Mr. 61. Sonntag, den 30. Juti 1882. VII. Jahrgang. (fiilirr }tu\\n. />Ut utui lumiui r)u|icuuiii| uiv «yuuv ~ si.oö, «ii0f»f»nt>u»ia u, tl 2 » l,« " , "l«' ^ JV» " w —»U tHi#rct» «äffe ]jr. 0. Eprechftundcn de-? SRebocieur« täglich. mit «.»nähme der Sonn- und Kclcrlagc. von 9—U Uhr Vor- und wn 3—« UtaJKttcbmtftofl*. jmttate werden billigst bettcbnet. AuSwärt» nehmen Inserate für die „tiiUier Leitung alle bedeuicnderen Annoncen Expednwnen an. Pie türkische Intervention. AuS Constantinopel mtd Paris ist die osfi-cielle Nachricht eingetroffen, daß die Türkei das ihr von der Konferenz ertheilte Intervention«-mandat annehme nnd bereit sei, zur Pa ification Egyptens türkische Truppui zu entsenden. Nach-dem die Mächte ?ich beim Zusammentritte der Constantinopeler Conferenz verpflichtet hatten, ihre speciellen Interessen den allgemeinen hint-anzusehen und zur Erhaltung des Weltfriedens sich mit einem moralischen Erfolge zu begnügen, entfällt durch die Bereitwilligkeit der Pforte jede fremde Intervention in Egypten und wird hoffentlich ein Glaubenskrieg in seinen fürchterlichsten Conseqnenzen noch verhindert. England, das habgierig stolz Europa trotzen wollte, wird sich entschließen müssen, klein beizugeben und sich mit dem traurigen Erfolge zu begnügen, die blühendste Stadt eines Welttheiles in einen Schutthaufen verwandelt zu haben. Der engli-schen Krämerpolitik hat die Türkei in letzter Stunde ein Paroli geboten, welches in seinen Con-sequenzen von unberechenbaren Folgen begleitet fein kann. In den Augen der mochamedanifchen Welt erniedrigt, von Europa isolirt, wird England trotz seiner Flotte und seinen Rüstungen zurückweichen müssen, unl den» eigentlichen Herrn in Egypten, der Türkei, d»e Rolle des Friedensstifters zu überlasten. Jetzt erst wird in der gan-zen civilisirten Well der gerechte Groll gegen Englands Porgehen erwachen, welche« in seiner Habsucht tansende von Unschuldigen dem religiösen Fanatismus der empörten Egyptier opferte. Arabi Pascha, der Nationalheld der Türken, der Abgott der egyptischen Nation erlebt den Triumph, die englischen Truppen und Schiffe sich vor denjenigen zurückziehen zu sehen, für welche er eigentlich das Schwert gezogen. Frankreich hat sich noch zu rechter Zeit der Umgarnung England? entwunden, und wie «»chdni« »«toten. Die erste Lieve. (Nach Paul Aval.) Das Diner bei Madame Recaunr war vorüber. Nach dem Deiiert bekam man dort immer Geschichten zu hören und wie man gleich vernehmen soll, waren es gewöhnlich keine schlech-ten Erzähler. Chateaubriand behauptete seinen Platz neben der Dame des Hauses hinter dem riesigen Kaminschirm, der nur für ihn da war; Victor Hugo träumte neben Sainte-Bevue vor sich hin; von Musset, noch ganz jung, schien einer zärtlichen Serenade zu lauschen. Außerdem waren noch Balzac de Vigny nebst anderen Gästen, meist unsterblichen Andenkens, da. „Es ist an Nodier, uns heute etwas zu erzählen!" sagte die liebenswürdige Wirtin und man sah, wie Balzac die Ohren spitzte und Chateaubriand lächelnd seinen Sessel näher rückte. Nodier ließ sich nicht lange bitten, aber er errothete wie ein Schüler, der mit einer Frage überrascht wird, denn er konnte zu Zeiten aller-liebst schüchtern sein. Im Jahre 1797, begann Nodier, war ich ein fünfzehnjähriger Junge. Ich studirre Haupt-fächlich Rhetorik und schrieb zugleich mein erstes Werk, betitelt: Ueber den Gebrauch der Fühl Hörner bei den Insekten. Jedenfalls hat es Nie mand von Ihnen gelesen. Nach den Ofterferien ein Alp mag's dem französischen Ministerpräsidenten von der Brust gefallen sein, als er in der vorgestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erklärte, daß, nachdem die Pforte in die Con-ferenzbeschlüffe willigte, er unt die Vertagung der Rüstungsdebatte bis Samstag 'litte. Nord-amerika macht auch seine Rechte sür die Neutra-lisiirung des Suez-Canals geltend, und die deutsche Regierung hat sogar nicht versäumt, deutsche Marine-Soldaten in Port Said auszu-schiffen. Die ganze civilisirte Welt macht endlich einmal Front gegen die Wollsackpolitik der Briten, und wenn Europa jetzt einig und ziel-bewußt vorgeht, kann es den Welttheil vom englischen Drucke befreie». Wie ein Lauffeuer wird die Kunde durch fünf Welttheilc gehen, daß Englands Politik eine schwere Niederlage erlitten, überall wird ein Hoffnungsstrahl in die Brust jener Völker fallen, welche die Reichthümer ihrer Heimath für die City-Herren her-geben mußten, welche die europäische Cultur noch überall dort schändeten, wo es etwas zu bewuchern gab. Der Hindu und der Chinese, der friedliche Boer und der vvn England ge-knechtete Osmanli wird die Vergeltung an-brechen sehen, die ein Weltreich in Trümmer stürzen wird. Die Geschicke einer Station erfüllen sich mit mathematischer Genauigkeit; noch kein Volk konnte auf die Dauer die Supre-matie über die Welt ausüben; der immense Reichthum Englands konnte die Weltherrschaft der Briten begründen, sie zu erhalten vermag ?r nicht. Die 12.000 Manntürkischer Truppen, welche Egypten demnächst im Namen ihres Souverains und ihrer Nation in Besitz nehmen werden, sind ein Nagel zum Sarge eines Reiches, in welchem die Sonne wirklich nicht untergeht. Einem späteren Zeitpunkte bleibt es vorbehalten, die Rolle zu zeichne», welche der große Kanzler in dieser weltgeschichtlichen Epoche gespielt, der Nachwelt die Meisterhand zu zeigen, welche jenes Jahres, als ich wieder an's Lyceum von Besancon zurückkehrte, fand ich, daß alle meine Kameraden sich bemühten, möglichst männlich aufzutreten, und ein gewisses prahlerisches Wesen angenommen hatten. Diese Ofterferien waren von jeher für die Jünger der Rhetorik ent-scheidend als der gewöhnliche Moment der erste» Liebschaft, und richtig — alle meine Kameraden kanten mit einer folchen wieder; alle vom langen Julius an, der schon längst ein Gläschen Kirsch-branntwein trank, bis auf Martial, den ärmsten am Geiste und das Stichblatt aller Witze un^ seres guten Professors. Was mir aber am inerk-würdigsten schien, — die Leidenschaft eines Jeden war erwiedert worden! Konnte ich daran zwei-feln, wenn sie mit dem ganzen Stolze des Sie-gers von ihren Erfolgen erzählten, besonders da ich so wenig davon verstand? In einer Woche hatten die fürchterlich«! Menschen ganz Besancon verheert. Jules war, wie er erzählte, der Angebetete der Frau Stadtfchreiberiu, Frie-brich hatte die Friedensrichterin erobert. Martial hatte sich die Kammerfrau seiner Mutter er-wählt und so ging es weiter. Mail kann sich denken, welch leichtes Spiel die kühnen Sieger mit mir hatten, der ich mich nicht rühmen konnte, Jemanden sür mich entflammt zu haben. Ihre Ueberlegenheit drückte »tich vollständig zu Boden. Am Donnerstag Nachmittag, den sie von Varzin auS ein krankes Reich gestützt und ein Weltreich gestürzt hat. Unsere Interessen sind diejenigen Deutschlands, und mit aufrich-tiger Freude können wir es ausfprechen, daß die österreichische Politik jene Pfade wandelt, welche BiSmark im Interesse der beiden ver-kündeten Reiche vorgezeichnet hat. Die Jso-lintng Englands, sein nothwendiges Zurück-weichen vor der Türkei, sind vielleicht ein welt-geschichtliches Ereignis;, wie es unser Jahr' hundert seit der Zertrümmerung von Napoleon« Macht noch nicht erlebte. Politische Hiundschau. eiiu.2o.ouii. Inland. Seit dem vollständigen FiaSco der söge-nannten Volkspartei spukt in einigen liberalen Blättern wieder eine neue Parteibildung. Die deutschen Clericalen sollen gewonnen werden, um mit der vereinigten Linken eine eigene „deutsche Partei" zu bilden, welche als Hauptaufgabe den Schutz der deutschen Nationalität vor der drohen-den Slavisirung zu betrachtn hätte. Diese Combination ist zwar nicht neu. aber vorderhand noch unausführbar. Wir können uns nicht denken, daß die Liberaldeutscheit die Errungenschaften von zwanzig Jahren der sehr preeäreu Bundesgenossenschaft eines Lienbacher und Lichtenstein opfern werden, können anderfeits aber auch ge-rade in der conservariv-dentschen Gruppe kein so reges Nationalg?fühl entdecken, welches sie zum Schutze ihres Deutfchthums Hand in Hand mit jenen gehen ließe, welche sie bis jetzt aufs äußerste bekämpften. Ausland. Die egypti', che Frage und die türkische Intervention in Egypten stehen im Vordergrunde der Discussion. Die letzten Nachrichten lauten entschieden friedlicher, wobei jedoch zu bedenken ist, daß die Herren Engländer große Börsespe- frei hatten und an dem sie ausgehe» durften, drückten sie den Hut auf's Ohr, daß man von Weitem sah, es seien jnnge Männer, die Glück hatten. Ich aber kam auch am Donnerstag nicht weiter als bis zu meiner Mutter, die mich in den römischen Ruinen, dem Stolz Besancons, spazieren führte, wo Niemand zu verlocken war; nachher schrieb ich ein paar Seiten an meiner Arbeit über die Fühlhörner und schlich Abends ganz beschämt in's Lyceum zurück, während dem die andere» voll neuer Siegesberichte heimkehrten. „Und Du, Carl," fragte» sie mich, „bist Du noch immer der gleiche Esel?" Ach, ich fürchtete es selbst, und was mir das Schrecklichste schien, war, sogar hinter dem traurigen Martial zurückstehen zu müssen. Die Aufwärterin meiner Mutter aber war .'>0 Jahre alt und duldete keinen Spaß! Ich wurde ganz melancholisch und wagte keinem Kameraden mehr ins Gesicht zu sehen. Endlich, vierzehn Tage vor den abermaligen Fcrien, hielt ich den elen-den Zustand nicht mehr aus und beschloß, Jemanden ins Vertraue» zu ziehe». Ich wandte mich an den langen Jules, um das Nähere zu erfahren, wie man dazu gelange, ein „schlechtes Subject" zu werden und fragte ihn geradezu, wie man es anstelle, eine Eroberung zu machen. Er erwiderte: „Das ist das Einfachste von der Welt.DieFranen widerstehen niemals derKeckheit!" culanten sind, welche gegen den'Ultimo zu gerne noch ihre imensen Verluste in egyptischen Werthen wenigstens theilweise retten möchten. Nachdem aber die Türkei die Conserenzbeschlüsse ange-nommeu hat, dürfte eS mit der Intervention Englands und Frankreichs in Egypten sein Be-wenden haben. Die englische Regierung, welche noch vorgestern durch ihre officiösen Organe Egypten beinahe als ihre Domäne beanspruchte, wiegelt ab und wird sich den Befehlen Europas fügen müssen, um nicht einen Weltkrieg, in wel chem eS ganz allein gegen die ganze civilisirte Welt stünde, zu entfachen. Die französische Teputirtenkammer ist einer Kooperation Frankreichs mit England nichts weniger als freundlich gesinnt, und wäre der RüstungScredit zweifelsohne nicht bewilligt wor-den, wen» nicht durch die Bereitwilligkeit der Pforte zu interveniren, die Debatte darüber auf heute vertagt worden wäre. Spanien macht jetzt auch seinen Einfluß geltend, um bei der Regelung der egyptischen Frage und insbesondere deS Suez-Eanals gehört zu werden. Im Herbste soll in Rumänien eine Constituante zusammentreten, welche sich wieder einmal mit einer Verfassungsrevision beschäfti-gen soll. Correspondenzen. St. Martin bei (xrlachsttiit, 28. Juli. (Lrig.-Corr.) fEifenbahn Pöltfchach-S a u e r b r u n n.] Bei der am 27. d. ftattge-fundenen Plenarverfammlung der Bezirksvertre-tung wurde einstimmig der Beschluß gefaßt zum Baue der von der Südbahn nach Sauerbrunn und von dort über Wind.'Landsberg—Rann projectirten Linie, für den Fall, als die Linie von Grobelno aus, über St. Marein nach Sauerbrunn zur Ausführung kommen sollte, einen Betrag von 2000 fl. zu widmen. — Mo-tivirt wurde dieser Antrag damit, daß die Linie Cilli-Sannthal - Drauburg zum Baue kommen dürfte und Cilli dann den Knotenpunkt unseres Verkehrs bilden würde, von wo aus alle unsere Produkte nach allen Richtungen Verwerthung finden könnten. Umgebung Pettau, 27. Juli. (Orig.-Corr.) sU n s e r e L e h r e r.| Der letzte famose Beschluß der Lehrerconferenz in Pettau, ..die deutsche Unterrichtssprache aus der Schule zu entfernen", hat bei der Landbevölkerung sehr böses Blut verursacht. Man frägt sich allgemein, wie kommen die Lehrer überhaupt dazu, eint» solchen Be-schluß zu fassen, ohne früher die Bevölkerung, deren Brod sie essen, uni ihre Meinung zu be-fragen! Stehen denn die Lehrer so wenig mit „Aber ich bin nicht keck !" wagte ich ein znwenden. .Das merke ich, armer Kerl/ spöttelte er. „Wir Libertius reden eine Frau an, sagen ihr, gleichviel was, und die Sache ist gemacht." „Was verstehst Du unter dem: Gleich-viel was ?" „DaS erste Beste! Das kann man nicht lehren. Es kommt nur darauf an, daß man es wagt!" „Daß man es wagt?" rief ich fast weinend. „Du dauerst mich, armer Tropf! Man macht einen Spaß, man amüsirt sie. man flucht ein wenig, man raucht, man verhöhnt die Pro-fesforen. Sie merken, daß man ein Taugenichts ist und dann geht Alles von selbst! Wie kann man in Deinen Jahren so ein Einfaltspinsel fein," fuhr er mit einem vertraulichen Schlag die Achsel fort, „hast Dn wirklich nicht das Herz zu reden nun so schreibe einen Brief." Das war «ine Blitzstrahl in tiefer Finster-niß. Schriftlich konnte auch ich mich als ein Taugenichts anstellen nnd schon studirte ich am ersten Satz meiner Epistel, als der lange Julius mich mit der Ermahnung verließ: „Mach's wie Du kannst! Kommst Tu nach den Ferien ohne eine Liebschaft wieder, so sieht Dich kein Mensch mehr an!" Ich nahm von Tag zu Tag immer mehr ab und träumte nur von der Liebschaft, zu der ich verurtheilt war. Ich hatte ja keine Wahl: — 2 — der Bevölkerung im Contacte, daß sie deren Wünsche und Bedürfnisse nicht kennen sollten, oder glauben die Lehrer, daß die Bevölkerung die Anschauung von Jünglmgen, die selbst kaum der Schule entwachsen sind, und weder Menschenkenntniß noch Lebenserfahrungen be-sitzen, sondern sich einfach als Marionetten miß' brauchen lassen, ohne Weiteres acceptiren wird? Die Landbevölkerung achtet und schätzt die Neuschule, weil darin wirklich vieles gelehrt wird, waS ihren Kinder» gegenüber den geän-derten Zeitverhältnissen zur Aufrechthaltung der Existenz und Verbesserung der materiellen Lage nöthig ist. Die Landbevölkerung achtet und schätzt die Schule, in welcher bisher Gelegenheit geboten war, anßer der slovenischen Sprache noch deutsch zu lernen, und sich in dieser Sprache so auszubilden, um nach Vollendung der Schule überall hin sein Brod verdienen zu können, sei es, daß die Kinder dem Handel-, dem Gewerbe-, dem Lehr- oder sonstigem Stande, oder auch der Landwirthschaft sich widmen wollen; ohne Kenntniß der deutschen Sprache ist ein ersprießliches Vorwärtskommen in der Welt nicht denkbar und diejenigen, welche heute dem deutschen Unterrichte so gerne den Garaus machen wollen, wären heute ganz ge-wiß nicht Professoren over Advocaten, sie wären überhaupt gar nichts, wenn sie nicht recht eifrig „deutsch gelernt hätten." Gerade diese Vorbilder sind es, welche der Landbevölkerung den Werth der deutschen Sprache am augenscheinlichsten machen und sie bestimmen, diejenigen als ihre ausgesprochensten Feinde zu erklären, welche den Unterricht der deutschen Sprache in den Volks-schulen aufheben wollen. Die Anschauung einiger fanatisch denkender, sogenannten „Bolksbeglücker" und unreifer Jünglinge, die traurig genug. „Volksbildner" sich nennen, hat für die Bevöl-kerung gar keine Bedeutung. Gerade bei der letzten Lehrer-Conferenz zeigte es sich am deut-liebsten, daß die älteren Lehrer den richtigen Blick für die Zukunft und das Wohl der Be-völkeruug hatten, u. zw. dadurch, daß sie für die Beibehaltung der deutschen Unterrichtssprache stimmten. Die?e alten Lehrer haben eben Lebens-erfahrung und wissen, was dem Volke Noth thut. Die Bevölkerung will daher, daß in der Volksschule an dem deutschen Unterrichte festge-halten werde. Die Bevölkerung will nicht, wie es der Wille einiger Volksanführer ist, ewig an die Scholle gebunden sein, sie will sich nicht den Pervaken geistig und materiell überliefern. Die Bevölkerung will selbstständig denken und handeln, sie will über ihr Geschick und ihre Zukunft selbst entscheiden, sie will an die Ver-bessening ihrer Existenz selbst Hand anlegen, da ihre slovenischen Abgeordneten bisher be- Ein Liebesabenteuer oder die Schande! So ging ich mit einem ganzen Pack vorräthiger Liebesbriefe in die Ferien, und nichts fehlte mir als eine Geliebte, an die ich sie adreffiren konnte, so ernstlich ich mich auch nach einer solchen umsah. Ich war nicht schwer zu befrie-digen; brau» oder blond sollte mir gleich sein, auf die Gestalt kam eS mir ebensowenig an. Im Alter dachte ich sie mir ungefähr zwischen 14 und 45. Ach, ich fand dennoch keine, oder vielmehr alle, die ich fand, flößten mir eine solche Scheu ein, daß es mich beim bloßen Gedanken, ihnen eine meiner Liebesepisteln vorzustellen, mit Gänsehaut überlief. Meine Mutter, ein richtiges Kind der Ge-gend, langsam und friedlich, kümmerte sich nicht im mindesten um den Grund meiner Betrübniß. Wenn sie sich mit ihrer täglichen Gesellschaft, Madame BohourS, von mir unterhielt, pflegte sie zu sagen: Karlchen ist etwas gar zu still. Wäre es noch wie früher so machte ich einen Abbe auS ihm. Es war so bequem für die Eltern. Ihr seht, sogar meine Mutter war der gleichen Meinung wie der lange Julius. Madame Bonhours, die Frau des ersten Notars von Besancon kam viermal wöchentlich zu uns, und an den andern drei Tagen besuchte meine Mutter sie. Dann saßen die beiden Frauen so ihre sechs bis sieben Stunden einander gegen-über und wechselten sparsame Worte in dem schleppenden Dialekt der Grafschaft. Täg- wiesen haben, daß sie für die flovenische Land-bevölkerung weder Herz noch Sinn, noch das Verständniß haben, ihre Interessen zu vertreten, sondern ohne die Bevölkerung zu hören, ohne ihr Rechenschaft über ihre Thätigkeit in den Vertretungen abzulegen, ohne sich um die Be-völkerung, sobald ihr das Mandat au» der Hand genommen wird, weiter zu bekümmern, — einfach ihre Sonderinteressen fördern, und ihr Schäfchen in'S Reine bringen, die Bevöl-kerung aber durch immer größeres Steuerbe-willigen einfach zu Grunde richten. Diejenigen, welche die Erlernung der deutschen Sprache unmöglich machen wollen, erklären wir als die größten Feinde der Slovenen. Sollte der Be-zirksschnlrath in Pettau die Stimme der Land-bevölkerung nicht hören wollen, sonder» in ver-bissener Wuth gegen das Deutschthum seine Stellung dazu mißbrauchen, den Beschluß der Lehrerconferenz wirklich durchführen zu wollen, dann uiüßie man allerdings dort Schutz und Hilfe suche», wo sie für den deutschen Unterricht am Ersten zu erreichen sein wird, nämlich beim Deutschen Schulverein. Rohitsch-Saucrbruim, 27. Juli. (Orig.-C.) [E i n e kleine Entgegnung.] Auf die tn Nr. 60 Ihres geschätzten Blattes aus Sauer-drunn vom 24. Juli datirte Notiz erlauben Sie mir nachstehende Bemerkungen zu machen: Die Frequenz vom Jahre 1854 im Curorte Rohitsch-Sauerbruu» betrug nicht 2442, sondern 2511 Personen, eine noch höh'te Frequenz und zwar die höchste bisher, hat das Jahr 1856 auszu-weisen mit der Zahl von 2922 Personen. Was die Theaterfrage anbelangt, so ist diese vor-d e r h a n d ziemlich erlediget, d. h. es wird kein Theater gebaut. Ich leugne nicht, daß es für die Curgesellschast sehr erwünscht wäre, hier, wenigstens an regnerischen Abenden sich die Zeit in einem Musentempel angenehm abzukürzen, doch müßte der betreffende Theaterdirector nahmhaft von Seite der Landschaft unterstützt wer-den, weil er sonst nicht in der Lage ist, eine auch nur halbwegs geeignete Gesellschaft zu er-halten. Hoffentlich wird die neue Direction be-müht sein, in dieser Richtung auch den Wünschen des Cnrpublicums Rechnung zu tragen, doch dürften dieser ganz andere Motive zur Grund-läge dienen, als sie von gewisser Seite bisher aufgestellt wurden. Der vielgeschäftige Herr Rentier Kurtz hat wohl viel Wasser aufgewirbelt und dabei eine Selbstlosigkeit entwickelt, die wohl Bewunderung verdient. Gewiß aber wird ihn der zukünftige Director sich nicht zum Muster nehmen! Schönstem, 26. Juli. (Orig.-Corr.) sE i n lich sagten sie das Gleiche immer zur nämlichen Stunde. Ob Madame Bonhours hübsch oder häßlich sei, hätte ich nicht zu sagen gewußt; denn sie war für mich ohne Alter. Es war eben immer die gleiche Madame Bonhours. ein Möbel, das ich gewöhnt war immer am gleichen Ort zu sehen. Stellt Euch, »»eine Freunde, eine Frau von kräftiger Statur, in einem weiten schwarzen Rock vor. Sie hatte in einer Schublade bei uns eine gefältelte Haube, mit der sie ihre Straßen-Haube beim Eintritt vertauschte. In einer uu-geheuren Tasche von geblümten Stickereien, die ihr an sehr langen grünen Schnüren am Arme hing, trug sie ein Strickzeug. Hatte sie ihren Platz eingenommen, so befestigte sie den Beutel am hinteren Stuhlbein, und diesen Umstand bitte ich sich zu merken, denn darauf fußten meine Hoffnungen, es war der Ausgangspunkt meines Glückes, die Ursache meiner Leiden. Madame Bonhours verwöhnte mich nicht, aber sie gönnte mir hie und da einen wohl-wollenden Blick und pflegte gähnend zu sagen: „Ihr Karlchen wird mit der Zeit nicht garstiger aussehen als ein Anderer, Madame Nodier," worauf meine Mutter dann sagte: „Es scheint, er wird weder hinkend noch bucklig werden." Man kann sich nicht vorstellen, wie viel Madame BonhourS und meine Mntter zusam-men gähnten. ES schien wirklich ihre Art sich zu amüsiren. Abderitenstückchen.] Verflossenen Sonntag saßen in einem hiesigen Gasthause mehrere Herren, darunter die beiden nationalen Eiferer Bäckermeister Eduard Woschnjak und Grob schmied Martin Hlepp. Wie schon oft, so ent-stand auch diesmal zwischen einigen deutsch ge-sinnten Herren und den vorgenannten Slovenen ein tiitziges Wortgefecht. Letztere begannen nun die Schale ihres unmotivirten Zornes über die „Cillier Zeitung" und den „Bauernfreund" zu entleeren, und da bekanntlich die Herren Ultras in ihren Ausdrücken nichts weniger als wählerisch sind, so überfloß bald eine Cascade von Schimpf- und Schmähworten die beiden Blätter. Doch damit noch lange nicht zufrieden, und wohl auch, uni geistreich zn scheinen, nah»! der Sanerteigkneter eine Bleifeder, strich auf der slovenischen Zeitung das Wort „Freund" durch und schrieb an Stelle desselben „Fänger". Der Grobschmied, dem dieser Witz über alle Maßen gesiel, klatschte Beifall und brüllte: „so ist eS recht, fomit heißt denn das neue Blatt „Bau-ernfänger." Ein altes Sprichwort fagt, daß Narren ihre Namen gerne überall hinkritzeln, sollte nicht vielleicht Herr Wofchnjak, einem unbekannten Dränge folgend, gehandelt und dabei feinen Namen verwechselt haben? Wie dem auch sei. wir gönnen dem Genannten herzlich gern sein Sonntagsvergnügen und rathen ihm. im alten Meidinger noch einige für ihn neue Witze zu studieren, damit er bald wieder vor einer größeren Gesellschaft mit seinem Geiste glänzen kann. Wie», 28. Juli. (Orig.-Cor.) sDaS G e» schenk an G alizi e it.] In der nächsten Sessionsperiode wird sich das Abgeordnetenhaus mit einer Angelegenheit zu besassen haben, welche bereits jetzt in den Zeitungen lebhaft discutirt wird, es ist dieß die Frage der galizischen Grund-entl astung. DaS Ministerium hat, wie gemeldet wird, beschlossen, diese durch verschiedenartige aus der absolutistischen Periode herrührende ein-ander widersprechende Verfügungen ziemlich ver-wickelte und verwirrte Frage zu lösen. Worin diese Lösung bestehe, darüber hat man selbst« verständlich kein Urtheil, so lange der Wortlaut deS ministeriellen Beschlusses nicht vorliegt; es erübrigt uns also vorläufig nur unsere Leser auf die Lösung dieser Frage vorzubereiten, d. h. sie mit dem eigentlichen Gegenstand der Frage, um die es sich handelt bekannt zu machen und die Gesichtspunkte zu kennzeichnen, von denen dieselbe aufgefaßt und beurtheilt werden kann. Als im Jahre 1848 die Robott aufgehoben und der Bauer plötzlich von den bis dahin ihm auf-erlegten Verpflichtungen befreit wurde, da han-delte eS sich bekanntlich um die Frage, wie die- Ich war klein für mein Alter und Mada-me BonhourS überragte mich um einen guten Kopf. Sobald sie einen Fuß ins Haus fetzte, erkannte man ihren kräftigen Tritt in den gut gewichsten großen Schuhen mit den zolldicken Sohlen. In gewissen Augenblicken, wenn sie nicht gähnte sah sie aus, als ob .... nun, Chr. v. Balzac beschreibt das in einen, seiner bewundernswürdigen Romane. Sie hatte das Aussehen einer Frau von gar zu blühender Gesundheit, deren Gatte mit Geschäften über-laden ist. In diese Madame Bonhours beschloß ich mich zu verlieben, um den langen Julius und seinen Kameraden nicht lächerlich zu werden. An einem der letzten Fereintage hörte ich meine Mutter zu ihrer Freundin sagen: „Liebe Cle-mentine, reiche mir Deine Scheere her." „Clementine!" Dieser Name macht mir einen besonderen Eindruck. Wie? dachte ich höchst erstaunt, Madame BouhourS ist also eine Frau? Dieser Gedanke schien mir zuerst unerhört, aber nichtsdestoweniger betrachtete ich Clementine aufmerksam. Die sich mechanisch hin- und her-bewegende Hand war dick aber sehr weiß; die etwas schläfrigen Augen blickten freundlich und zufrieden, und wahrhaftig unt.r der gefälteten Haube guckten blonde Haare hervor. Grade jetzt gähnte Sie und zeigte zwei Reihen blendendweißer Zähne. Ja wahrhaftig, Madame BouhourS konnte, alles in allem, höchstens 32 oder 35 — 3 — jenigen, welche hiedurch in ihren Privilegien verkürzt wurden, entschädigt werden sollten. Die Remedur bestand in der Schöpfung von Grund-entlastungSfondS. Der Staat sollte zu Zwei-Dritteln auskommen, der Bauer ein Drittel bei-tragen. Nun war aber der Bauer in Galizien absolut nicht in der Lage die auf ihn entfal-lende Beitragsquote zu leisten. Es wurde daher verfügt, daß der Staat die für das Kronland Galizien ausfallende Quote in Vorschüssen zu leisten habe. Diese Vorschüsse sind nun im Laufe der Zeit zu der refpectaben Höhe von 72 oder 75 oder gar 80 Millionen (über diese Ziffern herrscht eben Meinungsverschiedenheit) jedenfalls also zu einer bedeutenden Summe angewachsen, und es handelt sich jetzt, da man daran geht, die Regelung dieser Angelegenheit in Angriff zu nehmen, darum, ob das Land Galizien dem Staate gegenüber als Schuldner von 80 Mil-lionen zu betrachten sei, und ob der Staat, da an eine Eintreibung dieser Summe nicht zu den-ken ist, wenn er diese Schuld einfach streicht, dem Lande Galizien ein Geschenk von 80 Mil-lioueu macht, oder ob die getroffenen Verfü-gungcn, denen zufolge der Staat mit dem Bei-trage zur Grundentlastung für Galizien aufzu-kommen hatte, auS politischen Gründen, aus Rücksichten der Staatsnothwendigkeit erflossen sind. Der Unterschied liegt aus der Hand. Denn im letzteren Fall« hat der Staat diese Rücksicht gegen Galizien in seinem eigenen Interesse geübt, er kann demgemäß anch gar nicht als Gläu-biger dem Kronlande gegenüber angesehen werden, und von einem Geschenke, welches, wenn die 80 Mil-lionen Vorschüsse heute einfach gestrichen wer-den, der Staat etwa hiemit dem Kronlande Galizien machen würde, kann gar nicht die Rede sein. Man sieht, die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, denn für beide Anschauungen las-sen sich gewichtige Gründe inS Feld führen. Sie ist jedenfalls controvers — und mußte, wen» sie nicht aus dem Wege des Uebereinkommens geregelt wird, vor das competente Forum, d. i. vor das R.ichsgericht gebracht werden. Es ist aber zu hoffen und zu wünschen, daß ein sol-cher Apell an das Reichsgericht sich nicht als nothwendig erweise, sondern daß zwischen den Abgeordneten aus Galizien und der versassungS-treuen Partei eine Verständigung erzielt werde. Und diese Verständigung ist ja leicht möglich. Denn die Liberalen haben sich den berech-tigten Wünschen und Forderungen der anderen Nationalitäten niemals verschloffen, und sie werden für die Forderungen der Abgeordneten aus Galizien auch in der Frage der Grundent-lastung nicht unzugänglich sein. Freilich kommt aber hiebei Alles darauf an, ob die Abgeord-neten auS Galizien auch den festen Willen ha- Jahre alt fein; — wo hatte ich denn nur meine Augen, so lange das zu suchen, was mir so nahe war. Eine Frau Notar, — das war ja gerade, was mir noht that, und schon lachte ich den langen Julius mit seiner GerichtSschreiberin aus. Ich stand auf und glühte bis in die Na° fenfpitze vor Aufregung, stürzte auf mein Zim-incr, wo ich aus dem ganzen Pack den zärtlich-sten und kecksten Liebesbrief heraussuchte, und fühlte die leer gelassenen Räume mit dem wohl-tönenden Namen Clementine. Dann schlich ich wieder inS Zimmer, und es gelang mir, unbe-merkt meinen Brief in den geblümten Strickbeu-tel zu stecken. Meine Brust schwoll und ich setzte mich an das andere Fenster, um die Unglück-liche zu betrachten, deren Ruhe ich soeben auf immer gemordet hatte. Gegen 5 Uhr f'agte meine Clementine wie gewöhnlich: „Es soll mich wundern, ob Herr BouhourS mich abholt? und meine Mutter er-wiederte: „Es scheint mir er wird wohl kommen, meine Liebe!" Ich hatte gar nicht an Herrn Bonhours gedacht, der em untersetzter brünetter Mann von sinstremAussehen war, der solche Briefe wie den meiuigen an seine Frau leicht übel nehmen konnte. Um den Mund hatte er einen bösen Zug, der mir glötzlich vor Augen stand. Kalter Schweiß stand mir auf der Stirn und ich malte mir den Augenblick aus. da derFürchterliche mich auftragen nehmen und zum Fenster hinaus befördern würde. ben, die Sache auf einer rechtlichen Basis, auf einer Grnndlage die das Rechtsgefühl der Steuer-träger in den andern Ländern nicht verletzt, zum Austrag zu bringen, oder ob sie es vorziehen werden, sich zum Behufe eines für Galizien zu erlangenden Benesiciums sich wieder in der bis-her beliebten Weife mit der Regierung und den Clubs der Rechten in Transactioncn und Tausch» geschäfte einzulassen. Die Rechtsanschauung, daß der Staat für Galizien aufzukommen habe, hat ja gewiß Manches für sich ; aber dieser Gedanke ist ein centralistischer und er verliert bedeutend an Beweiskraft, fobald man denselben vom fö-deralistischen Standpunkte aus geltend machen will. Der Vertreter dieser Anschanung ist aber eben Minister Ziemialkowski; die entgegenste-hende Meinung, wonach Galizien als Schuldner des Staates betrachtet werden müffe. ist von Niemandem so entschieden, ja so schroff hervor-gehoben worden als vom Hoftath Lienbacher. Dieser einfachen Thatsache gegenüber nimmt es sich gewiß sehr komisch aus. wenn jene liberalen Blätter, welche heute denselben Standpunkt ein-nebmen, von der andersgesinnten Preffe der Vor-wurf der Hetzerei gemacht wird. Offenbar haben alle diese edlen Organe die Haltung des Hof-rathes Lienbacher in dieser Frage ganz vergessen, sie würden sonst entweder schweigen, oder sie wären gezwungen ihn als den Haupthetzer voran zu stellen. Und so was wird ihnen doch im Traume nicht einfallen! Kleine Hyronik. Cilli. 2g, Juli. [G e m e i n d e r a t h.) Morgen, den 30. d. halb 11 Uhr Vormittags findet eine vertrau-liche Besprechung des Gemeinderathes statt. Nach dieser Besprechung versammelt sich der Annen-rath tu einer Sitzung. [Militärische«.] Am 8. August l. I. beginnen in Laibach die Uebungen der Trup-penkörper mit gemischten Waffengattungen, zu denen auch das hier stationirte 35. Feldjäger-bataillon und eine Escadron des l2. Uhlanen-reyiments aus Klagenfurt zugezogen werden. D»e Uebungen leitet der Truppendivisionär FML. von Stubenrauch. Während der Dauer der Uebungen, die bis 2. September währen werden, wird der Besuch des LandeScommandirenden FZM. Kühn aus Graz erwartet. sCasino-Bereiit.] Wie wir so eben erfahren, hat der hiesige Casino-Verein beschlossen, wie alljährlich, so auch Heuer am 18. August zur Feier des GeburtsfesteS Se. Majestät des Kaisers ein Festkränzchen zu veranstalten. — Wir machen bei dieser Gelegenheit aufmerk-fam, daß Fremde, welche sich zur Sommerfrische gegenwärtig in unserer Stadt aufhakten, nach Jetzt steckte Clementine die eine Stricknadel in das Haar, wie sie immer that, wenn sie eine, da« gewöhnliche Programm der Unterhai-tung unterbrechende Mittheilung zu machen hatte: „Es soll mich wundern, ob ich Ihnen schon gesagt habe, Madame Nodier, daß Antonin und Lois nächsten Donnerstag kommen?" „Es scheint mir, Sie haben es mir erzählt, Liebe, da ich es weiß" erwiederte meine Mutter. AlleS tanzte vor meinen Augen, niemals in einem ganzen Leben habe ich mehr solche Angst ausgestanden, wie damals, denn Antonin und Lois waren die Brüder von Madame Bon-hours: Lois ein stämmiger Pächter aus der Borgogne; Antonin ein Kaoallarie-Hauptmann. Wieder schlich ich vorsichtig hinter Madame BonhourS Stuhl, die ich schon nicht mehr in Gedanken „meine Clementine" nannte, und versuchte mit der Hand in den Beutel zu gelan« gen, um deu unglücklichen Brief heraus zu holen. „Was machst Du, Karlchen?" frayte mei-ne Mutter in den schleppenden Ton, während ich die dicken Fäuste und die behaarten Arme des Bauerntölpels, den entblößten Säbel des Ka-vallarie-Hauptmanns und die giftige Miene des Notars leibhaftig von mir zu sehen glaubte. Ach, wie batte ich nur daran denken können, mich mit dieser abscheuliche» Familie einzulassen. „Ich hob das Sacktuch vom Boden auf," sagte ich zitternd und gab dasselbe, das ich den Statuten als Gäste eingeführt werden und an obiger Unterhaltung Theil nehmen können, wenn sie einem DirectionS-Mitgliede vorgestellt und von diesem iu'S Fremdenbuch eingetragen werden. sM areiner freiwillige Feuer-wehr.] Tie genannte Feuerwehr veranstaltet am 6. August in Puschnik^S RestaurationSgarten ein großes mit einem Glückshafen verbundenes Gartenfest. Bei demselben werden zwei Musik-Kapellen concertiren. Am Abende wird dann ein Feuerwerk abgebrannt werden. (Unsere Schloßruiue.] Die k. k. Central-Commission für Kunst und historische Denkmale hat in ihrer letzten Sitzung über An-regung des Konservators von Luschin beschlos-fett, sich an den steirischen Landes-Ausschuß zu wenden, damit einige Erhaltungsarbeiten an der Ruine Ober-Cilli durchgeführt werden. [Einer saueren Arbeit] haben sich die beiden Damen Grasellijeva und Murnikooa in Laibach unterzogen; — sie sammelten für den Rarodni Dom. „Slov. Nar." weiht dem wie er selbst gesteht „mühevollen" Unter-nehmen den ortsüblichen Ruhm. [DerTeufel i m S e tz k a st e it.] In unserem Berichte über das zweihundertjährige Jubiläum des einheimischen Infanterie- Regi-mentes hat uns der Kobold des Setzkastens mehrere Schnippchen geschlagen. So heißt es unter anderem im gedachten Berichte: „Glän-zend fiel die Bewirthung den Mannschaft aus, zu welcher der Landtag 1000 und die Stadt Marburg 30 Hektoliter gespendet hatten." Unsere Leser werden wohl erkannt haben, daß die erste Spende die vom Lande gewidmeten 1000 fl. betrifft, denn 1000 Hektoliter Wein wären des Gute» etwas zu viel. [Im Bade.] Vorgestern wurde ein Ca-puciner-Frater beim Baden in der Sann von einem plötzlichen Unwohlsein besallen, stürzte zu. samme» und entrann nur durch rasches Ein. springen des Bademeisters der Gefahr des Er-trinkens. [Glücklich gestürzt.] Der Spengler-lehrling Carl Rothschädl stürzte gestern vom Dachgerüste des Strauß'scheu Neubaues. Glück-licher Weise verfing er sich an einem Balken ungefähr in der Höhe des ersten Stockwerkes, blieb daselbst hängen bis er mittelst einer Leiter herabyeholt wurde. Der Genannte erlitt nicht die leiseste Verletzung. [Ein Bruderzwist] ist im Lager der Tschechen ausgebrochen. Der bekannte Prüfung«-erlaß hat die edlen Seelen in Harnisch gebracht was sie aber nicht hindert sich in Hemdärmeln zu balgen. Die „Politik" und „Narodny Listy* — die Vorarbeiter des Laibacher „Naro'd" — 4 — leisten wie bekannt in Bezug auf Rohheit gegen die Deutschen seit jeher Großartiges, diesmal jedoch falle» die Dioscuren übereinander her, werfen sich Bestechlichkeit, Lüge, Verhetzung. Denunciation, Narrheit und weiß der Himmel was sonst noch Alles vor. Das feine Duell hat übrigen» keine größere Bedeutung, denn — Pack schlägt sich Pack verträgt sich. [„Ach die Gattin ist's die theure!"] Kürzlich kam der Besitzer Jacob Sternad aus Globoke in etwas betrunkenem Zustande nach Hause, wo sich zwischen ihm und seiner theuren Ehehälfte bald ein Wortstreit entspann, der da-mit endete, daß die zärtliche Gattin zuerst einen Stiefelknecht, dann einen Fußschemel ergriff, und dann, als sich diese Instrumente noch zu weich erwiesen, nach einer kleinen Holzhacke langte, mil welcher sich dem Ehegesponse mehrere Hiebe auf den Kopf versetzte, so daß derselbe besm« nungsloS zu Boden stürzte und längere Zeit zur Heilung der erhaltenen Liebkosungen brauchte. Meuchelmord.] Am 10. d. wurde der Reservist Marti» Opreschnik in Oberscheger (Bez. Trachenburg) todt aufgefunden. Den Er-Hebungen zu Folge soll den Genannten als er zur Grasmahd ging ein gewißer K all in an aus Eifersucht erschossen haben. [Plötzlicher Tod.] Aus Trifail wird uns gemeldet, daß daselbst an, 24. d. der Besitzer Marcus Xager eines plötzliches Todes ge-storben sei. Man muthmaßt eine Vergiftung, zumal derselbe wenige Stunden vor seinem Ver-scheiden sich noch der besten Gesundheit erfreute. Man sieht daher mit großem Interesse den Er-gebnissen der gerichtlichen Obductiou entgegen. [Ein? aufregende Notiz] dringt die Tageschronik deS .Gil Blas": ES war in einer Spielgeselschast. Das Baccarat befindet sich im vollen Train und in einer Ecke wird eine Partie Ecart« mit aller Dampfkraft gespielt. Ein Spieler hat bereits 28,000 Francs verloren. Sein Gegner wendet fast jeden Augenblick den Carreau» König um. Da erhebt sich der unglückliche Spie-ler, erfaßt die Karten mit zitternden Händen und stürzt in ein Nebengemach, in welchem er sich verbarricadirt. Plötzlich hört man einen Schuß; man stößt die Thür ein und sieht — an der Wand geklebt den Carreau-König, welchen der Spieler mitten durchs Gehirn geschossen hatte. [Das Alter der deutschen Uni-v e r si t ä t e n.] Bekanntlich begeht die Würz-burgpr Hochschule in den Anfangstagen des August dieses JahreS die Feier ihres 300jährigen Bestehens. Bei dieser Gelegenheit erscheint es am Platze, die Reihenfolge, in welcher die jetzt bestehenden Universitäten deutscher Sprache ins Leben gerufen sind, unter Beifügung des Gründungsjahres hier anzugeben. Die Zusammen- statt des Briefes herausgezogen hatte, Madame Bonhours ab. „Danke Dir, Karlchen," sagte Madame Bonhours, und meine gute Mutter ermähnte Ulich: „Man sagt „Madame" und verbeugt sich dabei, Karlchen." Ich war mehr todt als lebendig. Zwei Stunden lang kreiste ich um den fürchterlichen Beutel, innner umsonst, er gab den Brief nicht heraus. Endlich fragte Madame Bonhours : „Sag, was hast Du, Karlchen? ES sollte mich wundern, wenn Du nicht nächstens überschnappst." „ES scheint mir fast so," sagte meine Mutter strenger als gewöhnlich und hörte auf zu stricken. „Entschuldigen Sie ihn, Liebe. Ich weiß nicht, was den Einsaltspinsel sticht. Geh' in Dein Zimmer und sie nach, ob ich dort bin." Einen Schrei der Verzweiflung unterdrückend eilte ich. fort und ließ meinen Brief im Strick-beutel zurück. Weinend nahm ich von Allem, waS mir lieb war, dort Abschied und schrieb dem langen Julius einen Brief, den ich noch besitze und in dem eS heißt: In schlaflosen Nächten wird mein Gespenst vor Deinem Bette stehen und aus der Tiefe meines Grabes wird Dich meine Stimme erreichen tc. Als ich zum Nachtessen hinunter utußte, fragte ich die Mutter: „Hat sie ihrem Beutel mit?" „WaS meint er?" fragte mein Vater. „ES scheint mir, daß der Junge ver-dummt." „Fort, ins Bett," sagte die Mutter. Fürchterliche Gedanken raubten mir den Schlaf, bis eine tröstliche Idee mich beruhigte. Der Strickbeutel war fo unendlich geräumig. Was hinunterfiel, mußte wie auf dem Meeres-gründe verborgen ruhen. Vielleicht blieb mein Brief dort versteckt, bis Madam« Bonhours, ihr Gatte, der Landmann und der Kavallerie-Hauptntann gestorben waren. Damit schlief ich ein und hatte beim Erwachen Alles mit ein-ander vergessen. Aber eben war ich im Begriff, aus dem Bette zu springen, als es stark an die Thür pochte, und mit der Erinnerung kam der kalte Schweiß über mich. „Nicht herein!" schrie ich, „ich bin im Hemd!" denn ich glaubte, der Kavallerie-Haupt-mann müsse mit dem Säbel hinter der Thür stehen, und hoffte, er werde diese Situation eines unbekleideten Jünglings respectiren. Die Thür aber öffnete sich trotz Allem und der kleine Ausläufer der Bonhours trat ein. „Herr Charles," sagte er, „hier ein Brief von der Patronin, mit dem sie mich ganz extra herschickt." „Ja. meine Clementine schrieb »lir, und der lange Julius hatte wohl Recht, wenn er sagte: „Die Weiber können uns nicht wider-stehen." stellung ergibt: Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386, Leipzig 1409. Freiburg 1454, Greifswald 1456, Bafel 1460, München 1472, Tübingen 1477, Marburg 1527, Königsberg 1644, Jena 1558, Würzburg 1582, Gießen 1607, Kiel 1665, Halle 1694, Brcslau 1702, Göttingen 1737, Erlangen 1743, Berlin 1810, Bonn 1818, Zürich 1833, Bern 1834, Straß-bürg 1872 (1567). [Eine a l l e r l i e b st e Statistik.] Den letzten offiziellen Angaben der italienischen sta-tistischen Bureau'S entnehmen wir, daß im letzte« Jahre von 100 Brautleuten in Venedig 57 weder lesen noch schreiben konnten; in anderen italienischen Städten stellte sich die Zahl derselben auf 61 in Neapel, auf 65 in Palermo, auf 75 in Cagliari, auf 79 in Catania, auf 81 in Syracus, auf 86 in Cofenza. Die Stadt Italiens, welche die geringste Zahl von Leuten ausweist, die nicht lesen und schreiben können, ist Turin, von 100 Brautleuten waren nur 16 des Lesens und Schreibens unkundig; nach ihr kommt Sondrio mit 17, Novara mit 24, Ales-sandria mit 29, Mailand und Genua mit je 35, Florenz mit 49 und Rom mit 59. [D i e E r b e n d e S Pap st e s.] Wie von uns bereits mitgetheilt wurde, haben die Erben Pius IX. den italienischen Staat gerichtlich be-langt, daulit er ihnen die von diesem Papste während eines Zeitraumes von sechs Jahren nicht eingehobene Civilliste in einem Gesammt-betrage von 15 Miaionen Lire zurückerstatte. Die Entscheidung des Oberste» Gerichtshofes zu Rom in dieser Angelegenheut ist soeben er-gangen und werden in derselben die Erben, wie vorauszusehen war, zurückgewiesen, da die Civilliste nicht für Pius IX. persönlich, sondern für den Pabst bestimmt war, der jedoch als solcher nie Geld von der italienischen Regierung annehmen wollte Tie Erben wurden schließlich auch in die GerichtSkosten verurtheilt. [Die g r ö ß t e B l u m e der Welt] ist gegenwärtig im botanischen Garten zu Berlin ausgestellt. Es ist dies die in Sumatra hei-mische Riesenblume Rafflesia Arnoldi, welche im aufgeblühten Zustande drei Meter an der Peri-pherie mißt und ein Gewicht von sieben Kilo-gramm besitzt. Die Riesenblume wurde im Jahre 1818 gelegentlich eines Spazierganges, den der Gouverneur Sir Thomas RaffleS mit dem Botaniker Dr. Joseph Arnold unternahm, in einem Gehölze entdeckt und trägt seither den von ihren Entdeckern ihr beigelegten Flamen. Die Ries'nblume ist für den Reifenden und für die Eingebornen von ungeheurer Wichtigkeit, da sich in dem mächtigen Kelch der Blume Wasser in Ouantitäten bis zu zehn Liter» an-sammelt und die Pflanze solchergestalt alS ganz Meine Clementine schrieb: „Mein Karl! Komm in einer Stunde a» das Julius-Cäsarthor. Ich erwarte Dich dort. Dein für immer! Clementine." Sie gab mir also in aller Form ein Stell» dichein, und Ihr könnt mir glauben, daß mein Glück mich überraschte und ängstigte, denn ich war gar nicht darauf vorbereitet, alle» Leute» von Besancon gleich zu zeigen, daß ich eine so gewichtige Geliebte besitze. Wenn sie doch weniger große Schuhe anziehen und den Strickbeutel daheim lassen wollte. Aber es gab für mich keine Rückkehr; ich zog also ein sauberes Hemd an, wichste meine besten Stiefel, putzte die Knöpfe meiner Uniform und schmierte mir den ganzen Rest meiner Pomade in die Haare. Mit dem Gedanken on meine Uebelthat kam ich mir selber größer vor und fühlte, wie ich es schon äußerlich zu einiger Frechheit brachte, mit der ich den Blicken der Vorübergehenden trotzen konnte. Ihr mögt glauben, daß es nur eine Mystifikation war? O nein, meine Notarin erwartete mich am Thor leibhaftig, angethan mit einem neuen Kleide, leichten Prünellschuheu und mit einem ganz kleinen schwarzseidenen Beutelchen versehen. Alles bewies nur zu deutlich: die Liebe hatte sie kokett gemacht. „Mein Karl," sagte sie leise, während ich Bostoner Dame kehrt von der Leihbibliothek zurück, wo sie sich die neueste Novelle geholt hat. Von einem Bekannten, der ihr zufällig be« gegnet, gefragt, ob sie schon Shakespeare gelesen habe, wirft sie ihr hübsches Köpfchen zurück und erwidert mit vornehmer Nonchalance: „Thäte-speare? Natürlich, gleich nach seinem Erscheinen!" sW a s wird' S geben?] Ein Berliner Blatt erzählt folgende Anekdote; Am Tage der Geburt des jüngsten Prinzen des preußischen Königshauses fragte ein alteS Mütterlein recht neugierig den Kanonier, der da mit der bren-«enden Lunte in der Hand bereit stand, durch so und so viel Kanonenschüsse der Haupstadt das frohe Ereignis zu verkünden: „Hören Se mal, jutes Mänueken. was wird's den nu, n Prinz oder 'ne Prinzessin i" Da antwortete der Soldat, ein Sohn Polens, ganz lakonisch: „Das wird Herr Leitnant schon befehlen." sGe fangen.] Pfarrer: „Ich habe Euch holen lassen, Hummelbauer, weil es im ganzen Orte heißt. Ihr habet die Leuchter vom Altare gestohlen! Was habt ihr dagegen zu sagen?" — Hummelbauer: „Daß deeS a dumm'S G'fchwätz ist vou de Leut', den i bi scho wenigstens zwai Johr nemma in d' Kirch' komme!" — „So, so, Hummelbauer. das hab' ich bloß wissen wollen." [„ D c r junge Kikeriki."] Das Wiener humoristisch- satirische Volksblatt „Der jun-ge Kikeriki" muß noch immer gegen die Ungunst der k. k. Tabaktrafiken kämpfen. Er wird also gleichsam gezwungen, feine Lebensreife in einem Coupö „für Nichtraucher" zu vollbringen. Diese Zwangslage, in der sich dies lieberal-gesinnungs-tüchtige, und daliei noch immer fröhliche Blatt befindet, möge allen Freunden des frohen, freien Gedankens die Erkenntniß nahe legen, daß der „junge Kikeriki" von frommen Wünschen allein nicht leben kann, daß er vielmehr auch abonnin werden muß, und zwar geschieht das am geschick-testen per Adresse: Wien, l , Schulerstraße 14. Herichtssaat. ^Schwurgerichts-Repertoire. ] In der ersten Woche der am 31. d. beginnenden SchwnrgerichlSsession kommen nachstehende Fälle zur Verhandlung: Montag, 31. Juli. Vors. Hoft. Heinricher: Filipp Letonja, Todtschlag. Verth. Dr. HigerSperger; Alois Lasic, Todtschlag. Verth. Dr. HigerSperger; D i e n s-tag, l. August. Vors. LGR. Levizhnik: Josef Smoditsch, Nothzucht und Schändung, Verth. Dr. Sernec; Martin Makovec, Nothzucht. Verth. Dr. Sernec; Mittwoch, 2. August. Vors. LGR. v. Schrey: Franz Krasser, Nothzucht, Verth. Dr. Stepischnegg; Jakob Gaoesch, Todt- schlag, Verth. Dr. Stepischnegg; Donners-tag, 3. August. Vors. Hofr. Heinricher: Michl Rateiz, Diebstahl. Berth. Dr. Glantschnigg; Georg Pollner, Diebstahl, Verth. Dr. Glan-tschnigg; Freitag. 4. August. Vors. LGR. Levizhnik: Martin Kostanischek. Nothzucht. Verth. Dr. Langer; Samstag, 5. August. Vors. LGR. v. Schrey: Jakob und Johann Müller, Münzverfälschung. Verth. Dr. HigerSperger. Eingesendet.*) Kaiser Joses-Denkmal. In den nächsten Tagen soll bereits da« Kaiser Josef Denkmal hier eintreffen. Der Platz jedoch, auf dem eS aufgestellt werden soll, ist bis heute noch nicht bestimmt. Es werden auch diesbezüglich verschieden». Ansichten laut, von denen jene, welche den Burgplatz in Aussicht nimmt wohl am meisten Anklang findet. Der Burgplatz ist aber auch schon hinsichtlich der Größe der geeignetste Aufstellungsort. Der Brunnenstock müßte allerdings nicht vor. sondern hinter dem Monumente zu stehen kommen, letzteres selbst aber müßte in einer mit einem entsprechenden eiserne» Gitter umgrenzten BoS-quet-Anlage stehen. Die gegen die Ausstellung am Burgplatze in'S Treffen geführten Gründe fußen hauptsächlich aus den beiden kleinen HäuS-chen, die neben der reizenden der Gemeinde ge-hörigen Rumpelkammer (ehemals Feuerlösch-Requisitcn-Depositorium) stehen uud ganz gewiß ein respectwidriges Dasein fristen. Nachdem übrigens, wenn es Gott und dem löblichen Ge-meinderathe gefallen sollte, diese ebenso primitiven als schmutzigen Häuschen nach längst vollstreckter Dienstzeit abgetragen werden, so wird die Um-gebung des Denkmals mit einem Schlage eine bessere sein, und wenn dann gar der durch die Abtragung gewonnene Raum eine passende Ver-wendung fände. — vielleicht durch Anlage einer offenen Gallerie zur Aufnahme von Römersteinen ic. — fo würde der deutsche VolkSkaiser mitten unter den Bürgern der Stadt, die Augen auf das Steueramt gerichtet, im Sinne vieler Leute am richtigen Platze sich befinden. Es wäre wünfchenswerth. wenn auch gegentheilige An-sichten öffentlich zum Ausdrucke gelangten. Ich selbst bin gerne bereit einen diesbezüglichen Federkampf aufzunehmen. Ein Mitglied des Stadtver-schönerungS'Vereines. PolkswirMchaMiches. sD i e E x n t e.] Die „D. Ztg." schreibt: „Eine quantitativ, und waS noch mehr besagen will, qualitativ glänzende Ernte ist in den maß- *) ftät Form und Inhalt ist die Redallion nicht verantwortlich. vorzügliches Wasserreservoir fungirt. Also b--besitzt daS glückliche Sumatra neben dem Brod-bäum auch die Wasserblume. sEin kühner Seefahrer.] Nicht ein Amerikaner, sondern ein Norwege ist es dies-mal. der die Fahrt über den atlantischen Ozean ganz allein und in einem einfachen Ruderboote zurücklegen will. Er gedenkt die gefahrvolle Reise in 100 Tagen zu vollenden. Seine Vorrähte be-stehen in Konserven, kondensirtem Kaffee und ü0 Gallonen frischen Wassers; außerdem eine fortwährend brennende Lampe, eine Pfeife und ein ausreichendes Ouantmn Tabak. Dieser kühne Seefahrer ist der Kapitän Fred. Rormann. sE i n e Ät ä d ch e n - A u s st e l l u n gl sin-bet, wie alljährlich, zur Zeit in Rezbanya statt. Die walachischen Mädchen versammeln sich auf einen hohen Berge, wohin sie auch ihre Mit-gift, gewöhnlich eine geblümte Truhe, einige Ziegen oder Kühe mitbringen. Die heiraths-lustigeu Burschen wählen unter den Kaudida-tinnen und die Verlobung findet sofort statt. sEine Schwiegermutter e n t-führt aus Liebe.] Bor Eröffnung und nach Schluß der täglichen Sitzungen der Lon-doner PolizeigerichtShöfe ertheilc n die in denfel-ben als Richter fungirenden Ma^istratSpersonen bekanntlich Rath an solche Personen, die die Mittel nicht haben, einen Rechtsgelehrten zu consultiren. Da werden denn oft die sonderbarsten Fragen gestellt, die von den Richtern stets bereit-willigst nach bestem Wissen beantwortet werden, wobei sowohl Fragen als Antworten oft derart sind, daß sie nicht selten große Heiterkeit erregen. Eine derartige Frage wurde am Samstag im Themse-Polizeigericht von einer jungen anstatt* dig gekleideten Frau gestellt, welche den Richter fragte, ob sie ihren Man« nicht zwing?» könne, sie zu ernähren. Wie es scheint, hatte sie sich erst vor Kuzem verheirathct und Anfangs ganz glücklich mit ihrem Mauue gelebt, bis ihre (der Frau) Mutter zu ihnen gezogen sei, seit welcher Zeit ihr Mann sie sehr kalt und abstoßend be-handelt und all seine Zärtlichkeiten nnd Liebkosungen ihrer Mutter zugewendet habe, mit der er schließlich durchgegangen sei. (Gelächter). Ihre Mutter habe Geld, sie aber besitze nichts uud ihr Mann habe sie in der größten Noth zurückge-lassen. Der Richter meinte, er habe noch nie gehört, daß ein Mann mit seiner Schwiegermut-ter durchgegangen sei, denn gewöhnlich liefen die Männer von ihren Schwiegermüttern weg. Unter den Umständen könne er der Applicantin nur rathen, in's Armenhaus zu gehen, die Ar-menbehörden würden dann ihren Mann bald aussuche» und ihn zwingen, etwas zu ihrem Unterhalte beizutragen. sVerfehlte Prahlerei.] Eine junge roth und verlegen neben ihr einherschritt, „Du liebst mich also?" „Es scheint mir," antwortete ich, wie meine Mutter zu sagen pflegte, vor lauter Verlegenheit. „Dann gib mir einen Kuß", fuhr sie fort und ich bot ihr meine Wange. „Nicht so, mein Karl." fnhr sie unerbieter-lich fort, während dem ich beinahe in Weinen ausbrach. „Solltest Du wirklich etwas von Lie-be wissen?" „Das will ich meinen," vertheidigte ich mich, „das ist das Vergnügen, sich wie der lange Julius mit seiner Gerichtsschreiberin zu unterhalten, die ihm Anisette vorsetzt." „Du kleiner Schlingel!" rief sie bewundernd und fasste meinen Arm. Es war noch früh, und wir trafen keine Bekannten, so sehr ich mich auch nach dem großen JuliuS umsah. Meine Clementine anzusehen hütete ich mich wohl und fand, das Glück sei ein schauderhafter Zustand. „Nun, mein Karl,"fragte Clementine „hast Tu keinen Handdruck für mich? Das thut man doch in solchem Verhältnis, mein Verehrer!" „Warten Sie doch, ich kam noch nicht da-zu," entschuldigte ich mich. „Fühlst Tu keine Gewissensbisse, mein Karl, mich vom Pfad der Tugend abgelockt zu haben?" fragte bald darauf meine Clementine. „Parbleu!" brach ich nach dem Muster des langen JuliuS hervor; „lassen wir diese alten Vorurtheile, Liebe!" „Ich bin's zufrieden, aber wirst Du mich im Nothfalle auch zu vertheidigen wissen?" „Natürlich!" rief ich verzweifelt. „ES wundert mich, da Du weißt, daß mein Gatte sehr eifersüchtig und dann ^lutdür-stig wie ein Tieger ist." Ich hatte seit einer Stunde nicht an den Notar gedacht, dessen böse Miene mir plötzlich sehr vorschwebte. Es wurde mir wieder heiß und kalt, aber gleichgiltig sagte ich: „Um so schlimmer für ihn, wenn er sich ereifert." „Auch mein Bruder Lois scherzt nicht!" fuhr Clementine fort. „Zum Teufel, ich bin ein Mann !" murmelte ich mit zitternder Stimme. „Aber der schlimmste und gröbste ist Antonin mit seinen furchtbaren Fäusten", klagte sie. Fäuste und Säbel tanzten vor meinen Augen und ich hatte nur den glühenden Wunsch — davonlaufen zu können. „Nun?" fragte Clementine, „Du zögerst?" „Nein", ermannte ich mich, an Julius denkend „Drei gegen einen, das ist mir gerade recht." „Mein Engel!" rief Clementine ganz lebhaft. „Dn sühlst Dich also fähig, mich, das zarte Weib, gegen meine Tyrannen zu schützen, so komm an mein Herz, mein Theurer!" Wir befanden uns mitten an einer einsamen Allee. Ich fing an. Joses's Benehmen gegenüber Putiphar zu begreifen und machte ntich zum AuSreißen bereit, aber eS wahr zu spät. Das zarte Weib, da? ich zu beschützen beschworen, ergriff mich mit beiden Händen an den Hüften und nahm meinen Kopf blitzschnell unter dem Arm, löSte ebenso schnell die Hosenträger und zog dem Hilflosen die Hosen herunter. Ein klatschender Schlag sauSte durch die friedliche Morgenstille, dem andere ebenso tüchtige Schläge folgten. Ach, eS war meine Clementine. die mich fo kräftig behandelte und mir nach dem volksthümlichen Ausdruck . . . ---„Halt! Nodier", rief hier Chateau- briand, der sich wie die andere Gesellschaft vor Lachen krümmte, kein Wort der Verdeutlichung." Ich brauche also kein Wort, aber ich hatte die Sache. Oh, wie Clementine mit ihrer wuchtigen Hand drans losarbeitete, als ob es ein Dreschflegel wäre! Als sie endlich müde war, stellte sie mich auf den Rasen ab und sagte voll Anmuth: „Mein Karl ! DaS ist die Liebe. Jetzt aber schnalle Deine Hosenträger an und zwar flink. Ich komme bald zu deiner Mutter, Du weißt mit einem großen Beutel. Suche mir ein Wörtchen zuzustecken, um mir das nächste Stelldichein zu bestimmen. Ich bin von nun ganz Dein so oft Du Dich zu amüsiren wünschest, gieb mir nur ein Zeichen!" Damit wandte sie sich und ging rnhig davon. Und der lange Julius konnte behaupten, das sei das einfachste von der ganzen Welt! gebendsten ProduktionS-Distrikten unsere» Reiches nahezu eingeheimst. Schier überschwäaglich lauten die Berichte, die uns von vielen unserer Korrespondenten über daS Resultat der diesjährigen Fechsung zugehen, und wenn wir auch nicht in den enthusiastischen Ruf eines unserer Cor-respondenten mit einstimmen, daß dl»s Banat sich diesmal wieder als „Kornkammer von Europa" bewähren werde, so sind auch wir nach allen uns bisher zugegangenen verläßlichen Mittheilungen der Anschauung, daß die heurige Ernte der des JahreS 1867 — der besten im abgelaufenen Biertel-Säculum — in Quantität zum mindesten gleichkommt, dieselbe jedoch, was Qualität und Qualitätsgewicht anbelangt, weit überragt. Es dürfte aber auch daS quantiiative Ergebnis sich schließlich als ein weitaus günstigeres erweisen, als im Jahre 1867, da diesmal jene nicht unbedeutende Länderstrecken eine reiche Ernte liefern, deren Ertrag in sonstigen Jahren gleichwie in dem genannten in Folge von In-undationen und Grundwässern keinen oder doch nahezu keinen Ertrag lieferten. ES ist Heuer das erstemal seit der im letzten Quinquennium ein-getretenen Ueberfluthung Europas durch ameri-kanifches Getreide, daß wir mit einem namhafteren Quantum als Abgeber an den Wel markt heran-treten, und es kommt uns dabei, wie bereits erwähnt, die geradezu ausgezeichnete Qualität unseres diesseitigen Produktes zugute" lE in fuhr von amerikanischem Fleische] Ein nicht so interessanter als in-teressirter Besuch steht Europa bevor. Jnteressirt bei demselben ist ebensowohl der Geldbeutel der amerikanischen Fleisch„sibrikanten", als unser Magen. Herr Emery A. StorrS nämlich von Chicago. Jll., wird sich, mit Empfehlungsschreiben von Präsident Arthur. Sekretär Freling-huysen und Gen. Grant ausgerüstet, als Anwalt der amerikanischen Viehhändler nach Europa begeben, um eine Milderung der europäischen Gesetze gegen die Einfuhr von amerikanischem Fleisch zu bewirken. sW u r z e l p i l j.1 In Wiltitfch und Graß-nitzberg zeigten feit Anfangs Juli mehrere Wein-gärten ein auffallendes Vergilben der Blätter und Verkümmern der Triebe. Die Commission, welche unter Leitung des Herrn Dr. I. Mulle diese Weingärten untersuchte, fand die Wurzln der Reben angefault und hatten sogar scheinbar gesunde Stöcke erkrankte Wurzel». Diese Krank-heit ist aber nicht die Reblaus, sondern der Wurzclpilz, der sich schon mehrere Jahre lang ausgebreitet. Düngung mit Composterde und nicht mit Laubvauschen, sowie das Begießen der erkrankten Stöcke mit einer Lösung von Eisen-Vitriol werden als Gegenmittel empfohlen. Ich zog meine «leider zurecht und stand da wie vernichtet. Mit einem klassischen Citat beschwor ich die Erde, daß sie sich öffne und mich verschlinge; da sie es nicht that, kehrte ich endlich in die heimischen Mauern zurück. Alles schien mich anzuschielen und die ganze Welt meine Schmerzen zu kennen. An der Thür des Bäckerladens stand die Meisterin und fragte freundlich: „Geht Alles nach Wunsch. Herr Karl?" Ich hätte sie erdolchen mögen, aber es kam noch besser, denn an der Hausthür wartete die Köchin und rief mir entgegen: „Die Frau Notar war eben hier; man soll Ihnen gratu-lireu, Sie wüßten schon, wozu!" „War sie bei meiner MutterV seufzte ich. „Natürlich; so lachen have ich Beide noch nie gehört." Mein Entschluß war gefaßt. Ich trat zu meiner ruhig strickenden Mutter und fragte mit düsterem Blick: .Sind die Pistolen meines Vaters im Schrank ?" „Ich denke wohl", sagte sie; „mach die Thür zu. ich kann den Lustzug nicht leiden." Ich schloß die Thür öffnete den Schrank und faßte die Pistolen, zwei Raritäten, die man meinen Vater schon mehrmals für das Museum von Besancon hatte abkaufen wollen. Dann lud ich sie vor den Augen meiner Mutter, die immer fleißig strickend zusah. „Ich bin entehrt!" rief ich ihr zu. Aremdenverkehr in KiM. Hotel Erzherzog Johann. A. Mucha, k. k. Beamte, s. Tochter, Trieft. I. Kainzbauer, Privat, Graz. Hotel Elefant. M.Graf Marschall. k. k. Rittmeister. Schönau Teplitz. I. Pecsornik. Realitätenbes., Czakathurn. M. Kauders, Pferdehändler, Graz. W. Nickl, Ingenieur, Pettau. N. Severinski, k.k. Regiments-arzt s. Farn. Agram. F. Petermichl, Reisender, Wien. I. Wiöeliö, Privat, Wien. Hotel weißer OchS. A. Jurza, Kaufmann s. Fr., Trieft. I. Komann, Privat. Karlstadt. I. Schaffelhofer, Privat. Wien. F. RoSger, Reisender, Marburg. A. Bar. Bourguignon, Privat s. Dienerin, Pose». M. Weimerscheimer, Reisender, Scheuhausen. G. West, Reisender, Wien. V. Blajoni. Pserdeh., Udine. C. Mann, Ingenieur. Polla. C. Crisanti, Privat s. Fant.. Trieft. Gasthos gold. Engel. F. Kclbl k. k Sieuer-Juspector s. Frau n. Nichte, Gottschee. O. Bettalli k. k. Genie Haupt-mann, Weißkirchen. M. Kern, MagazineurS-gattin s. Z achter, Graz. I. Heuchl, Blumen-macher s. Frau, Marburg. I. Hallegg, Uhr-macher, Pettau. Dr. F. Sales Pickler, k. k. Regierungsrath s. Tochter. Wien. B. Müller, Kaufmann. Wien. G a st h o f Stadt Wien. I. Tomola, Steinindustrieller, Brünn. A. Britvec, Oberrechnungsrath s. Fr. Agram. Mit 1. August 1882 beginnt ein neues Abonnement auf die wöchentlich zweimal er-scheinende „Killier Zeitung". Der Abonnementspreis beträgt: Für Cilli mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit Postverfendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 31. Juli l. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillirr Zeitung." „ES scheint, es wird so weit kommen, wenn Du Dich nicht änderst." „Ich ändere mich »nicht, ich schieße mich todt." Es ist wahr, meine gute Mutter hörte nicht aus zu stricken, aber mit rührender Treuherzigkeit im Ton sagte sie beschwichtigend: „Du bist ein Narr, mein Junge!" „Du bist ein Weib !" rief ich. „Du verstehst nicht was das heißt," und nun hielt ich ihr eine kleine Rede, bei der sie nicht gähnt, was bei ihr nur vorkam, wenn sie sich amüsirte. Dann ergriff ich meine Pistolen und stürzte die Treppe hinauf, meinem Zimmer zu. in der Er-Wartung, meine Mutter werde mich gleich von hinten beim Rock fassen, aber nein, sie strickte weiter. Ich verlangsamte meinen Schritt — sie mußte mir doch nachkommen — und ging die letzten Stufen ganz langsam, denn ich war bereit, auch auf da« leiseste „Pst!" zu hören. Vergebens, sie rührte sich nicht. Kann man sich eine so un-natürliche Mutter denken? Ich war also förmlich gezwungen, mir die Kugel durch den Kopf zu jagen, weil Niemand da war, um mir die Pistole zu entreißen. Doch ja, jetzt horte ich ganz schwach: „Karl!" Es bedürfte großer Aufmerksamkeit, um den Ruf zu vernehmen, aber ich war mit einem Satz unten und fragte: „Mama, Du hast mich gerufen ?" Kourse der Wiener Börse vom 29. Juli 1882. Goldrente..........95.30 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 77.10 „ „ in Silber . 77.75 1860er Staats-Anlehenslose . . . 132.— Bankactien .......... 827.— Creditactien...... . . . . 322.25 London ...........120.10 Napoleond'or.......... 9.55'/, k. k. Münzducaten........ 5.67 100 Reichsmark.........58.75 ZE^alxx-Ordjs.-iirLgr Glltig v o i»i I. Juni lWHV». Trlest—Wien. Couririug Nr. I, Ankunft Cilli I Uhr 2fi Min. Nacht*. Abfahrt , I . 23 . Anschluss Prageihof, Eilzug Nr. 20*2, ab 3 Uhr Früh. , Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Uhr 17 Min. Mittags. Abfahrt , 1 , 19 , , Anschluss Pragerhof — » Marburg Posteng Nr. -10'). ab 3 Uhr Nachm. Postzag Nr. 5. Ankunft Cilli ti Uhr 14 Mio. Abends. Abfahrt , t> , IV , , Anschluss Pragerhof Postx. 206 ab 7 Uhr 53 Min. Abends. , Marburg — Postzug Nr. 7, Ankunft Cilli 3 Uhr 10 Min. Früh. Abfahrt , 3 , 15 , , Anschluss Pragerhof, Postz. 20t.ab 1) Uhr 30 Min. Vorm. . Marburg. . 404, . 9 . 15 . . Secundirz. Nr.93. Ankunft Cilli 9 Uhr 4 Min. Abends. Gemischter Zug Nr. 97, Ankunft Cilli 9 Uhr 11 M. Vorm. Abfahrt ,9,1». » Anschluss Pragerhof — , Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Trieet. Courirzug Nr 2, Ankauft Cilli 2 Uhr 41 Min. Nachts. Abfahrt » 2 . 43 . Anschluss Steinbrück, Gemischter Zug Nr. 512 ab 4 Ulir 55 Min. Früh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 40 Min. Nachm. » ,3 , 42 „ , Anschluss Steinbrück Postzug Nr. 502, ab 5 Uhr 45 M. Nachm. Postxug Nr. 6. Anknnft Cilli !0 Uhr 22 Min. Vorm. Abfahrt , 10 , 27 , » Anschluss Steiubrück wie bei Zug Nr. 4. Postzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Uhr 45 Min. Nachts. Abfahrt , 1 , 50 .. , Anschluss Steiubrück wie bei Zag Nr. 2. Secuudärzag Nr. 94 Abfahrt Cilli ö Uhr Früh. Anschluss Steiubrück — Gemischter Zug Nr. 98, Alt Cilli 5 Uhr 2l! M. Nachm. Abf. , 5 „ 34 , Anschluss Steinbrück — Courirxüg« 1 und 2 yci kehren mit Wagen I„ II. und III. (.'Tasse; die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen I. und II. Qmk. Die Eilzüge halten während der Badesaison in TüiTer und RömerbaiL Bei den Pustestgen werden nach Marburg Tour-und Itctourkarten Tl. u. III. Classe mit xweitigiger Uiltigkeitsdauer ausgegeben. „ES scheint wohl," sagte sie mürisch. „Ich habe es Dir schon gesagt, daß ich den Luftzug nicht leiden kann und doch hast Du wieder die Thür offen stehen lassen." Das war zu viel! Ich drückte beide Pistolen auf einmal ab. um sicher meinem Leben ein Ende zu machen, aber kein Schuß ging los. Dennoch stürzte ich vor Aufregung zu Boden. Meine gute Mutter nahm mich auf ihren Schooß, liebkoste den vor Schreck Halbtodten und sagte: „Ich hätte sie Dir ja nicht gelassen, wenn ein Feuerstein darauf gewesen wäre, Närrchen \" Dann nahm sie ihr Strickzeug wieder auf und ich erinner« mich, daß sie mir sagte: „Wenn Du einmal das Alter hast, so wende Dich niemals an eine Frau, die zu große Schuhe ttägt." Nodier schwieg; Chateaubriand drückte ihm die Hand und die schwarzen, glänzenden Augen Balzac's suchten die unergründliche Weisheit der letzten Bemerkung zu bemessen, die er vollkom-mener auszudrücken glaubte, indem er sagte: „Axiom! Die Frauen sind so verschieden, wie das Verhältnis der Größe ihres Fußes zu ihrem Hchuh! Aber Madame Recamier winkte ihm freundlich und sagte: „Still, still! Sogar Bal-zac kann an Nodier nichts verbessern!" « D rj e i '>/ ^4- K S P/M W W W W DIE BUCHDRUCKEREI VON JOHANN RAKUSCH in CILLI, Herrengasse Nr. 6 empfiehlt sich zur Anfertigung aller Arten von Drueksorten unter Zusicherung geschmackvoller Ausstattung, bei schnellster Lieferung und möglichst billigen Preisen. IW DivLcksoitea-Varlaf. — Xjel3a.-BiT3llotls.efe. -Mz Ä P W W 0 * m- m Princessen-Wasser Ton August Renard in Paris. Dieses rühmlichst bekannte Waschwasiwr gibt der Haut ihre jugendliche Frische wieder, macht Gesicht, llal» uud Hände blendend weiss, weich nnd zart. wirkt kühlend und erfrischend wie kein andere« Mittl; entkernt alle Hautausschläge, Sommersprossen n. Falten u. erhält den Teint u. eine zarte Haut bis in'» späte Alter. Per Fl vsche sammt Gebrauchsanweisung a 81 kr, ö. W. Princessen-Seife. : Diese dnreh ihre Milde, selbst für die zarteste Haut wohlthätig wirkende Seife per Stück nebst Gebrauchsanweisung 35 kr. ö»terr. Wahr. 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Frännmeration: Ganzjährig 1 fl. 50 kr. Halbjährig — „ 80 „ ri*ol>eI>lfittei- gratis und franco. Amtaitci-n nach Tarif. Die Administration, Cilli, iKerrentrufette ö. Danksagung. * Herr Johann Tlimner, Bahnhofrestaurateur in Mteliibrück. war bei der L«»h«»iiM-VerMich<'miigsN-htist (»reNhaiii in London mit einem bedeutenden Betrage versichert Ich erhielt durch den General-Repräsentanten, Herrn Guido Zeschko in Laibach, die versicherte Snmme auf das Pünktlichste voll ausbezahlt, weshalb ich mich angenehm verpflichtet suhle, demselben meinen Dank öffentlich zu sagen und Jedermann diese Anstalt wärm-stens zu empfehlen. STEINBRÜECK, 26. Juli 1882. 4,8-1 IVfarie Tliamer Eine möblirte WOHNUNG gesucht. 3 Zimmer nebst KQche etc. Für 1 Monat am liebsten ausserhalb der Stadt Cilli. Anträge an die Administration d. Bl. 396 — Wohnung in der Gaitengas.se Nr. 45. 2 Zimmer, 1 Käthe und Holzrautu. Vom 1 September ab. IOO—t Eigenthum. Druck und Verlag von Johann Rakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Dewuzzi.