Nr. 149. PrÄuumer,t»on«pl«<«: Im «omptvii gonzj. V- 1>, haib>. fl. N'50, Fl!r dl« Zustellung w? H°, halb!. !in sv. V^,! ^'i- P"N «^»»i st, ,5,, d^!d>, N, ? si" Dienstaa. I.Iuli. Inlelllon»gtb2i: Klli llllnl !>n!fr«t» d!» »n < HeOen <5 l«,, >,es«,c per Zelle t> lr,: fte« >sf»^,r. 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Me, visier Entschließung vom 16. Juni d. I. dem lcck'n<'..Ma!he des gemeinsamen Obersten Rechnung«» hoses Otto Voget anlässlich der von ihm eibetenen Versehung in den bleibenden Ruhestand in Anerkenn ^ nung seiner vieljährigen pflichteifrigen und ersprießlichen Dienstleistung das Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens allergnädigft zu verleihen geruht. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Mai d. I. die Sophie Gräfin Hartig zur Ehrendame des k. k. adelig-weltlichen Damenstiftes Maria Schul in Brilnn aller-gnädigst zu ernennen geruht. Der Nckerbaummister hat die Forstassistenten Karl Schwabe und Franz Donner zu Forstinspectirins' Ndjuncten in Krain ernannt. Nichtamtlicher Theil. Die Methode der Opposition. (0rig..l!. - )rgien gefeiert. Zwl>i Nachrichten waren es, die iljl willkommenen Anl«,s« boten, da« Werk der Verhetzung neu aufzunehmen. DiV eine lautete: „Die kiaimsche Sparcasse wollte in Laibach eine deutsch!» Volksschule errichten, die Regierung aber habe es ver-boten", die andere hatte die „Czechisierung von Ober-österreich" zum Schlagworte und verkündete die Schreckensbotschaft, die böhmische Kirchengemeinde in Linz Wolle daselbst eine czechische Volksschule und damit die Zweisprachigkeit der kerndeutschen Provinz bearünden. Was ist an diesen Nachrichten Wahrheit? Ganz einfach nicht ein Atom! Die ..Laibacher Zeitung" er-klärte in der bestimmtesten Weise, dass ilber die Er-richtung einer deutschen Volksschule in Laibach „an competenter Stelle wohl Erhebungen gepflogen wer« den, dass aber bisher eine merilorische Entscheidung nicht getroffen worden ist." Es ist somit schlechtweg unwahr, dass die Regierung die Errichtung einer deutschen Volksschule in Laibach verboten habe. Was die zweite Meldung anbelangt, so veröffent-licht der Votstand der böhmischen Kirchengemeinde in Linz ein»' Erklärung, in welcher gesagt wird: „Die hiesige böhmische Kirchengemsinde hat es bisher unterlassen , irgendwelche Ford<>ungen in Beziehung auf eia/ne Schulen hervorzukehren, und es liegt der» selben auch ferne, weder in der Gegenwart noch künftighin je solche Forderungen zu machen." Dir Kirchrnciemeinde hat also an die Absicht, welche ihr unterschoben wurde, nicht einmal gedacht und ist so weil davon entfernt, sich mit solcken Absichten zu tragen, dass sie dieselben sogar für die Zukunft von sich weist. Auch die zweite Nachricht ist somit unwahr und erdichtet. Ist diese böhmische Kirchengemeinde aber viel. leicht eine Erfindung, eine Blüte der «slavischen Nera des Cabinets Taaffe?" Keineswegs! D,ese Kirchen, gemeinde wurde 1853 begründet, uno sie beruft sich heute darauf, dass sie während dieser ganzrn Zeit sich von allem politischen Getriebe ferne gehalten und nicht dm geringsten Anlas« geboten habe, in den Natio« nalitätenhader mit hineingezerrt zu werden Ist dieser Kirchengemeinde aber vielleicht in der „slavischen Aera" der Kamm geschwollen, ist sie vom bösen Dämon himmelstürmender Aspirationen erfasst worden? Auch das scheint nicht der Fall zu sein. Die Vorstehung bittet bescheioenllichst um die V^röffent-lichung ihrer Kundgebung „zur Aufklärung aller edel» dentendeu Deutschen, deren Gastfreundschaft viele aus unferer Gemeinde theils genießen, theils dieselben zu ihren gütigen Brotherren haben oder als werte Mitbürger zählen." Und dicsc selbe Kirchengemeinde, welche in diesen wenigen Worten ihre Stellung, ihre Machtmittel, ihre Tendenzen so ausreichend ken»-zeichnet, sollte plötzlich den Plan gefasst haben, Ober» üsterreich zu czechisieren? Ja, aber auch ein czechisches Blatt hat von der Errichtung der czlchischen Schule in Lmz gesprochen und dubei die Hoffnung ausgedrückt, von dieser Schule uus werde sich „die czechische Cultur weiter verbleiten nach Süden bis an den Fuß der in den Hnumel reichenden Alpen." Das czechische Blatt, das diese ebenso schöne wie geistreiche Phrase von sich gab, waren allerdings nicht die «Narodni Listy", die mit solcher Vorliebe phantastische Politik treiben. Noch weniger war rs sonst ein ernstes czechischrs Partei-Organ. Bloß ein czechisches Blatt in — Olmiitz, in dem gewiss niemand das competente Organ der Linzer böhmischen Kirchengemeinde erkennen dürfte, hatte in seiner nationalen Begeisterung und Leichtgläubigkeit das Gerücht von der czechischen Schule in Linz mitgetheilt. Der oppositionellen Linzer „Tages-Post" und »hren Gesinnungsverwandten hat aber auch die Tirade dieses kleinen Blattes genügt, um in der« selben den vollgiltlgen ..Beweis" zu finden, das« die Czechisierung Oberösterreichs in vollem Zuge sei. Auch in dieser Beziehung gibt uns indessen die Erklärung der böhmischen Kirchengemeinde interessanten Auf-fchluss. Sie weist nämlich auf eine Linzer Correspond denz der „Neuen freien Presse" vom 14. Juni hin und meint, der Berichterstatter dieses Blattes scheine mä der Lmzer „Tagespost" identisch zu sein. Und das ist auch zweifellos richtig. Es wird uns da da! alte Getriebe, die abgedroschene Methode der Opposition wieder »inmal vor Augen gerückt. Man lanciert eine Corresponded in einem Wiener Blatte, und auf die Autorität dieses Blattes hin br. ginnt man daheim zu wühlen. Was man ursprünglich erfunden. das wird in dem Wiener Blatte als Gerücht hingestellt, daheim aber schon ohneweiters uls zweifellose Thatsache verarbeitet. Wenn nun gar noch ein gegnerisches Blatt auf den Leim geht und die Lüge ernst nimmt, dann ist für die Eifinder derselben der „Beweis" erbracht, dass, was sie gelogen, auch vollkommen wahr fei. Das ist eben die Arveilerord» nung der professtonsmählgen Hetz?. Man weih nicht, was man mehr bedauern soll: die Sache, der mil solchen Mitteln gedient wird; di? dienenden Geister, die so armselig sind, dass sie leine würdigeren Mittel zu finden wissen, oder das Publicum, das mit solchen systematischen Lügen genarrt und verhetzt wird. Es genügt wohl, die Methode zu beleuchten, und getrost überlassen wir es dem gesunden Sinne der Bevölle» rung, sich selbst ein Urtheil darüber zu bilden. Inland. (Zu den Landtagswahlen.) Gestern schritten die ersten Wahlmänner, jene der Landgemeinden Mährens, zur Urne, und während hier also die Würfel fielen, wirft auch in anderen Ländern, die viel später ihre Abgeordneten wählen, die Wahlbewegung ziemlich hohe Wellen. Wenn wir nun von den alten Gegensätzen, die immer in neuen Kämpfen mit abwechselndem Effect zutage treten, abstrahieren und die charakteristischen Erscheinungen ins Auge fassen, welche die diesjährige Campagne gezeitigt hat, so müssen wir Feuilleton. Einige Tage in Korsu. In der jüngsten Nummer der ..Neuen Illustrierten Zeitung" beginnt eine Serie von Artikeln, welche der Schilderung tines der reizendsten Punkte der Erde, Kor-fu's, und eines der interessantesten Länder des Orients. Albaniens, gewidmet sind. Die Artikel sind mit tt. gezeichnet, und hinter diesem Buchstaben birgt sich ein erlauchter Schriflsteller, dessen Feder die Lesewelt be-reils in verschiedenen Werten kennen gelernt hat. Der ausdrucksvolle Stil, die kraftvolle Darstellung, die durchaus charakteristische Schilderung, welche lebendig das Gesehene wiedergibt, und deren energische, wahr« heitsvolle Führung verräth uns, wer N. ist, und auch d Leser wird rL unschwer herausfinden. Wir bieten hier eine Probe aus den Schilderungen Korfu's und Mli.'niens, deren erster Theil vorgestei n in der „Neuen I!' vierten Zeitung" erschien und welche in den no., s'en Nummern fmtgesehl werden. Der Eindruck, d> korsu auf den hohen Reisenden machte, spiegelt sich m den folgenden Sätzen wieder: „Treppen auf, Treppen ab. durch ein Gewirr von Wi'lkelwerk, engen Gassen, zwischen Häusern mit flachen Dächern und offenen Atladen muss der ge-duldige Wanderer gelangen, um diese eigentlich nach italienilcher Art errichtete Stadt kennen zu lernen. Wäre nicht eine große, im byzantinischen Stile gebaute llriechische Kirche und eine Menge kleiner, ähnlicher Kapellen da, und lrügei, nicht die Aufschriften der Kaufläden griechische Buchstaben, so wäre man fast gezwungen, sich in Italien zu glauben; denn beinahe ebeusoviele italienische Laute der ungeniert redenden und gestikulierenden Bevölkerung dringen an das Ohr, wie griechische. Nur einige kleine Merkmale erinnern an die Nähe des eigentlichen Orients; lmarartige Anklänge in den Kaufläden, vorzüglicher Tabak, orientalische Filigranwarcn und au« langen Pfeifen bam psende und Kaffee auf offener Straße tr,nkei,de Verkäufer, sehr viele griechisch? Popen in ihren schwarzen Talarrn und mit hoher Mühe auf dem Kopfe wahren Korfu seinen hellenischen Anstrich. In den enae», schlecht a/pflaswten Gasstn harscht eine staubdurch schtf, dumpfe, höchst uvelriecheude Atmosphäre, und das virle Treppcnstligen sowie auch die Unebenheit der Vodengestaitung in der staffelföimig auf felsigem Grunde erbauten Stadt gereichen nicht zur Axnehm» lichleit für den Besucher. Ein flüchtiges Durcheilen der Hauptstraßen genügt, um den Typus Korfu's ltünen zu lernen. Dem äußeren Anlil'cke nach ist es eine kleine italienifche S»adt, ohne aber die architektonischen Vorzüge so mancher anderen aufweisen zu können,- und was das eth>,oarafthische Moment betriff», fehlt aber auch der Reiz des orientalischen Lebens und das malerische Wesen seiner Waren- und Markt' enlfaltung. Am schönsten ist diese Küftenstadt vom Hafen aus betrachtet, und die Natur umkleidete Korfu Nlil so verschwenderischen R^zen, dass jeder Wanderer wohl daran thut, die Capitale b^ld zu veilassen und der herrlichen Umgebung seine oolle Aufmerksamkeit zu schenken." In dem Capitel, nulches linen Ausflug schildert, finden wir des e: tauchten Vrifassrrs Liebe zur Natur, sei», Gefühl für die Natulschöichrit, seine scharfe Be. obuchtungsgabe, welche sich b>s auf minutiöse Details erstreckt, markant hnvortreten. Der erlauchte Verfasser erzählt seinen Ausflug in die Umgebung von Ko,fu und sagt: ..Ob wir uns in einem eigentlichen Garten befanden, weih ich nicht, denn der Vegetation nach hätte ein Nordländer alles für ein großes Treibhaus gehalten, doch nie Wege und dichten Gesträuche, die blühen-den Hacken und duftenden Bäume verliehen der Landschaft den Charakter einer großen Gartenanlage." Hierauf gibt der Verfasser das folgende stimmungsvolle Bild von der Aussicht, welche sich ihm von dein erhöhten Punkte au?, der bestiegen wurde, bot: „Die Sonne senkte sich. als wir den hochliegen-drn Punkt erreicht halten, die Spitzen des Hagioi Deka und des höchsten Punktes der Insel, des felsigen Pantokralon vergoldend. Die gegenuberli^genden Hoch. gebirgsmllssen Albaniens mit ihren ernsten Wändon und kühnen Zinnen schwammen in rosenrothe Dünste zauberisch getaucht, und ruhig lag der Canal von Korfu dazwischen ausgebreitet, sich allmählich in dunklere Tö»e hüllend. Immer länger wurden die Schalten, die Eichen« und Olivenwälder der Insel, die niedrigen Hügelketten, all die Landhäuser und Gärten, die staub-umhüllte Stadt, der belebte Hafen, allek senkte sich in tiefblaue Tinten der nahenden Nacht; die elst-n Steine funkelten, der Mond goß sein silbelklares Licht über d>e Landschaft, und üezaubernd wnlte die Prachl der südlichen Natur. Allerhand Insecteu zirpten in den Gebüschen, Nachtschmrtlerlinge sausten um uns hei um, grüne Libellen schwebten von Blume zu Blume, grl'ße Fledermäuse schwirrten du ch die Lust, allerhand Vo> gelstimmm schmetterten chre letzten Lieder aus dem dichte» Vlälterdach, und balsamische Düf'«- entquollen den üppigen Gestrüppen und blütenreichei! Bäumen und Büschen; eine laue Brise strich vm, der See he,über, in den Kronen der breiten Palmen und erlisten Cypres-sen spielend." __________ Laiwcher Zeitung Nr. 149 1244 l. In^i ,p^ » zunächst der unleugbaren Thatsache erwähnen, dass zene mächtige Partei, welche sich im Reichsrathe die Vereinigte Linke nennt, nicht nur in keinem Lande an Eroberungen denken kann, sondern überall alle ihre Kräfte anstrengen muss, um die bisher innegehabten Mandate zu behaupten. Ja, noch mehr; obwohl zu gut mit Land und Leuten, Verhältnissen und Strö« mungen vertraut, um über gewisse Vorgänge staunen zu können, gestehen wir doch ein, durch die Thatsache überrascht worden zu sein, dass schon jetzt die Oppo» sition in den rein deutschen Ländern die ländlich", Wahlbezirke fast ganz aufgegeben hat und also überzeugt zu sein scheint, dass sie hier auch nicht auf die geringsten Sympathien rechnen kann. In vier Krön« ländern, Steiermark, Oberösteneich, Salzburg und Vorarlberg, stellt die Vereinigte Linke als solche in den Landgemeinden keine Candidate« auf, und nur in Niederösterreich und Kärnten nimmt sie noch den Kampf mit ihren Gegnern auf. Wenn man in Erwägung zieht, dass vor 10 oder 15 Jahren noch die Mehrheit der Vertreter der steierischen und oberösterreichischen Landgemeinden der liberalen Partei angehörten, und weiter der intensiven Agitation gedenkt, die man, die Grundsteuer-Regulierung zum Anlass nehmend, gerade unter der bäuerlichen Bevölkerung dieser Länder betrieb, so illustriert diese Thatsache die heutige Sachlage in ebenso scharfer als klarer Weise. (Die inter nationaleCom mission), welche in Angelegenheit der Regulierung der Landesgrenze zwischen Siebenbürgen und Rumänien entsendet wurde, wird in den ersten Tagen dieses Monates ihre Thä-tigkeit wieder aufnehmen. Die rumänischen Delegierten versammeln sich bereits heule und werden mit der un-garischerseits entsendeten Commission in Hermannstadt zusammentreffen. Die Regulierung wird auf dem Gebiete des Szebener Comitates bei dem Punkte „Vojuagu Katunesti" wieder aufgenommen, wo die Arbeiten im letzten Herbste unterbrochen wurden. In der internaUo-nalen Commission wird wie im Vorjahre Obergespan Gregor Veldy als Regierungscommissä'r den Vorsitz führen. Ausland. (Der deutsche Reichstag) nahm vergangenen Samstag in 6'/«stündiger Sitzung das Unfallversicherungsgesetz in dritter Lesung mit einer wichtigen, auf Grund eines Compromisses zwischen den National'Liberalen und dem Centrum angenommenen Aenderung an, wonach Verunglückte schon von der fünften Woche an eine Tntschädigung von zwei Drit» »eln des Arbeitslohnes erhalten sollen. Hierauf fand die dritte Lefung des Nctiengesetzes und der Verträge mit Italien, Siam und Korea statt; dann erfolgte der Schluss des Reichstages. Die Vorlage über die Dampfersubvention und die Börsenfteuer blieben unerledigt. (Die serbische Skupschtina) wurde vom Könige mittelst einer Thronrede geschlossen, in welcher er den Volksvertretern in warmen Worten für ihre aufopfernde Arbeit und für die bewilligte Steuerreform dankte. Die Deputierten reisten gestern mittelst Extrazug ab; der König und der Hofstaat verlassen Nisch heute, während die Minister mit dem Kanzlei-personale daselbst bis Donnerstag verbleiben. D>e Skupschtina hatte noch das Budget pro 1884/85 fast ein. stimmig angenommen. Dasselbe bilanciert in Einnahme und Ausgabe mit rund 46 Millionen Dinar. Durch das Erfordernis für die Eisenbahnen und das zu emittierende Rentenanlehen sowie durch den größeren Bedarf des Unterrichts- und Kriegsressorts ist das Erfordernis um 8 Millionen Francs gestiegen. In der Bedeckung wurden die directen Steuern auf Grund der neuen Steuergesetze mit 20 Millionen Dinar eingestellt. (Die egyptische Conferenz) ist Samstag nachmittag im Saale des Londoner auswärtigen Amtes zusammengetreten. Die Annahme der Conferenz seitens der Tültei erfolgte mit dem Vorbehalte, dass es dem türkischen Vertreter gestattet werde, zum Schlüsse der Conferenz die Aufmerksamkeit der Versammlul,g aus die allgemeine Lage Egyptens zu lenken. Der Finanz plan Englands wurde den Mächten schon ehevorgestern mitgetheilt. Die Verhandlungen dürsten bis nach Er» ledigung des Tadclsantraa.es der Conservative» flau bleiben, da die Mächte höchst ungern Vertragsverhand» lungen führen, welche einem parlamentarischen Tadels-beschluss nnd damit einer endqiltigen Verwerfung aus« gesetzt sind. Die Prüfung des egyptischen Budgets dürfte bei dem Misstrauen der Mächte gegen alle Zahlenangaben längere Zeit dauern, auch ift man auf Schwierigkeiten seitens der Pforte und des französischen Bevollmächtigten gefafst. (Tonl»n g.) Die Nachrichten aus Tonling haben, wie dies sehr begreiflich ift, eine gewisse Aufregung in Paris hervorgerufen, und die Presse, soweit sie dieselben bereits commentiert, schlägt einen äußerst energischen Ton an. Man fordert, dass die Regierung ungrjäumt vorgehe und diesen Verrath China's am dem Vertrage vom 11. Mai auf das unnachsichtigste züchtige. Auf eine Anfrage des Deputierten Tenot ill der Kammer erklärte Herr I. Feiry, dass alle nöthigen Maßregeln ergriffen worden seien, um von der chinesischen Re< gierung Genugthuung zu fordern und zu erlangen. Admiral Courbet werde mit der gesummten Flotte die Schritte des Herrn Patenolre in Pelmg nachdrücklichst unterstützen. Tagesnemgteiten. Se. Majestät der Kaiser habe« am 26. d. M. den Seclionschef im t. k. Ministerium des Innern Dr. Franz Freiherrn von Mahinger, den k. l. Kämmerer und Obersten a. D. Richard Grafen Clam - Martinitz, den k. k. Kämmerer Sigismund Grafen Berchtold und den Gutsbesitzer Egbert Grafen Belcredi in ihrer Eigenschaft als geheime Räthe zu beeidigen geruht. Bei diesem feierlichen Acte intervenierten der k. l. Oberstkämmerer Graf Trauttmansdorff und der Minister des tais. Hauses und des Aeußern Graf Kül-i noky von Köröspatak. Die Eidesformel wurde von , dem Hof- und Ministerialrathe im t. und k. Ministe-: rium des kais. Hauses und des Neußern, Freiherrn > Konrab von Konradsheim verlesen. l __________ — (Die Cholera ln <;.^.. lrtl,<^ Die Nluesten Meldungen aus Toulon lassen leider leine Abnahme der Epidemie erkennen, und immer mehr ge-winnt die Ansicht die Oberhand, dass man es mit der gefürchteten asiatischen Cholera zu thun habe. Infolge dessen nimmt denn auch die Auswanderung der wnhl^ hallenderen Bewohner Toulons wied" " "sj r. D >!,»>n sionen an. Die Mehrzahl der Fli ' ,e wendet sich nach Paris, woselbst hierüber, wie lei . ^reiflich, nichl geringe Aufregung herrscht. Die Nehrung beabsichtigt, falls die Situation sich nicht bessern sullte. energischere Maßregeln zu ergreifen und unter auberm die Nbhal^ tung der Natwnalfeier am 14 Juli z>t verbieten, NuH in Marseille ist die Ausregung sehr groß. weil daselbst bereits ein Fall von Cholera constatiert worden sein soll und die Gefahr der Einschleftpung der Seuche bei der Nähe de3 Seuchenherdes eine sehr grüße ist. — (Erdbeben.) Der Bericht der kroatischen Erobebencommijsion cunstatiert, dass im Jahre 1883 i" Kroatien, Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina 45 Erdbeben, die sich auf 37 Tage vertheilten, verspürt wurden, so dass jeden zehnten Tag der Boden einmal, manchmal auch zwei< und dreimal erzi' drallen Orten wurde Agram am häufigsten '>, heimgesucht. Es sind da im ganzen 16 ichnet. Alle diese Erschütterungen, mit Autü letzten (am 20. Dezember), hatten ihren ' lt im nordöstlichen Theile des Agramer 6 !>, ^- ,Wr die letzte Erschütterung ist der Ausgangs »nlt iu der Um« gebung von Kolnil, von wo ftch das Ved?» euerseits bis nach Agram, andererseits bis nach ssiinflirchc» und Ialll.Egerszeg verbreitete, zu suchen. Ob war blls die stärkste Erschütterung in demselben Jahre Ein Weites stärkeres Erdbeben wurde am 11. Februar uus der Linie von tkrupa in Bosnien über Topuski>. Glina bis nach Voloder verspürt. — (Hohes Alter) In Illol (Slavonien) starb diesertage die Bäuerin Theresia Me wwit nn iohrn Alter von 108 Jahren. Die MeKtluoit ersr?ut< sich bis an ihr Ende einer verhältnismäßig vortre^ ichen Gesundheit und war so sehr im Volla/^ je ihrer Seh> lrast, dass sie noch wenige Stunden yor ihrem Tode ohne Augenglas die feinste Nähnabel einzufädeln uer« mochte. — (Ein breizehnjähriger Vatermörder,) Der ungerathene dreizehnjährige Oohn des Guts-Pächters Stanislaus Piotrkowski zu Bnczyna. Namens Llemens, entfloh am 22, Juni au» dem nahegele^cncn Städtchen, woselbst er die Schule besuchte, und ttaf abends ganz unerwartet zu Hause ein. Befragt um dln Grund seiner Flucht au5 der Schule, gab er seinem Vater nur freche Antworten. Der hierüber gekrilnlle Vater lieh nun seinem missralhenen Sohn die Iüchtl« gung zutheil werben, dass er ihn anwies, die Nicht außerhalb der Wohnstube. nämlich in einem Kuhstall. zuzubringen. Als sich alles zur Ruhe begeben hatte, schlich sich der Knabe aus dem Stalle in die Küche des väterlichen WohnaMudes. suchte sich hier ein sch>rfe» Küchenmesser aus und begab sich in das Schlafzimmer seines Vaters, der. müde von der Tagesarbeit, fest eingeschlafen war. Ohne es sich lange zu überlegen, versetzte das Scheusal seinem Vater sechs Messerstiche in den Hals. Der bedauernswerte Mann verschied nach Reisebriefe. Vlil. Koblenz, . . Juni 1684. Der Rhein hat mich furchtbar enttäuscht! Ich habe so viel von ihm phantasieren gehört, so viel von ihm erwartet und nun Gegenden gesehen, die zwar lieblich und stellenweise interessant, aber keineswegs großartig sind. Wenn ich nun auch nicht gleich jenem Engländer das Bingerloch suchte und über den Mangel eines Loches in Wuth gerieth, so schrie ich doch ent-rüstet, dass die untere Donau großartiger und die obere Donau zwischen Passau und Linz mindestens ebenso anmuthig sei, als der Rhein mit seiner Reclame. „Aber die Weinberge?" frug mich ein Passagier, der den Rhein in Schuh nahm. «Solche haben Sie auch am Kahlenberg; übrigens finde ich an Weinbergen nichts Interessantes — außer den Trauben, welche mir indes schon gepflückt lieber sind." „Und haben Sie den Mäusethurm gesehen?" „Wir sind ja noch nicht vorbei!" mengte sich ein dritter Passagier ein. „Was, der war doch bei Bingen auf der Insel!" „Das tleine Thürmchen? Lassen Sie sich nicht auslachen; ich habe den Rhein schon sechsmal befahren und werde doch den Mäusethurm lennen! Er steht bei Laub." „Sie irren sich und verwechseln ihn mit der Pfalz!" „Was, ich irre mich? Ich kenne den Rhein, wel< chen ich schon zehnmal bereist habe, besser als Sie." Sie wollen mir den Rhein lennen lehren, der Sie bisher immer auf dem Berliner Pflaster herumgebummelt sind und jetzt zum erstenmal in die Welt gucken?" „Was, ich gucke zum erstenmal in die Welt? Das behaupten Sie, der von den europäischen Flüssen bisher lediglich Panke und Spree kannte und sich zeitlebens bloß in Kaufläden umhergetrieben hat?" „Sie könnten froh fein, wenn Sie in folchen Kaufläden beschäftigt gewesen wären! Meine Firma ift eine der ersten in Deutschland; wir haben in Verlin ein Comptoir so groß wie der Mainzer Schlossplatz, vollgepfropft mit Commis, und das alles blos für die deutsche Correspondenzl Jetzt rechnen Sie erst noch unsere Filialen für das Ausland! Sie können sich einen kleinen Vegriff von dem Umfange unserer Corre-sponbenz machen, wenn ich Ihnen sage, dass wir allein sechs Eimer Tinte jährlich verschreiben und eine eigene Gansherde halten, welche uns mit Kielfedern versorgt." „Na hören Sie, das nenne ich doch aufjeschnitten. Aber wenn es auch wahr wäre, was ist das gegen meine Firma! Wir ersparen jährlich sechs Eimer Tinte, seitdem wir leine Punkte mehr auf die i machen, und aus unseren verbrauchten und umgewalzten Stahl» federn verfertigt Krupp alljährlich ein Dutzend Schiffs-geschiihe vom schwersten Kaliber!" «Ich staune über die Keckheit, mit der Sie hier die verehrten Zuhörer blau anlaufen lassen! Nun, diese werden wohl schon aus Ihren Aufschneidereien sehen, dass Sie der Sohn eines Eckenstehers sind und daher leine Erziehung genossen haben." „Ich hätte leine Erziehung genossen? Mein Vater war bloß aus Gesundheitsrücksichten Ecken« steher, da ihm der Arzt beständigen Aufenthalt in freier Luft und Körperbewegung anbefohlen hatte. Sonst war er Gutsbesitzer. Was aber Ihre Mutter an-belangt, so kannte ich sie sehr wohl, denn wir haben ihr oft Kuchen abgekauft, wenn sie mit ihrem Karreu durch die Straßen zog und austief." „Das ist Verleumdung! Meine Mutler unterhielt bloß zu ihrem Vergnügen eine fliegende Kuchenfabiil und Ihr Vater, dessen Güter aus einem kleineu Zwiebelfeld und einem Eigarrenlistchen mit Schnittlauch b> standen, gehörte sicherlich nicht zu ihren Kunden, da sie bloß en grog verkaufte." „Ja. das Stück zu 5 Pfennig!" „Herr, Sie werden beleidigend! Ich werfe Sie in den Rhein!" „Früher müssen Sie aber zwei Vutterbemmen speisen!" Die Situation war jetzt so gespannt, dass offener Krieg unvermeidlich fchien. Glücklicherweise legte sich jetzt ein Freund ins Mittel, welcher dem Sohn de« ..gutsbesitzenden Eckenstehers aus Gesundheitsrückfich. ten" sowie dem Sohn der „fliegen!,?», ss"^ . kantin aus Vergnügen" anrieth, si . r ubll eüic Flasche Rüdesheimer versöhnt die zu reichen. Der duftende Wein stellte auch den Frie- den b?7 Unter den Passagieren, welch er „Ma- rianne" besanden, fiel eine englisch ^ - sten l.^, denn sie bestand au« eine»!' ,,,f der m > ^ l^, .'..5.^« Habchen u,w ^iau.n relsl?. Die eine kam mir außerordentlich bekannt voc, und dürfte ich sie schon im Wiener Eisluusverein gesehen haben. Der Vater trug das traditionelle englische Neisecostüm: karrierte Hosen, gelben Rock. rothe.« Massay, schottische Mühe und einen riesigen Operngucker. Der weibliche Theil der Familie trug zum Theil ganz unmögliche Toiletten. Und da äußerten sie n?ch ihre Indignation über das Aufsehen und Angaffen der Leute! IX. Köln,... Iunl 193«. Außer dem wusste ich wirklich nicht, was Köln Interessantes besitzen könnte. Die Stadt ist furchtbar langweilig und die Bevölkerung scheint es u ch zu sein. Empört war ich, während meine» ganzen Aus" ^üachc: Z itnng Nr. 149 1245 1. Juli 1884. 5.-..V7« worauf der Mllrder nach der ihm angewleftnen „vußkammer" zurückkehrte. Am nächsten Morgen war die ruchlose That im ganzen Dorfe bekannt , doch wollte der Knabe anfangs von gar nichts wissen. wurde aber auf Zureden des eingetroffenen Untersuchungsrichters seiner That gestündig. — (Das Testament des Scherenschleifers.) Ein Scherenschleifer i», Genf hatte feit einer Reihe von Jahren seine Arbeitsstätte unter der Saussureschen Terrasse am Anfang der Corraterie aufgeschlagen. Wo er wacker sein Rädchen schnurren lieh. Seit ungefähr drei Monaten war der Alte verschwunden. Aus den saboyischen Zeitungen ersieht man nun, dass er den Schauplatz seiner Thätigkeit nur verließ, um in seinem Heimatsdorf Mieussy zu sterben, Bei Eröffnung seines Testaments zeigte es sich. dass er ein Vermögen von über 100000 Francs hinterließ, das er zu gleichen Theilen den Gemeinden Mieussy, NeydanS und Omois vermachte, mit der Bestimmung, dass die Zinsen des Gelde» dazu verwendet werden sollen, den armen Schulkindern der betreffenden Gemeinden Vücher. Kleider und Nahrung unentgeltlich zu liefern. — (Excentrisch.) Lord Somerset, ein 28j»h-riger eleganter Mann. promeniert seit einigen Tagen in den Straßen Londons in Valltoilette; ihm folgt sein Kammerdiener in voller Livree, der auf einem Wägel« chen ein mechanisches Clavier führt, auf welchem die Worte stehen: „Für die Armen." Unter der Inschrift befindet sich eine Sammelbüchfe. In den Hauptstraßen lässt der Lord anhalten, der Diener singt ein Lieb. sein Herr begleitet ihn und hierauf wird in den Häusern um Almosen gebeten. Die Summen, die der wohlthätige junge Man» allabendlich abliefert, sollen ziemlich bedeu» tend sein. — (Fischerei.) Vater (zu seinem Sohne): „Ich sag' der — bort der Backfisch i» e Goldfisch — sei lei Stockfisch." Kanbel's- nnö Kewerbekanrmer. Sitzung vom 30. Mai 1884. (Fortsetzung.) III. «Für bearbeitetes Holz, also auch Eisenbahnschwellen, werden wie für Schnittholz die Sätze des Specialtarifes II angewendet, nnd die k. k. Direction wird ersucht, die im Ausnahmstarife V enthaltenen, an größere Minimalquantitäten gebundenen Procent-nachläfse im Refactiewegc in angemessener Frist zurückzuziehen.» In der Begründung dieses Antrages wird angeführt, dass die Eisenbahnschwellen bereits bearbeitetes Holz sind und einen weit höhern Wert als Brennholz oder Rundholz repräsentieren; da nun Eisenbahnschwellen nach dem Ausnahmstarife V und dem Specialtarifc vom 15. Februar 1884 billiger verfrachtet werdeu als Rundholz, so wäre eine Aenderung dieser abnormen Classification umsomehr durch Antrag III anzustreben, als es eine zu große Selbstverlcuguuug der eigenen Interessen zu sein scheint, wenn der Export dieses auch für die eigenen Strecken viel gebrauchten Artikels mehr als nöthig begünstiget wird. enthalte« daselbst keinem einzigen hübschen Mädchen begegnet zu sein. Ach Wilrzburg l . . . Um wenigstens eine Specialität Köln» zu sehen, suchte ich Johann Maria Farina auf. Mir war noch in Erinnerung, dass er am Iülichs-Plah etabliert sei. Letzteren fand ich auch aber welche Enttäuschung! Der Platz war nicht größer, als ein Zimmer und überdies noch in einer ltcke Baugerüst, dessen Feuchtigkeit vielleicht von Kell-uerwasser henührle, sicherlich aber nicht nach Kölner-Wasser duftete. Den echten Farina fand ich später am Domplah. Als ich Abends in eine Restauration trat, war ich nicht wenig erstaunt, das Riesenlocal ganz leer zu finden. Ich trommelte also so lange auf den Tisch, bis ein Kellner kam, der mich lange veiwundert angaffte. .Kann mau hier nicht speisen?" frug ich. .Wo sind denn die Gäste?" .0 ja! Alle Leute sitzen im Garten." ,NH so!" dachte ich mir; «also deshalb ist eS hier so leerl" Ich betrat einen Riesengarten, der etwa fünfzig blli sechzig gedeckte Tische — aber leinen einzigen Gast enthielt. Kopfschüttelnd sehte ich mich in dieser unheimlichen Einsamkeit nieder und frug nach der Speisekarte. Nichts war fertig! — ..Warum nicht?" frug ich. „Um diese Zeit «rwarten wir niemanden, da auch sonst niemand komm:." lautete die Antwort, welche ich vom Kellner ^lj'.'ll. Da ich übrigen« sehr gut und billig speiste, lehrte ich andern Tags wieder. Diesmal gieng ich gleich in den Garten. — Dieselbe löotliche Leere. „Die Leute sitzen jetzt alle im Salon!" erklärte Mir der Kellner. Vr hattc rech!; im Salon sah ein ewsamer Gast einem Glase H:cr. V. Vopievi«!. ! Die Proccntnachlässe im Rcfacticwege, welche durch )en Ausnahmstarif V für Eisenbahnschwellen und Schnitt» holz gewährt werden, könnten ohne irgend eine Beeinträchtigung des Verkehrs aufgehoben werden, da der Vpeciältarif II für bearbeitetes Holz und Schnittholz auch ohne Refactien an die großen Versender genügen dürfte, das abgebbarc Schnittholz zu verwerte» und zu oersenden. Diese Refactien schaffen kaum einen größern Verkehr, sondern bewirken nur, dass gewisse Firmen die Scuduugcu unter ihrem Namen aufgeben lassen, was entbehrlich scheint. Wenn die Tarife für Rundholz nach ocm Antrage III angenommen werdeu würden, so wird oer erleichterte Klötzebezug die Sägen ohuchiu zu intensiverem Betriebe veranlassen, der Verkehr wird trotz Aufhebung der Rcfactien zuuchmcn, und die k. k. Direction wird eine Ersparnis an Geld und Arbeit erzielen. IV. «Die k. k. Direction wird ersucht, dahiu zu wirkeu, dass die im Vereiue mit der k. k. priv. Südbahngesellschaft im Centralblatte Nr. 5 vom 13. Jänner 1883 publicierte Frachtbegüustiguug für Rundholz von der Strecke Tarvis-Lees nach Görz für Holzschleifereien auch in dem Falle Anwendung finden möge, wenn das Rundholz zur Erzeugung von Zündholzdrähten verwendet wird.» In der Begründung dieses Antrages wird erwähnt, dass die k. k. priv. Südbahugesellschaft im Vereine mir der k. k. Direction für Ruudholz bis zu 4 Meter Lauge von Stationen der Strecke Tarvis-Lees nach Görz den Tarif von 15 kr. per Wagen und Kilometer -j- 4 fl. M. G. im CartienmaMege unter der Bedingung publiciert, dass diese Hölzer für im Zustelluugs-bezirke Görz gelegeue Holzschlcifereieu bestimmt seicu. Eine Firma in Görz, welche ganz die gleichen Rnndhölzer von den gleichen Stationen nach Görz bo zieht, solche jedoch zur Züudholz-Erzeugung verwenden will, hat sich an die k. k. priv. Südbahn-Gesollschaft gewendet, für die gleiche Ware und gleiche Rclatiou diesen Tarif auch für den Zweck der Züudholz-Erzcu-guug zu erhalten. Die k. t. priv. Süobahn-Gesellschaft hat dieses Gesuch nicht beantwortet, deshalb haben sich die Versender des Holzes, welche solches an bride Fir men in Görz aufgegeben haben, au die k. k. Direction für Staatsl'ifcubahubctricb mit der Bitte gewendet, den gleichen Tarif auf diese Sendungen Holz gleicher Qualität auch dann anwenden zu wollcu, wenn das Holz zu verschiedenen Zwecken verwendet wird. Dieses Gesuch hat die k. k. Direction ablehumd erledigt, mit der Motivierung : dass Holzstoff sich weitaus billiger stelle als Zündholzoraht. Unter Vorbehalt der dicsfälligen münd-Uchen Widelll'guug des Umstaudcs, dass das in Holzschleifereien verwertete Rundholz einen geringern Ertrag gcbc als jcncs in einer Züuoholzfabrik. wäre wohl hervor-zuhebcu. dass es den Gcschcu und insbesondere der Verordnung des hohen Handelsministeriums vom 10. Mai 1875 zu widersprechen scheint, wenn an eine Fracht-conccssion eine derartige Bedingung geknüpft wird. (Fortsetzung folgt,) Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Die feierliche Eröffnung deS „Rudol. finum" in Klagenfurt.) Es steht nun fest. dass Ihre l. und l. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf und Hüchstdessen Gemahlin Erz» Herzogin Stefanie am 10. Juli in Klagenfurt eintreffen weiden. Ihre l. und l. Hoheiten kommen an diesem Tage um 8 Uhr morgens auf dem Südbahnhofe an, werden dort von den versammelten Autoritäten officiell empfangen und begeben sich in die l. k. Burg, woselbst sir das Früh' stück einnehmen. Um 9 Uhr findet die feierliche Eröffnung des MufeumS „Rudolfinum" durch Ihre l. und l. Ho< heiten statt, Welche alsdann die Sammlungen der Anstalt besichtigen. Von 10 bis 12 Uhr werden Ihre Hoheiten einige öffentliche Anstalten besuchen und eventuell von 12 bis 1 Uhr Audienzen zu erlheilen geruhen. Um 1 Uhr findet das Diner in der l l Burg statt, nach welchem Ihre k. und l Hoheiten unsere Stadt wieder verlassen, lnbem Httchstdieselben sich — bei guttm Wetter — nach dem See begeben und eine. jedes officiellen Charakters entbehrende, Rundfahrt auf demselben unternehmen. Ihre Hoheiten landen dann in Pörtschnch und sehen von dort die Reise nach Ifchl und Felbafing fort. — (Todesfall.) Gestern nachmittags um '/,3 Uhr ist der hochw. Herr Canonicus uä tmculum Kramar nach langwieriger Krankheit in feinem 84. Lebensjahre gestorben. Der Verblichene war seinerzeit Generalvicar der Laibacher Diücese und hat sich namentlich um den Aufbau der Pfarrkirche in Alt'Lacl sehr verdient gemacht. — (Allgemeiner Arbeiter-Kranken» Unterstützungsverein für Krain.) Infolge der von einem provisorischen Comite ergangenen Einladung haben sich Samstag, den 28. Juni, um 7 Uhr abends im hiesigen RathhauSsaale mehrere Industrielle und auch Freunde humanitärer Institutionen zusammengefunden, um die Gründung eines Allgemeinen Nrbeiter-Kranlenunterstühun gS-VereineS für Krain mlt drm ll-gemeinen Arbeiter'Kranke»' und Invalidencasse in Wis«, sehr viele Kranlencassen industrieller Unternehmungen in die allgemeinen ArbeiterKranlen- uud Invalid"«» cassen übergegangen, und es lässt sich daher erwartn, dass das Gleiche auch hier in Krain erfolgen werde Nachdem die meisten in den österreichischen H l.> vinzen befindlichen allgemeinen Albeitrr-Kranlenca'ie" unter sich einen Verband gebildet haben. welcher den Zweck hat, die Freizügigkeit der Arbeiter ohne Ve uft ihrer bereits gemachten Kranlencaffen»Einzahlungen täre Institution vor Augen haben, so ist von vorne^r jede Frage bezüglich Partei oder Nationalität a»e< geschloffen, und es ergeht daher heute fchon der Nprrll an alle Industrielle» sowie Genossenschafts« odtr Arbei^r» Krankencasfen, diefen neuen Verein durch zahlreiche 3c. theiligung thatkräftigst zu unterstützen, damit Verenas Wirken zum Gedeihen desselben und zum Wohle uns'.^r Arbeiter führe. — (Krainifchrr Fischerei-Verein.) ^er AuSschusS des krainifchen Fischerei-VereineS hielt ,m 11. Juni unter dem Vorsitze des ObmanneS Herrn Dr. Josef Kapler und im Veifein deS auS besond.r« Gefälligkeit erschienenen Herrn Varthol. Knapitsch. l l Professors der Chemie, seine dritte diesjährige Sitzung ab. Zunächst gelangte zur Besprechung l>as Gesuch der Schlossinhaberin Frau Iofefine Hanhart 'n Abhilfe gegen die durch die Abfallftoffe der Q l cl. silber'Gewellschaft in Neumarltl herbeigeführte Ve ;>n-reinigunL der dortigen Gewässer, wodurch bereits der gesllmmte Fischstand daselbst vernichtet worden ist. Nach Verlesung eineS diesbezüglichen Gerichtes beS AuSs<-'°-mitgliedeS Herrn Professor Franke von Krainburg ^ nach einem sehr interessanten Vortrage deS Herrn ^ o» ffssor» Knapitsch wurde der Beschluss gefasst, diel' ,?» ' fchleunigst bei der l, l, GezirlShauplmannfchaft in K' ".« bürg einzuschreiten und an diefelbe baS Nnfuche ?u stellen, sie mbge die Beseitigung der besprochenen . und zwar für einen Zeitraum von mindestens v Jahren, einzubringen uno dann sür den Fall. das- ' Erwerbung der erwähnten Gewässer gelingen sollte '"^ nun an die gesummte Lhütigleit deS Vereines m .^ benz zu concentrieren und alle bisher auSv'NttK > haltenen Brutanstalten aufzulassen Schl"b"ch -^ auch beschlossen. einer di-Sb-zlialichen G.nladunl. ^ öst/rreichschen Fischer-i-Vereine« 3-^ zu le.ften .^ die Ende Sepiemdcl D, I. M., oem Prottttorale 5 .« Laibacher Zeitung Nr 149 1246 1. Juli 1884. l >'N die beiden bereits seit längerer Zeit in Unter« »uchüng befindlichen Anarchisten Schneider Franz Helez« nikar und Schuhmacher Thuma macht nur sehr lang« scm! Fortschritte, da eine große Menge von Zeugen c-:,>Lvernehmen ist. Die Anklage lautet auf Hochverrath. Am Sonntag wurden seitens des k. k. LandeSgerichtes neuerlich Hausdurchsuchungen vorgenommen. und zwar l.'?i dem intimen Freunde der beiden Verhafteten, dem Schneider und Schaukpächter Franz Sturm, beim ge< U'cknen Obmanue deö Arbeiter-Bildungsvereins Kriegl. dcml Redacteur der kurz vor seiner Verhaftung in den Besitz Zeleznilar's übergegangenen „Ljudsli Glas", F-rdinand Suhadobnik, und bei Marcus Loboda, ein m Winlelschreiber. Welche Resultate diese Haus» durchsuchmigen, die unter persönlicher Intervention des Untersuchungsrichters , l. l. Landesgerichts - Adjuncten Vckel. vorgenommen wurden, zutaae gefördert haben, ist vorliwfig noch Geheimnis. Die Anklage gegen die Verhafteten Zeleznilar und Thuma dürfte sicher auf das Verbrechen des Hochverrathes gerichtet sein, es ist ledoch fraglich, ob die Angelegenheit bereits in der nächsten Schwurgerichtssession zur Verhandlung gelangen wnd. — (Unglücks fälle.) In der hiesigen Tabak. Hünptfabrik fiel am 27. v. M. nachm^ igs um 5 Uhr ein Vallen Tabak so unglücklich aus dit briksarbeiterin FtünciSca Tegelj. dass diese schwer ' .!. Inwohner von Vorii^a, sich unmittelbar vor An« ,^jt de« Poftzuge« .iuf das Bahngeleise begab, wo er 5-"- Muschinenführer wegen der starken Krümmung gesehen werden konnte; obgleich der Maschinen- ,b.-r die vorgeschriebenen Signale gab. verlieh Petelin - ^aub und schwachsichtig war, nicht das Geleise und >e, da an derselben Stelle, wo der Verunglückte «cnd, ein starkes Gefalle ist und ein Aufhalten des Z, ^Rudolfsbahn den auf dem Wege nacb Breg befindlichen 19jährigen Grundbesitzerssohn Franz Oifrer aus Habenca zunächst mit dem Ohre einer Hacke niedergeschlagen und hierauf der Uhr und Kette im Werte von 16 st., einer Barschaft im Betrage von 4 st, eines Taschenmessers im Werte von 70 kr. und ciltts Sacktuches im Werte von 10 kr. beraubt habe. D»? Angeklagte leugnet und behauptet, es müsse die That ein anderer begangen haben. Cs werden sechs Zcngen einvernommen, unter diesen der Schüler der 1^. Gymnasialclasse in Krainburg, Eajetan Pogaknik, welcher mit Bestimmtheit aussagt, dass er den Cegnar ge^hen habe. als er m,t der Hacke auf cKjfrer einschlug ; dann die Wächtersgattin Theresia Tavkar. welche gleich« falls bestimmt aussagt, dass sie den Angeklagten im Ne^.tze der Hacke gesehen habe. und der beraubte Franz S'srer selbst, welcher mit aller Entschiedenheit behauptet. l^sV Cegnar derjenige ist. der ihn durch die Schläge v,< der Hacke betäubt hat. Es sei hier noch bemerkt, i)^; Aifrer die Schläge mit dem stumpfen Theile der h^le auf den Rücken erhalten und nur unbedeutende Hl lehungen davongetragen hat. Die Geschwornen sprachen den Angeklagten trotz beharrlichen Leugnens des Verbrechens des Raubes v'timmig schuldig, und wurde dieser sohin vom Ge« tshofe zu fünf Jahren fchweren. in jedem Mo-s.cie mit einem Fasttage verschärften Kerkers ver« m theilt. — er — >,< « (Der Mord auf dem Carolinengrund) ls'orts,) Präsident: Kann man mit Rücksicht darauf, drss der Angeklagte in der fraglichen Woche steißig ge» .n''eitet und keinen heftigen Anfall gehabt hat, an« rehmen, dafs er die That in einem solchen Geisteszustande vollbracht hat, in dem er sich seiner Handlung richt bewusst war? Dr. R. v. Blei weis: Bei solchen Epileptikern, dir nur einen epileptischen Schwindel haben, lehrt das L'wusStsein schon eine Stunde nach dem Anfalle zurück, di Geistesklarheit aber nach einigen Stunden. Nur bei hrHeren Anfällen kehrt die Geistesllarheit erst nach e nigen Tagen wieder. Mit Rücksicht darauf nun. dass d«r Angeklagte tagelang vorher keinen schweren Anfall riabt. kann ich mit Bestimmtheit fagen, dass er damals -! klarem Bewusstsein war. Nevth«'^«,'- Nr ^.......- - Dassesh? s»p>'st!ae , '^il^l alb deiin l heftigen epileptischen Anfall ergriffen, es müsse» sohin auch beim epileptische» Schwindel Nachwirkungen em treten? Dr, Ritter v. BleiweiS: Ja. aber im geringeren Grade. Vertheidiger: Karl Treo ist feit feinem 6ten Jahre der Epilepsie unterworfen, wie dies ein oorlie« gendes Zeugnis des l. k, Regierungsrathes Herrn Dr. Ritter v. Slöckl, der es ihm seinerzeit behufs Schulbesuchserleichterungen ausgestellt, nachweist. Muss bei ihm infolge der feit jener Z'-it, wie wir wissen, so häufig wiedergekehrten Anfälle nicht nothwendig eine geistige Störung und Trübung eingetreten srin? Dr. Ritter v. Bleiweis: Nein. nicht nothwendig. Sonst müssten Epileptiker immer geistig gestört sein. Es waren bekanntermaßen sehr intelligente Gelehrte epileptischen Anfällen unterworfen. Vertheidiger: Wenn aber ein Mensch während seines Wachsthums, während seiner Entwicklungsperiode so häufig epileptischen Anfällen unterworfen ist. kann da das Gehiniorga» nicht in einer folchen Weise getrübt sein. dass das klare Bewusstsein und die Freiheit des Willens gestört sind? Dr. Ritter o. Bleiweis: Dies ist nicht bei allen Epileptikern gleich Auf eine weitere Frage des Vertheidigers er« klärt Dr. R. v. Nleiweis, dass eS mllglich ist. dass der Angeklagte den Tag vorher einen epileptischen Schwin« del gehabt; dies zugegeben, war er am Sonntage doch nicht ohne klares Bewusstsein. (Forts, folgt.) —6r— Aunst und Aiteratur. — („Die österreichisch'Ungarische Monarchie in Wort und Bild") Ueber die Fortschritte der Vorarbeiten an dem oben bezeichneten Werle sind wir in der Lage, weitere Mittheilungen zu machen. Zu Fachreferenten für die verfchie» denen in diesem großen vaterländischen Werle zu behandelnden Materien hat Sc, l. und l. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf nachfolgende Persönlichkeiten bestimmt: Hos« rath Ritter von Arncth für das historische Fach, Baron Andiicm» Werburg für Ethnographie, Hofrath Ritter von Becker für Topographie und Landschaftsfchilderung, Proscssor Ed. hanslil für Musik, Hofrath Ritter von Hauer für die naturhistorischcn Fächer. Hofrath Ritter von Millosie für die slavische Linguistik, Professor von Lützow für bildende Kunst, Rcgiclungsrath Ritter von Falte für Kunst« und Hausindustrie, Johannes Nordmann für die Schilderung von Land und Leuten in den Ostalpeii, Hofrath von Ncumann-Spallart für Volkswirtschaft und Statistik, Donibaumeistcr Schmidt und Architekt Streit für Architektur, Regierungsrath Ritter von Weilen für deutsche Literatur und Graf Gundacker.Wurmbrand für Anthropologie. Die Mitarbeiter für den ersten und zweiten Band (Einleitung und Niederüstcr-reich) wurden bereits gewählt. Die Aufforderung an die Herren Mitarbeiter ist von Sr. k. und l. Hoheit dem durchlauchligsten Kronprinzen, der sich selbst am ersten und zweiten Vandc durch größere Artikel betheiligt, erfolgt. Nunmehr wird das Künstler» Comite darüber berathen, welche Illustrationen den beiden ersten Bänden bcizugeben sind und welche Künstler zu deren Aus« führung berufen werden follen. In derselben Weise wird nach und nach ein Kronland um das andere an die Reihe komme» und an dem Gesichtspunkte festgehalten werden, dass die Mitarbeiter für jede Materie, die sie zu behandeln haben, immer aus dem betreffenden Kronlande selbst berufen werden, nnd dass bei Ländern mit gemischter Bevölkerung jede der National!» täten durch Schriftsteller aus ihrer Mitte berücksichtigt werden wird. — („zllollarntvo".) Unter diesem Titel veröffent« licht Herr Gustav Pirc, Secretär der k, f. Landwirtschafts» Gesellschaft für Kram und landwirtschaftlicher Wanderlehrer, ein Büchlein, welches es sich zum Ziele gesetzt, die rationelle Milchwirtschaft zu heben und unferen Viehzüchtern eine neue Quelle des Wohlstandes zu erschließen. Das mit guten Illustra« tionen versehene Büchlein wird unseren Landwirten gewiss willkommen sein, und dies umsomehr, als Herr Pirc den Gegen» stand in populärer Weise für jedermann klar und verständlich darzustellen verstanden und durch seine Abhandlung einem drin» genden Bedürfnisse abgeholfen hat. Der Preis des hübsch aus» gestatteten Büchleins beträgt nur 10 Kreuzer. — l.,Die Militärbefreiung auf gesetzlichem Wege.") Unter diesem Titel ist im Verlage der Manz'schen l, k. hofbuchhandlung in Wien ein Buch erschienen, auf welches wir unsere Leser aufmerksam machen wollen. Die allgemeine Wehr» Pflicht fordert von allen Staatsbürgern, gleichviel ob arm ob reich, ob hoch oder niedrig, nicht unbedeutende Opfer an Gut und Vlut. deren Leistung sich niemand entziehen kann! In weiser Voraussicht gewährt jedoch auch wieder das Gesetz mit Rücksicht auf unsere socialen Zustände Erleichterungen und Be« freiungcn, die jeder Interessierte kennen soll; der eine hat Eltern, Geschwister und Angehörige zu versorgen, der andere hat wiederum einer Wirtschaft vorzustehen, die während seiner Abwesenheit argen Schaden nehmen würde :c.«. Der Verfasser vorstehenden Buches zählt an der Hand der gesetzlichen Bestimmungen diese Ausnahmen und Vergünstigungen in klarer, allgemein verständlicher Sprache auf, zeigt uns durch Muster von Eingaben und Gesuchen, unter Anführung der hiezu nöthigen Documentc, die richtigen Wege, welche wir bei eintreffenden Umständen zu gehen und welche Hoffnungen wir auf die Er-süllung unserer Bittgesuche zu setzen haben. Neueste Post. Original'Telegram me der Laib. Zeitung. Wien, 30. Juni. Die niederösterreichische Statthaltern trug dem Magistrate auf, im Falle einer elwa eintretenden Choleragrfahr die im vorigen Jahre an« lässlich der Eholera in Unter«Egypten verordneten Maßnahmen auszuführen. Wien, 30. Juni (Officielle Nachrichten der öster. reichischen Negierung): Marseille. 29. Juni. In den letzten 36 Stunden sind hier zehn Cholera.Erkran. kmlaen vorgekommen. Toulon, 29. Juni. Unter 16 Todesfällen am Samstag waren 7 Cholerafälle. Die Tilrkei, Griechenland und Spanien activierten l^^tantaine. und sonstige Schuhmaßregel,« gegen fran- zösische Proveni^zen. Marseille, 29. I>mi. 6 Nhr ab(l,oL. Seit t'^.l ^n sind hier uu«, zwci Cho^'.u-Todesfälle vorgekommen. In den Spitälern befindet sich kein einziger Cholerakranker; die Sterblichkeit überschreitet nicht den qewöhnlen Durchschnitt. Marseille, 30. Iu!,i. (Havae.Meldlina..) In der letzten Nacht kamen hier filnf Chol?ra-TodeLfälle vor. Rom, 30. Juni. Einigen Journalen zufolge sind zwei von Toulon üb?r die Alpen nach Italien zurück-gekehrte piemontesische Arbeiler an der Cholera erkrankt und ist einer gestorben; l»ach anderen Immwlen handelt es sich nur um einen Arbeiter. London, 30. Juni. Das Unterhaus hat den Aütllig Gladstone's, d?r Berathung del Tadelsnotums den Vorrang vor den anderen Fragen der Tages» ordnung zu geben, nachdem er von Göschen und anderen als inopportun bekämpft worden, mit 190 gegen 148 Stimmen verworfen. Nachdem Gladstone früher erklärt hatte, die Debatte sei unerwünscht. bede>lt,t dieses Votum leine Niederlage der Regierung. Wlkswirtschaftlicke6. Saatenstand in Oesterreich. Die erste Iunihälftc war beinahe allgemein durch fühle regnerische Witterung charakterisiert. Die Niederschlage wirkten trotz der theilweife allzu bedeutenden Temperatur Erniedrigung im allgemeinen so wohlthätig, dass die Wirkungen des Frostes vom 28, Mai glijßerenthcils wieder aufgehoben wurden nnd das Gesammtbild vom Saatenstande sich seit dem letzten Be> richte in der Hauptsache wesentlich, und zwar zum Vortheile geändert hat. Die Beschädigungen, welche der Roggen wäh> rend seiner Blüte erlitten hatte, konnten zwar nicht wieder ver» schwinden gemacht werden, und bezüglich des Weizens, wel« cher durch den Frost nichts gelitten und Ende Mai die besten Aussichten geboten hatte, hat sich die Lage eher zum Nachtheile verändert, insoferne derselbe durch die starken und anhaltenden Regen häufig niedergelegt wurde. Den meisten Nutzen auS den Niederschlägen baben die sämmtlichen Sommersaaten gezogen. Namentlich Haser steht nun meist sehr schön; für Gerste waren hie und da die Niederschlage schon etwas zu spät gekommen. Bei Mais saaten verspricht das kräftige Wachsthum das Beste. H u l sen fr üchte, theils erholt, theils nachgebaut, stehen nun recht schön; dasselbe gilt von den Kartoffeln und von den Nübcnsaaten. Das Kopflraut hat sich gut bewurzelt. Die Heuernte wurde durch die zahlreichen Ncgcn theils unterbrochen oder gestört, theils aufgehalten. Auf vielen Wiesen liegt das Futter schon so lange, dass es entweder ganz verdor» ben oder doch dem Verderben ausgesetzt ist. Ein wesentlicher Verlust an Qualität wird wohl in ben meisten Fällen zu be» tlagen sein. Ueber Flachs liegen gute Nachrichten aus Oberösterreich und der Bukowina vor. Der Hopfen hat sich bisher cnt-sprechend entwickelt. Für die Trauben, welche gröherentheils bereits zu blühen angefangen hatten, war das anhaltende Negenwetter allerdings von erheblichem Nachtheile, so dass die vorher gun« stigen Aussichten immerhin herabgedrüclt, keineswegs jedoch geradezu ungünstig wurden. Vom Obstansatze ist viel abgefallen. Die Aussichten auf die Obsternte sind überwiegend minder günstig, nur Kirschen liefern ziemlich allgemein eine gute Ernte. Stcinobst verspricht immerhin mehr als Kernobst. Oesterreichisch »ungarische Vanl. Stand vom 2'l Juni: Banknoten. Umlauf 351 405U00 fl. (^-3 094 000 fl.) Silber 125073000 fl.(-j-85000 fl.). GoldU42«9000 fl. ( -13000 fl) Devisen 15 303 000 fl. (-»-26 000 fl.). Portefeuille 128125000 fl'. (^. 1606 000 fl.), Lombard 23 913 000 fl. (> 590 000 fl) hliva-thekar-Darlehen 88 160 000 fl. (—3000 fl.). Pfandbricfun, auf 85 079 000 fl, (> 250 000 ft) > ,. ^' , , Verstorbene. Den 2 9. Iuni. Johann Knaule. Fabriksaufseher, 51 I. Wlenerstraße Nr. 27, Lungenlähmung nach Schlagfluss. «. l-?^ ^0- Juni. Adalbert Adolf Iuvan, Buchdrucker-Gehllfenssohn. Brunngasse Nr 18. Durchfa«. - Franz Kramar. Canonicus, 84 I., Domplatz Nr. 14. Altersschwache. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7U.Mg. 735.09 4-12.8 O. schwach thcilw.heiter 30. 2 ., N. 734.89 -l>20,2 SO. schwach theilw.hciter 0 00 9 .. Ab. 736.76 -^15,0 W. schwach fast heiter Wechselnde Bewüllung, abends Aufheiterung; mondhelle Nacht. Das TageSmlltel der Wärme -l-16,0», um 3,0« unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagllk. (401) 30-18 M ATTONi^_____•—— ^pj * ^^ ^—"~~~"""" HlIillliM<».IlCl* --------" SAU E^BIUrafl bestes Tisch- a.Eririsclinngsgetrilnk erprobt bei Husten, HaUkrankheiten, Magen-__________und Blasenkatarrh. Heinrich Maltoui, Karlsbad nid f im *""**^^~»~W»WW^_- .. * 1247 Course an der Wiener sorse vom 30. Znni 1N84. (8°« d«. 0^.^ «our««««.) Giantö'Anlehe«. «o»«»^»t».......x.0b »o »c Kilben.:«»«.......«0:0, bo »5 1,54« <°/» «t»«t«l«s« . «a«. ..— . — 1«»n ^"/, «a»»e «0 , 135 - 135 50 i»«>er 4«/„ yünstel 1«» , 144 75 146 t5 i»«^el Sl»al«l»sl . , iou , i«8 ifs co I«»4<» , .. «>, l«? co l« — «««<,»«ent«lchte »"/, .... 8? « t8- . , «llend..«nl. l»0fi.«.«.«. 144 — «4 »u , Qftbahll.PlloritiltNl . . »z,5 ,«^5 , «nl. k loofi.e.lw. 114 5» 115 — Ihlih Neg.»ii«>l« 4»/, 100 fi. . . 114 0l» 114 8» Grnndentl. > Obligationen (ft, icxi fi.«..»i.). »'/,b«b«l«ch«.......10« 50 -- ««/, »al!,»lche.......Iui4«l01»o z«/, miihrilch«.......loo eo io«-co »»/« n<,b«i>ft«r»»«chlsch«. . . . I»i—10«« b«/» l>b,r«fie»ielch!fch« .... I04'b» 1«» - - »'/, sttlrisch«....... 104 bo - — »»/, lroattlch» »nb llavoxlsche . 1«I— . .- l"/, ,l«b«nli«r,ll<»« .... 1»1 ?l 10» »0 5«/, l««e«»««V»n»t« . . . 101 lu l« -«»/, nngarischl......1«l « l« »5 Under« bfientl. >»l»he». Donau.«en..L»s« »»/, 10« fi. , III ?l 11« — dto. «nllihe 1878, steu«fte< , 104 50 — »nlehnl b. Stabtgemeinbe w<«n ioi 75 10» 7l Nnleneu b. «tabtntmeinde lvien (Vllbtl ob« «old) ....------— — V»«mi«n-«ul.b,«t«dt,nn,«Mn> 1»«L0 1,7 — Pfandbriefe iMrioofi.) »obn»«. allg. «ft«,. 4'/,°/, Volb ill lo lil »t bt°. ill 50 , . 4'/,'/» »' 9V« blo. in 5« , , <°/, - b« 50 9» — b<». Pr«m<«n.«chnlbv«lschl.»»/, »7 il l»7 75 Oell Hhpoth«l«»ba»t 1«<. b'/,V, - - ------ ven >ul>» Van» v»l. «»/, . . Il»l ?<. loz «5 dt°. , ^'/,'/n. .1011c 101 »c ««. , "/» - «»« «- Nn«. allg.Vobnlc,«»lt»»cileng«s. in Pest «n 54 3.v«l. 5'/,"^ - '01 7l 10« ,5 Priorität«. Oiligati,««» (f«r 100 si.1. »Itlabeth.wtllbabn ,. «m«ft«n I« 40 107 «0 ssnbi>land«'!Noldl>ahn in bllb. IO5 ?l> 1«»2 y«a»,.Iol«s»«ahn.....»<, — »y »0 Gallisch« «ail»Ludwig. Vahn »m. l«xi »«a ss. V, 4>/,»/„ . . ic« «0 i«c »0 0«st«l. «»rbwefibahn ... i«»3 80 104 »l, «iebenbillgtr.....»» «c b»»« et»a»»»»h» 1. «mllstou . . . 1»7 5l> Ik« l>0 ««biahn k »«/,......144 70,1«»» , » l»°/.......<»» vo l»3 1« U»a.',ali,. »ah, . . . . 9» . 9»« Diverse Lose (pn GtÄck), «,«b«tll>lt I fi...... ,73 75 l?4 »5 «l«y»eolt <0 fi....... 41 to 45 lO 4'/, Donan-Dauldslch. 100 fi. lis üll------- e«ib»cher P«K»lt«.U,l,hn, »0 fl. »» — ,t vsen« Lose 40 «1...... 41 L0 ^i 50 Palfft»eose <« ll...... 28 ?l 39« «»then «reu,, «l. »es. ». U fi. 1»-K5 I» 11. «udolf-kos« lo ft...... i»7z l, zz V«lm«?°st 4« fi...... 54'50 lll'll! St.»Tmo!»-i!o<> »<«n« «<1 fi.---------------- Vanlverein, lvltner, 100 fi, . . 104 — 104 »2 «bnn.»Nnft.,Ocft.l!0oN.«.40°/l, «» 51 zzz 50 «lbt.'Nnft. s. Hand u. «. 1«> ft. ,v? 50 »97 7l^ «rbt..«nst, «N«. UN«,, «>o fi, ,,9», !»»»bo Pepofitenb^,«llg.ilua fi. . . . ,0t . »oi oc, »,co»Ptt.Gcl., Nl«b««ft. 50« fi. ««-->»« — Hypothelenl!.,«ft. »00 fi. »»«/, «. ,^^.! «5 __ öänbelbanl «ft. «»«fi.». ««/,». ica'8« ioi . Otfiell'Nnz. Vonl.....«L7 — 85» — Umonbanl ion fi......I«l l^i0l50 Velledl«l>>>!,? Aila. »40 fi. . 14»-— i«> fi, «ildei . - . -. «lf«Il"M»Ml»,Vah»»00fi.«llb. 17« — 17?' «usfi8,.»«PI,«!. ,00 «.«»»,-------—>— »«hm, «olbbahn 150 fi. . . . 1»» 50 1»4 — , lveftbat» »00 fi. . . .---------------- »«lchtl,hl»b« « — »bl, — D«N>>«i<.00fi.V.------____ «l«sllbetz.Vahu »00 fi. ««. . . Ul »i »», lo , llnz>Vubw«i« »00 fi. ... »>,» b0 207 -»Vlzb »ltrol.HI.«.i»7»zo0fi,V, I8? — i»? »5 »«rbwanb»»ßl«lbb. 1000 fi. lM. »«z «»» «an»»I<>l»<'V»hn »00 fi. Gilb, »«7 »l »l>7 ?5 »>emb«g »«lzin»».» Iossy 0 fi. «. w. . . i«7 5b l«8 Uoyb, lst.-ung, Iriefi 500fi.0 fi. Vllb. i7l »L 1,5 ?0 bt°. (lit, U) »ou fi. «llber .1« '.«,-« »lag.I^llitl «ilenb. ,50„ «, z W, . zz» 75 gi^ ^ ! ««»» W,lt Gübbahn »00 fi. «lib« , 14» L'^ I " llP »s>5 fi. l, W. . — — —-__ Unn'gali». «Nlenb. «»ufi, «!lbn i«e 75 l«b »5 Nn«. ««bofibahn »00 fi. Vilbn i«l »i lei-i» Nn, !l»eftb.l«a. «ghdl unb Klndber», »lsen» und Gtahl.Inb, in Wien 100 fi, , — — ..— «isendabnw.'^ihll, I.»o fi. 40°/, 105 - nz-^lbemühl". Pap.n-f. u. »..«.! «— «4. Vlontan-GesellI, sfterr.»alpine . 58 7<, b9 »<» »rag« «tilen.Ind..«»f, »00 fi !9> 19» — Galg0'T»N. «ileniHss 100 ss. ll? 117 K0 W»ffe»<.'«,. Oefi. in llv. 1«, fi,-------—>. . Trlsall« »ohl«»», .»««<. 10« fi. . .— ».'». Devise». Deutsch« Pl«,e...... 59« b»«li Lrnbo»......... l»i 75 >« »l Pari«......... «40 «.45 Petersburg...... »^— —.» Valnte». »ucaten........ »7« »7» «>,»«nc»'«t««»..... »«9 »e», «llber....... —- —- Dentlck« ««ich»b»nln°te» . . 5» b« 59 »t,