Wer M (TiMtiuiua placana t gotoriai.) Erscheint wi»che«tlich jwrtmal: Ton«er«tag «ud Sonntag früh. Schriftleilnrg und ?er»»ltvng! Pre«ernon. — «nlondigunqen werden in der B.-rwaln.ng qeqen Berechnuni billigster Seba?>rm entaeaenaenommen Heing«pr»ise: Für U* Inland vierieljührig Tm Zü —. halbjährig Din W—, ga„«ähriq Din 100-—. gar da« ÄiuMaub nusprechend» Sehöhunq. — dmteliu Ziummern Din f— Nummer 2 Sonntag, den 6. Jänner ^924 49. Jahrgang Silvester Heldentaten. töte verlautet, s»ll In der nächsten Zeit der »sterreichischeu Regierung «ine Note von Seite Brvgrad« überreicht werden, die für die Kärntner Slowenen dle diesen angeblich vorenthaltenen Minder-tzei'trechle fordert. H« liegt in der Natur der Sache, daß die« hauptsächlich ans Betreiben jener Kreise in Slowenien geschieht, an» denen heraus mit brutalster Gewalt gegen die hierläodischen Deutschen. mit vom« benlegnngen und Gefähidnng deutschen Leben» und Sigenlu«», vorgegangen wird. Man greift sich an den Kops und wird von Ekel geschüttelt. wenn «an liest, daß dieselben Leute, die Zeter und Mordio drillen Kder die Bedrückungen ihrer Landßlente im Küstenlande, die in Straßerplakaten ans die Be-»rückurige» der Kärntner Slowenen huweisen, in ihren Preflenrganen ihrer zynische» Freude darüber Aufdruck verleihen, daß die Silvesterfeier de» deutschen Minnergesangvereine» in Maribor durch die Explosion einer im Götzsoale gelegten Bombe unwöglich gemacht wurde, daß die Deutschen Ptuj« vor der erßen Stunde de» neuen Zahre« auSeinandergehen wußten. weil die O'juna drohte «nd daß in Lelje die Silvesterfeier nur unter dr« verftärkien Schutze her Gendarmerie stattsindea konnte. Man greift sich «n den Kops und wird von Ekel geschüttelt über eine solche Niedertracht! Die Heldentaten dieser nachldunklen Gesellen reihen sich «neinavder: Da« Getobe in den Straßen von Celje, «l» der vorjährige Jogaball verhindert werden sollte, der Sieinwmf «us den Abgeordneten Schauer bet eine» Konzerte in Ptuj, die Bombenexplosion in der Kanzlei Dr. Orofel in Maribor und nun in der »orletzten Nacht de» alten Jahre» die Bombenexplo sio» im Gitzfaale z« Maribor! Ist etwa« ähnliche« in Kirnten jemals erhört worden? Die ganzen Be-»rScknngrn der Kärniner Slowenen bestehen darin, Z>as Geheimnis der Iotiannisnacht. V«» Nb«l» I«rt«r»ga, Wien. Die Geschichte der »itibeschriebenen und »ielmm fh fliesen WünichelrAie kann ja »l« bekannt vorauSgesi^t »erden. Der deniich« Rar« „Wünschelrute" kommt »»m BiitUlhc&ttiitfitrii .wünschen" in der Vrdeniung »ob „liste tn*. Schon die llrvSlfer legten gewisse» itfjum »■Kigin. lilHhil den gegabelten Mistel,weig'n. die »ih»tmui«»,ae »,»st bei, »eidoiiene Schätze, Mitall-«dtrn, Ouellrn, W»siniiufe u. dgl. auszu»eigen. womit auch die »en verschiedenen .Zauber» Kaben |uf« «l» v-idamm«d Forscher «Ihanasiu« »lrcher, erf tzit den «ern de» Vrotlem« und sagte.-„Sin Zweig senk, sich weder jutn Wasser, n»ch juni Metall «dir etnim «ndenn Segenstavd, wenn er nicht daß ihnen angeblich keine reinilowenischen Schulen bewillig« werden. Wir aber wissen, daß ihnen die österreichische Regierung solche Schulen geben will, daß aber die Bevölkerung selbst doppeliprachige Schulen verlangt. Für die peuanfznstellende Schule in Völker markt hotten sich sieben Aivder gemeldet. Wir wissen, daß sich die Kärntner Slowenen nach Herzen«lus! laut und öffentlich unterhalten können. Wir werden an anderer Stelle ein Verzeichn!« der in Kirnten bewilligten slowenischen Unterhaltungen bringen. Wir wären vom Heizen glücklich, wenn wir dieselben Rechte genießen könnten wie die Kärntner Slowenen und ebevf» wie diele in Ruhe vor Bomben werseru leben könnten! Wir wissen, daß Hunderte von jugoslawischen Student«n die deutschen Univeisi täten besuchen »nd ungehinden ihre Feste seiern können. Ed liegt »ine bodenlose Echäbigkeit und Klein lichkelt der Gesinnung darin, jede kleine Veranstaltung der hierländischen Deutschen al« Provokation aufzu posaunen; e« liegt Verbrechertum darin, dies« rein geselligen Veranstaltungen mit Bomben zu bekämpfen. E« stehe j-mand auf und sage, daß die Deutschen in ter Vergangenheit oder in der Gegenwart jemals solcher Mittel fähig gewesen wären l Die Behörden sind scheinbar zu schwach, um diese« Treiben ein Ende zu machen, oder rt fehlt an gutem Willen. Ist jemal« eirer dieser Verbrecher gefunden und bestraft worden?^sverliert sich nicht jedesmal jede Spur, obwohl die geistigen Väter der Taten allgemein bekannt find? Gibt ,« nicht eine gewisse Psui-Zntelligenz, die sich die Hände reibt am Morgen nach jeder solchen Heldentat? Aber Ehre bringt da» nnserem Staate und dr» slowenischen Volke nicht, da«, da« wollen wir glauben, in seiner breiten Masse derlei Dinge verurteilen muß. Denn ein solcher Kampf ist Niedrigkeit nnd man möge ja nicht glauben, daß z. B. die Italiener daran» An. triebe zu einer besseren Behandlung der dortigen »»n der Hand eine» Menschen ^halten wird, sondern dlo» an einem festen Zapfen, um d-n er fich leicht drehen kann, angedracht ifl". «uch heule, wo der Mensch lSngst al« magische« Zentrum eikannt ist, können wir nicht« vesscre« erklären, al« da« die Wün'chelrule lediglich ein Filhlh.bel tei, der «»«druck geheimer, unbewußter psychischer vorginge auf ®el»: d<« Triger«. Bleibt nur noch ,u beweisen übrig, daß e« im Menschen unbewuhte. »lijtitr ausgedrückt, unter-b-wußte, rein seelisch« Vorgänge gSd--. Darüber wird oder gerade auf d. Hosmann ein sehr interessanti« Vbchlein brrau^gegeben : „Wünschel-rute ui?d fiderilcht« P-ud.l" (vtrlog Johanne» Saum, PfuUIngen in Württemberg), in welchem er e>zählt, dah er in si.benbürgischen Soldbergwerken, wo er angestellt war, «elegerheit hatte, diese« Problem ju ftudleren. Seine erste Bekanntschaft mit der vir^ula machte er »m Ja^re 188b. Er war mit einem alten wal>-chi'chcn After« t»sammen, den er al« einen tüchtigen und Nvgen «vpf erkannt hatte. Bald aber entstand tm Torsi und tndlich riet die «eistlichkeit dem Ingenieur ab, mit dem Bauern >u ve,kehren, denn d.rielbe sei «uiergivger und mit dem Teufel im Bunde. Die« reizte den >utor natürlich erst recht und »r fragte d,„ Walachen direkt, wa« e« mit biefe« Ke> slowenischen Minderheit schöpfen werden. Die kleine» Wüteriche hierzulande, die ihren Krähwinkel für den Mittelpunkt der Welt halten und ihre ..Kultur' für die Weltkultur. mögen ruhig stolz fein auf ihre letzten Stunden de» Jahre« 1923! Diese entsprachen völlig ihrem Charakter und ihrer Noblesiel Die wirklich große Welt wird ihnen darob da und dort gerecht werden und wenn e« auch nur mit einem »itleidlgen Lächeln wäre! Gin Mückölick. Von Abg. ?ranz Schauer, Celje. Da» hinabgegangen« Jahr 1923 war für die deutschen Staatsbürger diese» Staate» von besonderer Bedeutung. kommenen Foimen ju l-hren. Die Ru e müsse am Lorabei de von St. Johann,« beim l.tzien Sonnenstrahl ge chnitten und bei der foleenden Jobannitfrühmesse, in weiße Seide eingehüllt, gesegnet weiden. Niemal« dü>f« sie von im-geweihter Hand berührt und niemal« zu einem nicht gottgefälligen Werke gebraucht werden". Der Jn.ienieur fand damals aber nilpt« ... Einige Monate »päter halte der Autor in einem anderen Gcldberpwerke Siibenbürgen» dienstlich »u tun. Unter seinem Hilj»perIonale befai-d stch auch ein aller Seit« 2 filliet Ze'taaq ißuvmo 2 Umsturz« — unsere in Kultur blühenden Gegend» liefern einen sonderbaren Kommentar zu diesen „Bedrückungen" — wa« alles also geschehen seia mag, eS ist reichlich wettgemacht worden. Co reichlich, daß man den Führern der Slowenen ruhig die Meister' schast in den D »gen zuschreiben kann, die angeblich von den Deutschen der alten Zeit verübt wurden. Ich sage angeblich, weil auch die größten Schreier im chauvinistischen Lager genau wissen, daß ein Ber-gleich zwischen den Bedrückungen und dem .Hölle«» leben" der Vergangenheit und den von ihnen selbst prakliziei ten Bedrückungen der Gegenwart nicht möglich ist. Man braucht, um da« augenfällig zu machen, richt einmal aus die Bombenexplosion im Götz'aale von Maribor hinzuweisen, durch die eine Silo:ster« frier unmöglich gemacht wurde. Wie eS diese Leute verstanden und verstehen, so haben es die Deutschen niemal« verstanden. Wenn schon da und dort insolge verschiedener Auslassung de« damalig«» nationalen Besitzstand!« provozierte Gereiztheiten vorkäme», so blieben doch die Behöben objektiv und von einer wirksamen Beeinflussung durch eine kleine chauvinistische Gruppe konnte keine Rede sein. Ich stelle da« bloß fest, ohne umgekehrte Beispiele au« der Gegenwart anzuführen. Ich habe nicht etwa au« dem Mund« irgendeines politisch bloß geführten Slowenen, sondern au« dem Munde von Leuten, die sich in ihre« Kreise als Führer betrachten un» al« solche in der Reichkv-rtretung sitzen, manche« anerkennende Wort über die Objektivität diese« deutschen BezirkShaupt» manne« uvd jene« deutschen Richters, diese« deutschen Profeffoi« und jene« deutschen steuerbeamten gehört. Freilich ist da« nicht wesentlich, denn die stille Einsicht verbindet den Herren nicht da« Maul, wenn cs gilt, die hypernationalc» Federn zu sträuben und so ziemlich da« Gefahrloseste zu tun, waS heute erdenklich ist, nämlich über die .bösen" Deutschen Herzufall:». Da« hat noch immer gezogen und manche Dummheit wird verziehen, wenn nur da da« Maul recht breit und recht lügenhaft aufgerissen wird. Die Märzwahlen deS Jahre« 1923 haben acht Vertreter der deutschen Minderheit in da« Beo grader Parlament gesührt. Durch acht Männer werden die Deutschen vertreten und diese Tatsache kann al» größter politischer Erfolg nach dem Um-stnrze gebucht werden, obwohl diese Z,hl der tat sächlichen S:ärke der deutschen Minderheit nicht entspricht. Ein großer Teil der Woiwodioaer Sch-va-den war nicht in d'e Wählerverzeichnisse einzetrage»; die Wahlplätze waren so unzulänglich, daß die schwäbischen LandSleute viele Ktometer weit i« ausgeweichten Bodin fahren wußten, um dann noch die ganze Nacht zu warten, bi« sie ihre Stimme ab „Hutmann' (wie man dort die Sttiger nennt), der einte Tag.«, al« sie tm Hochgebirge eine »»tage tre tcnre Er»»der lang, vergeblich gesucht hatten, plötzlich miintc: „Wir »«»den die Rate fragen", Sleichjeiiiz fügt« er aber auch die Bitte hin»u, niemand«» »»dir-raten, daß er sich „solcher Praktiken bediene". Er schnitt dann eine Weidenrute, der Ingenieur ebenfaltt. Sie gingen »u beiden Seite» eine« Bache«. Nach kur »er Zeit hatte der Humana die „Ausbisse" von drei goldführenden Kläfien entdeckt. D«r Ingenieur fragt« ihn eindringlichst, ob er ihm da kein Theater vsrge-macht habe, der Hutmano »rkch rt« ihm iadess » würdevoll, daß er nie in dieicm Seitental« gewesen sei. UebrizeriS halt« er den Ingenieur für .rutenfähig", er wöge nur in Zukunft selbst solch« Experi-ment« machen. Da« geschah auch, ohne daß «S dorn Autor gelungen wäre, j« Er» ju ftide«. Dagegen fand er, wieder etwa« später, in anderer Sagend, als «r all eil fein H-it versuchte, wted-rhol, Wass-r, »ach wtlchem er in so wasserreiche» Eibieten natürlich ni«-mal« gesucht hatte. Hosmann verlegte sich nun sehr eifrig auf da« prakusch wissenschaftliche Studium der Sünschelrui« un» konst»timn in gebeu konnten. Taufende mußten nachhause zurück-kehren, ohne überhaupt an die Urnen zu gelangen. Wenn «an annim«», daß diese Mängel wenigstens zu« Teil« behoben werden müssen, so kommt «an zur ruhigen Einsicht, daß die parlamentarische Stärke der Deutschen Partei erst a« Anfange ist und daß sich bei einer künftigen Wahl die Zahl der deutschen Volksvertreter zumindest verdoppeln wird, ouch wenn man die leider üblich gewordenen Beihinde,unz«praktiken in die Rechnung einstellt. E« erübrigt sich hier, die Leistungen und Erfolge de« deutschen Abgeordnetenklub« aufzuzählen. Jeder« mann weiß daß sie eine besondere Lage vorfanden, al« sie al« Deutsche die Schwelle deS Bugräder Parlaments überschritten. E» mußte viel von ab« sichtlichen Vorurteilen weggeräumt werden, eS galt, die Sclbs!v.'lstä»dl>chkeit einer deutschen BolkSoer« tretung zu erweise,', und daS war im Hinblick auf die besonder« von Slowenien au« entfachte Stim-mung durchaus nicht so leicht. Man kann sagen, daß vorläufig die bloße Tatsache, djfj die Deutschen im Parlament« vertreten und nicht mehr schutzlos gewissen Willkürmaßnahmen auSgcfetzl sind, der große Erfolg de« abgelaufenen Jahres ist. Die üblichen Erfahrungen des öffentlichen Leben« blieben natürlich besonder« den Deutschen nicht erspar». E» wurde gegen sie m>t dicker Lüge un» Verleumdung gearbe tet und besonder« der deutsche Vertreter auS Slovenie» war da« will» kommene Ziel aller möglichen Angriffe. Ihre Lächer« lichkeit darzuiun, fällt nicht schver und an eincm Beispiele «ag die Qualität der Anwürfe abge« messen werden. Der klerikale Abgeoiduete Z bot, der iu der letzten Zeit die Schaeidfeder recht aufsällig nach vorne gedreht hat, drohte im B ozrader Par« lament mit .Enthüllungen" über staatsfeindliche pangermanischi Um nebe der deutsch:» VolkSver» treter. Al« er von diesen aufgefordert wurde, seinen nebelhaften Anschuldigungen Kern uud konkreten J.ihalt zu grben, platzte er triumphierend da«it herau«, daß ich im Sommer in Graz gewesen fei und dort mit der „Südmark" u. f. w. verhandelt habe. Der wirklich« Hintergrund dieser Außptzelei ist der: Ich bin seit meiner Hnmkehr au« Sibirien zum erstenmal i» den letzten Tage« des Nosimber 1923 nach Graz gefahren. Dort hielt ich «ich etwa drei Tage in Gesellschaft meiner jetz'gen Frau aus und unser ganzer Verkehr beschränkte sich auf Besuche der Verwandten meiner Familie. Da« ist alle« und e« bleibt mir nur übrig, den guteinger ch-tten Pci. vatfpitzeldienst meine« geehrten Kollegen und noch mehr fein SimbinattonStalenl neidlos zu bkwanZern. Nebenbei fei gesagt, daß die Konnationalen de« einer mindesten« sehr lehrreiche» Ä ise. Sc geh, vor der Spannung »wischn, Luftschicht und S dbode» au», w«lch« bei eiaem «ewiiter io stark sei, ba& man au« ein«; isoliert aufgestellten Mtallstange recht krärtige Funken »>«h«n könne. Die Spannung sei ind^n auch bei Schönwetter Vorhände», uid m,n habe in I rlirn um die Mitte de« 13. Jrbrhundert« darüber sogar Buch geführt. Heut« wiss« man gan, genau. daß die Luft sttt« e'.eklropostti-, die «cd- negativ geladen sei. In unserer «tmesphäre besteh« immer ein elektrische» Feld, dessen Ni» auflZch«» parall l »um Boden per« laufen, u,d »war so. daß jeder stch vom Erdboden er« hebende Gegenstand (ei. Hm«, ein Bau» usw) die normale Entwicklung der Rl»:aufl!chen unterdreche. Praktisch müssen wir un» da» so vorst«ll-n, all läge über der E-ve ein Schleier. Der Biu« da» H>u« us«. hebt den Schlei«r auf, s» daß sit an seiner jtiont, Sp!»e, da« Schleiergew.be sozusagen Z,s-m-menballt — ich stelle die« abstchtlich in so «infaSer Form dar — «in« Äomina'steruig, die dann den Büfc an»ieht... Der aufrecht gehende Maich stört alio va« Feld Daher pflegen g'übte Ritengänger — bloß au» der Erfahrung herau» — sich kriechend fort»ub«»ez«n. D-e Ausstrahlung de« Wasser« tr-ss- d.darch auch lcichter die S-irnhöil«, in dessen «erv:ni,5em der Autor die «utlprechende Fähigkeit verlegt. Hier i^i nicht der Raum, um die BeweiSiüh'Ung Hofmann« voll ständig wieder»ugebeu, doch liest st« sich auf alle Fälle sehr leicht uu» anregend, für ander» orientierte S«ul> gelchit: vielleicht sogar aufregend. Hencu Zebot recht v!el häufiger Sraz besuchen al« ich und daß man in den Straßen von Graz sehr viel und natürlich ungehemmt Slowenisch spreche« hör«. Hzff eullich führt Herr Zbot nicht auch da-rüber Evidenz. Uad ähnlich ist eS mit den anderen Angnsie» bestellt. H?rr Zebot ritt und reitet auf seiner Be-haup ung, daß die Oeutschen sür die E nsührung deS Kuluk und der Steuern gestimmt und dumit Kukuk und Gieueru v:r!chuldet hätten. Nan stch» ans Seite 996 und 997 de« steno^raphi'chea Protokolls über die XXV. ordentlich? S tzung de« P >rli«ent« vom 30. Juli 1923, in der über die Einführung des K iluk und der Steuern abgestimmt wurde, zu lesen, daß die acht deutschen Abg-ordneten dagegen gestimmt haben. Und zwar ist mein Name d-r sechste vo» unten auf der linken Splitt der Seite 997, während der Name de« Abgeordneten Zebot der un» mittelbare N ichbar ist. nämlich der fünfte von unten. B.'i deinen st ht „protio" un» da« heißt auf teutsch „dagegen". Für den Kuluk wuc»en 101 S immen objtgeden, gegen den Kuluk 88. Die Deutsche» waren vollzählig dagegen, während von den klerikalen Ai>geor»!ieten ettich: abwesend waren. D»e Spiegelfechterei de« H;cc» Z i>ot besteht darin, daß er die Abstimmiug der deutschen Abge» ordneten bei den darauffolgenden Budget,wölsieln heranzieht, alS der Kuluk fcho i lä igst Gesetz ge« worden war. Da» leitet wich zu einer p kanten Er» fahrung über, welche die deutschen Abgeordneten b:i der Abstimmung über die letzten Budget zwölftel i» Dezember machen mußten und »ie unsere» deutschen Wählern einen Mißstab sür die Beurteilung der Haltung deS deutschen KlubS in die Hind zu gebe» geeignet »st. Die dealschen Abgeordneten stimmten in »iesm Falle mit der Opposition gegen die gierung und gegen die Bu»g'tzwölstel. Wi« tat sich nun in diesen Sldunge»? Der Abgeordnete bot hielt seine Haßre»e gegen die Deutschen, in der die famosen „E,'hüllungen" vorkamen. E» wurde vo, der Opposiiion grgen die Dmisch:» förmlich ge» schäumt, so daß einige Abgeordnete der radikalen Regierungipntei dazwischen riefen: „Wa« schimpft ihr sosehr, die Deutsch:» gehen ja mit euch!" Ich mein« nun, daß man fein hervirragead « politische« Verständnis haben brauch», um sich di-feS Bild zu «klären. Der Abgeordnete Zibot fch!»p?t sich u seiner ,@itJ»i" die Lunge herau«, daß die bösen Deutschen mit der Regierung gehen, er schimpft ia öff.ntlicher Parlamemssitzung und d!e ganze Opp>» siiion schimpft mit, wenn die Deutfch:» einmal « i t der Opposition stimmen. Da« heißt, die Deutschen wären ja recht, die Kastanien auS dem Feuer zu hole» und womöglich den Sturz der radikalen Regierung zu ermöglichen. Aber man liebt die so ü>er» au« gefahrlosen Faßtritte so sehr, die man den Deutsche» gibt, daß «an da» schr-ingeade Bein nicht ein«al dann einziehen kau», wenn die Deutsch:» der Oppisition Hilfsdienste leiiten. Ej wäre» i» diese« Falle überdies erfolglose. Die Zwölftel kamen anch gegen die Stimme» der Deutsche» durch. Der deutsche Klub zieht au« dieser Haltung der Opposition eine gute Lehre. Sine gute Lehre sollten aber auch W, deutschen Wähler drau» zieh?n und die StraZ,. Meldungen so einschätzen, wie sie eS v:r»ie»en. Um den Rückblick zu Eade zu führen: «eine Kollegen und ich werven auch i« neuen Zahre daS tun. wa« wir i« J'terefje unsern deutschen Minderheit für richtig halten. Darin sollen unS weder Herr Zebot, noch die .Stroj,', weder Funde recht«, noch Feinde links im gering'len hindern. Aber wir müsse» im neuen Jahre wieder da« v:rlangen, wa« unsere Arbeit im alte» trug: da« Vertrau:» unserer deutschen StaatSbilrger. Dann werden wir im neuen Zahre wieder ein Stück W.'ge« weiter kommen. Wir werden dann der Erreichung unserer volle» Bürger, rechte näher qeko««e» sein. Der W g ist schver, er fordert Geduld und Betrauen. fhuraet 2 Politische Rundschau. Inland. Der jugoslawisch-bulgarische gwischenfall. Bei de« Empfange de» bulgarischen Gesandten Bakarevtki soll Außenminister Dr. Nnkit eine sehr entschiedene Sprache geführt haben. Vak.revski der-ließ daS G.bäad« deS AußenministeriumS sehr er« regt und wollte den Journalisten nichtS über den Empfang mitteilen. Dr. N nkiö hatte gleich darauf mit seinen höheren Beamten «ine Konferenz über die außenpolitisch« Laze. Jedenfalls ist fehr tute» ressant, daß die bulgarische Regierung im W?ge ihicr Press: und ih er Telegraphenagentur unserer O.ffentlichkeit zu suggerieren versucht, daß man in Bulgarien über ein« derartige Deutung d«r Red« EankooS sehr erstaunt sei. Diese Behauptung wir» allerding« durch unseren Sofioter G sandten Milan Rakit, der in veo^rad eingetroffen ist. widerlege. Herr Rak t begab stch in» Außenministeriam und wurde von Dr. Nntt empfangen. Den Pressever trelern. die sich im Außenminlsterium verlawmeli hatten, wollte Rakiö keinerlei Erklärungen geben. Er erklär!« nur, daß der zuerst gemeldete Text der Red« EankoiS authentisch sei. vor der Fusion de» Vauernbundes mit der Slowenischen Bauernpartei. In Bcograd sand «ine Zusammenkunft de» BauernbundeS anläßlich de» Ko>'gr gierten der Bauerngenoffnlchafien au» Kroatien und Slawonien in Zagreb stau. In dieser Zuammen kunft wurde beichlossen, daß voja Lazit und da» AuS chugmvgUed Dr. Milan Gaoritovc nach Zagreb teilen tollen, wo dann auch die Fag« d«, Fusion der Slowenischen Bauernpartei m>t dem Bauern, bunde gelöst werden ivll. Der weitere Zweck der Reise ist, Jn'ormationen ü'ier die polnischen V r häliniss« in Kroatien einzuholen. Der vauernbund wä>« j.tzt nicht ungeneigt. sich dem Opposinonellen Blocke anzu'chlußen. voja Lazt erkläite Presse, veitretein. daß die Nichnchten, wonach er vrn vppo> fiionell«n B lck dethald n ch' wolle, weil er die Demokraten nichi ritten wolle, unrichig sind. B^ zügl ch der Frage der K etierung des oppositionellen Block» verhielt sich Laz t allerding« ziemlich reser viert, doch glaub» »an >« vppcfit>onell,n Kreisen, daß « sich doch entichUeßen wir», d.mstldrn deizu treten. Die Wiener Reise Dr. Koroire'. Laut Ljubljanaer Nachrichten ist Dr. Koviec. der die lttzien Tage in E'Ije, Maribor und Ljub ljano zubrachte, nach Wien abgereist. Dr. Korv» c erklärte, da« Vieler Reise kein pelnilcher Eharakt,r zUjuschieiden ist, da er in ein Wiener Sanatorium reise wo er Heilang gegen seine Kcanth it luche, da er zuckelkrank sei. Doch herrscht in Ljubljanaer po litischen Kreisen die Ueberzeugung, daß die Reise Dr. Korri c' poliiischcr Natur ist und er in Wir« mit Stjepan Radic und Dr. Halidbeg Hratuica zu sammenkommeu werd«. Liquidierung der Vrovlnzverroaltungen Im Ministerium de» Innern begannen die Btrhanvlungen über di« L quidierung sämtlicher Provinzialverwaltungen in unserem Staate. E« wurde die definitive Liquidierung der Proomzialver waltung tu Zagreb und Ljubljina beschlossen. Zum Lquidator »er Pcovinzverwaitang von Slowenien würd« R«gi«rungSrat Dr. Vodopvee oder Oberge-spm Dr. Mirvslav Ploj erannt. Austand. Ein französtsch.tschechisches Bündnis. . 3" ^ Verhandlungen, die der Außenminister Dr. Benesch m Pari« geführt hat. ist ein Ueber-einkommen bezüglich eines tschechoslowakisch fran zösischen Bündnisses zustand« gekommen, daS vor allem die Verteidigung des durch d,e Friedens-vertrüge gi'chaffenen Zustande» bezweckt, wogegen al» Gegenleistung von d«r Tschechoslowak«i Heere»-folge g«g«n Deutschland verlangt wird. Nach dem „TempS" verpflichten sich Frankreich und die Tschechei, die Wiederherstellung der Hohenzolleru Monarch'« in Deutschland zu verhindern. Sie find einig darüber, daß die Unabhängigkeit Oesterreichs aufrechterhalten werden muß. solange der Völkerbund nicht einer Aenderung zugestimmt ha». Ungarn gegenüber werden Frankreich und die Tscheche, darauf bestehen, daß die Zusagen der ungarischen Regierung vom Jahre I9?s in der Habsburger Fragt eingehalten werden. €i Ilitt Aeit»«g vor dem Eintreffen Venizelos in Athen. Allgemein erwartet man. daß durch die Ankunft venizeloS' in Griechenland die Verhältnisse sich konsolidieren werden, und daß Beuizelo» die volle Freiheit der Volksabstimmung über die Frage: Republik oder Königre ch gewähren werd«. Bezüglich der Haltung der Parteien ist jedenfalls die Erklärung der konservativen Venizeli^ien hervorzuheben, in welcher diese sagen, daß sie daS Bestreben der re publikanischen Benizelisten nach Absetzung der Dynastie GlückSburg mißbilligen. Sie begründen ihr« Stellungnahme damit, daß Venizelos gerad« deshalb nach Griechenland berufen wurde, um die Regiments frage zu prüfen und um dann zu entscheiden, ob die Nationalversammlung selbst ober «ine Volksabstimmung die Frage zu lösen habe. Da Venizelos noch nicht in Athen eingetroffen ist, macht sich unter den Parteien die Bewegung bemerkbar, das Parlament «inzubenifen, ohne fein« Ankunft abzuwarten. Es sind d>eS hauptsächlich liberale Abgeordnete d«S Demokratischen KlubS, die gleichfalls die Absetzung der Dynastie anstreben. Gegen den Aufenthalt der griechischen Dy-roftie in Rumänien. In der rumänischen Kammer interpellierl« d«r Abgeoidn«t« der rumänischen Nationalpartei Magura wegen der Anwesenheit der griechischen KönigSfamilie in Rumänien und bezeichnete einen dauernden Auf. enthalt der griechischen tynastie im Land al» politische Gefahr. Er erinnerte an seine anläßlich der griechisch-rumänischen Henrscherheirat eingebrachte Interpellation, in der er erklärt hat, daß dynastische Rücksichten hinter dem allgemeinen Staats- und BoikSmteresse zurückstehen muffen. E« sei «in Fehler gewesen, mit der kompromitierten griechischen Dynanie in so nahe Beziehungen zu treten. DaS rumänische Eintreten für die griechische Dynastie habe der rumänischen Regierung oaS Mißtrauen der Allierten eingetragen. Dies sei auch die Hauptursache sür die Schwierigkeiten der Kreditbeschaffung. Wachsende» Interesse England« für Rußland. Tschitscherin erklärte dem Berichterstatter vom „Manchester Guardian- über die Ergebnisse der engliichen Wahlen folgende?: ,Weiche Regierung auch immer kommen möge, sie kann Rußland gegenüber nicht mehr feindschaftlich sein al» die l«tzige. RakovSki wird von keinem einzig« Minister empfangen, weil Krassin seinerzeit von Lloyd George empslvgen wurde. Demzufolge kann auch ich nicht offiziell mit dem englischen Vertreter verkehren. Trotzdem müssen wir mit voller Befriedigung feststellen, daß sich daS Interesse England» und Frank reichS gegenüber Rußland fonwährend steigere und daß die nichtoffiziellen Kreiie die Ausnahme der normalen Beziehungen wünschen." Ueber die russisch-italienischen Beziehungen sagte Tschitscherin, daß der Vertreter SorvjetrußmndS in Rom direkt mit Mussolini verhandle und die V.rh mdlungen einen sehr günstigen verlaus nehmen. Italien sei ja in der Tai in Moskau vertreten. Kurze Aachrichlen. Der französische Franken ist neuerlich start g«. sallen. — In d«r französischen Kammer wurde Poireare mii 392 zu 311 Summen da» vertrauen au'ge piochrn; der Regierungsentmurf bezüglich der Be«mitnd«>ol»ung wurde angenommen. — Graf Bethlen teilte mit, daß im Zuge der ungarischen Anleih: keinerlei Maßnahme» getroffen wurden, welche die Souveränität Ungarn» verletzen könnten. — Z vilchcn Ungarn und Jtalieu wird demnächst ein Eisenbahnabkommen unterzeichn« werden. — Italien nimmt zu den Ereigntssen in Griecqenland eme zuwartende Haltung ein. — Ja poliiilchen englischen Kreisen bemüht man sich, die Bildung einet Kabinette» der Arbeiterpartei zu verhindern. — Di« „Tinte«* veröffentlicht einen Brief Maiarykt, in dem dieser gegen den Artikel de» Blatte» üv«r den franzöfiich'tschechischen Bündnisvertrag pro»-stiert; Masaiyck erklärt, der L«rtrag hab« nicht drn Charakter einer Militärallianz, et werde da» europäische Gleichgewicht nicht gefährden, sondern beseitign*. — Der Präsident der deutschen Reichs-dank, Schacht, hatte in London Beiprechuuge« mit Finavzlemen der Ei'y. — Der Papst wird noch vor Pfingsten «in neue» Konfistvrtu« etnderufe« un» bei dieser Gelegenheit einige Kardinäle ernennen. — Im «chtlleion auf Korfu will «in französische« Syndikat eine Spielbank aufmache». —- Mehrere Pariser Straße« stehen infolge rapide« Steigens Teile A der Seine unter Wasser. — Ja Ancona wurde« durch ei« Erdbeben mehrere Häuser zerstört. — In der Berliner Metallindustrie find wieder schwere Lohnkonslkte auSgebrochcn, da die Löhne um 15 Prozent herabgesetzt werden sollte«; i« zehn Be« trieben hat der stille Widerstand eingesetzt. — Die intet-alliierte Rheinkommisfion hat den Verkehr zwischen dem besetz e« und de» unbesetzten Gebiet wieder freigegeben. — Die Reich»indtxZiffer für di« Lebenshaltungskosten vom 29. Dezember weist gegenüber dem 22. Dezember ein« Abnahm« von 0*3 Prozent aus. — Die Engländer erklär«», daß di« französisch» belgisch« Kontrolle der Eisenbahnen in der briti-schen Besetzungszone weiterhin unmöglich sei« werde. — Der Londoner Korrespondent der „Frankfurter eitung' besaßt sich in einem Telegramm «it dem urSrückgange deS sranzist'chen Franken und er-klärt, «an behaupte in England »it R«cht, daß Frankreich «it seine» G.lde zum Schaden seiner Gläubiger Berschw«ndung treibe. — In alle« deutlchen Städten der Tkch choslowakel ist der 6. Jänner als allg««einer Opfertag sär die not-leidende Bevölkerung i« Dellischen Reich« festgesetzt morden; die tschechoslowakische Regierung hat die Sammlungen nur in Siädien mit deutscher Mehr» heit erlaubt. — Die Stras« für d«n Attentäter Raj't, der aus Pj«'.< ein Attentat verübt hatte, wurde von zwanzig Jahren aus achtzehn herab-gesetzt. _ Aus Staitt und Land. Evangelische Gemeinde. Der Ge»eind^ gotteSdirnst am eoiintag, d«n 6. Jänner, findet um 10 Uhr vormittag» im Ge»eind»saale statt. Das Kränzchen de» Verbandes deut-scher Hochschüler Marburg», welches am 3 Janne» 1924 hatt« staitfinden »ollen, würd« vo» Polize komm ffanat in Maribor wegen Gefährdung oer öffenttichen Sicherheit und Oronung verböte«. Die Eniicheidung d>» PolizeikommissariatrS wurde von der Land«Sr«gierung in Lj»d>ja«a aufrecht erhalten. Das weitere Schicksal de» zerstörten Kötzsaale». Wi« sloweni,ch« Stauer zu dnichte» wistt.., deaosichtigt die Bierbrauerei Götz in Martdor den zerstörten Saal nicht «ehr für Unterhaltung»» zwecke wiederherzustellen, sonder« darau» ein Maga» zi« zu «achen. „Jtttio' meint, die» wäre durch-au» nicht t« Interesse einer — „kulturellen* Entwicklung Mari vor»--- Demonstrativ grohartig war, wie der verichierstatter de« Ljuvljai.uer „Iuiro" meldet, die Siive>terft,er im Naiodni do« in Eclje. ES herrschte den ganzen Abend «>»« Art gehobener Stimmung, die angeblich au» d«n Errignissen auf der Straße und in Maribor «rfiiß. Wenn man döstn Zunge« glauben will, >oll oann dies« gehoben« und fein» lich« Stimmung tn einer färchtertichen Keileret der Gäste untereinander einen besonder» gehoben«« und fcierlichtn AuS »ruck gefunden haben. So behaupte« wenigstens „Eii>gew«yie", wir waiea freilich nicht dabei. Die Gendarmen. Polizisten und Detektive fiore» in der Sttviflcrjruno« auf »e« Sii atzen von Eclje, entrüstet sich der Ljubljanaer .Jutro" m feiner N ujahrSnu««er, und ballte« zornig di« Fäuste gegen diejeuigen, die fie auf die «viratze stellte«. Oyn« dt« Erklärung d«S „Zutro" follt« jeder normale Mensch glaudea können, daß stch der berechtigte G.vll oer öff »tlichen Schutzorgaue gegen di« verursach«! ihre« naq>l>chen SchutzotenneS, die Sefinnungtgenossen d«S Lxudijanaet ^Juiro", gerichiet habe. Weit gefehlt! Nach der Meinung des „Jutro" waren fie böse aus die Deutschen, die fich nicht prügeln lass«» wollten und dte Beyöcde«, von denen »ie>e Deutschen geschützt werd«« wußte«. Da» ist doch komtichl ES ist schaoe, daß der „Zutro' in Aortsetzung setner Gedankengänge nicht noch oehauptet, daß d>« Schutzorgane heig« Tranen deS Mitleid» «tt den armen P.ügellufligcn auf das kalte Pflmer fallen ließen, Dte um daS schöne und notwendige veignügen dc« PrUgelnS gebracht wurden. Dte>« schiecklichen Deutich.n, die |o unerhört frech find, auch ihrer feil» dte erste Stund« deß neuen Jahres feiern zu wollenl Die sin» schuld an den Frost-beulen und nicht etwa di« armen Prüglrrl Welche Unterhaltungen den Larntner Slowenen erlaubt find. Währen» h erzuiande j-»e deutsche geiellige Unterhaltung al» böse, ununter« vrochene P.ovokation empfunden wird, gegen dt« ma« mit Bomoen un» Stragenlärm vorgeht, mag dat nachfolgende Verzeichnis zeigen, wie sich die Kärntner Slowenen unterhalten, ohne daß irgendein Deutscher d«raa den geringsten Anstoß fände. So wurden am Ib. Juli in GlobaSnitz zwei Stück« (Jgre) aufge- Tette 4 4e >«- fhimmet I fühlt, und zwar „Am Tage de« Gericht«" und »DeS Fischer« Tochter^. Am 4. August wurde in S?. Jakob im Rosentole „Mflovu Z la" «'geben. T g« darauf sanv in Lud«rnnsdorf die Ii.fi hrung von „B Iker und Dame" statt. Ferner gad e« Jgren und 3 ifdmaier.fünsu in Ble-burg, Rnkeuberg, St. Michael ob Blriburg, St. Beit, St. Kanzian, Z ll. Suei'chzch Belven, gö>erlach, St. Suff « bei v'llach und tn Fürntz Selbstverstäi dltch gab es auch Cy >ll- und Met ho »feiern sowie N kotoabenbe. Bon deu BereinSveisammlungen gar nicht zu red-n. W r werden im Bearfe falle unser B rzeichnis fonsetz'N Einsturz des Ausstchtsturme« auf dem Dost. Vieler Tage it »<> Tuim auf tem Tvlt, der im Kriege als BeodachiunMan» für Flugzeuge errich'et worden war, tp^ter aber «uS st!giern als AutstchiSwarte diente, ctnaeftstrj*. Se >! h> noch in Frage, od die lltzien Schn-estürme den Einsturz verursachten oder ob ein Bo«heit«ak> vorliegt. J'dcnsailS (oiinte der Turm schon fett mehr al« ewe« I ihre al« barsällig gellen und e« hätten einige «ued>ssetu»g«arbciten genügt, um ihn vor einem völlige" Z 'omnensturz zu schützen. ZU den Gemetndewahlrn in Segovrt. Es wird b-rtchiet: We icho» etnmal b-kanuigegeveu, wurde die GeMlindewahl in Segovci wegen ein-gebiach er Beschwerde verzögert un» kann daher die A igelobung di« Gemeindevorsteheis, der samt seinem Ausschuß von der G-genp.rtei al« staatsfeindlich.« E.tM.iN hingestellt wor»cn war. eist am 31. Jänner stal fi den. DaS R-sultat der Wahl ist nun folgende«: G mnn?evorstrhrr ist Josef Luitenberger (D ); im Äu« chuß sti.d: Franz Krowath (D), Franz Glanz (O), Johann Tretnak (v). Franz lliger lSl.), R ivols Pausch (Li.) und Michael Tcmlia (Ä.)> Nun wir) auch »lese G-meinde sich wi>d r einer eigenen Gemein»'v rwallung erfreuen können. Silvrsterfrier unter freiem Himmel. AuS Brjce wiro b richtet: De Fa»iltrnunterhaliung d«Z Sportklub« ,T>vj.i' am Silvesterabend mußte leider m lrtzier Stunde abgesagt werden, da der Gastwirt, dem durch v rsteckte Drohungen und „gut-gi meinte" Ratschläge die Hölle heiß gemacht worden war, bei der Behörde kein E itg,genkommen fand u-i» die Beantwortung für vorauszusehende Störungen nicht übernehmen wollte und tonnte. So halte auch hier die p^n-äß-ge H-tze de« „Jutro" gegen die SilvtsterveraustaUui'gen jugo'lawiicher Staatsbürger deutscher Nationalität, die ihre Pstich'en gegenüber d.m Siaate ansta»»«los ersüllen, ihre R ch>e aber von verantwortungslosen Elementen mit Füßen ge. treten werden, Erfolg. Freilich einen arm'ellgen Erfolg, denn ging es nicht bei Mtrstk und Tanz, ging e« unter freie« Himm'l — aus de« E «!auf-pl ztze. Nach der Sp rrstunde im Kiudjim«er, wo oer gute T opsen rasch die Gemüter erwärmt hatte, ging es tn fröhlichster Stimmung auf den nahen Eikpl^tz, der, «it Kaib>dla«pen hell erleuchtet, ein b.nie« ivilv bot. Die gesamte sp»Nlustige Jugend tummelte sich auf dcm Eise un» erwartete unter Scherzen und Lachen da« neue Jahr. Die Fröhlichkeit erreichte ihren Hö?>p ink>, al» die Alten mit einlm Eimer heltzen Pansche« angerückt kamen und so zu« Etfolg der eigenartigen Silvesterfeier, die bi« 3 Uhr morgen» dauerte, ihr bestes beisteuerten. Ausstellung des SünstlerKIubs Vesna G.dikgci't« Können uns >ch - Kunstlexchaft empfängt der, Besucher der «uSslellung de« KÜnstlerbund.S „ivesua". Siech!« von der Türe grüßen UNS duftige «quarellc mit Motiven aus der Ljubljanaer Gegend. Zn moderner, flotter Technik geben fie den ganzen ivtimmungSzauder wte»et, den Muller Natur so ver>chwr»derllch üb.r unser Vaterland breitet. Frau Sovnlk Zupauc hat mit geübter Hatt) der Aquarell tichuit y>er überia ch ude Witkungen abgerungen, ^.mel mit seinen Motiven au« Stab und mehreren an»«rea getiegenen Stimmungen ist uns von den Ljubljanaer Au«ftellungen ein gut bekannter Künstler, der schon eine stark persönliche No?e t'ägt un» auch htcr wieder vo» Besten bietet. F. Po»ekar, vertreten mit den Portrdi«, gibt un« in seinem Einkar-Porträt eine lebensvolle Berew gung des de>ÜH«ien Dichters. In den bstudien in Kohle und Bleistift sind B stes in dieser Art, ebenso die Karikaturen. Auch von den früher genannten Künstle>n sin» noch Holz> lch ttle und Sia»ttrur>ken ausgestellt, di« in sinn voller Wl-ise die Sch varzweißkunst vertreten. Die Höhe des G-!otenen läßt erwarten, daß kein Kunst freund den Bruch der au«flellung versäumen wird Spende. H rr I. G'.ud«n, Dirct'or der h'efigen F'liale der Lju^lj 'iraer Kreditbank, hat, WI« ui« mitgeteilt wird, dem KünftlerNub ,Brsna" zur Dcku"« ieiner Au?st-llu'gikostet 250 vin ge^p?n»et. 10Z Todesfälle aus Hunger in Verlin. N ch eti.em «u«we« >?e« staiintichen Smic« >n Berlm sin» im Jahre 1922 und di« einschließlich Oktober des Iah"s 1923 103 To>e«f^!lle tl folge Hunger« >u verzeichnen. E« handelt sich hauptsächlich um alte L ute. un» zwar vorwiegend Ftauen, die Renten-errpfängertnnen, Slifiu gsinfafsinnen, P ivate usw. waren. Die Statistik gibt aber ein nur unvollstän-»ige« Bild, weil die A.'rzte als Todesursache mnst nur H"j'chwg ang-ben. Maschinschreib- und Slenographie-Kurse »m L. Februar 19*4 beginnen an der staatlich konzessionierten Privat L hrauttall Legat in Maribor wieder neue Kurse für Maschinenschreiben, slowenische Stenographie und deutsche Stenograph'«, tauer vier Monate. Einschielbungen und Ausktlnste im Lpezialge chäfte für Sch>'etbma'chinen Lkgat, Maribor, SlovenSka ulici 6 oder in der Schul-ka: zlei, Brazova ulicr 4. Was Sie brauchen, das Ist Elsafl lib! Dieses wahre H ru»Mittel, welche« Ihre Schmerzen vertreibt l P obksevduna 27 Dinar. Apo heker Euz. v. Feller, Studica Donja, Elsaplatz N--. 33b, Kroatien. Aus aller Welt. Eine alttndianische Handschrift. Ei» vierhundert Jahre alte« indianische« Manuskript, da« eine Darstellung der Eroberung Mexiko« durch die Spanier, aber vom indianischen Standpunkte au« geschildert, enthält, wurde küüzlich von einem Missionär bei den Indianern von Guerrero an der Küste des Stillen Ozean« aufgefunden. Nach 20jährigem Zusammenleben mit den zur Zeit seiner Ankunft noch heidnischen Ei geborenen war e« dem M-ssionär endlich gelungen, der Handschrist, welche die Indianer al« ein Hcligtum verehrten und vor den vlicken jede« Fremden sorgfältig hüteten, ansichtig zu weiden. Seinem Wunsche, ihm da« P r» gament zu überlassen, willfahrten sie aber auch jetzt noch nicht. Sie gestalteten nur, baß er sich in ve- Sleitung zweier Stammesgmofsen nach ter Haupt abt begab, um die Handschrift dem Institut für indianisch« Kultur vorzulegen Hier stellte sich nun herau«, daß «« sich um «in« ansang« dt« 16. Jahr-hundert« auf Tierhäuten nitdergeschr^tbene india nifche Ehrontk handelte. Unter den beizefügten Ad-b ldungen zeigt eine die Gestalt eine« Indianer«, der von Hunden zerrissen wird, eine Bestätigung der Anklage, die der berühmte Dominikanermönch Fraq Benito Burgoa gegen einige Konquistadoren, vor allem gegen den blutdürstigen Pedro be Aloa-rado, erhob, daß sie die unglücklichen Ureinwohner mit h'lbwilden Hundemeuten verfolgten und zu Tode hetzten. Bon der Entzifferung diese« einzig-artigen historischen Dokument« — die wenigen bisher bekannten aztekischen Handschristen behandelten ausschließlich Ereignisse vor d;r spanischen Invasion — erwartet man wichtige Aufschlüsse über jene Ze t, über die bisher nur Berichte au« spanischer Quelle existierten. Zutanchamon» Lockt«. Aus Luksor wird gemeldet, daß im Grabe Tutanchamon« goldene und silberne Stäbe mit getriebenen Darstellungen de« König« in feierlicher Haltung vorgefunden worden sind. In einer Büchse wurde eine Locke ge-funden, die vom Haupte de« König«, al« er noch em Kind war, geschnitten worden. Ei«er der ge fundenen Stäbe hat in seinen Formen Aehnlichkeit mit den christlichen B fchos»stäben. Etn Grenzg'tt«r. Du vereinigten Staaten und die Regierung von Mex ko sind übereingekommen, etn G enzgiiter zwischen ihren beiden Staaten an zulegen, das das glövte der Welt sein wird. Bon El Paio in Tex s wird das Gitter «ach de« Westen in einer Länge von tausend Meilen nc:ch dem Stillen Ozean bis südlich von San L>ego laufen. Im Ab stand von je zwei englischen M Uen werden Warnungstafeln aufgerichtet werden, aus denen «itgtieilt fern wird, daß es verboten ist, über das Guter zu klettern oder unten durchzokliechen. Südlich und östlich von El Pas», wo der Rio Grande die Grenzt bildet, ist kein« Grenjadsttcking erforderlich. Schrifttum. Universal-Atlas von Prof. H'cklmann für 1924. vollständig neu bearbeitet von Alois A scher. Verlag G. F"y ag<» Lerndt, Wien. Dieser Atla«, in handlicher Foi« und tn beste« Leine» gebunden, bietet aus 84 Seiten ntch nur einen Ueber. br.es über alle Lä der der Etde, wa« die geographi« schen Verhältnisse andeir-ff. sondern v!el«,hr noch, er Ist ein tmm.-r verläßt cher Antwortgeder auf alle Fragen, die sich aus Vevölkerungtzahl na) Dichte, Kitma der einzelnen Länder und »eren Währungen, H-er und Floite beziehen. Ja dil»l,cher Form sehen wir farbig, in statistischen T>b llen vergleichend vor «lagen geführt, die größten Stiele der Eüe einander gegenübergestellt, finde-, darin die Pro»uknon aller Länder an N tzt'mn. K^rtvff ln, G.treide Wein, Kaffee, Zuck r u w., erhalten etn genaues Bild voll »e« Nus«aß der Metallgewinnung, vo i der Ber» w'ndung der Wasserkräfte der Erde, sehen die Läugkll der E-ienbahnlinien aller Länder la K-lo«?«»», ebenso die v ^gleichende Länge aller Telegraphenlinien, die Snznhl der Fernsptecher und Funkevstatioaen, Kiaf:«agen u. f. f. Diesen Atla« muß nicht nur deijenige, der im öisentlich5v Leben eine Rolle sp lt, d« sitzen, da er ihm einen schnell übersehbaren ll b.r« dtick über all« Länd«r der Erd« biete», nicht nur der Politiker, BolkSwirtschastler. R dakteur, Lehrer und Gnstliche, sondern j der Gebildete, der doch oft und oft'tu einen derartigen Suche areifen «uß, um das Wiss:a von de», wa« der Mensch in seiner Betrieb-samkelt aus unserer Erde in jedem neuen Jahre er-zeugt, jederzeit tn sich zu verbreitern und zu festigen. Da« Buch ist nach den neuesten amtlichen Stattsttkell angefertigt. Seinen Ankauf «üfscn wr dringend empfehlen. Es ist ein unentbehrlicher Ratgeber. Wtrlfchit/l und Verkehr. Bau einer elektrischen Eisenbahn In kürzester Zeit soll an den Bau einer elektrischen Eisend ihn N'i—Zaplanje geschritten werden. Den Bau wird eine englische Firma durchführen, welche angeblich eine große Rolle in der zukünftigen Ent-Wicklung der Stadt Nii und ihrer Umgebung spielen wird. Etnztehung von Stempelmarken. Wegen der bekannten Beograber Fälscherbande erließ der Finanzminister eine Verordnung, laut ber die Gtempelmarken zu 1000 Dinar mit 25. Dezember 1923 au« dem Verkehr gezogen wu-den. Erne « für Kokons wurde zweck« Förderung der Raupenzucht in unserem Königreiche erhöht, da man konstatiert hat, daß die bisherige Höhe de« Preise« im starken Maße die Erzeugung von Seidenkokons im Lande rückgängig beeinflußte. Handelsattache«» bei unseren Auslandsvertretungen Das Außcnmtnisteiium if genkt bet allen iSeiandtlchifien Haudelsattacheeftellen zu gründen. E» »ur»en alle nö ige« »aßnah««« für die Organisation diese« Dienste» getrost n. Dieser Tage wird ein Konkurs für dte Besetzung »er neu» ausgeschriebenen Posten eröffnet. Valutenkurse am * Jänner (2. Ocknn«»). (Ohne Gewähr. > Valuta | Zürich Beograd 1 Wien «Ko.rjb 6« (64Sj — — 800 \800) Verlin London _ — — — —(1480) 14.75 (44 7t) J86— (»86, 300.600,801.*00, RttUU Ktayt» Parr» Prag M'Kft (S4-70; 586 15 (886, 1970 i«045j 576 25 (675-75) 89 — (88 7» 70.610 (70.760J 18-50 (»» 06; 44« — (461-50, —iU40, —16-86 (16-66/ 3«0«5 (160) —(1056/ Wien SwZ- 00081 (0-0(»t; 01» (0114) —— — — 1661-50(1667-50) 111.190) Kämmn' 2 Cmtec Zetlvilg tktic A 37) (Nachdruck verboten.) Das Geheimnis des Schränkchens. Roman von Burton E. Stevenson. „Sie haben bieft noch nicht getan?" »Wir wissen qar nichlS von ihm. außer daß er wahrscheinlich ein Franzose war und vor ^toei Tagen auf der „Touraine" hier eingetroffen ist.* „Ich bin mit demselben Schiff gefahren." ..Ich habe mir gedacht, gnädige Frau, daß Sie ihn vielleicht gesehen haben — daß Sie In vielleicht sogar kennen." „Wie hieß er?" „Die Karte, die er für H-rrn vantine herein-sandle, trug den Namen Thvophil« d'ilurelle." Sie schüttelte da» Haupt. „Ich habe diesen Namen noch nie gehört. Herr Lester." „Wir glauben, daß die» nur ein angenommener Name wir," bemerkte ich. »aber vielleicht erkennen Sie diese Photographie." Ich zog sie aus der Tasche und überreichte fie ihr. Sie nahm sie in die Hand, betrachtete sie und schüttelte wieder da« Hiupt. Dann schaute fie wieder daraus, wandte sich beiseite und lastete ihren Schleier, um besser sehen zu köanei'. ..Es ist mir/ sagte sie schließlich, „als trage das G.sicht bekannte Züge, wie wenn ich den Mann irgendwo einmal gesehen härte." „vielleicht auf dem Schiff." vermutete ich. trotz» dem ich wußte, daß eS nicht dort gewesen war, da der Mann ja im Zwischendeck her übergefahren war. „Nein, eS war nicht aus dem Sch ff. Ich habe mein StaatSzimmer an Bord nicht verlassen. Ich bin j'tzt ganz sicher, daß ich ihn schon gesehen habe, aber ich weiß nicht, wo." »Vielleicht," sagte ich leise, „war e» ein Bekannter Ihre» Herrn Gemahls?" Ich fch, wie ihre Hände unter dem Schlage zitterten, aber ich hatte ihn führen müffen, und sie war tapfer. »Der gleiche Gedanke ist auch m'r durch den fltps gegangen, Herr Lester." antwortete fie, „aber 'ch kenne nur sehr werirge von den Bekannten meines Galten, diesen sicherlich nicht. Und doch... Vielleicht kann un« meine Zofe helfenl" Mit der Pholograpdie in der Hand eilte sie in da» Z ma'er nebenan. Die Zsfe saß noch aus dem Stuhle, wo wir sie v-rlasse» hallen; sie hielt die Hände krawp'hast gefaltet im Schoße, al« könne sie ihre Selbstbeherrschung nur durch eine heftige An-strengung bewahren. „Julie,' sagte di« verschleierte Dame in geläu-fizem Französisch, „ich habe hier die Photographie einiS Mannes, der aus höchst geheimnisvolle Weise vor wenigen Tagen in diesem Zimmer ermordet woiden ist. Diese Herren da wünschen seine Perlön-lichfeit festzustellen. DaS Geficht kommt mir bekannt vor, aber ich vermag eS nicht unterzubringen. Sehen Sie fich'S an!" Julie ergriff das Bild mit zitternder Hand und warf einen Blick darauf. Dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus und glitt schwer zu Boden, bevor Godfrey »der ich sie auffangen konnten. Ali sie zu Boden sank, verfing sich ihr Schleier an einer Stuhlecke und wurde von dem Gesichte weg-gezogen, «l« ich ihre Z5ge erblickte, erfaßte mich eine große U?berraschung: denn ich erkannte i» ihr die geheimnisvolle Frau, deren Photographie d'Aurelle in feiner Taschenuhr bei sich gehabt hatte. Fünfzehntes Kapitel. E-nen Augenblick stand ich sprachlos da und starrte auf da« verblühte und von Leidenschaften ver« wMete Gesicht. Dann eilte Godfren hinzu und trua die Bewußtlose auf den Divan. „Ein wenig Wasser," sagte er, und al« er sich umwandte und mich anblickte, sah ich. daß sein Antlitz vor Erregung leuchtete. Ich eilte zur Türe und riß fie aus. Roger« stand aus der Diele. Ich sandte ihn fort, um eilend« Wasser zu holen, und kehrte in daS Zimmer zurück. Godfrey war damit beschäftigt, dem Mädchen die Hände zu reiben, und die verschleierte Dame war Über fie gebeugt und fache die Häckchen an ihrer Bluse auszumachen. Offenbar sah sie sie nicht, denn mit einer plötzlichen Bewegung schob sie ihren Schleier bei leite. Mein H,rz klopfte vor Rührung über diese ausopfernde Handlung. Ich warf nur einen Blick auf ihr Antlitz und wandte dann die Augen ab. Ich bemerkte, wie Godfrey zusammenzuckte, al« ob er sie erkannt hätte, aber auch er sah jetzt weg. „Hier ist da« Wasser," sagte RogerS un» reichte mir Flasche und Gla«. Im nächsten Augenblick fiel sein Blick aus das. Mädchen auf dem Diwan. Er starrte darauf wle auf eine Erscheinung, und sein Gesicht wurde p'ötzlich hochrot. Dann griff er an den Hai» und stürzte, halb sich abwendend, zu Boden, genau wie ich e» schon einmal erlebt hatte. Hornblower. der die Bewußtlose beobachtete und fieberhaft fein Gesicht mit dem Taschentuch abwischte, wandte sich bei dem Lärm um. „Zum Kuckuk!" sagte er heiser, al» er RogerS am Bo»en zu seinen Füßen auSgestrecki sah, »w^S ist dt*n eigentlich mit diesem Hause los?" Die Anspannung meiner Nerven war so groß, daß ich mich mit Mühe beherrschen mußte, um nicht in ein Gelächter au«zubrechen. Ich verwandelte eS in einen Ruf nach Park». Aber als ich bei seinem Erscheinen auf der Schwelle fein Gesicht erblickte, konnte ich mich nicht mehr hallen und sank krampfhaft lachend auf einen Stuhl. „Um Gotte» willen!" begann Park«. „di ist ganz in Ordnung." fiel Godfrey scharf ein. „RogerS hat wieder einen Anfall gehabt. Halen Sie da» Ammoniak!" Park« taumelte hinaus, und Hornblower ließ sich erschöpft auf einen Stuhl nieder. „Ich sehe nicht, wa» e» da zu lachen gibt," brummte er mit hochrotem Gesicht und warf mir einen empörten Blick zu. »Nimm dich zusammen, Lester," sagte Godfrey ärgerlich, nahm mir die Flasche au« der Hand un» eilte damit zu der verschleierten Dame hinüber. Es gelang mir, mich zusammenzunehmen, und als Park» einen Augenblick später mit dem itmmoniak erschien, war ich imstande, Rogerv' Kopf zu hallen, während Park» ihm do» Fläschchen unter der Nase hielt. »Lassen Sie mich auch riechen. Parks." facile ich mit schwacher Summe, und dann schoß mir da» Wasser i« die Augen, aber ich war de» d'0he, dea NervenansallS Meister geworden. „Strecken Sie Ro-g«S aus und lassen Sie ihn j tzt ruhig liegen/ murmelte ich und letzte mich mit schwindelndem Haupt auf den Boden. Aber ich wagte eS nicht, Horndlower on-ublkcken. Ich fühlte, daß rS nrch bei einem zweiten Blick ans fein verstörtes Gesicht wieder packen würde. Die D^me hatte mittlerweile der bewußtlosen Julie — sehr zu ungunsten ihrer äußeren Erscheinung! — etwa« Wasser ins Glicht gesprengt, sie beobachtete sie einen Augenblick richtete sich dann auf und zog wieder ihren Schleier über das G ficht. „Sie wird bald wieder zu sich kommen," sagte sie. Und richtig, wenige Sekunden fpieer schlug da» Mädchen die Äugen aus und blick.e verwirrt um sich. Dann überfiel sie ein heftige» Zitiern. »Was ist den», Julie?" fragte ihre Herrin und ergriff ihre Hand. „Waren Sie mit diesem Mann bekannt ?' AI» einzige Antwort war ein Schluchzen " „Gnädige Frau werden ml? nie verzeihen!* schluchzte daS Mädchen. — Mir kam eS vor, al» ob daS Mädchen tiefer in die Sache verwickelt fei, als ihr Liebhaber. Auch ihre Herrin schien da» gleiche zu denken, denn ihre Stimme »ahm einen noch strengeren Ton an. »Lassen Sie e» darauf ankommen/ sagte fie. „Versiehe« Sie wohl, Sie müssen reden — wenn nicht hier, dann vor einem Polizeibeamten!" „Nki«, nein, nein,' kreischte da« Machen und richtete sich plötzlich auf. „DaS nicht! Da» könnte >ch »icht ertragen! Gnädige Frau würden nicht so grausam sein!" „Dann beichten Siel" sagte die verschleierte Dame unerbittlich. „Wohlan dennl" rief da» Mädchen au«, indem sie mit ihrem Taschentuch ihr« Augen wischt« und in einem Gemisch von Englisch und Französisch sprach-da« ich nicht versuchen will, hier zu wiederhole«. .Ich werde reden, ich werde alle» sagen. Schließlich ist eS ja nicht meine Schuld! Der Kerl war schuld! . Ich liebte ihn nicht, aber ich fürchtete Ihn. Ec hatte mich in feiner Macht. Ee schlug mich sogar! Und doch kam ich immer wieder zu ihm zurück!" „Wie hieß er?" fragte die Dame. »Georges Drouet — er wohnte in der Rue de la Huchette, aanz bei der Rae St. Jaeque» — im obersten Stock »erk, unter dem Dach. Er war ein schlechter Mensch, n lebte von den Frauen. Ich habe ihn vor einem haib:n Jahr kennen gelernt. Er wußle mich zu umgarnen. Ich glaubte, ich liebe ihn. Dann begann er G ld von mir zu borgen, bi» er alle« hatte, wa» ich mir erspart. Dann nahm er meine Ringe — alle«!' — Sie hielt ihre Hände in die Höhe, um zu zeigen, daß sie nicht einen einzige« mehr hatte. — »Dann.. ." Sie hielt inue und schaute ihre Herrin an. »Fahren Sie fort!" sagte diese. »Beichten Sie, wa« Sie zu beichten haben!' »Ich wußte, daß gnädige Frau auch..." Wieder schwieg sie. Ich ging zum Fenster hin-über und dl'ckie. merkwürdig gerührt, zu dem dunkel» Laden hinaus. »Wir,im den nlchi?' fragte ich heftig. »Wrru« nicht? Darf eine Frau nicht gellebt werden?" — Es war mir, al» rede sie meinen Rücken an. — »Soll eine Frau erdulden, wa« die gaädige Frau hat erdulden müssen ..." „Da« genüg», Julie,' fi-l die verschleierte Dame ein, mit eiökalter Stimme. „Fahren Sie fort!" „Ich wußte von dem Gcheimsach; ich hatte ge-sehen, wie die gnädige Frau e» öffnete; ich wißt?, wa« e« enthielt. Aber ich war der gnädigen Frau treu, ich liebte sie, ich freute mich, daz sie j mand gefunden hatte... Die gnädige Frau w:id sich et« innern, wie sie verzweifelt, wie st- entsetzt war, al« sie bei ihrer Rückkehr entdeckte, daß da» Schrän sehen verschwunden war, wegg->schl,ppt. veikauft... Auch ich war verzweifelt — ich wollte au» ganzem H erzen der gnädigen Frau helfen. In j-ner Nacht haue ich Rendezvous mit ihm." — Sie deutete nach der Photographie, die am Boden lag. — »Ich erzählte e» ihm." Ihre Herrin stand da wie eine Säule. Ich konnte ihre Furcht, ihre Demütigung erraten. »Er fragte «ich au» — er erfuhr alle« — vo« dem Geheimfach und wre man e» öffiete — alles. Aber ich argwöhnt« nich', wi« «r im Sinne hatte — nicht einen Augenblick ah itc ich e». Ader auf dem Schiff sah ich ihn, und dann wußte ich e». (5; hat erhalten, wa» er verdiente!" Sie schauderte und drückte die HZnde aus die Augen. »Da« ist, glaube ich, alle«, gnädige Frau," fügte sie.mil heiserer Stimme hinzu. »Das ist alle« über die eine G.'schichte,' fiel Godsrey mit heller Stimme ein, »aber e» gibt noch eine andere.' »Eine andere?" fragte die verschleierte Dame und wandte sich ihm zu. „Fragen Sie sie, gnädige Frau, zu welchem Zweck« sie vorgestern abend» hier vorsprach und Philipp Bantine in di-sem Zimmer aussuchte." „Da« bin ich nicht gewesen!' schrie da» Mäd-chen entgeistert. „Da» ist eine Lüge!" .Sie braucht gar nicht erst zu beichten." fuhr Godfrey unerbittlich fort. „Jeder Dummkopf kann » sich denke». Sie kam, um die Briefe ;u holen. Sie war entschlossen, eine Erpressung an Ihnen zu ver» Üben gnädig« Frau!" »DaS ist eine Lüge!" schrie da» Mädchen wieder. »Ich kam in der Hoffnung, sie zu retten — sie..." E n erschütterte? Schluchzen schnitt ihr da» Wort ab. Ich sah, wie die verschleierte Dame zitterte. Ich stellte ihr einen Stuhl bin, in den sie sich fallen ließ. ..Außerdem haben wir ja einen Zeugen für ihren Besuch.' fügte Godsrey hinzu. »Soll ich die Polizei kommen lassen, gnädige Frau?" »Nein, nein," schrie daS Mädchen und richtet« sich mit totenbleicher Miene wieder auf. „Ich werde alles sagen, ich werd» alle» sagen. Lassen Sie mrr nur einen Augenblick Zeit!' Sie faß da, bemüht, ihre Selbstbeherrschung wieder zu erlangen, ihr verstörte» und gioteSke» Gesicht von Ausregung verzerrt. Dann sah ich, wie sie die Augen weil aufriß, und als ich mich um-wandte, bemerk!« ich. da« Rogers sich in sitzend« Stellung ausgerichtet hatt« und st« totenbleich anstarrte. Sein Anblick schien sie zur B'rzw-'flrng z« bringen. (Fortsetzung folgt.) •ftti 6 Cilltei TJumnm 2 bestacht ans Landgut eine gesetzte tüchtige Kanzleikraft sloveniach und deutsch in Wort und ichrift, in allen Kanrleiarbeiten, auch in Buchhaltung bewandert. Gefi. Offerte in beiden Sprachen Mit Angabe Ton Gehaltsansprüchen bei freier Wohnung, Hole und Lioht •i beten unter, Arbeitsfreudig 29545* an die Verwaltung des Blattes. Lehrling aus besserem Hause, mit guter Schulbildung, der slowenischen u. deutschen Sprache mächtig, wird sofort aufgenommen. Anfragen an Brüder tflawitach, Kurs-, Wäsche- und Wirkwarengeschäft, Ptuj. Gesucht perfektes Stubenmädchen {•Beteten Alter* und geübt im Nähen, mit entsprechenden Zeugnissen, ans «in Landgut. Anträge an Frau E. llüller-Dithenhof, Post Vic bei Ljubljana. Prima ausländischen Giessereikoks und -Kohle hat ständig am Lager Jos. Kirbisch, Celje. Zu verkaufen ein antiker, französischer Mahagoni Glaskasten (Vitryne) und ein grosses Oelbild. Adresse in der Yerwltg. d. 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