MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES V«rU| ud Ictoinaitimf Ktoitarg t. 4, Drn, BadgwM M. 1. Pwaraf' Ni, *5-09, IS-M, IS-W. Ak tl Ohr Inckatii WMktlgllck all Horgcnialtmg. Banigiprali (In voraat tahlbai) monatUcb RM S.IO •tnichlUBIldi (taglich auftar Samstag) Ut dl« SiüirlltlaltuDg nnr auf Pannif Nr. M-fl? «mlcbbar ünvarlangta Zuichrtflaa Warden IM Kpf Poatxaltungigabflhri bal Uatarung im Stralfband lUzQgllch Poiiot bei Abholao In dar GeicbiftRitella Btcnt rflckgaaaodl Bai alotltcban Anfragan tat daa Mckporto baliulagaa. Poitichackkonto Wiaa Nr. S4.MI. RM 3,—. Altr« ch durrh Poat monatUcb RM 2,10 (alntcbl. 19,8 Rpf PoitzeltungsgebUbrl und 3ß Rp( ZuUell- GatcbirtaataUas in ClIU, Marktplati Nr. 13, Famruf Nr T, vnd la Pattaa, Ungartorgaaa« Nr. 3, Panmf Nr. M. gabObr. Blntalnniunan Warden nnr gegen Voreinsendung des Etnzelprpises und der Portoaualagen xugesendat Nr. 307 — 83. Jahrgang Marburg^Drau, Mittwoch, 3. November 1943 Einzelpreis 10 Rpf Die Rückfrittsforderung Badoglios Ansuchen an Viktor Emanuel — In Moskau beschlossen Viel Worte, wenig Inhalt fK-KH()(iib«rlch!«r Stauers (Sehl Soldatenhelm anf Kr«t« An allen Teilen dör Front sind Soldatenheime eingerichtet, in denen — wo Ruhe-■tiinden möglich »Ind — die Angehörigen der Wehrmacht In behaglich ausgestatteten RAumen von den Anstrengungen de« Kampfes und des Prontd.iensteft Erholung finden Die BuMer auf dem Tisch Das abgeschlagene Attentat auf die deutsche Fettversorgung P.D. Marburg, 2. Novamb« Aua Stockholm iurlrd berichtet: Der Korrespondent der USA-Agentur Aatociated Press io Süditalien ichredbt; »Marschall Badogllo erkl&rte am Mon tag dem König Emanuel, daQ er nicht imstande sei, eine neue repräsentative Regieriuig zu bilden, solange der König an der Macht bleibe.« Schon am Sonntag wurde In gutunterrichteten neutralen Kreisen erklärt, dafi die Ankunft des Sonderbeauftragten Roosevelts für den Mittelmeerraum Murphy und des englischen Staatsmini» ster» McMillan in Neapel den Auftakt zur Abdankung Viktor Emanuels und sfldnae Sohnes Umberto darstelle. Viktor Emdnuel und Umberto htttten alles ver« sucht, um die Krone für sich zu retten. Diese Versuche seien aber gescheitert, da Badoglio die M tarbeit der verschle-denen Emigrationszirkel nur dadurch erreichen könne, daß er den König fallen iaese. Badogllo habe, als er am Sonntag von amerikanischen Jouroalisten wegen der Abdankung des Königs gefragt wurde, verlegen und ausweichend geantwortet, während Sforza kühl darauf hingewiesen habe, daß eine Abdankung des Königs und die Einsetzung einer Regentschaft verfassungsmäßig sehr wohl möglich sei. it In einer Bemerkung, die wir gestern an die Ankunft des Grafen Sforza, des Vertrauensmannes der plutokratlschen Mächte im feindbesetzten Italien, anknüpften, war die Rede davon, dafl diesem wohl eine besondere Rolle bei der Ersetzung der Badoglioregierung durch eine »Volksfront«heirschaft zugedacht seid dürfte. Diese Vermutung ist inzwischen zur Gewißheit geworden, Sforza iet nicht gekommen um, wie er sich äußerte »Jedes beliebige Aint in der Regierung Badoglios zu Ubernehmena, sondern er ist beeuftragt, daa Königtum de« Hauses Savoyen überhaupt lu liquidieren. Mit dem König dürfte auch bald der Mantel fallen, das heißt* nicht nur alles, wdi der König für sein Haus von dem Verrat erhofft hat, wird nicht In Brfüh-lung gehen, auch alle die Pläne, die der Konjunkturritter Badoglio selbst gehegt haben mag, sind hinfällig geworden. Es wird ihm nichts nützen, wenn Badoglio sich bereit erklärte, eine ultrademokratische Regierimg zu bilden. Die Füße derer, die auch seine politische Leiche heraustragen werden, stehen bereits vor der Türe. Diese Entwicklung war voraus zu sehen. Vor zehn Tagen etwa hatte Viktor Emanuel mit einer Reklamereisa von der ihm zugewiesenen neuen »Hauptstadt« Bari aus versucht, Stimmung für sich unter der Bevölkerung Apuliens zu machen, aber anstatt mit erwarteten Huldigungen wurde er mit Schmährufen empfangen. Der Mann, der seinen Bundesgenossen die Treue nicht halten konnte, darf auch von seinen früheren Untertanen keine Treue erwarten, Der Verräter ist von Verrätern um geben. Schon zeichnen sich die neuen Linien der Entwicklung ab. Der Vertrauex.S' mann der plutokratlschen Mächte, Graf Sforza, dürfte dazu ausersehen sein, die »Außenpolitik« des süditalienischen Rumpfgebildes zu übernehmen. Die letzten Pläne des Dollarimperialismus sind aus den auch von uns schon wiedergegebenen Auslassungen der amerikanischen Flnanzzeltschrlft »American Mercury« bekannt. Nach ihnen würde, wenn nicht die deutschen Waffen Eiiuhalt geböten, die gesamte Wirtschaft- 2648 tote Amerikaner Japanische Erfolge auf Neu-Guinea dnb Tokio 2. November Die japanischen Truppen, die in der Nähe von Finschhafen dem Feind durch •inen Ani{rif( schwere Schäden zuj^efügt haben, bereiten sich auf neue Operationen vor. In der Zeit vom 16. bis 29 Oktober ließ der Feind auf dem Schlachtfeld 2648 Tot« zurück. Durch Boniben wurden zwei Munitionsdepot» und drei Fouraije-Depots zerstört. Auf japanischer Seite betru|jen die Verluste 422 Tote. Im Abschnitt Süd-Madan({ haben die verfol-{(enden japanischen Truppen dem Feind von Ende September bis jetzt mehr als tausend Tote zu|{efü|{t. Japans Burma-Offensive dnb Tokio. 2. November Das kaiserliche Hauptquartier berichtet Ober den f!ünsti){en Fortj^ang der Operationen an der Burma-Grenze, wo die feindlichen Kräfte östlich des Nu-Flus-ses vollkommen abi^eschnitten wurden und der VernichtunjJ .entfjej^enitchen. Gleichzeitiii sei in diesem Gebiet die Vorbereitung einer neuen Operation im Ganfie. Der Feind erlitt von Anfang bis Ende Oktober hier den Verlust von mehr all 1000 Toten. Ucbe Produktion ItaUens kontrolliert, daa Land also der Ausbeutung durch die Plutokratien überlassen werden. Zur Verwirklichung dieser Pläne aber brau-ohen die Finanzhyänen eine Schattenregierung, brauchen sie die Marionettenfiguren der Parteien, brauchen sie Volksfrontregierungen nach seinerzeit!-gern französischen und spanischen Muster. Das heißt, daß Badoglio oder nach ihm Sforza oder wie die Strohmänner heißen mögen, in Ihre »Regierung« die verschiedenen Emigrantengruppen aüf* neihmen werden, wobei die Kommunisten ihre Ansprüche bereits geltend gemacht haben mit den Namen Buozi, Roveda und EugenJo Reale alias Serra. Fest steht nach der Verlautbarung, die über die Moskauer Konferenz herausgegeben wurde, daß bereits dort von den Sowjets gefordert wurde, die Re- Das Kommunique über die (bib Berlin, 2. November Wie das britische Reuterbüro meldet, sind die Besprechungen, zu denen der nordamerikanische Staatssekretär Hull und der britische Außenminister Eden nach Moskau gereist waren, nach zwölf-tSgiger Dauer beendet worden. Es wurde eine Verlautbarung ausgegeben, die eich durch viele Worte und wenig Inhalt auszeichnet. Sie wird eingeleitet durch die bezeichnende Erklärung; »Auf der Tagesordnung standen sämtliche zur Erörterung gestellten Fragen der drei Regierungen. Einige dieser Fragen machten eine endgültiqe Stellung-DAhme erforderlich, die auch erfolgte. Was die anderen Fragen angeht, so wurden dieee, nachdem eine prinzipielle Batscbeldung abgesprochen war, besonders dafür eingesetzten Ausschüesen xttr genaueren Überprüfung überlassen oder man behielt sich deren Erledigung auf dlplomatiechem Wege vor. Weitere Fragen wurden durch Meinungsaustausch beigelegt.« Zu milltäriechen Problemen wird nur ausgesagt, daß die Außenminister »von der Anwesenheit der militärischen Ratgeber profitiert« hätten. Schließlich wurden noch Ztikunftsfragen in so allgemeiner Form angesprochen, daß sie die Illusionisten im Lager unserer Feinde, die bei dieser Gelegenheit wenigstens zugkräftige Propagandaformulleninqen erwarteten, stark enttäuschen mußten. So wird von den drei Renierungen zuerst erklärt, daß ihr gemeinsames Handeln, das auf die Welterführunq des Krieges ausgerichtet ist, für die Organisierung und die Aufrechterhaltimg de« Frieden« und der Sicherheit fortgesetzt wird, daß diejenigen von Ihnen, die sich mit dem dnb Führerhauptguartier, 2. November Dds Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim versuchte der Feind gastern beiderseits der Stadt Kertech zu landen. An einer Stelle gelandete Sowjetkräfte wurden Im Gegenangriff abgeriegelt und eingeengt. An den übrigen Landungsstellen wurde der Feind blutig abgewiesen, an Land gelangte feindliche Kräfte vernichtet. Südlich des unteren Dnjepr gehen In dei Nogaisphen Steppe die Kämpfe mit den auf den Dnjepr vorstof}enden schnellen Verbänden der Sowjets welter. Versuche der Bolschewisten, deutsche Kräfte zu umfassen und abzuschneiden, scheiterten ebenso wie starke Angriffe gegen unsere nördlichen und südlichen Abriegelungsfronten. Im Dnjepr-Knie wurden stärkere Angriffe südwestlich Dnjepropetrowsk abgewiesen und an einer Stelle von 40 angreifenden Panzern 28 abgeschossen. Unser Gegenangriff im Raum nördlich Krivol Rog hat bereits zu großen Erfolgen geführt. Die weit vorgestoßenen feindlichen Angriffsspitzen wurden abgeschnitten und vernichtet. Seit 27. Ok-toher wurden dort nach bisherigen Meldungen 5000 Gefangene eingebracht 35' Panzer, 378 Geschütze und mehr als 500 Fahrzeuge erbeutet oder vernichtet. Besonders hoch sind die blutigen Verluste der Sowjets Infolge des verzwelfplten Widerstandes der abgeschnittenen feindlichen Gruppen. Die eigenen Verluste sind gering. An der übrigen Ostfront kam es bis auf einen heftigen, aber erfolglosen Angriff des Feindes in der Dnjepr-Schleife südöstlich Kiew nur zu Kämpfen von ürtlichet Bedeutung. Dabei wurden klel- giening Badoglio müsse eds »demokra-Uscbes Geeicht« erhalten, indem Vertreter jener Schichten des llalieniechen Volkes in ale aufgenommen würden, die stets in Opposition zum Faschismus gestanden hätten. Unter der Maske der »Demokratie« betreibt Stalin also auch diesmal seine Geschäfte. Es hat Siedl überall gezeigt daß die »Volksfronta-Reglerungen nur der Schrittmacher für Moskau sind, zuletzt in Algler und nun auch in dem felnd-besetztm Teil Italiens. So betrachtet, gewinnt dl« Sammlung der nationalen Italiener unter dam sich neuordnenden Faschismus ihre besondere Bedeutung. Der innenpolitische Leidensweg und die außenpolitische Demütigung hätte aber Italien erspart -werden können, wenn es seine Ehre und seine Waffen nicht weggeworfen hStte. Moskauer Besprechungen gemeinsahaftllchen Feind im Kampf befinden, in allen Fragen hinsichtlich der bedingungslosen Kapitulation und der Entwaffnung dieses Feindes gemein-schaftlich handeln werden.« Diesen allgemein gehaltenen Phrasen für den Fall von ümeD* erhofften Sieges ist dann eine offenbar von StaUn geforderte Formel zugefügt, die der Sowjetunion die völlige Ha.ndlunqsfreiheit überläßt. Dies wird in den mysteriösen Worten ausgedrückt, daß die Regierungen »alle von ihnen notwendig erachteten Maßnahmen treffen werden, um irgendeiner Verletzung der dem Feinde auterlegten Bedingungen vorzubeugen«. Den Abschluß des merkwürdigen Dokuments, das vor allem durch das bemerkenswert iet, was in ihm nldit enthalten ist, bildet eine mehrere Selten füllende Wiederholung von Greuellüqen über angebliche Untaten der deutschen Soldaten, In der diese wieder einmal als »Hunnen« bezeichnet werden und In der nur auffällt, daß darin von »Massenhinrichtungen polnischer Offiziere« die Rede Ist. Dieser Vorgang Ist der ganzen Welt als bolschewistische Mordtat bekannt und in Katyn so einwandfrei nachgewiesen worden, daß die Zustimmung Edeni und Rulls zu dieser Formulierung das Ausmaß Ihrer willenlosen Abhängigkeit von Moskauer Wünschen deutlich macht, von denen die ganze sooenannte Moskauer Konferenz gekennzelohnet war. dnb Storkholm, 2. November Uber einen neuen englischen Berqar-beiterstrelk berichtet »Daily Expreß«. Danach sind sämtliche Berglpute des Natflel Main-Bergwerks In Süd-Yorkshl-re, das sind 2400 Mann, In den Ausstand, getreten. nere feindliche Einbrüche südwestlich Gomel und südwestlich Wellklje Luki im Gegenstoß bereinigt oder abgeriegelt Ein eigenes Angriffsuntemehmen wesl-lich Kritschew brachte trotz zähen feindlichen Widerstandes wesentliche Stellungsverbesserungen. Im Westabschnitt der süditalienischen Front fühlte der Feind mit stärkeren Kräften gegen unsere Stellungen vor. Aus den anderen Frontabschnitten wird bis auf einen erfolglosen Angriff bri-tlsch-nordamerikanischer Verbände im dnb Führerhauptquartier, 2. November Der Führer verlieh d0kn Oberbefehlsheber einer Heeresgruppe Generalfeldmarschall Günther von Kluge, in dankbarer Würdigung seines immer tiewahr-ten Heldentums das Elchenlam) mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes als 40. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Damit hat der Führer die im schweren Ringen dieses Sommers erzielten hervorragenden Erfolge des Generalfeldmarschall« von Kluge und seiner Heeresgruppe gewürdigt. Diese hohe Auszeichnung gilt ebensosehr den außergewöhnlichen Leistungen der tapferen Truppen der Heeresgruppe wie der Persönlichkeit ihres Oberbefehlshabers, der in engster Verbundenheit mit seinen Soldaten die ganze Schwere des Kampfes vorbildha/t teilt. Generalfeldmnrschall Günther von Kluge wurde am 30, Oktober 1882 als Sohn de« Generalleutnants a, D. Max Vier Jahre und zwei Monate Krieg und Blockade hat Deutschland bereits hinter sich und dennoch bekommt jedermann Woche für Woche auf seine Marken sein Quantum Butter zugeteilt. Das ist uns schon so selbstverständlich geworden, daß wir oft nicht richtig würdigen, was das für eine Leistung ist. Als nämlich der Krieg ausbrach, war die Fettlücka noch sehr groß und machte der Staateführung viel Sorge: rund 45 Prozent aller Fette, die wir verzehrten, k^men aus dem AuslaiKl. Die feindliche Hungerblockade sollte dahsr vor allem eine Pettblockade sein, hatte doch Deutschland früher riesige Mengen Ölfrüchte zur Margarinebereitung aus Übersee bezogen und dazu noch große Mengen von Futtermitteln als Rohstoffe für die Petterzeugung Im eigenen Kuhstall und Schweinestall. Diese Zufuhren wurden mit einem Male abgeschnitten. Und dennoch Ist es dem Gegner nicht gelungen, sozusagen durch die Fettlücke bei uns einzudringen. Die eigene deutsche Landwirtschaft hat einen Strich durah diese feindliche Milchmädchenrechnung gemacht. Das geschah erstens durch eine Steigerung des Ölsaatenanbaues, der gerade In diesem Jahr einen noch nie erreichten Höhepunkt erklommen h it - und uns rund 200 000 Tonnen öl liefern wird Zweitens geschah es dadurch, daß wir au« unserer Milchwirtschaft an Butter, dem wertvollsten Fett, herausholten, was überhaupt Raum westlich Campobasso nur geringe Kampftätigkeit gemeldet. In der vergangenen Nacht griffen starke Verbände deutscher Kampfflugzeuge den feindlichen Nachschubstützpunkt Neapel an. Durch Bombentreffer entstanden In den Hafenanlagen Brände und Zerstörungen. Mehrere Schiffe wurden schwer getroffen. Deutsche Kampfflugzeuge belegten In den gestrigen Abendstunden die Hafen-elnrichtungen mehrerer Städte in Südengland mit Bomben. von Kluge in Posen geboren. Als Hauptmann Im Generalstab fand er im ersten Weltkrieg unter anderem bei der Südarmee und dem Alpenkorps als Generalstabsoffizier Verwendung und erwarb sich da« Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern. 1934 Generalleutnant und Kommandierender General des sechsten Armeekorps In Münster, wurde er 1936 General der Artillerie und übernahm nach dem Sudeteneinmarsch 1938 die Heeresgruppe VI. Im polnischen Feld-zuq stand Generalfeldmarschall von Kluge a.. der Spitze der vierten Armee. Auch im Westfeldzun führte er, Inzwischen zum Generaloberst befördert, die vierte Armee, mit welcher er nm siegreichen Vormarsch zum ArmeFkanal und an der Vemlchtungsschlacht In Flandern entscheidend beteiliqt war. 1940 erfolgte seine Beförderun" zum Generalfeldmnr-schall. Im Kriege gegen die Sowjetunion führte er zunächst eine A'^mee und über-nahm d.inn 1942 den Oberbefehl über eine Heeresgruppe. nur herauszuholen war. Beide Wege haben sich als erfolgreich erwlese^n Wenn man die allgemeine Einschraukung des Fettverbrauches durch die Rationierung in Kauf nimmt, ist die Fettlücke geschlossen. Der einzelne mag in seinem privaten Haushalt zwar immerhin noch eine gewisse Fettlücke verspüren, er hat nicht mehr so viel Fett wie vor dem Kriege, aber eine Ausihungerungsgefahr besteht nicht mehr, und die Fettzuteilung In dem bisherigen Rahmen ist auf weite Sicht gesichert. Butter statt Milch Wie vrurde diese schwerste aller Kriegsaufgaben der deutschen Landwirtschaft bewältigt? Gleich zu Beginn des Kriege« wurde der Grundsatz aulgestellt »Alle Milch wird verbuttertl«. Mit einem Schlage gab es Vollmilch nur noch für Kinder, junge Mütter und Kranke, der weitaus größere Teil der früher frei verkauften Milch blieb in den Molkereien und wurde zu Butter verarbeitet. Gleichzeitig wird seitdem Im Intere>sse einer besseren Butterversorgung auch die Vollmilch allgemein »standardisiert«, das heißt ganz leicht abgerahmt, bis der Fettgehalt, der bei Bauemmllch meistens 3,3 bis 3,8 Prozent ausmacht, die gesetzlich erlaubte Mindestgrenze von 2,5 Prozent erreicht. Mit diesen Maßnahmen war so zusagen der einmalige große Zuwachs für die Butterversorgung geschaffen worden. Damit konnte man sich aber nicht begnügen Es nwißte nun eine zähe Kleinarbeit be^nnen, damit auch wirklich möglichst alle Milch, die überhaupt aus den Eutern der Kflhe gemolken wurde, in die Molkereien floß, ja noch mehr-es mußte dafür gesorgt werden, daß die Milchleistung der Kühe selbst noch gesteigert wurde, zum mindesten aber sich auf der einmal erreichten Höhe hielt Das waren die Ziele der Milcherreiigung* «rhiarht, zu der das Landvolk 1940 aufgerufen wurde. Mehr melken, mehr abliefern Bs waren also zwei Aufgaben, vor die die Landwirtsrhaft gestellt war, die eine so schwer wie die andere: auf der einen Seile mußte die Zucht und die Pflege des Milchvieh« verbessert werden, damit überhaupt mehr Milch gemolken werden konnte, auf der anderen mußte möglichst alles, was gemolken wurde, auch abgeliefert werden. Es wäre nicht schwer gewesen, in kurzer Zelt die Zahl der Milchkühe zu vermehren und auf diese Weise mehr Milch zu »ernten«, aber dabei wäre man sehr schnell auf die Futtergrenze gestoßen ein Hof kann nur soviel Kühe aufstellen, wie er im wesentlichen mit eigenem Futter auch ernähren und so gut ernähren kann, daß sie auch Milch geben. Da man also die Zahl der Milchkühe nicht beliebig vermehren konnte versuchte man wenigstens durch Zucht und Pflege die Leistungsfähigkeit der vorhandenen zu verhewem. Die »faulen Fresser« knmen nach und nach zu den Schlachthöfen und wurden durch bp««ipre Tiere ersetzt, die ihr Putter auch durch giite Milchgahen »verdienten«. Die Landwirtschaft hat sich redlich und, wie noch zu zeigen ist. mit gutem Erfolg bemilht von der ProdukHo^t e« für jedermann einleuchtend, daß man dem Bauern, der in der Ablieforunq seine Pflicht trotz den Schwierigkeiten des Krieges redlich erfüllt, aurh einen verbesserten Preis für die Milch zukommen läßt. Das geschieht durch die sogenannten Milchleistungs-prämien. Wer aber mehr als das pflichtmäßige Soli nhn&lipfßrt hat, bekommt für jeden Liter Mil^h, den er mehr ab<|clie-fert h.it, außer dem normalen Milrhpreis noch eine Prämie ausbezahlt. In der Regel wird die Prämie nach den Fettpro-zenten festr]PRet7t, weil für die Bufterer-zeaigunq nitürlich der Fettgehalt der Milch wichtiner ist als die abgelieferte Mrnqe und die Rauem angeregt werden tollen durch geeignete Züchtung und Pflege der Kühe möglichst fetthaltige Milch 7U erreugen. Ein schöner Erfolg Der Erfolq der verschiedenen Maßnahmen ist nicht ausgeblieben. Er zeigt «ic:h runächst für jeden in der schon erwähnten Tats iche, daf^ iend ptiva ^0 000 Innd WMr'^^r b* '^o»'ipHsfiih''er und MpI* krr 'r"1 ^'^0 *>'■ ilkerpipn zum 'u'^ fips ri ' tv "ci \* 'rhleisMuKisw« Itbe-wpr'ip«; ;m ;'ip-p''"h"ief b^t. wei' sie die n I' -'irmen in i'i'-pp T'''>"eten .i]v h '♦'^n «o sind f''r>«:e Fbrun- non "iTif fh o'n D'inV an die nosrimtp y ti-'v ■ ■ ■<: if* '1 ß sie dp"! Hnntcrhpn Vf/'-r" i! - r * ■ sornunn riofl'rbT» n^d fl I^ A 'nii'ii fip- fo'nriiif hon Fettbio'."ide zuiiirh' ' ri-'in'ifhl h it. Kn Lufthelden der Achse Durch Selbstaufopferung gefallen Die Gruppe alles, der Name nichts — Japans Sonnenadler in Leben und Tod Von unserem Korrespondenten Dr. Absha^en tc Tokio, Ende Oktober Es ist eine erstaunliche Tatsache, die (jlcichzcitifi tiefen Einblick in die Hai-tunjJ des japanischen Soldaten jjewährt, daß selbst bei der Luftwaffe, deren Kampfesweise vielleicht mehr als die aller anderen Waffen persönlichen Einsatz erfordert und bei wclcher der ErfoljJ in höchstem Maße von der Leislunßsfähiß-kcit des einzelnen abhängt, die Persönlichkeit des japanischen Einrclkämpfers völlig zurücktritt. Selbst bei den j{röDten Erfol({en, so beim Anjjriff auf Pearl Harbour oder bei der Versenkung der britischen Schlachtschiffe »Prince of Wales« und »Repulse« verschwindet die einzelne Persönlichkeit jjänzlich in den Reihbn der Kameraden. Nur der Verband, das Geschwader erhält BclobunjJcn und Aus-zeichnunfjen für hervorraf(cndc Leistungen. Allerdings gibt es einige Namen, die sich in das Bewußtsein des japanischen Volkes eingeprägt haben. Korvettenkapitän Nango, Oberstleutnant Fujita und Generalmajor Kato, diese Nam^n kommen jedem Japaner sofort ins Gedächtnis, wenn von Fliegcrhclden gesprochen wird. Aber sie sind alle gefallen. Erst wenn der japanische Soldat seinen Einsatz mit dem Heldentod besiegelt, tritt er heraus aus df" Reihe seiner Kameraden, ersteht sein B M für den Nachwuchs als leuchtendes Vorbild. Fliet'erhcld des ersten Kampfjahre» im China-Feldzug wurde der damalige Ka-pitänleutnant Nango, Kommandeur einer Bomberstaffel der Marineluftwaffe. Seine Staffel wi'rdt zum ersten Male genannt, als bei einem AngriH au{ Nanking am 2. Dezember 1937 im Luftkampf von 30 feindlichen Jägern sowjetischer Herkunft 13 durch Nangos Staffel abgeichossen wurden. Nango starb den Heldentod über Nantschang im Juli 1938, als sein Flugzeug eine feindliche Maschin« rammt« und mit ihr in die Tiefe stürzt«. Kurl vor seinem Fliegertod schoß Nango in einer Luftschlacht über Nanking persönlich zehn feindliche Maschinen ab, doch wurde diese Heldentat erst bekannt, nachdem Nango gefallen war. Nango war 33 Jahr« alt, als «r den H«U dentod fand. In Anerkennung saincr Verdienste wurde er nachtr&glich zum Korvettenkapitän befördert. Auch der zweite Name, der mit den Erfolgen der Luftwaffe Japans verknöpft ist, wurde in den Kämpfen des Chinafeldzuges bekannt. Major Yuze Fujita war 42 Jahre alt, als er am 1, Februar 1940 über der Provinz Hopeh den Heldentod fand. Schon vor seinem Frontkommando waren Fujitas Leistungen in ganz Japan bekannt, denn er erwarb sich größte Verdienste um die technische Entwicklung des Heeresluftwaffe. Seine bekannteste Leistung war der Dauerflug in dem auf der Kaiserlichen Universität in Tokio entwickelten Flugzeug, das unter Fujitas Führung in einem Fluge rund um Tokio 11 651 Kilometer in 62 Stunden, 22 Minuten und 49 Sekunden zurücklegte und damit im Mai 1938 den Weltrekord errang. Auch Fujita wurde in Anerkennung seiner Vordienste nach seinem Tode durch Rapiierhöhung zum Oberstleutnant geehrt. Wenn man ab«r von Japans j Ängsten Helden der Luft spricht, so nennt jeder Japaner sofort den Namen des Generalmajors Tateo Kato. Kato kommandierte nach glänzenden Erfolgen im China-Feldzug den Jagdfliegerverband, der dag Expeditionskorps des Generals Ya.aaschita durch Malaya begleitete und die Transportflotte der Verbände Yamaachitas in hervorragender Weise vor feindlichen Angriffen schützte. Sowohl die Landung in Malaya, als auch den Vormarsch nach Soden deckte Kato, damals noch Oberstleutnant, mit ««inen Jig«m in beispielhaftem Einsati. Nach Beendigung d«i Malaya-Feldzugcs flbemahm Katos iCorps eine wichtige Rolle im Burmakrieg, Dort fiel Kato am 22. Mai 1942 im Lunkampf Ober Akyab Sein Rekord — zum erstenmal nannte in diesem Falle die japanische Presse einen solchen persönlichen Rekord — stand damals bei rund 200 abgeschossenen oder zerstörten feindlichen Flugzeugen. Feldmarschall Tcrauchi sprach Kato eine besondere Belobigung aus: der Fliegerheld erhielt eine Rangerhöhung um zwei Dienstgrade zum Generalmajor. Die Nachricht vom Heldentode Katos rief im japanischen Volk tiefsten Eindruck hervor. Zahllos waren die Ehrungen, die seiner Familie und seinem Andenken galten. Japans Jugend gilt Katos heldenhafter Einsatz als neues Vorbild Kato, der das japanische Offiziersideal im Leben und im Sterben beispielhaft erfflllte. wird unifezählte Piloten der japanischen Luftwaffe anfeuern, durch Einsatz ihres Lebens aus der namenlosen Reih? ihrer Kameraden hervorzutretvn nnd Lufthelden Japana in werden. Im Bombenhagel von Keller zu Keller Durch brennende Straßen und stürzende Mauern die Menschen geborgen rd. Hannover Ende Oktober (FS) Die glutentzündeten rauchverboizten Augen sind wieder klar und festen Blickes geworden, die brand- und andeiea Wunden allmählich vernarbt und längst ist der aulopferungsvolle Hilfs- uud Rettungseinsatz der Männer der Partei und ihier Formationen, der Polizei und aller Hilfsorganisationen in der Kata-strophennacht zum 9. Oktober abgelöst worden von der Erfüllung der Pflichten, die jetzt das Leben an sie stellt. Ihnen oblag es vor allem, die am stärksten Betroffenen aus dei Gefahr der Rauchvergiftung und des Todes durch das Feuer herauszuführen. Wie vielen sie das Leben gerettet haben, läßt sich schwer feststellen. Aber groß ist ihre Zahl, wenn man das Ausmaß der Brände berücksichtigt, von denen Hannover heimgesucht wurde. Schon als wahrend des rasenden Bonibenüberfalls die großen Zerstörungen erkennbar wurden, als trotz höchsten Bekämpfungseinsatzes die Flächenbrände sich entwickelten, wurde diesen Mannern klar, daß jetzt alles für die Rettung der Menschen selber getan werden mußte. Greise, Frauen und Kinder mußten aus den Kellern herausgeschafft werden. So rannten und lief-in diese Männer im Bombenhagel von Haus zu Haus und von KeMer zu Keller, ohne an sich selbst zu denken. »Hinaus Ins Fre'e' Sofort hinaus, das ist die einzige Rettung!« Viele folgten ihrem Ruf viele waren aber nicht zu bewegen. In ihrer Erregung fühlten sie sicn auch weiterhin im Keller noch am sichersten. So mußten sie gewaltsam ins Freie gebracht weiden und heute wer-I den die Geretteten diesen Mutigen und , 1 dlkrdftigen nur dankbar für ihr ener-] gisches Eingreifen sein. So wurde Keller I um Kellei geräumt, ohne daß die Man-j ner an sich selbst dachten, wie z. B. I jener Politische Leiter aus der Schiller-I Straße, der von einem verqualmten ' Keilereingang in den anderen sprang, ! bis der Rauch ihm dio letzte Kraft nahm und er den Flammentod sterben mußte, vor dem ei weiß wie viele bewahrt hat. Mit dem Hinausführen aus den brennenden Kellern aber war erst der kleinere Teil der Rettuivg geschafft. Durch brennende, einstürzende Straßenzüge mußte jetzt der Weg ins Freie gesucht werden. »Mäntel und Decken überl Mir nach , . .!« Schritt für Schritt galt es sich an der Spitze der Menschen vor-wärtszukämpfen durch Gluthitze und erstickenden Rauch. Wo die Möglichkeit gegeben war, wurden die Flüchtenden j zunächst an die Feuerlöschteiche ge-l" führt. Rund herum lagerte man sich. Erneut wurden Docken, Mäntel und Tücher ins Wasser getaucht, um Schutz nenen Funkenflm zu b'pten Bei dieser Flucht bis an den ersten Rettungsplatz vergaß man nicht. Greise. Gebrechliche und Kinder unter die Arme zu nehmen, auf ein Fahrrad, eine Karre, in einen Kinderwagen zu setzen, um sie so aus der größten Gefahr zu schaffen Manche lieber 300 Brücken zerstört überraiijcndc LeistiiniJ eines Panzer-Pionierbataillons dnb Berlin, 2. November In den Abw» hrkinnptpn an der suflita-lienisriien l-r<;nt hat em Panzer-Pionier-bii'ciilUin, ott unter schwerstem feindlichen Aitilh.rii'' -uer, das Vordrinqen mn-toMöicrt-r Icindlicher Kräfte durch Sprcnqiiiiri h nrieliallen und dadurch verhrndcrt, li.iß der Gegner die Opera-tioni'R '.Ii- cinfru^n P.mzerd'vision stören kfiii:,ie H.crbpi wurde von den Pio-nierpti .in im hr (ils 400 Stellen dfis Stra-ßi'nnef,' imt('ih'nrhr>n imrl iibf>r .^00 Biiil<-ken zerslürt Glpirhzeitig unterbrachen sie Sdmtlithf F„ .i'iibfihn- unrl Tel»M(r6 Unternehmertums dar. Wie weil in ihr bolschewistische Agenten und Parolen wirksam sind, ist bisher nicht zu übersehen. Auf alle Fälle bereitet der Umfang der Streikbewegung Präsic ent Roosevelt schwere Sorgen, da sie weite Kreise der {Öffentlichkeit auf Mißtifände aufmerksam macht, deren Aufdeckung ihm im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen nicht gleichgültig «ein k^mn. Die tJnruhe in den nordamerikanischen Bergwerken hat, wie Reuter meldet, auf Westkanada übergegriffen. über 1400 Bergarbeiter in Nanaimo, Cumberland auf der Vancoiiver-lnsel und in Princeton (Britisch-Kolumbien) stimmten für den Streik, Schätzungsweise 2300 weitere Bergarbeiter in Britisch-Kolumbien stimmten an anderen Orten darüber ab, ob sie sich mit der Streikanweisung, die von dpr Gewerkschaft in Caltiary herausgegeben wurde, einverstanden erklären sollten. Luftkampf über der Adria dnb Berlin, 2. November Messerschmitt-Jä(Jer stellten am Montag einen feindlichen Flugzeugverband über dem ostadriatischen Küstengebiet Tot in den Armen der Mütter Die »Befreier« in Süditalien — Ein amerikanischer Bericht wurden unter größten Anstrengungen davongetragen. Ais auch iür die Sammelplätze uunit-ten der Stadt die Gelaiir inuner bedrohlicher wurde, waren m dl« gleichen Männer, die sofort neu« Fluchtwega suchten. Uft mußten sie, um den endgültigen Weg ins Freie zu finden, allein I auf eilige Erkundung ausgehen, wäh- | rend derer sie ständige höchste Lebens- j geiaht bedrohte. Ging der Weg durch | einen brennenden Engpaß, lo holten sie die nächste Feuerwehr heran, um die gefährdesten Ausgänge so passierbar wie möglich ablöschen zu lassen. Schnell wurden dann Autos herangeschafft, uud durch die glühenden Engen ging die Fahrt der Tausende bii an den Rand der Stadt Es spricht für die Disziplin der Hannoveraner, daß es auch In diesen Augenblicken der höchsten Lebensgefahr keine Panik gegeben hat. Bekannt nur in ihrem kleinen Kreise, dessen Betreuung sie in ruhigeren Zeiten schon übten, werden diese Männer und Ihre Taten In der Terrornacht zum 9. Oktober ebenfalls namenlos und so gut wie unbekannt bleiben. Wenn in einem höchstgefährdeten Teil der Altstadt die Zahl der Toten ganz gering ist, )Dwohl mfln sich in den Trümmern gerade dieser Gegend heute kaum noch auskennt, so ist das allein ihrem mutloen T^insatz zu danken. Ein hohes Lied der Tapferkeit und Treue bis zum letzten Atemzuge wird ein Blatt in der Geschichte dieses Krieges auch diesen Männern einmal widmen. hhr. Porzellan aus Schweden Ein staatenloser Jude namens Lerni, der als ^ungarischer Kunstverständig r« auftrat, hat das schwedische Kunstleban und den schwedischen Staai um beträchtliche Summen geschädigt. Der geris8m in einer Glasschleifcrei die Ursprunf.'^be-Zeichnung entfernt wurde, worauf sie din Aufdruck bef^amen ^Import* und 'Mrde in China*. Bei Auktionen füllte f ^vni mit ähnlichen Methoden angib!ir'-e Sammlungen durch wertlose eijfene Ge-'^enstände aus. Levai hat si''h die Swht vieler Schweden nach Stilmvbel oder ■^Antiquitäten*, verbunden mit einer gewissen Neigung zur Flucht in Sachwerte geschickt zunutze gemacht, um sieh in schamloBer Welse tu bereichern. Insoweit wäre das nur ein Bericht aber einen Schwindel gleich manchem anderen. Unteressartt aber wird er dadurch, daß die Rasseziigehörigkeit des Levai aber in der schwedhchen Presse schamvoll verschwiegen wird. In dief^em wie in anderen Fällen, wo es sich nicht nur um Porzellan handelt. rum Luftkampf. Dabei konnten ohne eigene Verluste vier feindliche Flugzeuge abjtcRchossen werden. Flakartillerie der Luftwaffe brachte eine weitere Maschine zum Absturz, sodaß der Feind instfesamt fünf Flugzeuge verlor. Über dem südita-lienischen Frontgebiet wurden ferner zwei feindliche Bomber und ein Jagdflugzeug der Flakartillerie des Heeres abgeschossen. dnb Mailand, 2. November Einen aufsehenerregenden Bericht über die katastrophale Versorgungslage in dem von den Anglo-Amerikanern besetzten Teil Italiens erstattete, wie »Cor-riere della Sera« meldet, ein Mitglied der Kommission des USA-Ministers Mergenthau In diesem Bericht heißt es u a., daß an einem einzigen Tage in Neapel 250 Kinder in den Armen ihrer Mütter gestorben sind. Lastwagen mit Brot für die Besatzungstruppen seien von den ausgehungerten Italienern ge^rmt und geplündert worden, Die beseitenden Soldaten hätten auf die Menge geschossen und viele Per- sonen getötet. Der Bericht fügt hinzu, daß die anglo-amerikanischen Soldaten das Recht hatten, jederzeit Haussuchungen vorzunehmen und alles das zu re-guirieren, was den Besatzungstruppen dienlich erscheine. Die Bevölkerung lebe In ständiger Angst vor solchen rigoros durchgeführten Besrhlagnahmun-gen. In Palermo wurden strengste Maßnahmen gegen die italienischen Hafenarbeiter angeordnet, die als Protest gegen das Verbot von Lebesmitteltrani-portan für die Zivilbevölkerung die Arbeit verweigern wollten. Den Kanadiern wurde Befehl gegeben, mit Waffengewalt gegen »Widerspenstige« vorzugehen. Ausmerzun^ der Illegalen tc Sofia, 2. November Die Aktion gegen noch hier und da in Bulgarien auftretende illegale Gruppen hat mit voller Schärfe und unter Einsatz aller Machtmittel begonnen, teilt der bulgarische Innenminister Christoff mit. Gleichzeitig wurden Maßnahmen auch gegen jene illegalen Personen unternommen, die sich in den Bergen versteckt halten. Die Kämpfe gegen die Illegalen werden bis zu deren völliger Ausmerzung fortgesetzt werden. Ruhe und Ordnung im Lande würden um jeden Preis garantiert werden. Bisher hätten verschiedentlich illegale Personen von der Zusage der Regierung Gebrauch gemacht, sich durch freiwillige Rückkehr in ihr* Wohnstitten Straffreiheit zu sichern. Auf der Suche nach Beute dnb Bukarest, 2, November Gegen die Geringschätzung und Preisgabe der kleinen Völker Europas, die in der englischen Presse zum Ausdruck kommt, wendet sich die Zeitung »Actiu-nes« Der »Observer« z. B., schreibt das Blatt, habe die Existenz kleiner Völker in Gestalt von Staaten »eine Schande und einen Anachronismus« genannt. Die Tatsache, daß man von einer ganzen Reihe von Staaten, die zum Teil Verbfln-dete Englands seien, in dieser Weise spreche, bemerkt die rumänische Zeitung, sei bezeichnend. Im übrigen aber aei diese Sprache englischer Blätter darauf zurückzuführen. daß London auf der Suche nach Staaten und Völkern sei, di* es den Sowjets als Beute hinwerfen könnt. Neue Ritterkreuzträ|{er dnb Fflhrerhauptquartier, 2. Nov. ,Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Hein* Mothes, Führer eines Grenadierbataillons; Hauptmann Emil Rentschier, Kommandeur eines Grcnadierbataillonsj Oberleutnant Arno Taulicn, Kompaniechef in einem Panzerregiment und Leutnant d. R. Herbert Wollschläger, Beobachtungsoffizier in einem Artillerieregiment. Hauptmann Mothes wurde am 13. September 1914 als Sohn eines Werkmeisters in Berlin geboren. Hauptmann Rentschier erblickte als Sohn eines Bäckermeisters am 29. Mär* 1912 in Schorndorf (Württemberg) das Licht der Welt. Oberleutnant Taulien stammt aus Preußisch-Eylau als Sohn eines Malermeisters und wurde am 15 April 1<)19 geboren. Leutnant d R. Wollschläger wurde als Sohn eines Obcr-steuerinspektors in Preuflisch-Fricdland am 7. Juli 1917 geboren. Der Führer verlieh ferner auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Grnscmann, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader. Oberleutnant Walter Grasemann, als Sohn eines BKn-denanstaltsdireklors am 23 Juli 1917 in Hamburg geboren, hat sich im Kampf gegen England und der Sowjetunion als Einzelkämpfer und Verbat!Jsfiihrer hervorragend bewährt. Der Führer verlieh außerdem das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Korvettenkapitän Franz Kohlaul, Korvettenkapitän Kohlauf wurde 1910 in Klosterbeuren geboren Als Flottillenchef einer Torpedobootflottillc versenkte er den britischen Kreuzer »Charybdis« und den Zerstörer »Limbourne«, Unsere Kiirzmpldungpn dnb Das Heldentum aul Sizilien. »Es ist vorgekomnidVi, daß eine halbe deutsche Division nach 243tüiKliger ununterbrochener Beschießung und Bombardierung weitere 4Ö Stunden gegen acht ang-lo-timerikanische Divisionen slandhielt«, schreibt die Londoner »Daily Miiil« in einer Rückschau auf die Kämpfe in Sizilien. tc Belgische Freiwillige zur Ostfront, In Namur wurde ein neiies Kontingent Freiwilliger für die Ostfront verabschiedet. tc Wiederaufbau In Karellen. Die Direktion des finnischen ZentraUiusschus-ees der Landwirtschaltbgesellschnften hat jetzt eine Reise in die befreiten •chen Geijlete unternommen und sich dabei von dem guten Fortgang der Wie-deraTifbaiiarbeiten überzeugen können. dnb Englische Jugendfürsorge, Nach einem Bericht de« »Daily Sketch" erroqt in ganz F.nglnnd die Verurteihmg eines elfjährigen Jungen zur Auspeitfichung großes Aufsehen Der Junge, dem man die Ihm zur Last gelegten Vergehen nicht einmal nachweisen konnte, wurde außerdem für die Dauer von sieben Jahren upter Polizeiflufsicht gestellt. In der englischen Öffentlichkeit klagt m.in über d.i« Fehlen jeder positiven Jugendfürsorge. tc Juden verlassen Argentinien. Zahlreiche Juden aus Argentinien haben in Uruguay Ziifhicht gesucht. Andere seien bemüht, nach Chile zu gelangen. Druck u Marhiim»!' Vcrlnqs u DriKknrfl- Gel m. b M. - VerUasIeHutifl fgun BanrncHrtniT, H.iupltrhriftlc lung Antnn (miih'hflt k, beule In Martiurg « <1 r)"'». B.idtjanne R. Zur Zelt Anrelqpn dl« Preiiltutr Nr 3 vnm 10 April Auslflit der Ll(!f>>ning de* Blatte« hei hftheter G«w(ilt of'ur Dolrmbiitorunq gibt keinen Anipruch auf RlUkzahlung des Bezugt-geldat. marburger zettuno MHtwocH, 3. Norember 1943 * Wr, 307 * Seft« 3 HtiHtoUidu huiäubeu Glückbringer Man sollte nicht glauben, wie ansfek-kend ein freundliches Geiicht wirkt, Ein-mäl ganz abgesehen von der sonst geübten Höflichkeit, bei der ja neben dem freundlichen Wort auch da» freundliche Geiicht seine Rolle spielt, — auch im wortlosen und icheinbar beziehungilo-Mn Beieinander der Menschen geht von •Inem freundlichen Gesicht eine beinahe lauberhafte Wirkung au«. Wenn wir so beieinanderstecken, In der Bahn oder in den Arbeitsräumen, Werkstätten und Schreibstuben, können wir das itumme Aufelnanderwlrken leicht feststellen. Kaum »InAr tat unemp-flngllch dafür. Man kann «Ich l«icht den etwas ungehörigen SpaD erlauben, Irgend einen ganr unbeteiligt Dasitzenden eine Weile scharf anzusehen, es dauert nicht lauge, bis die Wirkung sich zeigt, er un ruhig wird sein Blick gefangen ist und sich vergeblich homüht freiy.iikommpn Man krinti das aufh statt mit stcirrom Blick iinfl unhöflichem Fixicrpn cinforh mit ein(mti freund'ichfin Gpsichf vorsii-chen. Man selzt sich hin, im Zitr|p im Büro, man steht im kiirzpm Atemholpn zwischen zwei Arheitsgängpii flti der Werkbank und drnkl rnsrh an etwas Gutes, an den Kin(i»rjiibp| abends heim Helmkommpn, an pinp kleine Fre'tde, die man seiner Frau hpreitpn will, oder einfach daran w-^s für ein guter Kerl man dorh im Clrtmdp selber ist. tlpd siehe da nnch kurzer Zeil beginnt d^r Widersf'hpin des eigenen frnh newo''de-nen Gesichts von jedem Genenfiber mehr oder weniger stark 7urilrk7u'!trah-len. Beweis? Das kann man nicht bpwei-Sfn. Man muß probieren. Also los! r Glückwunsch des Gauleiters Der Gauleiter hat an Schriftleiter Am-bro«chit2 anläßlich seine« 25j&hrigen Be-mfijubiläums folqeirvdes Glückwunsch-•chr«lben übermittelt: »Anläßlich Ihre« 25jährigen Berufsju-blläums als Schriftleiter spreche ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche au» und verbinde damit meinen Dank für all das, was Sie im Dienste unseres Volkstums seinerreit in der Untersteiermark und Im ehemaligen Burgenland geleistet haben. Heil Hitler! Uiberreither.« Das Unterland vorbildlich Besuch in Kindertagesstätten Unter Führung der Gaureferentin tür Kindertagesstätten halten sich diesei Tage die Kreisreferentinnen für Kindertagesstätten des Gaues Steiermark in Marburg eingefunden, wo sie nach Be-grüSung durch den Leiter dM Amtes Volkswohlfahrt Im Steirischen Heimatbund, Pg. Gilming, einige Kindertagesstätten In Marburg besichtigten. Die Referentinnen setzten dann ihre Reise nach Pettau fort. Dort wurden sie von Kreisführer und Landrat Pg. Bauer empfangen, der sie In die grundsätzlichen Ziele und Aufgaben des Steirischen Heimatbundes einweihte und besonders darauf hinwies, welch wichtige Rolle bei der Erfüllung dieser Aufgaben die Kindertagesstätten des Unterlandes spielen, Anschließend besuchten die Fachkräfte Kindergärten In Pettau und Wintersdorf und äußerten sich in voller Anerkennung über die vorbildlichen Lei-■tungen, die in der Untersteiermark trotz kriegsbedingter Schwierigkeiten erzielt werden könnten. * Giuschulungslelter Dr. Krep spricht in Marburg. Wie wir bereits berichtetön, spricht heute, Mittwoch, den .1- November, auf Einladung der Volksbildungs-statte Marburg, K.-Gnuschulungsleiter Dr, Kren über das Thema »Hie weltan-•fhaulichen Grundlagen des Nationalsozialismus.« Der Vortrag, den jeder hören soll, findet um 20 Uhr Im Saal der Volksbildungsstätte am Domplatz statt. ZusammenstoS zweier Radfahrer. Atif der Straße nach St. Nikolai stieß der 2ß-Jihrlfle Hilfsarbeiter Milan Borowitsch aus Laakendorf, Gemeinde Golldor.', mit einem Radfahrer zusammen, wobei Boro-witsch Kopfverletzungen erlitt. —• Reim Turnen brach sich den rechten Oberarm der ISjährige Hnusbesitzerssohn Anton Schelennikar an-s der Schmiderergasse in Marburg. — Brustkorbverletzungen zog eich durch Sturz vom Wagen der 61 jährige Landwirt Johann Sirk au« Gam» zu — Bei der Arbeit venmglflckte der .Ißjäh-rige Arbeiter eines Großunternehmens .Insef Topler au« Dobravn bei Mahren-berg. Er erlitt Brust- und Oberschenkel-cfuetsrhungen. — Sämtliche Verunglückten befinden sich Im Marburger Krnnken-bauee. Glückliches unfersfelrfsches Kinderland Froher Nachmittag bei den Edlinger Jüngsten — Die Kleinen basteln für unsere Soldaten Wir alle wissen, daß das Schicksal eines Volkes von seiner Jugend abhängt. Wie die Jungen und Mädel eines Volkes aufwachsen, erzogen und betreut werden, •o stehen auch die Männer und Frauen einst im Leben und kommen den Pflichten an ihrem Volk voll und gans nach. Es war daher eine der wichtigsten Auf* gaben des Steirischen Heimatbundea, auch im heimgekehrten Unterland, daß sich durch 23 Jahre einer Zwangsherrschaft beugen mußte, mit der es sich durch nichts verbunden fühlte, vor allem die Jugend von der Wicg^an, in seine Betreuung und Obhut zu nehmen. Ein« Reihe Ton Dienststellen dea Stelrisohen Heimat- lich blicken kleine bunte Märchenbilder von den weißen Wänden und von der Tante selbstgeschnitzte Holzfiguren zieren den Raum, in dessen Ecke ein großer Waschtisch mit Gläsern und Handtüchern steht. Das sich anschließende Zimmer ist für den Aufenthalt der Kinder bestimmt. Hier stehen zwei Tische mit Bänken und ein großer Spielkasten, Blumen und Bilder lassen die zarte Hand der Frau erkennen die hier ihres schönen Amtes waltet. Unzählige Freistunden widmet sie, die Gattin eines Ingenieurs, den Kindern der Edliogcr Bergarbeiter und mit Recht kann sie auf die bereits erzielten Erfolge stolz sein. Der dankbare Blick und die Kinder drehen sich in frohem Reigen Bundes steht daher schon seit den ersten Tagen der Heimkehr dieses Landes den untersteirischcn Müttern und ihren Kindern mit Rat und Tal zur Seite und sind bestrebt, schon das Kleinkind im Geiste des nalionalsozialisfiifchcn Gedankengutes zu erziehen. Diese Aibcit, die nun über zwei Jahre von einer Unzahl von Frauen und Jugendführern und -führcrinnen geleistet wird, trägt bereits die ersten Früchte.,. Stätten unijclriibtcr Freude Es ist bekannt, daß die Kinder von drei bis sechs Jahren in den Kindergärten erfaßt und mit 10 Jahren in die Deutsche Jugend übernommen werden. Was geschieht nun mit den Kleinen in der Zwischenzeit von sechs bis zehn Jahren? Sollte hier eine Lücke in der Erziehungsarbeit eingetreten sein? Nein, bei weitem nicht. Die Buben und Mädel dieses Alters werden in den Kindergruppen des Amtes Frauen im Steirischen Hei-matbund erfaßt, wo sie ihre weitere Erziehung erhalten und so planmäßig für den darauf folgenden Dienst in der Deutschen Jugend vorbereitet werden. Hier werden den Kleinen l>«i lustigem Spiel, Scherz, Turnen und fröhlichem Lied unvergeßliche Stunden echter Kindheit geboten, was heute bei der Vieibcschäftigt-heit des Elternhauses nicht immer möglich ist. Wenn die Tinten erzählen Dieser Tage hatten wir Gelegenheit, eine Kindergruppe in Fdlingen des Berg-baukreises Tritail zu besuchen und mit den dortigen Kindern einen Nachmittag zu verbringen. Auf einer kleinen Anhöhe neben der Schule steht das Haus des Amtes Frauen Im ersten Stock des Gebäudes ist in zwei Räumen die eine Kindergruppe des Ortes untergebracht, während die zweite sich in Loke befindet Beide zusammen zählen bisher 37 Kinder. Aber die Nachfrage nach Aufnahm« in die Kindergruppe wird immer größer, so daß die Leiterin sich wird entschließen müssen, in Kürze noch zwei weitere Kindergruppen zu eröffnen. Wie wir vor das Haus kommen, stehen dort schon die Buben und Mädel und erwarten mit kindlicher Ungeduld den Be-g^^n der Heimstunde. Als sie die beiden rTantcn«, die uns begleiten, erblicken, laufen sie ihnen entgegen und bald sind diese von dem kleinen Volk umkreist. Ein Fragen hebt an. was heute gespielt wird und ob sie wohl basteln dürfen und der Kasper wirklich kommt, der mit der Tante Mitzi aus Marburg angereist sein soll. Unermüdlich werden neue Fragen gestellt und erwartungsvolle Augen blik-ken uns an Mit Freude und voller Spannung geht es dann in die Räume der Kindergruppe, von den der erste ali Auskleide- und Waschraum dient. Freund- AnhSnglichkeit der Kleinen sind ihr die schönste Anerkennung. Vor Reginn der Heimstunde nehmen die Kleinen vor dem Bild des Führers Aufstellung und hell erklingt ihr Gruß dem Manne, dem sie ali das Schöne ihrer Kindheit zu verdanken haben Dann trägt die Tante schön säuberlich alle jene in ihr Buch ein, dio zur Heimstunde gekommen sind. Selten nur fehlt einer der Knirpse, denn sie wollen ja doch alle das Kindergruppen-Abzeichen erwerben, das aber nur derjenirje erhält der die Heimstunden regelmäßig besucht. .Jtigend dreht sich froh im Kreise Mit diesem kleinen Antritfsappell ist der Auftakt zur Heimstunde gegeben, und da...?« Und dabei dreht sich die ganze Gesellschaft in lustigem Reigen, der kein Ende nehmen will Tante Mitzi aus Marburg zeigt nun den kleinen Edlingern ein neues Liedspiel >So geht das LaternenanzÜnden . ..« und schon drehen sich alle wieder im Kreis. Zuerst etwas zaghaft das zweite Mal gebt es schon besser. Dann will die Freude über das Ncucriernte kein Ende nehmen, P 1 auderstflndchen in der »Kunstpause« Heiß und rot im Gesicht vor Eifer und Erregung wird dann eine kleine »Kunstpause« eingeschaltet. In dieser Zeit berichten uns die Kleinen von dem unlängst In Edlingen durchgeführten Kindernachmittag, der noch heute bei allen in bester Erinnerung ist. Da hatten die Tanten einen echten Jahrmarkt aufgestellt, an dessen f^uden vielo viele kle ine Dintje zu »kaufen« waren. Ja sogar Preise waren ausgcset/t, von denen der tfrößtc das heiß ersehnte Aquarium war. Da ging es natürlich lustig zu und noch heute rflänzen die Augen der Kinder, wenn sie davon sprechen D^ß «ie dabei sogar der -Mutti und dem Vater zeiijen konnten, wie «chftn es hei ihnen in der Kindergruppe ist. macht sie ganz besonders stolr Und nach Hause ging es erst, als schon die ersten Stcrnlein am Himmel erglänzten . . Zu Gast in Ohersteiermark Mit Interesse hören wir die Tante von dem großen Erfolg der Kindcrverschik-kung erzählen bei der zum ersten Male in der Unlcrs'eierniark Kinder aus Kiiider-gruppen als Gäste der steirischen Patenkreise in der Obersteiermark weilten Die Kameradschaftsarbeit der steirischen und untersteirischcn Kreise hat auch hier bereit» sichtbare Frfolge gezeitigt und so konnten 192 Kinder aus dem Trifailer Kreis als Gäste der Kreise Leoben und Weiz schöne Tage erleben. Mit runden Gesichtern, beachtlichen Gewichtszunahmen, mit Geschenken und vollbepackten Koffern kehrten die iün'Jfsten Gäste aus dem Unterland nach rehp Tagen wieder heim Ja, seihst für die Mutter zu Hause wurde von den Gasti'thern manch schönes Andenken mitgegeben Auch über die sprachlichen Fortschritte der Kleinen kann uns die Tante Erfreuliches mitteilen, als auch übet das Verständnis der Hergarbeiter für das Bestreben und den Sinn der Kindenirupnen. Gerne und freud'^ schicken «'e ihre Kleinen zur Tante, wo sie ihre Ttehlmge in guter Obhut wissen, während sie ihrer Arbeit nachgehen Die beiden unermüdlichen Tanten die von den Kindern »schwer* verehrt werden, erzählen uns KR lEGSW INTERHILFSWERK OPFEßSOmTAQf AM 7. NOVEWBER 1943 Aufnahmen' \t'ci8rn«Ulnrr Ii), Kc. 1< Pein tut so ein Papierhelm, von der Ta nie gefertigt schon treten sie im Kreis zu den belieb- i ten leichten Turnübungen an, denen sich | dann die verschiedensten Spiele anschließen, Dem Hahnenkampf, bei dem nicht selten die Gewandtheit der Mädel über die Stärke der Buben siegt, folgt ein Geschicklichkeitswettspiel So wechseln die Spiele in bunter Reihenfolge und immer wieder werden Bitten der Kleinen laut, dies und das noch einmal spielen zu dürfen. Schon ertönt es durch den Raum; 'Häschen in der Grube saß und schlief — armes Häschen bist du krank, daß du nicht mehr hüpfen kannst?« Und dann hebt ein Hüpfen an, daß es eine Freude ist Wieder erklingt es aus den jungen Kehlen: »Ist die schwarze Köchin Standort Gurkfeld deckt den Weihnachtstisch Bereits 11 000 Werkarbeiten der Jugend — Rege Arbeit im Bann Rann Wie alle Banne Her Deutschen Fugend führte auch der Bann Rann, der südöstlichste Bann des Deutschen Reiches, monntlich seine Wochenendschuluug durch, in der die Führer und Führerin* nen ihre arbeitsmäßige und grundsätzliche Ausrichtung für die Arbeit des kommenden Monats erhalten. Nach Erörterungen aller arbeitsmäßigen Probleme durch den Bannführer und die Bannmädelführerin, wobei besonders die Werkarbeltiaktion, in der der Standort Gurkfeld mit bisher II 000 Werkarbelten Hervorragendes leistete, besprochen wurde, sptach der Bundesjugend-fflhrer, Bannführer Schilcher, zu den Führern und Führerinnen. »Jedem Gelolgschaftsführer und jeder G'uppönfdhrerin Ist weil über dio Erledigung organisatorischer arbeitsmäßi- Wir yerdunkeln von 17.30 Uhr bis 6 Uhr ger Aufgaben hinaus eine höchste erzie-tierische Verantwortung übertragen, denn er gestaltet durch seine Arbeit an den ihm anvertrauten Jungen und Mädel ein Stück des kommenden Deutsch land, um das heute der Krieg geführt wird. Diese Verantwortung kann nur tragen, wer von einem vollkommen klaren weltanschaulichen Standpunkt aus da« Kriegsgeschehen um uns betrachtetU Der Bundesjugendführer stellte dann den gespannt und begeistert folgenden Führern und Führerinnen die aufbauende Idee des Nationalsozialismue dem zerstörenden, Persönlichkeit und Rasse verneinenden Bolschewismus entgegen. Zwischen diesen beiden Mächten wird der Krieg und damit das Schicksal Europas entscheiden. Banntuhrer Schilcher streifte dann kurz die Kriegsereig-nisBe und betonte dann, daß wir felsenfest an den Sieg glauben, aber auch ganz klar wissen, daß wir den Sieg erringen werden, weil immer In der Geschieht« noch die höhere Intelligenz, der itär- kere Glaube und die bessere Idee iiber alle materiellen Vlachtmitl#! gesiegt hat. Füj die Führer und Fühtwinnen ist es notwendig, aus diesen Erkenntnisst-ii die Folgerung tüi ihr Leben bis in die kleinste Tat zu ziehen, »Nur wer erkannt hat, daß Kampf für sein Volk den Sinn seines Lebens erfüllen heißt, der bekommt Jene sichere Persönlichkeit, jene gläubi gen Augen, die ihn befähigen, mitiei-ßender Führer ur^d begeisterndes Vorbild seiner Jungen und Mädel zu sein, nur der kann seine Aufgabe als Jugendführer erfüllenit Die Führer und Führerinnen des Bannes Rann, die ihre Jugendarbeit unter K'hwiengsten Verhältnissen leisten müssen und von denen viele Kameraden sich mit der Waffe In der Hand bewährt haben, gingen mit neaier Kraft und neuem Glauben In Ihre Standorte hinaus und werden auch In Zukunft ihre Pflicht unter allen Umständen tun. Die Fahnen der Jugend kann In der Unter-iteiermark niemand melir niederholen. noch mancherlei Aufschlußreich^-s och die Kinder sind schon ungeduldig Spielzeug aus... Zigarettin-schachteln Nun geht es an das fiasteln Bei einem Tisch sitzen die Buben mit Pinsel und Farbkasten oder Laub.sägc und nulcn und sägen darauf los. Nebenan ist es le bendiger, da schnitzeln die kleinen Friiuleins Papierketten aus allen Farben und bereiten »0 das Nötige für den Weihnnchts-bäum vor. Lustiges Gepl.ippcr erfüllt den Raum und die Tanten sind bald hier, bald dort, wo es eben was zu helfen oder zu zeigen gibt Tante Keck, selbst Mutter von drei Söhnen, von denen zwei bei der Wehrmacht und einer beim RAD ihren Dienst am Volk leisten, weiß Bescheid um alle Arbeiten, die so einen »Lauser* interessieren können. Sic erlebt so die Kinderzeit ihrer eigerien Buben im Kreise dieser Kleinen noch einmal tind weiß auch das Schöne dieses Krhbnisses zu schätzen . . Der firuß der Jüngsten an die ^ Fron! Während an beiden Tischen ein emsiges Schaffen herrscht, zeigt man uns mit besonderem Stolz die von den Kindern gebastelten Zigarettenschnchteln, Briefpa-piermappen und viele andere Dinge, die dann mit einem kleinen Brief und vielen Grüßen aus der Kindergruppe an die Front gehen, um dort den Männern aus Edlingen neben der Freude auch die Gewißheit zu übermitteln, daß sich ihre Kinder daheim in bester Obhut befinden I^e-sonders stolz sind aber nllc auf das neueste Geschenk, an dem sie gegenwärtig arbeiten Mit viel Eifer sind sie dabei, Holzplatten auszuschneiden, zu polieren und Landschaftsbilder der Heimat datauf-zukleben und sie dann als heimatlichen Gruß den Soldsten an die Front zu schik-ken. So bereiten die Kleinen viel Freude in den Herzen der Großen , . Aller Blicke sind nun auf die »Mar- burger Tante* gerii;htet, die sich an ihrer mitgebrachten Tasche zu schaffen macht El muß also doch etwas daran sein, sonst hätte man ja keinen Vorhang auf die Ein-gangstür gehängt Sollte wirklich der Ka»-per angekommen sein? Und schon sind die Bastelarbeiten in den Kasten verstaut und die Bänke aufgestellt Wie in einem richtigen Theater sitzen die Buben und Mädel jetzt auf ihren »Parkett- und Lo-gensitzen und warten der Dini!e, die da kommen sollen Spanniinft liegt in aller Gesichtrr und als der KtV.per wirklich erscheint, geht ein Klntschcn der kleinen Hände durch das Zimmer, dnfj man beinahe auf das Lied verö'^ssen hätte das zu Beginn der Vorstellung gesungen werden soll Als dann der fsasper mit seinem Freund Sepp die gerauhte Prinzessin wirklich aus den Händen des häOl'chen Räubers befreit, will das aufgeregte Schreien der kleinen Zuschauer kein Ende nehmen. Nur schwer gelingt es dem Kasper, die •Menge zu beruhigen nachdem er versprochen hatte, bald wieder einmal nach Edlingen zu kommen und einstweilen den Sepp als Pfr.nd hier zu lassen Damit gibt sich der ZuschBuerraum zufrieden, aber nur schweren Hp^zit* wird das Ende der Vorstellung zur Kernt nis genommen. Die Stunden im Kreis der Fdlinger Kinder waren auch für uns »Große im Nu verflogen. Auch diesmal stehen bereits die ernten Lichtleiu am Himmel, als wir die Kindergruppe verlassen Voll Freude und neuem Erleben stürmen die Kinder aus dem Haus ihren Heimen zu. Wir blicken ihnen nach, Mit einer Jugi'nd voll solcher Lebensfreude brauch* uns für die Zukunft nicht bange zu sein Norbert Jrgl'tsch Juj^end-Erfassunj^sappelle in Marburg Führerappell In WIndenau Im Leben ist es inimtr so, dcih ii'ir dann ein Stoff den Aniurtieruncien -eines Meisters gfjniigt, wenn inuiitr wieder von neuem an ihm qt-schl ffcn und gefeilt wird, Cen^u eo ist es in der Jugendbewegung, die nur dann ihr« gesteckten Ziele erreichen wird, wenn n dauernder Arbeit die Fiihrersr halt zu Menschen hf.-r.ingezogen wird, die dis unbetlingtes Vorbild ihren Jungen vor-anstehen können Zu diesem Zweck wurde Wie in jedem Vlon-it rli- hf:i X imn'r««; pi-ner Weltansoh.iuung vr-nirUeitP. An f.ne Singstunde schloß s.rh d.inn eine Aussprache über aktuelle Frnqen, in de en Vordergrund ais wichtigs* - Akt on die Werkdrbei: stand, die aeut' trut - nr • gs-bedingter Schwierigkeiten ein dopp- tes Ergebnis zeitigen muß. In Kii'ze 'Verden nun rtiifh die Elfemsptpch ihrnde .n ! len Einheiten f urchgefuhrt, ii;e ;■ h die gewuns'-hle Khiheii /w>;(h(n Ion Erziehungstakfnren dt-^ titeinh'iu^es .icr Schule und dei .lugend si h.itlen m 's*n. Die In andei^^ii Binnen s( tum du' . h-qetiihrten Eitassungsflppt'lh' \\eHl^>n n aucn In Marijing rth.|eh.ir-n um rn-i-gültig die Mlglied-si.ncitteA'. rliriitn --se bei der Deut^^hen Jiiqeni .md dlp dn vJt verbundene Staii's. n:;ehdnfr.>"t /u ren. Mit der spioi h>inf| ih)i h mrloiri Fragen fichloß dnr .N. rhm tt.-i Am Sonntag dari / wif^ - .n ■•n 1 in-heiter. fler ers'e Dip,! iq dos res abfiehalten, (l> r in -=■ t-ni unt' ?. V i-lauf die GisamtLiiisbilduiig iof Jun-nd zufianimenfaßle und .I'i ^nen .ill'^s ti"t, was in ihrem Intero'. enoc i ft hg es beim Fojtneil- '-der ■ •'^indpd pm-M, beim Lied oder Snip| rn t C'fer w-dr^n die Jungen ihiHei und -arrv n dt'M hirnst dns Bilf' einer hpgl^i:.t^r^'i- ' »mf';n'. b Der Strtbsle'tei riei Hun(irsrvM''^M:iinr) konnte S'< h snll'^' von rlr^m -1 d"r Gpfoltrschaften liber/ong®". und el len, daß d,e Jiuiend in Miihurn mar schiert S 7 * Etil neuer Träger des FIsernen Kreij/es II. Masse. .AK er^te, iI-m Ortsqruppe Würz, im Kr-;:s M.MbiH'i-Land, wurde der GreDodier Poiihn I.ud wig für sein tapf es V'-;hfiitfn Vüt d> m Feinde mit rioni rspinoii K'in/ II Klasse ausd' :rirbnrl Der Gdumuslk/iig de*« Reif hsar l>eils-dienstes kun/.erlieil in WindKr'igra/. Heute Mittwoi h dliend '"'i \ ■ Mnitt-lung des Amte^ Volkbildiinn im k'fis Mflrburg-Land der (jdiitni"i k/iirj d s Reirhsaibeitsdlenstp', iint< i pt' söiili* tior Stabtuhiumi de- Obeimiisik/iii'uh - is Apfel im HeinK^'biiiidsri.-i' in WIndi.M h-graz ein Km/iMl mit einem aiisncw.ihl-ten Progiamm. Die Vf;.urtfiliuMg, d e wieder großen Reihll bei dilon Volksgenossen firden WMd, Ist vprschont durch di»' Milwirkii'ui di" tipk inn'en Sängerin H^rma 11-ml WiertiMihnfr-r, ehemaliges Mitgl ed der Stiidtinchen Bühnen Graz Bis jetzt ;i(l 000 Besurlier. Die Aiisstel-hing »Bergvolk Solri.ilenvclk zahlte In d esen Tagen bpriMls den 30 000. Ha-Sucher. Die «tehpiiswt'rte - hau, die jetzt flufh um BpiMf^türke hus Italion bereichert wurrte, ist bis irum 10. November verlängert wordaa. Seile 4 * Nr. 307 » Mittwoch. 3. November 1943 MARBURGER ZEITUNG Bauern helfbn den Siedlern Den deutschen Siedlern, die in dieicm Jahr im Kreil Rann in der Untersteiermark einilesetit worden waren, mußten b«i der Weinlese in größerem Umfang Hilfeleistungen zuteil werden. Et war möglich, aui den Kreisen der Bau«rnsch*it selbst diese Hilfe zu mobilisieren, tumal die Anbau- und Erntearbeiten im Altgau zum großen Teil schon beendigt waren, überall sind die Bauern und Landarbeiter der Aufforderung freudig in großer Zalil nachgekommen. Ihrer 600 im Alter von 17 bis zu bO Jahren halfen so zehn Taj^c bv.-i der Weinlese im Ranner Gebiet mit. Dii'sc Si'lhslhiHe der Bauern hat reibungslos funkiionicrt und ihr Einsatz bedeutete einen vollen Erfolg. * To(!esi;illp. Im Alter von R5 Jahren ver-stiiilj in M.irhinq der Gottscheni Uinfeied-lei Tran^ Pü)o. Der Verstorbene'stammle -ms Mino!iil7, 'ipr »Cioltscheer Schwo'.z«, uiici war f'in finn^sehonor hrnver Bauer iin'.l Vtett Hilisarbeiter wurden, trug sich in Pre»-singgraben zu. Ijitolfle Nachlassens eine* Seilet stürztsn die vier Männer vom einem •labeo Meter hohem Gerüst auf dsQ Betouboden ab, wo ti« bewußtio« liegen blieben. Einer von. ihnen erlag den beim Aufprall auf den Boden erlittenen tchwe-ren Verletzungen auf der Stelle. Die anderen, und zwar die Hilfsarbeiter Prani Jesenko, Dominik Gramusch und Josef Steiili, wurden schwerverletzt und wurden bewußtlos in das Wolfsberqer Krankenhaus eingeliefert. Sie hatten schwere innere Verletzungen und Knochenbrüche erlitten. Sie sind zur Zeit noch immer bewußtlo6. Rürkfallsdieb mit Zuchthaus bestraft. Der 3tijähriqe Jo«ef Maier aus Kapfen-berq, der bereits »echsmal vorbestraft ist, hat sich innerhalb der Rückfallver-jährunqsfrist in eine Wohnung in Kap-fenberq eingeschlichen und eine Sparbüchse und ein Geldtäschchen mit 120 RM qßülohlen. Außerdem hat sich der Angeklagte nachts und unter Ausnut-ziinq der Verdunkelunq in den Keller eines Gasthauses In Kirchbach, Kreis Feldbach, eingeschlichen und aus dem Gastzimmer einen kleineren Geldbetrag, einen Rundfunkempfänger, ein elektrische« Büqeleiaen und drei Flaschen Schnaps entwendet. AI« Rückfallsdieb und Volksschädling wurde Josef Maler vom Sonderqerlcht Graz zu drei Jahren ' Zuchthaus verurteilt. Wirtschaft u. SomalpoliHk 81000 Arbeitsstunden weniger Der Vorteil von drei eingesparten Arbeitsgingen Bei der Hentellunl eine« bcstimmttD ArtikcU waren bisher folgende Arbeitt-glntfe notwendigt 1. Einstanien der Lacher, 2. Einnfthen der Löcher, 3 Falten dei Bandet auf die erforderliche Breite, 4. Umwehen und Abnihen, 5. Oberkante absteppen. Der Vorschlag einet Gefolgschafttmit-gliedes ging dahin, in den Artikel die erforderlichen Lficher gleichseitig mit einzuweben. Durch die Verwirklichung dieses Vorschlages wurden folgende Arheits-gänge eingespart; 1, Einstanzen der Löcher 6000 Arbeitsstunden, 2. Einnähen der Löchcr 45 000 Arbeitsstunden, 3. Wegfall der Seitennaht und der Naht für die Ausfranskante 30 000 Arbeitsstunden, insgesamt also 81 000 Arbeitsstunden. Außerdem wurden noch 25 Millionen Meter Nihfäden eingespart. In Zahlen kaum aussudrflcken ist die dadurch ermöglichte Kusitzliche Ferti» gung Ton den Arbelttkrlften, die nun von den nicht mehr benötigten Nih- tind Stanzmaschinen weggenommen werden konnten. Zu erwähnen ist schließlich noch, daß tich die neue Arbeittweise auch qualitätsmäßig ausgewirkt hat. Während die vorher eingettansten und umnlhten Löcher nur 13 kg Belastung authielten, ist jetzt eine Belastung von 20 kg möglich. Gefüllte Sparbüchsen Voller Erfolg der Deutschen Spaiwuche 1943 Die vom 23. bis 30. Oktober 1943 durchgeführte Deutsche Sparwoche 1943 hat nach den bisherigen Ergebnissen bei Banken und Sparkassen einen vollen Erfolg gehabt. Allgemein ist gegen das an iich schon günstige Vorjahrergebnis eine weitere Steigerung zu verzeichnen, so daß die Höhe der Einlagen die der Vorjahre übertrifft. Bemerkenswert ist, daß sich der Durchschnittsbetrag der Einzahlungen während der Sparwoche weiter gehoben hat und auch ein beachtlicher Zugang an Neusparern festzustellen Ist. In diesem erfreulichen Ergebnis der Deutschen Sparwoche 1943 zeigt sich mit allei Deutlichkeit die ungebrochene Nervenkraft des Deutschen Volkes in Stadt und Land und sein unerschütterll-ctier Wille, jetzt und in der Zukunft einen Beitrag zur Erringung des Endsieges zu leisten. Lleleranwelsung der Wirttchaftsstella für Möbel. Die Wirlschaftststeile für Möbel gibt eine allgemeine Lieferanweitung, nach der die Lieferung von Sdhlafzim-mermöbeln, Küchen-, Woihnzinuner- und Polstermöbeln durch Möbelhereteller an Wiederveräußerer sowie zwischen Wie-derver&ußerem nur auf Grund einer besonderen Genehmigung zulässig l«t. Die Lieferung von Tischen und Stühlen aller Art durch Möbelhersteller an Wiederver-äußerer und durch MöbolverÖuBerer an Verbraucher ist in Höhe von 50 % der monatlichen Erzeugung de« Hersteller» nur auf Lieferanweisunq der Wirtschaftestelle für Möbel zulässig. Wir hören im Rundfunk Mittwoch, 1, Novcmbcrt Relchiprogrammi 10—11: Knmpuaitten im Wai-fenrock. — 11—11.3U; Schöne tänteriiclie Muiik. — 11.30—12: Ober Land und Meer (nur Berlin, Leipzi[2, Poten). — 12.35—12.45; D»r Bericht lur Litfe. — 14.15—14,45: Du Dcuticht Taut- und Unterhaltungaorchcaltr mit beachvln^tin Wtiicn. — IS.30—16: Auagtwihlt« Opcrokllngt, Sinionl«-nod Kamatrmutikilti«. — 16—17i Otto Dobrindt dlrigiart. — 17.15—17.Mi Unt^rhailunjimualk w-acrar Ztit — 17.S0—It: Daa Buch dar Zalt. — 18.30—19; Dar ZaHapIctftl. — t9.tS—1<).30i Fronl-herichta. — 20.15—21i Liadcr und Klinga dar Heimat. — 21—22; Heitera Gcgcna&tze in der Bunten Stunda. Efji Briest Rt)iriiiii VOM Theodor I'ontane 83 Forfsctzunt« I) : ; > suh denn anrh. Efti prri.. t( s ' Ii Mrilim um rin rifMlnyes UM ; , 1] i'lo' Rrio:.| grhorlo zu ri. 1 V\ Ii' ni.ilikf'ii) und vi'rlor ein ( f.- h;-'i kfJ. Dibci Wtii ,il'. . .!; 1. ^ililirfiiirliu-, .ri oiiit-ni brstdn-(1 11 ,. . iii'.'! /ii"mI v^'oiin Wrst- I i:ir i iti firrnip ' ir'v.'o!i< iim Hirn-I!.. /'- i \ I hr;:- h ' f v.clf! Stimflou im ii !■!! \!: ml ■ hin'.) rjliiq .sic wnhl ci'ii Ii ';il (!'■■ f'Piilnr hm ii;s und ins Luch, Ol- '.iii.: 1. .'Iif .Mt'il; V'Mt, und sei/'e M- h v; ^111 s f in-iii" ficwonii'n auf ei r M: • !• n/ iUp iti' I s- !i in Tiriurne ver-]• ''ri .ji'l il.i' Ix'imi" I II inri m en Amp tc ! I -ii -1 ;1 f «.i( h ini Win(!(' bewpq-tr Dm qrh;' iTrin^.or s'i «Urin*, saqfe It v ml f-ir ~s| rl'nff iinf.(*ren Leuten b'sr flu »her ( n'^drirht hatte iiri'i iis *ir ml' K'^-^iiwiflii aliein war fi • !to uli h k inn ich nicht gut mit- ri('''m r'n. Roswlhit liu hist zu dick und ni' 'u in'^hi aiil dr- fullen.' "\'u, gnrid gt' ithu, so srhllmm Ist es dorh noch nicht. Ich könnte Ja djch norh heiraten f Nafuf^Ürh'. larhif Effl kann mrT; immnr nnrli .Aber weiRl du, Ros " unnn i^h finrn H'ind hätte der mich begleitete. Papas Jagdhund hat gar kein Attachement für mich, Jagdhunde. s:nd so dumm, und er rührt sicli imme* erst, wenn der Jäger oder der Gärtner die Flinte vom Riegel nimmt Ich muß jetzt olt an Rollo denken.i *Ja«, sagte Roswitha, »so was wie Rollo haben sie hier nar nicht. .\ber damit will ich nicht.«; gegen .hier' gesagt hfilirn. Hohrn-Crommrn ist sehr gut.-c ♦ F.s Will drei, vier Tage nach diesem C(!^prflch zwischen Efli und Roswitha fliiß Innstptten um eine Stunde früher ir. sein Arhrilszimmer trat als newöhnlith Die Morgensonne, die sehr hnll schien, hntio ihn geweckl, und weil er fiihlen mochte, dall er nicht wieder einschla'en würde, wni er aulgestanden, um sich an eine Arbeit zu machen, die schon seit geraumer Zeit der Erledigung harrte. Nun war es eine Viertelstunde nai'h acht, und er klingelte Johanna brach'e das Frühstürkstablett, aul d^m neben der Kreiiz/eitung und dei Norddeutschen .Allgemeinen auch noch zwei Briefe la-fjen Er überflog die Adressen und erkannte an der Handschrift, daß der eine vom Minis'er war Aber der andere? Der Poststempel war nicht deutlich zu lesen, und das »Sr. Wohlgeborcn Herrn Baron von Innstetten« bezeugte eine glückliche Unvertrautheit mit den landesüblicher Titulaturen Dem entsprachen auch die Schriftzüge von sehr primitiven Charakter Aber die Wohnungsangahe war wieder merkwürdig genau: W Keiths'rafle I c, zwei Treppen hoch. Innstetten war Beamter genug, um den Brief von »Exzellenz«, zuerst zu er- brechen. »Mein lieber Innstettenl Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daQ Seine Majest&t Ihre Ernennung zu unterzeichnen geruht haben, und ich gratuliere Ihnen aufrichtig dazu.« Innstetien war erfreut über die liebenswürdigen Ztilen des Ministers, fast mehr als über die Ernennung selbst. Denn was das Hö-herhinaufklimmen auf der Leiter anging, so war er seit dem Morgen in Kessin, wo Ciampas mit einem Blick den er immer vor Augen hatte, Abschied von ihm genommen, etwas kritisch gegen derlei Dinge geworden. Er maß seitdem mit anderem Maße, sah alles anders an. Auszeichnung, was war es am Ende? Mehr als einmal hatte er während der 'hm immer ireudloser dahin fließendci TaoG einer halb vergessenen Ministeriainnek-dote aus den Zeilen des älteren Landenborg her gedenken müssen, der, als Ci nach langem Warten den Roten Adlerorden empfing, ihn wiifend und mit dem Ausrufe beiseite warf: »Da liege, bis du schwarz wirst.« Wahrscheinlich war er dann hinterher atich »schwarz« gewor-d'>n, abei um viele Tage 7U spÄt «ind sicherlich ohne rechte Befried gung für den Empfänger. Alles was uns Freude machen soll, Ist an Zeit und UmstÄnde gebunden, und was uns heute noch beglückt, ist morgen wertlos Innsfetten empfand das tief and so gewiß ihm an Ehren und Gunstbezeugungen von oberster Stelle her lag, wenigstens gelegen hatte, so gewiß stand ihm jetzt fest et kÄme bei dem glÄnzenden Schein dei Dinge nicht viel heraus, und das, was man .das Glück' nenne, wenn't überhaupt Atistiere, sei was anderes als dieser Schein. »Das Glück, wenn mir recht ist, liegt in zweierlei; dann, daß man ganz da steht, wo man hin gehört (aber welcher Beamte kann das von sich sagen), und zum zweiten und besten in einem behaglichen Abwickeln des ganz Alltäglichen, also darin, daß man ausgeschlafen hat und daß einem die neuen Stiefel nicht drücken. Wenn einem die 720 Minuten eines zwölfstündigen Tages ohne besonderen Arger vergehen, so liißt sich von einem glücklichen Tage sprechen.« In einei Stimmung, die derlei schmerzlichen Betrachtungen nachging, war Innstetten auch heu?e wieder. Er nahm nun den zweiten Brief. Als er ihn gelesen, fuhr er über seine Stirn und empfand schmerzlich, daß es ein Glück gebe, daß er es gehabt, aber daß er es nicht mehr habe und nicht mehr haben könne. Johanna trat ein und meldete: »Geheimrat Wüllersdorf. Dieser stand schon auf der Türschwelle. »Gratuliere, Innsletten.« »Ihnen glaub s ich's; die anderen werden sich ärgern. Im übrigen ...« »Im übrigen. Sie werden doch In diesem Augenblicke nicht kritteln wollen.« »Nein. Die Gnade Seiner Majestät beschämt mich, und die wohlwollende Gesinnung des Ministers, dem Ich das alles verH/^nke, fast noch mehr.« »Aber .,.« ^>Aber Ich habe mich zu freuen verlernt. Wenn ich es einem anderen als Ihnen sagte, so würde solche Rede für redensartlich gelten. Sie aber, Sie finden sich darin zurecht. Sehen Sie sich hier umt wie leer und Öde ist das alles. Wenn die Johanna eintritt ein sogenanntes Juwel so wird mir angst und hange Dieses Sich-in-Szene-setzen (und Innstetten ahmte Johannas Haltung nach), diese halb komische Büstonplastik, die wie mit einem Spezialanspruch auftritt, ich weiß nicht, ob au die Menschelt oder an mich — ich finde das alles so trist und elend, und es wäre zum Tot-schiel^en, wenn es nicht so lächerlich wäre.« »Lieber Innstetten, in dieser Stimmung wollen Sie Minislcrialdirektor werden?» »Ah, bah Kann es anders sein? lesen Sie; diese Zeilen habe ich eben bekommen.« Wüllersdorf nahm den zweiten Brief mit dem unleserlichen Poststempel, amüsierte sich über das .Wohlgeboren' und tiat dann ans Fensler, um bequemer lesen zu können. »Gnäd'ger Herrl Sie werden sich wohl am Ende wundern, daß ich Ihnen schreibe, aber es ist wegen Rollo. An-niechen hat uns schon voriges Jahr gesagt: Rollo wäre jetzt so fault sbei dat tut hier nichts er kann hier so faul sein wie er will, je fauler, je besser. Und die gnäd'ge Frau möchte es doch so gern. Sie sägt immer, wenn sie Ins Luch oder über Feld geht: .Ich fürchte mich eigentlich, Roswitha, well Ich da so allein blnj aber wer soll mich begleiten? Rollo, Ja, das gingei der Ist mir auch nicht gram. Das Itt der Vorteil, daß sich die Tiere nicht so drum kümmern.' Das sind die Worte der gnäd'gen Frau, imd welter will Ich nichts sagen und den gnÄd'gen Herrn bloß noch bitten, mein Annlechen zu grüßen. Und auch die Johanna. Von Ihrer treu ergebensten Dienerin ^ Roswitha Gellenhagen.« .Sr}nv"r traf uns die Nachricht, daß unser lielii-,' S'ihn und Driidei Johann Kosi Gefreiter in einem Grenadierregiment, ausgezeichnet mit (1( m Eisernen Kreuz IL Klasse m bliihendeii A '<:i von 22 Jdhren bei den schweren K iiiipf'n im ( ten am 12. Auyust 1943 gefallen ist. •Mcirburq Diciuweiler, den 29, Oktober 1943. Joht.nn und Johdiiiid Kosi, Elterni Franz, dzt. im Felde, -ildni.sidus, dzl. iiu leide, Georg, Josef, Kontad und .•\ugust, Brüder) Aloisla, Maria und Ludmilla, Schwestern. 'Ml« ■Hm In tii fi r Tiua. r yi-'oen wir bnk.tnnf, dtiO uns iiHieie liebe Tochter und Schwester, Fräulein Emilie Keuschler am Montag, den 1. November 1943 nacJi kurzer, schworer Krankheit für immer verlassen hat. Dris Begräbnis der Verstorbenen findet am Mittwoch, den .'i. Nnvemher 104.3, um 17 Uhr, auf dem Brunndorfer Friedhof statt. Dif Messe für die Tote wird am Donnerstag, den 4. November, um 7 Uhr früh. In der Magda-lenenkirche gelesen. Brunndorf, Marhurg/Drau, 3. November 1943. In tiefer Trauer: Anton und Johanna Keuschler, Elterni Anton Keuschler, Bruder, und alle übrigen Verwandten. 61 1-V^IITfcllW f Schwer traf mich die traurige Nachricht, ' A mein e ri/.iger Sohn Franz Ziegler Panzergrenadier im blühenden Alter von 22 Jahren am 3. Oktober 1943 bei den sc hweren Kämpfen im Osten fiel. Sein seiiiilichster Wunsch, die Heimat und seine L'e.biiri w . derzusehf-n, blieb unerfüllt, Nie werden wir Dich ver'jfssnn, immer wirst Du in unseren Gedanken weitnrleiien Fern iJeiiier geliebten Heimat ruhst Du in fremder Erde. Drauweiler, Marburg. Rogeis/KÖtsch. In tiefer Trauer denken an sein fernes Grab: .lo'ieflne, Miit'eri Martin und Mathilde Ledineg, Groß-elkin; Johann, Anton, und alle übrigen Verwandten. 960 I In tiefer Trauer geben wir bekannt, daß unser lieber Bruder Vinzenz Blagotinschek Grenadier Im blühenden Aller von 18 Jahren am 20. Oktober 1943 bei den schweren Kämpfen im Osten fiel. Nie werden wir Dich vergessen, immer wirst Du in unseren Gedanken weiterleben. F r a ß 1 a u, im Oktober 1943. In tiefer Trauer denken an sein fernes Grab; Anna und Maria, Schwestern, urvd sämtliche Verwandt« 19 * Unfaßbar und hart traf uns die traurige Nachricht, daß unser unvergeßlicher Sohn, Bruder und Neffe „Schr.ierzerfüllt geben wir die unendlich tratirige Nachricht, daß unser unvergeßlicher Gatte, Vater. Solm, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Stanislaus Flegaritsch Postangestellter am Montag, den 1. November 1943 nach kurzem, schwerem Leiden unerwartet im blühenden Alter von 31 Jahren verschieden Ist. Das Begräbnis des auren Toten findet am Mittwoch, den 3. Novc.nber, um 16.15 Uhr, in Drauweiler statt. Marburg/Drau, Kroatien, 3. November 1943. In tiefer Trauer: Katharina Flegaritsch, Gattini Nada und Erika, Kinder) Familien Flegaritsch und Kreinz. 66 Friedrich Kowatsch Panzergrenadier am 30. August 1943 in einem Armee-Feldlazarett seiner am 2R. August erhaltenen Verwundung erlegen ist. Wer unseren Friedl kannte, weiß, was wir mit ihm verloren haben. Buchberg Franz, Teipplnadorf, Im Oktober 1943. In tiefer Trauer: Franz und Maria Kowatsch, Eltemi Pranz, Wlda, Ladislaus, Maria und Emil, Geschwlsteri Franz Anschel, Schwageri Familien Bresouschek und Napotnik. 18 Unser Innigstgeliebter, treubesorgter Gatte, Vater, Sohn und Bruder Rudolf Bambitsch Professor, Germanist und Oberleutnant l. 1. ist uns am 11. Oktober 1943 Im 34. Lebensjahre In Skutari bei Ausführung seines Dienstes auf tragische Weise entrissen worden. Unvergeßlich bleibt unaer Gedenken an »ein fernes Grab In Podgorica, Montenegro. In tiefer Trauer: Gattin und SOhnchen; Johann und Johanna, Eltemi Ella, Schwester» Hans, dzt. im Feld«, Bruder. 12 WMH mm TlefbetrtJbt geben wir die traurige Nachricht, daß unser lieber Gatte. Vater, Bruder und Onkel, Herr Johann Köstner ehem. Besitzer und Gastwirt in Stalzern (Gottschee) nach lingerean, schwerem Leiden ian 72. Lebensjahre für immer von uns gegangen itt. Er MAirde unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung am 10. Oktober 1943 auf dem Ortsfrledhofe in Arch beigesetzt. v Gmein (Rleg), am 11. Oktober 1943. H Maria, Gattim Johann und Sophie, Kinderi Josef und j-l Rudolf, Brüder, sowie alle übiigen Verwandten. 14 8 RerbBt für das Deutsche ßote Hreoz Anzeigen finden durch die Marburqer Zeitung weiteste Verhreittintjl Vom tiefsten Schmerze gebeugt, geben wir allen Verwandten. Freunden' unc Bekennten die traurige Nachricht, daß mein innigstgeliebter Gatte, unser Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Herr Anton Rauter nach langem, schwerem Leiden am Dienstag, den 2, November, um 1 Uhr, uns für immer verlassen Hfl t Die Beisetzung unsere» teuren Toten findet am Donnerstag, den 4. November 1943, um l.*? Uhr, am StÄdtlschen Friedhofe in Drauweilnr statt, Marburg, Oberradkersburg, 1. November 1943, In tiefster Trauer; Johanna Rauter Gattin, und Kinder sowie alle Verwandten und Bekannten. ! f'! icder ectfiebs- rjtirer joH dtis i/eropiliiiirgs-und Rnilslilatt des Chefs der /.ivllvcrwaltunj m dci Unter' ;fricrmnrk escn Bezuil«-preis monatlich liM l.Ä stcllun^Jcn Bind an die CiC-Hchliftsstelle des Vcrord-nunf{s- und Amtsblattes, MiirburiJ'Drau. l^ndi^uHse ö. ^11 richten MARBURGER ZEITUNG STADTTHEATER MARBURG-Drau Donnerblag, 4. November: ABENTEUER IM ATLANtili, Operetln in 3 Akten von Oskar Felix und Eduard Rngati, Musik von Albr^'clit Ncluing, Ge-chlosäfne Vorstellung für die Wehrmacht. Kein Kartenverkauf. Bcvj.nn 20 Uhr, Ende 23 Uhr. Mlllwoch, 3. November: DER KUHREIGEN. Oper I - 3 Akten von Wilhelm Kienzl. Beginn; 20 Uhr. Ende 22 Uhr 30. Preise II Vorverkauf außer Montag tÄqlich von 9 bis 13 und von IS bis 18 Uhr an der Thea-terkii'^se, Thoitenas«« 3. UIvITERSTEIRISCHE LICHTSPIELTHEATER MAKBUtf'^-ÜWAU I UHlSPItH Hfiii»' 1h I« (0 /0 4.< tJhi Pprnnil 121« Pelur Pt'lpr.sun l.ul< Ttunker und Lotte Korb In GERMANIN DIp Cin^rhlrhle H(n«r kolunla1<^n Tat Pfli Miqenclllrtte nntni II Janreo olcht «ngela H- tpe«l-mant. — rUr Juiiendllrbe lugeliiaen. Lich-bai MArchan aacb dar BnAblung der Brüder Grimm- Der gestiefelte Kater und aln lustlyer Bt>l!ilm. — ErmAOlgta Pralia. Freitag. S Nov. geschlufiaeni» Wehrraachtvoistellung. Burn-I ic(iii«p9e''e (itili • SacbsenlAldcr itraBr Miltworb, t. und Donnemlag, 4. Novembai Der Kampf mit dem Drachen nlt Adele Sdiidrock, Lude EnglUcJi, Joa StOckal u. Grell Thaltnxr. — Fttr Jugtiudllrba alckt »gelaMan. Mdropo'-I.^cli^sfvirrfe Cilll Mlllworh, 3. und Uonnerilag 1. Novumbar Die Junßfern vom Bischofsberg CarU Ruft Hdoi Braniewetler Lina Carttani and tleni Rlrbl Rl FQt Jufj4*ndti(hf afl1«i II Jähren olcbl aog^latteai Curiileid Mittwoch, I. November Die Pfingstorgel mit LaitT Marenbarb, Cbarlott Daudart, Maly Dal-ichalt, M'irliia Ried, Paul Holfmann, Waller Jauaaa u. a — Mitiwrxh um 17 L!hr fUr Jugendliche tugelaiiea. Lic(i<»f«iif^'e I fli/l^enher€)> MUI Huth 3. und Dnnnervt^fi, 4. NovAinbor ICin Leben lung mit Paula Wc'irly, ODttsihalk, Maria Ander- ga«l iin-i>clUi rr nliht f|i(|(-takvenI S^aJilfieaier Mlllwodi, 3 und D.mnrrsla«) 4. Novrmber i'ahrt ins Lehen Herb»>rl lllihnct, Ruth llillhirq Kiirl Ludwig Srhrelher in phipm M irln.'-tihn v.m K iinpr.jdsrhiilt und Treue riit luqcn'llli he tiiilbr 14 J^lirrn nU hl (ug(>lat«nn. MiUvt'oi Ii, :i. iinil D'iniii'r\|,iq, 4. Novcmbfr Der Dschiinsfei ruft mit Hdrrv Pn 1, PiUil llpiiki UtsuU (.rahley, Gerda — Für Jiii|i'ndllrhü riipridtipn. M.Mirin n Licäitspie e Sacti%enieM_ Mlttuocli uiiil Diiniifrsla)!. 4, Noveinbor Eine Ifleine Nachtmusik Hannfi Sti'J/»r, lli'lll l-lnhon/ellitr, Chrlitl M>n(iyiTin«stik MiMtor, IlRn-tr- -: IS M.u-iirr-^ :,ni, 47--l • ansehe s; h i 'u-h, sonn m-ner ' e ' " '"T-'nufor; M' luiiimi-r H.ihnh *f hu- : K ' .1 'M. 4 l-M S' Tuiel den ^nUlnti'rt die »Mtirhll' i'* ' Zez/iin^« an fite Frnnl' Mittelloser Friseur-Lehrling am Samstagabend .om Schuflter Mikel bis Rathiiwplatz und Büfett Adolf H!tIer Platz 22 Stück Hflarnet7f- ve'lor«>n. Der ehrliche Finder möge sie aegen 10 i R.M in der »M. Z « abgeben 54 13 Vprsch'edcnes Tausche schöne, gute, Ziehharmonika Hohner-Student IV, mit 32 B^ssf-n, qeqen guterhaltene NMhTT ^«'-bine. Wertaiia-gleich. D. Seidinger, Gutsver-w.-^ltung Großsonntng, Kreis Pettau. 998-14 Tv.ische schönen Stetreranzug m t grünem Sch^i u Krawatte, f'iT cfhlankpn I7fl rm großen H Trn, l,idp1in«;e Galoschen Nr. 41, e'T r i ir qiilprhriltene Som-In'"^• hnbc ■ "len qu*"'hiH"nen R' '•'■^rqi'r m't Auf- ZiThlünri Arlrpsse er1;ent in der ,M 7 90,S-U T u- - \V' :— rb'omatisrhe 11 r;iniouikd, d;p; Vi g, mit 0 H I ; ;!= Hissen, für r qir 'n rin- nkrmnf.in- . r A;l - .^n der M 7 ■ 1 !;i __ ^ .'i.'i-l 4 'In-i-ih !lt( T Kinderwagen '.v'rd fi''!' !' -'und^u kpmnf.^nger • = ?'-i if 'hl. Am ; f .•■'im Mirbn-g a. d. Drau, - k^^-21 .56-14 F'^i-nbetf, 7! Miionlen'"'r, Ws'iß • ; ■ rV .h";r M.it'ijf/e, Vf'rr - !': ! i;- n ; nr-jf-n oi-n=-i Rini-i'iiiikpnrva,. -r-r m triii-- In n gr ■ . »• = V, M ... 20-11, rpfhfs, n-ai. .*^7.11 Taiinhe dainenrad gegen T?iii;''fii'iV' :-■; 'jTiii N-ischr. in d'.'T M. / . , M. ' urg-P'-.'ni, 58-14 iin«
chw1p<]ermutfer, Großnnuttei und Schwester, Frau Theresia Wrabi, Geschäftsfiau und Besitzerin, ruht nun nach einem arbeitsreichen, dem Wohle der Familie gewidmeten Leben für immer aus. Für die proRn Beteiligung bei der feierlichen Verabschiedung und Innige Anteilnfllirne an unserem Verluste, wie auch für die schönen Blumengriiße sagen wir tiefgefühlten Dank.
Pettau, den 30. Oktober 1943.
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Familien ITiibiflnltsrh mul Goloh
sowie Verwandte.
e#re«er!
Danksagung
Allen Freunden und Bekannten danken wir für die überaus liebevolle Anteilnahme, die uns anläßlich des Heldentodes uiiseres lieben IIAN'SI erwiesen wurde.
Clin, im Oktober 1943.
FAMILIE ALOIS ZEIBNKO
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VVi'nn df. PDsibiite tu itinno (omtnl uoit d t- Hw/Mg*-!}»*bflhr fflr die Msftiur-t/ihlno
„Marbacgat taltaaf" VarlrlebaabtatlaDf
DanksaguntJ
Für die liebevolle Anteilnahme anl.iniich de^ Ablebens meines Gatten, unseres V t-rs. i'nkt l . unti Schwagers, Herrn FRANZ (.AH'RAN, sprcche ich mei neu innigsten Dank .ins. ßesti -i Dank di ni Hi ir "'i Elin- und Schonchwerke A, vi, Wei/., besoncbTs Kiun Betriebsiat FriseiipichUfr fiii dio rülireiulen Aiisi hietb-Worte, dem Betriebs.issistenlen :=-h»v!?igbofer lüi die Beileidsaussprache der Dir kl on s:wie den Haus leuten-Nn< hhfjtii, KameraAktua|it&t« län]{st fiberholt lit. Dia lieb«r taufenden und ■Dielenden Bergknappen, aufgehetzt vom »Volontär«, dem Majorati- und ^^rj^her-ren Fürst Roderich, muten etwas antiquiert an. Aber dia Kostflma (das Ganza spielt ja in einer von der Operette imniar wieder bemdhten Backhendelzeit) helfen über dia Alterssprünge des Werkes hinweg, und vollends die Musik Zellers hat von ihrer Frische und Schlagkraft nichta eingebüßt. Das hat die sonntSgiga Neuinszenierung im Opernhaus wieder einmal treffend bewiesen,
Otto Langer, der sich ganz der Spielleitung widmen durfte, hat sich tief hineingekniet in die gute, melodiftse Gesangsoperette, wo es auf die Stimmen viel mehr als auf die Beine ankommt. Hier sprudelt noch ein voller Strahl tfinender, klingender Einfälle, die auf Chor und Solls gleicherweise verteilt, noch gant das Vorbild der Spieloper aus den Biedermeiertagen spiegeln. Im Obersteiger wird einmal nach Herzenslust musiziert, und man merkt auch den Darstellern an, das sie geru dabei sind, wenn es gilt, die Stimmen hören zu lassen. Wir dürfen glcich feststellen, daß sit auch vorhanden sind — einerlei, ob Josef Kepplinger als Obersteiger seih »Wo sie war die Müllerin« mit dem einst di« Welt erobernden Walzerrefrain »Sei nicht bös', es kann ja nicht sein« oder ob dia Komtesse von Fichtenau und ihr Roderich einander nach jeweils ganr persönlicher Vorstellung im Wechse^'esang dia Vorzüge der Ehe preisen, ob der Chor sein Glückauf! als solenne Chor-nummer hinschmeUert — es ist eines wi« das ander« eine Perle der Operettenliteratur, Diese Perlen geschickt zu fasrcn, ist Otto Langer als Spielleiter und Fritz Voglar als Dirigent im gemeinsamen einträchtigen Bemühen auf das Schönste gelungen.
Vor allem muß hiehei der Mitarbeit von Hanna Haas gedacht werden, der seinen Chor gewissermaßen auf Hochijlani polierte. Auch Hans- Hamann, dem liehevollen BühnenbildnÄ', der es sich angelegen sein ließ, t^tz mancher Erschwernisse im Yerbrauch von Material und .Farbe, ein tfÄutes Knappendörfl hinru-stellen und der auch die feudale Welt, im zweiten und letzten Akt nicht zu kurz kommen ließ. Kurz, es war eine sehens- und hörenswerte Aufführung, aus deren Gesamtbild wir noch den sympathischen Majoratsherren Roderich anführen wollen, den Hermann Kiwan ambitioniert sang und spielte. Eine ihm ebenbürtige Komtesse von Fichtenau war
Der Villa Romana-Preis für 1944
Der Villa Romana-Preis für das Jahr 1944 konnte, dank Sondcrbciträgen der Mitglieder, wiederum, wie im vergangenen Jahr, an drei Künstler verv'ehcn werden: an den 1916 geborenen N\alcr Walter Wichniann, Berlin, den 1906 geborenen Bildhauer VCilhelm Hausmann, Berlin und den 1908 geborenen Maler Kurt Lambert, Berlin
Dit Villa Romana-Stiftung geht auf •ine Gründung Max Klingers aus dem Jahr« 1905 zurück. Die Villa Romana in Florenz wurde von der Stiftung erworben. Sie ist ein Künstlerheim, und die j&hrliche Verleihung des Preises dient zur Auszeichnung und Förderung deutscher Künstler Der Preis besteht in der Gewährung von Unterkimft in der Villa Romana und in einem Barpreis ^.ur Bestreitung der Aufenthaltskosten. Die Dauer des Stipendiums beläuft sich auf jeweils ein Jahr. Im Vorstand und Beirat der Villa Romana sind das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda und «ndere Reichsministerien und Dienststellen vertreten
Die diesmal preisgekrönten Künstler stehen alle drei in den Reihen der Wehrmacht.
Eliuib«th Ziatmarmann, daran ffllll^a Stimm« xn prlchtigar Entfaltung kam. AU Bargdirektor Zwack aohuf Max Patichky wiader «loa taincr wirkungivol-len Figuran, crffillt vom Sch«itcl bis zur Zcha von lebendiger Spiellauna dieses immer auf «einem Posten stehandeo Künst-lars. Ais seine Frau Elfriad« und Mitglied «ines Damenterxetta« Schflrmann, Zimmermann, Seydel, das im zwaitan Akt das köstlich« »M&dal gehst du auf di« Pirsch, schieß nicht auf di« Hasen . . .« exekutiert, wobei Frau Schflrmann als Zugposaun« einen aigenan Rantf «innimmt, sei hier basondars hingswiesan. Als Nelly, erfreut« auch diesmal Herta Seydel durch ihr r«izvoll«s Spiel und •ine nun schon imm«r mehr an Bühnen-terrain gewinnende, sehr ansprechend« Stimme, deren ökonomisch« Führung aber für di« Zukunft «ntschaidend sein wird. Das komische Beamtenpaar, Tschida und Dusel gab Mitt«rstein«r und Schumann Gelegenheit, ihr« Eignung fflr di« Operette neuerdings unter Beweis zu stellen. Auch Rudolf Sawotnys Wirt im ersten Akt darf nicht vergessen werden. Wie überhaupt jede einzelne Leistung der guten Grazer Operettentradition so entsprach, daß man seine Freude haben konnte. Daher: »Glück auf!«
Als Pianistin von technisch hoher Reife und als feinsinnig empfindend« Künstlerin im Vortrag wies sich am Freitag Lotte Wlach-Kloß im Saal der Kameradschaft steirischer Künstler und Kunstfreunde aus. Am Programm, Beethovens Andante favori, der ois-moll Sonate op. 27, den Brahmswalzero op, 39, den vier Chopin Etüden und der Wanderer-Fantasie Schuberts, maß sich das gediegene Können der Kflnstlerln mit vollem Erfolg. Die einzelnen Werk« erhielten ihr« dem Wesen entsprechend« Form und erreichten, wie etwa di« mit stlrk-ster innerer Anteilnahme vorgetragenen Brahmswalzer


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»Meine Herrschaften, treten Sie näherl«	Anfoihm«i	Msrhiri
Szenenbild aus der Operette »Auf der grünen Wiese« im Marburger Stadttheater, deren Aufführung am morgigen
Donnerstag wiederholt wird
stisch arfolgta, muß in Anbatracht dar
dem Pianisten hier gestellten großen technischen Schwierigkeiten als ganz b«-nswalzer oder die Chopin-Etuden, t sondere Leistung gewertet werden. War-jene Brillanz, die eine pianistisch« Lai- mer, spontaner Beifall der Zuhörer nach stung erst zum vollen Genuß erhebt. Daß den einzelnen Stückcn und am Schluß auch da« Herausitestalten der Themen dankte der Künstlerin.
in der Wanderer-Fantasi« klar und pla- '	Kurf Hilriebrand Matzak
200 Jahre Universität Erlangen
Fichte, Schelling und Rückert lehrten an ihr
Am 4. November 194.1 sind «s 200 Jahre, daß die Universität Erlangen feierlich eröffnet wurde. Markgraf Friedrich von Brnndonbiirg-Bayreuth stiftete sie Im Jahre 1743 auf Anreciunq der geistreichen Markgräfin Friederike Wilhelmina, der Schwester Friedrichs des Großen Mannigfache Schicksal®, Aufstieg! und Niedergang avfl polltischen und fin«nzlell«n Gründen haben Im Laufe rweler langer Jahrhunderte das Lehen der UnlvarsitAt Erlangen bestimmt.
Zahlreich« hervorragende Forscher wirkten al« Lehrer an ihr: Fichte, Schel-ling, Rücknrt, Ohm, Kußmaul, Hauck, Puchf«, Emll Fischer. In Erlangen «tu-dierten Platen, Llebig, Ludwig Thom«, Walter Flex und Dietrich Eckart, Im Verzeichnis der Ehrendoktoren steht auch Altreichskanzler Fürst Otto von Bismarck als Dr. h. c. der Jurletenfakultät. Eine besondere Eigenart der »kleinen« Universität Erlanqen war und ist heute noch das enge pereflnllche, ja geradezu familiäre Vertranenaverhältnls zrwlsrhen dPTn akademischen Lehrer und seinen Schülern.
Immer zeigten »inh dia Erlan^er Dozenten und die Studentenschaft aufge-achlosspn für die deutsch-vaterländischen Notwendigkeiten. Von der Erlnn-aer Hochschule aus ist der Reirhsgftdan-ke über den engen fränkischen Dereich hinausqetraqen worden. Schon am 24. September 1923 wurde eine »Nationalsozialistische Studentengruppe« gegründet, deren Fahne die älteste studentische Hakenkrenzfahne Deutschlands Ist. Er-Innripn war auch die erste deutsche Hoch^chul#", die schon In der Kampfzelt, und 7war seit 1930, eine nationalsozialistische Studentenführung besafi. Bei der naflnnalsnrialKtlsrhen Machterqrel^ln^
1933 befand sich in den Reihen der Dozenten kein einziger Jude.
Heute steht die Universität Erlanqen unter den Gesetzen des Kriege«. Ein großer Teil ihrer Professoren und wissenschaftlichen Hilfskräfte ist an der Front oder leistet In den Lazaretten ärztlichen Dienst. Und von den Studierenden gibt heute der Frontstudent, das Feldgrau de« Studienurlaubers, der Hochschule ihr Gesicht und dem studentischen Lehen ■Inen neuen Stil,
Aus Anlnfl des 2OO]ährlg0(n Bestehens werden sich am 4. November 1943 füh-rejide Persönlichkeiten aus Partei und Staat und hervorragende Vertreter des geistigen Lebens Deutschlands und aus befreundeten Ländern mit Dozenten, alten und jungen Studenten, sowie Freunden der Hochschule von nah und fem III einer Gedenkstunde vereinen.
Der Spielplan den Stadttheaters Mnr-burg hat für kommenden Sonntag, den 7, November, folgende Änderung erfahren; Als Nachmittagsvorstellung kommt »Der Kuhreigen«, Oper in drei Akten von Wilhelm Klenzl, Beginn 15 Uhr, Ende 17 Uhr 30, zur Aufführung iPrelse II), während abends »Kabale und Liebe«, hflrgerllchos Trauerspiel von Friedrich von Schiller, gegeben wird. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr 30 (Preise I).
»Der Strom«, «in Oratorium von C»-sar Bresgen, nach Hans Baumanns Dichtung über die Donau, kommt Im Dezember durch den Wiener Staatsopernchor unter Welshach zur Uraufführung.
Ein Prager Roman aus der Zelt Rudolf II erscheint demnächst im Adam Kraft-Verlag in Karlsbad aus der Feder von Leo Mally und unter dem Titel »Die zwölf Närhte In Prag.«
Das Theater als Waffe zum Sieg
Der Reichsdramaturg eröffnete die dritte Leipzijter Uraufführunj{swoche
Im Leipziger Opernhaus wurde am Sonntag die dritte Leipziger Urauifüh-rungswoche in Gegenwart zahlreicher Dichter, Komponisten, Theaterleiter und Regisseure eröffnet. Im Mittelpunkt dieses Auftaktes stand eine richtungweisende Rede des Reichsdramaturgen Dr. Rainer Schlösser, der ausgehend von einer sinnvollen Deutung des Krieges, von der tiefen Notwendigkeit sprach, gerade in dieser Kampfzeit des deutschen Volkes die kulturellen Werte, insbesondere auch das Theater, zu pflegen. So wie ru allen Zelten die Helden der Deutschen Im Lle-de geehrt wurden, so will das Volk auch heute wieder das Ringen seiner Soldaten in der Sprache des Bülmendichtei« gedeutet und überhöht hAreo. An Hand einzelner Tatsadhen zeigte der R*lch*dT«-maturg, welch ungeheure Leistungen die deutschen Bühnen gerade in diesem Kriege vollbracht haben. Groß ist l&sbeeon-dere die Zahl der Uraufführungen, von denen durchschnittlich fast atijf jeden
Erste deutsche Knnstwoche In Frankreich
Das deutsche Institut in Bordeaux veranstaltet «ine »Woche der deutschen Kunst«, die erste Veranstaltung dieser Art in Frankreich, di« einen uberblick über das gesamt« geistig«, künstlerisch« und wissenschaftliche Lcb«n in Deutschland geben soll. Nach dar Zeitung *Aujour d" .1« gelte es damit, «in* Bresche zu schlagen in di« »geistige Maginotlinie«, die bisher da« Iranz&sische Volk vom deutschen getrennt hat. Im Rahmen dieser Kunstwoche werden verschiedene Veranstaltungen stattfinden, so eine Ausstellung des deutschen Buchschaffens während d«s Krieges sowie Konzerte, Theater* und Filmvorführungen.
Bllke« »Sonette an Orpheas« tranzO-stsch. In Paris erscheint In Kürze eine durch J, F. Angelloz vorgenommen« französische Übersetzung von Rilkef »Sonette an Orpheus«, Angelloz gibt außerdem die von Ihm bereits erschienene Übersetzung der »Dulneser Elegien« neu heraus.
Tag eine fällt. Die Vermehrung der Auf* gaben hat den Wert des Gebotenen nicht nur nicht herabgedrückt, sondern noch gesteigert. Spielleiter und Schauspieler bekennen sich heute wieder zum ursprünglichen Geist des Theaters, der Idee. Sie stehen damit tuimittelbai neben dem Didhter,
Zum Schluß kam Dr. Schlösser auf den heldischen Charakter der deutschen Büh^ nendidhtung zu sprechen. Es gibt für das deutsche Theater heute keine andere Sendung, als die, Anruf und Verpflichtung m sein, dem Nihilismus den Kampf anzueagen und so eine Waffe zum Siege zu werden.
Mit der Aufführung des Prolog« ene Goethes Paust klang die Eröffnungsfeier verheißungsvoll aus. Am Nachmittag des
äleichen Tages wurde als erstes Stück er dritten Leipziger Urauffülmmgswo-che Hans Schwarz' Drama »Kaiser Otto II« eus der Taufe gehoben.
Eine Glock-Gesarataasgab«
Das Staatliche Institut für Deutsche Musikforschung beauftragte den Göttinger Prof, Dr, Rudolf Gerher, der bereits eine Biographie des großen Musikers Christoph W^llllbald Gluck schrieb, mit der Vorbereitung einer Gesamtausgabe der Gluckschen Werke, die Im Bärenreiter-Verlag Kassel erscheinen «rird. Sie ist auf 35 Bände berechnet und in sechs Abteilungen gegliedert,
75 Jahre Technische Hochschule In München
Die Technische Hochschule In München kann In diesem Jahrs auf ein 75Jähriges Bestehen zurückblicken. Als »Polytechnische Hochschule« im Jahre 1868 errichtet, ist sie eine der bedeutendsten Bildungsstätten der Technik geworden Auf Llebiqs Anregung wurde ihr auch eine landwirtschaftliche Abteilung angegliedert. Berühmte Lehrer und Forscher aus allen Gebieten des technkichen Schaffens haben Ihrem Namen Im In- und Ausland hohes Ansehen verschafft.
Der Mann ohne Grosseltern
Eine Goschichtp aus der Sowjetunion Von Krlegsberlchler Wilhelm Pleyer PK
Im Schwatzen, so im harttilosen Schwatzen unter Kameraden kommt mau oft auf die merkwürdiysteh Dinge. Der junge Fjodor, um den es sich in dieser wahren Geschichte handelt, muß dpm Sowjetregime zuaestehen. daß das Schwatzen etwas verdammt Gefährliches ist und d.iß sehr darauf geachtet wird, von den Aufsehern und durch die heimlichen Aufpasser. Wie Ist es doch bei ihm selber gewesen?
Er heißt Fjodor — das Ist «In ziemlich gewöhrilicher Vornamei aber er hat einen ungewöhnlichen Zunamen —, sprechen wir ihn gar nicht aus, diesen verdammten Namen, den man wie eine Schlinge von feinem Draht um den Hals trägt! Eines Tages sit7t er, der junge Fjodor, mit anderen Künstlern beisammen. Es ist gprnrle etwas zu feiern, er ist vom Primgeiger der Philharmonie zum Sologeiger aufgestiegen Außer dem Dirigenten ist er der einzige, der stehfn darf, während die übrigen zweihundert sitzen abgesehen natürlich von den Baßgeigern, aber von denen darf mar dorh wirklich absehen.
Also, dahin hat er es schon qehrarht, der junge Fjodori man kann ihn nicht mehr überhören und übersehen. Sein Name, auch sein Zuname wird sehr ruh niend genannt -- zunächst einmal in dieser Runde von KflmTfTlen. Einer der j dltoren Künstler, der Sdiujer Nikolai, •
der erst hinzugekommen Ist, horcht auf. Nachher rückt er an den jungen Fjodor heran, rührt Ihn mit dsm Ellbogen «In bißchen an, blinzelt und sagt nach ed-nem Weilchen: »Einen merkwürdigen Namen has' du, Genosse Künstlername?«
»Niehl, daß Ich wüRte«, sagt« der junge Fjodor, »e>s ist mein Vatername.«
»So«, sagt der andere und schweigt eine Weile, aber dann fragte er wieder: »Was ist dein Vater?«
»Mein Vater hat die Aufsicht über einen bestimmten Abschnitt der Uralfl-Echerei. Es ist kein großer Abschnitt, nein, es ist nur ein kielner Abschnitt, aber Immerhin, er hat die Aufsicht Nun, ei ist Ja auch nicht mehr Jung» ja ... ich würde Ihn so gern noch einmal sehen.« Fjodor« Augen haben sich ml* Tränen gefüllt, aber nun lacht er hell heraus, muß husten, lacht, schflttBlt den Kopf, will etwas sagen, muß aber wieder husten.
Der andere Ist recht neugierig Da endlich redet der junge Fjodor wieder-»Flußfischerei, hahahahaa, und er hat nie etwas mit Wasser und Fischen zu tun gehabtI In seinem ganzen Leben nicht! Du mußt wissen, Genosse, er Ist — versetzt worden.«
»Ich verstehe-*, sagte der andere »Also versetzt. Und was war er denn vorher?«
»Früher war er Kunsthistoriker Sein besonderes Gebiet waren die Gemmen. Hr hat auch den Titel ,Professor', ob-7war er nicht lehrte; er war ein stiller rorschr-r, er hat nur Bücher geschrieben i Per Tit I ,Professor' stammt von früher ' her, aber ei darf ihn jetzt sogar noch
tragen, als Aufseher über einen kleinen ., ,< und der junge Fjodor lacht wieder, daß Ihm der Rest von Trinen endgültig über die Backen rollt.
Der Sänger Nikolai lächelte bloß er Ist vorsichtiger) aber mit einer lauten Lache ruft er dann- »Gemmen! Gemmen! Sf> albernes Zeug — Antike! Mit so was kann man seine Tage verbringen? Da muß man schon viel Geld haben!«
Fjodor sagt; »Ich glaube auch daß meine Elteni einmal sehr reich gewesen sind, es kommt mir so vori aber damals bin ich ja noch ganz klein gewesen. Ich weiß nichts, und es ist auch gleich.«
»Natürlich, es ist gänzlich egal« sagt der Sänger Nikolai, »es ist unerheblich und vollkommen gleichgültig.« Aber nach einer Welle fragt er^doch weiter-»Gemmen., ! Solche Wissenschaft! Dein Vater muß doch einen verdammt reichen Vater gehabt haben?«
»Von meinen Großeltern habe Ich nie was gehört, kann mich auch nicht mehr an sie erinnern«, sagt der junge Fjodoi.
Der andere schweigt, aber nach einor Welle spricht er winde'r Fjodors Familiennamen vor sich hin, und dann saat er wie nebenbei: Also du hast nichts damit zu tun, Genosse. Ist schließlich auch besser so.«
Hr blinzelt, und sie lauern einander ein Weilchen ani dann sngt dnr Sänoer-»Nflmlich OS hat doch da einfn hohfn zaristischen Politiker dieses Namens ge-qelien, der, wenn ich mich nifht Irre, 1017 tiqiiidiprl worden Is* . . Er war elr. Pcaktionär, es ninq wirklich nkht an r*ers , Verstehst du, np'in<;sp Haß mirh dein Name interessieren mußte? Aber
lassen wir diese Dinge, es Ist nichts damit.«
»Nein,« sagt der junge Fjodor, »damit ist es nichts, davon müßte ich schließ i]ch doch einmal gehört haben.«
Und er stößt mit dem teilnehmenden Genossen Nikolai an, sie trinken auf die gegenseitige Gesundheit, sie trinken au! die Kunst und beteiligen sich wieder an dem Lärm und dem Gelächter der übrigen.
Aber nachher geht der junge Fjodor, der Sologeiger geworden ist, recht nachdenklich durch die abendlichen Gassen der großen Stadt Er muß daran denken, daß er seine Großeltern nicht gekannt hat und daß er eines Tages ebenfalls eine Großmutter haben wollte, wie sein Spielkamerad Alexander Sowtscheff eine halte. Da schickte ihn sein Mütterchen zum Vater, und der Vater sagte »Weißt du, Fjodor, manche Kinder haben Großeltern, und manche haben keine l'u hast keine.« — »Aber«, sagte der kleine Fjodor, der nicht mehr so dumm war, »wenn ich schon keine GroßeHern habe 90 mußt du doch einen Vater und eine Mutter gehabt haben?« — »Dazu kann ich dir nichts sagen darüber muß ich schweigen Fjodor, und es Ist wirklich das allerbeste lür dich. wenn Ich schweige und du nichts w'lßt «
Und Fjodor, der Sologeuier der Phil harmnnin muß daran denken wie er einmal mit seinem nun verstorbenen Bruder, der drei Jahre älte' war, in I.e-nlnqr.Tft nuf dem Petrowskli Ostrow spaz'eren ging Da zeigte sein B'Uder auf eine der srhönen Vil'pn tind sagte; ),njp ha« einmal unsorpri Fl'ern gi^hori.« Aher mehr sagle auch sein Bruder nicht,
er sprach überhaupt nie mehr über dergleichen, obzwar sie doch «in paar Jahre lang noch beisammen waren und in dieselbe Schule gingen.
Daran muß nun der junge Fjodor denken, aber so denkt »r sich auch; Wer weiß, wie es damit In Wirklichkeit Ist. Dieser Nikolai mag ein rechter Schwät-7ei sein, wie alle diese bäuchigen Te-nöre. Nein, er soll mir keinen f'Joh ins Ohr gesetzt haben. Ich habe meine staatlichen Schulen absolviert, und Ich bin mit Bewilligung des zuständigen Genossen Kommissar Sologelger geworden. Wer wird, wenn Ich spiele, sich eines so fatalen Namensvetters erinnern! überdies haben *ie jet7t an der Oper einen Baß, der Ist ein ehemaliger Fürst Dabei hat er als Verschwörer Im schwarzen Dom.ino mit einem Dolch im Ärmel aufzutreten , hühahahaa. der junge Fjodor muß so laut lachen, daß l»r selber erschrickt und zum erstenmal fühlt er es um seinen Hals wie eine S(hllnge ans feinem Draht ,. Aber man wird doch noch lachen können, wenn man .Solnqolnnr geworden ist und darauf Pin paar Glfisrhen Wodka oetninken hat!
Der jtinge Fjndoi liebt seine Kunst, und er liebt das Leben. Ist es n'cbt viel tipsser, er hat seine Geiop, als daß er iigf^ndwo einen klf'inen Abschnitt der Flußfiscberei — ir^habahaa' llebl das l.ebpn. lind zur Not muß e«; auch ohne Gioßeltern gehen Oberhaupt in so ausgewachsenem Alter! Und auch über solche WItzr kann der innqp Fjodor unbändig lachen, wem 'hm nicht gerade das whrrp 'n die Annen "teint und er die feine Schlinge um den Hals spürt.