Ende der Mauer eine weibliche Gestalt auftauchte und, kauni deS Wartenden ansichtig werdend, eilig auf denselben zuschritt. Freude und Lebenslust leuchteten auS den Augen diese« jungen Wesen», da», nach kurzer, herzlicher Begrüßung, den Arm in den de» Er-wartenden legte — dessen vielen Fragen ruhig be-antwortend — mit ihm der. in dieser steinigen Ge-gend seltnen Platanenallee zuschritt. E» war ein schöne« Bild, diese zw«i jugend-lichen, schlanken Gestalten, in anregendem Gespräche vertieft. eng aneinander ge-schmiegt dahinwandeln zu sehen. Beide groß; er dunkel, von jenem südländischen Typus, der ohne eigentlich schön zu sein, etwas Interessante» ver-leiht. Sie ebenfalls hochgewachsen, von wunder-barem Ebenmaß, mit blonden .Haaren und braunen, stelenvolle» Augen. Wa» beide veranlaßte, sich hier in dieser Abgeschiedenheit zu begegnen, war sehr ernst. E« Wir empfehlen unser Blatt allen deutschen Geschäftsleuten zu Ankündigungen bei aller biligstlen Preisen. bissen Herren beweisen, dass sie den Begriff dcS Staates viel besser verstehen, als ihn diese Herren bisher begriffen liaben und dass sie. erst durch den Paradeschritt und das Exerzierreglement zum Staatsbürger diScipliniert zu werden nicht nöthig haben, wohl aber wie mancherlei Vorfälle von Ausschreitungen beweisen, dass gerade in den R>»hen dieser Staatsrechtslehrer eS Viele sehr nötig haben, erst zu Staatsbürger» diScipliniert zu werden. Rundschau. AuS Deutschland komnit nichts neues. In Frankreich zieht die Dreyfiiß-Affaire immer weitere Kreise. Die Liigc ist entlarvt und der Bankerott der militärische» und Regierung»-moral zu offenbar, als dass diese» System sich noch länger dem Zwange entziehen könnte, in Concurs zu gehen. Vielleicht wird noch zur Ehre des heutigen Frankreichs Dreyfuß gerettet, bevor Dreysnß auf der TeufclSiusel in Wahnsinn endet oder sei» Grab darauf findet. In Afrika hat England einen Sieg von weittragendster Bedeutung bei Omdurman über den Mahdi davon getragen, der freilich das Verhältnis zwischen England und Frankreich »och gespannter macht und deren Rivalität noch mehr verschärft. Das Bombardement KandiaS dagegen dürfte sehr schlimme Folgen nach sich ziehen. Seit der russischen Friedensverkündigung benützen alle Cabinete das Studium dieser Ab-rüstungssrage, um dahinter ihren Sommerschlaf zu verbergen, indem sie hoffen, eS werde ihnen vielleicht im Traume etwas Gescheites einfalle», diesen Einfall deS russischen Kaisers in einen Tranm zerfließen zu lassen. Nur unser armer bedauernswerter Civil« Benedck in Wien, Gras Thu», hat keine Ruh bei Tag und Nacht, er hat immer alle Hände voll zu thun. Da ist der große Krieg mit Ungarn, daneben die Scharmützeln mit de» bockbeinigen ObstructiouSparteien und die fortwährenden ver-lustrcichen Plänkeleien mit den verhätschelte», regierungsfreundlichen Majoritätsparteien, unter galt Abschied von einander zu nehmen, galt, sich gegenseitig Trost zu geben für den Schmerz der Trennung. ES galt noch einmal das gegenseitige Versichern treuestcr Liebe, welche sie bisher so eng verband, zu erneuern, bevor sie einer lange» Trennung entgegen giengen. Nach dem schönen, rosigen Liebctsrühling war »im die Stunde deS Abschiednehmen« gekommen. — An eben diesem herrlichen Sommertage, au welchem alles im Sonnenschein glänzte, durch den sogar die stei-nigt Gegend reichen Reiz gewann, in dieser Stun-de. hieß es „Voneinandergehcn", auf lange, vielleicht auf immer! Auf immer? Rei». Dieses jeder Hoffnung beraubende Wort, Nora hatte es zurückgewiesen; sie hoffte fest und sicher auf ein Wiedersehen, auf eine schöne, glückliche Zukunft! — ,.Vergiß mich also nicht!" waren die Worte deS ManneS, als er den Arm um die Taille des Mädchens legte. „Nein, nein! Nie! Doch anch Du, Du mußt an Deine Nora denken, mußt mir in der Ferne deine Liebe bewahren! Ich würde eS ja nie überwinden, ,ve»n....." Hector lies sie nicht aussprechen. Mit einem langen Kuße erstickte er die Worte, welche den in ihr aufsteigenden Bedenken Ausdruck geben sollten. Ei versicherte ihr unzählige Male, wie ein Vergessen ihrer nicht mög-lich sei. wie er ohne sie, ohne ihre Liebe nicht leben könne. In diesen Augenblick war er auch entschlösse fein Versprechen zu halten, schien eS ihm doch undenkbar, ein Wesen wie daS. welche» er jetzt in seinen Armen hält, aufzugcben; hatte e« doch ein so langes, geduldiges Werben gebraucht, ehe er die Liebe dieses Mädchens errungen, bevor er deren stolzen Sinn gebrochen und e» ihm gelun-gen war, die so lang ersehnten Worte der Gegen- — 2 — denen dieser tschechische Knabe Karl ihm am fürchterlichste» wird. AuS Pest kommt die Siegesdepesche Bauffy, hat Thun auf'S Haupt geschlagen, trotzdem derselbe so kopflos handrlt. dass man an dir Existenz eines solche» zweifeln könnte. Die Ungarn haben von Thu» alle» bis 1903 erreicht, waS sie von Badeni gefordert hatten uud keine Zusage be-züglich der Onote gemacht. Unser Civil-Königgrätz heißt: Jschl und am 26. September S die alte Dame Austria, an de» Folge» des § 14, a» Marasmus zu Grunde gehen wird. Die Deutschen werde» aber selbst das überleben. Nur Thun wird das nicht mehr als Ministerpräsident erlebe», obwohl er nun schon der vierte Todtengräber ist. Die Sedaufeier im deutschen Vereinshause. Wir lasse» heute unserem kurzen Borberichte in der letzten Nummer uuseres Blattes als Fortsetzung die glänzende Rede des Herrn med. Fischereder folgen: „Hochansehnliche Festgäste!Treudeutsch«Stam-mesgtiiossen! Die an mich herangetretene Aufgabe ist von so umfassendem Inhalt, dass eine völlige Lösung wohl niemand erwarten wird. Ist doch jede Menjchenbrust eine Welt sür sich und in da» Gebiet deö Unmöglichen muss daher daS Bestreben gewiesen werden, alle die zahllosen Regungen der Seele, das himmelhohe Aufwallen des Ge-niüthes . ... mit der Sprache Gewalt zu bezwinge» nnd all« die »»gezählten Fäden der Verhältnisse zu erhellen, die den Menschen wie ein Spi»ngeiv«be umschlingen und über die hinaus lieb« aus diesem trotzige» Munde zu vernehme». Es war vor kaum einer Jahresfrist gewesen, al» er der Verzweifln »g »ahe, da sie sein Geständ-ni«, wie tief er sie liebe, spöttisch lachend von sich gewiesen hatte, mit der Bemerkung: „für solche Gefühle keine Zeit und kein Verständnis zu haben." Als er dann in feinem Flehen um ihre Liebe immer dringender, immer leidenschaftlicher geworden, schrieb sie ihm. um der Sache ein En-de zu machen, in lakonischer Kürze, er solle sich den Gedanken, sie je zu besitzen, au» dem Kopse schlagen, sie würde ihn nie lieben können. Aber selbst diese herbe, verspottende Znrückiveisung war nur Ol in die Flamme» seiner Leidenschaft, die nur um so mächtiger in seinem Herzen aufflammte. Er erkannte, dass Nora für leere Schmeicheleien und sentimentale LiebeSbetHeuerunge» unempfindlich sei. und das» sie nicht so leicht zu erringen wäre. Er fühlte aber auch, dass er ohne ihren Besitz seine Ruhe nicht mehr wiederfinden würde und so wagte er denn einen letzten Versuch, und schilderte ihr noch einmal in einem lange« Brief i» überzeugenden Worte» seine tiefe Neigung für sie. Run war Hector Nora bereits durch fein andauerndes Werbe» schon nicht mehr ganz gleich-giltig. wenngleich sie selbst sich's nicht gestehe» mochte. Es hatte sich ein unbekanntes Gefühl in ihr Herz geschlichen, trotz ihres Versuches. oiSsclb« niederzukämpfen. Und nun erkannte fie, dass sie sich bisher nur selbst betrogen habe und dass die Liebe, diese Allmacht, auch tu ihrem Herzen bereit« Einzug gehalten habe. Aber, ein Mädchen wie Nora. gibt sich nicht gleich besiegt. Standhaft verbarg sie unter der zur Schau ge-tragcnen spöttischen Miene ihre aufkeimende Nei-gimg für ihn. Sie besaß eine staunenswerte Selbst- nur der mit einem eisernen Willen gepaarte Geist zu blicken vermag. Hierin liegt das Ungelöste und, mich will es bedünken, unlösbare Räthsel, daS in jeder Menschenbrust wohnt. Es ist daher ein dreiste» Unterfangen, an jene geschichtlichen Ereignisse heranzutreten, die zu beurtheilen unserer Fassungskraft kaum gelingt, doch derer zu gedenken uns das Pflichtgefühl und die Dankbarkeit de» deutschen Mannes nicht weniger als die treue Lieb« zum angestammten Volke zwingt. Wir können und wollen daher nur voll Freude jener Ereignisse gedenken und zu jenen Männern, die den Zeitgeist in ihre Bahnen lenkte» uud dem Jahrhundert den Stempel ihres Geistes ausdrückten, emporblicken und von jene» Strahlen uns Licht erborgen für die Schatten der Gegenwart. Ich will jedoch keine genaue Darstellung der ge-schichtlichen Verhältnisse geben, sondern nur ein Gerippe in einem enge» Rahmen. So verkörpert mir Wilhelm der Erste, der Siegreiche, die deutsche Einheit, die Erhabenheit und Würde, Moltke die deutsche Kriegskunst und BiSmarck die deutsche StaalSkunst. Der letzte dieser Geistesheroen schied au» unserem Kreise — der Alte aus dem Sachsenwalde ist nicht mehr. Doch wenn nnS auch bi» in die Seele hinein jener Verlust berührt, wenn wir auch keinen Ersatz für feinen Heimgang finden können, so glaube ich doch, das« wir den tiefste» Schmerz in der Weise mildern können, dass wir in unseren Herzen den alldeutschen Gedanken pflegen wie unser heiligste» Gut. Er lebt dann in uns und unter un» fort. Lächerlich würde erscheinen, wenn uns jemand behaupten wollte, er könne BiSmarck ganz v«rstkhen....... Wir vermögen in den geheimnisvollen Schatten der diplomatischen Kunst BiSmarckS einzudringen. Wir können jedoch saaen, BiSmarck ließ, immer sich selbst getreu, stet» schlagfertig die Zeit und ihre Verhältnisse au sich herantreten, um dann mit sicherer Hand den Augenblick der Zukunft dienstbar zu niachen. Was u»S aber immer zu ihn hinzieht, das ist seine glühende Liebe zum deutschen Vater-lande, sein unverfälscht deutsches Wesen, seine trotz alledem alldeutsche GesinuungSart. Von beherrschung. durch welche eS ihr auch gelang, Hector lange Zeit hindurch zu täuschen. Denn, dass er. der Weltmann, ernste Ab-sichten mit ihr. der einfachen Erzieherin, haben könne, wagte sie nicht anzunehmen, und zum Spielball der Launen wollte sie nicht dienen. — Rein! Dazu war sie sich zu gut. — So weit waren die Dinge als Hector zum letzten Mittel griff, Nora beschwörend, ihm min-bestens die Hoffnung zu lassen, sie dereinst als sein Weib heimführen zu dürfen. War eS der schattige Waldweg, an welchem diese Scene statt-gesunden, war e« das überwältigende Gefühl, welches sie. die starke Nora. nicht mehr zu ver-bergen vermochte, genug! ES fiel ein Wort von ihren Lippen, das er gierig aufgriff und welche» ihn berechtigte, auf Gegenlieb« zu hoffen. Wa» half eS, das» sie sich später ob ihrer Schwachheit schalt? Das sorglich behütete Geheimnis ivar ver-rathen. Er wußte »un. dass auch sie ihm liebe. Von da an trafen sich die Beiden häufig und im näheren Verkehr fand Nora, dass ihr und HectorS Charakter nnd Ansichten sich immer mehr in harmonischem Einklang zusammenfanden, und sie malte sich aus. wie schön eS an der Seite eine» geliebten Manne» sein müßte, statt so einsam und unverstanden zwischen Fremden liebe-loS dahin zu leben. Dazu verrieth er ihr seine ZukunftSpläne. Er schilderte ihr. wie er entschlossen sei, in die Welt hinaus zu ziehen, sein Glück zu versuchen, eine selbständige Position sich zu schaffen, uud wenn er vielleicht h«im müßte und sich seine Familie gegen diese Verbindung auS-sprechen würde, selbst mit dieser zu brechen. Und Nora? Sie lauschte vertrauend seinen kühnen Ent-würfen. Sie horchte so gläubig aus da», wa« er sprach, ahnte sie doch nicht, wie die Fremd« da einigen feiner Gegner wird der lachn liche Bor» wurf erhoben, man vermisse nu BiSmarck die Beständigkeit. Wusste doch BiSmarck, wie sonst keiner, die Zeit und die Behältnisse zur Richtschnur semeS Handelns zu machen, um dann auf unklom-»lenem Gipfel, selbst Führer, der Folgezeit die Bahne» weisen zu können. „Setze» wir Deutsch-land in den Sattel, reiten wird eS schon selbst." Moltke, der Meister der Kriegskunst, leuchtet unS voran in seiner unerschütterlichen Vorsicht uud unter seiner Führung zogen Hunderttauscnde von deutschen Kriegern voll Zuversicht in den dichtesten Kugelregen hinein....... Wir dürfen uns von seiner äußere» Er-scheinung nicht täuschen lassen. Über deren Starr-heit und Unschmiegsamkeit herrscht ei» sehr ge» sühlreicheS Empsindnngsleben hervor. Wo Worte und Gedanken, wo Begriff und Ausdruck sich decken, dort wirft der Redestrom keine unge» stümen Wogen, sondern fließt ruhig, ernst und gemessen dahin. Seine knappe aber immer ge-dankentiefe Sprache, die jedoch nicht der stimmungs-vollen Tongabe, deS hohen Schwunges entbehrt, kündet uns in seinen Briefen eine solche Fülle von warme» Herzenstönen, hoher Menschenfreund-lichkeit und Güte, dass wir erstaunt zu dem mamorglcichen Antlitze emporblicken. Im Jahre 1868 schritt er an die AuS» arbeitung seines Meisterwerkes, das die Welt mit Bewunderung erfüllen sollte. Und als dann die Stunde der Rache gekommen war, sahen wir unseren Moltke wie einen unerbittlichen Kriegs» gott inmitten aller Helden des deutschen HeereS, indem in diesen Tagen jeder sanfte, ernste, ruhige Denker zum todesverachtenden Kri-ger. jeder tolle Krieger zum ernste» Denker ward. Moltke. BiS» marck und Roon heiße» die drei Grundpfeiler, auf welchen sich der Bau der deutschen Einheit in strahlendem Glänze erhob (6.)_ Hauptversammlung des SUdmartbuudeS in Klagenfurt. Schon am Vorabende d«s 4. September fand sich die Mehrzahl der angemeldeten Gäste, worunter die meiste» hervorragenden Führer des deutschen Volkes, in den Festräumen der Brau- draußen den Sinn des ManneS ändern könne, auf dessen Worte sie mit so gläubiger Seele lauschte, den» sie vermeinte, die wahre Liebe sei stark genug, allen Stürmen deS Leben» zu trotzen und alle Hindernisse zu überwinden, und lehnte ihr Haupt an seine Brust, ibm Treue schwörend und seinen Treneschwur empfangend! ll. Drei Monate waren seitdem in» Land ge-gangen. Der Herbst hatte bereit» seine Herrschaft begonnen und das selbst im Sommer nicht »ehr reizvolle Dörfchen N.....mit den eS umgeben- den, trostlosen Heiden, mit den bereits größten-theils laublosen Bäumen und Sträuchern, bot ei» unendlich ödes Bild. Und diese trostlose Ode verfehlte nicht, einen melancholischen Eindruck aus Nora zu machen, den sie nicht zu überwinden vermochte. Denuoch suchte sie die trostlose Heide immer wieder auf. So auch jetzt, da sie im dunklen Reisekleid. leicht geschürzt, den Fahrweg, der vom Schlosse die Landstraße entlang führte, voi: diesem abbog, und mit energische», festen Schritten in die grau» braune, spärlich mit Heidekraut bewachsene, sich endlos ausdehnende Ebene hinaus wanderte, zum lebten Male ehe sie für immer Abschied nahm. Man hätte Mühe gehabt, in dieser einsamen Man-derin. die vor drei Monaten noch so frische, lebenS-lustige Nora wieder zu erkennen. Der heitere Zug ist aus dem Antlitze ver-fchwunden, um einem liefen Ernst Raum zu geben; um die Mundwinkel liegt ein harter Zug, welcher unangenehm auffällt; nur der leichte, feste Gang, die schöne Gestalt erinnert an da» vor kurzem Zeitraum so übermüthige Wesen. Ja. sie hat sich hauslocalitäte» „zur Glocke" ei», wo sie unter den Klängen der Musikkapelle von Cilli begrüßt wurde». Herr Max Ritter von B u r g e r hielt die BegrüßiingSanredc und betonte, dass e» wohl traurig sei. dass die Deutschen in Österreich am Ende des IS. Jahrhundert« ihr VolkSthum ver-theidigen müssen, wie die Bewohner einer be-lagerten Stadt ihr Heim gegen fremde Söldlinge. Aber umso mehr sei er überzeugt, das» die Deutschen nicht erlahmen werden, bis da« Ziel, das sie alle erstreben, erreicht sein werde. Hierauf dankte Herr Wastiau au» Graz für den Empfang, den die Deutschen in Klagen-furt gefunden haben und sprach die Hoffnung aus. dass sich die Zahl der Mitglieder des Süd-marlbundes immer mehr vermehren werde. Nun begrüßte Bürgermeister Neuner die Gäste und versicherte sie, dass die ReichstagSab-geordneten Käruten» immer mit den Steuern Schulter an Schulter für die deutsche Sache kämpfen würde». Hierauf erfolgten Vorträge deS Quartette» des dortigen Männer-GesangvereineS „Eintracht", der Hrn. K o b e r, Krainer, Matzenauer und M a u d l und des Quintetts de» Gelang-Vereines „Frohsinn" der .Herren Berdnik, Balzare k. Hildrand. Jungherr und W i g e l. Am Festtage selbst spielte die Cillier Musik-kapelle morgen» auf dem »euen Platze. Um 10 Uhr fand die Hauptversammlung im Wappen-saale deS Landhauses statt, wobei sich die Reichs-tagSabgeordnete» .Herren B ö h c i m, Dobe r-n > g g, Eisel. Forcher. Ghoner. G i r st-mayer. H e e g e r, H i n t e r h u b e r. Hoff-mann von Wellenyof. von Milesi, von R o s ch m a n n, S t e i n w e n d e r, Syl-v e st e r, Tschernigg. Landeshauptmann-Stellvertreter Herr Dr. Ritter von M e t n i tz, sowie die Landesausschüsse Dr. von L e m i s ch, Ritter von Hülinger, Hock und Bürger-meister Neuner, auch viele Landtagsabgcordnete. worunter unser Bürgermeister Herr O r n i g, der mit Herr» G r o ß a u e r als Vertreter der Ortsgruppe Pettau de» Südniarkbunde« er-schienen war. Der Vorstand deS SüdmarkbnndeS begrüßte sehr verändert. ES war ihr aber auch da» Bitterste widerfahren, wa» einem hoffenden Herzn, de» Todesstoß versetze» mußte und da» hatte eben in ihrem Antlitze deutliche Spuren eine» nicht zu überwindenden Wehe« hinterlassen. Kaum ein Monat nach Hector» Abreise ersah sie auS den kurzen, grausamen Zeilen, welche er an sie rich-tete, das» das Band, welche» sie so fest nnd dauernd wähnte, zerrissen sei und er sie aufgc-geben habe. Den mit Familienverhältnissen be-gründeten Entschuldigungen glaubte sie nicht. Als sie jene Zeilen, die sie wie ein Blitz an» heiterem Himmel getroffen, überlesen, zwang sie sich, den Mann, der so handeln konnte, zu verachten. Aber obwohl sie einsah, dass dieser Mensch nur der Verachtung würdig sei. konnte sie dennoch die tiefe Liebe, welche sie für ihn empfand, nicht auS ihrem Herzen tilgen. Ihr war ein Vergessen nicht möglich, sie vermochte e» »icht, sich über die große Enttäuschung, die ihr widerfahren, so leicht hin» wegzusetzen. Hier a» diesem Orte, wo sie ihn kennen und lieben gelernt, wo jedes Einzelne Er-innerungcn in ihr wachrief, konnte sie nicht bleiben. Ein »euer Wirkungskreis, weit draußen in der Welt war bald gesunden, und eS ist eben der Weg zum Bahnhöfe, den Nora jetzt von der Heide an diesem Herbstabend zurücknahm. Jede Begleitung hatte sie abgewiesen, der Diener mit dem Gepäck >var von ihr vorangesandt worden, sie wollte zum letzten Male allein die ihr so lieb-gewordene Heide durchstreifen, deren Lüfte sie mit ihren Wünschen uud SehnsuchtSseufzer» nach Glück erfüllt, deren Erde sie jetzt schon lange mit ihren Thräne» bethaut hatte. Der Abschied von ihren Zöglingen, welche mit so unendlicher Liebe an ihr gehangen, und von denen sich zu trennen. die Versammelten und gedachte der allgemeinen Trauer, in die da» Hinscheiden des größten deutschen Staatsmannes. Fürsten BiSmarck, alle Deutschen stürzte, darunter auch die Oefter-reich», deren Lehrmeister er war. denn er flößte ihnen aufs neue Muth ein <ür deu unentwegten Kamps um ihr VolkSthum. Zum Schluße seiner Rede sorderte er die Anwesenden auf, sich zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen zu erheben, was geschah. Sodann gedachte er auch de» i» diesem Jahre dahingegangenen Dr. M i ch e l i t s ch in Pettau, der. ein echter Patriot, immer für die Sache des DeutschthnmS eingetreten sei. Nachdem noch Dr. Josef L t in m i s ch und Bürgermeister N e un er gesprochen, welch letzterer seine Rede mit den Worte» de» Dichterfürsten schloß: „NichtSwürdig ist ein Volk, welche« nicht sein alles freudig gibt für seine Ehre" und nach-dem der Beifall verrauscht war, den dieser eben-so wie ihre Vorredner im reichen Maße ernteten, verlas der Schriftführer Herr Dr. Ambrositsch den Rechenschaftsbericht, dem wir entnehmen, dass sich der Südmarkbund im abgelaufenen Jahre um 30 Ortsgruppen vermehrt habe, so dass er auf 135 Gruppen mit 15,000 Mitgliedern ge-stiegen ist. Die Zahl der Gründer beläuft sich auf 35. Darleihen im Betrage von 8600 fl. wurden Bauern. GewerbSleuten, Kaufleuten. Lehrern und Privatbcamten gewährt uud 900 fl. Spenden erhielten Bauern und GewerbSlente in de» verschiedenen Atpenländern. Der Südmark-bnnd besteht »un seit 10 Jahren und war dies die zweite Hauptversammlung, die in Klagenfurt stattfand. Die Einnahmen betrugen 28813 fl.. die Ausgaben 28571 fl., das Rei »vermögen be-ziffert sich aus 41279 fl. Die Mehreinnahmen im Jahre belaufen sich auf 14669 fl. gkgen das Borjahr. I» die Bereinslcitung wurden wiedergewählt die Herren Dr. Hofmaun von Wellenhof, Johann <5 anotta, Dr. K r a k e r, Josef Plenk. Neugewählt wurden die Herren: Ritter vou Burg, Dr. Robert von F l e i s ch h a ck e r. Dr. Raimund N e ck e r m a n n. Als Ersatzmänner wiedergewählt die Herren Theodor I ä ck e l, Karl K a r a S. Albert H i r t h und Franz Pichler; neugewählt Dr. Arthur H i e b a u m ihr trotz ihres HerzenSkummer» sehr schwer ge-fallen, war überstanden. Sie fühlte eine schwere Last von sich genommen, als dies überstanden war, aber daS Schwerste war ihr doch der Ab-schied von der Heide gewesen, von den Plätzen, die glückliche Erinncrimge» in ihr wachriefen, und eS bednrfte all ihrer Seelenkraft, die weich-und wehmüthigen Regungen niederzukämpfen und mehr trotzig als muthig in die Zukunft zu blicken. Endlich war das kleine Bahnhofsgebäude erreicht. D>.r Diener hatte das Gepäck bereits be» sorgt, die Fahrkarte gclöSt und fdjon kündigte das Signal das Einfahren des EilzugeS a», der Nora nach der .Hafenstadt bringen sollte. Der alte Diener deS Schlosses hals ihr noch in daS Conp6 und reichte ihr die Handtasche hinein. Sie legte die schlanke, seine Hand zum letzte» Gruße in die zitternde Rechte de» Greises, der ihr, der Fkm» d«u. Abhängigen, im Schlosse so viel Anhänglich-feit bewiesen und in dem die lustige Nora einen treuen Freund gewonnen hakte. ES flimmerte feucht iu seinen alte» Augen; Nora entgieng eS nicht und sie sagte mit freund-lichem Tone, aus dem fast ihr alter Humor heraus-klang: ..Nun. Giuseppe, gräme» Sie sich »icht. Sehe» Sie, ich gehöre eben zu den Wandervögeln. Wer weiß ob wir un« nicht noch sehe» ? Vielleicht bälder al« wir beide heute ahnen. Constantinopel liegt ja nicht am Ende der Welt. Vielleicht be» komme ich bald Heimweh, und dann bezwinge ich meine Sehnsucht ebensowenig wie jetzt, wo sie mich von hier hinweg treibt." Der schrille Pfiff kündigte an, dass der Zug sogleich abfahren werde und Giuseppe konnte nur mehr sagen: „Gott behüte Sie Fräulein! Er leite Sie auf sicheren Wegen und vergessen Sie ihn..... — 4 — und Richard K l o ß. In den AussichtSrath wurden wiedergewählt die Herren Anton Für st, Kindberg. Dr. Hermann Richter. Rudolf A. Walz. Niistav 3 t i e g t r; neugewählt Herr Dr. Juliu» von D e r f d) a 11 o. Der Antrag der Deutschen auS Obcrösterreich zum Anschlüsse an den Südmarkbund wurde aus die Mittheilung deS Dr. Pettareck in Mödling hin. das» Verhandlungen im Zuge seien, um die deutsch-patri» otisch Gesinnte» Ober- und Niederösterreichs zu einem gemeinsamen Bunde zu vereinen, abgelehnt, und wurde oie Versammlung hierauf in ebenso animirter. al» erhebender Stimmung geschlossen. Pettauer Wochenbericht. lGrmkindcralhssiljUUg ) Mittwoch den 7. Sep. tember fand um 3 Uhr nachmittag» im Spar-casscsaale die ordentliche öffentliche Gemeinderatli»-sitzuug statt. Aus der Tagesordnung stand: 1. Verlesung der Sitzungsprotokolle vom 9. und 16. Juli und 13. August d. I 2. Mittheilungen. 3. Beitritts.Einladung de» Marburger Unter-stützu»gSvereineS für entlassene Sträflinge. 4. Ein-ladung der k. t. statistischen Central Commission um Beschickung der Städteconserenz. 5. Stadt-schulrathspräliminare. 6. Ansuchen de» Krieger» Ausschusses in Graz um eine» Beitrag. 7. Bei-tragSleistung für die Betnebsstätte der Wisen meisterei in Budina. 3. Kauf des Hause» Nr. 2 in der Obcreii'Traugasst. 9. Petroleumoffert. 10. Ansuchen deS Johann Weren um Miethzins ermäßignng. 11. Maßnahmen gegen daS nächtlich. Herumstreife» der Hnnde. 12. Der AmtSvortrag betreffs der Reparaturen der Stadtwaldbrücke und 13. Allfällige Anträge, worauf im Anschlüsse hieran eine vertrauliche Sitzung stattfand. Den eingehenden Bericht über die Erledigung dieser Punkte bringen wir wegen Raummangel in der nächsten Nummer unseres Blatte». (Dr. Holubs Geschrillt für das Jerk-Jlusturn.) Donnerstag traf ein Schreibe» des bekannte» heimatliche» AfrikaforfcherS. .Herrn Dr. H o l u b. an die Gemeinde ein, in welchem er dem Stadtamte anzeigte, das» er eine Reihe seltener naturwissenschaftlicher und curtureller Objecte, die von seine» Afrikareisen herslammen, dem hiesigen Ferk-Mnseum zum Geschenke mache, wodurch dieses eine neue Bereicherung erfuhr. Freilich tritt dadurch, angesichts der neuen, kostbare» Erwerbungen, die auch Herr Professor Ferk mit theilweise großen eigenen Opfern gemacht Hot, die unabweisbare Nothwendigkeit an unsere Stadtväter heran, endlich Raum für alle die Schätze zu schaffe», die bis jetzt noch in Kisten begraben sind. (Neuer Roman von Gabriel Rosa.) Am 2b. September erscheint in der „österreichischen Volkszeitnng ein neuer Roman unsere» Schrift» leiter», betitelt: „Die Spionin des Kaisers." Dieses wahrhafte Volksblatt hat das größte Format aller in Wien erscheinenden Zeitungen und die größte Reichhaltigkeit. Es ist. trotzdem e» 'eine politische und GeschästSzeitung ersten Range» ist, zugleich eine Familien-Zeitung im besten Sinne des Wortes uud daher in weiten Kreisen verbreitet; bringt sie doch neben allen neuesten Nachrichten nnd vorzüglichen Leitartikeln, ein abwechslungsreiches Feuilleton aus den besten Federn, eine ständige köstliche Rubrik im Wiener Dialec! .Im StammbeiSl." Eine eigene landwirtschaftliche uud eine Geschäftszeitung mit große» Waren-Tableaux. eine pädagogische Rund« schau, die e» zum LieblingSlatt der Lehrer ge-macht hat. eine Sonntagsbeilage, die au» allen Gebieten der Belehrung und Untrrhaltnng Interessantes bringt, stets zwei Romane, einen auS dem Wiener Leben und außerdem einen vorzüglichen deutschen, französischen oder englischen Roman. Dabei sind in dieseni^Blatte. al» einer Familien-zeitung im besten .Sinne des Worte», alle an-stößigen Inserate ausgeschlossen. Und trotz dieser Reichhaltigkeit und dem großen Format kostet sie per Monat incl. Postzustellung nur 1 fl. 50 kr. (Laudesgymuasillm in pcttau.) Die weiteren Anmeldungen für die erste Classe finden am 16. September von 10 bis 12 Uhr in der DirectionSkanzlei statt. Die wirkliche Aufnahme der in die l. Classe eintretenden Schüler hangt von dein Erfolge der vorgeschriebenen Aufnahm»-Prüfung ab, die am 16. September 2 Uhr nach-mittags beginnt. Alle neu einzutretenden Schüler sind von ihren Eltern oder deren Stellvertreter vorzustelle». Die Aufnahme der Schüler in die ll., III., IV. und V. Classe wird am 17. Sep. tember von 4 bis 6 Uhr vorgenommen. Schüler, die vo» einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Bestätigung der in der» selben geinachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schuljahr 1898/99 wird am 18. Sep» tember um 8 Uhr mit dem heilige» .Geistamt eiöff-net, da» in der Stadtpsarrkirche ftatchudet. Der regelmäßige Unterricht beginnt am 19. Septemb. Schüler auswärtiger Familien finden in Pettau gute Kostplätze zu mäßige» Preisen. Es gibt Kostonc zu 12, 16, 20. 25, 30 fl. DaS „Comite zur Unterbringung von Kostschülern" ist stets gerne bereit, allen Wünschen nachzukommen und die nöthigen Auskünfte zu ertheile». Selbstverständlich kann daS ComitS nur solche Kostorte empfehlen, >vo durch ein einmüthige» Zusammengehe» der Kosteltern mit der Ansialt die Erreichnng des gyinnasialen Zweckes am ehesten zu erhoffen ist, die Wohnungen sehr gesund sind und wo auf Zucht und Ordnung besonder» viel gesehen wird. Die auswärts wohnenden Eltern werden dringend ersucht, häufig Erkundigungen über ihre Söhne einzuholen uud die Bestrebungen der Anstalt durch Herstellung der engste» Verbindung zwischen derselben und ihnen selbst nach Kräften zu förder». Vo» Seite der Kostgeber ist regelmäßig und wahrheitsgetreu ein Bericht über den Fortgang und das sittliche Verhalten der ihnen anvertraute» Schüler an die Eltern abzusenden. Kostorte, welche für Unterbringung und Beausichtigung der Schüler nicht entsprechend erscheinen, können vom Lehr» körper untersagt werden. Da» Comitö ist durch den Beistand und die Mitwirkung mehrerer Wohlthäter auch in der angenehme» Lage. Schülern armer Eltern Freitische zu gewahren. Anfragen bezüglich Kostort und Freitisch sind zu richten an da» Comitsmitglied Herrn Josef K o l l e u z Pettau. Kirchgasse Nr. 3. tSaufmänuischr Fortbildungsschule ir« Handelsgremiums in pettau.) Die Schüler-einschreibunq für das Schuljahr 1898/1899 findet am Freitag den 16. September d. I abends 6 Uhr im Classenziminer V. der städtischen Knaben-schule statt. Der regelmäßige Unterricht beginnt Sonntag den 18. September d. I. um 2 Uhr nachmittag« in allen 3 Classen in denselben Lehr-zimmern der städtischen Knabenschule wie im vergangenen Schuljahre. (Schüleraufnahmr und Schulbeginn.) Die Einschreibuttg der in die hiesigen städtischen Schule» neu eintretenden Schulkinder findet am 15. Sep-tember von 9—12 Uhr vormittags statt. Die Eltern oder deren Stellvertreter werden eingeladen, persönlich zu erscheinen, damit gewisse Eigenheiten de» KindeS der Schulleitung mitgetheilt werde» können. Ferners wird aufmerksam gemacht, das» der Tauf- oder Geburtsschein mitzubringen ist. damit die Daten genau aufgenommen werden. Schon jetzt kommen sloverchche Bauern au» fremden Schulfprengeln. u>n die Aufnahme ihrer Kinder in die hiesigen Schulen zu erwirken. Sie sind eben praklische Leute, welche die Nothwendigkeit der deutschen Sprache als Verkehrssprache er» kennen. Der Unterricht wird am 16. September um 8 Uhr beginnen. (Sleiermarkijche Landeelehrcr-Consereni.) Die VI. steiermärkifche LandeSlehrer-Conferenz findet am 12. und 13. September d. I. im Rittersaale des Landhauses in Graz statt. Von de» städtischen Schule» Pettau» werden zwei Lehrer derselben al» Delegierte beiwohnen: Herr Franz S u h e r , al« Vertreter der städtischen Schulen und Herr Oberlehrer Anton S t e r i n g, al» Delegierter de» Schulbezirke» Weiz. (Musikschule des pettauer Mufikvereints.) Das Schuljahr 1898/9 beginnt am 15. Sep» tember. An diesem Tage findet Vormittag von 10—12 Uhr die Aufnahme neuer Schüler und Schülerinnen im Lehrzimmer l statt. DaS UttterrichtSgeld für da» Schuljahr beträgt: a) für Schüler vo» VereinSmitgliedern: Im Clavierfpiel 33 fl., in den sonstigen Instrumenten 22 fl., für Chorgesang allein 1 l fl. b) für Schüler von NichtMitgliedern: Im Clavierfpiel 48 kl., in den soustigen Instrumenten 34 fl., ffir Ch^z-sang allein 16 fl. e) Für jene Schüler, deren Eltern in Pettau nicht ansäßig sind: Laut Tarif a. Neneintretende habe» eine Einschreibgebühr von 2 fl. zu entrichten. Da» UnterrichtSgeld wird in 10 Monatsraten eingehoben. Etwaige Befreiungsgesuche sind auch von solche» Schülern, welche im verflossenen Jahre schon Befreiung voin Schulgeld genossen haben, bis längstens 16. September 1898 niittag« 12 Uhr im Lehrzimmer I abzngebe». Der Stundenplan wird Samstag den 17. September nachmittags 5 Uhr bekanntge-geben, zu welcher Zeit sich alle Schüler i» der Anstalt einzufinden haben. Der Unterricht beginnt Montag den 19. September. Die Direktion. (Gewerbeschule.) Einem langjährigen Wunsche unserer Gewerbetreibenden Rechnung tragend, be» schloß der SchulauSschufS. die Donnerstagstunde aufzulassen uud die dadurch ausfallenden 32 Stunde» i» folgender Weise einzubringen: I.Wird an folgenden Feiertagen ein dreistündiger Unterricht ertheilt: 1. November. 8. December. 1. Jänner, 6. Jänner. 2. Februar, 19. März. 25. März. Cristi HimmelfahnStag i dadurch werden 24 Stunde» eingebracht. 2. Wird am 1. Sonntage und am 1. Montage im Juni Unterricht ertheilt und am 2. Sonntage die Schlussfeier abgehalten, wodurch die restlichen 8 Stunden ersetzt werden. Die Schulleitung hofft nun. die Herren Lehr-meister werde» damit ihren Wunsch erfüllt sehen uud dafür Sorge tragen, dass die Lehrlinge 1. fleißig und 2. pünktlich zur Schule kommen werden, damit die hiesige Gewerbeschule auf jenen Stand kommt, den man von ihr billig erwarten und fordern kann. (^euerbereitschast der freiwiltiaeu Feuerwehr.) Fiir die laufende Woche hält der II. Zug und die l. Rotte Feuerbereitschaft. — Zugs-führec Bellan. Rottführer R e i s i n g e r und 8 Mann. Feuermeldnngen sind aus der Central-station in der SicherheitSwachstube im Rathhau» zu machen. 'x± X Unser Witzblatt. Mein liaber Better! Natürli hab i mi glei in a Tramway g'setzt und bin zu Dir hinüber nach Wahring g'fahr'n, obstwohl eS gar nSt verdient hast, das» i zn Dir kumm, auf die Beleidigung hinauf mir gar kan Antwort z' gebe». Wia i da g'fahrn bin, in meiner buckleten Baterstadt, bald bergauf, bald bergab, mit dem ewigen Geklingel, während mir, weil» an an Sunntag ka ÜberfüllungSverbot gibt, a Zwiesel-krawot auf mein rechten Fuß a Haehneraug'ii abtreten hat nud auf mein linken a böhmischer Erdarbeiter — lauter interessante Nationalitäten — und i nöt amal schrein hab dürfen, sonst hätt' mi glei' a Sicherheiter z'sammpackt. bin i mir ordentlich wia da» deutsche Volk in Oestreich vorkommen, dem die Böhm' und dö Slovenen rechts und links schon so stark aus dö Füß treten, das» e» endli a nimmer ander» kam,, al» laut ausschrei'n vor Schmerz uud Zurn da hab i unwillkürli an sehnsüchtige» Blick a»f die Stndtbalinzüfl bald aufsi und bald obi g'ivorse», je nachdem s' hoch über mein Kopf dahin g'saust san, oder tief unter der Erd. »a. wia halt dö Stadtbahn daher faudt. I Habs beneidt; denn deanen da droben is do nöt so schlecht gangen und dann habn» a nöt den Ausblick auf die armen SchinderSgäul, denen die Rippen heraus-stehen, weil ihna dö reichen, dickmäftigcn Herrn Actionär ihr bisserl Hafer wegfressen und auf dö allerweil so unbarmherzig losdroschen wird — nöt auf die Actionär, sondern aus die anderen, auf die SchinderSgäul, — dass ma sie unwill« kürli fragt: Ja. zu waS iS denn der Thierschutz-verein da? — Freili san ma auf dem Lerchen-fcldergürtel a an zwa schwindsüchtige Lehrbuben vorüberg'fahren. dö an an schwerbeladenen Tischlerwagerl, ganz mit Möbeln und Tischler-Werkzeug thurmhoch beladen, keuchend zog'n haben und Pane Tifchlermaste nnd Frau Masterin, jede mit zwa Kindeln, was dö Rasen haben gegen Himmel ({'richt, san stolz daneben gangen. Ja. wann'S die Thierschutzverein gibt, ja warum gibt eS denn uo allerweil kan Lehrbubenschutzverein? Hab'» denn dö Lehrbub'» no weniger Recht aufs allgemeine Mitleid und den Schutz der G'setze al» die Röffer? Na. i war froh, wia i bei der Lini aus-steigen haben könna. In Anfang hab i kaum auf-treten könna. so hab'n mi dö zwa abtretenen Heahneraug'n brennt. So. endli komm i zu Dir. da Haßt'S: Du bist auf 8 Tage in die Berg g'fahren. Aha, hab i mir denkt, Du bist lebens-überdrüssig und willst abstürzen! — Na dö Felsen soll'» Dir leicht sein, hab i g sagt und bin zu an mehlige» Freund, von dem i Dir nächsten« — wia von meinen Abenteuer — mehr erzählen wir. ServuS! Dein alter Spezi ' Naunjcr. Franz Wilhelm's abführender Thee Franz Wilhelm,^Apotheker in Neunkircheu, Nied.-Üsterreich, ist durch alle Apotheken zum Preise von d. W fl. 1.—• per Packet zu beziehen. «er de» The« trinke« »ill, wen er j. ®. an »icht, Zihe»«ati»«u» oder sonst einem »eralteten Uebel leidet, soll von den acht getheilten Packet« durch acht Tage täglich einet mit einem Liter Wasser auf einen halben Liter ein- kochen, den abgekocht. The« durchseihen und zur Hülste Früh bei nüchternem Magen und zur Hölste Abend« vor dem Schlafengehen lauwarm trinken. — Bei hartnäckigem Leiden soll der Thee beharrlich getrunken «erden, bi« da« Leiden behoben ist iwa« ost nicht mit einem ganzen Packete erreicht wird.) — Ist da« tiessteckende Leiden beseitigt, so hat man dann Mo» zeitweilig, j. B bei Beginn der vier Jahreszeiten, ein ganze« Packet zu verbrauchen. wodurch etwa vorhandene «rankheittstofse mit dem Urin und sonst durch die UnterleibSorAane a»«ge-schieden werden uud mau vor weiteren Leiden besreit bleibt. — Wührend dieser Thee-Cur ist eine strenge Diät zu empfehlen und find Speisen und Betränke, die den Ma^,en beschweren, zu meiden: fette, salzige, säuerliche, stark gewürzte Speisen, sowie der Wenujj von Bier uud Wein sind nicht zu empfehlen. Bor Verkühlung und Nässe soll man sich während der Sur schüxen Überbrauchte Fahrräder aucb 98-er Modelle, sind billigst zu verkaufen bei J. Spruzina, Pettau. Olfl Fahrschule Steht den P. T. Lernenden von 6 Uhr Fl*flh bis 7 Uhr abends zur Verfügung. Reparaturen billigst. Daselbst ist auch ein englieches Rad, fast neu, billigst zu verkaufen. 5 ü r H u st e n d beweisen über 1000 Zeugnisse die Äorzttglichkeit von Kaiser's Brust-Bonbons sicher und schnell wirkend bei Husten, Heiserl heit, Katarrh und verschleimung. 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Novelle vo» Leo Berthold. < Schluß) It thränenden Augen nickte die Köchin nnd führte den Schürzenzipfel in» Gesicht. .Aber die Rebhühner sind gestern wieder so rauSgekommen, wie ich sie reuige-schickt habe, nicht 'mal ein Stückchen Brust hat sich der Herr abgeschnitten, so was sitzt einem doch gewiß schon in den Gliedern." öauö stand tief erschüttert am Totenlager. Die Plötzlichkeit des Schlages wirkte so lähmend, und doch, er mußte handeln, er war der Nächste dazu, er sandte Nachrichte» a» den Hausarzt, an den Sachwalter, er nahm alle Schlüssel an sich, setzte Depeschen auf nach Gardenhos. erst virbereiteude, dann die Wahrheit verkündende. Ein Briefchen verständigte Linda, die auch bald ins Trauerhaus kam, nachdem sie der Mntter vorsichtig das Unheil mitgeteilt. .Die arme Olga," klagte Frau Mathilde, .welch Glück, daß sie bei den Lieben als Tochter ausgenommen ist, richte alles ein, daß das beklagenswerte Kind zn uns kommt, unmöglich darf sie allein im TranerhauS bleiben." So war das Aeußere einigermaßen geordnet, als gegen Abend die Gardeuhoser Herren mit der zerknirschten Olga ankamen. Das Wiedersehen war fürchterlich. Das Mädchen war gar nicht von dem toten Pater zu ent-fernen. Niemand hätte ihr diesen herben Schmerz zugetraut. .So verstand mich keiner wie Tu," klagte sie nnd küßte die »och im Tode schönen Hände, „einen Blick dursten wir nur mit« einander wechseln, da»» wußte der eine, was der andere meinte, so nachsichtig, geduldig warst Tu, weuu ich's auch nie verdiente, nnd nun bist Du so allein gewesen, mein armer Papa, so jung hast Du sterben müssen, einsam und verlassen . ..' Schluchzen erstickte ihre Stimme, sie warf sich verzweiselt am Bette nieder in ungeheucheltem ersten, wahre» Schmerze, der über ihr so sonniges Leben fuhr wie ein Sturmwind über einen Blüten-bäum, verheerend. Blumen abstreifend und allerlei ekles Gewürm tötend. — Gerüchte durchschwirrten die Luft von unbezahlten Differenzen, Schulde». Verlegenheiten. Der Rechtsanwalt schloß sich lange mit Leo von Garden ein, aber sei eS, daß das Bankinstitut selber Grund hatte, das Deficit zu verschweigen und still den Verlust zu tragen, oder daß der Majoratsherr dem Gardenschen Namen zuliebe in Schnelligkeit und Stille große Opfer zn bringen gewußt hatte — das Andenken des Geheimrats blieb in der großen Welt »«berührt, und warme, anerkennende Worte wurden dem pflichttreuen Beamten und liebens-würdigen Manne nachgerufen Iustizrat Horbach war zu Frau von Garden geeilt, sobald er die Kunde vernommen. .Bedanken Sie sich bei mir, gnädigste grau," sagte er. .ich habe Ihnen so vierundzwanzigtanseud Mark gerettet, Sie hatten wohl ganz vergessen, daß ich sie auf erste Hypothek gegeben, da konnte also keine Rede von Cedieren nnd Uebergebeu sein, das hatte Ihnen der weheimrat doch gestern noch gesagt, nicht so?" grau von Garden schüttelte den Kopf. »Nein, lieber Iustizrat. ich habe meinen Schwager seit seinem ersten Besuche nicht mehr wieder gesehen, die Sache machte mir aber keine Sorgen, da ich den Geheimrat in guten Verhältnissen wußte. .Hm, hm, so, so." machte der alte Jurist, dann pfiff er vor sich hin, .ich zu»! Beispiel, meine Gnädige, bekomuie von dem selige» Herrn Schwager auch gerade vierundzwanzigtanseud Mark Mündelgelder. Ich hatte als letzten Termin heilte die zehnte Morgenstunde festgesetzt, wer nicht kam, war mein Garden, na. bald darauf hörte ich das Unheil.' .Sie werden Ihr Geld bekommen, Herr Justizrat, mein Sohn wird mit Jhueu Rücksprache nehmen, bitte, wechseln Sie mit ihm die Papiere aus, meine Hypothek gegen Ihr Guthaben." .Aber, gnädige Frau!" .Ich wünsche es so,' sagte die Frau bestinnnt. Mit tiefer Verbeugung verließ der Iustizrat die edelsiiiuigeFrau. Nach den Begräbnisseierlichkeiten war Olga in der That zur Tante Mathilde übersiedelt. Eine kaum zu beschreibende Veränderung war mit dem Mäd chen vorgegangen, es war alles an ihr anders geworden. Jetzt hätte sie niemand mehr .Kätzchen" nennen können, das Geschmeidige, Verlockende, Gewandte in ihren Bewegungen war verschwunden, die goldenen Löckchen fielen nicht mehr künstlich zerzaust über die übermütig schimmernden Augen. der rote Muud sprach keine gemütlosen, ätzenden Worte und Rücksichtslosigkeiten mehr, stumm und klaglos, ein Bild der tiessten Trauer, saß sie da. oft stundenlang unbeweglich, die kleinen, sonst so lebhasten Hände unthätig, meist gerungen im Schoß. Interesselos war sie für dir sonst so wichtigen Toilettefragen, alles überließ sie der Cousine, die für sie liebevoll und zärtlich sorgte. .Komm, Olga, mein armes Kind, weine Dich aus," sagte Linda, ^sprich mir von Deinem Vater, daS wird Dein Herz erleichtern." Dann schüttelte da» Mädchen den Kops und sagte leise: .Ich kann nicht mehr weinen und mein Herz wird nie mehr leicht werden, am liebsten läge ich bei ihm dort unten.' Am Abend vor dem Begräbnis hatte Leo seiner Schwiegertochter einen Brief verabfolgt, der obenauf in Ulrichs Schreibtisch gelegen. .Einst nach meinem Tode meiner Olga zu übergeben," stand darauf. Der Schmerz des Mädchens war bis zu dem Moment ein erschütternder gewesen, seitdem sie aber in der Stille ihres Mädchenzimmers Kenntnis von diesem Schriststück genommen, war eine förmliche Verstörtheit über ihr Wesen gekommen. .Hat der Vater noch irgendwie Wünsche in Bezug auf uns beide ausgesprochen?' fragte der Bräutigam sie am ander» Tage liebevoll. Sie sah ihn wie geistesabwesend an. .Aus un»> beide?" wiederholte sie. Dann schüttelte sie de» Kops, als wollte sie einen Gedanken, der sie quälte, ganz von sich scheuchen. .Du mußt daran denken, meine liebe Olga, daß der Dahin geschiedene glücklich war, Dich bei uns geborgen zn wissen," meinte der Schwiegervater liebevoll und strich ihr niit der Hand über das Haar. Sie ergriff stürmisch die Hand uud küßte sie innig, ehr der Betroffene es hindern konnte. .Ach ja," bat sie dann mit flehender Stimme, .habt mich lieb, bitte, bitte, habt mich lieb.' Man konnte sich die Ursache ihrer furchtbaren GeiniitSerschüt-terung um so weniger erklären, als das Verhältnis zwischen ihr nnd dem Vater bei Lebzeiten wohl ei» ganz harmonisches, aber nie besonders inniges war. .Wir müffen abwarten," meinte der alte Professor, der sie oft beobachtete. So lange sie sich beharrlich weigert, n»s Ausschluß und Erklärung zu geben, können wir nicht helfe«. Ich vertraue meinem alte» Bundesgenosieu, der Zeit." Linda war wie eine Schwester zu der Leidenden, sie ließ ihre Malerei im Stich, trotzdem sie seit längerer Zeit au eiueni.großen Bilde arbeitete, das sie für die FrÜhjahrsknnstaiissteNnng bestimmt hatte. Sie plauderte mit ihr, las ihr vor, machte 'tukunstspläne, besprach den Verkauf der väterliche» Sache», suchte sie sür ihre Malkuust zu interessiere»: aber es gelaug immer mir, Liga an? kurze Zeit zu zerstreue»; immer wieder verfiel die Trauernde iu ihre alte trübe Stimmung. Besonders herzlich hatte sie sich au Hans angeschlossen. „Bist Tu sehr unglücklich, Hau», daß Du nicht beim Militär bist?" fragte sie eine» Tages. „Ich bin ganz znniedru mit meinem Geschick. Eounucheu," aut wollet« er — da leuchtete» ihre Augen iu altem Wlanz. »Du sprichst vo» so vielen», Linda, aber nie vo» Herbert," sagte sie einst, als sie mit der llminne im winterliche» Parke spa zieren ging, .ich habe immer das Gesiihl, Tu liebst ihn noch." Erschreckt sah Linda in Ligas fragendes Antlitz. Tan» schüttelte sie ängstlich den Kopf. »Trinen Herbert, Liga, leine» Verlobten, Gott bewahre." Tnnkle Glut bedeckte Stirn inid Wangen. Und wieder quoll es wie ein Seufzer aus Ligas Brust, Sie fühlte es, daß Linda sich selbst betrog. Eines Tages kam Herbert unerwartet a». Er zeigte sich be-sorgt »i» die Braut. «Teilte kurze» Briefe ängstige» mich, liebe Llga, Du schriebst nichts von Teiiier Gesundheit, ramer hatte Tich gesehen, als er in der «ladt war, er fand Tich so blaß " Fliegende Röte bedeckte das bleiche Antlitz des Mädchens. .War Maugold — war der Inspektor den» hier?" fragte er. „Ja, er hatte iu eigenen Angelegenheiten zu thun, er geht nun doch von uns, der Grund ist kaum stichhaltig, der Bruder hat in (»hieago drüben eine Papierfabrik und braucht erste Uräste und will ihn zum Kompagnon mache». Er hat ihm das Lebe» sehr verlockend geschildert — nun, mit) so geht er." .Uud . .. luami wird er Gardenhof Lebewohl sagen?" „tfitm Frühjahr, er will »icht einmal bis zu unserer Hochzeit bleibe»." Llga atmete schwer. «Bis z» unserer Hochzeit." wiederholte sie. „Komm, Herbert, setze Tich hier z» mir," ihre kleine kalte Ha»d fönte seine Rechte, ich habe Wichtiges mit Tir zu spreche». Unzählige Briese hatte ich bereits angesungen, aber mit dem ge-schriebeue« Wort ist es eine ganz andere schwere Zache. Herbert, sieh mir einmal ins Auge, und nun habe de» Mut der Wahrheit and sage mir, ob Du mich liebst." .Liga. Mind, Du zitterst, Tu bist krank, weshalb regst Du Tich so aus, werde nur erst ruhig, dauu kommt die (»esnndheit wieder, und wen» T» erst meine kleine Frau sei» wirst, sollst Du Tich schon erhole»." »Ich bitte Dich, Herbert, antworte mir klar uud deutlich: Liebst Du mich wahr und innig mit jener Liebe, die über das Grab dauert uud die ihr Glück nur darin sieht, dem beliebte« anzugehören i» Freud uud Leid, i» Rot und Tod?" sie sprach es feierlich. .Ich habe Dich immer mehr kenne» nnd immer mehr liebe» gelernt, Llga. Das Unglück hat Dein Gemüt geklärt, Dein Ge-fühl vertieft, da bist Dn meinem Fioneuideal stets ähnlicher geworden —" ..Dein Fra»e»ideal ist Linda, sie war es, und sie ist eS ge-bliebe», »iid Du liebst sie noch immer. Dein Herz war nicht frei, als T» »»i mich warbst, T» wusstest es vielleicht selbst nicht, was i» Tir vorging, bitte, bitte, unterbrich mich nicht, Herbert, las, mich ausreden. Es mich herunter vo» meiner Seele, es ist ei» Vermächtnis, ein heiliges, ich mich versöhnen. was vor mir gesündigt wurde, ich würbe mein Glück opfern als sühne, aber in dieser stunde will auch ich ehrlich sei», ich habe Tich getäuscht. Teiu Weib wollte ich werde», die künftige Herrin. Ich gönnte Linda nie de» Platz au Teiuer Seite, sie aber verdient ilm allein, ich bin Tir gut, ich verehre Tich. aber sie liebt Tich heut' wie damals. Geh zu ihrem Bruder, geh zu Haus, er ist ihr Vertrauter , Tir wird er sie Wahrheil sage», nnd ihr werdet gliiik lich sei», ach, dann erst wird der Fluch vo» mir genommen . . ." sie weinte laut und barg ihr Besicht in den Hände». Herbert lieft sie weinen, sanft schlang er den Atm iini die feilte Westalt. .Ein Fluch, Llga," fragte er, ..welch ein Fluch?" .Ich kann'S Tir nicht sagen, Herbert," weinte sie leiser, .aber ich sühle es. er wird mir zum Segen werden." „Und was willst Tu thun, mein armes Jtind?" „Ich bleibe bei Taute Tilde, so lauge sie mich haben will und später ... ach, ich weif; ja nicht, wie er jetzt Über mich denkt, ich habe mit ihm gespielt, mit seinem Herzen, habe ihn au mich ge lockt und wieder fortgestoßen, und doch sühle ich s, es war mehr als ein spiel, aber es durste ja nicht sei» und ich bin auch jetzt seiner Liebe gar nicht mehr wert. Als Dein Weib hat er mich jedoch gewiß »icht sehen wolle» nnd deshalb verläßt er euch uud das alte Gardenhof, das ihm so teuer, und geht übers Meer in die Welt . .." .Mangold?" Herbert schrie den Rnntrit — .sprichst D» von 6 Mangold M ramer, er liebt Dich und Dn ihn? DaS ist des Rät selo Lütuu.i? . .." Er schüttelte wie betäubt den »op». „Aber sag's ihm nicht, um Gottes willen nicht, ich bitte Dich Herbert, er verachtet mich gewiß von ganzer Seele." .Dann würde er Dir »icht entfliehen wolle», Llga, nun ist mir alles klar. Aber auch den letzten Schleier will ich zerreißen! Auf Wiedersehe»!" Die Vetter» stände» i» Hansens Bureau. .Ich hatte der Schwester mein Ehrenwort gegeben, ihr Ge-heimitis zu bewahren, da »lichte ich schweigen. Herbert." .Das leicht hingegebene Ehrenwort — wie oft ist es ein Phan-tont, eine mißbrauchte Gewohnheit, wie schwer kann es wiegen bei Gefährdung von Mem'chengliick. Taß ich damals nicht ge-sprechen, wider Lneians Wolle» gesprochen, kostete dem geliebten Menschen das jintge Leben! Ach, Hatts, wie viel schwere Vorwürfe habe ich mir gentacht, werde sie mir ewig machen, und ... denke von mir als Edelntann und als Soldat, was Tu magst, werde ich in einem ähnlichen Falle in eine derartige Situation gebracht, und habe ich mein sogenanntes Ehrenwort verpfändet — wenn ich Leben, Glück, Frieden anderer retten kaun — ich löse es nicht ein. Uud darum danke ich Dir innig für das Opfer, daS Du mir gebracht. Deine Skrupel werde» schwinden, wenn Du Deine Linda glücklich werden siehst. Hub nun leb' wohl, reich an schmerzlichen und süßen Erfahrungen fahre ich heim." .Du willst fort, Herbert, ohne Linda gesprochen zu haben?" „Es ist besser so. grüße sie von mir und sage ihr: He»ses schönes Lied will mir immer und immer nicht ans dem Sinn gehen und sie solle auch wieder einmal daran denken: Dulde, gedulde Dich sei», über ein Stündleiu ist Deine Kammer voll Souue." 10. Ja. die Maieusouue leuchtete wieder der GotteSwelt, die in deu goldige«, belebenden Strahlen sich spiegelte und ihr schönstes Gewand angelegt hatte, um nach dem lange», harten Winter in deu gedrückte» Menscheuherzeu wieder neue Hoffnung aus Erden-glück wachzurufen. Sie leuchtete in die Hütten nnd in die Paläste, sie trocknete Thränen, brachte Lächeln auf Lippen, die es längst verlernt hatte»; sie ließ Blumen auf Gräbern neu erblühen und verwischte liebe voll Eri»iierit«g a» Kummer und Leid. Tir verscheuchte Wolken uud zeigte überall, »vo sie hinlenchtete, Klarheit und Wahrheit. Hand in Hand saß ein junges Paar, er ein hoher stattlicher Manu mit dunklem Bart uud dunklen Augen, in denen aber jetzt das Glück lächelt, wenn er ans die kleine, blonde Frau neben sich sieht, deren spitzentuch im Winde flattert. Schwankend ist der Boden, auf dem sie stehen, schon hat das Schiff die Anker gelichtet, schon rollen die Wogen kräftiger tun das prächtige Fahrzeug, aberLiebeSgriiße werde» »och iiuuierausgetanfcht. „Adieu Herbert, adie» meine Linda," grüßt die junge Fran immer wieder und wieder, „habt Dank siir alle eure Liebe, habt Dank." Und dann schmiegt sie sich an die Brust des Mannes und sieht ihn mit den vo» Thräne» verschleierte» Auge» vertrauend an. „Run mit Dir, mein Mangold, i» die weite Welt." „Ich will Dich auf Händen trage», meine Llga, ich weiß wohl, daß meine Liebe Tir viel, viel ersetze» itttch, doch habe Vertraue» z» ihr, sie ist stark und kräftig, unverbrüchlich und treu —" „Sie soll mich gut machen, Mangold, gut und fromm, das gelobe ich Dir." Auch ein anderes junges Paar, das lauge, lauge am User stand, wandte sich zum Gehe», schweigsam und ergriffen. Herbert ti»d Linda, seit wenigen Wochen vermählt, hatten es sich nicht nehmen lassen, das junge, auswandernde Paar bis Hamburg zu begleiten. Auch Taute Entilie hatte sich erst iii der letzte» Minute vo» ihrem Liebling getrennt. Tie Augen waren rot geweint und ihre Stimme zitterte seltsam. ..Eine Garden soll »ach Amerika gehen," klagte sie, „das hätte Ulrich erleben sollen. „Im Grabe müßte er sich umdrehen, ich seh' es schon komme», daß Llga drübr» selbst Hand anlege» muß, sie, die so standesgemäß erzogen." „Standesgemäß." wiederholte Herbert mit leisem Vorwnrs. „Tas ist auch einer der so eng begrenzten Begriffe. Was heißt standesgemäß? Früher hat sie, ihrer Erziehung solgend, ihr Leben mit Richtigkeiten ausgefüllt, hat Arbeit und Pflicht verachtet, jetzt, das weiß ich, wird sie eine tüchtige, verständige Hausfrau werde» irnd dem stand ihres prächtigen Gatten gewiß vollauf Ehre machen." „Ich pasie nicht mehr in diese Welt," wehklagte Mila, .es wird ja alles ans den tiopf gestellt. Eine, die Hofdame werde» könnte, geht übers Meer »itd wird dort vielleicht i» einem Blockhans wohne». Wie werde ich in Zukunft in meiner ZurückgezogetiHeit," sie atmete schwer bei diese» Worte», »Gelegenheit genug habe», 147 iTsllcidjc anzustellen.' Die junge grau blickte nun die neben ihr aber die Elteni selbst habe» dcn Vorschlag gemocht, das; sie ihre sandelnde verwundert an. ^ gut dotierte Stisttstelle antreten solle, und ich,' Serbert sagte ti H I E •e tu £e S> Si H r. .Warniu ZiuÄckgrzogeuheit. Tante Emiiie." fragte sie. .bleibt leise, mit liebevollem Vlick sein junges K?eib betrachtend, ..ich » nicht beim alten?" Mlla schüttelte traurig deu Kops. I habe ihneu versprochen. Dich zu bitte», der gute Geist des alte» Miln h'frd «»s stet« ein lieber Ä.ist sei«, sie we'3 da». gamilienschlosikS zu sei», der iankte Hansgeist, der nur mit «chlüj' 148 telu flirrt, der dir trüben (iriitneriuigfu (muut itub mit seine», Zauber der echte» Weiblichkeit die langgefchwnudene greude wiederbringt.' gesternmichlossen die kleine« öäiifce Vinba« de» Ärm des Gatte». Das jnnge Paar Imttt sich »och einmal zurückgewendet. Goldig stand die Sonne am girmament, bei de»t ble»de»dr» Schein konnte ma» uoiii Schiffe »ichto mehr bemerken .Wie schwer habe ich Tich errnugM, meine Linda, nun will ich Tich festhalte», «»d kommen doch einmal Sorgen n»d schatte«: Tuldc. gedulde Tich fein, Xrnn über ein Stündlein Ist Telne Kummer voll Tonne. Nil», mein Lieb, komm heim nach Garde,chos." Schöpfer, der llint heute fein «rot geschenkt Tiefe« ««genblick hüt uitiei »tiinstler trefflich ersaht, :Niiig«uni Waldesstille. die erhobene »tnlie in bei IWsltur und im Boidergniud die beiden audüchtigen Wanderer, ein Bild, da» den Beschauer »nwlltliiriich zur ?I» dacht stimmen muß. G. Sji. N Kultur der Nelke«. em Nlnmeiifrennde, dem es darum zn thun ist, ein Sorti-ment wirklich schöner Nelken zn besitze», ist Vermehrung mittelst Senker ober Stecklinge auzurate». Aus bestem Same» gezogene Nelke» zeige» stets die Eigenschaft, auf den natürlichen Tlipns rückznschlagen. Bezüglich der Erdart ist die Nelke (sei es Topf-, Chor- oder gewöhnliche Landnelke) im freie» Lande nicht besonders anspruchsvoll, sie ge-deiht^n jedem nur nicht zn keuch-teil Gartenboden. Doch um sich recht reichlicher Blüten u»d grober Blumen zn erfreuen, sei man auf recht kräftige, lockere Erde bedacht. Lefteres Umsteche» im Herbst und AnSfrieren des Bo-dens ist von sehr grossem Nutzen Um aber recht gesunde Pflanzen zn erhalten, vermeide man, frische Diingung mit den Wurzeln der Pflanzen in Berührung zu brüt-gen. Rindet man die Erde zn mager, so streue man guten Kompost zwischen die Reihen der gepslaiiz-ten Nelken Auf diese Weise wird durch den Regen oder durch das Begießen den Pflanzen reichlich Nahrung zugeführt werde». Bon Zeit zu Zeit einen Dungguk zu Vexierbild. Allerdings. „Haben Sie gehvrt, der Rat Müller wird fich mit seiner erfolgten Pensionierung verheiraten ' — „So will der Unglück,mensch ali. »ienial« In den Ruhestand treten?' jährlicher VrotlvnfiiM der verschiedenen Nationen. Sin englischer Sia tiftiker bat berechnet, daß In dieser Hinsicht ans den Brotkonsum der Rulfe odenan steht. Tieser wird in Rußland, wo eine nach viele» Millionen zSl? lende tßulfcschicht in den erbärmlichsten socialen Verhältnissen lebt, pro Kop' und Jahr auf O.V. Pfund berechnet. In» nach Ruhland am meisten Brot konlu in irrende Land ist Teutschland, wo der verbrauch »60 Psund betrügt, «allein bis gleiche Quantität verbraucht auch der sehr viel Brot essende Franzose, «üm Ilch K«N Pfund. Spanien steht mit <««0 Pfund an vierter. Italien mit 40<. Piund an fünfter Stelle. BerhSttni« m- W l.1 i 3 W» steckt denn der ttapcllmeifter? verabreiche«, empfiehlt sich gleichfalls. Die Kultur der Nelken in Töpfe« erfordert etwas mehr Aufmerksamkeit. Eine gute Erde wird sich der Blumenfreund bereite» ans recht kräftiger, lockerer Garten-oder Komposterde, die keine frischen Dungteile besitze» darf, etwas Lehm von alten Wänden, feinem, schlammsreien glichsaud (ungefähr ein Achtel der Gesamtmenge) und ein wenig weiche Kohlenasche. Das Begieben der Pflanzen in Töpfen erfordert ebenfalls Bor-sicht. Stets gieße man erst, wenn die Erde ausgetrocknet ist. dann thue man es aber hinreichend. Wo die Wahl des Terrains frei steht, ist eine der Morgenfonne ausgesetzte, luftige, doch vor rauhe« Winde« geschützte Lage die beste. Die beste Zeit zur Vermehrung ist der August; dieselbe kann durch Stecklinge oder Absenker ge-schehen. Ungefähr zu Ansang Oktober bringt man die Nelken in ein Palte« Mistbeet oder einen ähnlich vorgerichteten Kasten, um sie im Winter durch eine Bretterdecke gegen zu schnellen Temperatur-Wechsel zu schützen. Lüften bei niildem Wetter und Nachsehe«, ob Mäuse sich nicht als Gäste eingesnnden habe», ist notwendig. Wer sich dieser Arbeit nicht unterziehe» will, oder wem kein Kaste» zur Verfügung steht, kaun die Nelken iu Töpsen im kalten Zimmer überwintern und die im freien Lande stehende» ruhig stehen lasie». Eine leichte Decke von Tannennadeln oder Reisig gewährt hinreichenden Schutz. Am Martert. Wollte jemand sagen. d»f> da« Polt keine Religion mehr besitze, der wandere einmal durch die Alpen oder die Tiroler Berge, und er wirb sich gewiß mit Freuden vom Gegenteil Überzeugen. Nach de« Tage» Arbeit bat sich der Sepvl mit seinem .Bund»" auf den Heimweg gemacht. Im Hol,hauen waren sie nnd der kleine „Buab" muß schon tüchtig dran glauben. Jtber: „'» Ichadt ni^" meint der Sevvl, „d'Arbeit kann einer nia siüli g»uag lernen." Sauer haben die beiden heute ihr Brot verdienen müs» Wn, aber dennoch weis; der Sepvl nicht« von Unzufriedenheit. und wie er an« Marterl ko««i, da nimmt er voll Andacht seinen Hut ab und dantt seinem mäßig geringer Brotverbrauch im Vergleich zn Rußland. Deutschland und Frankreich weist England ans. wo jühr lich 380 Pfund auf den Kopf kommen Ungenügsam. Gattin: .Wie lie ben»würdig! Teine Kollegen wollen Dir zum Geburtstage ein glünzenbe» Abendessen zn fünfzig Gedecken vera» stalten." — Gatte: .Weiß schon! Da-ist Wal Rechte»! — Ich kriege doch nu> »in einzige« davon zn essen!' An PfirsichftSmmchen ist jetzt da» zu dicht stehende Holz zu entfernen. Will man grüne Bohnen trocknen, so wähle man nur junge zarte Hülsen — altere werden holzig — dümpfe sie fast weich und trockne dieselben mög lichst rasch und so, daß sie nicht der-brennen, ff« ist gleich, ob man dieHül-sen ganz oder zerschnitten verwendet An luftiger Stelle aufbewahrt, geben sie ein vorzügliche» Wintergeinüs». Mittel gegen Hömorrhoidalleiden. Tie Behandlung diestr Krankheit, die in einer Blutstauung de» Unterleibes gipfelt, hat die Aufgabe, die Unregel. Mäßigkeiten wieder au»zugleichen. Tie» geschieht durch fleißige Bewegung im Freie», namentlich nach dem Essen. Oertlich durch Raslage de» Leibe«, also Knete» und Reiben dellelben. Anregung der Hautthütigkeit durch la». warme Sitzbäder mit kalten Zugüssen, Wollenschlag gegen den Aster. Sorge für leichte Oeffnung durch kalten Aufguß von Senne»bl«ttern (ein ffßldffel voll wird mit einem Viertelliter kaltem Walter Abend» übergössen, Morgen« abgeseiht und mit Zucker versetzt, kühl getrunken). Logogeiph. Hierlreid» m» «, e» Ist dir out. Tan» lebst du sroh und Ivodlgemat. Tci fllrirt*» Namen nennet mir Tann auch ein kleine», schwarze» Tier Nachdem der Zkopl ihm atigetrennt. •Setz l» dann ist1» ein Instrument, guliu» Yalk. «uflisun, folgt In nächster Riiinnur. Auflösung: r lim R h n i n Zwang! g F I r n a b n r ( Herbert Haube U r i « Problem Nr. 177. Von M. «heviitard. Schwarz. Tchachlösungeii: «r. >7«. Nr. >7». 8 - «-<> « t 8 li 2—k 3 e S-f 4 ! K » #—<1 1 I. li 1—<1 S. K « I—« t K f »-« « I. fi-f< i) R i-s etc. e 5—e 4 etc. B C D Ji V