Echriftleitml«: Nr. t •pw» •M'tl"»: U|H M »mm)» tu fr»*»- ». (ori-tmgQ Ml U— 1» Wt »«*■ £ai»t*r«tta »irtil »ich« IMUMIVI. imkMI lh-|nhi|n «MI MA4H|I. > atiatt|a a|t a M( Betmltaaf DeDeu kn Hi|» dPdMa W*«i WMn. — W Txn*- Ste .3«* «acht- nMnat trtfü e«aataf aakBniiitr*U( anirtl. «»Iy»!!,ffka-«»i>l, M.C10 orrmr Innig: Watb«u«(|aff( Nr. S e»: Tat« Mt *•# »«,»,«, i rirr!rtu»ri« . . . K IN f.[b]tliri| «•lUHHnj . . . . « ll'M #Mi S 111 i aiu .HuÄtBani tat Haasi •UnatM . . . . K i-ia MlfMiOllt . . . K 3'— AantlMp . . . . K «■- *aiut«i«a. i . . c ir— SUrt Hn«lant rc^Abm sich »♦« *ciBij»Hfbatltcruai»i« )M«n Uebung sind. Daß wir au« dieser Landnahme keinen dauernden Gewinn ziehen werden, kann schon jetzt al« sicher angenommen werden. Wir konnten Bo«nien und die Herzegovina dem Kaiser-staate mechanisch angliedern, eine chemische Verbindung werden die zwei Körper aber nie eingehen. Im Gegenteil. Wir haben uns nur zwei »UNer-lö«te Provinzen" mehr aus den Hal« geladen. In den Reich«landen werden die Fliehkräfie, die Kräfte, die da« Land lo«reißen möchten, stet« die Anziehung«kräs»e. da« sind die katholischen Kroaten, die auS der Verbindung mit Wien Gewinn ziehen, überwiegen, weil der serbische Nationalstaat al« gewalliger Magnet auf da« Land gerichtet ist und weil eben der Großteil der Bevölkerung griechisch-rechtgläubig und serbisch ist und überdie« da« türkische Elemen» an demselben Strange ziedt. zu gefallen, eine Reihe von ganz eigenartigen, bis heute hier noch unbekannten Toilctteartikel in Verwendung und täglichem Gebrauch habe. Diese verdanke ich einem berühmten Ägypter. Von diesem wurde mir nämlich vor Jahren anvertraut, daß er einige ganz vorzügliche Spezia-litäten, wie selbe in seinem Heimatlande seit Alters in Gebrauch stehen, besitze. Weil ich nun nach langem Gebrauch zur Ueberzeugung gelangte, daß diese Spezialitäten alle ähnlichen tatsächlich übertreffen, habe ich dem Erfinder als Anerkennung die Ermächtigung erteilt, alle diese Artikel mit meinem Bilde und Unterschrift versehen zu dürfen und benennt er die-selben „Ahra". Seitdem die Ahra-Spezialitäten den Haupt-bestandteil meines Boudoirs bilden, bin ich von allen Sorgen, die den Damen oft qualvolle Stunden bereiten, gänzlich befreit. Die Geheimnisse meines Boudoirs bestehen also lediglich in der Verwendnng der zur Berühmt-heit gewordenen Ahra-Spezialartikel. Um Ihnen aber auch einige Einzelnheiten meiner Körperpflege zu offenbaren,' will ich Ihnen solgeudes sagen: Ich bin eine entschiedene Gegnerin aller Quack-sglbereien von Schmink?, Fetten und Salbe». Durch derartige Mittel wird nur das Gegenteil erreicht. Das Gesicht zieht sich in krause Falten, erhält schon Der bosnischen Landesregierung beliebt e« zwar un« potemkinsche Dörser vor Augen zu zaubern. Da« mi» soviel Marktschreiern zu Wepe gebrachte Taubenschießen in Bad Jlivz-, die Rennen in Serajevo. da« sind alle« so Behelfe für den faulen Zauber, der über die Reich«lande gewebt wird. Wie die wahre Slimmun« im Lande ist, da« erfährt man nur aus Umwegen. In dieser Beziehung bringt „Slooenec', der sich in den bo«inschen Verhältnissen sehr gut unterrichtet zeigt, folgende« Stimmung«, bild: „Ueber die letzten Unruhen in Serajevo erfährt die Wel» nicht die Wahrheit, weil die bo«nifche Regierung alle Drahtnachrichten unterdrückt. Die Serben schrieen in den Straßen: Nieder mi« den Katholiken! Zlieter «it Oesterreich! Nieder mit Kran, Josef! Kach Mt König?eter!" Der Platzkommandant Major Benceoil »rüg der Regierung die Hilfe der Militär« macht zur U»ltf$rücku»g der Unruhen an. da« Anvv» ward ä?er nicht angenommen. I« g«»z A»»»ie» Hut man tie $«rmfonoi signiert. Die serbischen Studenten entfalten aus dem flachen Lande eine fieberhafte Wühlarbeit und nur dem Umstände, daß die Türken gerade im Fastenmonate Ramadan stehen ist »« zuzuschreiben, daß nicht auch diese den Frieden störten. In den Abendstunden de« 26. v. M. versuchten 600 Serben da« Seminar und den Hrvat«ki dom zu stürmen. Die Militär» behörde ha» e« durchgesetzt, daß die geiamte Schutz» Mannschaft zur Niederhaliung de« Aufruhre« au«, rückte. Obwohl man die Rädelsführer genau kenn», hat man e« bi«her doch nicht gewagt, sie zu ver» haften.' Die« Bild sieht allerding« nicht so rosig au«, wie jene«, welche« die bo«nische Landesregierung von den Zustäuden im Lande entwirft, genießt aber den Borzug. die Wahrheit mit photographischer Treue wiederzuspieael». Wir möchten, um noch etwas nach kurzer Zeit Runzeln, und entstellt das schönste Frauenantlitz in erschreckender Weise. Wenn Sie hingegen gleich mir täglich zweimal eine recht warme Waschung Ihres Gesichtes und Körpers vornehmen, dazu die gänzlich unschädliche ägyptische Weltseife Ahra verwenden, dann werden die Poren gereinigt, die Haut wird massiert, dadurch wird sie zart und geschmeidig. Ich verwende auf der Reise und zu Hause nur Ahraseife, da ich zur Ueberzeugung gelangte, daß alle anderen mit soviel Reklame angepriesenen Seisen gegen die Ahraseife nur schädlich wirken. Und namentlich aus der Reise, wo man Wind und Wetter ausgesetzt ist, muß man doppelt vor« sichtig sein; da nehme ich zur Abreibung des Körpers „Morgentau", das idealste Waschmittel ägyptischer Frauen, welche sich durch diese Abreibung Frische und Elastizität bis ins hohe Alter bewahren. Wenn sie die Fingernägel mit dem Nagel-email Ahra überziehen, erhalten dieselben einen prächtigen, rosigen Glanz, der die Schönheit des zarten Händchens natürlich noch mehr erhöht. Nun zur schönsten Zierde der Frau, dem Stolz des Mannes, dem Haarschmuck! Wie viele, viele Mittel ich angewendet, kann ich gar nicht angeben, und welche Enttäuschungen erlebte ich bei allen. Kein einziges hielt die so pomphast angekün-digten Versprechungen. War'S ein Wunder, daß ich Nen Angaben des Seite 2 • helleres Licht auf da« Bild fallen zu lassen und die Schlagschallen etwa» kräftiger zu gestallen, nur noch hinzufügen, daß nach Berichten anderer füd» slavischer Blätter feit Langem von Serbien au« ein schwunghafter Waffenschmuggel nach den ReichSlanden betrieben wird. Da« sollt« un« denn doch vor w«iter«n Abenteuern aus dem Balkan warnen. Teutwart Wed«. Die Wahlreform. Die Beratung der Wablr«sor« wird im Abgeordnetenhaus« am 5. d. M. mit ver D«ba>t« über die Dringlichkeit de« vom Abgeordneten Dr. Geßrnan» »iugebrachien Antrage« beginnen, welcher die sofortig« Bornadm« der zweiten Lesung ver-laugt. Da dieser Dringlichkeu«antrag im Einver-ßänvniss» aller wahlresormfreundlichen Parteien g»-stellt wurde, und gestellt z» de« Zwecke, der Wahlresorm die Prioriiät vor anderen Dring-lichkeil«a«träge» zu sichern, steht Die Anerkennung der Dringlichkeit außer Zweisel und da« Hau« wird ohne Verzögerung i» die Beratung der Wahlrksorrn selbst eingehen könne». Die Gegnerschaft gegen die Wahlresorm ist aus da« kltin« Häuflein der Tschechischradikalen zusammengeschmolzen dann stehen die Schönerianer in den Reihen der Gegner, und Gras Sternberg rühmt sich, der Führer diese« sehr gemischten Elreithausen« zu sein, wa« immerhin, wenn «an auch die prahlerischen Reden de« gräflich?» Abgeordnelen der Königgrätzer Land-gemeinden nicht allzuernst nehmen muß. rechl be-zeichnend ist. Bisher wurden 31 obstruktionistische Dringlichkeilsanlräge eingebracht, die aber ihren Zweck v«rfthl«n, weil si« alle «rst nach der Wahl» reform zur Verhandlung kommen können und die Ep«k«lation, si« zwischen der zweitin und dritten Lesung einzufchieden, ein» ganz irrige ist und keine >u«sicht Hai, verwirklicht zu werden. Wozu also? Des Sport»« weg»» oder um eiaig» turbulente Parlamenlsfzenen auszuführen, die am wenigste« geeignet sind, die Bortrefflichkeit de« Kurie»parla-«entes und daher die Notwendigkeit seiner Erhal-txitg in ein günstige« Licht zu setzen; od»r in d«r Hoffnung, doch noch »in» wohlwollende Unterstützung bei ander»» Partei»» zu sind«», und van dies»n Teile abzusplittern? E« ist gewiß richtig, daß Bedenken gegen da« Gesetz auch heute noch in den Reihen der wahlresormsreundliche« Parteien bestehen, aber «an ist auch in diesen tkreisen zu der Ueberzeugung gekommen, daß in den Beratungen de« Au«>chufse«, denen Niemand Gründlichkeit und Ernst absprechen kann, da« Möglichste erreicht wurde, um die Re-form de« Wahlrechte« den nationalen, kulturellen und wütschasllichen Verhältnissen der Monarchie anzupzssen. Daß um die eine oder die ander» Be« stimmung de« Gesetze« im Plenum de« Hause« noch einmal heilig» Kämpfe entbrennen «erden, ist möglich, aber da gerade die strittigsten Fragen durch gegenseitige Zugeständnisse ihre Lösung fanden, so Egypters wenig Glauben entgegenbrachte? Doch ein eigenartiger Zauber umgibt diese unscheinbare Bliite, hervorgegangen ans Egyptens heißer Erde. Nach ganz kurzem, im Ansänge zaghaftem Gebrauch wurde mein Haar voller, duftiger, es dehnte sich gleichsam aus. von einem Aussallen der Haare keine Spur mehr, und heute zeigen Ihnen meine Bilder was Ahra-Haarblüte vollbracht. Pflegen Sie bei schwachem Haarwuchs, bei Haarausfall, Schuppen, das Haar wie ich, der Erfolg wird Sie in der kürzesten Zeit überzeugen. Sollte Ihr Teint, Ihre Haut durch Anwen-düng schlechter Mittel gelitten haben, wenn Sie Ihren Teint samtweich auch im Winter geschützt gegen Ausspringen, Frostbeulen, Rauhwerden er-halten wollen, ° dann verwenden Sie die ägyptische Wnndercreme Ahra. Nach dem Waschen mit Ahra Seife ein wenig, solange die Haut noch feucht, ans der Haut verrieben, leistet Ihnen vorzügliche Dienste, bewahrt Sie vor vielen Schmerzen und Unannehm-lichtesten. Was Sie mit Ihren Zähnen beginnen, wie Sie selbe pflegen sollen ? Vor allem entsernen Sie die mit so vieler Reklame angepriesenen Zahnpulver, Crems und wie sie alle heißen mögen. Dann aber nehmen Sie ausschließlich das echt egyptisch^ Zahnwasser Ahra in Verwendung, von welchem Sie morgens, nach dem Essen und abends einige Tropfen in lauwarmes JStsiHkt N-ckt" ist vorauszusetzen. baß die im Ausschüsse geschlossenen Kompr-miffe auch i« Haus» aulrecht bleibe,. Di» Ko«pro«ißpolitik de« >u«schusse« hat stets de» Blick aus di» Vollberatung gerichtet und stand immer unter der Erwäguug, daß die Abstimmung i« Haus» selbst durch da« Ko«pro«iß gesichert werde» müsse, wie e« ja deutlich sowohl bei der Feststellung der nationale» Mandatszahle», al« in der Wahlkrei«ein»eiluig und zuletzt in der Frage de« Schutze« dieser Wahlkreiteinteilung hervortrat. Di» überwiegende Mehrheil de« Abgeordnetenhause« wünscht heute eine baldig» Erledigung d«r fSahl-reform und »« ist nicht ousgeschlofs»», daß da« Gesetz, allerding« im günstigsten Falle, noch vor dem Zusammentritte der Delegationen also bis zum 25. I. M.. zustande kommt. Gewiß aber ist e« bis Mitte Dezember, erledigt und die Obstrukiions-versuche w»rden nichts anderes als eine'vierzehn» lägige Verzögerung erreicht haben, die in nie«andes Interesse lieg«. politische Mundschau. Erzherzog Htto f. Wieder sank ein Rreis vom altersgrauen Hadsburgerstamme. Die Tragik jeher Todessälle, die das vielgiprüft» Kaiserhaus umrankt, kettet sich nun auch an die Gestalt des Erzherzogs Otto. Was i««er auch aus seinem Privatleben als Wahrheit oder Hosklatsch in die Oefftnllichkeit gedrungen sein mag. nicht ganz nebensächlich erwähnt maß die Tatsache sein, daß Erzherzog Otto zu den ganz wenigen Prinzen de« Kaiserhaus«« gehörte, die sich noch ganz osse» al« Deutsche b»kennen. Für da« Drutschtum in Oester-reich al« politischer Faktor konnte diese« Bekenntnis eine« Prinzen, der selbst weder zu einem hohen Staat«amt berufen war, noch eine politische Roll« spielen wollte, natürlich nicht viel bedeuten. Unser Volk«tum hat sich auch allmählich an den Gedanken gewöhnt, daß ««, wollte e« sich aus eine Hilse von den Höhrn de« Throne« verlassen, auch wirtlich verlassen wäre, e« hat seine ganze Zukunft aus seine eigene Kraft gestellt, und e« ist entschied»» besser so. Aber wean man erwägt, welch stirke slawische Einflüsse den Thronfolger schon heute umgebe», wenu man sich vor Augen hält, daß trotz de« feierlichen Verzichtes, den der Thronfolger namens seiner Gemahlin und deren Kinder nach den Hausgesetz'n leisten mußt», di» zunächst zur Thronfolgt berufenen Söhne de« eben verstorbenen Erzherzog« immer mit den erwähnten Einflüssen zu ringen haben werden, dann erscheint der früh« zeiiig« Tod d « Erzherzog« Otto doch nicht ganz al« nebenfächlich. W. D.T. Htue merkwürdige Verfügung des Anter-richt»«i«ister». Ui»terricht«minltt»r Dr. Marchet hat zu der neue» Rigorofenordnung der Hochschule für Bodenkultur Au«führung«bestlmmungen erlassen, die sich im wesentlichen mit der Erlangung oe« Grade« eine« Doktor« der Bodenkultur beschäftigen. Sonderbar berührt es. daß es in d»r Verfügung heißt: Die Dissertation soll .in der Regel" in deutscher Sprache geschrieben sein. Diese« .in der Wasser gebe» und damit die Zähne, das Zahnfleisch gründlich putzen. Wollen Sie zu den zweifellos unschädlichen, den Grundsätzen der Natur entsprechenden und von mir erprobten Ahra - Spezialartikeln noch etwas egyptischen Puder Ahra oder wie ich es tue, zum Waschwasser etwas Perlpuder Ahra hinzunehmen, daun haben Sie eine treue Kopie meines Boudoirs. Wollen Sie die gleichen Erfolge mit Ihrer Körperpflege wie ich, dann verlangen Sie in einer Apotheke, feinen Drogenhandlung oder Parfümerie Ihrer Stadt die vorerwähnten Ahra - Schönheit Mittel, aber lassen Sie sich nicht durch Anpreisung anderer minderwertiger Artikel abbringen. Ich bin überzeugt, daß Sie mit denselben ebenso zufrieden werden, wie Clvo de Merüde. Alle Ahra-Spezialitäten sind nur dann echt, wenn selbe auf Etiquette und Emballage das Bild „ttleo de Merode" mit ihrer eigenhändigen Unter-fchrist tragen. Da diese vorzüglichen Toiletteartikel in letzter Zeit vielfach wie jeder gute Artikel nachgeahmt werden, bitte ich, genau darauf zu achten. Falls die Artikel in Ihrer Stadt nicht zu haben sind, sendet Ihnen das Hauptdepot, das Grazer Drogenhaus, Sackstraße 3, jedes Quantum zu. issoz Nummer 88 Regel" läßt die Möglichk»it offen, daß di» Differ-tationrn auch in einrr ander» als der deutsch»» Sprach« abgefaßt sei» darf. Wer sich erinnert, welche Erregung es heroorries, als vor wenige« Jahren der Versuch unlernomme» wurde. fre«d-sprachige Eingabe» an die Universitätsbehörde« z» richten, wird die «nentschieZene Bestimmung des Unt»rrichts«inist»riums unbegreiflich finden. An der Hochschule für Bodenkultur studieren bekanniermaße» viele Slaven und Italiener. Die deutschen Stu» dierenven haben bereits heule »inen schweren Stand. Will das „deutsche* Unlerrichtsministerium ihren Bestrebungen in den Rücken fallen und die an-mähenden Forderungen der Feinde des deulfchen Charakter« dieser Hochschule unterstützen? Man möge sich di««bezüglich nur die klaren Bestimmungen de« Senat« der Wiener Uniotrfiiät zum Muster itthwtit, der nur deuifche oder lateinische Eingaben entgegennimmt, andernfall« unbedingt die Beidrin-gung einer beglaudiglen deutschen U-berfetzung fordert. Natürlich kommt in einem solchen Fall» nur die Ueberjetzung in Betracht. Der Urtext wird al« überflüssige Beilage behandelt. Auch di« technische Hochschule nimmt nur deutsche Eingabe», beziehungsweise beglaubigte Uebersetzungen entgegen. Hlterreich» Seewehr. Da« beschleunigt» Zeit-maß in der Ausgestaltung unserer Machtmittel zur See wird beibehalte». Ja der letzten Zeit sind seiten« der Maiineoerwallung fünf weitere neu« Torpedoboote übtrnomme» worden, so daß im ganzen bi« jetzt acht Torpedoboote fertiggestellt sind, und zwar „Ulan", .Streuer", .Wildfang'. „Anaeovda", „Alligaior', „Krokodil', „Wal' und „Seehund'. Ein Teil dieser To>pedoboote ist bereu« vom Stapel gelassen, während der a«d«r« Teil sich noch i« Ausrüstung befindet. Zwölf weitere Torpedoboote fi»d beim .Siabilimenio' in Trieft in der Her» stellung begriffen, und zwar „Scharfschütze". .USkoke", „Delphin", „Narwal", „Hai', „Möve", „Schwalbe", .Pinguin", .Drache' und „Greis'. Diese Torpedoboot- sollen bis zum Schlüsse de« nächste« Jahre« geliefert werden. At«lie«ijche Ztesorguisse. Die iialie»ifche Regierung zog di« Konzession zum Bau« d«r Gardasiebahn au« Militärischen Gründ.n zurück. Ei« erschütterter Khro». Ein Wiener Blatt veröffentlicht, angeblich auf Grund der Information einer mit den serbischen Verhältnisse» lest vertrauten Persönlichkeit, die sensationelle Nachricht, daß die Tage des König« Peier auf dem Throne Serbien« gezählt sind. Man wisse heut« sicher, daß die Verschwörung gegen Köniii Alexander von Piter Karageorgiewilsch, der in dieser Sache heimlich nach Serbien gekommen war, und unter Rußland« Mit-wissen geleitet wurde. Da« Korps der russische» Botschaft, deren Gebäude nur durch ein Stückchen Vorgarten vom Konak getrennt ist, sah in der blutigen Nacht aus den Fenstern der Adschlachtung de« KönigSpaare« zu. obne sich zu rühren, Die Bevölkerung nenne heute den Kronprinzen Georg, den Sohn de« König« Peter, nur medr den „rohe» Bengel". Die Serben planen die Berufung eines Prinzen aus einem deutschen regierenden Haus« nach dem Muster Bulaaiiens und Rumänien«. Nie trüb« $»(!» der sudsl»»«lche» Ztegei-Unsere Behauptung, das» eine gewiffe Presse, die im Zollftreite zwischen Oesterreich und Serbien leidenschaftlich die Pa«tei der Serbe» ergriff, von der serbischen Regierung bestäche» und von Soldschreiber» der serbischen Regierung bedient wird, hat eine glänzende Bestätigung er-fahren. E« konnt« d«r frrbischen Regierung »ach-gewiesen werden, daß sie zur Bekämpfung der öster.-ung. Handel«politik dnrch Vermittlung einer Ofenpester Geschäftsstelle 38.000 Franken a» österreichische uns ungarische Blauer und Schrift-stell« zur Autzahluna bringen ließ. Monteuegrinische Zltelchwerde». Montenegro hat bei der Pforte ge«en den Bau neuer Grenz-befestigungen, der neuerdings begonnen haben soll. Vorstellungen erhoben. Äus Stadt und Land. Zllerseete», pietätvolle Fest des Gedenkens lieber Dahingegangener ist wieder an uns vorübergezogen. ES ist ein schöner Zug der die Menschheit bewegt, an diesem Tage an der großen Gräberstätte im Geiste dem Andenken der teuren Verstorbenen die Opfer zu zollen, die sie verdiene». Ein ernster stiller Feier-tag ist Allerseelen. Der auS der Reihe der Feiern mit stiller Weihe herausragt. Im wolkenverhangenen Nummer 88 November erscheint er und ernst unk still zieht er vorüber, mit Wehmut und doch auch mit Trost und Zuversicht die Herzen aller erfüllend, die der teuren Toten im stillen Gebet, durch Ausbauung von Blumen» schmuck und Entzünden von Lichtern auf den Grab-Hügeln innig gedacht. Da« trübe Regenwetter hat in diesem Jahre den Gräberbesuch ungünstig beeinflußt. Kodeoiall. In Rohnich.S^uerbrun» starv oie HoielierSgain« Frau Joisine Leittier. HoangeNsche Hemei»de. Heute Sonntag den 4. November l. I. findet um 10 Uhr vormittag« in der »vang. ChristuSkirite »in öffentlicher Gotte«» dienst stau. Um 7412 Uhr schließt sich d«r Kinder« go»»e«di,»st an. Letter beider Go»te«dtenste ist Herr Vikar Ring^arff. Theater Nachricht. U« alle« »nsprüchen der geschätzten Th«at»lbt>u«ir möglichst gerecht zu »erden, gelangt a« Dien«tag eine« der besten Werke« untere« heimischen Dichterfürsten .Grill-parzer" „Die Jüdin vo» Toledo" zur Aufführung. Die Aufführung diese« effektvollen Drama« ver-dient oewiß Beablung aller Theaterfreund». Die darauffolg»»d» Borst,llnng findet am Sonntag statt ii. |iv. um 6 Uhr Abend«. Zar Aufführung ßelanpt die Opereite »Die G«i«ha'. Hperettentonzert. Heu». Sonnlaa abend» 8 Uhr findet im Hoiel Siad» Wie» ein Operette»» konzert der vollständige» Cillier Mnfikoer»in«kapell» mit «ochstrheudervortragtordnung st ut: 1. „Donau-Marlch' au« der Opereite „Der liebe Schatz" vo» H Reinhardt. 2. ») „Sammt und Siide', Walzer au« der Operette .Der Fremdenführe»" von E. M. Ziehrer. d) .Weilermarsch" au« der Operette „Die luftige Witwe' ron Fr. Lehar. Z. Ouoerture zur Operette .Frau Luna" von Paul Linke. 4. Potpourri au« .Gasporone" v. C. Millöcker. 0. a) .Wa« ich längst erträumt«", Lied au« der Operette „Der Göttergatte' von Fr. Lehar. b) „Die Mizzi u»d der Jean". Entree-D»ett au« „Wien bei Nacht' vo» Josef Helrnk«berger. 6. &) Poipourri aus der Operette .Die Fledermau«' vo» Joh. Strauß, d) ,Lo« vom Man«»-. Marsch au« der Operette .Die Juxheiral' von Lehar. Paus». 7. a) Ouvertüre zur Operette .Fesche Geister" von C. M. Zeihe»r. b) „Waffenbrüder" o>« der Operette „Koijermaiiöoer" von Vela Ujj. 8. „Ballsirtnen", Walzer au« der Operette „Die luftig« Witwe" von Lehar. 9. „Wien bei Nacht', große« Potpourri vo» ». Komzak. 10.») „Bilja-Lied" au« der Operrtt» »Dir lustige Witwe" von Fr. Lehar. d) „M»tterl-Lied' au« der Operette „Die Schützenliefel" vo» Eb. EySler. II. „Ni»»tta>Walzer" au« der Operette .Berliuerluft' vo« Pa»l Linke. 12. „Bruder Straudinger', Marsch vo« Ed. Ey«ler. Kochwaffer. Nachdem »« an zwei Tag»» »n-a»fhörl>ch geregnet hatt», begann am Montag da« Waffe» d»r San« u»d ihr»r Nebenflüsse fiöinnß, Wogleina, Doribach, Dürrnbach »nd Loschuitz reißend z» steigen. A»f Gr«nd »on Drahtnachrichten »«« dem Ea»«tal» m«ßt» man sich auf ein weitere« »»schwelle« der Flüsse gefaßt mache» u»b in be» Abendstunden traten Senn auch der Fluß und die Bäche au« ihre» Ufer». Nach Mitternacht waren sowohl derStadtpaik al« auch die J«fel und Fest-wiese, 'owie di» nächsten Usergründe vollkommen überschwemmt. A« einzelnen Stellen stand auch die Reich«ftraße unter Wasser. Um 2 Uhr morgen« fi«l da« Wasser, hielt sich jedoch auf be» Insel» gründen infolge mange'.ndrr Kanalisation noch zi»m-lich lanae. Auf b»r Jusel si»v viele Hühner dem «offen Elemente zu« Opfer gefalle", auch soll die auf de« linken User der Sa»n befindliche Geflügel» z»chta»stali. vo« schwere« Schäden betrvffe» worden t»t». 3>a|»es (Tüchtig >eworde» D»r Infanterist Johann Novacan au« Sadodrova i« B»zirk» Cilli ist o« 25. Oktober au« dem Garnison«arrest» i» Salzburg »ntwichtn. Er konnte di« jetzt »icht aus-gefunden werden. Ktllstmord. Der hier stationierte Kanzlei-expedien» d»r Süddahn, Karl Wilfling, dessen Fra» in der Herrengasse eine Trafik befitzt, hat sich a« Morgen de« Mittwoch um 8 Uhr im Zustande momentaner Geistesverwirrung in die Sa»» ge» stürzt. Die Leiche konnt» bi« jetzt nicht g»borg»n wtrrrn. Herr Wilfling ivard von seiner Ikjährig»» Sti»stochi»r Anna Koroschetz in di» Kanzlei d»gl«it»t. Aus d»m Wege dahi» äußert« «r den Wunsch, bi« hochg«he»idt San« b«sichtig«n zu wollen und führt« di«s« Abficht auch au«, indem er sich an jen« Stell« btgad, wo die Wogleiua in di« Sann mündet. Don stürzt« «r sich plötzlich, nachdem «r sich rasch bt« Uederzieh«!« entledigt hatte, in die Fluten und ertrank vor den Augen der entsetzten Stieftochter, _T*g __ die fofort »m Hilfe eilt», die jedoch z»spät kam. Wie wir erfahren, hat Herr Wilfling kurz zuvor die Ab-ficht geäußert, seinem Leben ein Ende zu setzen, auch hat er schon vor fünf Jahren einmal Hand an sich gelegt, u. zw. wollte er damals durch Erhängen aus dem Leben scheiden. $*• alt» Grazertor der ßiltter Stadt. Wir baden über die Aufoeckung der Mauern de« alte» Grozertore« bereit« berichtet. Nach gena»»» Messungen beträgt di» Stärk« der äußer»« Mauer 191 cm. was einer Wiener Klaft»r »«»spricht. Di» innere Mauer «ißt 144 cm gleich 4'/, Wiener Fuß. Die licht» Entfernung der beiben Ma»er» beträgt 5 m 20 an gleich 16'/, Wiener Fuß.Mit be« Baue der Etabt«au»r» ist i« Jahr« 1450 ber Anfang g»«acht worden; zu End« geführt würd» der Bau i« 23 Jahr»n. Da« Graz»rtor ist in seiner bl»ib»«d«n Gestalt »rst i« Jahr» 1530 hergestellt worden. Der wappengeschmückie Schliß» stein diese« Bau»« «it der Jahreszahl A. D. 1630 und d»n Buchstab»» ist geg»n«ärtig i« Hüusche» d»r Grazer Maut a« der Siirnseite ein-g»mau»rt. Da« Grazertor würd« i« Jahr» 1804 niedergerissen. ?om Logartale Di« Schutzhütt« de« D«utsch«n und Oesterreichisch«« Alpen»,reine« i« herrlichen Logartalt ist in di«se« Jahr« »on 413 Berg. Wanderern besucht norde«. A«ststell»»i vor einiger Zeit würd« in Graz «in Diidstahl v«rübt. dessen sich «in« g«wiss« Mari« Wodscheg, g«dürtig in Marburg, schulbig «acht«. Ei« Bericht über di« b«züglich« G«rich»«-Verhandlung ward auch vo« den Mardurger „Eüdösterr. S»i«««n" gebracht. U« »ua»g»n«h««n Verwechslungen zn b«g»gn»n. richtet» die i» Mar» bürg woh»hafte, seinerzeit a»ch in Eili befindliche Frau Lud«illa Wabschegg. nunmehr verehlichte Angleitner, an da« genannte Blatt fünfmal die inständigste Bitt», «ig«n» feststelle« zu «ollen, daß »« stch i» dies«« Fall« nicht u« ihr« P«rson und auch »icht u« «iu« B«rwa»dt« handle. Da« Blott ta« diese« Ersucheu «icht nach, da e« sich eben »« eine deutsche Frau handelt». Wir »ut» sprechen «it di»j»r Feststellung »in»r Bitt» dir infolge der i» Marburg u«g»h»ade» Gerücht» in ihr»r Existenz bedrohte» Frau. J>« Aes»ch de» Silier flove»ische» »ast»m» geht z»rick. E« gibt den Slovenenblaitern Grund znr Vtkümmerniß. daß d»r Besuch d»« Cillier sloveuische» Gymnasium« i» eben de« Maße, al« sich d»r Besuch der Marburger slove-»ische» hebt, zurückgeht. „Slovenec' spricht dir»kt von »ine« verfall der E liier Anstalt und ver« weift aus da« Anfdlüh»» d»r Marb»rger. die der» art überflute, werbe, daß «a» in der erste» Klasse nun sogar a» die Errichtung einer dritten Ad» teilung schreiten «ußte. J>« »»terschützte Nürgttmeister »#uBuchdrucktr«,') vo» d«r städtischkn Polizei unier Mithilft eine« Magistrat«ang»stellten und eine« Handlanger« trotz de« Proteste« der Buchdruckereileitung entfernt. Der Srei«gericht«spreugel Marburg zählt 167.000 Slovenen und kau« 39.000 Deutsch«. Und doch Seite 3 nurde die Firmatafel einzig und allein »»r deswegen entfernt, weil aus derselben ei» slooe»i-fche« Wort — lisicarn» — steht. Di»f«< Vorgehen b»r Senrindeoertretung ist eine Beleidigung und Provokation der ganzen sloveuischen Nation, ein» Gefährdung der Handel«» und Gewerbefreiheit, »in» Mißachtung der Sta»t«grundg»s«tz», nach w»lch»n alle Nation«, Oesterrtich« gliichb«r»chtigt sind, »in» Btrlttzuug der Gewerdeordnuug. wonach jeder Geschäsi««ann eine Fir«a führen «uß. Die gewaltsa«» E»is«r«u»g der Fir«ataf»l ist »int vn» höhnung de« gesunden Menschenverstände«, weil durch die slowenische Firmaausschrift kein Deutscher eine» Schaden erleidet »nd die Benützung der Gemeinde-luft j«d«r«ann freisteht. Daher ergeht an sä«tliche Vertreter i« Parla«ent da« »«suchen, bei der Regikrung Vorstellung«» zu erheben, damit der uuerhörten Unterdrückung der Slowen«n sowi« de« gesamien Handel«» »nd Gewerbestaade« i« Marburg «in Eabe gemacht wird." Merkwürdig ist bei eine« so hoch entwickelten G»rkchtigk«il«g»sühle nur ber Umstand, daß all» gegen di» Deutscht« gerichteten straßenpolizeiliche» Maß»ah«e» de« Laibacher Ge» «»inderate« stet« bei d«n Mardurgrr geistlich«» Skribl«r» begeisterte Zustimmung gefunden haben und daß di» G»waltig»n von .Stadt Prag', Srb und Podlipny bei allen ihren da« öffentliche Leben btirefiendtn deutschftinblichtn Maßnahmen stet« die Slooeneipresst zum freiwillig sich andietenden An» walt hatten. Ptt Zngü der Schwarze» »or der neue» ?art»i. „Sloo. Sospodar" und „Nas Dom", zwei echt« in der Wol» gefärbte Pervak-ndlätter, die Finsttrni« regnrn lasse» wollen über« Land, laufen Sturm gegen die neu«, freiheitlich »»gehauchte Slovenenpartei. Ihnen hat sich der krainifche.Slo» venec" zugesellt, d«r in s«in«r letzt«« Nummer «ius lebhaft« Agitation btt Klerikalen auf dem platten Laub ankündig». In diesen Versammlungen wird zumeist di» »»»» ,volk«part»i' und dann die Stajncpartti, vor der di« Klerikalen einen heillosen Respekt bekunben, auf« Kor» g,»omm»» werde». Kie Z>ra»gsale ei»er »eutschen Minderheit. Der schmachvoll« und rohe Uederfall, den Lichten» walb«r Pervaken ans deutsch» Schulkinder und friedlich« Btrg«r verübt had«n ist wohl noch i« allgemein«? Erinn«rnng. Kürzlich fand nnn hi«r «in« di««b»z>gtichi Gericht«verhandlu»g statt, die z«m Ergebnis hatt«, boß bi» geprügelten Deutsch»« «i» ihrer Klage abgewiese» und die Prüglet frei-gesprochen wurde«, sodaß di» Mißhand»l«»» außer Schliß»« auch noch zu G»richt«ko »n kamen. Ein» halbkrank» Köchin nnb «in schwächlich«« Schneider, sowie feine Frau wnrben, weil sie .Heil" gernfe» und i» di« Hü»d« g,klatscht hatt«», weg«» poli» zriwidrig«» «nd h«ran«f»rd«rnd«n, a»fr«izrnd»n B«-nehmen« »on d»r Gim»ind« zu j« 10 Kron«n Straf« allenfalls24 St»ndenArrest verurteil»; vom he»le»de», die ga»ze Nacht johlende», die Deutsche» tätlich bedrohenden und auch mißhaad»l»den Mob wurde weder j»«and a»tz»z»igt, «och »i»( weniger bestraft. Di» G»««inb»organ» verhielltn sich ganz ttilnahms» los; vo» de« Slovenen Hütte niemand die Ruhe gestört. Der Uederfall war planmäßig verabred«« nutz vorbereite», keine Behörde fand sich aber benüßig», objektive Erheb»»g«» zu pfl«g«» »nd dr» Uedernul des angriffsluftige« Ja«hagel« etwa« z» dänpst». Au« der «rwähnt«» Gerichtsverhandlung und dnn vorgehen der Gemeinde könnte ei» fernstehender Beobachter den Eindruck g«wian«n, als ob die Deutschen die Angreifer und Uebeltüter «nd di» Slov»n«n di» unschuldig»« Länmee wäre«. Al« B«l«ß. welche« vergthtN« w«g«n «in D«u»fch«r verurteil» wutde, diene jener Fall, wo »in D«u»sch«r vo« G«richt« zum Ersatz« «ine« Slockes im Wer»e von I K 10 h verurteilt wurde, w«il «r «ine« windischen Prsgler den Siock «nirtß und z«rdrach. So «rg«ht «s de» deutschen Minderheiten i« steiri-fchen Unterland«. Da« soll un« di« Notw«ndigk«n vor Angen führen, für au«giebigeren Schutz derselbe» Sorge zu tragen. Pit staatliche Aürssrge bei deutsche» Aoch-sch»le». In Leoden mußie» bi« aus weiiere« die Vorlesungen an der monianistischtn Hochschule i» Maihtmatik uud Mineralogie sistiert weide». E« ist die« »ine Folge de« herrschenden Raummangel«. Die Studenten, di« Heuer besonder« zahlreich nach Leoben gekommen sind, mußten vielfach de« Vor» lesungen stehend beiwohnen. Maßler Konzert i» Hra,. Herr Direktor Mahler von Wien wird am 3. Dezember d- I. im Staditheater in Graz seine dritte Symphonie in Dmoll zum Besten des Musikerpeosiousvertines zur Aufführung dringen. Die Proben zu diesem «We 4 ^?ev?sL.'? grs^r' Nummer 5? hochinteressant»« Werk», welch»« «it sei»»« 6 Sätzen d«n ganzen »be«d füllt, habe« bereit« ihren Ansang g«»o««e«; e« ist eine ganz außer» ordentlich« Zadl von Mitwirkend«, a«sgeb»t«n. nnd »war ei« Orchester »on 94 Mnfikern. ein Dawenchor von 150, «nd »in K»ab«nchor von 100 Klimmen. Da« Nltsolo de« IV. und V. Satze« wird von Fränlein Bella Paalen vo« Stadttheater in Graz gtfungt« werben. Der Vor« v«rka«s a« ver Raffe be« Stadttheater« wird a« 9. Nooewder eröffnet werbe«. Ft. M«rei» bei Krlachftet». (Po st zu-stände.) Trotz »iederholter Klaflk» weiden di« hierortige» Brieskästen ganz willkürlich au«ge» hoben, je nachdem, wi« e« eben die »geistige Ber-saff««g" de« Postillon« zuläßt. So auch a« 22. v. M. An diese« Tage wurde weder der Vriefkaftt» a« Bahnhöfe, noch jener nächst de« L«jirk«gerichte zu de« Frühzug« au«gehobe«. Al« »ä«lich der Personenzug «« '/,7 Uhr früh ei»« t»as, war weder der Postillon noch »in o«d»r»r Postbediensteier z« srhen. Der Lmb»lanzbea«t« erfnchte de«halb den Herrn vah««eister, bi« Et«« zu hab«» und di« engtkom»««« Post zu über-n»h«ea, wa« dieser auch «it der größte« Bereit-Willigkeit tat. Al« bereit« «in abzuliifernder Lory vo« Z«g« abgekuppelt wurde, «rlchir« «in Mädchtn «it «i««« Briefbiulel und wollte denselben de« Lokowotivsührer ßdergeben; erst ans den Zuruf eine« Herr« fa«b sie di» A«bula«ztür». Al« da« Mädche« befragt w«rde, waru« e« nicht die Briefe au« de« Bahnhosdrieskasten au«hebe, «eilte di« Dorsschöne: Da« ist «icht «eine Pflicht. D>« Schlüssel» bat ber Postillon; ich bin die ftöchm." Sie sch«i»t sich s««it in btt Küch« viel wohler zu fRhle», und auch «it Recht, denn «ine Köchin ge« hört in di« Küche »nd »in Postillon zu» Poft. Ditser aber z»ch«r bi» ganz, Nacht in eine« Saft-Hause «nd lie« fei» obqemagerte« Postroß die ganze Z«it in der Kälte stehen. Doch solche Tier-qnilere, kommt ja a« Lande leider nur zu oft vor. So kam e« den«, daß sämtliche Briefschaften, bi« tag« znvor u«d frühmorge»« zur Post geg«b«n wurden, »in» Verspätung vo« ol/t Stunden »r-litten, da die>«ld«n erst «ittag«, u« I Uhr ab-gth«« ko»nt«n. Man kann sich d«»k«n, wi« unlieb-fa« solche verzöger»ng«n werden könnin z. B. hei bringenden v«stell»»>e» «. dgl. Schauöüh«e. Am Donner«tag gieng da« fer«e .Wäscher-«ftbel" über unser« B»hn«. Wir bezweifeln, ob man in Anbetracht b«« Tage« in der Wahl de« Stücke« «i»r glücklich» Hand bewiesen hat: die klaffende» LSck<» i« den Reihe« der B«s«ch«r scheinen un« in ditser Hinsicht rechtgeben zu wollen, doch ist t« auch möglich, daß di« »orangtgangenen Operettenanssühruuge« auf den Besuch abg«särbt haben. «« ist vielleicht an der Zeit, wieber ei««al jene Leitsätze hervorzuholen, zu d««en sich «nser Blatt zu wied»rh»lt»n«alen in den Vorjahren be-kan»t hat. Wir hab»n Schonung wal»»n zu lasst«. w»il ««s»rt Bühn» zugltich »in» national» Anstalt ist, «ir wollt« w»it lieber jen» Seiten betonen, bie die Mitsreude an dieser unserer Bühne wecken, al« etwa einen kritischen Seist großzuziehe«. Wenn unsere Haltung z« Ansang di«f«r Spi«lz«it nicht recht in Einklang «it diese« Leitsätzen zu bringen ist, so erklärt sich die« darou«, daß wir wohl ge-sonnen sind, hin ««d wieder bei Be«rteilung der Darbietungen »in Aug», nicht aber beive Augen zuzudrücken. Durch die letzte Vorstellung ist un« unsere Stelling wes«ntlich erleichtert word««. wir hab»n un« aus halb»« Wege «it d«r Kß«stl»rsch»r grtrofse«. Si» hat stch bi»««al stchtlich bemüht, ihr Btstt« z« g»br«. In »rst»r Lini» f«> bi»« von Frl. Pola gesagt. Durchdrunge« vo« frischer Lebendigkeit, w«ßte sie die Szene zu beleben und nicht minder durch gesällige Bewegungen im Tanze fär sich einzunehmen. Herr Hermann (Korporal) hat die««al «it seinen Stimmittel« Hau« gehalten, doch in seine» Sprünge« «nd Bewegungen tat er zuweilen zuviel de« Guten, »nd e« blickt« au« ihnen, um mi« So«th« zu sprechen, nur wenig Anmut hervor. Akrobatenknnststücke gehöre» eben in den Zirk»« »nd nicht in« Theater. Auch Herr Nittl al« Prinz war die«mal etwa« besser bei Sti««e, doch wurden wir seine« Spiel etwa« «ehr Lebhaftigkeit wünschen. Bon drastischer Komik war der allzeit ausgeräumte Herr Holzer al« Fürst. Mit bescheidenen S,immitteln sang Frl. Nivrel die kleine Partie der Eq»>»-gen« Millq. Den Optimi««u« de« Frl. Ziehe», daß sich di« Eillitr denn doch an sie gewöhnen werden, können «ir leider «icht teilen. Die übrigen Dar-steller hielten sich i« Durchschnitt geno«m en recht brav. vermischtes. Zfr»»e»ßtte i« Fß eater. Ein Kasino in «in,« französischen Seebade hat —so l,s«n «ir i« „Journal d« D«bat«^ — «in» Lösung fü» da« b»rüh«te Problem .Fraurnhüi» i« Theater* gefunden. Man hat die Zuschauerinnen duichau« «icht gez««ngen, «ähreab der Vorstellung di» Hüt» abzun»b«e«; si» konnt»« e« vielmehr «ahen, wi« sie wollte», ba« heißt entweder barhaupt oder «it ihre« Hut« a«s de« Kouf i« Theater sitzen. Man hatte ««r di« Einriidtnng ««rossen, daß dir bardä»ptig«n a«f der r«chte« Seite, die .behüteten* dagegen a«f der linken Seite de« Zuicheuerraume« ihre Plätze «rhi«lten; die H«rr«n d«r Schöpfung folg«n natürlich den Dime« ohn« Hut. Al« die Hüt» unter sich waren und sich iniolge der Abwesenheit der Männerwelt gegenseitig den Au«blick verduntelte« sahen sie ein, daß sie eigentlich doch ei» »enia lästig waren. E« machte den Fra»en schließlich kein Vergnügen, sich »niereinander z» belästige«. mm mODERUE KOCHREZEPTE SIND DAS ERFORDERNIS DES TAGES. Mai gawiant » » »er bei fltiaaigtai Gebriaoh «m . J Ceres - Speise - fett. Die Nltarailttdwcrk* .CERES" »chreibfo eine KodtreMpt-Konkarreu «u mit Pr«i«a> im Ceumttoetrage Ton IS.000 Krowo. Die nUeren Bedlnjon jrn und durch jeden bmereo Kaufmann unentKtlliich zu beutiie^ Aundmachung. Bestellungen auf amerik. Reben gegen Be-zahluna aus den vereinten Staats- n. Landes-rebenanlagen für die Pfianzperiode IvOS Vom Land« Steiermark kommen im Frühjahre 1907 folgende Mengen amerikanisch« Reben unter nachbenannten Bedingungen zur e»tgeltliche» Ab gäbe, und zwar: 1. 700.000 Stück Veredelungen (größtenteils von Mvsler gelb^ Welsch, riesling, Burgunder weiß, Gutedel rot und weiß, Sylvaner grün, Traminer rot, Kleinriesling. Muskateller» aus Ripari* Portalia. Yitia Soloni« und Rapeatria Monticola. 2. 600.000 Stück Wurzelreben von Riparia Portalia, Yitia Soloni« und Rupeetris Monticola. 3. Eine größere Anzahl von 'Schnittreben von den vorgenannten drei Sorten. Die Preise der Reben per 1000 Stück sind folgende: I. Veredelte Nebeil für wohlhabende Besitzer 200 Kronen, für alle übrigen Besitzer 140 Kronen. II. Amerikanische Wurzelreben für wohlhabende Besitzer 24 Kronen, für alle übrigen Besitzer 16 Kronen. III. Schnittreben 10 Xronen. Bei Bestellungen von mehr al« 1000 Stück Veredelungen, :K)00 ajiick Wurzel- oder Schnittreben durch eine Partei behalten wir uns vor, die an» gesprochene Menge entsprechend dem allgemeinen Stande der Anmeldungen zu reduzier«». ,, . Die Bestellungen aus diese Reben find direkt beim LandesauS,chu„e oder durch die Gemeindeämter, bei welchen zu diesem Behuse eigene Bestellscheine aufliegen, bi« 15. November l. I. einzubringen. Die Gemeindevorstehungen haben die ausgefüllten Bestellscheine sofort dem Lande«auSschusse zu übermitteln. Di« bi« 15. November eiola»ze»de» Bestellungen werden gesammelt und werde» die Vorhandene« Reden, fall» sie zur Befriedigung aller »icht ausreiche» sollte», verhältnismäßig aufgeteilt. Die Reben werden nur an steirifche Besitzer abgegeben und haben daher auch jene Parteien, welche die Reben unmittelbar beim LandesauSschufse de-stellen, eine gemeindeämtliche Bestätigung darüber, daß sie einen Weingarte« in der Gemeinde besitzen, beizubringen. Rebenhändler sind vom Bezüge obige« Material« ausgeschlossen. Die Preise verstehen sich ab Anlage und ist der entfallende Betrag bei Übernahme der Reben zu erlegen, bzw., wenn sie mit der Bahn befördert wird derselbe samt den Verpackung«, und ZufuhrSkosten, welche zum Selbst kostenpreise berechnet werden, nachgenommen werden. Bei jeder Bestellung ist genau anzugeben: 1. Der deutlich geschriebene Name, Wohnort und der Stand des Besteller«: 2. Die Steuergemeinde, t» welcher der Weingarten liegt; 3. die gewünschte Rebensorte; 4. die letzte Bah«-und Poststation. wohin die Reben gesendet werden sollen. Wenn die gewünschte Sorte bereits vergriffen oder nicht i» genügend« Menge vorhanden sein sollte, wird dieselbe durch eine andere ähnliche ersetzt. Die Reben sind von den Bestellern womöglich selbst zu übernehmen oder, wenn sie per Bahn gesendet werden sollen, sofort nach Erhalt zu besichtige». Beschwerde» fi»d sofort a» die Redsch»lleit»»g zu richte». Spätere Beschwerde» werden nicht mehr berücksichtigt. Graz, am 1. Oktober 1906. Vom steiermärkischen Landes-Ausschusse. Edmund Graf Nttems. All» Mmuikiastrnmnnt^. Bestandteil® sowie feinste Konzertsaiten berieh man am vorteilhaftesten unter Garantie fflr beste Qualität von W. Schramm Maalklnstrumentenmacher __ Crazerstr. 14 : CILLI : Grazeratr. 14- Zithersalten mit Oesen. — Reparaturen kunstgerecht zu mEasigen Preise*. Echt italienische Konzertsaiten. 9iuniutex 83 UJ. Seite 5 Eist kamen zwei, dann drei, dann zwa«jig. dann «Bt «ha« Hui. Di« linte 6eiit llid gan, U«r. 2)i« Männer ließe» sich bort »ergnüat nieder «nd «1« keine «iuziqe Da«, «ehr «it H»« auf d«« »ops >« Theuer erschien, konnt, «a» ruhig «„der Minnlei» »nd W«ibl«in d»rcheinanver-«isch«n. ?to»e« «it A»li« «uf de« 5«rfe. Der .Eri de Pari«" erjähU: .In «ine« Kasino in den Pyrenäen würd« neulich .Romeo »nd Juli«-g«g«b«». I« fßnst«» Akt« lag du Schauspielerin, die die Julia »arftellti, aus de« Grabmal und Ipielte di« Toi« in hervorragender Weise. Äber draußen regn«« e« in Strömen »nd der Regen tröpfle durch dat Schieferdach de« schlecht eedeckien Th««'»r». Ein Tropfen fiel auf Julien« Ras«, die s«ch schutielie und ei« Gesicht schnut. Roch ein Tropsea; uoch eine Ari«aste. Ro«eo flüsterte ihr in Tode«S»zsten ju: .Ben>,g' r,ch nicht so l' — Ader der Zropsen. der au« beträchtlicher Höhe fiel, pob ihr j«o»««al einen tüchtigen Naienstüber. Sie spähte hinaus, und in dem Augenblicke. wo »jeder «in Regentropfen ka«, drehte sie den Kops. Der Tropfen siel ihr in« Aus,,. D>e«mal merkt« der ganze Saal, wa« f« war. Alle« schäme nach de» Tropfe», die on der Deckt hingen, — .Da f»««i wieder einer!* sagte der eine. »Achtung, Wasser!* rief ein anderer. Plötzlich stand ein Zu-schauer aus: „MadZme. dars ich Jvuen »einen Negenschir« anbieten?" — und da« Trauerspiel fund «inen recht heiteien Abichluß. pie Aryei«at der A»d-«a«u»-». «ine interessante Anschauung über die Herkunft der Jndoger-manen ist von Prosessor Hoop« aufgestellt worden. Au« ber Tatsache, baß eine groß« Zahl von Baum-namen zweifellos urinbogermanischen Ursprünge« sind, wie Birke. Eiche, Buch«. Esche, usw, und aus b«r geographischen Verbreitung dieser Baumarten schließt er, »ab ber Stammsitz d«r Jndogermanen, und zwar, «h« sie sich in die asiatischen und europäischen Stämme trennten, nicht Asien und auch nicht Südeuropa gewesen sein könn«, sondern bah «r in einem mit Laubwald durchmischten Gebiete be« norbalptnen Europa« zu suche» sei. Bei ber näheren Bestimmung de» Ursprung«-lande« ist nun vor allem die Buche, die eine so große Aolle bei den Jndogermanen spielte, al« wichtig zu bttrachten. Daher ist anzunehmen, daß Osteuropa, wo die Buche nicht vorkommt, nicht in Betracht kommen kaun. Die südlichen europäischen Länber, wie bt« Balkan-Halbinsel und Italien und ebenso Westeuropa dürfen auch au« bem Grunde nicht al« Urheimat der Jnbo» gn-manrn ausgrsaßt werben, w«il bies« in die genanten Länber nachweislich erst in späterer Zeit eingewandert sind. Wa« nun Norbeuropa anbetrisit, so muh wohl auch biese« ausgeschaltet werben, weil bie Buche aller Wahrscheinlichkeit nach erst in der Bronzezeit, vielleicht auch erst in der Eisenzeit, dorthin gelangt ist. Unter Berücksichtigung dieser Momente bleibt also nur übrig, «»zunehmen, bah die Jndogermanen vor ihrer Trennung in die asiatischen und europäischen Zweige al« Urheimat Norbbeutschlanb und vielleicht auch Dänemark bewohnt haben. Auch aabere Forscher kommen zu einem gleichen Ergebnisse wie Hoop«; so verlegen Much und Kossinna die Ursitze in die westbaltischen Länber und die nord-deutsche Tiefebene, de Micheli« dagegen in die mittlere Donaugegend. Mit Kecht bezeichnet Professor Pawlow, dir berühmt« ruisiscke Gelehrte, den Appeiit al« den ►eften und mächtigsten Erreger der sekretorischen Nerven de« Magen« «nd daS Fundament sür eine »«ule Verdauung, ohne welche «< keine feste Gesund >>eit gib». Al« spezifisch appetitanregend und niagen stärkend wirken die Brady'schen Maaeniropsen 6 Flaschen um K 5.— oder 3 Doppelslaschen um K 4.50 versendet franko der Erzeuger C. Bradyi Apotheke zum König von Ungarn, Wien, I, Fleisch» markt 1/405. FRITZ RASCH, iitMunJing, GILLI. * EG! II verfeessert im Besciwick vor Sippen, Saucen is* Zu haben in tlltn DeUkatess- o. KolonlaJw&renhuuflingen sowie 12054 Drogerlen. C ZAHN-CREME die Zähne ^rein, weiss, gesund. Franz Nemetsclike & Sohn b u. k. 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Jeder Entlehner hat monatlich 10 Heller und außerdem sür jeden Band 2 Heller sür je 14 Tage zu bezahlen. Ueber zwei Monate dürsen die Bücher nicht behalten werden. Jeder Deutsche kann Bücher enil.hnen. Im Jahre 1903 wurden • 6202. i« Jahre 1904 3153 Bücher eatlehut. « f(>(on Wechsel oü. Wchuld#cheli unter günstigen Riickzahlungsbedingungen. Aue-künfte erteilt die Kanzlei: m»o Frauengasse 4, I. Stock. Ute Betachtuiiff dlefie» Horkbraiiil'XelchenN, no- wle der rothen Adler-Eflqnelte wird al» (Schutz empfohlen gegen die häu-flgen FftlHchuapsen von lattoni's fellr Mu iin^r pa| üaiieHaäim kW üaUcr-päTa^Ex pcller .st «a iwnflaJWMh Mawi «ftiettta»« w »st». «Iflfw««* amnkmmt: M» V—»■ * 1.40 «ab 1 • DomSho w ata «n» ftafcmf W«M •tttte« «h»» «a» mm C«iti*tWch«i» Ir. MA m .«•*■" Mr,j1 »«eurtmm. 6eMtiUch geaebfltst! jede nickiknaic »der smmih« iltdtar. Allein echt ist Tliierry'Balsai nur mit der |H1rcr AUiierühnt. »ii«b»rtr«*k»r l»l« ▼»- d»0UB(rMt«r0iire«, M**enkri«i»h, Kelik. g.i.rrh Brui.leiden, Ulnut et*, ik. Frei« 1 1* kleine »d. I l>®»peifl»»ek«a «d-, rr. 8M*lalflaacke «I» P*t.-V«r»»klM« K » franko. Thierry'a Centisolienwilb« ■likekennt »I, No« piu Bitrs («an alle imii ,» eilen Wunden. f.nUtndl»-■ -m— ret, Verlet»«B«re», Ahtneeee n. Oeeckvtr* nUer Art. »wie: t Tle*«l « 1 «V srnnke »e eendet n«r |tf« Ttrtii- «der NnchnahiiiennweUanf Apotheker A. Tblerrj li Pregrtdt bei Bohltsch-Snertrai. m» Breecbftr« alt r»»—»den Orl«.-D»nk»chretb«n rrnrt« ». fr. DepoM l» den »rieten (rtMertn Apotkeke« «nd Medicin kl-Urosneilen. IU»1 oßrravaUt Eisen. China-wein TclcpHo. a»t Gerrftndet 1R61. WIEN. VII. 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Depot I» CM 111 s M, Rauaehcr, Hamburg-Amerika-Linie. Schnellste Hzeanfayrt, 5 Hage 7 Stunden 38 Minuten. Regelmäßige direkte Verbindung m. Doppelschrauben-Schnell- u. Poftdampsern v. vambur» nach New.Aorl; serner nach Canada. Brasilien. Argentinien. Afrika. Nähere Auskunft erteilt die Sen»ral-Ag»»tur für Steiermark. Graz, IV., Annenstrasse 10, „Oesterreich. Hof4. Niederländische Lebensversicherungs-Gesellscbait (Algenieene Maataehapplj van Levenarercekering en Lijfrente) Hauptaitz: Amsterdam. Sitz der General-Repräsentanz für Österreich: Wien, I., Petersplatz 4. Anerkannte Sicherheit. — Billige Primlsi. — Kniante Bedingungen. Kundmachung. Für das allgemeine öffentliche Krankenhaus in Cilli werden hiemit die Lieferungen von Fleisch, Mahlerzeugnissen, Gebäck, Milch, Spezerei-und Kolonialwaren, Petroleum, Holz und Steinkohle für das Jahr 1907 im Offertwege ausgeschrieben und sind die mit einem Kronenetempel versehenen Offerten versiegelt bis längsten« 6. November 1906 an die Krankenhausverwaltung Cilli einzusenden. Die Milch ist per Liter loko Anstalt zum fixen Preise xn offerieren. Der Preis für Holz ist per Raummeter und für Steinkohlen per Meterzentner auszufertigen. Ebenso sind alle in der Anstalt benötigten Spezereiwaren zum jeweiligen Tagespreise anzubieten, und haben daher di» Anbotsteller keine Preisverzeichnisse sondern nur den Einlass (Skonto) anzuführen. Die Bewerber um die Lieferung von Fleisch, Gebäck und Mahlerzeugnisse haben die bezüglichen Anbotsdrucksorten, welche in der Anstaltskanzlei erhältlich sind, zu verwenden. Die Offerenten haben auf der Aussenseite des Umschlages ihren Kamen, sowie den offerierten Artikel anzuführen. Offerten ohne den vorgeschriebenen Umschlägen, bezw. Offertenblanketten, sowie Nichteinhaltung des Termins werden nicht berücksichtigt. Erankenhausverwaltung Cilli. Der Verwalter: Frmne .V«inrltrhnt*. 4 Und als feine Gedanken dann für eine gewisse Zeit doch andere Richtung gewannen, da war eS keine F' Frohen und Beglückten. Infolge einer Erkältung, der sie selbst keine Bedeutung beizulegen schien, hatte da» Leiden seiner M«Uer eine verhängnisvolle Wendung genommen, nnd während sie ihren Sohn noch immer lächelnd versicherte, daß sie sich schon der Genesung nahe suhle, bereiteten ihn draußen im Vorzimmerdie Aerzte auf den nahen Eintritt der Katastrophe vor. Bald sah f 5" «')»'» Sterbebette und hielt ihre erkaltende Hand in der seinige», als sie den letzten Atemzug tat. «. Das Jahr, das ihn des Baters beraubt hatte, war noch nicht zu Ende, als er auch hinter dem Sarge seiner Muttereinhcrschreilen mußte. Und in den Wochen, die nun folgten, war der Gedanke an kenia allerdings so weit zurück getreten, daß er ihr Bild nur zuweilen wie einen von nebelhafter Ferne verschleierten Schatte» vor seiner Seele auftauchen sah. Aber er vergaß sie darum nicht und nahm die 'Nachforschungen, die der Tod seiner Mutter unterbrochen hatte, bald von neuem aus. Aber das Geld, das er dafür opferte, war nutzlos verschwendet, und schließlich mußte er wohl erkennen, daß ihm nur noch ein Zufall Auskunft über kenias Geschick verschaffen konnte. Auch er zweifelte jetzt nicht mehr, daß sie zu Grunde gegangen, daß sie tot sei, denn eine Lebende hätte nicht so spurlos verschwinden, hätte nicht so vollständig jede Fäyrte hinter sich verwischen können, wie es angesichts 5er Ergebnislosigkeit aller Nachforschungen der Komtesse Saburow gelungen war. So trauerte er den» um den Verlust von allen,, was ihm auf Erden wert und teuer gewesen war, und seine Freunde bemühten sich vergebens, ihn der ge-fährlicheu Melancholie zu entreißen, die mehr nnd mehr von dem einst so heiteren jungen Manne Besitz ergntt. Nur angestrengte Berufsarbeit und eifriges Wissenschaft-licheS Studium ersetzten ihm zum Teil.waS ihm bei der Flucht vor aller Geselligkeit an belehrenderund anregender Zerstreuung fehlte. Einzig iin Interesse des Dienstes, nicht um der Zer-streuuna willen geschah eS denn auch, daß Gasto» eines Abends — es waren inzwischen vierzehn Monate seit dein Tode seiner Mutter vergangen — oen Zirkus besuchte. Er mußte seinen nächste» Borgesetzten durch. auS noch l^eiite sprechen, um ihm Mitteilung von einer soeben eingelaufenen wichtigen Depesche zu machen, und man hatte ihm in der Wohnung Des hohen Staats-beamten gesagt, daß er denselben in einer Loge des Zirkus finden werde. Die Vorstellung näherte sich bereits dem Ende, als der Marquis diese Loge betrat. Er hatte nur einen flüchtigen teiliiahmslosen Blick in die Arena geworsen und sich sogleich wieder abgewendet. Es fand eben eine der bekannten aufregenden Dreffurvorsührungen im Löwenkäsig statt. Er war niemals ein Freund der-ariigrr nervenrrizender Schauspiele aeivesen. die sich in erster Linie an die grausamen Instinkte der Menschen wenden, und heute vollends war er am wenigslen in der Stimmung, ihnen Geschmack abzugewinnen. Tas gesamte übrige Publikum freilich schien in atemloser Spannung den Borgängcn innerhalb der vier Eisengitter zu folgen, hinter denen Gaston die riesenhasten Gestalten von einem halben Dutzend audgeiv.ichsener l'öwen unruhig hatte durcheinander rennen se^en. Kaum ein anderer Vaut als da» Knurre» oder gelegentliche Aus. brüllen der gelbe» Bestien wurde minutenlang in dem gewaltigen, von Mensche» übe,füllten .Hause vernehmlich, und selbst der hohe Beamte, der seine» jungen Kollege» mit flüchtigern Händedruck begrüßt hatte, ließ das Operin »las nicht von den Augen, während er seinen hastig geflüsterten Belicht aiiMirte. .-ehr wohl.- sagle er, al» Gaston geendet, .ich bin Ihnen außerordentlich verbunden. Herr Marqui? »erde nach der Vorstellung noch einmal ,nS Ministerium fahren, um die Angelegenheit unverzüglich *U bearbeiten. Jetzt aber bitte ich Sie. mir z» sagen? ob 5 1< in Ihrem lebe» etwas gesehen habe»,»das an Benvegenhe t den Leistungen die,es Mädchens gleichge- kommen wäre. Sollte man nicht meinen, daS zierlich« PersSnchen müßte jede» Augenblick in Stücke gerissen Nicht, weil seine Teilnahme geweckt war, sondern c. "c doch an» Höflichkeit irgend etwas antworteil mußte, blickte auch Gaston jetzt in die Arena hinab. Er sah in dem großen, ans sech» Rädern ruhenden Käfig, wage» noch dasselbe wilde Dnrcheinander der anscheinend ^ aufgeregten Löwen, die eben durch eine» von der Bändigerin gehaltene» brennenden Reifen springen sollten. ;i« " Ja7 diesem Moment an nicht mehr die schonen, königlichen Tiere, sondern er sah nur noch die semgliedrige weibliche Gestalt mitten unter ihnen, r -- S".. war nicht in Trikot und flitterbesetzte Seiden, stosse geneidet, wie sonst die Tlerbändigennneu, foubtttt sie trug ein eigenartiges, halb frauenhaftes, halb mann, liches Kostüm, wie der Marquis es »icht zum erstenmal m seinem Leben erblickte. Ein kleines silbergraues Pelzbarett saß feüf nur dem dunklen Lockenhaar, nnd von demselben Pelzwert war anch das knappanschließende Jäckchen und der kurze, kaun, ö" den Knöcheln reichende Tuchrock umsäumt. Die Nein«» Füße aber steckten in hohen, blanken Stieseln, deren silberne «porcn zuweilen im sticht der elektrische-» Lampen aufblitzten. Von dem Gesicht der Löwenbändigerin war nicht mehr als das feine rundliche Kinn dem Publikum sieht-bar. Stirn, Nase und Wangen waren hinter einer Larve von grauem Sammet verborge», aus der nnr die dunklen Augen in einem seltsamen Feuer hervorblitzte» Unbekümmert um das Erstaunen, das er damit bei seiner nächsten Umgebung hervorrufen mußte, war Gasto» bis an die Brüstung der Loge vorgetreten und hatte sich weit über sie hinabgeneigt, um mit bleichein Antlitz, in dein sich deutlich erkennbar die surchtbarste Spannung malte, und mit weitgeöffneten Augen auf das Schauspiel da unten hinabzustarren. Noch wähnte er nur. daß ihn eine neue Grausamkeit des Schicksals narrte, indem sie ein greifbares, leibhaftiges Ebenbild derjenigen, der fast alle seine kummervollen Gedanken galten, vor ihm er-stehen ließ. Noch war e» einzig der schmerzliche Zauber der Erinnerung an ein unwiederbringlich verlorenes Glück, dem er sich angesichts dieser seltsamen Aehnlichkeit hingab: noch lag die Möglichkeit, daß er die Komtesse Senia Saburow unter den dressierten Löwen eines -iirkuS wiedersehen könnte, gänzlich außer dem Bereich' keines BorstellungSvermögenS. Da siel da» blendend helle Strahlenbündel des von einem Punkt der Galerie au» dirigierte» elektrischen Scheinwerfer» zmn erstenmal voll ans das dunkle Köpf. ^ f r 11til ft rvt1 KMS MI»» >'I «._ --0—•• WM MM| VMV UUIIIIC chen der maskierten Löwenbändigerin und nun erst ge-wahrte Gaston die beiden großen, schwarzen Perle», die ihre rosigen Ohrmuscheln zierten. MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. S«»»t«gsö^sage btt „Deutschen Wscht' in ßilli. Vr. 43 .Die Südmart" erscheint jeden Sonntag als unentgeltliche Beilage für die Leser der »Deutschen Wacht". — (Siu&eln ist «Die Südmarl" nicht käuflich. 190« Ztnter den Löwen. Novelle von Gerd H a r m st o r f. iAorts»tung.) M»ch»ra« rntole».) Der Sprecher von vorhin lachte Höhnisch auf. .'Ber» schlafe deinen Rausch, Iwan Pawlowitsch, dann werden wir weiter miteinander reden. — Sie aber, mein ver-ehrter Herr, sollten sich künftig nicht in Dinge mischen, die S» nichts angehen. Denken Sie an Arkadi Schere-metjew, wenn Sie deö Teufels Dank dafür ernten!" Er ging mit unsicheren Schritten zur Tür, gefolgt von seinem Bruder nnd Von drei oder vier anderen Gästen. Die übrigen blieben zurück, wie wenn Saburows Befehl sie durchaus nichts anginge, nnd einer von ihnen trat sogar freundlich lächelnd auf den jungen Franzose» zu. .Lassen Sie'S gut sein, Väterchen," lallte er mit schwerer Zunge. »Die beide» sind »nverbeiserliche Hitz-köpfe; aber man »mg bei diesen Polterern »icht gleich jedeS Wort für bare Münze nehmeil — es ist gewöhnlich nicht so schlimm gemeint." Er wollt« Gaston vertraulich die Hand auf die Schulter legen, doch der Marquis stieß ihn zurück. .Rühren Sie mich nicht an — und gehen Siel Hörten Sie nicht, daß Sie von dem Herrn des.Hauses dazu aufgefordert wurden?"' Da näherte sich ihn, Graf Saburow und sagte i» f>anz Verändertem, begülige»dem Ton: »Ich danke Ihnen ür Ihren Beistand, mein lieber Marquis, aber diese da möge» immerhin bleibe» Polzow hat recht, man darf eS unter Frenilden nicht so ge»a» nehmen, und bei einem Streit ist das Unrecht immer ans beiden Seiten." Gasto» glaubte seinen Ohren nicht trauen zu dürfen, und das Blut stieg ihm heiß in die Wangen. Seiiia aber hinderte ihn daran, ihrem Bater zu ant-Worte» .Kein Wort, Marquis," raunte sie ihm zu. .Ich bitte Sie, führen Sie mich hinaus." Ohne dem Grafen einen Blick zn gönnen, leistete er schweigend ihrer Ausforderung Folge. Er steckte den Revolver ei» und bot der Komtesse den Arm. Stolz aufgerichtet schritt sie au seiner Seite hinan». Aber sobald sich die Tür des SaaleS hinter ihnen geschlossen hatte, brach ihre so lang« behauptete Fassung zusammen, »nd laut anssckluchzeud ließ si« den Kopf an die Schulter ihres Begleiters sinken. Gaston dachte nicht mehr an da« Versprechen, dos er ihr am Morgen gegeben, »nd mit einer stürmische» Bewegung schlang er seinen Arm um die zierliche Gestqlt nnd drückte si« an seine Brust. .Zenia, mein geliebtes Mädchen weine nicht I Du stehst ja hinfort unter meinem Schutz, und keiner mehr soll e» wagen, dich zu kränken." Sie hatte seine Umarmung »icht nur geduldet, so»> der» er fühlte, wie sie sich berm Klang seiner Stimme fester an ihn schmiegte, »nd als er fonsnhr, ihr« leide», schriftliche, zärtliche LiebeSworte a» sagen, lanscht« st» ihm mit geschlossenen Augen, wie wenn es eine süß« Musik wäre, die ihr in daS Ohr tönte. Hingerisse» von dem Sturm seiner Empfindungen, neigte er sich auf daS schöne blasse Gesicht hinab, um seinen Mund aus ihr« halbgeöffneten Lippe» au presse». Sekundenlang gab sie sich der Glut seines Kusse» hin, dann aber ging plötzlich ein heftiges Erzittern durch ihre» Körper, und sie riß sich ungestüm von ihm loS. „Lassen Sie mich," stieß sie hervor, „gehen Siel Wenn Sie nur ein klein wenig Mitleid mit mir fühle», so dürsen Sie jetzt kein Won weiter zu mir sprechen." .Wohl, Tenia, wenn du mir für heute Schweige» auferlegst, so will ich schweigen," sagte Gasto» sanft. .Morgen aber wirst du mich anhören, denn ich muß morgen schon mit deinem Bater redeu. Ich muß mir ein Recht erwerben, dich vo» hier hinwegzuführen, denn meine Ehre verbietet mir, dich auch uur eine Stund« länger, als es unumgänglich notwendig ist, schutzlos in-mitten dieser Abscheul'chkeiten zu lassen." Sie antwortete ihm nicht, und er hatt« vielleicht auch keine Antwort mehr erwartet, »Jevt aber innßt d» dich zur Ruhe begeben, mein Lieb! Gestatte mir, dich bis an die Tür deines ZimmerS zu geleiten —" Sie schüttelte heftig de» Kops. .Nein, neiu," rief st«. .Sie diirf«» nicht weiter gehe» — nicht einen Schritt! Ich beschwöre Sie, Herr Marquis!" Wie stehend hatte sie den Arm erhöbe», uud er sah di« schönen, dunklen Augen mit dem Ausdruck angst-voller Bitte auf sich gerichtet. Taun, ohne «in Wort des Abschied» oder des GrußeS, wandte sie sich von ihm ab und eilte die Stiege hinab. Gaston stand rcgungslos. denn kein« Bewegung sollte de» Glauben in ihr erwecke», daß er ihrem Wunsche zuwider handeln könnte. Da aber schlug au» dem hinter ihm liegenden Sp«isesaal lautes Gelächter au sei» Ohr, und er hörte die joviale Stimme des Grafen, der wohl etwas sehr Belustigendes gesagt habe» mußt«, da ihm «in neuer schallender Heiterkeitsansbruch seiner Kumpan« lohnte. Eine brennende Einpnndnng des Ekels stieg d«m Marquis zur Kehle empor. „Nein, bei Gott, sie darf hier nicht bleibe»," sagte er laut vor sich hin, .morgen scho» muß sie fort, Ich werde st« zu meinen Eltern bring««, selbst wenn ich ohn« Urlaub nach Frankreich reifen müvte." 5. Kapitel. «ÄastonS erster Blick au, nächsten Morgen fiel auf die hohe Gestalt des Grase» Saburow, der am Fenster stand und mit einer merkwürdig ernsthaften Mieiie, pi« <> sie feinem rosigen Antlitz sonst ganz fremd war, in den Hos hinabstarrte. Aus eine Bewegung de» Erwachenden wandte et sichum. .Guten Morgen, Herr MarquiS; ich bitte um Verzeihung. wenn ich ohne Ibre Erlaubnis hier eingetreten bin. Ich konnte eS nicht iiber mich gewinnen, sie aus Ihrem Schlummer zu wecken, und andererseits hatte ich ein Versprechen einzulösen, das ich meiner Tochter gegeben." Die Erwähnung Kenias, die in merklich verlegener Weise geschah, hatte auch den letzten Rest der Schlaf« trmckenheit von dem Marquis genommen. „Es bedarf keiner Entschuldigung. Herr Graf. Wen» Sie mir nicht die Ehre erwiesen hätten, mich Hier aufzusuchen, würde ich mich noch in dieser Stunde bei Ihnen gemeldet haben. Da Komtesse Senia, wie ich nach Jyren Worten vermuten muß, Sie schon vorbereitet hat, werden Sie ja begreifen, daß ich keinen dringendere» Wunsch hegen konnte, als--* Graf Saburow lieh ihn den begonnenen Satz nicht vollenden .Meine Tochter sprach mir allerdings von gewissen Vorkommnissen, Herr Marquis, die Ihnen, wie sie fürchtet, eine — eine falsche Vorstellung von — ihren Empfindungen für Sie beigebracht habe» könnten; und indem sie mich beauftragte. Ihnen ihre freundschaftlichen Abschiedsgrüße zu übermitteln--" Gaston, der ihm mit wachsendem Befremden zugehört hatte, fuhr heftig empor. .Ihre Abschiedsgrüße? Wie soll ich das verstehen, Herr Gras? Die Komtesse schickt mich also fort?" .Nicht doch, mein verehrter junger Freund, nicht doch! Sie können sich denken, daß ich zu einem solchen Verstoß gegen die Gesetze der Gastfreundschaft niemals meine Zustimmung gegeben haben würde, selbst wenn -kenia eine derartige Abficht gehegt hätte. Nein, Herr Marquis, ich für meine Person mache Ihnen aus dem Geschehenen durchaus keinen Borwurf. Ich betrachte Ihr Interesse für meine Tochter als eine Ehre für mein vau», und ich hoffe, Sie werden mir noch länger die Freude bereiten, unter meinen, bescheidenen Dache zu verweilen, obwohl, — nun, obwohl ich leider genötigt bin, Ihnen zu sagen, daß Xenia Ihre Zuneigung nicht mit den gleichen Gefühlen zu erwidern vermag." Wie! Und die Komtesse selbst wäre es gewesen, die Ihnen an« freien Stücken einen solchen Auftrag für mich gegeben?" ,E» ging ihr sehr nahe, daß sie eS tun mußte. Sie dürfen inir'» glauben, Herr MarquiS. Aber Sie begreifen, daß man in solchen Angelegenheiten keine Miß-Verständnisse bestehen lassen darf, und ich bitte Sie noch» mal», versichert zu sei», daß ich siir meine Person--" Aber die persönlichen Ansichten des Grafen hatten für Gaston durchaus kein Interesse. Er lief mit stür-mischen Schritten im Zimmer aus und nieder. Alle Einzelheiten jener kurzen »achtlichen Szene, die ihn zu dem glücklichste» aller Menschen gemacht hatte, standen greifbar lebendig vor feiner Seele Er glaubte noch den beseligenden Druck der jungen Lippen auf seinem Munde zu fühlen, glaubte noch den ungestümen Schlag ihre» HerzenS an feiner Brust zu spüren — und dies alle» sollte eine Täuschung, sollte nur ein Trugbild seiner Phantasie ,-ewesen lein? Nein, das war unmöglich! Wenn Graf saburow wirklich einen Auftrag »einer Tochter erfüllte, so konnte sie ihn doch nimmermehr frei-willig erteilt haben. Irgend ein fremder Einfluß, dem sie sich blutenden Herzens hatte fügen muffe», mußte da-bei im Spiel fein. „Verzeihen Sie, Herr Graf,' fiel er dem anderen in die Rede, .ich setze keinen Zweifel in die Wahrhaft ig-keit Ihrer Worte, aber ich habe ein Recht darauf, die Erklärung, die mich eine» so seltsamen Irrtum» Über- führen soll, aus dem eigenen Munde Der Komtesse zu vernehmen Sie dürfen mir die Gunst einer kurzen Unterredung mit Ihrer Tochter nicht versagen.' .Ich würde nicht das geringste dagegen einzuwenden S&en. wenn es nicht leider 1,»möglich wäre, Xenin hat reszewicze schon vor mehreren stunden verlassen, um sich zn einer befreundeten Familie in der Nähe von Moskau zu begeben, und ich vermute, daß sie es getan hat, um sich »nd Ihnen die peinliche Notwendigkeit einer persönlichen Auseinandersetzung zu ersparen.' Jetzt wallte daS heiße Blut deS jungen Franzosen in leidenschaftlichem Zorne aus. »Ein bequeme» Aus-kunftSmittel — tn der Tat! Und vielleicht ist Ihnen auch verboten worden, mir den gegenwärtigen Aufenthalt des Fräuleins näher zu bezeichnen?' .Allerdings, ich mußte meiner Tochter feierlich ver-sprechen, ihn nicht zu nennen. Aber sie hat mir vor ihrer Abreise einen Brief für Sie übergeben. Hier ist er. Ich kenne seinen Inhalt nicht, aber ich hoffe, daß Ihnen die Erklärnngen ausreichend scheinen werden, die er enthält' Er hatte in die Brusttasche gegriffen, und Gaston sah. wie seine Hand zitterte, als er ihm das zierliche Billet überreichte. Aber das mochte viel mehr eine Folge der durchschwärmten Nächte, als ein Zeichen starker (eelischer Bewegung sein, und der Marquis war jeden-alls nicht ausgelegt, sich darum zu kümmern. Er trat ein paar Schritte zur Seite, riß den Umschlag herab und entfaltete das mit festen, beinahe männlichen Schrift-«igen bedeckte Blatt. Der Brief »var in französischer Sprache geschrieben und lautete: „Mein Freund, vergönnen Sie mir noch einmal, Ihnen diesen Namen 8u geben, obwohl ich gut genug fühle, daß ich kein ieckit mehr dazu besitze. DaS Unrecht, dessen ich mich gegen Sie schuldig gemacht habe, ist zn schwer, als daß sie es mir verg-ben könnte», »nd doch würden Sie meine Schuld vielleicht in einein milderen Lichte sehen, wenn Sie sich vorstellen könnten, in welcher Gemüt»-stimmung ich mich befand. Das Versprechen. daS Sie mir am Morgen gegeben hatten. Ihre zart-fühlende Zurückhaltung währendde» gemeinsam verlebten Tages, die edle Ritterlichkeit, mit der Sie für meinen bedrängten Bater eintraten — die» alle» hatte mich in die Illusion gewiegt, daß ich endlich den brüderlich gesinnten, uneigennützigen Freund gefunden, nach dem ich mich im Gefühl meiner traurigen Bereinsamuiig so oft gesehnt hatte Irtt weiß ich wohl, daß eS etwas Törichtes, etwas Unmögliches war. daS ich damit erträumte. aber all meine heiße Rene vermag nichts mehr an der traurigen Tatsache zn ändern, daß mir diese Erkenntnis zn spät gekommen ist. Ich hatte sührwahr keinen Augenblick die Absicht, Erwartungen und Hoffnungen in Ihnen zu wecken, die sich doch niemals unwirklichen könne», aber ich räume ein, Ö.ui es einzig meine Schuld gewesen ist, wenn eS dennoch geschah. Jetzt bleibt mir nichts mehr als die schmerzliche Pflicht, Ihnen zu jagen, daß Sie meinem Benehmen eine falsche Deutung gegeben und daß e» keine anderen als freundschaftliche und schwesterliche Empfindungen find, die ich für Sie hege. Daß Ihnen dicse nicht geniige» können, scheint mir ebenso gewiß, al» daß ich mmmermehr imstande fein würde, mich einem Manne zu eigen zu geben, für den ich nichts andere» al» Achtung und Freundschaft fühle Wohl wäre e» meine Pflicht gewesen, Ihnen die» Auge m Auge zu sagen, aber ich weiß, daß Sie zu edel denken, um eine noch tiefere Demütigung von mir zu fordern Unsere Leben »weg« hatten sich niemals berühren sollen; in dem Augenblick aber, da sie sich nun für immer trenne», rufe ich Ihnen, da ich nicht den Mut habe, Sie um Verzeihung zu bitten, ein letztes Lebewohl zu in dem Wunsche und mit der Hoffnung, daß Sie bald in einem schöneren Glück vergessen finden mögen für eine Tnttäuschung, die bei der Kürze unserer Bekanntschaft Ihrem Herzen ja glücklicherweise nach keine allzu tiefe und schmerzliche Wunde geschlagen haben kann. Senkt Jwanowna Saburow." Gaston de Villiers war init der Lektüre des Briefes längst zn Ende, nnd dach hielt er ihn noch immer in der Hand, nm wortlos und mit leerem Bltck auf die energischen Schristziige hinzustarren. Erst als ihn ein diskretes Ränspern des Grafen daran erinnerte, daß er nicht allein sei. faltete er daS Blatt zusammen, und {eine Stimme hatte einen vollkommen ruhigen, höflich ühlen Klang, als er sich gegen Saburow wandte. .Ihre Vermutung. Herr Graf, da« die in diesem Briefe gegebenen Erklärungen mir genügen würden, trifft vollkommen zn. Ich habe der Komtesse Zenia keinen Borwnrf zn mache», nnd soweit bei diesem bedauerlichen Mißverständnis von einem Perfchnlden überhaupt die Rede sein kann, liegt e? einzig bei niir. Ich bitte Sie, dem Fräulein mein« Empfehlungen und meine besten Wunsch« für ihre Zukunft auszurichten. Bon Ihrer LiebenS-Würdigkeit aber darf ich wohl erhoffen, daß Si« mir so bald alS möglich einen Schlitten für die Fahrt zur Station bereit stellen werden.' Es schien mehr ein Seufzer als ein Atemzug der Erleichterung, der die Brust des Grafen Saburow bei dieser Erklärung hob. Und es war offenbar mehr als höfliche Phrase.' da er sich bemühte, Gaston zn längeren» Bleiben zn veranlassen. Aber seine Beredtsamkeit war umsonst verschwendet, und auch die Erklärung, daß die Brüder Scheremetjew, mit denen er sich inzwischen völlig auSgesöhnl habe, dem jungen Franzose» persönlich ihre Entschuldigung vor» zubringen wünschten, war nicht danach angetan, GastonS Entschluß zu erschüttern. So mutzte der Graf sich denn endlich lügen, und während er ging, um die erforderlichen Befehle zn geben, traf der ^egationssekretär seine Reisevorbereitungen. Kaum eine halbe Stunde, nachdem ihn eine schmerzliche Wirklichkeit ranh aus den süßesten Träumen geweckt hatte, verlieh er die Stätte seiner trüben Erfahrungen in der Gewischeit, si« niemals wiederzusehen. 6. Kapitel. Zwei Monate später wurde Gaston de BillierS telegraphisch nach Paris zurückgerusen. wo sein Vater unnnttelbar nach der Heimkehr ans einer Senatssitzung einem Schlaganfall erlegen war. Der schlechte Ge-sundheitszustand, itt dem der schmerzgebeu,»« junge Mann auch die geliebte Mutter antraf, veranlaßt« ihn, sofort um seine Enthebung von dem Petersburger Posten und um feine Verwendung im Ministerium der aus wärtigen Angelegettheüe» nachzusuchen. Dem Sprößling einer der reichsten und angesehensten Familien des Landes glaubte mau die Erfüllung eines solchen Wunsches nicbt versaaen zn dürfe»», nnd so blieb der MarquiS fortan in Paris. «.«»« freunde fanden ihn zu ihrem Erstaunen völlig verwandelt, und dir Trauer um den erlittene» Verlust schien ihnen nicht ausreichend, die jeltfaine Veränderung in seinem Wesen zu erklären. Der»« auS dem lebenslustigen jni.ge» Mann war ein erklärter Feind aller oeselliaen Freuden geworden, und namentlich in seinem Veikehr mit dem andern» Geschlecht legte er eine bei-nahe seindselige Zurückhaltung an den Tag. die um so »ehr bemerkt wurde, al« es nicht an Bemühung«» fehlte, ihn in die seidenen Netze eines LiebeSromanS zn verstricken. Seine Mutter selbst, die ihre Lebenskräfte mehr und mehr dahinschwinden fühlte, gab ihm deutlich zu verstehen, wie innig es sie erfreuen würde, vor ihrem Tode noch segnend die Hände auf daS Haupt einer Schwiegertochter legen zn dürfe»». Aber während Gaston sonst mit dem aufopferndste»! Eifer alles tat, wa« er ihr n»»r von den Augen absehen konnte, ließ er doch gerade diesen sehnlichsten Wunsch der Matrone unerfüllt. Düster »nd verstört kehrte Gaston eines Tage« von einem Besuch bei dem Minister nach Ha»»se zurück, nnd von diesem Augenblick an war eS um seine mühsam erkämpfte Ruhe geschehen. Er war bei dem Minister einen» seiner früheren Kollegen von der Botschaft in St. Petersburg begegnet, und bei dem »nauSbleib-lichtn Austausch ihrer gemeinsamen Eriinterttngen war, ohne daß er nach ihr gefragt hatte, atich Kenias Name genannt »vorden. .Erinnern Sie sich noch jener pikanten dunklen Schönheit, Marquis," hatte der andere gefragt, »der Sie auf dem Ballfcst des Botschafters gleich uns allen so eifrig den Hof machten — der kleinen Komtesse Sabnrow? Mit der hat eS ei» seltsames E»»de genommen. Denken Sie nur! Der Graf war ein nnverbesserlicher Ver-schwender, und man erzählt sich die tollsten Geschichten von der Wirtschaft, die in seinem Schlosse geherrscht habe. Alle Schmarotzer vo» ganz Litauen haben »hm, »vie man sagt» jahrelang auf der Tasche gelegen, und nachdem er sich ein« gut« Weil« mit den schlimmsten Wucherern herumgeschlagen. ist dann eines Tages da? ganze Kartenhaus kläglich zusammengebrochen. Graf Saburow wurde eines Morgens nach durch!,echter Nacht tot in seinem Schlafzimmer gefunden. Man weiß »icht g«»au, ob «r eines natürlichen Todes gestorben ist; so viel aber ist gewiß, daß ihm bei seinen» Ableben nicht mehr ein Fußbreit Lande« und nitt mehr ei» Stein seines Hau,es gehörte. Die Gläubige» kamen in Schwärinen, um alles mit Beschlag zn belegen, nnd ehe sich noch einer von seinen ehemaligen Freunden j»i dem Entschlüsse aufgerafft hatte, etwas für die arme kleine Komtesse zu tun, »var sie bereits spurlos verschwunden." Gaston hatte während dieser Darstellung uner-trägliche Qualen ausgestanden, und er hatte nicht gewagt, die Lippen zn öffnen, a»»s Furcht, sich zu verraten. Erst als der andere nun Miene mackte, sich unbefangen einem netten Gesprächsstoffe zuzuwenden, fragte er mit gepreßter Stimme: »Verichwnnden, sagen Sie, spurlos verschwunden? Und man — mau hatte auch später nichts über ihren Verbleib erfahren?" „Nicht das geringste. Es gingen die abenteuer-lichsten Gerüchte um, denn die Komtesse stand in dem Rufe, eine höchst excentrische Persoii »u sein. Der eine wollte missen, daß sie Nihilistin geworden und nach der Schweiz fgegange» fei, der zweite behauptete die» und der dritte jenes. Aber ich glaube, daß das alles nicht viel mehr als a»»s der Luft gegriffene Vermutungen »varei». Wahrscheinlich ist sie irgendwie und '»vo zn Grunde gegangen. Schade um sie, den» eS steckte Nasse in ihr, daS mußte» ihr selbst die giftigsten Rivalinnen zugestehen." Niemal« hatte Gaston so deutlich als in jenen schrecklichen Minuten empfunden, wie tief die Liebe zu lenia noch immer in seinem Herzen wurzelte und wir wenig die Zeit, die seit dem verhängnisvollen Abend ihres letzten Beisammenseins vergangen war. an der Leidenschaftlichkeit seiner Empfindungen hatte ändern können. Wohl vertrautt er sich weder seiner Mutter »wch einem andere» lebenden Wesen an, aber er setzte in«- Seheim Himmel nnd Erde in Bewegung, um Gewiß-eit übe» da« Schicksal dr« unglücklichen Mädchen« zu erlangen, nnd jede neue Enttäuschung, di« ihm als die einzige Frucht seiner BenrÜhungen zu teil wurde, um-düsterte sein Gemüt immer mehr. 9h(mwtfr >13 „3ett:r*fC Seite 7 Ein wahrer Genuss! Orlg-Packete in haben bei: Gustav Stiger. Rheumatismus und Gichtleid enden teile icli gerne unentgeltlich brieflich mit, wie ich von meinen qualhollen Leiden nach kurzer Zeit vollständig geheilt wurde. 1232t Carl Bader, München Karfürstenstrasse Nr. 40a. Putze nur mit IWeran Fallsucht] ■Krampfen Schi, | k»m*rner»wn Zustanden l^j^Wdei^wtenne r/Thad»ff)nllfcflwti ■fiiMpii I FrankfurtaKOt« EXTRA firrqu1 !Ü Putzextract Bestes PutzmiÜel der Welt. Kundmachung. In der Stadt Cilli finden folgende Viehmärkte statt und zwar am Samstage nach Mittfasten, am 21. Oktober und 30. November sowie am 1. Montage eines jeden Mo-nates. Sollte auf den 21. Oktober oder den 30. November ein Sonntag oder ein Feiertag, sowie auf den 1. Montag eines Monats ein Feiertag fallen, so ist der betreffende Markt am nachfolgenden Werktage abzuhalten. Die Märkte finden am Biehmarktplatze nächst der städtischen Schlachthalle statt. Die auf den Markt bezüglichen Borschriften werben beim Stadtamte oder bei der Schlachthausverwaltung bekannt gegeben. Die Besucher der Biehmärkte sind von der Manth und vom Standgelde befreit. Stadtamt Cilli, am 28. Oktober 1906. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. Edikt. Im Konkurse Raimund Savsky findet laut Beschlusses des k. k. Bezirksgerichtes St. Marein vom 1. November 1906, G.-Zl.Nr. I. 445/6-1 die öffentliche freiwillige Versteigerung des in die Konkursmasse gehörigen Warenlagers in Ponigl, bestehend aus Spezerei-, Manufaktur- und Eisenwaren im gerichtlich erhobenen Schätzwerte per K 3518 24 am 12- Mo-vemver 1906 und nötigenfalls an den folgenden Hagen jedesmal von V»9 bis 12 Mr vormittags und von 2 bis 6 Mr nachmittags an Ort und Stelle in ponigl statt, wobei das Warenlager stück- oder partienweise gegen fogleiche Bezahlung des Meistbotes und sofortige Hinweg-schaffung der erstandenen Waren verkaust wird. Hiezu werden Kauflustige eingeladen. St. Marein, am 2. November 1906. Dr. Jof. Georg, 12501 Konlursmasie Verwalte r. 28 g-cldene uad siVbeme U^eda-illen. -.tr, d Schweizerische 12493 sowohl mit Walzen als mit Notenscheiben, anerkannt die vollkommensten der Welt.-- Automaten, Necessaire», SchweiierhSuüer, ZigarrenStänder, Pliotographiealboms, Schreibzeugs, Hiindachuhkasten. Brieibe&chwercr, Blnmenvaseu. Zigarrenetui, ArbeUstischchcri. 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Unseren geehrten Kunden bringen wir hiedurch zur Kenntnis, dass die Generalvertretung des Bürgerlichen Brauhauses in Pilsen für Steiermark und Krain nach dem viel zu früh erfolgten Ableben unseres verdienstvollen Vertreters, Herrn Friedrich Reim in Graz, von seiner Witwe, Frau Paula Reimy unter der handelsgerichtlich protokollierten Firma: FBIEDBXGH BEIM Generalvertretung des Bürgerlichen Brauhauses in Pilsen für Steiermark und Krain in Graz weitergeführt wird. — Wir bitten unsere geehrten Kunden, Frau Reim mit vollstem Vertrauen weiter entgegenzukommen und zeichnen hochachtungsvoll """ Bürgerliches Brauhaus in Pilsen. Pilsen, am 30, Oktober 1906. Gegründet im Jahre 1842. Leite 8 Wwnrer 88 Verlässlicher Kostplatz für ei» oder zwei Studenten aus besseren Familien Tom l.Jünner 1607 an eventuell freie Klavierbfnütznng and Nachhilfe. Anzufragen bei Frau IgTar, pens. Lehrerin, Rathausga&se Nr. b. 1. Stock. 12495 Bäcker- Lehrling wird aufgenommen. bei Ferd. 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L Wipptingerftraße SS. r.M.'.i J stauration „zum 7}ubertus — Laibacherstrasse empfiehlt €( äj-uh jnss* r .: I.MI'Ä; -ji'i ■ -- Sjs • 2 • ----- T-fftertS frischeBlnt-,Leber-ü.ßratförstc sowie frische« gutes Sauerkraut ausgezeichnete N'at urweine und stets frisches Märzenbier. Um zahlreichen Zuspruch ersucht nurla U'fHlak. Mir durch geben wir bekannt, dass wir mit dem Lakalverkaos wieder begonnen haben nnd unsere Kohle in bester Qualität zn nachstehenden Preisen gegen Baarzahlung abgeben: Stückkohle per 100 kg K 210 Grobkohle „ „ „ K 2 — Nusskohle ^ „ K 150 Für Zustelluni * n ins Hans erhöhen sich obige Preise c/> o a> o 15 Heller pro 100 kg. Bestellungen für den Lokalverkaus sind an die Betriebsleitung unseres Konstantia-Schachtes in Petschounig bei Cilli xn richten. 12500 (iraz, Annenstrasse 22. Direktion der Bohemia-tiewerkschaft. Gasthaus-Uebernahme. Beehre mich einem geehrten P. T. Publikum die höfliche Mitteilung zu machen, dass ich das Gasthaus „zur Traube" am Kaiser Josef-Platze pachtweise übernommen habe und bitte mich in meinem Unternehmen gütigst unterstützen zu wollen. Da ich die Versicherung gebe, nur vorzigliclma Keininghauscr Märzenbier, echte untersteirischc Weine zum Aas-schanke zu bringen und auch schmackhafte Küche führen werde, hoffe ich den Wünschen meiner P. T. Gäste vollauf gerecht zu werden. Empfehle billiges gutes Mittags-Abonuement. Um recht zahlreichen Zuspruch ersucht hochachtungsvoll 12479 Marie Medwed, Anleger and Herausgeber Vereineduchdtackei .Eeleja" >» ttiUi. Bet»i»l««rlticher Schriftleiter: Daniel Walter. Druck der Bereinsbuchdrackerei .Celeja- m tilli.