Präsameralioo» - Prrijr. Kür Laibach «Sinziährig . . . 6 3. — !r. HUdjahrig . . . L „ — , Blerreljährig. . . i » Sv - Msuakliid . . — » L« » Mit ocr Post: »aaz>«tzrig . . . 4 fl. — li. Halbjährig . - . 4 „ SV , Bierteljährig. . . L „ ZL „ Für ZuSe2unz in« Hau» vierteljährig 25 kr., monatlich S kr. Einzelne Nummern S kr. Laibacher blatt. Lcraktiov: t>ahnd°Ig»üe Nr. isr Lr-kLitioa und Inskruieii^ Lurra«: «ongreßpiatz Nr »I S vonJ. v. LleinmavrL ^ Zosrrliousprkisr l F !r die einspaltige Petit,-ile 3 kr. sei zweimaliger Einschaltung r !>ki. dreimal L 7 kr. Lnsertioniftemvel jedesmal »>> !r. t!e> grkßeren Inseraten llüL- kfterer ILinISaltnng entsprechender Rabat«. Auonime Mitiheilungeu werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesende. Nr. 31. Mittwoch, 9. Februar. — Morgen: Scholastika. 1870. W In unserem gestrigen Blatte, haben wirken Wortlaut der neuesten Auflage des römischen sil-labuS veröffentlicht. Einstimmig ist das verdammende Urtheil der liberalen Presse gegen diese jüngste Emanation römischen HochmutheS. Wir beschranken uns auf den Auszug einiger Bemerkungen hierüber, die in der „N. Fr. Pr." zu lesen waren: Die einundzwanzig Kanones. welche dem Konzil vorgelegt worden sind, geben den Sillabus in verbesserter Auflage; sie verhalten sich zu ihm wie die dritte zu der ersten VergleichnngSstufe. Früher, bei der negativen Fassung der einzelnen, als Irrlehren bezeichneten Sähe, konnte man hie und da zweifeln, bis wie weit sich das Verdammungsur-theil der Kurie erstrecke; jetzt, da jeder Satz in Po sitiver Form hingestellt wird, enthüllt sich ein ganzer Abgrund vor unseren Blicken. Nicht nur der freien Forschung und der Wissenschaft, sondern allem Menschenrechte, allen Staatsgesetzen und der ganzen bürgerlichen Gesellschaft wird der Krieg erklärt. Das Papstthum entpuppt sich als ein eben so schlimmer -Feind der sozialen Ordnung, wie die russischen Nihilisten; Pius IX. bemüht sich. Baku-nin den Rang abzulausen. ^ . Wer da glaubt, dies Urtheil ,ei zu scharf, den bitten wir, die einzelnen KanoneS durchzugehen und die Konsequenzen zu erwägen, die eine Durchführung derselben nach sich ziehen müßte. Man könnte die Mehrzahl dieser klassischen Sätze in den einzigen Aussprnch zusammei,fassen: „Die Humamlat ist verflucht!" Beiflucht ist jeder, der die Idee hat, man könne in jedem Glauben selig werden. Verflucht ist nicht nur jeder, der Duldung predigt, sondern auch der, welcher leugnet, daß die Intoleranz eine göttliche Vorschrift sei. Verflucht ist, wer die Kirche für veränderlich im Zeitenlanfe hält, wer da behauptet, daß sie der Zerrüttung oder der Läuterung fähig sei. Verflucht ist, wer das Recht der Kirche auf Ketzerverbrennung und Inquisition bestreitet oder die Superiorität der Kirche über den Staat leugnet. Verflucht ist, wer an der weltlichen Herrschaft des Papstes mäkelt oder über die angebliche RcchtSkontinuität der Päpste von Petrus bis aus Pius lX. den Kops schüttelt. Nichts als Flüche; wo bleibt der Segen, den gläubige Gemüther von Rom erwarten? Die schönste Blüthc entfalten die Kanones übrigens am Schlüsse. Die vier letzten Sätze sind das Ungeheuerlichste, was je von Menschenhand niedergeschriebeu worden ist. Bisher har man geglaubt, wer im öffentlichen Leben nach seinem Gewisse!! handelt, der sei ein edler, der Liebe und Bewunderung weither Mann; man hat die seltenen poliiischen Charaktere, die ihrem Gewissen folgten, als Muster und leuchtendes Beispiel für die Nachwelt ausgestellt. Aber Finster-niß deckt dir sündige Welr, Rom allein ist das Licht. Und nun leuchtet es herein in die Nacht der Gottlosen und verflucht jeden, der feinem Gewissen folgt, ohne die Kirchcngesetze zu berücksichtigen, der irgend eine Maßregel, welche diesen zumi-derläuft, in der Presse, auf der Tribüne, im Mi-liisterrathe vertheidigt. Wehe, dreimal wehe auch dem Staatsmanne, der die Kirche dem Staate unterordnen , ja der nur die Gesetze seines Vaterlandes den katholischen Kirchcnvorschristen gegenüber aufrechterhalten will; für ihn ist das letzte, das stärkste Anathem aufgespart. ES ist in der That schwer zu sagen, wer denn eigentlich in diesen wundersamen Kanones nicht verflucht ist. Von dem Fürsten an, der ein Gesetz sanküonirt, durch das sich die katholische Kirche in irgend einem Ansprüche verletzt glaubt, bis hinab zu dem armen Bauer, der von feinem protestantischen Nachbar sagt: „Vielleicht kommt er dock auch in den Himmel!" — züngelt der Blitz des päpstlichen Bannes durch die ganze katholische Welr Kein Mensch ist mehr sicher vor der gräulichen Verfluchung, außer wer den ganzen Sillabus vom Anfang bis zum Ende glaubt und von dessen Giltig-keit überzeugt ist. Wie viele solcher Unglücklichen man auftreiben kann, ist eine Frage, von deren Be-antwortuug das Urtheil über unser Iahrhunoert abhängt. Die offizielle Statistik hat es bis jetzt versäumt, neben den'Irren auch jene beklagenSwer-then Geschöpfe zu verzeichnen, die im Stande sind, ihr Denkvermögen nach den Vorschriften des Sil» labuS einzurichten. Aber allzuhäufig dürften sie wohl nicht Vorkommen, und dick- wenigen abgerechnet, ist alles verflucht. Wie die Päpste des Mittels! ters eine Stadt oder ein Land, so will PiuS IX. das ganze menschliche Geistesleben mit dem Jnierdikt belegen. Und diese einundzwanzig Kanones, welche den LiebeSschatz der Kircbe in so viele Flüche aus-prägen, sind nur der Anfang des neuen dogmatischen Schema's, wir müssen noch Fortsetzungen gewärtigen ! Der Rechbauerlche Antrag. Abgeordnetenhanssihung vom 7. Februar. Im Beginn der Sitzung kam ein Schreiben des Ministerpräsidenten zur Verlesung, dem zufolge der Kaiser die Adresse des Hauses „enlgegcngenomrneu" hat. Das gewöhnliche Epitheton „wohlgefällig" fehlte. WeiterS protestiren mehrere Gemeindevertretungen Tirols, darunter die von Innsbruck, Kusstein, Bruneck nnd Rattenberg gegen den Austritt der Herren Giova-nelli, Greuter, Planer und nennen dies Vorgehen ein preisgeben der Landesintcrefsen. Jemlleton. Der Schmuck. Original-Roman von AutiM Htinrich. Zweiter Weil. 1. In London. (Fortsetzung.) Sie haben wegen Ihrer Liebe zu meiner Schwester viel gelitten und ich begreife vollkommen, daß Sie als Ehrenmann den Lord Lainborough fordern müssen. Zwar ist er in allen Waffenübungen ungeschickt und obendrein ein auögcmachter Hasenfuß, während mir meine Schwester von Ihnen erzählte, daß Ihre Kunst in denselben allgemein gefürchtet wiid, aber er hat den ersten Schuß, vorausgesetzt, daß die Pistole gewählt wird, und wenn nun der Zufall Ihrem Lebem ein Ende machte — nein, Barop, es darf nicht sei». Lassen Sie die Gerichte walten. Mylord, ich darf auf Erden nichts mehr lieben. Jetzt, wo ich in der Nähe Ihrer edlen Schwester weile, denke ich anders, selbst im Kerker glaibte ich noch etwas auf der Erde zu thun zu haben, ich irrte mich. Es gibt nur eine Sonne, cs gibt nur eine Liebe. Und ob diese Sonne erlöschen oder den Garten Ihres Lebens zur Blüte bringen wird, darüber soll nicht das Duell entscheiden. Ich kann nicht ruhig sein, ohne Ihren Schwager vor meiner Waffe gehabt zu haben. — Die Forderung sowohl, als anch das Duell selbst muß in großer Gesellschaft vor sich gehen. Ist das vorüber, gleichviel, ob ich lebe oder nicht, dann erst möge das englische Gericht, bei welchem die öster- reichischen jedenfalls einschreiten werden, seines Amtes wallen. Diese eine Bitte um Verzögerung habe ich an meine Kameraden in Venedig gethan, und sie wurde mir erfüllt. Sie, Mylord, werden nicht so engherzig sein, mir die gleiche Satisfaktion zu verweigern. Ja doch, denn ich halte dafür, daß Sie als vernünftiger Mann auf die Erschießung meines Schwagers, nicht aber auf ein Wesen verzichten sollen, von welchem Sie so geliebt wurden, daß unter dieser Liebe zu Ihnen die Eigenliebe ganz vernichtet und Gefahr vorhanden ist, jenes Wesen könnte von dem innern Feuer verzehrt werden. Mylord, von einem Gefühle, dessen zarte Na- tur mich bisher hinderte, über dasselbe zu denken, so daß ich es eben nur zu fühlen wagte, erlauben Sie sich zu sprechen. Beinahe verletzt iwch diese Freiheit, und nur der Ton Ihrer Stimme besänftigt meine Erregung. Eichhari schwieg und konnte eine Art von Unwillen nur schlecht verbergen. Lord Withmann zeigte sick durchaus nicht ir-ritirt. Seien Sie mir nicht böse, Baron, wenn ich Ihnen offen erkläre, daß Ihr Unwille Sic mir nur lieber und würdiger macht; Sie wollen sich von uns losfagen und ketten sich fester an uns. Habe ich von Ihr en Gefühlen gesprochen? Nein, sondern von denen meiner Schwester. Die Liebe zweier Seelen ist ein Ganze«, daS nur aus zwei Hälften besieht; verletzen Sie die eine, so fühlt die andere den Schmerz. Der Lord betrachtete den Baron eine kurze Weile, legte dann seine linke Hand ihm auf die Schulter und erfaßte mit seiner Rechten die deS Deutschen. Eduard, sprach er in tief innigem Tone, ich achte Sic und begreife nun, daß meine Schwester, die Schwärmerin, Sie lieben mußte. Ich versichere Sie. daß von dem geheimnißvollen Schatze Ihres Gefühles nie anders als mit der größten Schonung und Zartheit gesprochen wurde. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist: Die erste Lesung eines Gesetzentwurfes über die Kontrolc und Verwaltung der Staatsschuld. Der Finanzminister erläutert die Vorlage, die an den Budgetsausschuß gewiesen wird. Zweiter Gegenstand der Tagesordnung: Erste Lesung des Antrages des Abgeordneten Dr. Rechbauer. Der Präsident ertheilt dem Antragsteller Dr. Rech- b au er das Wort: ^ c ^ Es sind nun neun Jahre, daß hrer em Gesetzentwurf betreffend die religiösen Angelegenhelten, von einem hochachtbaren, seither verstorbene» Mitglieds ein-qebracht wurde, um die Hoheitsrechte des Staates und die Gleichberechtigung der Religionsgenossenschaften zu wahren Damals wurde dieser Gegenstand einem Ausschuß vorgelegt, welcher ein Elabvrat ausarbeueie, das aber nicht zur verfassungsmäßigen Behandlung kam. 1865 beantragte Muhlfeld neuerdings, die,en Gegenstand zu berathen; cs wurde ein Ausschuß gewählt und dieser legte 1867 ein Elaborat vor das aber aus nahe liegenden Gründen nicht zur Berathung > kam. Man kann mir also nicht Ueberstürzung vor- ^ werfen, wenn ich diesen Antrag erneuere. Gerade heute, wo man in Rom der Zivili,ation j den Krieg erklärt, ist es nicht blos Recht, sondern! Pflicht endlich gesetzliche Regelung zu schaffen. Das geistliche Gebiet muß vom staatlichen getrennt werden. Von diesem Standpunkte aus rechtfertigt ,lch auch der zweite Antrag bezüglich Eiusührung des Ztvrlehe-Ge-seveS. Man begnügte sich vor zwei Jahren Mit der Wiederherstellung de« bürgerlichen Gesetzbuches und des, Nothzivilehe-Gesetzes; man hosste damit den Frieden, zu erreichen, leider har sich diese Hoffnung nicht be-, währt und der Friede wird nur erreicht werden, wenn geistliches und weltliches Gebiet ganz getrennt werden. Der Staat hat das Recht, die Grundlage der Familie, die Ehe, zu regeln; damit wird dem Gewissen nirgends nahe getreten. Rur durch die Annahme dieses Antrages wird allen Halbheiten abgeholfen. I Das H. Haus hat übrigens seinerzeit ausdrücklich die Ausarbeitung eines ZivilehegesetzeS vom konsessio-nellen Ausschüsse verlangt und derselbe ist diesem Aufträge nachgekonimen. Ich lege dieses Elaborat neuerdings vor, dessen Plenarberathung unfaßbare Mächte in der letzten Session fernzuhalten verstanden. Der dritte Antrag geht dahin, ein Gesetz auszuarbeiten , wodurch das Konkordat gänzlich ausgehoben würde. (Bravo.) Hunderte von Petitionen haben dies verlangt, Mühlfeld hat einen bezüglichen Antrag gestellt. Der konfessionelle Ausschuß war der Ansicht, daß dies geschehen müsse, nur über den Weg war man im Unklaren, der einzuschlagen wäre. Man fand, daß durch einfache Aufhebung des Konkordats eine Lücke in der Gesetzgebung entstünde und befürchtete, daß die Zustimmung der anderen gesetzgeberischen Faktoren nicht zu erlangen wäre, und so entschloß man sich zur Ausarbeitung einzelner Gesetze. Aber noch sind hier viele Lücken übrig, und deshalb glaube ich meinen Antrag gerechtfertigt. Ich rechne auf Zustimmung des hohen Hauses, hoffe aber auch, daß die Regierung demselben nicht entgegenstehen werde und ich verweise in dieser Beziehung aus die Rede des Herrn Ministerpräsidenten. Dieser sprach von auszusüllenden Lücken. Ist es also der Regierung Ernst, so möge sie meinen Antrag unterstützen. Schließlich beantragt Redner die Verweisung seiner Anträge an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Für die Ueberwcisung an den Ausschuß stimmten mir der Linken und dem linken Zentrum die Minister Dr. Giskra und Dr. Stremayr und ein Theil der Polen, wie Grocholski, Dr. Czerkawski u. s. w., während andere sich nicht dafür erhoben. Man schritt sofort zur Wahl des Ausschusses, der aus folgenden Mitgliedern besteht: v. Czedik, Dr. Dehne, Dr. v. Demel, Anton Dittrich, Dr. v. Figuly, von Frofchauer, Dr. Hanisch, Kardasch, Ritter von Knezevic, Dr. Kuranda, Dr. Ritter von Mayrhofer, Dr. Rechbauer. Schneider, Freiherr zu Weichs und Dr. Zaillner. Endlich referirte Dr. Schindler Namens des Bud-getausschusseö über die Erhöhung der Dotation zur Erhaltung des Hofstaates und stellt den Antrag, den Betrag von jährlichen 3,650.000 fl. für die uächsten zehn Jahre zu bewilligen, die Summe aber jedesmal im Jahresbudget einzustelleu. Abg. Mende gab dem Bedauern Ausdruck, daß der Ausschuß es unterlasse, seine Anträge zu begründen, er selbst sehe iu der Sache eine Verfassungsänderung, außerdem könne er sür die Anträge nicht stimmen, weil sie Verpflichtungen einschließen, welche über die Dauer des Mandates des gegenwärtigen Abgeordnetenhauses hinausreichen würden. Von der Regierungsbank wurde zu Gunsten der seinerzeit vom Grasen Taaffe eingebrachten Vorlage kein Wort verloren. Bei der Abstimmung wurden die Anträge des Ausschusses angenommen. Buchdruckerstrike iu Wien. Die über Anregung des „Fortbildungsvereines für Schriftsetzer und Buchdrucker" niedergesetzte „Ta-riskommission" hat vor wenigen Tagen an fämmtliche Buchdruckereibesitzer einen Tarif über die Entlohnung ihrer Arbeit, der weitaus die bisherigen Arbeitslöhne überbietet, versendet und an selbe die Aufforderung gerichtet, bis zum 4. Februar eine Erklärung abzugeben, ob sie bereit seien, ihre Arbeiter fortan nach dem von der Kommission entworfenen Tarife zu entlohnen. Als nur eine einzige Druckerei sich bereit erklärte, nach dem neuen Tarif zu arbeiten, erfolgte am Montag seitens der Zeitungssetzer eine allgemeine Kün- , digung. In erster Linie durch die bevorstehende Arbeitseinstellung sind selbstverständlich die Zeitungen ins Mitleid gezogen, welche nun auch ihrerseits nicht versäumen, Maßregeln zu treffen, um der drohenden Gefahr ent-gegentreten zu können. In zwei unter Zuziehung der Drnckereileitungen stattgehabten Versammlungen einigte man sich nach Feststellung der Thatsache, daß die gestellten Forderungen der Setzer unerfüllbar seien, in dem Beschlüsse, während der Dauer des Strikes ein Jnterimsblatt herauszugeben, welches täglich zweimal erscheinen und außer den politischen Nachrichten und Telegrammen noch Tagesneuigkeiten, Gerichtshalle Börsenberichte u. s. w. u. s. w. enthalten wird. Das Blatt unter dem Titel: „Gemeinschaftliche Beilage der vereinigten Wiener Blätter" wird in einer Druckerei durch Lehrlinge oder solche Personen, die an der Arbeitseinstellung etwa sich nicht beiheiligen sollten, gesetzt,, der Satz stereotipirt und dann sämmtlichen Journalen übermittelt werden, welche diese Beilagen ihren Nummern, welche nur eine Seite Originaliext und die Inserate enthalten, beilegen würden. Die Redaktion dieses Jnterimsblattes wird von einem Komitee geführt werden, welches ans Vertretern sämmtlicher Journale besteht. Behufs definitiver Ausarbeitung des Vertrages und der nöthigen Vorarbeiten zum Jnslebentreten der Koalition wurde ein Exekntiv-Ko-mitee (alte „Presse," „Neue Presse," „Fremdenblatt," „Borstadt Zeitung," „Morgenblatt") gewählt. Der Koalition haben sich alle Wiener Journale bis auf „Vaterland," „Sonntags-Zeitung" und „Gemeinde-Zeitung" angeschlossen. Weitere Einleitungen wurden getroffen, daß innerhalb dieser eventuellen Frist sowohl die Interessen der Inserenten als der Abonnenten auf das befriedigendste gewahrt werden. Aus Pest wird über den dort ausgebrochenen Buchdruckerstrike unterm 7. berichtet: Der „Pester Lloyd" wurde wortbrüchig und akzeptirte die Forderungen der Setzer. Entrüstung der Redaktionen, die ihre Mißbilligung und sich sür fernere Ausdauer erklärten. Die mallenhaft ins Spital andringenden, eine Krankheit simulirenden Schriftsetzer wurden abgewiesen. Das „Ungarische Fremdenblatt" ladet seine Abonnenten mittelst Plakaten ein, im Redoutensaale zu erscheinen, wo das Blatt vorgelesen werden wird. Rochefort verhaftet. Bekanntlich wurde Rochefort kürzlich zu sechs Monaten Gesängniß verurtheilt. Man versi- Waö treibt Sie von uns? Warum wollen Sie meine Schwester nicht sehen? Auch dem Baron Eichhart begann eine wundersame Regung die Brust zu schmelzen. Er fühlte eine wahrhaft innige Zuneigung zu dem Bruder jenes einzigen Wesens, dessen Anblick ihm da« Lerständniß des irdischen Dasein« eröffnet halte. Mylord, begann er, bis vor kurzem habe ich das Duell mit aller Leidenschaft verurtheilt. Die Umstände haben mich belehrt, daß es manchmal un-vermeidlich ist. Es wäre mir unmöglich, so ohne weirerö auf Erden zu existiren, ich muß mit dem Lord Lamborough Abrechnung halten. Könnte ich eS nicht, ich müßte mich selbst ums Leben bringen. Schmähen Sie mich, nennen Sie mich eine gemeine und unedle Natur, ich kann nicht anders. Ich begreife Sie vollkommen. Nun, wenn ich im Duell erschossen werde, was hätte Ihre Schwester die Erneuerung unserer Bekanntschaft genützt? Und wenn Ihr Schwager von mir ins Jenseits befördert wird, wenn meine Hand Ihre Schwester zur Witwe macht, so bin ich fest überzeugt, Lady Lamborough würde ihre reine Hand nicht in meine blutbefleckte legen — und — wäre sie so beschaffen, daß sie das könnte, so. Mylord, bin ich nicht der Mann, der das wollte. Auch daö achte ich. Aber ist denn kein Drittes möglich? Wie, wenn nur eine Verwundung stattfindet? Nein, sehr geehrter Lord, ich treffe sicher, ich haue sicher, cs gibt kein Mittelding. Nach einer kleinen Weile wendete sich der Lord hastig zu dem Baron: Wollen Sic mir eine Gefälligkeit erweisen? Wenn mit meiner Ehre vertraglich, ganz gewiß. Verschieben Sic Ihren Beschluß, bis Sie ein Büchlein gelesen haben, daß ich Ihnen morgen selbst in Ihr Hotel überbringen werde. Gut, Mylord, diese Bitte kann und darf ich Ihnen nicht abschlagen. 2. Das Tagebuch. Als am am ändern Morgen Lord Withmann dem Baron Eichhart das versprochene Buch überreichte, bemerkte er mit ungewöhnlichem Ernste in Haltung und Stimme: Indem ich das thue. betrachte ich Sie nicht allein als meinen und meiner Schwester Freund, sondern als meinen Verwandten. Elisabeth weiß weder etwas von Ihrer Gegenwart in London, noch ahnt sie, daß ihr Heiligstes entwendet und Ihnen übergeben worden. Wa« enthält dieses Buch? ES ist das Tagebuch meiner Schwester. O, dann nehmen Sic es zurück, legen Sic e« an seinen Ort, Sic sollen Ihre Schwester nicht kränken. Lesen Sie gefälligst die erste Seite. Baron Eichhart schlug das Buch auf und las: Wenn ich. sterbe, so überschicke Du, lieber Bruder, dieses Buch an meinen Eduard. Seit ihrer Krankheit, ergänzte der Lord, lebt Elisabeth viel in meinem Hause. Eines Tages überraschte ich sie beim Schreiben dieses Buches und zürnte ihr, als sie es versteckte und so zum ersten male vor mir ein Geheimuiß nicht bekannte; dann zeigte sie es mir. Ich hätte es, wenn Elisabeth wirklich gestorben wäre, ehe ich Sic kennen gelernt, trotz des entschieden ausgesprochenen Willens meiner Schwester Ihnen nicht geschickt. Die Sachlage hat sich geändert, und ich bringe Ihnen das Buch jetzt hinter dem Rücken meiner Schwester. Es enthält die Geschichte Ihrer Seele seit der Bekanntschaft mit Ihnen. Elisabeth hat mir das Wort abgenommen. in dem mir anvertrauten Buche nichts zu lesen; wenn sie darin schreibt, glaubt sie nur mit Ihnen zu sprechen. Ich brach aber mein Äöort, was die arglose Seele freilich nicht ahnt. (Fortsetznng folgt.) cherte nun in Paris, der Ministerrath habe beschlossen, die Verhastnung Rocheforts anzuordnen, wenn derselbe sich nicht dem Gerichte stellt. (Es ist übrigens nach Ansicht der Juristen eine offene Frage, ob Rochesort ohne eine neue Zustimmung der Kammer während der Dauer der Session seiner persönlichen Freiheit beraubt werden darf). Darauf erklärte Rochefort in seinem Organe, der „Marseillaise," daß er sich auf die Einladung des Gerichtshofes hin nicht zum Strasantritte stellen werde; er wolle, daß er durch Gewalt dazu gezwungen werde. In der Sitzung des gesetzgebenden Körpers am 7. d. der auch Rochesort biewohnte, verlangte Cre-mieux eine Interpellation zu verlesen bezüglich der Verhaftung des ersteren, worauf Ollivier erklärte, er habe dem Interpellanten bereits gesagt, daß er bereit sei, sofort zu antworten, jedoch das Resultat der Interpellation nicht abwarten werde. Am Abend desselben Tages (Montag) wurde dann Rochesort in öffentlicher Versammlung verhaftet. Versuche zu seiner Befreiung wurden gemacht; mehrere Individuen feuerten auö Revolvern, ohne jemanden zu verwunden. Der die Versammlung auflösende Polizeikommissär wurde auf die Straße geschleppt und beschimpft. Nachts wurden im Faubourg Temple Versuche zur Errichtung von Barrikaden gemacht. Desgleichen bei zwei Kasernen. Um 1 Uhr Morgens wnrden starke Militärabtheilungen aufgeboten. Politische Rundschau. Laibach, 9. Februar. In der gestrigen Sitzung des g alizij chen Re-solutionsausschusseS erklärte Ministerpräsident Hasner: Die Regierung kann die Resolution als Ganzes nicht akzeptiren, bezüglich einzelner Bestimmungen aber Konzessionen im Interesse des Reichsfriedens machen, und dies unter Voraussetzung, es würden Garantien geboten werden, daß die galizische Frage im Großen gelöst sei. Der Minister des Innern sagte: Vorerst wäre Klarheit über die verlangte verantwortliche Landesregierung nothwendig. Werde Sicherstelluug des Rcichsrathes gegen allfällige Differenzen mit den Landtagen erzielt, dann könne die Frage einer verantwortlichen Landesregierung sowie weitergehender Autonomie ernstlich erwogen werden. Angebliche Verletzung des Laud-tagSrechtes durch direkte Wahlen sei unrichtig, indem das Landesrecht hierdurch nicht verkürzt, vielmehr das Landtagsmandat in die Hand der ursprünglichen Mandaten übertragen werde. In den zisleithanischen Regierungs-kreisen sollen umfassende Persvnalverändernngen bevorstehen. Es handelt sich um die Neubesctzung einiger Statthalterstellen und der durch die Berufung der Herren Stremayer und Banhans erledigten Posten. Wie cs heißt, wünscht der Statthalter von Tirol, Herr von Lasser, die Slatthalterstelle in Steiermark zu erhallen. Graz ist freilich für einen Beamten der gegenwärtigen Regierung ein angenehmerer Aufenthaltsort als Innsbruck. Sonst verlautet diesbezüglich nichts bestimmtes, was Glauben verdiente. Die Nachricht des ..Pester Lloyd," Herr v. Lonyay sei zum Re i chs f i n a n z m i n i fte r ernannt worden, wird zwar dementirt, daß Pester Blatt hält aber seine Mittheilung aufrecht. Es sollen sich nämlich im ungarischen Ministerium zwei Strömungen bekämpfen, von denen die eine den genannten Herrn nach Wien drängt, während die andere die Ernennung rückgängig machen möchte. Der un^ garische Finanzminister ist in gewissen Regierungskreisen nicht beliebt, und namentlich Gras Andrassy möchte die Gelegenheit benützen, den unbequemen Kollegen durch eiuen gefügigen Finan;mann, den er in der Person deS Herrn von Kerkapoly gefunden zu haben glaubt, zu ersetzen. Da aber Graf Andrassy Herrn von Lonyay als ReichSfinanzmini-ster nun einmal haben will, so wird dieser wohl auch Reichsfinanzminister werden, oder vielmehr bleiben. Dem Vernehmen nach hat die Pforte, nachdem ihr von mehreren Seiten, wenn auch in der schallendsten Form, Bedenken gegen die fortgesetzte Anhäufung von Truppen an der montenegrinischen Grenze geäußert worden, unter der ausdrücklichen Betonung, daß über die Nothwendigkeit irgendwelcher Truppenzusammenziehunge» auf ihrem Gebiet sie sich allein ein Urtheil Vorbehalten müsse, gleichwohl die bestimmte Erklärung abgegeben, daß die getroffenen Maßregeln nicht aggressiv gegen Montenegro gerichtet seien, von welchem sic voraussetze, daß es seinerseits darauf bedacht sein werde, keinen Anlaß zu einer anderen Haltung zu geben. Zur Tagesgeschichte. Ein großer Einbrnchsdiclistahl. Freilag am 4. d. kam ein elegant gekleideter Mann in das Bureau der allgemeinen österreichischen Berkehrsbank in Wien, um daselbst einen Depotschein über Eisenbahn-Aktien im Kurswerthe von 35.000 fl. zu veräußern. Die Höhe des Betrages flößte den betreffenden Beamten den Verdacht ein, daß der werthvolle Schein nicht in den rechten Händen sei. Der Unbekannte, Namens Moriz Wassermann, seines Zeichens ein Handelsagent, wurde angehalten, und die sogleich eingeleiteten polizeilichen Recherchen führten zur Entdeckung eines mit besonderem Raffinement ausgeführten Verbrechens; es stellte sich nämlich heraus, daß Werthsachen in der Höhe von nahezu 60—80.000 fl. die Beute ebenso frecher als geschickter Gauner wurden. Die Nachforschungen ergaben folgendes : Der Domherr und ehemalige Lehrer des Kaisers P. Mislin zog vor elwa zwei Monaten nach Rom und ubergab, bevor er nach Rom abreiste, dem Bankier Sothen Eisenbahn-Aktien im Nomiualwerthe von 10.000 fl., im Kurswerthe vou 35.000 fl. zur Aufbewahrung. Theils aus Vorsicht, theils zur Sicherheit des Domherrn, deponirte Herr Sothen die Werthpapiere in der Verkehrsbank und gab den Depotschein dem Prälaten, welcher denselben nebst den anderen Effekten in seiner Wohnung gut verschlossen aufbewahrte und sodann beruhigt die Reise nach Nom unternahm. Bon der Entfernung des hochwürdigen Herrn mußten jedoch »erwogene Gauner genaue Kenntniß erlangt haben, denn sie benützten die Gelegenheit, um sich niittelst Nachschlüssels in die Wohnung einzuschleichen und hier das Werthvollste sich anzueignen. Sie konnten dies um so eher mit besonderer Ruhe und Muße thun, weil sic eine Ueberraschung von Seite des Domherrn nicht zu befürchten hatten. Was eigentlich entwendet wurde, kann bisher nicht genau angegeben werden, da der Beschädigte, wie erwähnt, gegenwärtig in Rom weilt, doch so viel steht fest, daß außer dem fraglichen Depotschein, eine große Anzahl von Pretiosen und Silbergeräthschasteu geraubt wurden. Samstag Abends begab sich cine polizeiliche Kommission in das Haus und uahm den gerichtlichen Thatbestand auf, welcher ergab, daß das Verbrechen von mindestens zwei Personen ausgesührt worden sein muß, und zwar in den ersten Wochen nach der Abreise des Prälaten. Der Diebstahl konnte um so eher unenldeckt bleiben, weil die Thäter die Eingangsthür wieder sorgfältig versperrten und so von den Hausbewohnern nichts bemerkt wurde. Der Beschädigte wurde auf telegrafischem Wege von dem Borgefallenen verständigt. — Im Hochverraihsprozefse Kerber in Prag wurde vorgestern wegen Mißfallsbezeugungen des Publikums gegen die Zeugen Geheimführung der weiteren Schlußverhaudluug unter Zulassung der czechischen Jourualberichterstatter als Vertrauensmänner beschlossen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Frist zur Überreichung der Einkommensteuer-Fassionen) wird laut Kundmachung der Steuerlokalkommiffion noch bis 20. d. verlängert, für die dann noch Säumigen werden jedoch die gesetzlichen Folgen angedroht. — (Mondhof und anhaltende Kälte.) Gestern um 8'/, Uhr war der Mond bei leicht bewölktem Himmel von einem starken Hof umgeben. Ungeachtet dieses ziemlich sicheren Zeichens der Witterungsänderung und ungeachtet des Fallen- des Barome ters besiegte der Nordwind wieder seinen südlichen Gegner. Die Kälte dauert darum auch fast ungebrochen fort; denn während gestern kurz vor Sonnenaufgang das Thermometer außer der Stadt (Latter-mannsallee) — 17° R. zeigte, konnte man heute an derselben Stelle zu derselbe» Zeit auch noch — 16.5" li. beobachten. Bei einer Meereshöhe von wenig über 900 Wiener Fuß; einer nördl. geografischen Breite von 46° 2" 55", um gute 1000 Fuß unter der Vegetationsgrenze der edlen Kastanie und der Hainbuche dürften diese Kältegrade wohl als seltene Vorkommisse Beachtung finden. — (Aus dem oberen Gailthale) wird der „Klagens. Ztg." berichtet: Wieder sorderte die Unvorsichtigkeit ein Opfer. In einem Haufe wollte man das überhandnehmeudc Ungeziefer mit G if t vertilgen. Der böse Zufall wollte, daß ein vierjähriges Mädchen an die Stelle gelangte, wo das genannte Bertilgungsmittel hergerichtet war, und von demselben genoß. Trotz der schleunig angewandten Mittel starb das arme Kind eines qualvollen Todes. Der Vater, dessen Lieblingstöchterchen das verunglückte Mädchen war, nahm sich diesen Fall so zu Herzen, daß nun auch er schwer krank darniederliegt. Gemeillderathssitzilng am 8. Februar. Anwesend 24 Mitglieder. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung wird der Handschlag der neuernannten Bürger vom Bürgermeister entgegengenommen. Der Bürgermeister theilt hierauf mit, daß der Lehrer an der Lehrerbildungsanstalt Martin Iva -netich bereits das 40. Dienstjahr überschritten habe und es sei der Antrag in der Magistratssitzung gestellt worden, demselben in Anerkennung seiner Verdienste das Bürgerrecht taxfrei zu verleihen. (Wird einstimmig angenommen.) Der Bürgermeister theilt ferners mit, daß für die Assentirungskanzleien in Folge einer Zuschrift des Generalkommando's in Graz, welches dieses Lokale früher selbst beigestellt hatte, ein Lokale in Miethe genommen wurde. (Wird nachträglich genehmiget.) Eine Mittheilung des Landesausschusses, daß der Landtag das Ansuchen der Gemeinde wegen Veräußerung von Gemeindegründen nicht genehmiget habe, wird zur Kenntniß genommen. Ferners wird mitgetheilt, daß in Folge Finanz-ministerialerlasses Laibach in der Grundsteuereinschäz-zungskomniission keine eigene Bezirkskonimission habe, sondern jener der Bezirkshauptmannschaft Laibach zugewiesen werde. (Wird zur Kenntniß genommen.) Die Klage der Stadtgemeinde an das Reichsgericht ist bereits vor dasselbe gebracht und wurde insoweit erlediget, als bereits der Landesausschuß ausgesordert wurde, bis Ende Februar seine Gegenäußerung einzubringen. Eine Petition des Gemeinderathes an das Handelsministerium wegen des EinrllckeiiS des TarviS-Laibacher Frachtenbahnhofes in das Weichbild der Stadt hat zur Folge gehabt, daß das Handelsministerium die kommissionelle Erhebung anordnete unter Zuziehung der Stadtvertrelung. Die Frage ist noch nicht erlediget, dürste aber zu Gunsten der Stadt erlediget werden. (Wird zur Kenntniß genommen.) Eine Eingabe von Gaskonsumenten um Herabsetzung des Gaspreises wurde der Gasfabrik zur Aeuße-rung übermittelt. Die Verwaltung äußert sich dahin, daß bereits Ermäßigungen zugestanden wurden (Konsums-Rabatt, Agionachlaß), und daß sic sich bereit erklärt, vom 1- Jänner l. I. das Agio ganz aufzulassen, unter Vorbehalt der Wiedereinhebung desselben. Der Bürgermeister beantragt, diesen Gegenstand der Rechtssektion zu übermitteln. (Angenommen.) GR. Terpin bringt einen Dringlichkeitsantrag ein für den Bau eine-Kanals in der Borstadt Kuhthal. Der Gemeinderath habe schon viele- in her Kanals strunz gethan, nur diese Vorstadt sei nicht berücksichtiget worden. Nachdem die Dringlichkeit von den GRR. Ter -p i n und Samassa befürwortet und einstimmig angenommen wurde, wird der Antrag des GR. Terpin, das Stadtbauamt mit der Beistellung von Zeichnung und Kostcnvoranschlag zu betrauen, angenommen, mit dem Zusatzantrage Kalteneggers, es möge die Bansektion ersucht werden, eine Zusammenstellung aller im Jahre 1870 vorzunehmenden Neubauten vorzulegen. GR. Fink wünscht das Freigeben des Velocipedc-sahrens mit Ausnahme der Trottoirs in den Straßen nnd der Gehwege in den Alleen. (Wird an die Polizeisektion gewiesen.) GR. Komar fragt, was mit dem Holze geschehen sei, welches durch den Schneefall abgebrochen wurde. DerBUrgermeister gibt die Ansklärung, daß die Baume, welche kein Fortkommen mehr versprachen, und das abgebrochene Holz verkauft wurde. Hierauf wird zur Auslosung von 10 Gemeinde-räthen geschritten, welche mit Ende März auszutreten haben nach dem Gemeindestatut. Ausgelost erscheinen die Herren: Seunig, Dr. Schöppl, Dr. Keesbacher, Mahr, Dr. Suppantschitsch, Hansel, Sakraischeg, Paner, Leskovic und Mallitsch. VorträgederRechts-nndPersonalsektio». (Ref. Dr. Kaltenegger.) Die Zuständigkeit des Angelo Piragnolo nach Laibach wird nicht anerkannt. Referent Dr. Pfefferer beantragt Namens der Rechts-sektion, cs sei der Revers an den LandeSausschuß mit Anerkennung des landschaftlichen Eigenthumsrechtes auf die Lärmkanonen am Schloßberge anszufertigen, mit dem FortbenUtznngsrechte gegen halbjährige Aufkündigung. (Wird angenommen.) Anträge der Finanzsektion. (Ref. Dr. Schöppl.) Wegen Verwendung des alten Eisenwerkes wird ein UebernahmSantrag des Hrn. Terpin angenommen. Ein Antrag auf Errichtung einer städtischen Fenerafsekuranz wird wegen vorher nöthiger Aktener-hebnng vertagt. Vorträge der Bausektion. (Ref. Stedry.) Die Bauholzrechnung des C. Tau-zher wird genehmigt und zur Zahlung angewiesen, die Holzlieferung fllr 1870 wird an C. Tauzher abgegeben. D ic Wa f fcrvers or gn n g Laibachs. GR. Stedry referirt Uber den Hauffen'fchcn Antrag auf Errichtung neuer Brunnen, und verliest eine Zuschrift des Bürgermeisters, in welcher sich derselbe dahin ausspricht, eS sei die Frage der Wasserversorgung überhaupt in Angriff zu nehmen. Er verstehe darunter eine Wasserleitung in alle Gassen und Straßen mit Leitungen in alle jene Häuser, welche davon Gebrauch machen wollen. Es sei daher das Quellengebiet des Tivolibcrges zu erforschen auf Qualität, Druckverhält-nifse und Reichthnm des Wassers, und im Falle günstigen Resultates an die Ausführung der Leitung zu schreiten. In Details könne man sich heute nicht ein-lafsen, da es sich zunächst nur um Vorerhebuugeu handle. Der Gegenstand sei von solcher Bedeutung, daß man die Kosten der Vorerhebung nicht scheuen dürfe, umsomehr, als das Resultat voraussichtlich ein günstiges sein werde. Er beantragt den Zusammentritt einer Kommission zur Berathung der Wasserversorgung unter Zuziehung von Fachmännern außerhalb des Gemeinde-rathes. GN. Stedry schließt sich diesen Anschauungen an uuo stellt im Namen der Vausekliou den Antrag, der GR. möge die Nothwendigkeit und Nützlichkeit ' einer Wasserleitung in Laibach anerkennen, die Vorerhebun-gen hiezu seien einer Kommission von 0 Gemeinde-räthen unter beliebiger Zuziehung von Fachmännern zu übertragen, diese Kommission solle von Mai bis August die Erhebungen pflegen und während dieser Zeit zweimal das Resultat der Erhebungen dem Gemeinde-rathe mitiheile». GR. Laßnik wünscht Erhebungen auch zur Zeit des größten Wassermangels in den Quellen. GR. De sch mann spricht für die Wichtigkeit des Gegenstandes, wünscht eine genaue Erhebung der Quellen, ihrer chemischen Zusammensetzung u. s. w., um von vornherein etwas in sich fertiges zu schaffen, auch die Römer hatten in Laibach Wasserleitungen eingeführt; er schließe sich diesen Anträgen vollkommen an. Die Anträge der Bausektion werden augenrmmeu. Antrag der Schn lsektion. Betreffend das Statut wegen entsprechender Verwendung der Jabresdotativn für Lehrmittel an der hiesigen Realschule beantragt Ref. Dr. Kaltenegger: 1. Die Vertagung der im Statute angeregten Entscheidung Uber den künftigen DotationSbetrag für Lehrmittel an der vereinten Ober- nnd Unterrealschule zu Laibach, über dessen Reparation zwischen der kraini-schen Landschaft und der Kummune und über die Paufchalirung der Direktion und Kanzleierfordernisse bis zur Herstellung des Realschulgebäudes; 2. zum Zwecke der Lchrmittelanschafsung hat die Direktion mit dem Lehrkörper der Schule zum Beginn jedes Schuljahres unter Jntervenirung eines Vertreters des Lan-dcsansschusses und der Stadtgemeinde die verhältniß-mäßige Reparation des dafür präliminirten Betrages zu beschließen; 3. der LandeSausschuß wird zu dieser Erledigung an die Realschuldirektion um seine Zustimmung ersucht. Antrag der Polizeisektion auf die Erlassung einer Brunnenordnung für Laibach. Ref. Dr. Keesbacher verliest eine Zuschrift des Stadtmagistrates an die Polizeisektion, in welcher die Nothwendigkeit einer Brunnenordnung für Laibach empfohlen wird. Referent spricht sich namens der Polizeisektion für die Nothwendigkeit nnd Dring-! lichkeit einer gesetzlichen Ueberwachnng der Brunnen' aus, ergeht sich sodann über die Frage der Wasserversorgung Laibach's überhaupt, über die Uebelstände, welche sich in den Wasserverhältnissen Laibachs fühlbar machen, über den Wassermangel überhaupt, Uber die Bedingungen, von denen die GUte des Trinkwassers in unseren Brunnen abhängt, sowie über die Art und Wetse, wie eine Brunnenordnuug von wohlthäti-gem Einflüsse auf die Sanitätsverhältnisse der Stadt sein könne, und beantragt: 1. daß der Gemeinderath die Nothwendigkeit und Dringlichkeit der Erlassung einer Bruunenordnung anerkenne; 2. daß die vereinigte Polizei- und Bauscklion beauftragt werde, den Entwurf einer Brnnnenordnnng für Laibach dem Ge-meinderathe znr Berathung und Beschlußfassung ehe-thnnlichst vorzulegen. Wird angenommen. Uhr Abends. Marktbericht. Laibach, 9. Februar. Auf dem keutigen Markte sind erschienen: 6 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und Stroh (Heu 79 Zir,, Stroh 52 Ztr.), 12 Wagen und 3 Schiffe (18 Klafter) mit Holz. Durchschnittspreise. fl.! ^ fl.! Ir. M!t- fl. ^ kr. Mgz-fl. >kr. Weizen pr. Mtz. 5!- 5 60 Butter, Pfund 45 Korn ^ 310 3 0!! Eier pr. Stück 2 Gerste „ 3 - 3 8 Milch pr. Maß 10 — Hafer 190 2 — Rindfleisch, Pfd. 22 — — Halbsrucht „ — — 3 70 Kalbfleisch „ 2.'! — Heiden „ 2 80 3 13 Schweinefleisch,, 21 — — Hirse „ 3- 3 — Schöpsenfleisch „ -- — — Kukurntz 3 — 3 10 Hähndel pr. St. M Erdäpfel „ 2 2" — — Taubeu „ 15) Linsen ,. 5'20 — Heu pr. Zentuer 1 10 Erbsen „ 5Ä0 — — Stroh „ Fisolen si— — — Holz, har.,Klftr. — — 7 90 Rindschmalz,Pfd. Schweineschm. „ -52 -!42 — — weich „ Wein, rother, pr. — 5 M Speck, frisch „ - .10 — — Eimer — 9 — geräuch. „ — >42 — — — weißer, „ — — 10 — Theater. Heute: Araber-Gesellschaft und: Ein schweres Kcstandnisi» Lustspiel in 1 Akt. Morgen: Araber-Gesellschaft und: Der Lie _________bcSzauber, Operette in 1 Akk.__ Schluß der Siyuug um 8'/, Wrtterunl,. Laibach, 9. Februar. Strenge Kälte bei heiterer Witterung anbaltend Fe-derwolken aus West ziebend. Gestern Abends Mondhof. Sternenhelle Nacht. Heute früh 6 Uhr — l6.2" R. Nach mittags 2U,'r - 8.0" (1869 -s-8.2». 1868-^-5.10"). B a ro meter im fallen 325.93"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme — 12.4°, um 12.1° unter dem Normale. Telegramm. Paris, 8. Februar. Nach einer Meldung des „Figaro" plünderten die Ruhestörer um Mitternacht die Fabrik Lesaucheux und nahmen 40 Gd wehre und 300 Revolver. Ein Friedensoffizier une ein Stadtsergeant wurden getödtet und sehr zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Der erste Transport zählte 200 Gefangene. Nach einer ändern Version wurden im Ganzen 150 Verhaftungen vorgenommen. Die Barrikadenbauer leisteten keinen Widerstand. Heute herrscht überall Ruhe. Jenem Herrn Studenten, welcher auf dem letzten Turnerballe alles aufbot, seine schöne Tiinzeriu während des Kotillons so viel als möglich zu langweilen, wird der wohlmeinende Rath ertheilt, künftighin bei derlei Anlässen hübsch zu Hause zu bleiben. .. i I .. . Zk Epileptische Krämpfe LM" (Fallsucht) (n;-27) heilt brieflich der Spezialarzt fllr Epilepsie ZM- Doktor I». «Lilli-el» i» Berlin, Mittel Wk" straße 6. — Bereits über Hundert geheilt. Wiener Börse vom 8. Februar. Lta»tskoriäa. Geld Ware SPerc. österr. Wäbr. . —.— — dto. Rente, öst.Pap. ^ ko.SS! «o.KS dto. dto. öst.in Silb. 7N.Ü5! 7«.3S e von i8bl ... »i.ss^ 9i.se e von 188», ganz-l 97 so! »7.7» e von 1860, FÜN23.4« Steiermark )u5PÄ.l 92.50 Angekommene Fremde. Am 8. Februar. Denike, Gutsbesitzer, Kranick'sfeld. — Globociiig, Eisnern. — Fischer, Kfm., Wie«. — Krauß, Kfm., Givfok — Adler, Kim., Wien. — Neuhauser, k. k. Oberst, Wien — Maurer, Kfm., Graz. Klei«,,». Danzer, Kfm., Wien. — Hadj Ali Ba Mo-hamed, Algier. — Piuffi, Banolaua. — Baron Wittenbach, Besitzer, Franz — Baron v. Tauffrer, Weix- lburg. — Treutschiner, Handelsreis., Wien. — Broder, Besitzer, Zara. — Ltiko Brovet, Richter, Cubar. Verstorbene. Den 8. Februar. Dem Herrn Josef Dralka, k. k. Be zirks-Kommissär zu Nadmamisdorf, seine Gattin Katharina, geborne Rode, alt 27 Zaire, in der St. Pete.svorstadt Nr. 155 an der Lungentuberkulose.__________________________ (Keoenktaftl ' über die am 10. Februar 1 870 stattfindenden Visitationen. 3. Feilb., Rnpar'sche Real, Gabernik, BG Nassenfuß Erlcdiaung: B.zirksforstkommifsärfür Tolmain,800fl., Quartiergeld sammt Pauschale. Bis 20. Februar bei der Statthalte'ei in Triest. Kärnten, Ikram u. Küstenland 5 , Ungarn. . ,n 5 , kroat. u. Sla». 5 » Siebenbürg. „ L , Lotio». Nationalbank . . Lreditanstalt . . H. ö. Escompte-Kes Ilnglo-österr. Baut Oest. Bodencred.-A. Oest, Hlipoth.-Bank. Stein. Lscompt.-Bk. »ais. Fcrd.-Nordb. . Südbabn-Sesellsch. . »-il. Msabetb-Babn. Lart kudwig-Bahn Siebend. Eiscnbabn . «ais. Fran,-2oles«b.. jfünfl.-Barcser E.-B. Llsöld-Fium. Bahn . Ration. ö.W. verto-b. llng. «od.-Sreditanft. Mg.ö».Bo°..Sredit. dto. in SS 3. rück,. . 8k.— 79.4U 83.75 75 50 SZ.2V 94.— 7» k 84.-7K.- .729.-^731.- .!r«1.80 !-82.- . !9S8.-. SIS.So sa».- 94.— 24s.-S14ö 250 8(1 184 50 »38.25 IKK.— 185.rz 178 5« 171.50 sr.so S«. SN IV7.S0 940.— 314.— 2ii7.— ss.- »S0.-2120 »51.— 185.— -28 75 IKK Sk 185.75 179.50 172.- 93.10 91.— KI7.V0 89.25 Geld ! War« O-ft. Hypolh.-Äank. S8.— vs.sa brtorltLt»-0dU^.! Südd. Ges. zu SU» ffr. iri.— 121.so dto. Bon« k Mt. 247.SV 248 5V Siordb. (iva st. ÜM.) üi.so L,.2S Sieb. B.lÄiXin.ö.W.) 9V.I5 M.40 Rutolst>d..80 98.— Kran, Jot.(roofl.S.)! W.— 93.50 l-oo«. Sredit 100 fl. ö. W. . ie3.rS I«4.L0 Don.-Dampisch.-Scs. ^ ,u ivo fl. M.. »9.-!ioo.- Triestcr ivo ft. EM. . 1L4.—I iLk.-dto. so fl. ö.W. .! Kl.—^ KS.— Oscner . 40 st. ö.W.j - 34.-Salm . „ 40 „ 40.—^ 41.— Palfsy . „ 4« , j S".S«! 31.— Llarv . „ 40 „ j Sk.—! S7.— St.GenoiS„ 40 Mndischgrätz »g , ro.so LI.— Waldstein . 2« , sr.- rs sv «eglevich . io , i,.— »7.5« RudolsSstist. loö.w. IS.50 I«.— VsoL»»I t» Mo».) LugSd. lovfl.südd.W. Franks. 100 st. , , Sondon 10 Pf. Sterl. Pari« 100 graue» . «ais.Münj-Dueateu. L0-Franc«ftück . . . 8ereiu»lhaler . Silber . . I0i 8« 108.80 irs so 48.95 r 8 b e i g. ovi, v. Lleinmahr L Fed. Bawberg »n kaibach