(Franko pauschalier».) Min Leitung ______- Erscheint ^wöchenMch zweimal: Donnerstag «nd Sonntag früh. .---- Gchrtjileitung «nd Verwaltung: Kr«S..vi>r>a utico Kt. 6. telepho» 31. — A n t 2u d»z n » g«n »erd« in »fr C«raattjinq gegen änechiuuig billigster GedShre» r"lgtge«ge»o«»e» 9t|ag«prit{f: Für da« Inland vierteljährig K >4.—, hald,Shr»g K 48.—. tfanzja&np K 86.—. ,m da« »««land em'oi«4enbf 0rh»h»»g. — <*i»i«ln» ««»»er, K I.W Nummer 85 |{ Sonn lag den 23. Oktober 1921___ ^ 3.M.> Jabrganq Die Heimkehr in das Multerlimt. In Venedig hat die Entente mit eigener Hand die Axt an die Wurzel gesetzt und durch da» Er-gebnis der Burgenlandberatung dargetan, daß auch i» den Siegerländern der Glaube an die Starrheil und Umwavdelbarkeit der Friedentverträge go schwunden ist. Der Bertrag v»n Trianon ist revi-dirrt worden : daS ist eine Tatsache, die alS solche ungleich wichtiger ist als der Rutzen und Schaden, der den beteiligten Staaten auS der Aenderung selbst erwächst. Denn der Riß, der mit Willen der Groß, »ächte durch da« ungarische Friedenspapier gerissen wurde, muß sich naturnotwendigerweise fortsplittern »nd zunächst im Vertrage von St. Germain und in weiterer F»lge im Hauptvertrage von Versailles seine Auswirkungen erfahren. Al« sich im Sommer nach langen Verhandlungen der steirische Landtag entschloß, die Anschluß-abstimmurg nicht vorzunehmen, war da« nicht etwa ei« Abflauen der Anschlußbewegung, sondern ei» Zugeständnis an die schwierige Lagt der Wiener Regierung. Der Völkerbund hatte in bestimmtester Form die Flüssigmachung der vielbesprochenen Kre dite biS zum Dezember zugesagt. Nun haben aber die Ereignisse i» Burgenlande. der Sturz der Krone, dessen Wirkung umso verheerender war, als uicht ein-«al die versprochenen Vorschüsse gewährt worden waren, die gerade in der letzten Zeit in allem und jede« verschärft hervortretende unmögliche Lage deS deutschösterreichischen StaatSwesenS, der Anschluß-bewegung einen neuen mächtigen Anstoß gegeben-Man ist endlich zur Einsicht gekommen, daß durch eine Politik der duldenden und jammernden Er« gebenheit nicht« erreicht werden kann als hohle Freund- Aeifeskizzm. vi« Alma M. Karlin, Celje. XXXIII. Ipalnernoani. Wk wir eine» Menschen erst ganz verstehen, wen» wir alle seine Scwohnheilen und auch seine Um-«ebung kennen, so bleibt ein Volk un« fremd, ein tand un« »nbckannt, bissen Vorgeschichte und Religion sich unserer Kenntnt« entzieht und eben weil Mexiko eine Vergangenheit besitzt, die ihre Fingerspuren Sber-»ll hinterlassen hat, bitte ich dich, teier, der du mich i» geduldig aus weinen Pilgerfahrten begleitet hast, mich die«mal einige Jahrhunderte zurückzube,leiten, um eine kurze Zeit lang mit mir unter den Azteken zu wohnen. Seltsam ist die Aehnlichkeit der religtiie» In-schauungen diele« Volke« mit denen der Kinder der Sonne, der Inka von Peru. Sie diese glaubten fie an ein unsichtbare«, lenkende« Wesen, da« die Inka Pachacamae i Weltseele) und die >zl«ken Ipalnernoani oder Tloquenahuac — „ihn, durch den wir leben' nannten und dem man htchsten« Früchte opferte, ade» nie finnbildlich darstellte. Wie Maneo Lopac, der Sage »ach, au« dem Tiliean stieg, um die Indianer zu lehren, — ein weiter Mann, der d«m Mond gefallen wir und die meisten Sitten predigte — f* kam auch ein weißer Mann zu den Azteken und lehrte sie; zu-erst nur weiser vorfahre, wu»de er später al« G»tt »erehrt und al« befiederte Schlange abgebildet, denn sein Name war Quetzalcoatl (Quetzal — der mexi- schofli»erfich»rnngen von Leuten, die von Bankett zu Bankett sich dmchversprechen, während die großen Staaten sich im Grunde herzlich wenig darum kümmern, ob und wie die Republik Deutschöstnreich leben kaun. Die Polen haben in Oberschlefien und die Ungarn im Burgenlande bewiesen, daß nur durch Aktivität Erfolge erreicht werden können. Freilich liegen die Verhältnisse i« einen wie im anderen Falle anders als sie für den Anschluß an Deutsch-land für Deutschisterreich liegen. Für ein» Lösung der oberschlesischen Frag» zu Gunsten Polens setzle sich Frankreich mit Macht »in, auch auf Kosten deS Versailler Vertrages. Im Burgeulande standen die Franzosen wenigstens nicht feindlich den ungarischen Bestrebungen gegenüber. Den Anschluß Deutsch-österreichs an baß deutsche Mutterland, also an das Land, an dem allein sich der Druck der Entente stark bewährt, will Frankreich auf jeden Fall ver-hindern. Wenigstens wurde dies bis in die jüngste Zeit als politischer Glaubenssatz von freundlichen und feindlichen Blättern und Stimmen immer wieder betont. ES ist nun nicht uninteressant zu untersuchen, wer dieseS Frankreich eigentlich ist. Der Pariser Bericht eines Wiener BlatteS nimmt auf die An-fchlußbewegung in Tirol Bezug und bemerkt dazu, daß die öffentliche Meinung in Frankreich die An-tastung der territorialen Bestimmungen von St. Ger-«ain mit der Forderung nach einem sofortigen Ein-schreiten Frankreichs beantworten würde. Bon einer Persönlichkeit, die in den letzten Wochen in Pari« weilte, werden dazu folgende Mitteilungen gemacht: ,,E« ist «igentlich gar nicht wunderlich, daß die deutfchösterreichifche Oeffentlichkeit sich immer und immer wieder durch solche ZeitungSsch«rze schrecken kanische Paradiesvogel und coall — Schlange). Wie die Inka endlich, betete da» Volk die Sonne „Fona-lisch* »nd den Mond „Metzli" «I« Bater und Mutier an und opserte ihnen Tauben, Meerschweinchen und Früchte. Wann der ursprünglich reine Glaube in schrecklichen Aberglauben und in Oplerwut überging, weiß man nicht. Die Einflüsse wilder Jndianerstämme dürfte Schuld daran getragen haben, daß die Angst vor Dämonen und dlutdürstenden Bittern im Valke wuchs und seinen Stauben schließlich zu einen opfergieiigen und gräßlich blutigen machte. Von diesen Festen will ich nun erzählen. Zur Zeit der „abnehmenden Wasser", d. h. so-bald die Monate der Trockenzeit eingetreten waren, feierte man da« Fest de« Siegengotte» „Tlaloe". Kleine Kinder, die man armen Eltern abgekauft hatte und die darin «in Glück für die Kleinen sahen, wurden hübsch gekleidet, die Gesichter geschminkt und an den Schultern Papieiflilgel befestigt. Hierauf setzte man fie auf eine »rt Tragstuhl und durchwanderte im Umz»g und mit Musik die Stadt, um den Weg nach dem Popacatepeil einzuschlagen. Hoch den Berg hinan trug man die kleinen Opfer und setzte fie endlich auf die grau* schwarze Lavaerde, fie dem Gölte und dem Hunger-tobe überlassend. Je mehr die Kinder weinten, desto günstiger war da« Zeichen und desto größer würde die kommende Regenmenge sein. Tlaloc wurde al« Gott mit ungewöhnlich langen, vorhängenden Zähnen, Regen-tropfen versinnbildlichend, dargestellt. — Galt da« Opfer jedoch dem Wassergolte Lhbolontzacab, dcmL„«Sotte d er und irreführen läßt. Da« französische Volk kümmert sich in Wahrheit den blauen Teufel um die deutsch-österreichisch« Anschlußfrage. Ihm ist villig gleich-gültig, waS an der Donau geschieht. Eine andere Welt hingegen bilden die Pariser Zeitung»: hier stößt man auf eine Füll» von Artikeln, die sich mit den Problemen der Nachfolgestaaten beschäftigen. Allein di»se Auslassungen sind fast durchaus Import-wäre aus Prag, Warschau, Budapest, Bukarest oder auS Hertenstein. Bon dort, auS der Umgebung der Exkaiserin Zila, stammt fast alleS, waS in der Pariser Presse gegen den Anschlug geschrieben wird und nur die Partei der Xotion Fran$&i«e liefert dazu noch einigen Eigenbau. Wenn in dem ange-zogenen Pariser Berich'e davon die Rede ist, daß daS französische Volk sofortiges Einschreiten gegen die Anschlußbewegung verlange, so will ich Ihnen zeigen, wer dieses französische Volk ist. Da fordert zum Beispiel daS Cablogramm unter dem Titel „Die Sicherheit Frankreichs a» der Donau bedroht" den französischen Ministerpräsidenten Briaud ans, vor der Abreise nach Washington der deulschister-reichischen Frage sein» voll» Aufmerksamkeit zuzu-wenden. Denn wenn die Alliierten nicht energisch und unverzüglich eingreisen, seien bedrohliche politi-sche Ereignisse zu erwarten. Man solle nicht glau-den, damit genug getan zu haben, daß man auf die österreichische Hypothek verzichtete. Eine notwen« dige Ergänzung fehle, nämlich die so lange envar-telen Aufbaukrrdile. Man dürfe nicht geduldig abwarten, daß der Washingtoner Kongreß hilfreiche Beschlüsse fasse; man müsse auch ohne Washington handeln. E» gelle »in LebenSinlerefle, dessen uuge-heure Wichtigkeit für die Sicherheit der Alliierten nur Blinde übersehen könnten. Deutlicher wird der L'Eclair: Die Frage deS Burgenlande« ist nicht die einzige, die un« in Mit- neun Arzneien", warf man die geschmückten Kleinen in den Wirbel eine« Flusse«. Zahllose Opfer wurden dem Kriegsgott „Huitzi« lopochtl," geopfert, aber kein Fest war großartiger und blutiger al» da« zu Ehren der Götlin de« Tode« und dt» Kriege» „teopaomiqui*, da« im ungeheuren Teocalli, dem Riesenppramidentempel in der Nähe »er Stadt Meriko jährlich gefeiert wurde und dem ein vierzig-tägige« Fasten der Priester (d. h. sie durften nur einmal de« Tage« und nur Ungesalzene« und Unge-pfefferte» essen) und ein dreilägige» der Gläubiger vor-anging und dessen Beginn durch Anschlagen der gr«» ßen, mit Schlangenhaut überzogenen Trommel »er-kündet wurde, deren düsterer, unheil»oller Ton weit über die Ebene hinklang. Dort, auf dem Gipfel der Pyramide, vor der Götzenstatue, »arteten die Pciester. Da» Opfer kam die drei Stockwerke äußerer Stufen emporgeschritien, während unten auf dem Plape da» Volk in atemloser Spannung wartete und wenige Stufen »or dem End« wurden dem Gefangenen die Kleider »»m Leibe gerissen, er aus den Qpserstein geworfen und festgehalten, während der oberste Priester mit einem scharfen Gallmatystein al« Messer einen Einschnitt tat, da» zuckende Herz herausriß und e» der Göttin opferte, deren Steinbild er damit benetzte. Der Leichnam de» Opfer» wurde über die Stufen hinabgeworfen, vom Volke aufgefangen und gekocht, um al« „heilige Speise" geu»ssea zu werden. Zeitweilig wurden an einem Tage tausend« von eroberten Kriegern so g«löi«t. Geile 2 teleurojjj beschästigt. Um Oesterreich vom Anschloß« an Deutschland abzuhalten, hat ihm die Entente-Kredite Versprochen. Dem sozialistischen Ministerium Renner ist «in bürgerliche« gefolgt, das die Republik zu festigen entschlossen ist; aber die Oesterreich« sehe» noch immer nicht« von den Versprochenen Are-diten. Wien ist ein wirtschaftliche« und finanzielle« Zentrum, da« täglich an Bedeutung gewinnt, aber da« Geld, d&« in« Land kommt, bleibt nicht dort und Oesterreich ist der Katastrophe nahe. Wir sind doch imstande, einem Lande Hilfe zu bringen, dessen Schul-de» nicht mehr al« 38 Millionen Dollar betragen, dessen Anschluß an da« Deutsche Reich aber unberechenbare Folgen haben muß. Diejenigen Franzosen, die da» deutschösterreichische Problem al« nebensächlich de-trachten, täusche« sich schwer. Wenn Deutschland nur ein Stück der Wiisonschen Kleinstaaten in Mittel-europa an sich zu bringen imstande ist, so werdeo die anderen folgen. Die großdeutschen Krieg«jiele werden überschrtten sein und wir werden schließlich den Krieg nur für den König von Preußen geführt haben. Wachen wir über da« Heil Frankreich« am Rh«ine, aber auch an der Donau. Jacque« Bainville endlich schreibt in der ^ction I?r»ns»!se. »an gelange endlich zur Erkenntnis, daß die Lag« Deutschösterreichs unhaltbar sei. Die Ber» träge seien unterzeichnet und ratifiziert und e« sei unmöglich gewesen, ihre Durchführung hinauSzu-schieben. Da« vollständig verlassene Oesterreich hält« mit festem Griff von d«n Alliierten unterstützt werden muffen. Die finanzielle Hilfe aber blieb au« und nun fehle auch die politische Hilfe. Die Karte Europa« sei keioesweg« definitiv. So wie die Ber-träge sie geschaffen haben, kann sie nur bleiben, wenn die Alliierten wachsam sind und Opfer nicht scheuen. Weder de« Cablogramm, noch Herr Fure, noch Jacque« Bainville find da« Bolk von Frankreich, sondern fi« alle arbeiten im Dienste de« Hanse« Parma und mimen da« srauzistsche Bolk, um e« vor den Wagen Parma« zu spannen." Da« Recht Deutfchösterreich« zur Heimkehr in da« deutsche Mutterland wird sich gegen alle wirk-lichtn und anscheinenden Hindernisse durchsetzen. Ja Deutschösterreich spricht man nach den Enttäuschungen der bisherigen Politik verstärkt den Ge-danken de« Anschlüsse« aus. Die Sünde wider die Natur wird an drr Gewalt der Tatsachen ze» schellen. * Der Göttin de« Maise« opferte man nur Früchte «der höchsten« Meerschweinchen, aber um die Göttin de« Golde« und Silber« — göttliche Erze — würdig zu ehren, würd« den Opfern die Haut abgezogen und Jünglinge legten diese bluttriefende Haut an, um dari» «ckerlei die Göttin erfreuend« Tänze auszuführen. Die Priester trugen b«i all diesen Festen au« Federn sel-teuer Böget zusammengestellte Gewinder und schmückten Rase, Lippen oder Ohren mit grünen Steinen „Ctzal-chitrinte* genannt. Da« Bolk mußte ebenfall« Buße tun, sich Zange, Nasenflügel, Lippen und Ohrläppchen durchstechen und da« Blut auf den Opferstein tropfen lasten «nd manche geißelten den ganzen Körper, um reichlich Blut fließen zu lasten. Wenn da« Fest der Göttin lezeatltpoca heran-naht«, fasteten die Priefler eine Woche und streuten an dem Vorabend Maismehl auf di« «ltarstufrn, in der Hoflnmig, daß diese »nd andere Götter ihre Fuß-spuren dari» hinterlaffcn würde». Manchmal wurde da« Fest lezeatlipoea« besonder« feierlich begangen. Die vornehmsten Gefangenen warde» gul gefüttert und jeder erhielt einen Monat vor dem Opfertag vier Frauen, — wahrscheinlich um die Freude« de« Leben« nochmal« auszukosten ; am Morgen de« Opfertage« wurde er geschmückt und schritt stngend die Altarstufen empor, auf jeder Stufe eine lonlaute zerbrechend, al« Zeichen, daß die flüchtigen Freude» diese« Dasein« wie fie zerschellen und Abschied nehmend von all dem, wa» Leben heißt. Sobald er de» Kitl'e' ^ e n u .1 q Volkszählung in Mgalyien. Ostgalizicn ist «ine geographische Einheit und umfaßt 55.000 Quadratkilometer. Die Zahl der Bevölkerung beläuft sich aus rund 5'/t Millionen, wovon 74*4 •/» Ukrainer, 12 3% Juden, 121°/, Polen und 12'/« Deutsche find. Di« wirtschaftlich« Kultur de« Lande« ist überau« groß und e« pro-duziert nahe an zwei Millionen Tonnen Getreide, 100.000 Toniten Hitlsenfrüchie und vier Millionen Tonnen Sartoffeln. Mit seiner Pclroleumergiebigkeit von einer Million Tonnen steht e« an der dritten Stelle der Welt. Am 21. Nopember 1918 hat die ukrainische Nationalversammlung gleich den anderen Nachfolge-staaten eine unabhängige galizische Republik au«ge-rufen und eine ukrainisch« Regierung eingesetzt, di, volle neun Monate die Rrgierungögewalt ausgeübt hat. Die einheimischen Polen jedoch zettelten schon in den ersten Tagen in Lemberg einen Ausstand an und die Polen der benachbarten Republik eilten ihnen sofort zu Hilfe. So kam c« zum Kriege, der neun Monate dauerte und da die Entente nur einseitig von den Polen dahin unterrichtet wurde, daß die Ukrainer Bolschewiken seien, erhielten die Polen am 25. Juni ISIS vom Obersten Rate die Eclaubui«, Oftgalizien vorübergehend zu okkupiere». Da eine Lösung der ostgalizischen Frage in absehbarer Zeit herbeigeführt werden bürfte, haben die polnischen Okkupatwnsbehörden dieser Tage eine Volkszählung veranstaltet, welche di« ziffernmäßigen Ansprüche der Polen auf Ostgalizien dartun foilte. Der AuSgang der Zählung hat den Polen eine schwere Enttäuschung und der ukrainischen Bcpil-kerung «nethörte Drangsalierungen gebracht. Wie die gesamte — sogar die poinifch-galizische — Presse meldet, sind ganze Döjer und Bezirke der polnischen Volkszählung serugeblieben. D»e Bezirke Brzezany, Bohorodzany, Buczaez, Horosenka, Kalufch, Lemberg, Mostyska, Rawa Ru«ka, Rohatyn, Sadowa, Wiizma, Schtscherec, Stani«lau, Zaworow usw. sühnen die passive Resistenz fast restlo« durch. Da aber polnische Gendarmerie durch Verhaftungen und Prügelstrafen den Widerstand zu brechen suchte, flüchteten die Ul«ainer in die Wälder (Potok, Bezirk Brzezany). so daß manche Dörfer am Volkszählung«, tag« fast leer waren, Hm Dorfe Schepoly.i im Be-zirke Jawarow wurden die Widerstand leistenden Ukrainer von den polnischen Ulanen mit Stricke», gefesselt, an die Pferde gebunden und zur Volk«-zähluug geschleppt. Räch den au« ihre» Häusern geflüchtet«» ukrainischen Bauern wurde seilen« der polnischen Gendarmeric eine förmliche Jagd veranstaltet und d»e zuhause zurückgebliebenen Sinder mißhandelt. Durch den Widerstand der ukrainischen Bevöl-kerung gereizt, haben die Polen manche ostgalizische Bezirke mit Gendarmerie und Militär direkt über-schwemmt. Die Revistonen, «onfitkalionen, Berhaf-tnngen und Kolonisierungen dauern ohn« End« fort, Gipfel der Pyramide erreicht hatte, wurde er ergriffen, seiner Festgewänder beraubt, ihm da« Her» au« dem Leide gerissen, da» Haupt mit einer Keule zerschmettert und sein Körper dann üder die Stufen hiaabgeworfe», vom Bolke geholt und aU heilige Nahrung verzehrt. Diese grausamen Feste, die Folge wachsender Angst vor bewilligen Göttern, stehe» tu auffallendem Gegensatz ju der hohen Bildungsstufe, die da« Volk sonst erreichte. Ihre Bilderschrift, obschon sehr verschieden von der ägyptische», war hoch entwickelt; ihr, derg-hohen Ppramie», gerade auf dem Meridian erbaut, wahre Wunderwerke; ihre Statuen au» G»ld »nd Silber groß uad hohe Meisterschaft »erratend; ihre Sprache reich. Ihr Jahr bistaod an« 365 lagen ; 18 Monate van 20 lagen mit fünf eingeschobenen lagen. Jeder einzelne lag hatte sein Bildzeichen uad seine» Eigennamen. Sie kannte» die hauptsächlichsten Sternbilder, den Ginfluß de« Monde« auf die Ge» Wässer der Erde usw. Ihre Gesetze waren gut, wenn-gleich sehr streng; Mädchen »nd Knaben besuchten die Tempellchulen, dach sobald da« Mädchen zehn Jahre alt war, »erließ e« nie mehr unbeglettet da« Eltern-bau«, sonder» lernte spt»nen und »«den, auf dem flachen Lavastein die Maiskörner mahlen «»d z« Tor-tillas formen, kochen »nd alle anderen HauSdeschäf-tigungen und den leil de« Hause«, der den Frau«» angewiesen war, burfte kein Mann betreten. So stseng war da» Gesetz, daß ein Vater den eigenen Hohn erstach, weil er da« Zimmer seiner Schwester betreten hatte. Rummer 45 der Besitz «inet ukrainischen Zeitung oder Broschüre gilt al« Bewei« de« Hochverrate«. L-Idstoerständlich hat dabei di« ukrainisch« Intelligenz, die mit ihrem 9*Ue gemeinsame Cache macht, ant meisten zu leide», da fie al« Urheber be« Widerstände« gegen die pol-nische «ouskriptton«list angezeigt und Dementsprechend schikaniert wird. Unter anderem wurde der 96 jährige päpstliche Schambelan P. Horodetzlyj au« be» Bezirke Rohatyn eingekerkert. Der Widerstand der ukrainischen Bevölkerung Ostgalizien« gegen die von den Polen veranstalten Volkszählung liefert einer» feit« den besten Bewei«, daß die Ukramer CUlgolizuoi sich mit der polnischen Okkupation tuemal« ver-söhnen werden, andererseil« aber bildet er ein« Mahnung an die Großmächte, die gerechte und rascheste Lösung der ostgalizischeu Frage im Sinne de« Selbstbesttmmungtzrechte« »er Völker durch-zuführen. _ Politische Nuuöjchau. Inland. Erste Sitzung der Nationalversammlung. Die erste Sitzung der Nationalversammlung wurde für den 20. Oktober einberufen und hätte um 10 Uhr vormtttagS eröffnet werden sollen. Im Sitzungssaal de« Parlamente« befanden sich oie demokratischen und radikalen Abgeordneten, ferner die Landarbetter, der jugoslawische und der republl-kanische Klub. Die Minister berieten über die Art, wie die Tagung de« Parlamente« eröffnet werden sollte. Die Demokraten verlangten, da» die National« Versammlung mit besonderem Uka« wie gewöhnlich eröffnet werde, die Radikalen aber waren gegen d>e>eu Vorschlag. Die Verhandlungen über diese Förmlichkeit dauerten von 10 Uhr vormittag« bis 1 Uhr mittag«. Inzwischen spielten sich im Saale bewegte Szenen ad. Einige Abgeordete der Oppo-siiionSpaneien bearbeiteten die Bänke mit ihren Fäusten und verlangten stürmisch die sofortige Er-öffnung der Sitzung. Schließlich beschloß die Re-gierung, nachdem ihr die Radikalen die Entscheidung übcrlass:n hatten, den Uka« über die Schueßung der auvcrordenilichen und die Linderung der ordentlichen Nationalversammlung auszugeben, ttus Antrag de« Radikalen Rista Osav.r übernahm den Borsitz da« öltest« Bersammwagsmuglle» Zocar Mi-haldjic. Minister Trifkoviö vrcla« den Uka« über d»e Eröffnung de« ord«ntlichen Parlament«. Nachdem der Vorsitzende Miholtchc die Tagesordnung für die nächste Sitzung bekanntgegeben hatte, ward« di« Sitzung geschlossen. Der Streit um das neue Wahlgesetz. Betreff« de« Wahlgesetze« kann e« zwischen den Radikalen und Demokraten zu keiner Einigung ge. langen. Während die Demokraten da« d'Hoadtjche System vertreten, wollen die Radikalen auf jeden Fall das alle serbisch« Wahlgesetz mit kleinen Ab-Änderungen einführen. In dieser Frage bestehen so große Gegensätze, daß di« Behandlung«» über da« Di« Richter waren streng «ad unbestechlich. Den Eid leistete der Befragte, iadem er den Finger an die Lippen legte, nachdem er die Erd« berührt hatte. Er, der Gold »der Silber stahl, dem wurde di« Haut ad» gezogen, denn die« waren göttliche Erze, der Sonne und dem Mond geweiht; wer auf dem Markte etwa« nahm, wurde zu l»de geprügelt und wer Diedstahl im Hanse verübte, w»rd« Sklave de« bestohle»en Manne«. Einer Frau, die eine Lüge gesagt, schnitt man da« Haar ab »nd einer treulosen Gam» wurde da« Herz auf dem Opferstein au* dem Leibe gerijsea »der da« Haupt zwischen zwei Kleinen zerquetscht. Die Knaben wurden i» den le»pelsch»lea er« zogen, mußten mit den Priester» »ereint die Tearpel-kammern scheuern, di« Tempelftafen legen, da« Opfer-fruer hell erhalten und vor de» Feste» wache» «nd fasten. Erst wenn ste ManneSalier erreicht hatte», durften ste ihren eigenen H,u«haU gründen und wurde» sofort verheiratet. Trotz der »Atltchen Pflicht» durften ste die geistliche» nicht versäume» und vor grotzen Feste» halse« ste nach »i, vor den Priestern dei den Per-bereitungen. Da« erklärt die ungeheuere «»cht der Priester uod da« enge verwachse» de« weltliche« Leben« mtt religiösen Gabriachen, Opfer» usw. Die Priester fasteten oft 40 läge »»d wachten jede Rächt. - Sie ge»rauch«en «ine »rt Weihrauch „Lep-lli" genannt, malte» ihre Gesichter und trüge» oft schrecklich« Masken, um dem Bolk« Furcht ein»»-flöhen. Da« Durchsteche» der Zange, Lippe», Rase »so Ohrläppchen al« Bußüdung herrschte «»ter dem ganzen r Nummer 85 Wahlgesetz biS zur Rückkehr des Ministerprästdenlen Paö'i abgebrochen winden. Ihm allein bQrfte cS gelingen, die jetzige Lage zn bereinigen. P-sic soll am kommende« Mittwoch wieder in Beograd eintreffen. Stojan Protie und die Deutschen Einer Mel»ung dcS Deutschen VolksblatteS in Ncvisad zufolge polemisiert die Bcograd« Demo-kratija geaen die Ausführungen in dem Leitartikel „Stojan Protic" im Deutschen BolkSblatt« vom 12. Ollober, in dem für eine gerechte Behandlung der deutschen Staatsbürger in diese« Staate ein-getreten wird. Das Beograder Blatt schreibt: „Nach-dem die Deutschen alle Rechte bekommen haben, die ihnen die Versassung gewährt, haben sie keinen Grund mehr, sich über politische Rechtlosigkeit zu be-klagen Daß sie heute in der Skupstlna nicht ver-treten find. fi.idet seine Erklärung in den verflossenen Wahlen, bet denen sie kein Wahlrecht hatten. Das Wahlrecht hatten sie nicht erhalten, weil e» die Bestimmungen des Fr!eden?vertrages nicht zuließen. Aber auch diese vorübergehende Ausnahmsstellung der Deutschen ivud bald aufhören. DaS Deutsche BolkSblatt hat daher nicht rech«, wenn es von einer Rechilosigkeii ver Deutschen in unserem Staate spricht." Bisheriges Ergebnis der inneren Anleihe. Wie dem Deutschen VolkSblatte in Nooisad gemeldet wird, sind nach den bis jetzt verlautbarten Berichten etwa 380 Millionen Dinar innere StaatS-aule he gezeichnet wo,den. Den Rest auf 500 Millio-nen werden die Banken einzahlen. Die Zeichnung«-seist, die mit 15. Oktober zu Ende ging, wird nicht mehr verlängert werden. Neuerliche Tätigkeit albanischer Truppen an unseren Grenzen. Unsere Regierung h >t aus Grnnd einwandfreier Beweismittel festgestellt, daß der Einsall der Albaner bei Tcjm S!« vlS Beginn der albanischen Aktion gr gen » >eie Grenzgebiete anzusehen ist. Die Arnauten sind technisch hervorragend auegerüstet und stehen unter bei Führung ausländischer Agenten. Austand. Der Minderheitsschutz vor dem Völkerbunde. In der Sitzung de« Generalr iteS der Union der Bilkerbundligen vom 15. Oktober, die sich mit dem MirderheilSschntz beschäftigt, sprach in der Debatte auch der deulschlöhmischeAbg.Mediager, derer-klärte, daß die MinderheilSschutzrech!« ohne Zu^tim-mung der Minderheiten in die Beiträge Ausnahme gesunden haben Ein Ho» um für die Beschwerden der Min»erheiten sei unerläßlich. In Besprechung der Verhältnisse In der Tschechoslowakei forderte der Redner die Schassung eines kanionolen System» ,.ach dem Muster der Schweiz. Der Abgeordnete Dumba empfahl eine Resolution, worin u. a. erklärt wird, daß dir Schutz der Minderheiten im.allge-meinen, nicht nur jo weit er in de» Verträgen vor» gesehen ist, der Gesellschaft der Nationen obliegen Volke vor «ad jedermann mußte, je nach seinem Besitz», Opfer »um Tempel bringen. ^ Starb ein Vornehmer, so wurden meist auch leine Liedtingidiener mit ihm begrabe» und oft frei-willig; man begrub mit ihm auch Tonwaien, Mai», Tiere und Flüchte. Die Festgewänder de« «Snig« waren au« Ouet-zalfedern und so auch die der Priester, deren Prunk und Macht größer al» die de» Hmicher» war, aber da« einfache Bolk trug nur die Ixtlegewänder, die Minner oft nur ein Lendeotuch, di« Frauen lange, faltig» Ge minder. Sie, wie di« Kinder der Sonne, halten ihre Läufer, Nachrichten «der kleine Päckchen schnell von Ort >u Ort trugen und ihre besonderen Götzen, die ihnen die Zukunft vorhersagten und auch bet ihnen war der Ar»t eher Zauberer al« Doktor. »u« den Fibern de« Maguey verfertigten ste ein gute» Papier und die beschichte ihre» Stamme» wurde von den Priestern sorgfitlig^ntedergefchrieben, aber die Lpanier verbrannten in dtindem Vorurteil fast alle», wa» fie fanden, zelstörten Denkmäler und ließen die allen Tempel verfallen, so daß alle unsere Kenntnisse diese« Volke« nur Bruchstücke eine« großen Ganzen find. So kommen und gehen Menschen, Geschlechter, Jahrhunderte. Lillier Zeitung soll. Ein diesbezüglicher Artikel ist in den Pakt auf-zunehmen. Fei ner tritt die Resolution für die Schaf-sung einer ständigen Seklion beim Sekretariat deS Völkerbünde« ein, die da« Recht haben soll, aus eigenem Antriebe ohne Beschwerde der interessierten Slaaten Angelegenheiten der Minderheiten vor den Rat zu bringen. Dickinson (England) beantragt die Schaffung einer Kommission, die sich mit den schwie-rigen Fragen des Minderheitenschutzes zu besassen hätte. Beide Anträge gelangten zur Annahme. Die Ratifizierung der Friedensoerträge mit Deutschland. Deutschösterreich und Ungarn durch den amerikanischen Senat. Wie auS Washington gemeldet wird, wurde im amerikanischen Senate der FriedenSvertrag mit Deutschland ratifiziert mit dem Vorbehalte, daß sich die Bereinigten Staaten in der Wiederherstellung»-kommission vertreten lassen werden, in den anderen internationale« Kommissionen aber nicht ohne die Zustimmung des Senate«. Auch die Friedensverträge mit Deutschösterreich «nd Ungarn wurden ratifiziert. Die Genehmigung der gerteilung Ober-schlefiens durch die Botschafterkonferenz und eine englische Stimm». Im Zusammenhange mit der Nachricht, daß die Bot'chafterkonserenz über Auftrag ihrer Regierungen di« Entscheidung über die endgültige Grenz-bestimmung in Oberschlesien augenommen hat, ist ein Brief von Interesse, den daS englische Parla-«entsmilglied Kennworthy an di« Tmes geschrieben ha». E« heißt darin, daß die Teilung Oberschlesien« ein wüts gastliches Verbrechen s«i, nicht nur gegen die Provinz selbst und gegen Deutschland, sondern auch gegen Polen und die Interessen Mitteleuropas. Oberschlesien sei der höchstentwickelte I»dustriebezirk Europa«, sei unteilbar wie daS Werk einer Uhr. Die Mehrzahl der Bevölkerung ist gegen eine Teilung. Sie wisse, daß daS den Ruin bedeuten würde. Da» Interesse der unglücklichen Bevölkerung müsse in Erwägung gezogen werden, selbst vom Völkerbund, in dem sie nicht vertreten sei?. Die urspiüngliche Abstimmung OberschlesienS sei vorgenommen worden unter der Voraussetzung, daß die Bevölkerung dar-über abstimmen soll, ob die gesamte Provinz an Deutschland oder an Polen fallen solle. Die ganze Welt wisse, daß, wenn die Abstimmung eine polnische Mehrheit ergeben hätte, die gesamte Provinz den Polen gegeben worden wäre. Nicht fünf Prozent der oberschlesischen Bevölkerung hätten für eine Teilung gestimmt. Bevor man daher Oberschlesien teile, müsse eine neue Abstimmung über die Frage der Teilung statlsinden. Wenn sich di« Bevölkerung für di« Teilung erkläre, müsse man der Provinz örtliche Autonomie unter deutscher Oberhoheit geben. D eS sei zwar keine ideale Lösung, aber polnische? Geld, polnische Arbeitergesetzgebung (bezw. deren Mängel) und polnische Unerfahrenheit auf der einen Seite der Grenzlinie und deutsches Geld, deutsche Arbeitergesetze und deutsche anstrengende Tätigkeit aus der anderen Seite, dazwischen Zoll- un» Piß-schranken, bedeuten den Ruin des reichen Gebietes, das für Europa eine LebenSnotwendigkeit ist. Kenn-worthy schließt mit den Worten: Die Welt braucht Frieden und Produktionsmittel, ste braucht aber auch noch mehr, nämlich einen wirklichen Bölkerbund, der nicht gestattet, in der oberschlesischen Frage einen Narren auS sich zu machen, sonst würde er ebenso tn Mißkredit kommen wie der Oberste Rat. Italien gegen die Tschechoslowakei. Das Triester Blalt L' Era Nuova bespricht in einer seiner letzten Folgen den Vermittlungsversuch des tschechoslowakischen Min'.stetPräsidenten Dr. Benesch in der burgenländischen Frage und meint unter an-derem, daß die Großmannssucht der Tschechoslowakei fofo>t zusammengeschrumpft sei, als eine Großmacht wie Z'alien aus dem Plane e»schienen war. Die Tschechoslowakei habe Deutschösterreich am Gängel-band führen wollen, aber noch im letzten Augen-blicke, als die Vermittlung schon fast geglückt war, ist Della Torreta dazwischen getreten und habe die Tschechen beiseile geschoben. Dr. Benesch habe ab-trete» mü|{m, obwohl er gerade der Vermittlung halb r zum Ministerpräsidenten gemacht worden wäre. Die italienisch'Ungarische Freundschaft. Ueber das mit Deutschisterreich in Venedig erzielte Uebereinkommen i» der Burgenlandfrage sprach sich Graf Bethle« solgenvermaßen au»:'Wir haben ein Uebereinkoinme» getroffen und werden eS auch loyal durchführe». Wir stud fest überzeug», daß die Gegensätze, die sich infolge deS Trianoaer FrikdenSve,träges zwischen uns und Deutschösterreich Seite 3 ergeben haben, sich überbrücken lassen werde». Da» Entgegenkommen, daS uns Italien bewiesen hat, ist — ich sage da» als Ungar — für unfere Außenpolitik von großer Bedeutung. Zwischen Italien und Ungarn gab eS nie irgendwelche Interessen-gegensätze. Gegensätze sind nur im Zusammen-hinge mit dem Kriege entstanden. Boa der weiteren Entwicklung der Ding« ist «S abhängig, ob unsere Beziehungen zu Italien sich in jene eng« Freund« sch ift verwandeln, wie ste die gegebenen Tatsachen und Umstände erheischen. Deshalb schätzen wir die Vermittlerrolle Italiens in so ernster Zeit hoch ein und zollen ihm Dank. Aus Stadl und iiiaö. verein Selbsthilfe der Lehrerschaft Steiermarks. Am 26. September 1921 fand nach langer KriegSpause wieder eine Vollversammlung dieses Vereines in Graz statt. Obmannstellvertreter Inspektor Tremel widmete dem verstorbenen Obmann Johann Slana, der seit der Gründung dem Bercine vorgestanden, warme Worte der Trauer und deS Danke«. Der veränderten Zeillage entsprechend wurden wichtige Beschlüsse gesaßt n. zw.: 1. Di« Sterbe-fallsumlage beträgt ab 26. September 1921 20 K ö, demgemäß werden auch 16.000 K ö an Unterstützung ausbezahlt. Bon dem Tage der Gleichstellung der Ruheständler mit den Aktiven wird die Sterbefalls-Umlage auf 50 K ö, die Unterstützung aus 40.000 K ö erhöht. 2. Der jährliche GeschästSbeitrag wird ab 1. Jänner 1922 mit 50 K ö festgesetzt, worin auch der Refervefondsbeitrag enthalten ist. 3. Der Um-rechnungSschlüssel für jugoslavische in österr. Kronen wird mit 1:4 festgesetzt; eine Umrechnung nach dem jeweilige-» Kurse würde die BereinSleitung zu sehr belasten. Die Untersteirer können auch durch eine Bank in österr. Kronen einzahlen. Die Auszahlung erfolgt in obiger Höhe in österr. Kronen, nach dem Kurs umgerechnet in jugoslavische. Die Neuwahl der BereinSleitung ergab einstimmig: Obmann: Rupert Schaffl«r, Rottenmann; Stellvertreter: Ferdinand Tremel, Deblare; Schriftführer: Julius Eichmeyer, Rottenmann; Ausschüsse: Anton Otter in Graz, und Joses Moser in Mautern. Der neue Obmann sprach dem Stellvertreter Tremel und dem Schrift-sichrer Eichmeqer die seit der Gründung, d. i. durch mehr als 25 Jahre in der BereinSleitung wirken, den Dank deS Vereines aus. Goldene Hochzeit Am Samstag, den 22. d. M. begeht in Siov. Bistrica der Oberlehrer i. R. Herr Johann Kristl mit seiner Gattin Hermin« in vollster körperlicher und geistiger Frische daS Fest der goldenen Hochzeit. Evangelische Gemeinde: Sonntag vor-mittags 10 Uhr öffentlicher Gottesdienst. Pfarrer Senior May: „Die Erde ist des Herrn." Statt eines Kranzes für den verstorbenen terrn Leopold Wambrechlfammer spendete Herr arl Ferse» 200 K sür die freiwillige Feuerwehr Celje. Frank und Dinar. Da bekanntlich die Verrechnung zwischenstaatlicher Gebühren mit fremden Staaten in gemünztem Gelde erfolgt, hat da» Post« und Telegraphenministerium beschlossen, vom 1. No-vember an für die Telegraphenämter den Wert eines Goldsranken mit 10 Dinar festzusetzen. Dinarwahrung im Post Scheckverkehr. DaS Post» und Telegraphenamt Eelje verlautbart: Im Post-Scheckverkehr werden vom I.November l.J. an alle Ein- und Auszahlungen in Dinaren erfolgen, weshalb die Beträge auf den Einlagefcheinen in Dinaren wie auf den Postanweisung«« anzugeben fei« werden. Der Umtausch der alten österreichisch-ungarischen Banknoten in Dalmatien wird dieser Tage vorgenommen werden, und zwar nach folgendem Schlüssel: bis zu 100.000 Dinar im Verhältnis 1: 4, über 100.000 Dinar 1:6. Den Staat wird diese Art deS Umtausches aus 70 Millionen Dinar zu stehen kommen. Für die dritte Zone wird dieses Verhältnis keine Gültigkeit haben, weil die Italiener dort eine ungeheure Menge eingeschmuggelter österreichisch ungarischer Noten aufgekauft haben. Die staatlichen Kurorte. Wie au? Beoarad gemeldet wird, hat der Ausschuß sür Kurorte beim Ministerium für Bolksgesundheit mit Rücksicht aus die Notwendigkeit von Streichungen im StaatSvor-anschlagt beschlossen, den Ausbau der jugoslawischen Heilbäder private» Gesellschaften, einheimischen oder ausländische», zu überlassen. Diese Gesellschaften werden die Bäder und Kurorte im Sinne des be-stehenden Gesetzes Über Bäder führen müssen. Seite 4 Neue Kohlenpreise für Velenjer Kohle. Di« GebietSverwaltung für Slowenien hat die Kohlenpreise sür Kohle au» dem staatlichen Kohlenbergwerk Velevje festgesetzt, wobei eine Herab« sctzung der bisherigen Preise stattgefunden hat. Die neuen Preise gelten vom 1. Oktober l. I. an, und zwar kosten pro 100 Kilogramm, loko Station Belenje, Lignit 32 K, Stückkohle 30 K, Staubgrieß 25 K und Grießkohle 23 ». Hydroplane für dle jugoslawische Kriegsmarine. Das KriegSministerin« hat mit der Beograder Firma Srpski Lloyd einen Vertrag über Anschaffung einer größeren Anzahl vonHydro-planen, die dem Flottenkommando in der Boka Ko> torSka übergeben werden sollen, abgeschlossen. Die Wasserflugzeuge werden in Italien gebaut. Da» Memorandum des ungarischen Iournalistenoereins an den Völkerbund. Wie da» Agramer Tagblatt meldet, hat sich ber ungarische Journalistenverein in einer seiner letzten Sitzuna mit den Nachrichten über Drangsalierungen uugariicher Journalisten in Jugoslawien beschäftigt und ein Memorandum au«gearbeitet, da» an den Völkerbund geschickt werden soll. In der Presse-konferenz beim Ministerpräsidenten wurde diese« Memorandum de« Grasen vethlen übergeben, der eS mit Empörung entgegennahm und die Weiter-leitung versprach. Dle Deutschen in Mitteleuropa. Au» der neuesten ethnographischen Karte Mitteleuropa» geht hervor, daß von den 80 Millionen Deutschen 77 Millionen tn Mitteleuropa leben, und zwar: 58.5 Millionen i» Deutschland, 6 Millionen tn Deutschösterreich, 3-75 Millionen in der Tschecho slowakei, 1.6 Millionen in Frankreich, 1.25 Millio« nen in Polen, 0.25 Millionen in Italien, 2.3 Mil-lionenen in der Schweiz und zwei Millionen in Rußland. Der Anzahl der Deutschen, die in Jugosla-wien da» Staatsbürgerrecht besitzen, wird im Agramer Tagblatt, dem wir diese Znsammenstellung entnehmen, kein« Erwähnung getan. Henry Wickham Steed, der Chefredakteur der Londoner Time«, feierte am 8. Oktober l. I. seinen 50. GeburtSIag und war bei dieser Gelegen-heit Gegenstand großer Ehrungen in der tschechisch»« und jugoslawischen Presse. H. M. Sleed hat wäh-rend de» Kriege» die Propaganda Masaryk» auf da» eifrigste unterstützt und auch die jugoslawischen Bestrebungen wirksam gesörder». Die Ovationen g«> legentlich seine» GeburtStage«, einige jugoslawische Blätter widmeten seiner Tätigkeit Leitartikel, dürsten gerade zurecht gekommen sein, um ihm seine Kalt-ftellung in England verschmerzen zu helfen. Ueber den Sturz Steed» läßt sich d«r Pester Lloyb au» London erzählen: Bor kurzem unleinahm der Be-sitz« der Time». Lord Norlhcliffe, eine Weltreise und lud Herrn Steed ein. ihn zu begleiten. In New Uork beging Herr Steed die Unvorsichtigkeit, einem amerikanischen Journalisten zu erzählen, der König von England hab^>a» Kabinett Lloyd George gezwungen, einen gewissen Schritt in der irländischen Sache zu mlternehmen. Diese Behauptung de» Time»-leitn» wurde in New Dort veröffentlicht und nach London zurücktelegraphiert, und zwar irrtümlicher-weise al» Aeußerung de» Lord Northcliffe selbst. In England aber betrachtet man die Hineinzuhung de» König» in politische Erörterungen al» unstatthaft. Alle Partelen und alle Persönlichkeiten de» öffentlichen Leben» verurteilten auf da« schärfste Y\t Unanständigkeit NothclisseS. Der Chor der gegen Nothcliffe gerichteten Kritik hatte feine Höhe erreicht, al» von Notheliff« ein zornsprühende« Telegramm einttaf, nicht er selbst, sondern Steed habe die den König verletzende Aeußerung getan. Nun war Steed da» Ziel der europäischen öffentlichen Meinung. Al« Lord Northeliff« seine Reise über den stillen Ozean nach Australien fortsetzte begleitete ihn Herr Steed nicht mehr, sondern kehrte nach London al« diskreditierter Mann zurück. Seine Absetzung von seiner Stellung al« Chefredakteur der Time« ist noch nicht formell erfolgt und dürfte erst nach der Rückkehr de« Lord Northcliffe bekannt« gegeben werden; die Leitung de« Cilhblatte» ist aber nicht mehr in seinen Händen, und er gehört der Vergangenheit an. Ein verstaubte» Vefitzrecht Der Prager Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 17. Oktober beschaffen, den Exkaiser Karl von HabSburg um da« Eigentumsrecht an den Besitzen einzuklagen, die der Sohn Philipp» de» Schönen und Johanna» der Wahnsinnigen, der römisch-deutsche Kaiser Ferdinand I., im Jahre drt Herrn 1547 der Präger Gemeinde weggenommen und den Herrschaften Brach» und Tahlowitz zugeschlagen Tillier Zeitung hat. S« handelt sich hauptsächlich um da» Gut Prerov. Dieser Beschluß soll in der tschechischen Oeffentlichkeit allgemeine« Interesse ausgelöst haben. Exkönig Ludwig lll. von Banern gestorben. Dem jüngst verstorbenen frühere» König von Württemberg ist nunmehr auch der gewesen« König Ludwig lll. von Bayern im Tode gefolgt. Al« ältester Sohn de» nachmaligen Prinzregenten Luiipold von Bayern am 7. Jänner 1845 in Mün-chen geboren, schlug er zuerst die militärische Lauf-bahn «in; am 25. Juli 1866 wurde er in dem Gesecht bei Helmstadt schwer verwundet, er gab deshalb den aktiven Militärdienst bald auf und widmete sich sehr eifrig wirtschaftlichen Studien, namentlich der Landwirtschaft, fördert« auch da« Kanalsystem und nahm mannigfachem öffentlichen Angelegenheiten teil, wobei er sich al« trefflicher Redner bewährte. Nach dem Tode seine» VaterS am 12. Dezember 1912 wurde er Regent von Bay^n und ein Jahr darauf, am 5. November 1S13 König. Der Anteil, den dle Bayern am letzen Wellkrieg genommen haben, ist noch in frischer Erinnerung, der König selbst stand weniger im Vordergrund, wohl aber sein Sohn, Kronprinz Rupprech«, und sein Bruder Prinz Leopold. Infolge der Staat«-umwälzung am 7. November 1918 wurde er des Throne« verluftig. Er war seil 20. Februar 1868 mit Erzherzogin Maria Theresia von Modena, der letzten Sprossin de« Hause» Oesterreich-Este-Modena, vermählt, welche ihm am 3. Februar 1919 im Tode vorangegangen ist. Dieser Ehe entstammen neun Kinder: drei Söhn« und sech» Töchter. Eine zweite Kirfchenernte in der Schweiz. Au« Zürich wird g«m«ldet: Da« anhal-le»de Sommerwetter der letzten Züt Hot die Kir-schenbäume in der Schweiz zu einer zweiten Blüte gebracht. Man hofft, bei Andauer der Wärme in den günstig gelegenen Gegenden gegen Ende Oktober eine zweite Kirschenernte zu bekommen. Wie die meteorologische Station von Zürich mitteilt, ist diese Erscheinung da» letztemal im Jahre 1540 zu ver-zeichnen gewesen. Die polnische Mark steigt. Einige Scherze von der tschechischen und polnischen Grenze veröffentlicht da« Prager Tageblatt: Die polnischen Kinder haben ein neue« Spiel erfunden. Sie kleben polnische Markscheine auf die Bahnschranken. Wenn der Zug vorüber ist und die Schranken hochgehen, dann brüllen sie, und die Erwachsenen, die sich an-sammeln, stimmen lachend ein: „Hurra, hurra, unsere Mark steigt!" «l« vor wenigen Tagen der Prager Zug in Teichen einfuhr, erhob sich ein maikerschulternve» Geschrei: „Gauner, Betrüger, verulken Sie nicht die Leute, Spitzbub ... I" Alle« lief zusammen. Der so schrie, war ein Taschendieb, der gerade eine Börse gezogen hatte, in der pol-nische Mark waren. Entdeckung de» Blatternbazillu» Wie au« Santiago de Chile gemeldet wird, hat der Bakteriologe Astra den Blatternbazillu» entdeckt. Die Reaktion, die Mittel» Blute» an Kranken durchge, führt wurde, zeitigte einen befriedigenden Erfolg. Wirtschaft und Verkehr. Deutschland und der Hafen von Sa-loniki. Deutschland befindet sich aus dem besten Wege, seine frühere Stellung im SeehandelSverkehre mit dem Balkan wieder zurückzugewinnen. Seit un-gefähr sech« Monaten unterhält die „Deutsche Le-vanteliuie" einen regelmäßigen Dampferverkehr mit Saloniki, dem wichtigsten Hafen i« äzäischen Meere. Monatlich fahren vier bi» siinf Dampfer dieser Gesellschaft tn Saloniki ein. In der Stadt befinden sich eine große Anzahl deutscher Agenten, die von der Sch>ffahn»ges«llschaft besoldet werden. Demzu> folge rückt der deutsche Handel auf dem Markte von Saloniki immer mehr in den Vordergrund. Z>le „Kerren". In einer von den Franzose« besetzten rheinischen Stadt hatte auch der Bürgermeister einem französischen Besatzung«offizier feine besten Zimmer abtreten müffen. Bor einiger Zeit kam dteser ^Offizier um 2 Uhr morgen» nachhause und läutete an. Er mußte etwa eine Viertelstunde warten, di» ihm aus-getan wurde. Am anderen Morgen ließ der erboste Franzose den Bürgermeister rufen, belegte ihn mit den gröblichsten Ausdrücken und sagte am Schlüsse: „Sie werden von heule an zwei Monate lang jeden Morgen um 2 Uhr Ihre HauStüre persönlich aus-sperren. Ich werde durch einen Soldaten alle Tage Nummer 85 um diese Zeit anklingeln lassen und der wird mir melden, od Sie meinen Befehl durchführen.'» Utö also geschah e» , » • Die Frau des Bürgermeister» einer größeren Stadt im besetzten Rheinland« hatte den französischen Besatzungtkommandanten nicht gegrüßt. E« erging an sie der Befehl, den Platz vor de» Rathause jeden Morgen persönlich mit dem Besen in der Hand reinzufegen. • • • Zur Varsifal-Aufführung im Stadttheater in Äui»burg beanspruch!« die Entente in letzter Stunde zwei Logen, deren Freigabt sie trotz der Tatsache, daß alle Plätze bereit» ausverkauft waren, durch die Drohung erzwäng, man werde die Aufführung gänzlich untersagen. Die Logen waren nachher mit schreibe und sage — drei Offiziere» besetzt. Tartament«rifche KtitStüten. I« Teutschen Reichstag und Preabiichen Landlag produzierten in der letzten Zeit die Volksvertreter folgende Stilblüten: „Gestatten Sie mir. daß ich hier eine Sonder wurst auSgrabe,' hub ein Abgeordneter v?rheiß!ing4. voll seine Rede an, ein anderer leistete sich die Ba riation: „Eine Schwalbe macht den Kohl nicht st«." Besondere Rechenkünstler sind der Unabhängige Cüspien und sein kommunistisch.? Kollege im Lanl>-tag K"0th. Der erstere meinte: „In Oeutschlaud find 50 Prozent der Bevölkerung proletarisch organisiert; gegen diese gewaltige Majorität können Sie aus die Dauer nicht regieren," während Herr Kaoih sich darüber beschwerte, daß ,100 bi» 260 Prozent der Wagen aus den Bahnhöfen uoauSgeladen stehen.* Adols Hoffmann meinte bei Beratung de« Kirchenau»irittgesetze«: .Die Wellen der W.U-geschichte werden auch über diese Ihre Institut o., zur Tagesordnung übergehen . . . Bedenken Sie den Gewissenszwang, wenn der Mann auftritt und die Frau nicht weiß, wo sie hin soll." Sein Antipode Lic. Mumm äußerte sich dahin: „Da« ist wie mit dem abgehackieu Hundeschwanz, dem «an den Lebensfadcn stückweise auSdläst " Sem Parleigenosse Prof. Kähler meinte: »Der Finanz-minister (Lüdemann) hat der Weimarer Verfassung eine Reihe von Stiche» in da« Rückgrat gestoßen, di« wie die Totenglocke klingen." Ein hübsche« Bild wandte der Sozialdemokrat Wittig an: „Diese schwerwiegende Angelegenheit eilt mit Riesenschritten ihre» Höhepunkie entgegen." Henke: „NoSke hat sich einseifen lassen, wie die Iungsrau vom Lande." Sauerbrei (Soz.): „Die zurückgehaltene und verfälschte Milch kann nicht ge-nügend gebrandmarkt werden." Haese i.Soz.): .Man möge den Grundstock der Sammlung in Szene setzen." Frau Dr. Wegscheider (Soz.): ..Da» Kino erspart vielen Personen die eigene Erwärmung.' B. d. Osten (Vnat.): „. . . die äußersten Herren auf der Linken . . ." Ein Selbstbekenntnis legte der Unabhängige Dr. Weyl ab: »Auf die Hebammen ist ein befou-derer Schluß gezogen, weil angeblich in der Züllich-auer Gegend di» Gastlichen über großen Kinder-reichtum verfügen, wa« wir nicht mitmachen könnend Dagegen traute er anderen alle« mögliche zu, al« er sagte: ..Der Erzeuaer diese« Versuchskaninchen» ist der Minister Haenisch." Re!ch»arbeit«minister Dr. Braun» kennzeichnete die beklagte Lige mit den Warte,,: .Wir müssen unser Bedürsni» mit Papier befriedigen." Abg. Beuermann von der Deutschen Volkspartei sprach gewichtig au»: „E« gibt Städte, welche zwi-schen andere» Städten liegen." Dr. Helfferich wolle sich .nicht aus die Geschmacklosigkeit de» Glatteise» verleiten lassen", während der Demokrat Weinhausen seine Ansicht Über da» Ermächtigungsgesetz vom 4. August 1914 dahin zu erkennen gab: »Glauben Sie mir: der R->chsi.rg hat mit großem Widei< streben diesen Riesen band wurm geschluckt!" Letzte Nachricht. Exkönig Karl» Rückkehr nach Ungarn. Wie au» sehr verläßlicher Quelle gemeldet wird, hat Italien auf der Konferenz von Venedig feine Zustimmung gegeben, daß Exkönig Karl nach Ungarn zurückkehre. Ueber diesen Punkt wurden in Venedig zwischen Italien und Ungarn geheime ver-Handlungen geführt. Nummer 85 Stillet Zettunq Seist 5 «6) (ftodjbnu! »«daten.) Der Australier. Roman von Hedwig kamen Stunden, in denen er sich fragte, »b er nicht mit Dagmar in bescheidenen Verhältnissen glücklicher geworden wäre al« »it Lisa in Glanz und Fülle. Aber gewöhnlich kam er dann nach langem Nachdenken doch zu dem Schluß, daß er auf «in sorgenloses Leben in Luxu» uad ©<• bogen noch weniger Hütte verzichten können, alt auf Dagmar» Besitz. Frau Ellen wünschte nun, daß ihre Tochter mit ihre» Verlobten di« üblichen Verlobungsbesuche machen sollte. .Man wird mich nicht sehr freundlich in deinen Kreisen empfangen, Dagmar," »einte Ralf. Die Komtesse schüttelte lächelnd den Kopf. .Das sind deine alten, törichten Befürchtungen, Rals Du wirst sehen, man ko»mt dir überall freundlich entgegen. Auch in »einen Kreisen weiß »an eine» tüchtigen Mann zu schätzen. Und im übrigen sind jetzt deine und »eine Kreise dieselben. Nicht wahr, da darf rt keine Unterschiede geben?4 „Auch »innen Sie Dagmar nicht isoliere«, lieber Soha. Ei« muß doch auch h» Zukunft in der Gesellschaft die Stellung einnehmen, die ihr zukommt." wars Flau Ellen «in.» Dagmar faßte mit festem, warmem Druck Ralf« Hand. .Laß dir nicht bange sein, Ralf. Meinetwegen brauchtest du keinerlei Verkehr anzubahnen. Aber du bist jetzt unbedingt der Herr de« größten Grund« besitze« in der ganzen U«gegend uad so ein Besitz wtpfltchirt." Lächelnd sah er zu ihr aus. ,,E« wird schon r«cht sein, wie du eS willst. Dagmar. Meine Frage n»ar auch mehr scherzhaft gemeint. Ich bin durchau« keine Emsiedleruatur. Du mußt mir i« Zukunft nur sagen, wann und aa wen ich Einladungen ergehen lassen muß." „Da« will ich gern tun. Vorläufig sind wir in Trauer und Unuen so zurückgezogen leben, al« wir wollen. Geselligkeiten im großen Stil, wie sie die Eltern hier in Schönau gepflegt haben, mag ich gar nicht." „Aber Dagmar, ihr werdet doch hoffentlich eure» Stande angemessen ein große« Hau« führen? Da« ist doch selbstverständlich»" rief Frau Ellen eifrig. I Ruhig schüttelte Dagmar den Kops. „Nein, Mama, wenn Ralf da« nicht auSdrück-»ich wünscht, ganz gewiß nicht. Ich finde e« viel hübscher, einen kleinen KreiS gleichgesinnt«! Menschen um mich zu haben, al« wahllose Masseneinlavungen ergehen zu lassen. Ich denke, daß wir auch dari« Harmonieren, lieber Ralf." Zustimmend sah er in ihre Augen. Frau Ellen war etwa« verstimmt. Sie hatte sich auf märchenhafte Feste gefreut, die fie im Namen und auf Kosten ihre« Schwiegersohne« veranstalte» wollte. Nun wurde ihr dieser schöne Trau« ze, stört! Denn wenn man sich in Berndorf mit einem „kleinen Kreise und einer schlichten Geselligkeit" begnügte, dann konnte sie de« schlechten Eindrucke« wegen ia Schönau nicht üppiger lebe» al« ihr Schwiegersohn. Frau Ellen war also gar nicht zufrieden mit ihrer Tochter. Umso zufriedener nw Ralf über die Haltung feiner Braut in dieser Frage. Dagmar zuliebe hätte er natürlich ia «in« größere Geselligkeit ohne weitere« gewilligt, aber da sie selbst eine gewisse Beschränkung wünschte, war er sehr froh. — Bei den Berlobungibesuchen machte Rals die Bekanntschaft all der Menschen, di« ihn erst als Eindringling hatten abfallen lassen wollen, und die dann bei feiner Zurückhaltung so begierig auf feine Bekanntschaft geworden waren. Ueberall wurde er außerordentlich freundlich aufgenom»ea. Auch in der Familie des Bankier« .Volkmann erschien da« Brautpaar. Bei der Gelegen -heit traf e« mit Baron Korst zusammen. Als Dagmar am Arm ihres verlobten den Bolkmaunschen Salon betrat und Heinz Korfs er» blickte, ging e« ihr wieder wie ein Stich durch» Herz. Zugleich jühlte sie aber auch, daß Ralf zu. fammenzuckte. Unruhig und ängstlich sah sie zu ihm aus und tn ihren Augen lag ein flehender Ausdruck. Da nahm er nch zusammen und lächelte ihr beruhigend zu. In höflicher Ruhe, wenn auch etwas zurückhaltend, begrüßte er den Baro» so gut, wie die anderen Herrschaften. Lisa Voltmann plauderte mit Dagmar, wie eine glückliche, junge Braut zur andern. .Jetzt weiß ich doch, »ein lieber Herr Jans«,* sagte der Bankier, „weshalb Ihnen da» Wohl der Schönauer Damen gar so sehr a» Herzen lag." Ralf erwiderte einige belanglose Worte auf diesen Scherz. Er konnte nur schwer seine Ruhe bewahren, denn er sah, daß die Augen des Baron« mit eine» heißen, brennende» Ausdruck auf Dag-mar« blaffe» Geiicht ruhten. Korff konnte seine Augen nicht von vegmar losreißen. Er suchte ihre Augen auf sich zu lenken, weil er darin lesen wollte, ob in ihre» Herzen alle« gestorben war, waS fie für ihn empfunden hatte. In dieser Stunde erschien >h» nicht« wichtiger als diese Frage. Und e« erschien ihm wie wahnsinnig, daß er Dag»ar ausgegeben halt«. Die reiche Braut war ihm jetzt nur eine lästige Fessel, Ein« brennende Eifersucht aus Rals erfüllte sein Herz, Eifersucht und Neid, weil dieser den Regungen seine« Herzens hatte folgen können. Baron Korff fragte sich, ob Rals Jansen wußte, da» Dagmar ihn liebte. Daß sie ihn noch liebte, wollte er in seiner Eitelken nichl bezweifeln. Sein Blick flog zu Ralf hinüber. Dieser fing den Blick aus und erwiderte ihn mit «inem stolzen, drohenden Aufblitzen seiner Augen. Zugleich erhob er sich und stellte sich scheinbar zufällig, so zwischen Korff und seine Bcaul, daß dieier Dagmar nicht mehr ansehen konnte. Koiff erkannte natürlich die Aofichl und wußte nun, daß Dagmar ihrem Ber-lobten von ihren früheren Beziehungen zu ihm ge-sprachen hatte. Er biß sich auf die Lippen und wandte sich mit einer schnellen Bewegung seiner Braut zu. Jn> dem er sich an ihrer Seite niederließ, wurde ihm *rr Ausblick auf Dagmar wieder frei. Er faßte Lisa« Hand und küßte sie. Das tat er nur i« in» stluktioe» Bestreben, seinen Seelenzustand zu verbergen. Äl« ader dabei sern Blick Dagmar« Gesicht traf, sah er in ihren Augen einen AuSdruck der Q tol, der ihn frohlocken ließ Sie liebt mich noch im»«r — wie könnt« «« auch andir« fein. Kann ich sie doch auch nicht ver-geffen. Sie liebt den Australier nicht, hat seine Be» Werbung nur angenommen, weil er reich ist und ihr eine glänzende Stellung schafft. Sie wird mich auch immer lieben, wie ich sie im»er lieben werde. Uad — wenn ich ernstlich wollte, sie wäre doch wieder »ein! So dachte er. Schwer kam und ging der Atem au« seiner Brust. Wieder sah er zu Rals hinüber. Der »aß ihn entschieden »it eisersüchngeu Blick«. Er ahnte »ohl, daß er Grund zur Eifersucht hatt«. Könnt« ich nur kurz« Zeit »it Dagmar allein sei», dachte Korff weiter, ich würd« s« um Verzeihung bitten. Sie müßte mir verzeihen. Ich wtrd« ihr sagen, daß meine Liebe zu lhr stärker uad tiefer ist, al« je zuvor. Sie »üßte einsehe», daß ich nicht ander« habe handeln könne», wen» ich uns nicht beide einem sorgenvollen Leben au«lieser» wollte. Ich würde von »euem um »hre Liebe werben. Was will e« schließlich heißen, daß wir beide, weil wir arm sind, reich« Partien machen, von denen unser Herz nicht« weiß. Wie da« meine nach w» vor nur nach ihr verlangt, so wird da» ihre auch nur »ir ia unverminderter Sehnsucht gehören. Korff» Leidenschaft für Da„«ac flammte hoch empor. Es war eine unreine Äidenschast. die »it wilden Wünsche» die stolze, liebliche Erscheinung der Komliss« umflatterte und st« erniedrigen wollte. Hülle Dagmar sich nur nicht mit eine» a»« deren verlobt, dann hätte Korff sie wohl bald ver-geffen. Aber die Eifersucht sachte den Fankei. der noch unter der Asche ruhte, zur hellen Flamme an, (Fortsetzung solgt.) |P«r| BTSnrötliClK Iß Mvtuiafc-| Schuhabsatz ^überall nur KINDERMEHL Beste Nahrung för Säuglinge1 äusserst kräftigendes Mittal für Ha-abmeldende, Rekonvalesxenten ti. namentlich Nr unterernährt« schwächliche Personen ietfen Mton. OBERALL ERHÄLTLICH. Fabrik eh „SALUBRA A.G. ZAGREB eostortfeM ML IS- r*elo« »•» 4 *et«* DOM euviSKA. ja—eeesseeeeeeeeseean— aseeeoaewaeeeeeoaeeeeeeseo Elektriker, Zimmermann, Kupferschmied und Fabriks-Maurer für eine Fabrik Bosniens gesucht. Offerte an die Verwaltung des Blattes. -7z»g iew eeeeeewiHHMweiHMi «WHMMHMH» «MMioUi I)albwidl ■' * „starb pioarna" maribor. * Im Zentrum der Stadt gelegen! Jurfifeoa ulica Nr. 7 Creffpunfet aller Kreise! flusfehank oorzüglicher Wd.-Büchkr U?eine verschiedener Jahrgänge. Stets frisches JTlärzenbier aus der Brauerei Th. 0öH zu jeder lageszeit. Gute bürgerliche Küche. Neurenovierte Fremdenzimmer. Sämtliche Lokalitäten sind mit elektrischem Lichte versehen. Um geneigten Zuspruch bitten ergebenst .Rndr. Und Vonni Hdlbwidl, Restaurateure, fflaribar. liehürd). koa*o»». Haus- and Realitäten-::Verkehrs-Bureau:: Ant. P. Arzensek CELJE. kralje Petra miU Kr. 22 Ternittalt Verkflui« iowi* Anklnle *on Hlawri, Tillen, ftehlSsaern, Grund-betllsen, Fabrik*« oiv. raell end za den Mlisi, Bittei, Viizei, Hissib Krxeugung and Versand erprobt radikal vir-kender Vertilgungumittol, fttr welcke Unlieb Dankbrief« einlaufen. Gagen Hau- a. iTald-miuM 12 K : gegen Ratten 16 K; gegea Konen n Schwaben extra*t&rk* Sorte So K ; extraatarka Wanzentinktur 15 K; Motte»-tilger 10 u. 20 K ; IniektenpuWer 10 «.20 K; Halbe Regen MemrhenlJuse 5 u. 12 K ; Laai-lalba für Vieh 5 n. 15 K ; Palrer gegaa Kleider- n. WlachelSaie 10 u. 20 K ; Palrer gegen OeflllgeUIaie 10 und 30 K; gegea Ameuen lOu. I0K; Veraand per Nachnahme, ü ngeaieferrertilgung «anatalt It. J fi n k • r, Potrinjaka ulica S, Zagreb 118, Kroatien. Klavier (gross«r Flügel), tadellos erhalten, tllr 10.000 K in verkaufen. Ooboczkj, SloY.-Bistriea, VisoU. ea. 1 Waggon aortiert u.gepaekt Abzugeben bei Alexander Ussar, Gutsbesitzer, Ptuj, Postfach 10. Wein 1917er >V«is«wein ... K 30 1917er Burginder rot (Flaschenwein) . . K 32 1919er Weisswein ... K 17 echten 47^ blivovitz . . K 95 per Liter verkauft J. Kravagna, Ptnj. Für die Beweise herzlicher Teilnahme anläßlich des Ablebens unserer liehen guten Mutter sprechen wir allen teilnehmenden Freunden und Bekannten den herzlichsten Dank aus. Familie Wratschko-Winkler. Drucker. Srtlrßer unb $uaali*fbtr: A«ein»buchdruckerei .ttrlrja" in Sc!)e. — Beraatwortticher Schriftleiter' Zranj Schauer.