Ni. 384 «lännm«r«ti°n»plel»l Im «omplolr -anzj. ft. ll. h"b, st »«°. y»' d<« Zuft.ll»,.« <°, H«°« halb,. 5U l!. »lit be, P°ft ««"'l. N-'". ho"!- ' »»> Mittwoch, 14. Dezember. 1881. Nichtmntlicher Theil. Die Interpellation Taufserer. l., ^kr Herr Abgeordnete Baron Tau ff er er hat °elannllich in der Sitzung vom 30. v. M. in feinem und im Namen feiner Genossen eine Interpellation an ^e Excellenz den Herrn Minister und Leiter des Mtizministeriums Dr. Prazäk, betreffend die Ver. °tdnung wegen der flovenischen Gerichtssprache in Nrain, gerichtet, die in den beiden Fragen gipfelt: "!.) Aus welchem Grunde und zu welchem Zwecke hat ^-Excellenz die obenerwähnte Verordnung erlassen? A) Ist Sr. Excellenz bekannt, welche Deutung dieser ^lajs in slooenischen Kreisen erfahre und wie sehr ^rselbe dazu benützt wird, in den Parteiblätlern das Ansehen von Richtersprüchcn herabzusehen, dic Unabhängigkeit der Nichter anzutasten und die Autorität der Gerichtshöfe zu untergraben?" Diefcr Interpellation des Freiherrn v. Taufferer lvidlnet die „Tribüne" cincn längeren Artikel, dem wir einige Stellen entnehmen wollen. Indem wir die einleitenden persönlichen Bemerkungen des genannten Blattes über den eigentlichen Urheber der Interpellation umgehen, heben wir nachstehende sachliche Ansführungen desselben hervor. Die „Tribüne" bezeichnet die am Eingänge der Interpellation aufgestellte Behauptung, dass in Kram seit jeher und insbesondere seit Einführung der allgemeinen Gesehurdnuug vom Jahre 178 l, also seit hundert Jahren, die deutsche Sprache die Amtssprache bei Gericht war, als eine Unwahrheit. Bereits vor dem Jahre 1848 wurden bei den krainischen Gerichten Vechörsprotokolle, Eidesformeln lc. «. in fluvenischer Sprache aufgenommen. Im Jahre 1848 fieng man sodann an, flott darauf los slovenisch zu amtieren; mit dem Justiz. ministerial.Erlass vom 15. März 1862, Z. 865, und 5. September 1867, Z. 8636, wurde den Gerichts' beamten in den flovenischen Landestheilen die slo-venische Amtierung zur Pflicht gemacht. Slovenische Dluckjorten lagen bei allen Gerichten in Kram auf und wurden benutzt. Seit Jahrzehnten werden die Verhörsprotokolle in Strafsachen bei slovenischen Parteien ausschließlich slovenisch geführt, — Staatsanwalt und Vertheidiger Plaidieren slovenisch und die Nichter publicieren die Urtheile auch slovenisch, und zwar deshalb, weil in Kram 95 Procent Slovenen und 5 Procent Muss» deutsche waren. Bei dieser Sachlage handelt es sich also den Interpellanten lediglich nur darum, den mit den Verhältnissen in Kram nicht vertrauten Reichsboten Sand in die Augen zu streuen und auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Verhetzung dem Ministerium Eins anzuhängen. Zum geringsten fehlt diefer „frischen Luft"-Interpellation die fachliche Grundlage. Aber auch ihre juridifche Begründung ist eine Iammerleistung. Das Gesetz ließ die Herren Interpellanten ,m Stiche, daher musste fchnell ein paffendes Axiom eingeschmuggelt werden und dadurch entstand der für zedeu Juristen horrende Satz, dass der k. k. Oberste Gerichtshof als höchste Gerichtsinstanz die Sprachen» frage in Kram definitiv erledigt hat, not^dkUL in einem einzelnen, ihm zur Iudicatur vorgelegenen Besitz-stömngsfalle! Nun sagt der § 12 a. b. G. B.: Die in einzelnen Fällen ergangenen Verfügungen und die von den Nichterstühlen in besonderen ' Rechtsstreitigkeiten gefällten Urtheile haben nie die Kraft eines Gesetzes; sie können auf andere Fälle oder auf andere Personen nicht ausgedehnt werden. Dus zweite Hauptstück des Patentes vom 7. August 1850, Nr. 325, Pr. G. V., definiert den Wirkungskreis des Obersten Gerichtshofes. Diefer besteht nach demselben lediglich und vorzüglich in der Rechtsprechung. Auf den Gang der Iustizgcfchäfte hat er keinen Einfluss zu nehmen, vielmehr ist dieser zufolge der ßtz 90 und 92 der Gerichtsinstruction in letzter In-stanz ansfchließlich dem Justizministerium vorbehalten. Es konnte also der Oberste Gerichtshof mit einer seiner Entscheidungen die Sprachenfrage in Kram nicht definitiv erledigen. Ob aber der Iustizm in ister berechtigt war, in feinem Wirkungskreise die Gerichte auf frühere Mi-nisterialerläffe aufmerksam zu machen und insbesondere sie zu erinnern, welche Bedeutung den Sprüchen eines Gerichtes angesichts des § 12 a.'l,. G. B. zusteht* — diese Frage erledigt sich für jene fofort, die die Ge-richtsillstruction kennen — die sie aber nicht kennen, denen strht cs frei, sich al« Iinisten dadurch zu blamieren, dass sie oi-di 6t uidi vorjammern, der Justiz-minister habe sich einen unzulässigen Eingriff in den Gang der Rechtspflege erlaubt. . Draußen in Deutschland find tüchtige Juristen; hoffen Wir, dass sie die Interpellation Tanfferer nicht zu Gesichte bekommen, denn sonst müssten die Slaven sich für ihre deutschen Standesgenossen schämen. - Velanntlich ist die Entscheidung des l. t. Obersten Gerichtshofes in dcm obgcdachtcn Brsitzstörmlgssalle von dem Herrn Olicrlandesgerichts-Präsidenten in Graz an alle ihm unterstehenden Gerichte gleichsam als eine Norm hinausaegeben worden. (Anm. d. Rcd.) Vom Reichsrathe. 178. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, W.Dezember. (Schluss.) Abg. Ritter v. Chlumecky: Ich kann den Antrag des Herrn Abgeordneten Grafen Hohenwart nur auf das wärmste unterstützen und bitte den Herrn Präsidenten, denselben zur Abstimmung zu bringen. Der Präsident bringt hierauf den Dringlich« keilsantrag des Grafen Hohenwart zur Abstimmung, derfelbe wird einstimmig angenommen. Abg. Graf Hohenwart besteigt sofort als Antragsteller die Refercntentribüne und verliest die Regierungsvorlage. Dieselbe enthält folgende Bestimmungen : „§ 1. Die Regierung wird ermächtigt, zur Linderung der Nothlage der durch den Brand des Ringtheaters iu Wien Verunglückten und deren Hinterbliebenen sowie der in Bedrängnis gerathenen Theater-bediensteten einen Betrag von 50,000 fl. zu verwenden. Die zur Verwendung dieses Credites geleisteten Zahlungen sind für Rechnung des Jahres 188 l im Etat des Ministeriums des Innern, Capitel 7 für „außerordentliche Auslagen der politifchen Verwaltung" mit der Verwendungsdauer bis Ende März 1882 gefondert einzustellen und zu verrechnen. § 2. Die über die einzelnen Unterstützungsbeträge zu errichtenden Urkunden sind stempel- und gebürenfrei. § 3. Mit der Durchführung des Gesetzes, welches am Tage der Kundmachung in Wirksamkeit tritt, sind die Minister des Innern und der Finanzen zu betrauen." Der Referent beantragt die fofortige Annahme dieses Gesetzentwurfes. Abg. Ritter v. Schönerer beantragt, dafs die Summe des Credites von 50,000 fl. auf 100,000 fl. erhöht werde. Abg. Graf Hohenwart betont, dass wohl niemand im Hause sein dürste, der nicht diesen Antrag gern zu dem seinigen machen würde; allein der Betrag von 50.000 fl. dürfte vorläufig ausreichen, und wenn dies nicht der Fall fein follte, werde der Regierung Gelegenheit geboten sein, diesfalls an das Haus heranzutreten und einen Nachtragscreoit zu verlangen, in welchem Falle ja die Regierung auf das bereitwilligste Entgegenkommen des Hauses rechnen könne. (Zustimmung.) Redner ersucht schließlich das Haus, die von der Regierung beantragte Ziffer anzunehmen. (Beifall.) Bei der Abstimmung wird der Antrag des Abgeordneten Ritter v. Schönerer abgelehnt und die Regierungsvorlage einstimmig angenommen. Feuilleton. Theater. Die Italiener haben angefangen, eine neue Art von Theatern zu bauen. Polyteama heißen ste es. Sie werden aus Stein und Eisen gebaut. Sie stnd uiwerbrennbar. Unvcrbrennbar! . Das Haus wird stehen blelben, weil es mcht brennen kann; aber alles, was drinnen ist, nmd ver-''rennen, wenn Feuer auskommt. Von der Buhne yer droht die Gefahr, und diefe Gefahr ist durch die 'noderne Art der Dichtung für die Theater und der realistischen Weise, in welcher man diese Dichtungen "uffühit, in stetem Wachsen. Nicht nur die vielen Lampen und Luster und ächter, nicht nur die brennbaren, leichten Stoffe aus denen Coulissen, Vorhänge, Bilder. Wolken und Nebel, Kleider, Kram und Flitter aller Art verfertigt werben, die in Massen vorhanden sind und sem müssen -7 bilden die erhöhte Gefahr, fondern die wabernde Lohe", die Spiritus.OpferflalNmen. die Raketen und Speiteufel, der Feuerregen, die strahlenden Sonnen und bluffen Monde, die grellen Beleuchtungen von U'rbestableaux und Sterbesceuen, die erhöhen die Gefahr. Der erhöhten Gefahr gegenüber gibt es lein anderes M'Nel al« erhöhte Vorsicht. Deshalb haben die Italicner recht, dass sie sich neben ihren altmodischen Theatern Häuser bauen, welche feuersicherer sind als ihre alten. Wird man je hindern können, dass Theater ab- brennen ? Wir sagen: nein. So lange bei Nacht dort ge-spielt wird, so lange wird es möglich sein, dass Theater abbrennen, weil sie ohne Licht nicht spielen können und Licht und Feuer Folge des Verbremmngsprocesses sind. An die Stelle des Oeles kam das Gas, man hoffte, dafs dadurch die Gefahr verringert werde, weil eine Handdrehung der Flamme den brennenden Stoff entzieht, und siehe, Gasexplosionen und Gasabdrehen können gleich großes Unheil bereiten. An die Stelle des Gase's wird elektrisches Licht treten, mit dem man sogar das Innere des Magens gefahrlos beleuchten la'„n — aber die Elektricität verbrennt auch den Draht, wenn sie intensiv genug ist, und der brennende Draht entzündet brennbare Stoffe ebenso, wie es Oellampen, wie cs Petroleum und Gas thun. Brände zu verhindern suchen, ist die Pflicht der Gesellschaft, und wurde etwas Mögliches Unterlasten, so ist dies eine wahre Sünde. Aber dessen muss man sich klar sein, dass man alle Brände nicht verhindern werde. Wohlthätig ist dcs Feuers Macht. Wenn eS der Mensch bezähmt, bewacht. sagt Schiller. Bezähmen und bewachen müssen wir das Feuer — mit dem man „nicht spielen soll". Damit ist aber die Pflicht der Gefammtheit gegen die Mitglieder der Gefellfchaft nicht gelöst. Die Gefahr kommt fast stets von der Bühne. Dort sind die Brennstoffe und Brennquellen aufgehäuft. Deshalb gibt es dort automatische Wasser-brunncn, deshalb dort jene Vorhänge aus Draht, welche die Bühne vom Zuschauerraume trennen. Erstere zu benutzen, letztere herabzulassen, gehört in das Gebiet des „Bewachens und Bezähmens". Da gibt es keine nachsichtige, menschenfreundliche Behandlung der aufgestellten „Bewacher". Wie vom Wechselsteller auf der Eisenbahn das Geschick des Bahnzuges, von dem Vorpostenmanne das Geschick der Armee abhängt, so hängt das Geschick des gesummten Theaterftublicums davon ab, dass diese „Bewacher" ihre Posten nicht verlassen und ihre Schuldigkeit, selbst auf die Gefahr hin, das Leben zu verlieren, thun. Verescaglns Vorposten ließ sich einschneien — man sieht nur mehr die Bajormette — aber er hielt aus — bis zum Tode. Doch dies gehört, wie gesagt, in das Gebiet der Disciplin und der Control? der Disciplin, denn in ihr liegt die Krast der Controle, denn in ,hr besteht die Garantie der Pflichterfüllung. Aber für unsere moderne, auf technischem Oe-biete so hoch entwickelte Zeit, der alles möglich, was mit Geld geleistet werden lann, darf mit Aufsicht, Wachsamkeit und Control- die «brennende" Frage nicht abgeschlossen sein, welche die grassliche Kata-strophe mn Schottenrmg mit Blut m unser Herz hineingeschrieben hat! Laibachet Zeitung ?k. 284 2N2 14. Dezember 1881. ^ Die Antrag« des Abgeordneten Ritter v. Schö -nerer inbetreff der Zuweisung der Erklärung des Ministerpräsidenten an einen Ausfchuss, und der An. trag des Abgeordneten Friedmann bezüglich der Einsetzung eines Specialausschusses für die Berathung eines Theater-Concessionsgesetzes erlangen nicht die genügende Unterstützung; sie erscheinen daher abgelehnt. Es wird hierauf der Einlauf verlesen. Seine Excellenz der Herr Handelsminister Freiherr von Pino übersendet die Publicationen über die Eisenbahnstatistik im Jahre 1880. Se. Excellenz der Herr Finanzminister Dr. Ritter v. Dunajewfki übersendet die infolge der sanctio-nierten Delegationsbeschlüsse eingetretenen Aenderungen an den Ziffern des Budgets pro 1882. Nach Verlesung mehrerer Petitionen inbetreff der Reform der Sparkassen und der Reform der Gewerbe-Ordnung wird eine bereits bei Beginn der Sitzung dem Präsidenten überreichte Interpellation verlesen. Die Abgeordneten Professor Ed. Sueß, Dr. Ritter v. Chlumecky, Ritter v. Grocholsli. Dr. Herbst, Graf hohenwart, Dr. Kopp, Fürst Alfred Liechtenstein, Dr. Rieger, Dr. Sturm, Dr. Tomaszczuk und Genossen richten an Se. Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten als Leiter des Ministeriums des Innern folgende Interpellation: «Im Hinblicke auf das erschütternde Ereignis vom 8. d. M. und in der Erwartung, dass die k. k. Regierung die aus diesem Anlasse gebotenen Erhebungen und Amtshandlungen ohne Zeitverlust und mit aller Energie durchführen werde, richten die Gefertigten an dieselbe die Anfrage: «Welche Maßnahmen administrativer und legislativer Art gedenkt die kaiserliche Regierung einzuleiten, um für die Zukunft die Bevölkerung Wiens und des ganzen Reiches, foweit menschliche Voraussicht reicht, vor der Wiederkehr ähnlicher Katastrophen zu bewahren?^______________________________________ Der Brand des Ringtheaters. Die Stadt Wien hat am 12. d., wie wir bereits gestern telegraphisch meldeten, den unglücklichen Opfern der erschütternden Katastrophe vom 8. o. M. eine würdige Todtenfeier veranstaltet. Dieselbe begann mit einem Trauergottesdienste in der Metropoli-tantlrche zu St. Stephan. Der hehre Dom war wohl noch nie Zeuge einer so ergreifenden Trauerceremonie gewesen. In dichten Reihen füllten die Angehörigen jener Unglücklichen, deren verstümmelte Leichen aus der Brandstätte gezogen worden, die Bänke des riesigen Kirchenschiffes, alle in tiefsten Schmerz versunken. Die Augen vom vielen Weinen geröthet. Die hervorragendsten Persönlichkeiten waren zur gemeinsamen Trauer« feier erschienen. Vor dem Presbyterium der hellbeleuchteten Domlirche war ein imposantes cu.8t.rlim äolmi« aufgerichtet, auf welchem ein eherner, mit Kränzen geschmückter Sarg ruhte. Zu beiden Seiten des Katafalkes standen je sechs Bedienstete der ,Pietät" und Sicher-heitswachleute in Parade. Wenige Minuten vor 9 Uhr erschienen Ihre k. und k. Hoheiten die durchlauchtigsten Herren Erzher« zöge: Kronprinz Rudolf, Karl Ludwig, Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, «arl Salvator, Johann, Albrecht, Wilhelm. Rainer, Se. Hoheit Prinz Gustav von Sachsen-Weimar, der Erste Obersthofmeister Sr. Majestät Prinz zu Hohenlohe, Oberstkäm« merer FZM. Graf Crenneville, Oberststallmeister G. d. C. Prinz von Thurn und Taxis, Ihre Excellenzen die Herren: Ministerpräsident Graf Ta affe, gemeinsamer Kriegsminister Graf Bylandt-Rheidt, Minister: Baron Ziemialkowsty, Graf Fal-lenhayn, Graf Wel fers hei mb, Hauptmann der Trabantenleibgarde G. d. C. Graf Neipperg, Ober-Ceremonienmeister FML. Graf Hunyady, die Garde-Hauscommandanten und die Offlciere fämmtlicher Garden, der Präsident des Herrenhauses Graf Ferdinand Trauttmannsdorff mit seinen beiden Stellvertretern Fürsten Alexander Schönburg und Fürsten Constantin Czartoryski, Vicebürgermeister Eduard Uhl mit vielen Gemeinderäthen:c., Präsident der Handelskammer Johann Gögl, der Statthalter Baron Possinger, G. d. C. Fürst Fried. Liech-ten st ein, die beiden Vicepräsidenten des Abgeordnetenhauses Fürst Lobkowitz und Baron Gödel-Lannoy m,t einer großen Anzahl von Mitgliedern beider Häuser des ReichKralhes, der Chef des Generalstabes FM2. Baron Beck. FML. Graf Pejacse-vich. FML. Freiherr v. Abele, FML. Freiherr von Hart lieb. FML. Ritter von Kot, er, FML. RMer v. Giesl. Die obersten Hofchargen, die Minister, der Lan-descommandierende FZM. Baron Philippovit und der Bürgermeister erwarteten am Riesenthore der Dom« kirche die Ankunft der Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses, die in Begleitung höchstihrer Obersthofmeister erschienen waren. Höchstoieseloen begaben sich nach Entgegennahme der ehrfurchtsvollen Begrüßung unter Vorantritt der Alumnen, des Weihbischofs An-gerer und des Fürst-Erzbischofs von Wien, Dr. Cö-lestin Josef Ganglbauer, in das Presbyterium zu den bereitgehaltencn Sitzen. Hierauf nahm das Preyer-sche Requiem seinen Anfang, welches vom Fürst-Erz« bischof Dr. Ganglbauer unter Assistenz des Weih-bischofs Dr. Angerer und des gesanunten Domcapitels celebriert wurde. Am Schlüsse des Requiems ertheilte der Weihbischof Dr. Angerer am Katafalke die Absolution. Die stumme Trauer, welche während der Leichenfeier auf allen Anwesenden lastete, ward zuweilen durch halb unterdrücktes, krampfhaftes Schluchzen unterbrochen. Um 10'/< Uhr war die kirchliche Feier zu Ende. Unter Vorantrilt des Domcapitels, des Weihbischofs Dr. Angerer und des Fürst.Erzbischofs Dr. Gangl. bauer verliehen die Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses den Dom. Als sich die Anwesenden aus der Kirche ent-fernten, spielte sich noch eine erschütternde Scene ab. Eine m tiefe Trauer gekleidete Dame ward an dem Katafalke vom Weinkrampfe befallen und brach zuletzt ohnmächtig zusammen. Die Aermste wurde sofort m die Sacristei getragen und dort gelabt. Eine größere Zahl von Slcherheitswachleuten bildeten in und vor dem Dome zur Aufrechthaltung der Ordnung Spalier. Hierauf folgte die Leichenfeier auf dem Centralfriedhofe, über die wir gestern bereits in einem aus» führlichen Telegramme zu berichten in der Lage waren. In dem Ecklracte des Ringtheaters, an der Heßgasse und dem Schottenringe, brennt es seit Don» nerstag abends ununterbrochen fort, mau kann dem Feuer auch nur von außen, indem der Wasserstrahl von der freistehenden Streckleiter aus durch die Fensterhöhlen in das Innere geschleudert wird, beitummen. Am 11. d. M. um 3 Uhr morgens stammte das Feuer wieder im Eckpavlllon auf und brannte gegen zwei Stunden lichterloh. In dem Tracte, welcher sich «ch» vom Hauptportale befindet, brach nachts gegen ^ 1 Uhr der Plafond des ersten Stockwerkes. a"s "^ die von den rechten Gallerien niederstürzenden ^«n mer und die Steinstufen des eingebrochenen G"^ Hauses lasteten, unter diesem Gewichte zusammen u> stürzte mit furchtbarem Krachen in den noch v^.» eingerichteten Laden des Theaterfrifeurs weder. " dem ungeheuren Luftdrucke wurde das eiserne '"M»^ welches das Gewölbe verschloss, in die Straße -< schleudert. Gleichzeitig sprühte ein Funkei'meer " den seit Donnerstag glimmenden und nunmeyr u brochenen Dippelbäumen auf. Da« Betreten des " bäudes ist mit Lebensgefahr verbunden, denn das ^ mäuer ist von der Gluthitze geborsten und dura) Wassermassen, die zur Löschung in das Innere ge" wurden, so unterwaschen, dass ein Einsturz ""M" ist. Um die Räumungsarbeiten zu beginnen, »" daher zuvor das Mauerwerk gepölzt werden, diesen Arbeiten wurde bereits begonnen. . M In sämmtlichen Bezirken haben am ^'^„, nachmittags in den betreffenden Pfarrkirchen "^ segnungen von Leichen bei dem ^^^, ^.«.M unglückter, die an die Angehörigen ausgefolgt w" ^ sind, stattgefunden. Am selben Tage erfolgte ali> tagen wird. A, Das Hilfscomitö, welches sich aus dem ^ meinderalhe gebildet hat, trat am U.d.M. ^ im Rathhause zur ersten Sitzung zusammen- ,^ Vorsitzende, Vicebürgermeister Ed. Uhl. conpn^ dass bis jetzt der Bürgermeister einen Betrag ^ 132.664 ft. österr. Währ. und 2(100 fl. Nolel,re!"° Unterstühungsgeldern ln Empfang genommen ^,^ Das Coml'.c fasste hierauf den Beschluss, dass /^, Excellenz der Herr Ministerpräsident, der Sta«Y« der Polizeipräsident, das Börsencomile, die iltedacl ^ der Wiener Journale zu ersuchen seien, sämmtlich ^ gegangenen Gelder zu einem gemeinsamen 3^M-vereinigen. Das Hilfscomile soll deshalb durch ^, treter der Behörden, der Börse, der Redactionen^ stärkt, und so sollen über die Verwendung d" " ^. stützungsbeiträge gemeinsam Beschlüsse gefasst ^ ^ Weller hat sich das Comite geeinigt, ""! ^ den sieben Kindern, wrlche das verunglückte /^^ Zucker hinterlassen hat, sechs aus dem "W" ^, Fonds erzogen werden sollcn. Den ältesten >""''alljährigen Sohn hat ein Fabrikant an Kindesl'" ^ genommen. Die Kinder sollen in lein ^'^MlN sondern in ein Institut gegeben werden, in w M sie eme Erziehung gmießen sollen, welche >^ Mil befähigt, auf eigenen Füßen zu stehen. 3" " Md-Weise wird mit den fünf Kindern der FanM" ^, stem vorgegangen werden. Das permanente v bureau wurde im Rathhause eröffnet. Wir giengen gestern an den Theatern noibei; in fast allen münden die Stiegen nur in einen Vorraum, wie viele Hunderte können da rasch „den Ausgang" finden! Warum, dachten wir uns. gehen nicht rings um dieses Riesenhaus breite Corrioore, in die sich aus dem Innern viele Thüre öffnen? Warum führen nicht offene breite Treppen aus jedem Stockwerke herab? Wäre dann, menschlicher Voraussicht nach, ein großes Unglück möglich? Haben die neuen Theater solche Corridore um das Hlrus herum? Haben sie Freitreppen, auf welchen sich die Zuseher retten können, wenn das Haus in Flammen geräth? Man sehe das Colosseum, die spanischen Arenen an! Jeder Stock hat hinter sich seinen Riesencorridor und seine besonderen zahlreichen Treppen; das habeu die Italiener, die sich in der Fu,m ihrer neuen Theater der römischen Bauart sehr genähert, allerdings noch nicht adoptiert, aber sie bauen doch aus Stein und Eisen; wir aber bleiben der Form der neuen Theater ganz getreu und bauen noch immer ln derselben Weise, m jener Form, aus der heraus eine Flucht gar nicht denkbar ist. Etwas größer, etwas breiter, viel eleganter, viel kostspieliger, aber da« System blieb das alte. Anstatt Amphitheater bauen wir nach dem Principe der Raumgewinnung. Noch eine Reihe Sperrsitze — ja noch Eine! Dass man aber im Gänsemärsche sich nicht flüchten kann, das bleibt außer Berechnung! Und noch etwas blieb außer Berechnung. Jeder Einzelne, mit dem man eine Eventualität, wie die Katastrophe des Ringtheaters, bespricht, redet klar und weiß, dass nur Mäßigung, Besonnenheit und Ordnung Unheil verhüten können. Aber wo Massen beisammen sind, wo kein Befehlen und kein Gehorchen mehr existiert, da dominieren Kopflosigkeit und die bösesten Triebe der höchsten Selbstsucht, da tritt das «Ich" in den Vordergrund; jeder will der Erste sein und — wir haben es gesehen — man bereitet sich selbst das Grab. Um jedes moderne, freistehende Theater follten in jedem Stockwerke freie, breite Gänge laufen, und von diesen Gängen sollten breite, freie, offene, nicht dem Rauche ausgesetzte Stiegen bis auf die Gasse führen. Offene, breite Treppen sollten es sein, denn auch das haben wir gesehen, die geschlossenen Treppen wirken bei Theaterorällden wie Rlesentamine, wie Essen der Hochöfen; der Zug bläst das Feuer an, löscht die Lichter aus, hemmt das Athmen, schließt die Thüren hermetisch ab und bringt jenen den Tod, welche dem Feuerherde entrannen. Die Theater haben zwei sich jedoch nicht aus-schließende Interessen. Das eine ist, Leute hinein» zulassen, welche gezahlt haben und nach und nach ankommen, dazu dienen die inneren Treppen; das zweite besteht darin: die Zuseher wieder heil hinauszulassen, wenn Gefahr eintritt, sogleich, in Massen, dazu bedarf es der nöthigen Ausgänge und der nöthigen Stiegen. Wir denken, dass sich jeder Architekt freuen müfste, solch«: Aufgaben zu löjen, die mit Geld zu lösen sind. Man kann manchmal sogar nachholen, was versäumt wurden. Solches Unglück dürfen wir nicht mehr erleben! (Wiener Abendpost.) Die Nose von Cattaro. Qrlllinalerzahlung von Vincent l»e Le Ferrter. (Nach einer wahren Vegebenheit.) (15. Fortsthunn.) ,z Bald nach dieser Unterredung trat eM " ^S-ein, welches Plötzlich und unvermulhet memen^^M. zielen eine andere Richtung gab. Es war " -Mas Freitage, den manche Menschen als einen Ung .^.. zu bezeichnen pflegen, dass ich Kasern-Inspecno ^, Ich saß in voller Uniform vor meinem 3"^H d^ zimmer, als ich in meinem Gedankengang "" Absingen folgenden Liedes gestört wurde: ^e" «Morgen musst' du Gassen laufen, auf ve^H che" Gras der Tambour schlägt so schnell, da« y" Pfeift so hell. tralala :c." ^. ^ ^ Atänd^ Der arme Delinquent, welchem dle>es " ^rul" gebracht wurde, sah eben durch die Fensterveru seines Kerkers in den Kasernhof hinaus. j^er Ich musste leider oft unfreiwilliger ^ ^ graufamen und schrecklichen Strafe seM, "/ ^ch später von unserem hochherzigen Kaiser " M seinem Regierungsantritte abgeschafft ""r ^eld' fühlte jedesmal dabei ein mit Ekel lie,mschte» ^' Aufgebracht über die Herzlosigkeit "^ ihr daten. verwies ich ihnen mit st^nge" ",f^, M Benehmen und welchen Verhöhnung oder Verspottung emeo Soldalen verboten war. . h^r M^ Da kam mein Compagniecommandam, ^.^el laute Zurechtweisung der Soldaten M !""?'" " ^albachei gettnng Nr. 284 2413 14. Dezember 1881. Cnfi^ . ^"l""hlne auswärtiger Vertretungen und an? >""/'.' "' bem großen Vrandunglücke ist eine Dauernd lebhafte. Ebenso werden allenthalben Vor-ß^ungen getroffen, um der Wiederholung ähnlicher bi" U^phen ,^^ Thunlichkeit vorzubeugen. Es liegen Müder folgende Berichte vor: zn. -präg, 12. Dezember. Ihre Majestät Kaiserin d/m w" ^""° spendete 2000 Gulden für die bei 'm Vrande des Wiener Ringtheaters Verunglückten. "" den aus demselben Anlasse veranstalteten Samm. ">geu betheiligen fich alle Schichten der Bevölke-""g. selbst die ärmsten Leute beider Nationalitäten "Wn ihr Scherfliin dazu bei. .„.„"rag, li. Dezember. Der Polizeidirector ließ "" lamimliche Theaterpolizei-Functionäre einen Erlass ?^ngei,, nach welchem dieselben sofort nach Eröffnung suck ^Massen i,i allen Theaterräumen zu unter« Mn haben, üb und inwiefern alle angeordneten 'HerlMlsvorlehrungen durchgeführt seien, ob das . Mhpelsonal sich ausreichend auf seinem Posten be« be « "^ °^ dasselbe gehörig instruiert und mit den eirunden Fnnctlonen gut vertraut fei. Ueberdies / ^'l.sich die »nspicierenden Polizei^Organe im Ver-"Use ^des Theaterabends wiederholt in alle Räume i'l begrünn u»d darauf hinzuwirken, dass nichts unter« Mn und nichts versäumt werde. Die Schuldtragendcn Uld noch an demselben Abende zur Bestrafung anzu-«ngen. si Prag, 12. Dezember. Die gemischten Commis-^"en des Landesausschusses, der Polizei und des ^"Mrates beginnen soeben in beiden Landestheatern ^ Ällgenscheinuufnahme zur schleunigen Durchführung >°" Um« nnd Zubauten. Bei den gestrigen Vorstel« ,!'"3en fanden bereits in allen Theaterräumen Inspi-'erungtu der Polizei-Organe zur Sicherung des Pu-°ucumL statt. Auf den Gallerten wurden die Polizei-^uilnisja^ mit stüriuischen Bravorufen empfangen, s Agram, ll. Dezember. Anlässlich der Kata-luophe im Wiener Ningtheatcr fand heute eine außer-^denilichc Gcmeinderathssitzuug statt, in welcher cin-lllnmig beschlossen wurde, dem Wiener Bürgermeister ?egravhisch das Belleid auszudrücken und 1000 st. 'S' die Hinterbliebenen der Unglücklichen abzusenden, ""gleich wurde eine Commission eingesetzt, welche be-uuslragt ist, das Agramer Theater auf seine Fener-3esählllchteit sufort eingehend zu uutersuchen. Vom Ausland. Aus R o m wird unterm 11. Dezember gemeldet: Der Papst hielt heute zu Ehren der neuen Heiligen IN demselben Saale Cavclle, in welchem die Heilig, sprechungen stattfanden. Die Dccorationcn dieses Saales wurden wegen demnächst stattfindenden Seligsprechun' gen belassen. Der Capelle wohnten sämmtliche Mit« Lieder des heil. Kollegiums, der iu Rom anwesende Epijkupat und eine Anzahl namentlich der französischen Karawane angehörende Personen bei, da die ganze Karawane wegen Mangels an Raum der Heiligsprechung nicht bciwohnm konnte. Cardinal Fürst S ch w a r-ienberg celebnerte die Messe. Der „Agenzia Stefani" zufolge entbehrt ^e vom „Standard" veröffentlichte Correspondenz über ^ Beweggründe der Entrevue in Danzig uud Wien, "a2 speciell Italien betrifft, jeder Vegrüuduug. Nach emer der „Pol. Eorr." aus Paris zu« ^hendcn Mittheilung äußert sich in französischen Re-I^'ungskreiscu eine lebhafte Verstimmuug gegen die ^orte, hervorgerufen durch den Umstand, dass die Ueberschwemmung Algeriens mit Broschüren von nach, weislich türkischer Provenienz, welche den Fanatismus der dortigen Bevölkerung zu nähren bestimmt sind, ungeachtet der von Herrn T < ssot in Konstantinopel diesbezüglich gemachten Vorstellungen in letzter Zeit keinerlei' Abnähme erfahren hat. — Die letzte Rede des italienischen Ministers des Aeuhern, Herrn Ma n-cini, interpretiert man in französischen Regierungskreisen als einen neuen Ausdruck des Bestrebens Italiens, sich den Cabinetten der Nordmächte anzuschließen, betont jedoch gleichzeitig, dass sich inzwischen nichts zugetragen habe, um Frankreich in der skeptischen Auffassung, welche es diesen Bestrebungen bisher eut-gegengebracht habe, zu beirren. Nach einer der ..Pol. Corr." aus Belgrad zugehenden Mittheilung hat die serbische Regierung chre bei den Großmächten accreditierten Vertreter angewiesen, den Cabinetten der letzteren von der serbischen, in Konstantinopel übergelx'nen Note. welche die Zugeständnisse erörtert, zu denen die serbische Regierung inbetrrff der zu repatriierenden Arnauten be« reit ist. Mittheiluugen zu macheu. Diese Communication wurde von fämmllichen Großmächten zustimmend aufgenommen und mit Erklärungen des Inhaltes be« antwortet, dass die betreffenden Regierungen die ser-bischen Vorschläge für geeignet erachten, die von der Türkei diesfalls an die Mächte gerichteten Beschwerden zu beseitige» und eine befriedigende Lösung der ganzen A ngelegenheit herbeizuführen. Hagesneuigkeiten. — (Empfang.) Am 11. d. M. um 1 Uhr versammelte sich der Beamtenkörpcr des k. und l. Ministeriums des Acußern im Empfangssaale des letzteren, um sich Sr. Excellenz dem neuen Minister Grafen Kälnoly vorzustellen. Se. Excellenz Sectionschcs von KällaY begrüßte den Herrn Minister mit einer Anrede, worauf Se. Excellenz Graf Kälnoty erwiderte: „Ich dauke Ihnen herzlichst fiir die Versicherungen des Vertrauens uud der Hingebung, welche der Herr Sec-tionschef v. Kallay in Ihrem Namen zum Ausdrucke gebracht. " Ich bin mir der großen und schweren Auf« gaben wohl bcwusst, welche meiner auf dem Posten harren, auf deu mich das ehrende Vertrauen Sr. Majestät des Kaisers, unseres allergnädigsten Herrn, berufen hat. Auch fühle ich, dass mir als Nachfolger eines durch gründliches Wissen uud vielseitige Kenntnisse ebenso wie durch große Charaktereigenschaften hervorragenden Staatsmannes wie Baron Haymerle die Aufgabe nicht leichter wird. Doch schöpfe ich ein beruhigendes und kräftigendes Gefühl auS der Ueberzeugung, dass ich unbedingt auf die volle und treue Unter stützuug eines in jeder Beziehung so ausgezeichneten Veamtenlörpers zählen kaun, bei welchem Erfahrung, reiches Wisse» und eifriges Streben, gepaart mit dem ernstesten Pflichtgefühle und Voller Hingebung für den Allerhöchsten Dieust traditionell geworden sind, und an deren Spitze zwei so gediegene, mir eng befreundete Männer stehen, wie die beiden Herren Sectionschefs von Källay und Graf Wollenstein. Seien Sie überzeugt, meine Herren, dass ich es als meine besondere Aufgabe betrachte, den Geist und die Interessen dieses Ministeriums zu hegen und zu pflegen, und nehmen Sie zugleich die Versicherung hin, dafs Sie bei mir stets im vollsten Maße auf Wohlwollen und Gerechtigkeit zählen können. Ich danke Ihnen nochmals herzlichst für Ihr freundliches Entgegenkommen." — (Requiem.) Unter den bei dem Brande des Ringtheaters Verunglückten befand sich auch der Mini- st angphört hatte, in höchster Erregung auf m,ch i" und fraate, warum ich den Soldaten das Singen ^bieten wolle Ich wiederholte die Reglements- ^lchriften und behauptete, dafs ich im Rechte ware. U wollte offenbar Streit mit mir anfangen. Ein ^rt gab das andere, jeder streitende Thell erhitzte 'H 'miner mehr. zuletzt nannte mich der Hauptmann '"en hergelaufenen Ausländer, eiucn Aufwiegler . Er halte kaum das letzte Wort ausgejprochen, 'z°g ich meine Waffe und würde chn unfehlbar >mengehanen haben, wenn er stch "A /uch e" glücklichen Seitenfprung vor meiner Wuth ge- "" hätte. .„ , 5,c, Ich wurde inzwischen von hinten ergnffen, ent- »'tt und in Gewahrsam gebracht. Des anderen ^"gens erwachte ich mit furchbaren Zahnschmerzen, ^. Kopfe fühlte ich ein unausstehliches Pochen und V",. zugleich sah ich allerlei Figuren an der ge- "trn Z„„,nerwand auf- uud niederschweben, s.. W« der Arzt kam, soll er gesagt haben: «Em ^ Ichöner Typhus das". . „„ . Unk ^h""d «'einer Krankheit kam em neuer Mawr n"? Aataillonscommandant. «Ihr Herr Gemahl, M'ge Frau l" wendete sich Siegfried gegen tne Frau "lujorin. w. «Es war anfangs März vorigen Jahres", er-w??le die Majorin mit einem tiefen Seufzer, nach- " Aegfried sie apostrophiert hatte. ni4.z Mm' gnter Engel kam leider zu spat, er konnte mV mehr für mich thun. Als ich genesen war, '"« ich meine Quittierung unterschreiben. Ich lam noch mit heiler Haut davon, der Typhus hatte mich gerettet, sonst wäre ich einer kriegsgerichtlichen Be-Handlung unterzogen worden. Nun war ich auf emmal ohne zeden Halt. Bei allen meine» Fähigkeiten und Kenntnissen hätte ich verhungern muffen, wenn ich nicht, unlerstützt durch die damals fabelhafte Billigkeit aller Lrbens. bedürfnisfe uud gewitzigt durch meine traurigen Erfahrungen, in Venedig mir so viel zusammengespart hätte, dass ich mir einen Eioilanzug taufen und meine Reise nach Wien bestreiten konnte; eine kleine Summe zur nothdürftigen Erhaltung meines Lebens war mir übrig geblieben. , ... . ,. , ». Ich aetrauie nuch nun, abgehärmt und elend wie ich vom Spital herauskam, memer Marietta nicht uuter die Augen zu treten und wäre sicherlich, wenn auch mit schwerem Herzen, ohne Abschleo von der beiwliebten abgereist, wenn sie mich mcht, bereits von allem unterrichtet, selbst aufgesucht hätte. Mit beklommenem Herzen suchte ich also den gewohnte» Weg auf, wo die riesigen Ketten von den Felsen herabhängen und an welcher Stelle ich so selige Minuten imbeisainmensein mit Marietta verlebt hatte. Da begegnete ich Marietta. Trotz meines total veränderten Aussehens erkannte sie nnch sogleich. In meiner Beschämung würde ich es nicht ge« wagt haben, sie anzujprcchen. doch das edle Mädchen stürzte mit ausgebreiteten Armen aus mich zu, und lm stummen, süßen Schmerze lagen wir einander in den Armen. (Fortsetzung folgt.'. sterialconeipist im k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht Franz Steiner, ein hochbefähigter und hoffnungsvoller junger Beamter. Der Herr Minister für Cultus und Unterricht und die Beamten oieseS Ministeriums, den Verlust des lieben Amtsgenossen tief betrauernd, veranstalten zu seinem Andenken einen feierlichen Trauergottesdienst, welcher Mittwoch, deu I4ten d. M., vormittags 10 Uhr in der Minoritenkirche ab, gehalten werden wird. ^locales. Aus dem SanitiitSberichte des Uatbncher Stadt-phyjikates für den Monat August 1881 entnehmen wir nuchstehrnde Daten: I. Meteorologisches. Luftdruck: Monatmittel 735 0 mm.; Maximum am 4. und 5. d. um 7 Uhr 743 5 mm.; Minimum am 13. d. um 9 Uhr 727 2 mm. Lufttemperatur: Monatmittel > 18 7°0.; Maximum am 2. d. -l- 29 8"; Minimum am 30. d. -l- 7-k °. Dunstdruck: Monatmittel 12-6 mm.; Maximum am 21. d. um 2 Uhr 18 0 mm.; Minimum am 29. d. um 2 Uhr 5 6 mm Feuchtigkeit: Monatmittel 79 Procent; Minimum am 29. d. um 2 Uhr 32 Procent. Bewölkung: Monatmittel 4'7 Procent (Verhält» nis 1: 10). Es waren im Monat August 10 wolkenlose, 16 theilweise und 5 ganz bewölkte Tage. Windrichtung: NO. 7mal. Ost 27mal. SO. 8mal. SSW. Imal. SW. 21 mal. West 4mal, NW. lOmal u»d Windstille 15mal beobachtet; Windstärke über 5 2mal vorgekommen; es waren sohin im August vorherrschend der Ost» und Südwest°Wmd. Das Tagesmittel der Wärme war 17mal über und I4mal uuter dem Normale; am differrntestrn am 29. d. 3 5" über und am 15. d. 71" unter demselben. Morgenmbel war 9mal, Gewitter 7mc>l, Höhen» ranch I0inal, Wetterleuchten 5mal, am 8. d. der Mondhof, am 15. und 25. d. Abendroth beobachtet. Niederschläge sind im ganzen lOmal vorgekommen, in Summa 181 l mm.; Maximum innerhalb 24 Stunden am 19. d. 88 0U1M.; am 31. d. waren Eirrus-Wolken im Südwest sichtbar. II. Morbilitäi. Dieselbe war gegen den Vormonat in Abnahme. Vorherrschend der katarrhalische Krankhcitscharakler, besonders in den Verdauungs-organen, daher sehr häufig Darmkatarrhe und Durch, fälle bei jüngst entwöhülen Kindern und Säuglingen zur Behandlung gelangten. Von den zymolischen Krankheileu traten Typhus und Scharlach, wenn auch mit nicht epidemischem Charakter, in den Vordergrund; vereinzelt Blattern. Diphtheritis und Keuchhusten. III. Mortalität. Dieselbe war geringer als im Vormonate. Es starben 82 Personen (gegen 92 im Vormonate Juli d. I. und gegen 87 im Monate August 1880). Davon waren 46 männlichen und 36 wcib^ lichen Geschlechtes, 48 Erwachsene und 34 Kinder, daher das männliche Geschlecht um 10, die Erwach, senen jedoch um 14 Todesfälle mehr als die Kinder an der Monatssterblichleit participierten. (Fortsetzung folgt.) — (Der Herr k. t. Landespräsident) hat, wie uns mitgetheilt wird, eine commissionelle Besichtigung des landfchaftl. Theaters mit Intervenierung von Abgeordneten der k, k. Landesregierung, des LandeSausschusses und des Stadtmagistrates angeordnet. — (Exequien.) Wir erhalten von der Verwaltung der hiesigen Deutschen R>tter»Orbenscommenda nach« stehende Mittheilung: Laut Rescriptes Sr. Excellenz des Herrn Max Grafen von Eoudenhoue ist Sc. Hochgeboren und Hochwürden Herr Heinrich Graf von Co u den-hove. Deutschen Ritter-Ordens-Grohcapitular und Großcomthur von Laibach. kl. wirklicher Käm« merer, l. l. Oberst in der Armee :c,, nach langer uud schmerzlicher Krankheit im 72. Lebensjahre am 30. v. M. zu Wien verstorben (wurde von uns bereits gemeldet. Aurn. d. Ned.), und es werden die üblichen Exequien am 16. d. M, um 9 Uhr früh in der hiesigen Deutschen Ritter.Oidenslirche abgehalten werden. — (Das Leichenbegängnis des Banquiers Valentin Pleiweiß) hat gestern nachmittags 4 Uhr Von, hiesigen Bahnhöfe nach dem Fried-Hofe zu St. Christoph stattgefunden, Demselben wohnten außer zahlreichen Leidtragenden aus der Familie der Herr k. l. Landesfträsident A. Winkler. der Herr Vicebürgermeister Fortuna, die Spitzen des hiesig-n Handelsstandes, Vertreter der Handelskammer, Herr Med. Dr. Schiffer (ein langjähriger Freund beS Verstorbenen), dann eine grohe Anzcchl Mitglieder der El'talnica, deren Männerchor ergreifende Chöre sang. und eine Menge Publicum bei. Der mit prächtigen Kränzen reich bedeckte S^rg war vor der Auswaggo. uierung vom Herrn StadtphysicuS und Mag.stralslath Dr W Ko watsch vorschriftsmäßig untersucht worden und nach der von der hochwürdigen Geistlichkeit vor« genommenen Einsegnung auf den imt vier Pferden be- Laibacher Zeilmi? Nl. 284 2N4 14. Dezember !881. spannten Trauerwagen der Leichenbestattungsanstalt des Herrn Dolierlet gehoben, worauf sich der lange Zug nach dem Gottesacker m Bewegung setzte. — Der Hotelier Herr Mallner aus Veldes. wo der Verstorbene seit Iahlkll mit Vorliebe seinen Sommersejour genommen, war zum Leichenbegängnisse eigens aus Veldes eingetroffen. — Der Dahingeschiedene hat für die armen Schulkinder in Krainburg ein Legat von 5000 fl, hinterlassen, — (Spende.) Herr Dr. Karl Bleiweis Nitter von TrsteniKti jpendete anlässlich des Todes seines Vaters weil. Herrn Johann Bleiweis Ritter von Trsteniöti zu dessen Gedächtnis der hiesigen frei« willigen Feuerwehr den Betrag von 50 st., für welche großmüthige Spende dieselbe den verbindlichsten Danl sagt. — (Die Handels, und Gewerbekam« mer) hat in ihrer gestrigen Sitzung das Präliminare pro 1882 festgestellt und beschlossen: 1.) Dem k, k. Landesgerichte mitzutheilen, dass der Gewerbebetrieb eines Industriellen über den Umfang des Handwerkes hinausgeht; 2.) sich an das l. t. Finanzministerium um Ertheilung der Weisungen, betreffend die Riickwiltung der bezüglich der kaufmännischen Mahn» und Facturen« Begleitschreiben erlassenen Verordnung zu wenden nnd eine Petition an das hohe Abgeordnetenhaus wegen der Oedürenfreiheit der kaufmännischen Correspondenz und gesetzlichen Interpretation des Begriffes kaufmännische Rechnung zu richten; 3) die gewählten Sachverstän» dlgen in Marlenstreitigkeiten der k. k. Landesregierung mitzutheilen; 4) sich um Wiedereinführung der bestan» denen Pust.Ausgabsrecepisje an das k. k. Handelsmini' fterium zu wenden; 5.) die Verlegung der Märkte von St. Helena uach Douzlo bei der l, k. Landesregierung zu befürworten. — (K rainischer Gewerbebund.) Gestern Dienttag abends 6 Uhr fand in der Kanzlei des gewerblichen Aushilfslasseoereins die Constituierung des in der letzten Generalversammlung gewählten Bundes« rathes statt. Ium Präsidenten wurde gewählt: der Vice. Präsident der Handelskammer. Herr I, N. Horäk; zu dessen Stellvertreter Herr Anton Klel». Buchdruckereibesitzer' zum Schriftführer Herr Mathias Kunc. Schneidermeister, und zum Rechnungsführer und Kassier Herr Wilhelm Rudholzer, Uhrmacher. Der Bundes, rath beschloss sodann den Statuten gemäß über die Aufnahme der bi» nun angemeldeten Mitglieder. Der Jahresbeitrag wurde auf 2 fi. festgesetzt. i - (August Senoa. f) Gestern starb in Agram der bekannte kroatische Romanschriststeller Herr August Oenoa. Präsident-Stellvertreter der ,Ug.ticH drvHt3iii«.", Redacteur des „VieiiI,«" und Senator von Agram, nach längerem Leide», Der Verblichene hat in seinen Romanen auch öfters kraimsche Stoffe behandelt, so unter anderm den „windischen Bauernkrieg" von l,b73. Senoa schrieb auch in deutscher Sprache, und sind seine Schilderungen ans Kroatien in der bestan» denen „Oesterreichischen Revue" wahre Cabinetsstücke culturhistorischer Darstellung. Neueste Post. Or,gilialaM sten Theiles der gerichtlichen Untersuch u' » über das stattgefundene Unglück eröffnet eine well Perfpective auf ihren der Bedeutung der "" tastrophe entsprechenden Umfang. ^ Handel und UolksmrWaMes- Rudslfswert, 12. Dezember. Die Durchschnitts-P"'!« stellten sich auf dem heutigen Marltc wie folgt: --------------^7---------'----L^ Weizen pr. Hektoliter 8 65! Eier pr. Stück - > "g Korn « 6 51 Milch pr. Liter . - 48 Gerste „ — —! Rindfleisch pr. Kilo - gg Hafer „ 3 09! Kalbfleisch « ^. 5«i unlbfrucht „ ? 58 Schweinefleisch „ . ^ Heiden „ 4 88 Schöpsenfleisch ^. ^ gy Hirse „ b 40 Hähudel pr. Stück - ^zy Kukuruz „ 6 1s! Tauben „ - ^. ^- Erdäpfel pr.Meter.Ztr. 2 28! Heu pr. 100 Kilo . Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ - "" Erbsen ,. ---------Holz, hartes, pr. llubll- ^1 Fisolen „ — — Meter . . - - ^ ^ Htinosschmlllz pr.itilo — 80 — weiches, „ ,g ^ Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth,, pr.Heltollt, » ^. Speck, frisch, „ __ 6y — welher, » Speck, geräuchert, „ — 80 Verstorbene. ^Z Den U. Dezember. Iosefa Troha, KöchM, A 5, äongressplatz Nr. 0. und Maria Kastelic, Gastwirtin, Wienerstraße Ar. 23, beide Mctrocarcinoma. ^. «mteN^ Den 10. Dezember. Hubert Tomajii, PoM«"' Sohn, 6 Wochen, Kralauerdamm Nr. 24, Ulechoiuchia"' ^ I,, Den 11. Dezember. Änlon Gül), Tischl", ^ Vurgstallgasse Nr. 1l, Gehirnschlllgsluss. — Augu,t ^" „ Umtsdieners. Sohn, 3 Monate, Hilicheraasse Nr. 1 k ^ W n « ;i ch ^ ^ ^ >H " ^ ^___.^ ?'U.Mgl 73«47 ^. 0 4 W. schwach bewöM ^ 1!i. 2 ^ N. 740 50 ^- l, 2 W. schwach bewv l ^„e 9 ^ Ab. 742 64 ^-08 W. schwach bewol" >^el Tagsüber Regen, mit Schnee abwechselnd. Das ^6 der Temperatur -»- 0 8«, um 17" über dem N"rmelr^^^ _........, ___ _ -—>,el§' Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 mar Va^^--^ Ver geellrtm Vamenmelt zur gefälligen ^ dass Nr. 6 vom 12. Dezember 1681 der und Nr. 24 vom 12. Dezember 1861 der ii „1IW3tl'16rt6N I^HHoU-SeitUU^ l)ier einactrosfl'n sind nnd uersrndet werden. —Vcstellll"S,^l>s ^Moocnwelt" und die „Illustrierte Fraucns übernimmt zur pünktlichen Ausführung »,<»ts^ Jg. v. Kleinmayr ^ Fed. MMve Buchhandlung. ^l Üaibllch am 1^. Dezember 1881. ^^««--^ Curje an der Wiener Lörse vom 13. Dezember 1881. (Na« b«« 0^«°«« »ost . 118 . N3l.0 Domänen.Plandbriefe 144- 145-.- veftnr.Ochatzschein« 1831 rück- zahlbar......... — — 1882 rück- ^^^ ^^^ UnNevolb^ ... U^Z^ Ungarische «isenbahn-Anleche . l64 ^5 164 ,5 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, «umulotivstück«...... 13^" "^" »nlehen der Stadtgnneinde «W MV. Y....., ls2-10>»5 Grnndentlastungs'Obligationen. Velb Ware Wh»«n......... 10b 25 — - Ni«der5sielrelch...... l05 - 1(16- Vallzien......... 101 - 10150 Eiebenbüraen....... «925 100- T«m«ser Ycma,...... W 75 9925 Unzarn.......... l,8?5 9975 Actieu von Vanteu. Geld Ware »nglo.öfterr. Nanl.....153 25 153 50 «redltanftal» .......363 40 34 b« 105 - I0l?bl"g?!> Franz.Ioseph.Nahn . - - ' j»ftb0 ^^ Gal. llarl-Uudwi«.«.. « !881 ^ l^^ vesterr. Norbwest-Nahn > - ^.^?b ^.ftl> VilbenbUrger Vahn - - ' ,77— ^«Sb Ttaattbahn 1. ««. . ' ^gi?5 ^„ südbahn i 3°/,.....' i1?2ü . l 5',......' " Devil"- ^,, Fb «luf deutsche Pläpe . . - - ' ^s ij.'' ^^ London, lurze Sicht . - - ' 470? * Pari«........- ' Veldsorten. ^. Napoleon«b'or s , ^ " «5 ^ Deutsche »eiche- ,. bs - ^ - Noten .... 58 . 1^ - ^. . ^ Tilbergulden . . ^- - " «rowische Grunde«tl<.stungs^btt«""