MlttWoch den IS. Hktoöer 1879. XVIll. Jahrga«,,. Mdmcr ZcilM Die „Marburg« Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., _in« Hans monatlich 10 kr. — mit Posiversendung: ganzjährig 8 fi., halbjährig 4 il., vierteljährig Zusammrnltguug dkr VruvdAückr. Marburg, 14. Ottober. Behufs Abrundung de» Grundbesitzes ver-Heidt die Thronrede eine Vorlage über die wesentlichen Bestimmungen siir die NechlSge-schäst«, damit die Landtage im Stande seien, diese für den landwirthschastlichen Betrieb wün« schenßwerthe Neuerung zu sördern. Gin Gesetz über die Zusammenlegung der Grundstücke halten wir noch lange nicht fltr dringlich. Die Bevölkerung fühlt kein Be5ürf« nib und ist e» die Aufgabe der Vertretung, nur einem solchen abzuhelfen; der wirklichen Bedürfnisse gibt es aber so viele, dab der Neichsrath zehn Jahee vollauf zu arbeiten hat, um nur die allerbringendsten zu befriedigen. Eine zwangsweise Abrundung wird hoffentlich nicht bezweckt; die freiwillige ist aber auch jetzt nicht verboten und fragen wir, warum sie gar so selten vollzsgen wird, so ist die rasche und zutreffende Antwort: wegen der Kosten und weil von tausend Besitzern neunhundert-neunundneunzig ganz andere Schmerzen haben, als die Zusammenlegung der Aecker und Wiesen. Die Kosten würde der Staat wahrscheinlich ermäßigen durch Verzicht auf Stempel und Gebühren. Die übrigen Kosten wären aber in der Regel noch immer so bedeutend, dab sie den erwähnten Nachlaß übersteigen und in den meisten Fällen wären noch Drauszahlungen er-forderlich — also Leistungen, welche den we-nigsten Besitzern erschwinglich sind. Die ungeheure Masse der zwangsweisen Feilbietungen von Liegenschaften müssen unsere Gesetzgeber eines Anderen belehren. Wollt Ihr für die Hebung der Landwirthschaft — nein! — für die Rettung der Landwirthe forgen, dann macht, daß diese die Folgen der Mißernten leichter ertragen; schafft wohlseilen Kredit aus lange Frist, vermindert die Steuern, beschließt den Stillstand des Exekutionsrechtes, belebt den N e u i l c e t o n. Jawts Harrod. Ein Ansiedlerleben. Harrod, der Gründsr von Harrodsburg in Kentucky, war einer von jenen Menschen, die in die Welt eintreten, wie ungefähr ein Eichenbaum eintritt; niemand steht ooer hört ihn wachsen oder weiß etwas Besonderes von seinem Dasein, bis die Leute plötzlich ausschauen und sich von seinen Zweigen deschattet und von den Nüssen genährt sehen, die er freigebig aus ihre Köpfe regnen lüßr. Er war groß, kräftig, bescheiden und einfach ; er hatte kein anderes Buch gelesen, als das der Natur, kannte keine Kunst als die Woidmanntkunst, haßte nichts aus Erden, außer den Indianer und den Jllis und sagte immer nur: „Vorwärts, JungenSeine R>fle war die längste, die schwerste und die zuverläßigste; sein ruhige», offenes Auge versäumte nie, das ferne Wtld zu erspähen, den Blicken des Tod» feindes zu begegnen oder dem Freunde Wahr-heit zuzulächeln. Sein Arm war ebenso unwiderstehlich wie seine Zunge langsam und heimischen Markt und schützt denselben vor Ausbeutung durch Fremde. Wenn heute die Grundbesitzer um ihr Dasein ringen, so vergeht ihnen wohl die Lust, ihre Grundstücke abzurunden. Die Gesetzgeber können sich diese Mühe noch ersparen. Was sie aber thun können und sollen, fassen wir in das Zauberwort „Sparen" zusammen — sparen namentlich beim Heerwesen und bei der Verwaltung, utn dort zu Helsen, wo Gefahr im Verzuge ist, wie bei der Landwirthschaft, beim Nährstande. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Hohenwart soll im Klub der Rechten gesagt haben, daß seine Partei mit allen Ministern zusammengehen könne — ausgenommen einen Einzigen. Und dieser Eine wär' Stre-mayr! Alle Milde der Praxis und alles Nachgeben hätten somit nichts gefruchtet. Und wenn dieser Eine zurücktreten muß, was wird aus der Versicherung der Negierungspresse: Stre-mayr bürge dafür, daß keine Gefährdung der Verfassung geplant werde? Oesterreich Ungarn bereitet noch itnmer den Handelsvertrag mit Serbien vor. Trotz dieser Langsamkeit hoffen die betreffenden Kreise, Serbien werde binnen Kurzem gezwungen fein, den Bertrag abzuschließen, um für die Erzeugnisse des Landes einen Markt za gewinnen. Die Pforte will nun auch die Christen zum Heeresdienste heranziehen. In einem Gemeinwesen mit gleichen Rechten und Pflichten verstünde sich eine solche Maßregel wohl von selbst und würde nur zur Kräftigung desselben beitragen — in der Türkei aber muß diese Ausdehnung des Waffendienste» die Zersetzung de» Reiches beschleunigen. Seit der Bestegung Frankreichs durch Deutsche Waffen ist „Holland in Noth^^. bedächtig war. Wie kann man einen Helden au» einem so rohen Block wie diesen machen? Die Entstehung ging uns nichts an — Gott machte ihn zum Helden, wenn er einer war. Damals mußte jeder Zoll Erde den Indianern abgekämpft werden, die listig und schlau oft ein furchtbares Blutbad unter den jungen Ansiedlern anrichteten. Harrod war einer ihrer furchtbarsten Gegner. Die ungefchribene Chronik jener Zeit erzählte manche rührende Geschichte von den Thalen diese« jungen Jägers; seine Geschicklichkeit und Gewandtheit auf dem Keiegspfade, seine Wachfamkeit, feine wunderbare Kraft der Ausdauer machten ihn bald zur Hauptstütze der schwachen und zerstreuten Ansiedlungen, die damals im Namen Gottes und der Civilisation den Besitz dieses weiten Landes zu behaupten wagten, das seiner Ueppigkeit und Schönheit wegen viele Jahrhunderte lang der goldene Streitapfel zwischen mächtigen wilden Stämmen auf der Nord-und Südfeite gewesen war. Sein Muth und seine einfachen, schlichten Gewöhn-heiten, seine frische, kräftige Leibesbefchaffenheit, sein stattlicher, mit ungewöhnlicher, natürlicher Kraft ausgestatteter Körper gaben ihm überall ein gewisses Uebergewicht. Seine Thätigkeit war unermüdlich, sein Selbstvertrauen so kaltblütig, daß er selbst sür halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; sür Zustellung 2 fl. Jnsertiontgebühr 3 kr. per Zeile. Die Besorgniß um seine Selbständigkeit versetzt letzteres in kriegerische Stimmung und hat darum der Trinkspruch, welchen der holländische General Pfeifer als Gast bei dem militärischen Festmahle zu Laon nach den Manövern de» zweiten französischen Armeekorps ausgebracht, namentlich in Paris und Berlin Aufsehen erregt. Vermischte Nachrichten. (Grün-Irland. Pachtverhältnisse.) Die irische Bewegung, die auf Ermäßigung des Pachtzinses abzielt, dürfte von ernsteren Folgen begleitet fein: Ein agrarisches Verbrechen hat stattgefunden. Der Landagent des Lords Sligo fuhr mit seinem Sohne Dienstag Abends von Westport nach Ballycron, in eine der unwirthlichslen Gegenden Irlands. Sie hatten Pachtgelder einzukassiren versucht, allein nirgends einen Pfennig erhalten. An einer einsamen Stelle der Straße wurden plötzlich aus einem Hinterhalte drei bis vier Schüsse auf den Agenten abgefeuert, glücklicherweise ohne Jemanden zu treffen. Sein Sohn sprang vom Wagen, eilte nach der Stelle hin, wo die Schasse abgefeuert worden waren, und fah gerade einen Mann sein Gewehr auf ihn anlegen. Doch der junge Mann kam dem Mörder zuvor und feuerte auf denseldetl. Die Kugel traf und der Unbekannte siel todt auf den Boden. Seine Genoffen ergriffen sofort die Flucht. Der Agent fuhr nun rasch nach der nächsten Stadt, um die Polizei zu verständigen. Als sie nach dem Schauplatze des Mordversuches zurückkehrten, fanden sie den Leichnam nicht mehr dafelbst vor; allein nach längerem Suchen entdeckten sie ihn in einem Sumpfe. In ganz Irland macht sich eine grobe Aufregung bemerkbar; Drohbriefe an die Gutsbesitzer sind wieder an der Tagesordnung und bei allen Versammlungen hört man den Ruf: „Lasset uns deil Pachtzins mit einer Unze Blei bezahlen." seine längsten und gefährlichsten Unternehmungen nie auf Gefährten wartete. Er war oft Wochen und felbst Monate lang verfchwunden, ohne dab irgend Jemand wußte, wohin oder zu welchem Zwecke er sich entfernt hatte, und man hörte erst wieder von ihm, wenn er dann plötzlich wieder zum Vorschein kam, um die Ansiedelungen vor der Annäherung einer Kriegsschaar der Indianer zu warnen. Während diefer langen Ausflüge war seine Betriebsamkeit unermüdlich; alles Wild, das er erbeuten konnte, wurde gedörrt und nach dem Brauche der Indianer verwahrt, so daß eß der Nachforschung der wilden Thiere, oder wohl selbst auch der Schlauheit der Indianer verborgen blieb. Zu diesen Vorräthen konnte er jederzeit, wenn Mangel eintrat, seine Zuflucht nehmen, um die Blockhäuser mit Lebensmitteln zu versorgen. Seine Kenntniß von dem Jndianerleben und sein Selbstvertrauen waren von der Art, daß er häufig allein jagte, selbst wenn er auch aus den Spuren, die ihn umgaben, recht gut erkennen konnte, daß Indianer auf demselben Gebiete jagten. Der stolze Jäger wollte nicht weichen, sondern es mit seinem rothen Feinde kühn aufnehmm. Einst traf er bei einer solchen Gelegenheit eine Anzahl schöner Hirsche, die in der Nähe des Kentuckyfluffe» auf einer leichten Waldblöße (Politik. — Gegen die Uebergriffe de« Klerus.) Auf leiner Rundreise im Südm Frankreich» hat L. Blanc im Stadttheater zu Toulba einen Vortrag gegen die Uebergriffe de» Klerus gehalten. Dieser verlange die Lehrsreiheit nur, um sich der Gewisien zu bemächtigen und habe stet« aus weltliche, sowie aus geistliche Verge» »valtigung Anspruch gemacht. Der Redner schloß: „Ich habe für den Artikel VII gestimmt, weil er, wenn er keine besreiende Maßregel ist, doch wenigstens beweist, daß die Regierung wacht, daß die Minister aus der Hut sind und daß man ihnen nicht umsonst zugerufen hat: Schild-wal^ien- babt Albt!" (Au» der russischen Gesellschast.) Dieser Tage ward bei einer vornehmen und reichen russischen Dame in Petersburg eine Million falscher Rubel gesunden. Die falschen Geldnoten zu ö, 10 und 100 Rubel wurden in London fabrizirt und nach Petersburg in Form von Eigaretten eingeschmuggelt. Durch diese Affaire erscheinen mehrere höchst distin-guirte Persönlichkeiten in Petersburg kompro-mittirt. (Politik und Theater.) Die „RuS-kaja Starina" erzählt solgende Geschichten au» der Zeit de» Kaiser» Nikolaus: In Pari» war ein neues Theaterstück unter dem Titel „Kalha. rina ll. und ihre Favoriten" erschienen, welche» die große Kaiserin nicht allzu vortheilhaft schil» derte. Da» Stück wurde aus den Theatern gegeben. Kaum hatte Kaiser Nikolaus dies ersah, ren, als er sofort folgenden eigenhändigen Befehl an den russischen Botschaster am französischen Hofe, Grasen Pahlen, abschickte: „Nach Empsang dieses begeben Sie sich, zu welcher Zeit es auch sei, sofort zum König der Franzosen und erklären ihm meinen Wunsch, daß die gedruckten Exemplare de» Stücke» „Katharina II." sofort konsiszirt und die Vorstellungen aus allen Pariser Theatern verboten werden; geht der König darauf nicht ein, so fordern Sie Ihre Krcditive und reisen in vierundzwanzig Stunden von Pari» nach Nußland ab. Für die Folgen stehe ich ein." Der Kourier traf den Gesandten beim Diner beim König, wo er ihm die Depesche auch sofort einzuhändigen wußte. Graf Pahlen gerieth nach dem Lesen derselben in große Verlegenheit, indessen der Besehl mußte ausgeführt werden, und so trat er denn an den König heran mit der Erklärung, daß er aus Befehl seine» kaiserlichen Herrn Se. Majestät sofort um eine kurze Audienz bitten müsje. „Kann man das nicht wenigsten» bis nach dem Diner ausschieden?" fragte der König. „Nein, Majestät", antwortete der Gesandte, „die Besehle meine» Kaisers sind so strenge, daß ich Eure Majestät sofort darüber aufklären muß, um was es sich handelt." Der König stand auf und ging mit dem Gesandten in ein weideten. Er hatte sich schon mit großer Vorsicht genähert, um zum Schusse zu kommen, und nachdem er den erwünschten Punkt erreicht hatte, kniete er hinter einem Baum und war im Begriff, seine Rifle anzulegen und daS Wild aus's Korn zu nehmen, al» der Bock des Rudels plötzlich seinen Kopf erhob und jenes eigen-thümltche, gellende Pfeifen hören ließ, welches andeutet, daß Gefahr gewittert wird. Harrod war ein zu erfahrener Jäger, al« daß er nicht aus der Richtung, nach welcher der Hirsch seinen Kopf wendete, augenblicklich erkannt hätte, daß außer ihm noch ein anderer Feind in der Nähe war. Er lauschte unbeweglich und mit gehaltenem Äthem, bis im nächsten Augenblick beim Krachen einer Bllchse von der entgegengesetzten Seile der Waldblöße der Bock in die Höhe sprang und dann zu Boden fiel. Harrod's Büchse entlud sich so unmittelbar darauf, daß ihr Knall nur eine Verlängerung de» ersten zu sein schien; es sank eine edlere Beute in den Staub; die Kugel des Jägers hatte das stolze Herz eines Shawance-HäuptlingS getroffen, der sich aus seinem Verstecke vorgebeugt hatte, um zu seuern. Harrod wußte es schon seit mehreren Tagen, daß eine Jagdschaar der Shawance in der Nähe war. Ein andermal war er ziemlich daran, seiner auserwählten Beute zu unterliegen. Er anderes Zimmer, wo jener ihm die Depesche einhändigte. Der scharse Ton und die Schnelligkeit, mit welcher die Ersüllung des Wunsches gefordert wurde, ärgerten den König Louis Philipp. „Verzeihen Sie, Gras", wandte er sich an Pahlen, „der Wille Ihre» Kaisers kann sür Sie Gesetz sein, aber nicht sür mich, den König der Franzosen. Außerdem wissen Sie sehr gut, daß in Frankreich eine Verfassng und Preßfreiheit besteht, und deswegen ist es mir, so sehr ich es auch wltnschte, vollständig unmöglich, die Forderung Ihres Kaisers zu erfüllen." — „Wenn dies die endgiltige Antwort Eurer Majestät ist", sagte Pahlen, „so bitte ich in diesem Falle nur um den Befehl, mir meine Kreditive aushändigen zu lassen." —> „Aber das würde ja das Zeichen einer Kriegserklärung seinl- — „Das kann sein, aber Majestät wissen, daß der Kaiser sür die Folgen einsteht." — „Nun, so geben Sie mir wenigstens Zeit, mich mit meinen Ministern zu berathen." — „Vierundzwanzig Stunden kann ich warten, dann aber muß ich unverzüglich abreisen." Die Sache endigte damit, daß einige Stunden nach dieser Unterredung die sranzösische Regierung da» Verbot der Aufführung des betreffenden Stückes aus den Theatern erließ und alle gedruckten Exemplare konfiszirte. Es versteht sich wohl von selbst, daß Gras Pahlen daraus nach wie vor in Paris verblieb. — Aber im Jahre 1644 machte Kaiser Nikolaus noch einen kürzeren Prozeß mit einem ihm unliebsamen Theaterstück. Damals erschien in Paris ein neues Stück „Kaiser Paul", welches man auch aus den Theatern geben wollte. Als der Kaiser davon erfuhr, schrieb er an den König der Franzosen: wenn man dieses Stück nicht konstszire und seine Aufführung auf der Bühne nicht verböte, so würde er eine Million Zufchauer schicken, um da» Stück — auszupseifen. (Eine Jugendliebe Bismarcks.) Anfangs 1840 galt Josefa Holzner al» das schönste und sittsamste Mädchen von ganz Ulten in Tirol. Sie war die Tochter des damaligen Besitzers des „Mitterbadeü" und von ollen den Herren umschwärmt, die in dem vitriolischen Eisenwasser der berühmten Quelle badeten. Bismarck — damals noch einfacher „von Schönhausen" — kam mehrere Jahre hindurch nach Ulten. Von seiner Wohnung aus, die er in den Gärten von Obermais in Meran genom-»nen hatte, machte er wiederholt Ausflüge in's schöne Ultenthal und bald hatten da» norddeutsche Herz de» Junkers und das weiche süd« tirolische der schönen Josesa sich gesttnden. Die wechseilseitige Zuneigung wuchs von Tag zu Tag und die Liebe wurde immer inniger. Die Gluth der Leidenschast, welche die zwei Herzen aneinanderzog, die im Uebrigen durch weit mehr Schranken, als die der Mainlinie, ge- besand sich auf einer großen Vüffelsährte, die nach Blau-Licks führte, und hatte schon seit mehreren Tagen mit großeln Erfolge gejagt, ohne irgend eine Spur von Jtldianern bemerkt zu haben. Ein Stier, den er verwundet halte, war einige Meilen von seinem Nudel hinweggeeilt, und stand jetzt zuln Kampfe aus Tod und Leben bereit in einem dichten Walve; Harrod war genöthigt, sich ihm mit der größten Vorsicht zu näher»», denn das Thier war jetzt, wie dies bei einer schweren Verwundung immer der Fall ist, äußerst gesährlich. Harrod hatte kaum seine Stelle eingenommen, und war im Begriff zu schießen, als er einen Krieger erblickte, der, hinter einen Baum stehend, aus ihn selber angelegt hatte. Er schob, denn es war zu spät, dies zu unterlassen, fiel tiber in detnselbcn Augenblicke wie von einer Kugel getroffen zu Boden. Der Krieger schob natürlicher Weise, und seine Kugel suhr durch Harrod's Wolssmlitze ittdeln er siel. Er blieb ganz still liegen,' während der Indianer, nachdem er seine Flinte wieder geladen hatte, denn dies thtlt der Indianer stets, ehe er seinen Versteck verläßt, jetzt auf ihn zukam, um de« erlegten Feindes Schädelhaut zu gewinnen. Aber er näherte sich mit charaistischer Vorsicht, und als er endlich, von Baum zu Baum springend, seine Beute erreicht hatte und sah, daß der trennt waren, wurde mehrere Jahre lang durch zahlreiche Briefe brenneltd erhalten. Endlich schritt der junge Bismarck mit einer Rücksichtslosigkeit gegen olle Hindernisse zum Heirat«-antrag und bat den Herrn Holzner, Wirth von Mitterbad zu Ulten in Tirol, um die Hand seiner Tochter Josesa. Der Mann aber verlor über seine Ueberraschung keinesweg« die Festigkeit, mit welcher er an seinem alten Glauben hing. Au« der Heirat konnte nichts werden, weil der Bräutigam kein Kathol'k war .. . Bismarck zog betrübt aus dem stillen Alpen-thal — und kam seit dieser Zeit nie mehr wieder dahin zurück. Er machte anderwärts „sein Glück". Josefa aber wurde von Alois Schmid, einem Beamten der landesfürstlichen Stiftung in Salzburg, als Frau heimgesührt. Und in Salzburg liegt sie auch begraben, denn sie ist bald nach der Hochzeit gestorben. (Handelsverkehr. Italien und unsere Spiritusaussuhr.) „Pesti Naplo" bespricht das vertragswidrige Verhalten Italiens in der Spiritusbesteuerung. Im Sinne des mit Italien geschlossenen Handelsvertrages soll daselbst die Spiritussteuer, sowie der Zollzuschlag nach der wirklichen Menge des erzeugten Produktes und nach dem saktischen SpirituSgehalte eingehoben und über den IL Lire betragenden Zoll keine weitere Steuer aus den ausländischen Spiritus gelegt werden, als diejenige, welche von dem einheimischen Produkt saktisch bezahlt wird. Die italienische Regierung hat nun vor Alletn den aus die Besteuerung des Spiritus bezüglichen Gesetzentwurs den Katnmern zu spät unterbreitet und im Gesetze sich die Bestimmtmg des Zeitpunktes des Jn«lebentretens desselben vorbehalten, so daß möglicherweise das Gesetz auch heute noch nicht ausgesührt ist. Im Gesetze selbst stnd einige Bestimmungen enthalten, welche dem Mit unserer Monarchie getroffenen Ueber-einkommen nicht entsprechen; so wird von der Steuer de« inländischen Spiritus ein Nachlab von 10 Perzent gswährt, weiter ein sechs-monatlicher Steuer-Kredit bewilligt und endlich sür das zum Zwecke der Spiritus-Erzeugung importirte Getreide der gezahlle Zoll restituirt. Der Steuer-Nachlaß von 10 Perzent für inländischen Spiritus bedeutet eine wesentliche Zoll-Erhöhung sür das österreichisch-ungarische Produkt. Denn wenn die inländische Steuer 30 Lire beträgt und hievon 10 Perzent Nachlaß gewährt werden, so bezahlt der italienische Fabrikant nur 27 Äre, wähend der ungarische Exporteur volle 42 Lire bezahlt, daher nicht um 12, sondern um 15 Lire mehr als der inländische Erzeuger. Daneben zahlt der Einheimische seine Steuer in Papier, während der Zoll in Gold zu leisten ist, was weiter einen Unterschied von 10 Perzent zu Ungunsten de« sremden Produktes ausmacht. Noch größer wird Körper völlig still und regungslos dalag, sprang er mit dem Skalpirmesser in der Hand auf ihn zu; kaum aber hatte er sich gebückt, um die Skalplocke zu erfassen, als er blitzschnell von Harrod's langen und mächtigen Armen umschlungen und in dieser.herkulijchenUmarmung ohnmächtig zu Boden geschleudert, so daß er im nächsten Augenblicke unter seinem Feinde lag. Man erzählt sich von seiner persönlichen Tapferkeit noch eine andere ziemlich ähnliche Anekdote, die in Kentucky zu den allgemein verbreiteten Geschichten gehört, anderwärt« aber noch nicht bekannt sein dllrste. Die Shawanees hatten r.ämlich mehrere Angriffe auf Boone'S Station unternommen, gegen welche Ansiedlung ste überhaupt stets die bitterste FeindseUgkeit bewiesen hatten, ohne Zweisel, weil sie die erste weiße Niederlassung in diesem Lande gewesen war. Boone war mit dem größten Theile der Männer der Station eben abwesend, und besand sich bei den Salzquellen. um Salz zu gewinnen. Die Indianer hatten das Vieh der Ansiedlung getödtet, ihre Jäger hinein getrieben und die Vorräthe der Station so sehr geschmälert, daß die kleine Besatzung sich in der gröbten Verlegenheit besand. In dieser Bedrängniß erschien plötzlich und unerwartet James Harrod, von einem seiner stch aber der Unterschied zu unfern Ungunsten gestalten, wenn die projektirte Erhöhung der italienischen Epirilußsteuer aus 60 Lire einge« sührt werden sollte, denn dann würde die durch den Steuer-Nachlab herbeigeführte Differenz 6 Lire ausmachen und da« österreichifch-ungarische Produtt nicht um 12, fondern um 18 Lire mehr zu zahlen haben, eine Differenz, die voll» kommen geeignet ist, unser Produkt vom italie» nischen Markt vollkommen auszuschlieben. Wir erwarten mit dem genannten Blatte, daß unser Ministerium und das Ministerium des Aeußern es nicht dulden, dab wir von Italien einfach dupirt werden. Zttarbmller Berichte. (Kriegsdarl eihen.) Die Bezirkshauptmannschaft Pettau hat den Entwurf, betreffend die Bertheilung des Kapitals und der Zinsen der auf die vormaligen Unterthanen der Pfarrhofgilten zu Pettau, der Gilt des Freihofes Pettau, der Herrengilt bei Pettau, der Graf Malza und Graf Attems'schen Gilten und der Kaplaneigilten zu Rohitsch lautenden Kriegs« darleihens^iOhligationen verfaßt und zu Jedermann» Einsicht vorgelegt. (Für Hebung der Volksschule.) Der Leiter des Unterrichtsministeriums hat in Würdigung verdienstlicher Thätigkeit für Hebung der Volksschule u. A. auch den Herren: Karl Maier, praktischer Arzt und OrtS-Schulousseher in St. Johann bei Arnfels — Joses Miklositsch, Uebungslehrer an der Lehrerbildungsanstalt in Marburg und Franz Janeschitsch. Religionslehrer an dieser Anstalt seine Anerkennung ausgesprochen und aus demselben Anlab den Herren Oberlehrern und Mitgliedern des Be-zirks-SchulratheS, Jakob Ferk in Pettau und Josef Barle in Windifch-Graz den Direktorstitel verliehen. (Lebensgefährlich verlett.) Dem Bezirksgericht Luttenberg wurde Johann H., Kntcht des Grundbesttzer« Anton Kautschitsch in Windisch'RaderSdorf eingeliefert, weil er die Magd des letzteren (Anna Kautschitsch) beim Maisschälen Abends gefährlich verstundet. (Zum Selbstmorde in Nobwein.) Der Grundbesitzer Johann Windisch in Robwein, der sich am letzten Donnerstag vergistet, soll diese That verllbt haben, weil er aus der Arbeit in der Südbahn-Werkstätte entlaffen worden. Gleichzeitig erhielt Windisch die Auf' sorderung, «ine Schuld von 160 fl. zu tilgen. Um seinen Kummer zu verbergen, ging er ins Gasthaus, betrank sich und wurde von der Wirthin geohrfeigt. Windisch ging dann nach Hause und machte seinem Leben durch Arsenik ein srtthes Ende. längeren Ausflüge zurückkehrend. Als er sah, wie die Dinge standen, machte er zunächst einigen der zurltckgebliebenen Männer den Vorschlag, ihn nach einer seiner nächsten Fleisch-Niederlage» zu begleiten. Das Unternehmen war l höchst gewagt und gefährlich, und Harrod erkannte aus dem unschlüffigen Zögern der Leute, daß sie eben keine sonderliche Lust hatten. Er verlieb daher die Station noch in derselben I Nacht allein und sagte den Frauen beim Abischied, dab sie guten Muthes sein möchten, da ler ihnen Fleisch bringen würde. I Er fand, dab das Wild am Morgen fehr I scheu und schüchtern war, und da es rings um« Iher nicht an Zndianerspuren fehlte, so beschlob ler, das erste Fleisch, das er erlangen konnte, Izu erbeuten und damit so schnell ais möglich Inach dem bedrängten Fort zurückzukehren. Bald lerreichte er ein Rudel Hirsche, die sich ganz so Ibewegten, als wären sie eben erst gestört wor-tden, und sich noch immer umsahen. Dies war kür Harrod eine Mahnung zur Vorsicht. Bald «nachher sührte ihn sein Weg über eine Spur, au« welcher er zu schliefen können glaubte, dab mehrere Indianer ganz in der Nähe wären. Der verwegene Jäger sragte nicht nach der lieberlegenheit des Feindes, sondern beschlob altblütig, einen jener Hirsche zu gewinnen »der seine Schädelhaut zu verlieren, und hin- (Zum Brande in Ober-St. Kuni-gund.) Herr Josef Heller in Ober-St. Kuni-gund hat durch den Brand, über welchen wir in der letzten Nummer berichtet, einen beträcht' lichen Schaden erlitten. Die gänzlich in Rauch aufgegangene Scheune war bis zur Höhe von 800 fl. versichert. Die nicht velsicherten Gegenstände, landwirthfchaftliche Geräthe, Wagen, Futter. Getreide und Heu werden auf 1600 fl. geschätzt. Manches hätte noch gerettet werden können, wären die Nachbarn zu Hilfe gekommen; allein auf dem Pfarrthurme wurde nicht angeschlagen. Die Köchin des Pfarrers erlaubte nicht, das Feuerzeichen mit der Glocke zu geben und zwar debhalb, damit die Leute nicht aus dem Schlafe geschreckt werden. (Rinderpest.) Nachdem die Rinderpest auch in Dolnitschei» und St. Urban bei Pettau (durch Einschleppung von Kroatien her) ausge-brachen, hat die Statthalterei die Einstellung aller Viehmärkte in den Bezirkehauptmann-schasten Pettau, Rann, Cilli, Windisch-Graz, Marburg, Luttenberg und Radkersburg angeordnet. Zugleich wird die strengste Handhabung der Fleischbeschau, die Ueberwachung der Viehtriebe sowie des neu angekauften Viehes und die Unterlaffung des Weidganges, vor Allem jedoch die schleunigste Anzeige jeder nicht ganz unbedenklichen Erkrankung der Rinder besohlen. (Nebenbahnen.) Der Civilingenieur Oskar Baron Lazzarini e»npfiehlt in seinem Buche: „Strahen-Vicinalbahnen mit Lokomotive betrieb" u. A. den Vau der Nebenbahnen: Radker«burg»Leibnitz, Eilli Prabberg, Pöltschach-Rohitsch'Krapina. Theater. (—8 ) Samstag den 11. Oktober. Modern", Original'Lustspiel in 4 Akten von Karl Görlitz. Es ist ein vielbesprochenes Thema, das sich der Verfasser zum Vorwurfe seines Stückes erkor. Er kehrt darin seine SpiKe gegen die moderne und alles überwuchernde Putzsucht und die damit verbundene Erziehung der Frauen und liefert den Beweis, daß dadurch die Hauefinanzen und der Hausfrieden empfindlich leiden könne. Eine hereinbrechende Katastrophe wird natürlich durch das Eingreifen eines superklugen und von den modernen Zuständen noch nicht beleckten Mannes abgewehrt und die befriedigende Lösung des geschürzten Knotens herbeigesührt, dab eine sogenannte „moderne" Frau znr natürlichen Einfachheit sich bekehrt. Die Verarbeitung des Grundgedankens fiel zu plump aus und der Autor hat weder in fzenifcher, noch in sprachlicher Beziehung damit etwas geboten, abgesehen von den vielen unwahrscheinlichen Momenten, die sich die Klinke geben. Das Hereinziehen von alten stchtlich des Letzteren war ziemlich große Wahrscheinlichkeit vorhanden. Für jeden andern wäre dies thörichte Verwegenheit gewesen, für Harrod war es eine Sache, die sich von felbst verstand. Noch nie hatte er stch durch die Rothhäute von seinem Pfade ablenken lassen und hatte nicht die Absicht, hierin jemals eine Ausnahme zu machen. Auch er machte Anspruch auf diese Jagdgebiete, jenes Rothwild war auch das seinige, wenn er es erbeuten konnte, und erbeuten wollte er es. Seine Vorsicht wurde i^icht wenig vermehrt, als er auf der Spur des Hirfches Fubtritte von MoccasiinS bemerkte. Die Indianer waren demnach vor ihm und er konnte jeden Augenblick auf sie stoßen. Dies schreckte ihn nicht ab, denn er erkannte auf den ersten Blick seinen Vortheil, da er den Indianern, diese aber dem Hirsch auf der Spur waren, und wie aus Sorglosigkeit ihrer Fährte sich schlieben ließ, die Nähe des weißen Feindes keineswegs ahne-ten. Er halte sie auf diese Weise mehrere Meilen weit versolgt und war dabei vorsichtig wie bei einem Waldkampfe von Baum zu Baum gefchlüpft. Das plötzliche Pfeifen eines Hirsches und zwei augenblicklich darauf folgende Büchsenschüsse ganz dicht zu Harrod's linker Seite waren für ihn eine Mahnung, daß der Augenblick der verliebten Jungfern, wie wir solche auch in den früheren Nosen'schen Stücken fanden, ist schon abgeschmackt, wie wir überhaupt auch den anderen Figuren nichts Eharakteristisches abgewinnen konnten. Die Darsteller bemühten sich, das Stück, welche« von dem gut besuchten Hause entschieden abgelehnt wurde, nach Kräften über Wasser zn halten. Die acceptabelste Figur bot Herr Nedelko (Hugo Starke), wenn er auch zeitweise mit dem Souffleur liebäuaelte. Herr Reiff (Franz Starke) hat seiner Rolle zu wenig Hutnor eingehaucht. Frl. M. Bacher (Agnes Starke) hat stellenweise ihre Partie recht verständig durchgeführt. Frau Wauer (Frl. Doris) war komisch in Spiel und Maske. Die übrigen Mitwirkenden leisteten Bekanntes. Die Novität, welche sich so klanglos abwickelte, hat wenigstens die eine wohlthätige Folge, daß sie gut bekannte alte Stücke wieder zu Ehren bringt. Sonntag den 12. Oktober. „Nr. 28", Lebensbild mit Gesang in 3 Aufzügen von O. F. Berg. Das aus der vorkrachlichen Periode bekannte Stück, welches mit seinen zusammengetragenen Figuren in der Berg'fchen Bühnen-Literatur noch genug Doppelgänger findet, hat insoferne seinen Zweck nicht verfehlt, als es der Gallerie Gelegenheit bot, liber triviale Extempores der Darsteller und über komische Szenen sekundärer Natur sich beifällig zu äußern. Das Stück wurde unter kräftigster Mitwirkung des Souffleurs heruntergewerkelt und wo der Darsteller sein Stichwort vergaß, sprach der Souffleur für denselben laut weiter. Mit dem Eintreffen aus der Szene nahm man es auch nicht so genau und es scheinen sich die Mitwirkenden cin kleine» Sonntagsvergnügen bereitet zu haben, das keine intereffanten Momente bot. Hoffen wir, daß AehnlicheS in Hinkunft nicht mehr vorkommt. Letzte 5Aost. Von fünfundneunzig Mitgliedern des Herrenhauses, welche an der letzten Sitzung theil-genommen, zählen sechzig zur Versassungspartei. Der Landmarschall von Galizien — Graf Wodzieki — soll zum Nachfolger des Ackerbau-Ministers Falkenhayn bestimmt fein und scheint man stch für die anderweitige Verwendung des letzteren bereits entfchieden zu haben. In Pest wird beabsichtigt, eine ungarische Handelsgesellschast mit einem Kapital von zwanzig Millionen zu gründe». Der itailenische Minister Villa hat beim Festmahl seiner Wähler betont, daß man allgemein darüber einig sei, das politische Stimmrecht auszudehnen. That gekommen war. Die Indianer hielten sich zurückgezogen, und als Harrod vorsichtig hinter einem Baume hervor zu schauen wagte, um sich nach ihnen umzusehen, zischte von seiner rechten Seite her eine Büchsenkugel durch da» dicke schwarze Haar, das über skine Schultern fiel und streiste scharf und stechend seinen Hals. Er bückte sich augenblicklich nieder, und es war lange Zeit wieder todtenstill, denn die Indianer zur Linken hatten den Wink beachtet und blieben im Hinterhalte, während der Indianer zur Rechten dasselbe that, seine Büchse wieder lud und eine neue günstige Gelegenheit erwartete. Auf zwei Seiten, vielleicht auf allen Seiten belagert zu fein, wäre für jeden gewöhnlichen Menschen jedenfalls eine bedeutende Klemme gewesen. Aber nach dem, wa« man von Harrod'« Charakter weiß, möchte ich saft vermuthen, daß ihm diese Verlegenheit Vergnügen machte; e« war ganz eine jener bösen Lagen, in welche er sich gerne verwickelte, bloß weil eS ihm Ver-gnügeu machte, sich wieder heraus zu winden. (Fortsetzung folgt.) Nr. 8071. (1165 Kundmachung. Laut telttzrafischcr MMheilung der löblichm k. k. Bkzirke hauptmannschaft Pettau vom 10. Oktober 1879 ist im Bereiche der t. k. BezirkS-hauptmannschast Pettau in der Orlschost Dol-nitfchen bei Pettau die Rinderpest ausgebrochm. Dieses wird mit dem Bcdeuten tiiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß bezüglich des Verkehres mit Pettau der § 2 des Rinderpest-Gesetzes vom L9. Juni 1868 in Wirksamkeit tritt. Es wird demnach angeordnet; 1. Aus dem Seuchenbezirke Pettau dmfen nicht eingeführt werden; a) Hausthiere oller Art mit Ausnahme von Pferden und Borstenvieh; d) Abfälle und Rohstoffe von diesen Thieren im frischen und getrockneten Zustande; e) Heu, Grummet, Stroh; ä) gebrauchte Stallgerathe und RindviehaN' spanngeschirre, für den Handel bestimmte getragene Kleider und Schuhwerke. 2. Die Viehmärkte sind in Marburg bis auf weiteres eingestellt, daher auch der auf den 18. Oktober 1879 . fallende Viehmarkt nicht abgehalten werden darf. 3. Kein Fleischhauer oder Viehhändler ist in die Rillderstallungen einzulassen. 4. Wie immer verdächtige CrkrankungSsälle bei Rindern, Schafen und Ziegen sind angen' blicklich dem Stadtrathe anzuzeigen. Gegen diese Borschrift Handelnde werden nach ß 34 dlS genannten Gesetzes mit einer Freiheitsstrafe bis zu 4 Mouaten oder mit einer Geldstrafe biS zu 500 fl. unnachfichtlich gestraft. Stadtrath Marburg am 11. Oktober 1879. Der Bürgermeister; Dr. M. Reiser. Bon meiner Reise zurückgekehrt, nehme ich meinen (^lavivr-llntvrrivllt in und außer dem Hanse wieder auf. jonn> l.ippI(S, BeamtenSwitwe, gew. Schülerin des 11L4 ?rager Gonfervatorinms. Casinogasse Nr. 12 parterre, 1. Thür links. Auch Nachfrage im 1. Stock. Bnchdruckerei-Lizitation in Warburg. Am Oktober 1879 Vormittag von 9—1? Uhr und Nachmittag von 3—6 Uhr findet in der Schmiederergafse ^Karliu'scheS HouS) ln Marburg a/V. die letzte exekutive Versteigerung einer ganzen, in sehr gutem Zustande befindlichen Buchdruckerei-Einrlchtung. bestehend aus einer Schnellpreß-Maschine, einer großen Handpresse, 20 Kilo Schlteßstegen, einer Satinir-Maschine, Lettern von hundert Schriftgattungen und zahlreichem anderen Zugehöre statt. Diese Buchdruckerei'Einrichtung repräsentirt einen gerichtlich bestimmten Werth von 4936 f!. 8 kr. Di«selbe wird als ein zusammengehöriges Ganzes verkaust und selbst unter dem Schätz-werlhe an den Meistbietenden hintangegeben. Mitbietende haben bei der Feilbietung ein Vadium von nur 500 fl. zn erlegen. Nähere Auskünfte erlheilt untentgeltlich Herr Dr. Josef Erkenger, Advokat in Graz. 1175 Zu verkaufen: Ein überspieltls, noch gut erhaltenes ORavlvr um 40 fi. ^ um 6, S und 7 kr. per Liter. Bei I. ErHardt, Burggasse. ist zu vermiethen. Anfrage Pfarrhofgasse Nr. 13. (1170 Der hentigen Nummer dieses BlatttS ist eine Lotterie-Annonce von Valentin Co. in Hamburg beigelegt. Ein Logen-Atltheil ist zu vergcbtn. (1088 Auskunft im Comptolr d. Nl. ?>ir zekllize« keMiiiiz! loli bvekre m!e1i kiermit erKsdevgt km» 2U7ei8vll, 6a8s sioli mein VvnlcausZloicsIs seit 1. VIltobsr im ttauso llvs ttsri-n ssorllni. untoro ttoffsnaassv kir. 9, vi3-a-vis äsr ^kderKasgs deniläeti, uvä erlaube mir 2UZIsie1t kiir äas liisliör ßSZvIisnkte Vertrauen invinsn vsrbmÄlivIigtsll Danlc aug^uspreotisn, verlzunclen mit Äsr lioÜielieQ Litte, mir äas-sellzs auoll in Livicuvtt Ziitigst 2uveuÄ6ll 2U vsollen. ^it vvIlLter Hoedaedtuns Ullrivli, U22 LaväseduliMaolio?. vsnlcsagung. k'ür äio visIsQ Lsveiss dsr^Iiolisr llkkms vsbronä äsr lav^su Lrsvkdsit, «ovio kür 6iv so kusssrorüovtliok Lkkirviodo vdrslläs Lotdsiliglllix dsi äsm I^eioksodsxäuxQioss äs» vua ia 6ott rudsväoa Horrv Svd»»ti»» SolRmiüt oaxt Äsll dorsliodstoo, dostsa Dank 1174 tiö/ Gnße Akwahl von vo« 3 fl. SA Ir. bis 20 fl. per Stück; auch werden Laternen ausgeliehen btt (lI34 llll« 8eI»ilM. Spengtermetster. weiße «. Vunte vsrlisii »»IcauN bei 8vKlv8ingvI' 1148) Lurgplat^. versende die besten (1146 Mwwill-^rUIl«!, «K- I^ZZorsts,tS-Präparate, per 12 St. I?80 kr. bis est. — W'lsolilKIttAV« ^ per 12 St. 70 kr. bis 5 fl. — Wieder-W Verkäufer haben Rabatt. — riistvSi'apklen nur für Herren, ein Couvert, enthaltend 12 St., 3 fl.; die selben mit 24 St. 3 fl. 50 kr. in der llsmsn werden gut, schön und billig und iNivÄvrnIsirt Zu Erfragen bei Frau Maria F^itz ^ Blktringhofgasse Nr. 13 Fässer-Verkauf. Bei Gefertigtem sind 20 Startin guterhaltene weingrüne Fäffer zu verkaufen. Zofef ViMsch in Leitersberg, gleich außer der Mauth. Auch von verschiedenen Jahr- gängen sind bei mir billig zu haben. (1156 An verkaufen sind 26 Stück gut erhaltene von 10 bis 16 Elmer bei Johann Pesel in St. Barbara, Wurmberg. (1154 Im städtischen vorm. Kanduth'schen Hause Nr. 6, Schillerstraße ist im Hofe rückwärts ein großer Stall nebst Wagenremise und einer anstoßenden Wohnung mit 1 Zimmer und Küche vom 1. November 1879 an zu vergeben. (1127 Anzufragen bei der Stadtkassa am Rathhause. V^velitlvl»r«r ertheilt nach vielfach bewährter Methode gründlichen Unterricht im Fechten gegen müßiges Honorar. Näheres im Comptoir d. Bl. (1092 Gajihallzz-Uklitrllahme. Gefertigter zeigt einem ?. 7. Publikum ergebenst an, daß er das Gasthaus „IUP Ttsitt krsi" am Rathhausplatz üliernommen hat und bemüht fein wird, durch gute Küche, frisches Märzen-Bier und Natnrweine die Zufriedenheit der Gäste zu erlangen; bittet daher um zahlreichen Zuspruch. Achtungsvoll 1114) Franz Krump litsch. empfehleltd in Steinmetzgeschäft, Ecke der Kaiserstrabe u. Theatergasse 1012) in Marburg. lpIiotvArapI» (195 llvwrivll llrappvt in larbiirx, Stielll's Karlen8»Ioil empfirhll seine photographtschen Ärkeilen. 13 li^IsiäsrmaxaTM. W^ertlKv NlvrrvnItI«>Ävr S0??^!e 2ur ^nserliennz von kerren- un«I linzldenkleilkrn in reieliLteruvä moäern ^ „».7 llorrvoxasiv, ?a7er^3od68 klau8, ueben (Zoläardeiter Leliömi. Wohnungen l Große schöne gassenseitige Wohnung mit 5—6 Zimmern sammt allem Zugehör, kann auch in 2 WohnuMn getheilt werden. Gassenseitige kleine Wohnungen, möblirte auch in 2 WohnuMn getheilt werden. Gassen seitige kleine Wohnuugeu, möblirt« Zimmer, auch Gartenantheil, dann ein großer Keller. Dieses alles sogleich oder bis i.Jän^ ner 1880 zu beziehen: Mühlgasse Nr. 7. (1169 8oIiSe kirmeo »ls Vertreter erviioselit k'rau I^ouise Xunez^ empfiehlt sich zunl Einkaufe von Gold-, Silber- und Schmuckgegenständen. Färbergasse Nr. 3, parterre rechts. (1044 Ein Lehrjung, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, wird s0jileich in meiner Posamentier-, Band-und Weißwaaren-Handlung aufgenommen. 1006) C I. Huberger. MTt? verant»o»tliche Redaktto», Druck «ud Verlag von Eduard Sanschttz in Warburg.