.M 4V. »839 Donnerstag den 3R. November. Gisblumen. Ä-il den Fenstern klar und hell Weiße Vlnmen prange», Duftgeborcn su,d sie schnell Nächtlich aufgegangen. Aber wärmer wird die Luft In dem Vlübchen innen. Und der Blumen zarter Duft Fängt an zu zerrinnen. Dei>,e Freuden, armes Herz, Sind ein nächtlich Wähnen, Das ain Morgen rinnt in Schmerz Wieder ad aus Thränen. Eduard Vogt. Vaterländisches. Geiannuelt und mitgetheilt von I. L. Die Grafen Thurn-Hofer und Valsassina. Die Grafen Thurn-Hofer und Valsassina sind ein seit Jahrhundert urkundlich bekanntes, aus Italien stammendes Geschlecht, dessen ursprünglicher Name della Torre war, und welches schon 1550 von Kaiser Carl V. in den Neichsgrafenstand erhoben wurde. Unter seine Nachkommen gehört auch der merkwürdige Mathias Graf v. Thurn, die furchtbare Fackel des dreißigjährigen Kriege«. Das Geschlecht theilte sich in dcr Folge in mehrere Linien, welche sich tbeils in Italien und in der Schweiz, theils in Torol, Kram, Kä'rnten, Görz, Oesterreich, Böhmen ?c. ansässig machten. — Gegenwärtig blühen noch vier Haupt-linien, wovon sich die dritte wieder in mehrere Aeste theilt. Die erste Hauptlinie ist in Krain; Standes-Herr ist Graf Johann Bapt. v. Thurn, Gubernialrath und Oelegal in Venedig. Die zweite Haupllinie zu 8erg, W^rleqg und Vtidegg , ist in der Schweiz an: sässig. Die dritte Hauvtlinie theilt sich in vier Nebenlinien, deren gemeinschaftlicher Titel ist: Grafen v. Thurn>V,>lsassina» Como Vcrcilli, Freiherren zu Kreuz, Herren auf Bleidurg, Nadmannsdorf, Wellenburgund Plankcnstcin. Sie besitzen das Erblarld-Hofmeisteramt in Krain und dcr windischen Mark. dann das Erbland: Marschallamt in der gefürstetcn Grafschaft Görz. — Gegenwärtiger StandeSherr der ersten oder Nadmanns-dorfer Linie in Krain ist: Carl Borromaus Graf v. Thurn, Besitzer der Herrschaften Nadmannsdorf und Wallendorf. Standesherr der zweiten oder Bleiburger Linie in Kärnten ist: Georg Graf v. Tburn, k. k> Oberst. Nieter mehrerer Orden und Besitzer der Herrschaft Vleidurg; der dritten oder der Plankensteiner ältern Linie in Steyermark: war es Joseph, k. k. Gub. Secrela'r in Laibach. Besitzer der Herrschaft Kreuzberg und Lukowitz, Mitbesitzer der Herrschaft Plankenstein,' der vierten oder der Plankensteiner lungern Linie in Steyermark: Maximilian, k. k. Rittmeister, Besitzer der Herrschaften Lchen und Gradisch, Mitbesitzer der Herrschaft Plankenstein. Die vicrle, oder das gräfliche Haus von Thurn, Valsaffina unv Taxis zu Innsbruck, nahm schon im dreizehnten Jahrhundert den Beinamen «^1^8518 an; ein Zweig dieses alten Hauses ist das nunmehr fürstliche Geschlecht Thurn und Taxis. Bis 1810 bekleidete es das Oberst - Hofpostmeisteramt in Tyrol. Jetziger Scandcsherr ist: Alexander Joseph Graf v. Thurn - Valsassina und Taxis, Freiherr von Neuhaus, Herr zu Waschenbeucrn )c. Epigrammatische Aus- und Gwfatte. Von A. I. AustcNitz. l. An einen Lobredner dcr Alten. Du Pancqyriker der tobten Dichter, Du bist ?en lebenden ci" harter Nichter, Jedoch um deine!, Vrifall zu erwerben. Belohnt sich'b nicht tcr Müh' — zu slerben. . 190 - 2. An den Dichter Bav. Verlange nicht von mir, zu loben dein Gedicht. Du weißt, die Ironie war meine S^che nicht. 3. Der bissige Recensent. Weil er zu Hause nichts zu beißen hat, So beißt er Jedermann im Zeitungsblatt. Das Vorurtheil. (Nach Hlal-i« .^l'nl-ä,) Im vergangenen Jahre in den Gerichtsferien war Arthur Monnerec, ein junger, gewandter Ao-vocat, auf dem Lande bei der Gräfinn L " * . einer Freundinn seiner Mutter. Ohne Sorgen durchstrich er mit einigen Freunden, die Büchse auf der Schulter, Wald und Flur, und alle kehrten dann Abends mit einem trefflichen Appetit und endlosen Erzählun» gen von ihren Iagdchalen heim. Die Damen fanden nicht viel Gefallen an dieser Unterhaltung; das unbedeutendste Ballabenteuer hätte weit mehr Interesse für sie gehabt. »Ernst," sagte die Gräfinn, »konnten Sie nicht die Jagd ein wenig lassen und mit einigen armen Frauen, die den ganzen Tag allein seyn muffen, Mitleiden haben? Erzählen Sie uns eine Geschichte,« >»E>ne Geschichte?" rief Ernst; „gehen Sie den Advocaten an, — diese Herren wissen Alles und haben immer einen Sack voll Neuigkeiten, mit denen sie aber stets sehr geheim thun." Um die Indiscrclion, die in diesen Worten lag, zu vertuschen, siel die Frau Gräfinn Ernsten schnell in di? Neoe: »Ja, Arthur wird uns seinen ersten Prozeß erzählen." »Im Gegentheil, meinen Letzten, wenn Ihnen beliebt;« erwiederte Arthur. „Wohlan denn!« Man schürte das Feuer an — denn es war ein Septemberabend, — die Damen rückten näher an Arthur Monneret, und die Jäger hörten auf, von ihrer morgenden Jagd zu reden. Archur begann: »Ein Aduocat, der mit der Vertheidigung eines schwer Angeklagten beauftragt wird, genießt dessen Vertrauen m höherem Grade als die Nichter. Seldst der Verbrecher enthüllt seinem Advocaccn ohne Rück-kalt die ganze That; er glaubt, je besser der Advo-cat unterrichtet ist, desto mehr könne er das Factum verschleiern, desto erfolgreicher ihn vertheidigen. Mir aber behagt dieses Vertrauen nicht, ich kann daraus für meinen Clienten keinen Nutzen ziehen, weil ich nicht ein unwahres Wörcchen auszusprechen vermag, und wenn ich eö könnce, die Nichtcr gewiß an me>5 ner Haltung, an meiner Stimme erkennen würden, daß sich die Sache anders, als ich sie darstelle, verhalte. Mir ist es daher lieber, wenn der Client das Geschäft des Beschönigens selbst auf sich nimmt, ich will ihm recht gern Alles auf's Wort glauben. Während der letzten Affisen erhielt ich vom Präsidenten den Auftrag, einen Menschen, Namens Pierre Fournel, zu vertheidigen. Er war des Dicd-stahls und des Mordes angeklagt. Als ich das erste Mal in seinen Kerker geführt wurde, rief ich ihn, gleich bei der Thürschwtlle zu: «Gestehet mir nichts, wenn Ihr wollt, daß ich Euch vertheidige. Gesteht Ihr das Geringste, so werde ich Euch entweder schlecht oder gar nicht vertheidigen; und bedenkt, welche Schlüsse man aus dieser meiner Weigerung für Euch ziehen würde!" Der Angeklagte war ein junger Mann, dessen Blick lebhaft, dessen Lächeln geistreich und etwas boshaft war und den seine schlimme Lage gar nicht niederzudrücken schien. »Ich habe die Anklageacte gelesen," sagte ich, als ich mich neben ihn setzte; „die Sache steht schlimm. Am 27. August wäret Ihr bei stockfinsterer Nacht zwischen neun und zehn Uhr auf der Straße, welche von Pierresitte nach St. Denis führt; Ihr habet ein Cabriolet angehalten, es von der Hauptstraße abgelenkt, dem Pferde die Kniekehle durchschnitten, dann den Pachter Girand und seine Frau ermordet, ihre Leichen beraubt, und seyd dann ruhig eures Weges weiter gegangen. Hundert Schritte da^ von hielt man Euch an, Ihr trüget eine goldene Uhr und einen ledernen Veucel mit 110 Franken in der Hand; beides hatte den unglücklichen Ermordeten angehört. Wäret Ihr allein? Es scheint, daß nicht; denn wenn auch einige der Fußlapfen auf Eure Stiefel paffen, so bemerkte man dagegen auch noch andere da, weit breitere und längere. So lautet die Anklageakte; was wißt Ihr nun darauf zu erwiedern, Pierre?« »Ich?« rief der Angeredete mit einer Gutmüthigkeit, die mich rührte und zugleich staunen machte, «ich ein Mörder! ich ein Dieb! Großer Gott, ich kann keinem Kinde etwas zu Leide thun und habe noch nie in meinem Leben auch nur eine Stecknadel genommen." "Wohl, sehr wohl, so müßt Ihr rcden. Aber erzahlet mir. ich bitte Euch, was habt Ihr am 27. August Abends zwischen neun und zehn Uhr gemacht?" „Mein guter Herr,« sagte er mit seinem boshaften Lächeln, »ich bin in Beaumont geboren, fünf und zwanzig Jahre alt, seit meiner Kindheit ver? »vaiset, Und habe scit neunzehn Jahren bei Vater 191 Richard, einem Pachter in Pierresitte, gelebt und gearbeitet. Vor zwei Jahren nahm Vater Richard ein Milchmädchen auf, das schon wie der Tag ist; kennen Sie nicht Lison, mein Herr? „Nein; aber merkt auf, Ihr sprechet von Lison, die schön wie der Tag ist, und da sind wir denn weit von unserer Anklageacte und dem Morde abgekommen." »Ich weiß aber von keinem Morde. Sehen Sie; ich liebe diese Lison und wir sollen einander heira. theii; der 27. August war ein Samstag, und ich haice einiges Geld von Vater Richard bekommen. Da fiel mir's ein, Abends von Pierresilte nach St. Denis zu gehen, und dort für Lison ein schönes Kreuz zu kaufen. Um neun Uhr, als die Arbeit ge-lhan war, machte ich mich auf den Weg, und schritt lustig, ohne Jemanden etwas zu sagen, weiter. Mitten auf dem Wege stößt mein Fuß auf etwas, was nicht so hart wie ein Kiesel war, ich greife darnach, es war die unselige Börse. Ich steckte sie in die Tasche, schaute herum, ob ich nicht sonst noch etwaS auf dem Wege sehen würde, und sah, trotz der finstern Nacht etwas, ich wußte nicht was, leuchten; es war die Uhr, ich bob sie auf und wurde kaum zehn Schritte von der Stelle arretirt. Es scheint, daß die Diebe Löcher in den Taschen gehabt aben.« »Ein Untersuchungsrichter," fuhr Arthur fort, ehalte von Anfang bis zum Ende kein Wort geglaubt, er hätte in dieser Schlichtheit nur das durch: tiiebene Wesen eines abgefeimten Schurken gesehen, der den Umstand zu nutzen weiß, daß er nicht auf der That ertappt wurde- Ich hingegen war ganz entzückt, daß ich nicht gegen meine Ueberzeugung reden müsse. Aber," fragte ich weiter, «was wolltet Ihr mit dieser Uhr und dieser Börse machen?" »Meiner Treu, Herr! darüber war ich noch nicht im Reinen, als man mich anhielt.« Gegen Pierre sprachen gewichtige Gründe: die gleiche Größe seiner Stiefel mit jener des einen Mörders, und daß bei ihm gefundene Messer, dessen Klinge genau in die Wunden der Gemordeten paßte. Das Messer trug zwar keine Blutspuren, aber es war offenbar frisch gcputzt^'und Pierre läugnete dieß auch nicht. Uebrigens ergab sich aus meinen Nachfor« schungen in Pierrcsitte Alles, was mir der Angeklagte über seinen Aufenthalt bei Vater Richard und seine Liebe zu Lison gesagt hatte, als wahr. Doch dieses Alles erklärte noch nicht seine nächtliche Reise nach St. Denis, unter dem eitlen Vorwande, daß er einen Schmuck kaufen wolle, den Niemand von ihm verlangt und den er Niemanden versprochen hatte. Aber dagegen widersprach sich Pierre nicht ein einzi- ges Mal, gab, so oft ich ihn befragte, immer die-selben Nebcnumstände an, kurz, er verhielt sich so, daß ich ihn mit bestem Gewissen vertheidigte und alle Einwürfe des königlichen Procurators umstürzte.« „Waren Sie von seiner Unschuld überzeugt?" fragte eine kleine blonde Dame. die dem Advocaten Mit größler Aufmerksamkeit zugehört halte. „Ja, Madame," erwiederte er, „ich hatte mir viel Mühe gegeben, es zu seyn, und gewann den Prozeß. Der Angeklagte wurde entlassen!" «Entlassen!?- rief die Gräfinn. „Ja, aus Mangel an Beweisen. Uebrigens war Alles, was Pierre sagte, möglich, ja sehr wahrscheinlich. Ich dachte nicht mehr an diesen Prozeß, und vierzehn Tage waren verstrichen, als eines TageS Pierre sich bei mir melden ließ. Er war nicht mehr derselbe, den ich im Gefangnisse gesehen hatte; er war bleich, traurig, seine Wangen waren eingefallen, und seine noch immer lehhaften Augen lagen tief in ihren Höhlen." „Herr," sagte er, „ich bin verloren! Ich komme von Pierresitte, und werde mein Lebenlang nicht mehr dahin zurückkehren. Lison will mich nicht se-hcn, sie liebt einen Andern und will diesen heirathen, Vater Richard hat mich von sich geiagc, die Burschen im Dorfe wollen nicht mit mir arbeiten und Jeder hält es für eine Schande, mir die Hand zu reichen." »)lder warum?" fragte ich il)n. »Ihr seyd ja freigesprochen, und warum sollten Eure Camcraden strenger seyn, als die Geschwornen?" Er zögerte eine Weile, dann sagte er: »Das kömmt von Ihnen, Herr Advocat. Well die Mörder des Pachters Giraud noch nicht entdeckt sind, glauben sie in Pierresitte, daß ich die böse That gethan haben müsse, weil sie doch nicht von selbst geschehen seyn könne; und Sie, Herr Advocat, sagen die Leute, haben die Sache so geschickt zudrehen gewußt, daß ich freigesprochen wurde. Es ist wahr, Hr. Advocat, Sie haben recht gut gesprochen,-aber mein Gott, muß man mir den Kopf abhauen, oder muß ich vor Schande und Hunger sterben, weil es mir einfiel, Abends 9 Uhr von Picrresitte nach St. Denis zu gehen, um der undankbaren Lison ein Kreuz zu kaufen?" „Was soll ich noch weiter erzählen, meine Da.-men,« fuhr der Advocat fort; „ich interessirte mich für den Menschen; er verdankte meiner Beredsamkeit sein Leben, dieß schmeichelte meiner Eigenliebe; er war ohne Brod, ohne Zufluchtsstätte, von allen verstoßen; was sollte aus ihm werden? Ich nahm ihn in meinen Dienst; es ist mein Bedienrer.« „Wie," riefen alle Damen auf einmal, „Ihr Bedienter, derselbe, der mit Ihnen hier ist?« 192 «Ja, Pierre Fournel." „Unglücklicher'/' rief die Frau Gräfinn ihrem jungen Freunde zu, »Sie haben einen solchen Menschen aufgenommen? einen solchen Menschen zu mir gebracht? Einen Mörder, der bloß darum nicht auf dem Schaffelle starb, weil man seine Hände nicht im Blute fand? Wollen Sie, daß er uns alle erschlage?" In diesem Augenblick öffnete sich die Salon« thüre. und ein Diener brachte die Kerzen; es war Pierre Fournel. Schrecken malte sich auf Aller Antlitz, die Damen drückten sich ängstlich an einander, die jungen Jäger wären lieber einem Eber gegen» übergestanden, als diesem Menschen, den die Juri freigesprochen hatte. Als Pierre den Saal verließ, athmete Alles wieder freier, und die Zungen lösten sich. »Was für «in Gesicht, wie fürchterlich der Blick, wie Hyänen-artig das Lachen." »Arthur, der Mensch soll nicht einen Augenblick länger in meinem Hause bleiben. O Himmel, mich schaudert, wenn ich daran denke, daß er uns heute früh auf unserem Spaziergange durch den Wald begleitet hat. Fünf Frauen ganz allein! Während ihre Herren Gatten «in oder zwei Meilen weit nach Wild jagten, hätten alle fünf ermordet werden können." „Der Elende l" rief die kleine blonde Dame. „Macht er nicht meiner Kammerflau den Hof! und Julie, die arme Unschuld, liebt ihn!" »Arthur.« sagte die Gräfinn, „der Mensch wird heute nicht mehr im Schlöffe schlafen!" »Verzeihung, meine Damen," siel Arthur ein, „ich habe meine Geschichte noch nicht beendigt. Vor Kurzem hat man in Paris zwei Mörder auf einer Mordthat ertappt; als man ihre Kleider durchsuchte, fand man eine Frauenuhr mit goldener Kette, einen Ring, Ohrgehänge und eine silberne Dose bei ihnen. Alle diese Gegenstände wurden von einem Verwandten des Pachters Giraud, als Eigenthum desselben und seiner Frau. erkannt; die Mörder, abgesondert befragt, schoben die That einer auf den andern, bis sich endlich beide zu dem Doppelmorde vom 27. Au« gust bekannten. Sie werden in den nächsten Assisen verurtheilt werden. Sobald diese Nachricht bekannt wurde, kam Vater Richard mit Lison zu mir; der Eine verlangte den jungen Mann, den er erzogen hatte, von mir, die Andere den Geliebten, den sie jetzt heirathen wollte; aber Pierre wollte nicht mchr unter Leuten leben, die ihm keinen Glauben geschenkt hatten, und erklärte, daß er mich nicht verlassen werde.« „Ein Brief aus Paris, an meinen gnädigen Herrn!« Es war Pierre, der jetzt In's Zimmer trat, und seinem Herrn ein Schreiben übergab. „In der That," sagte Ernst, als Pierre wieder hinausgegangen war, „wir beurtheilten den armen Burschen zu streng, ich habe ihn jetzt näher betrachtet, und fthe, daß er ein recht hübsches Gesicht hat.« „Und sanfte Züge," sagte die blonde Dame; »ich hal>e mir sie jetzt genauer angesehen, als das erstemal." »Seine Augen sind lebhaft," fugte die Gräfinn bei, nachdem ihre Furcht sie verlassen hatte; »aber in seinem Blicke liegt etwas Sanftes und Liebreiches."— „Ich," siel einer der Jäger ein, »ich an Arthurs Stelle, würde mich sehr hüten, mich von einem so dankbaren Burschen, wie dieser Pierre, zu trennen. Welch' einen cdlen Charakter er hat! Ich liebe diesen edlen Unmuth, mit dem er das Anerbieten Vater Richards und Jungfer Lisons Hand ausschlug." „Der Unmuth siebt recht gut einem ehrlichen Manne, der von seinem Beschützer verkannt, von seiner Herzensköniginn feiger Weise verlassen wurde. Der Unglückliche! W>e viel mag er gelitten haben! Ich bin entzückt, daß er Julien gefällt; man kann sie mit einander verheirathen. Ich gebe 15 Napoleons-d'or in die junge Wirthschaft " Eä war die kleine, blonde Dame, die so sprach. „Ich sechs." — »Ich acht." — »Ich will ihm ein hübsches Kreuz kaufen, so eines, wie er der untreuen Lison wollte. Aber mein Kreuz soll Niemanden Unglück bringen." So hatte Pierre schon ein Heirathsgut und ein Hochzeitsgeschenk. „Und er darf also heute noch im Schlosse schlafen?" fragte Arthur Mo.nneret. „Warum nicht!" „Wohl denn,« rief der Advocat, ,,so habe ich wieder einen Prozeß gewonnen " „Sie haben ja gegen Niemanden plaidirt?" »O ja, gegen das Vorurlheil." Sylbenräthsel. (Dreisylbig. ) Die ersten Zwei sind widerlich Gespielt, lo wie gegeben; Wer sie bekommt, der mühe sich Fortan nach Drei zu leben! Vedau'rlich staunt der kluge Mann Daö uilbeschcid'ne G^nze an. Auflösung des Räthsels aus dem Illyr. Blatte Nv. 46: Kleinode. Verleger: Hgnaz Alo^s Vvler v. Aleiumayr.