Wr. 98. Donnerstag, den 7. December 1882. VII Jakrgann. Cillicr Jfiliui Erscheint jkden D«n««rßag nnb Sonntag Morgens. — Priinlimrrationsbtdiiigutiftku: T\Üt Cilli lammt Zusiellunq in« Hau» ganziährig fl. «j—. balbjährig it vi«neljährig st. 1.60. monatlich 5.'> fr. Mit P»stv«rs«nbung ganzjährig st. »">.40, halbjährig st- 8.30, vi«rteljäbriq fl. 1.60. — Redaction und fldmiiiiitrat'Dit: j& gaff« Sir. o. Sprechstunden dc< Redacteur» täglich, mit Ausnahme «er Sonn- und Aeierta^«. von 9— J¥ Uhr Vor- und von X— •> U(jr Rachmiiiag?. werden billigst b«r«chnet. Auswärt» nehmen Inserate sür die „Cillier Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen Erveditionen an. Herren-Inserate ZU den KtmeinderalyswnlUen in Warvurg. Marburg. 6. December. Marburg steht vor den Neuwahlen in den Gemeinderath. — Die Mandate der jetzigen Ltadtvertretung erlöschen zu Ende dieses JahreS. An offener Wahl-Agitation war bisher sehr wenig bemerkbar, dagegen scheint eine stille Mi' nirarbeit betrieben worden zu sein. Wer den hiesigen Verhältnisse» ferne steht, wird sich über diese Erscheinung vielleicht wundern. Man ist in unserer aufgeregten Zeit, in der die Partei« gegensätze ans's schärfste zugespitzt sind, zu sehr geneigt, bei der Erörterung aller öffentlichen Fragen, selbst jener, welche nicht über den Rah« me» des localen Interesses hinaus gehen, die großen politischen Gesichtspunkte als letzte Prä-missen zn berücksichtigen, um sich Neuwahlen in einer deutsche» Stadt, welche von einer slavischen Bevölkerung umgeben wird, ohne daS Geleite einer hochgehenden Erregung der Gemüther zu denken. Daß diese Erscheinung vor den Gemein-derathswahlen in Marburg nicht Hu Tage tritt, liegt durchaus nicht in einem indifferenten Sinne der Bevölkerung, sondern in dem exelusioen do-minirenden deutsche» Character der Stadt, wel-cher e ne slovcmsche Gegnerschaft bisher nicht aufkommen oder besser g«>s-gt nicht in Betracht kommen ließ. Gemeinderathsbeschlüsse, welche politische Fragen, insbesonders die nationale Stel-lung tangirten, wurden in Marburg bis zum heutigen Tage im Sinne einer deutschen Ber-tretung und mit Stimmeneinhelligkeit gesaßt, Die politische Ruhe Marburgs liegt also nicht wie es bei der Rrsidenzbevölkeruug der Fall ist, in der Schwäche unserer Parteigenossen, son-der» glücklicher Weise in der Bedeutungslosigkeit der Gegner, und diesem Umstände ist es auch zuzuschreiben, daß die Wählerversammlung, welche der hiesige Gewerbeverein für g-stern einberufen Die Mühle auf dem Meeresgrunde. Nornxgifche» Mäichen. Jn alten, alten Zeiten lebten einmal zwei Brüder, von denen war der eine reich und der andere arm. Als Weihnachten nahe war, hatte der Arme keinen Bissen im Hause, weder von Brod noch von Zukost; deshalb ging er zu sei-nein Bruder und bat ihn um eine Kleinigkeit zu Weihnachten um Gotteswillen. Es war nicht daS erste Mal. daß der Bruder ihm geben mußte, so stimmte ihn das nicht besonders freundlich. „Wenn Tu thun willst, was ich Dir sage, sollst Du einen ganzen Schinken huben", sagte er. Das gelobte der Arme sogleich und dankte dazu. „Da hast Du ihn, und Nun geh geradeswegs zur Hölle!" sagte der Reiche; dadei warf er ihm den Schinken zu. „Was ich vcrsprochen, halte ich auch", sagte der andere und ging. Er wanderte und wanderte den ganzen Tag, und in der Dämmerung kam er an einen Ort, wo es gar prächtig leuchtete. „Du sollst sehen, hier ist es", sagte der mit dem Schinken. Draußen im Holzschuppen stand ein alter Mann mit lan-gem, weißem Barte und spaltete Holz zu Weih-nachten. „Guten Abend", sagte der mit dein Schinken. „Gleichfalls guten Abend! Wohin so spät?" erwiderte der Alte. „Ich will noch zur Hölle, wenn ich hier recht bin." „Ja, da bist hatte, von nationalen Gegensätzlichkeiten ver-schont blieb. Wir müssen aber constatiren, daß die Ge-genpartei die äußersten Anstrengungen macht, um die kommenden Gemeinderathswahlen auf dem Wege st i l l e r E o m p r om in i s s e zu be-einflußen. Es ist hier bereits seit einigen Wochen das Gerücht verbreitet, daß die sogenannte Vorstadt-Partei, welche zum großen Theile von Wählern der Grazervorftadt gebildet wird, mit den Slo-venen pactiren wolle. Von welchen erhabene» Gesichtspunkten sich die betreffenden Grazervor-städtler in diesen Compromißgelüsten leiten lassen, läßt sich im vollen Umfange nicht feststellen; wie man sagt handelt es sich hier um die Frage, ob unter Einflußnahme des GemeinderatheS die Ausdehnung der Stadt fortan in der Richtung der Kärntnervorstadt oder Grazervorftadt statt-finden solle. Eine neue Brückenverbindung zivi-schen den beiden Drauuseru soll hiebei als Mit-tel zum Zweck in Betracht kommen. Wir geben dieses Gerücht wieder, ohne für die Richtigkeit desselben bürgen zu wollen und zn können ; denn wir vermögen es nicht zu glau-ben. daß ein Theil der deutschen Bevölkerung von Marburg eines localen Sonderinteresses wegen durch eine triste Mesalliance ihre poli» tische Ehre und ihr nationales Interesse aufs Spiel setzen wird. Nachstehend lassen wir den Bericht über die gestrige Wählerversammlung folgen: Herr Le»b eröffnet in Vertretung de» abwesenden Obmannes de« Gewerbe-Verein«» die Bersammluni. Der Ge>»erbeverrin, sagt Herr Lecb, habe die Versammlung deshalb einberufen, damit den Wählern von Marburg die Gelegenheit geboten werde, über die Zusammensetzung des tünjtigen Gemeinderathe« ihre Meinung frei und ungehindert zu äußern I er ersucht die Veriammlung einen Vorsitzenden und einen Lchrist-sichrer zu wählen. Zum Obmann wird hieraus Herr Leeb und zum Schriftiührer Herr Wiesthaler mit Acclamaiion gewählt. Du auf dem richtigen Wege. Wenn Du nun hinein kommst, werden alle Deinen Schinken kaufen wollen, denn das ist eine seltene Kost in der Hölle; aber Du darfst ihn nicht verkaufen, wenn Du nicht mindestens die Handmühle dafür erhälst, welche hinter der Thüre steht. Wenn Du wieder herauskommst, will ich Dich lehren, die Mühle zu stellen; sie ist nützlich zu allerlei." Der mit dem Schinken dankte also für gute Unterweisung nnd klopfte beim Teufel; und als er eintrat, ging eS. wie der Alte gesagt hatte: alle Teufel, groß und klein, drängten sich um ihn. wie die Ameisen um eine Made, und der eine bot immer höher auf den Schinken als der andere. „Eigentlich sollten mein Weib und ich ihn zu Weihnachten haben, aber da Ihr so erpicht daraus seid, muß ich ihn Euch wohl ablassen. Doch wenn ich ihn verkaufen soll, will ich die Hanbmühle dort hinter der Thür haben." Der Teufel machte Schwierigkeiten und feilschte und handelte mit dem Manne; aber dieser blieb sest. und so mußte er sie end-lich herausgeben. AIS der Mann wieder auf den Hof kam, fragte er den alten Holzhauer, wie er die Mühle stellen müßte, und alS er es gelernt hatte, sagte er schönen Dank und eilte nach Hause, so schnell er konnte ; trotzdem kam er erst heim, als in der heiligen Nacht die Uhr zwölf schlug. Herr Badl dankt dem Gcwerblverein sür die Ein-berusung der Versammlung. „Wir haben uns beut« versammelt", fugt Herr Badl. „um Protest einzulegen gegen da» scandalose Treiben der jetzigen „Gemeinte-macher," Dr. Lerne« beantragt der Debatie einen bestimm-' ten Modus zu Grunde >» legen und beantiagt es möge zuerst über die Autgaben der tünnigen t^emeinde Ver-tretung und dann ü!'«r die Ausstellung von Wahl ür ben ersten Theil der Tagesordnung des Herrn Tr Sernec. Herr Martini spricht »ich dafür au», dafr die heutige Wähleiversammlung üch nur mit den Wahlca, diia-tuien besass«, damit werde den Intentionen de» Ein-berufer» entsprochen. Herr Vadl legt dagegen energisch Protest ein, daß der Gewcrbeverein votichreibe. woiÄber sich die Debatte zu erstrecken bade. — Redner ergebt sich noch diesem Proteste ohne wei-ter» in einer heiligen Palemik gegen da» Project, die Kärntner-Vorstadt mit dem rechten Dranuier durch ein« neue Vnicte zu verbinden, wenn man schon „den Jtäi nt-ner Lorstädtlen, etwas bauen wolle, so t>aue man ihnen «ine Käsern« und, mein« H?rren. auch eine Mädchen-schul« muh gebaut werden, wätilen si« nur solche Män-n«r, welche in >hr«m Privatleben gut wirthschaften: denn wer im Privailebe nicht gut wirthschaft«!, wirth-schaft«t auch im öfse»tli>a«n L>ben nicht gut." — Herr HanS <-chmid«r«r b.antiagl, es möge zuerst «in Wahlcomiie« gewählt werd«», d«m die Au>gabe zu-fallen «olle, die V>ahlca»didaturen aus,zustellen. D>«s«r Antrag «>rd mit allen gegen 0 Stimmen angenommen. Herr Han» Schmiderer schlägt vor, «» mög« «in numerisch starte» Lomit«« gewählt weide», damit all« Parteischntiirungen darin ihre Pe»tretung fänden. Er proponirt «in Iw liornitee. Dieser Aniiag wird an-genommen. In da« omitee werden geivähll die Herren: Reit«». Leidl, v. Schmidt. Schleicher. Pichler, RaSko. Girs^meier iun, Iom, Nagel«. Hitid), Äoitz, Spoier. Zlucher, Wogerer, Schmibcrer. g» wir» zum zweiten Punkt der Tagesordnung geschritten: Discussion über d>« Ausgaben der künftig«« Gemeindevertretung. — Dr. Seiner erörtert die Vortheile, welche die Er-richtung eine» GeiichtsdoseS in Marburg, sowohl für die Stadt, als für den Getchworenen dabei, müsse: der jetzt au« den oberen Bezirken der Uniersteiermark allzu-weit zu reisen hab«, um seiner Vürgerpsttcht u genügen und da« Amt des Geschworenen als «ine schwer« öast empfinde- Er beantragt folgend« Resolution: „Der Aber wo in aller Welt bleibst Du?" fragte die Frau. Hier sitze ich Stunde auf Stunde und warte und have nicht so viel, um ein Stück Holz ans Feuer unter die Weihnachts-grütze zu legen." „Ja, ich konnte nicht früher kommen, es gab Wichtiges zu besorgen, und einen weiten Weg hatte ich auch. Aber nun sollst Du sehen!" Dabei setzte er die Mühle auf den Tisch und befahl ihr, zuerst Licht zu mahlen dann ein Tischtuch und Speisen und Bier, die besten Weihnachlsgerichte; und wie er befahl, so mahlte sie. Die Frau bekreuzigte sich ein-mal über das andere, woher der Mann die Mühle habe, aber er ging nicht heraus mit der Sprache. „Woher ich sie bekam, kann Dir gleich sein; Du siehst, sie ist gut, und Mühlen-wasser gefriert nicht!" So mahlte er alle Herr-lichkeiten. die ganze Weihnachtszeit über, und am dritten Feiertage lud er feine Freunde zum SchntauS. Als der Reiche das alles sah. wurde er sehr böse, denn er mochte seinem Bruder nichts gönnen. „Am Weihnachtsabend ging es ihm so kümmerlich, daß er mich um GotteSivillen um eine Kleinigkeit bat. und jetzt treibt er'S, als wäre er Graf und König. Woher, zum Teufel, haft Du denn all' den Reichthum?" „Hinter der Thür!" erwiderte der mit der Mühle, und beeilte sich nicht sehr, ihn darüber künftige Gemeinderath habe die Errichtung eines Gerichtshofes in Marburg wohl in's Auge zu fassen und mit aller Macht dahin zu wirken, daß dieses Project i«r AuSsühruug komme."— Herr Ullnch bemerkt, daß man im Gemeinderath« über die Nothwendigkeit das Gerichtshosproject zu unterstützen schon längst einig sei, es handle sich nur mehr darum, die Summen zu bewilligen, die der Staat von der Gemeinde ju dem gedachte» Zwecke verlangen werd«. Auch di« nöthig«» Baulichkeiten seien bereiis gefunden und die Besichtigung derselben Seiten» der staatlichen Organe habe ergeben, daß nur einige Adap-tirunge» nothwendig sind- — Es bandle sich nun um di« tosten di«s«r Adaptirunqen und di« B«willignng d«r entsprechenden Summe». Was die zweite Frage. die Errichtung einer neuen Brücke sür die Kärniner Vorstadt, betrifft, so sei Redner entschieden gegen dieses Project; — der Gemeinderath müß^e jetzt vor allem wirthschaften und sparen. Redner hofft. daf> der Beschluß, die Brücke zu bauen, niemals zu Stande ionrnen werde. Die Gemeinde habe ohnedies Schulden genug, di«selden dürften nicht vermehrt werden. — Herr Grabi* meint, daß man unter den Steu«^. träz«rn von Marburg «inen Bogen circuliren lasten solle, aus welchen sich der Einöln« für di« Errichtung eines Ger chishofes aussprechen könnt« Man würde hierdurch in dieser Sache eme imposante Kundgebung aller Wähler schaffen. Dr. Seinec erklärt derauf. »aß der Gedanke des terrii Grubic bereits «n Ausführung begriffen sei. — i« Resolution des Herrn Dr Sernec wird angenom-mcn. — Herr Hablieek spricht sich energisch für die Errichtung eine« Stege» zur Verbindung der Kärnter-Vorstadt mit dem rechten Drauufer aus. — Die Kärnt-ner-Boistadt fei bisher ein vernachlässigtes.«ind der Gemeinde gewesen. Dies könne nicht jo fort gehen; die genannte Vorstadt habe einen sehr bedeutenden Ver-kebr u. z. insbesonderS mit der Bevölkerung deS rechten Dr.ruufers. Die Erbauung der Biücke sei a»s diesem Grunde ei» Bedürfniß und diesem Bedürfnisse müsse entsprochen werden. Auch Herr guchs und Herr 9niM£ sprechen sich aus diesen Gründen sehr entschieden für di« Erbauung der Brück« aus. — Künftige Generationen werden mit Dankbarkeit derjenigen gedenken, welche den Bau der Brücke beschlossen und den Beschluß zur raschen AuS> sührung brachten. — Herr Störe? spricht sich daftU aus. daß bereits in der heutigen Wählerversammlung die GemeinderathS-Eandidaten nominin werden; nachdem die ÜLahlen bald stattfinden, sei nicht viel Zeit zu verlieren. Ueber diesen Borschlag entipinnt sich nun eine heftige und langwierige Debatte. Herr Badl und Schmiderer sprechen sich gegen diesen Vorschlag aus. — Da» v omitee hab« sich noch gar nicht conjtituirt, könn« also auch nicht iunctionir«n Herr Flucher spricht für die alliogleiche Eonstiiuirung des Comites. Herr Hirsch stellt folgenden Antrag: das Wahlcomiie möge von der lagendkn Versammlung beauft agt werden «in« am Samstag n«ueil>che Wähleroerjammlung einzuberufen und in d«rs«lben die aufgestellten Eaudidaturen bekannt zu machen. Herr Han« Schmiderer spricht gegen diejen Antrag, das Wahlconute in dieser Weise conirolliren zu wollen, hieße demselben mißtrauen — Dir Wahl Can-didaiuren würden ohnedies publicirt werden; eine Wahlerversammlung sei zur Kenntnißnahm« nicht nothwendig. Die Wählerveriammlung könne nur bei der Ver-bijsenheit, bei welcher von einige» Seiten das Brücken-project bekämpit werde, zu endlosen Spaltungen führen, wenn man aver eine Versamnilung schon durchaus wolle, so möge man von der Tagesordnung derselben ' das Brückenproject abietzen und die Erörterung desselben dem künftigen Gemeinderath« überlassen. Herr Zritelberger ist sür die Errichtung «iner neuen Brücke, er glaubt aber, daß dirjelbe nicht die Kärntner. aufzuklären. Doch gegen Abend, als er ein wenig im Kopfe halte, konnte er sich nicht halten und holte die Mühle hervor. „Die hat mir allen meinen Reichthum gebracht!" sagte er und ließ sie mahlen, dieS und jenes. Nun wollte der Bruder sogleich die Mühle haben, und endlich sollte er sie denn auch bekommen, aber dreihundert Thaler mußte er dafür geben, und bis zur Heuernte sollte der andere sie noch behalten; bis dahin, dachte er, kann ich Vor-rath für viele Jahre mahlen. In der nächsten Zeit, daS kann man sich denken, wurde die Mühle nicht rostig, und als die Heuernte kam, erhielt sie der Bruder; doch der andere hatte sich wohl gehütet, ihm zu sagen, wie er sie stellen müsse. Es war gegen Abend, als der Reiche die Mühle nach Hause bekam, und am andern Morgen bat er seine Frau, aus's Feld zu gehen und hinter den Knechten das Heu auszubreiten; er wolle das Essen zubereiten. Als der Mit-tag kam, setzte er die Mühle auf den Küchen-tisch: „Mahle Milchsuppe und Häring, und das sowohl viel, als gut!" sagte der Mann; und die Mühle dran, Milchsuppe und Häring zu mahlen, erst alle Teller und Schüsseln voll, dann über die ganze Kuchendiele. Der Mann stellte und pusstelte an der Mühle; um sie zum Stillstand zu bringen; aber wie viel er drehte vorstadt, sondern die Grazervorftadt mit dem anderen Drauuser verbinden müsse. Die Herren Bankakari und Grubit sprechen sich gegen die Einberufung ein«r neuen Wählerversammlung aus und ichließen sich den Aus-führungen des Herrn Schmiderer an. Der Antrag Hirsch, eine zweite Aählerversamm-lung einzuberufen, welche die Eandidaturen des Wahl-comites zur Kenntniß zu nehmen und üb r dieielben sich aufzusprechen hätte, wird angenommen Herr «schmiderer beantraat neuerdinaS eS möge von der Tagesordnung dieser Wählerveriammlung das Brückenproject abgefetzt werden. — Der Antrag fällt Herr Schmiderer legt hierauf seine Stelle als Mit-glied des Wahlcomites nieder. Herr Anton Badl, der während der Versammlung seinen Grimm über den Umsiand, daß sich di« meisten Redner für da» Biückeiiproject aussprachen, mit Mühe zu verbergen schien, springt nun aus und schreit mir Stentor-Stimme in die Versammlung hinein: „a u ch ich lege meine Stelle nie dir, ich habe Ahnen schon einige Male gesagt, wählen Sie Steuerträger inden Gemeinderath. Leute, welche zahlen können. Wer ist denn Herr Fuchs. der immer für die Brücke spricht. — Niewand, i ch kenne ihn nicht. Nach dielen Worten erhebt sich ein ungeheurer Tumult im Saale; alles springt von den (»itzrn aus und fchreit „Fuchs soll sprechen." Herr Badl nimmt Rock und Hut und verläßt schleunigst die Versammlung. — Herr Fuchs erhebt sich und ru»t unter allgemeinem Lärm .mit Herrn Badl habe ich nichts mehr zu sprechen " Die Versammlung löst sich un er lebhafter Erür-terung dieser Schlußscene auf. welch« «ine allerdings im Zeitalter d«r Füns Gulden - Männer «in« jonderbar« Anschauung zu Tage gefördert datie Wie sagt doch Heine! „wenn du aber gac nichts hast, dann -c. ic. Zu den 0»emeindewntiren in H'ettan. Pettau, den 3. December. Am 11. und 12. December werden die Wähler unserer Stadt zur Urne schreiten, um in die Vertretung Männer zn wählen, die für 3 Jahre über das Wohl und Wehe unserer Stadt berathen und entscheiden sollen. Drei Jahre sind allerdings eine kurze Spanne Zeit ; allein sie sind lange genug, um Unheil anzurichten, und der Zukunft unserer Stadt eine Richtung zu geben, die ihr keines-wegs zum Wohle gereichen könnte. — Es ist daher leicht begreiflich, daß das Interesse für die Gemeindewahl noch nie ein so regeS war, wie dieses Mal. Noch nie wie dies Mal stand man vor der Alternative: Soll die Stadt Pettau ihren stets deutschen Character auch für die Zukunft behalten, — sollen unsere nationalen Gegner an das Ruder gelangen, — sollen uns die Segnungen liberaler Jnstutitionen in unserer Stadt für die Zukunft erhalten bleiben oder verloren gehen. Um alle diese Momente von größter Trag-weite handelt es sich eben, und darum sieht man diesmal dem Ausfall der Wahlen mit Spannung entgegen. Allerdings scheinen unsere nationalen Gegner die Parole ausgegeben zu haben: „Enthaltung von der Wahl," das heißt: „Aufrechthaltung der deutsch - fortschrittlichen Gemeindevertretung." Allein diese Parole ist nur eine Maske, um uns in Sicherheit einzu-wiegen, eine Maske, unter welcher still und ge-räuschloS, aber um so eifriger gearbeitet wird, den Sieg zu erringen und die slovenische Fahne von unserem ehrwürdigen Gemeindehause flattern zu lassen. Das deutsch-liberale Wahlcomitee, an dessen Spitze einer der ehrenhaftesten unserer Bürger.'Herr Eonrad Fürst sen., steht, hat im Bewußtsein der kritischen Situation Eandldaten für die neue Gemeindevertretung nominirt, deren deutschfortfchrittlicher Character außer Zweifel steht; Männer, die sich seit Jahren als warme Freunde und Vertreter der Interessen der Stadt und ihrer Bewohner bewährt htben, Männer, denen das Wohl und Wehe unserer Stadt keine Phrase ist, endlich auch Männer ans der jün-geren Bürgerschaft, welche gewiß tüchtige Ar-beitskräfte abgeben und Alles aufbieten werden, sich ihrer Vaterstadt nützlich zu erweisen, und für die Zukunft der Stadt einzustehen. Sobald wir dem nach allen Seiten wohl erwo-genen Vorschlage deS Wahlcomitee's unbedingte Rechnung tragen, erfüllen wir nur unsere deutsche Bürgerspflicht, und wenden dadurch die Gefahr der Slovenisirung unserer Stadt, unserer Schulen und Vertretungen ab, hoffend, daß sich die nationalen Verhältnisse zum Besseren wenden, und mir bei der Wahl in 3 Jahren nicht wie-der nöthig haben werden, mit gespanntem Ge-wchre zur Urne schreiten zu müsscn. — Man glaube ja nicht, daß auch nur einer unserer nationalen Heißsporne. trotzdem sie Bürger und Hausbesitzer der Stadt sind, ein warmes Herz sür unsere Stadt besitzt, daß auch nur einem daS Blühen und Gedeihen unserer Stadt nahe liegen würde. Wir können diese Behauptungen leider durch Thatsachen beweisen: Wer trägt daran die Schuld, daß bei der letzten BezirkSvertretungSwahl die Wähler der Stadt durch's bäuerliche und clericale Element majorisirt wurden, — daß die Bezirksvertretung heute schon slovenisirt dasteht. — daß die Vertreter der Stadt immer so knapp vor jeder Sitzung von dieser verständigt werden, damit ihr Erscheinen möglichst erschwert, unter Um-ständen auch unmöglich gemacht wird. — daß bei den Versammlungen die Vorträge vorwiegend in slovenischer Sprache gehalten werden, wäh-rend man der deutschen Minorität, wohl nur noch ans Schamgefühl, den Äerhandlungsgegen-stand, so nebenbei, in möglichster Kürze bekannt giebt? Die Männer, welche hieran di« Schuld tragen, sind Bürger und .Hausbesitzer der deut-scheu Stadt Pettau, sind — die Wortführer der Slovenen. — Welche waren es, die bei der Bezirks-Vertretung den Antrag auf Errichtung einer und fingerte, sie blieb bei, und bald stand die Milchsuppe so hoch, daß er dem Ertrinken nahe war. Er riß die Stubenthür auf, aber es währte nicht lange, so war auch die Stube an-gefüllt/ mit Mühe und Noth bekam er in der Milchflmh die Thürklinke zu fassen und nahm Reißaus; Milchsuppe und Häring hinter ihn» drein, daß es über Hof und Acker rauschte. Indeß bemerkte seine Frau, daß eS längst Essenszeit sei. „Wir wollen nun gehen, mein Mann kann wohl mit der Milch>nppe nicht zu Stande kommen, ick muß ihm helfen," sagte sie zu den Knechten. Als sie aber auf einen Hügel kamen, sahen sie Milchfuppe und Häriuge daher-strömen, und vorauf im Galopp den Mann. „Ich wollte, jeder von Euch hätte hundert Magen", schrie er, „paßt auf. daß Ihr nicht ertrinkt." Damit setzte er, als wäre der Böse hinter ihm, an ihnen vorbei, zum Hause seines Bruders. Er bat ihn um Gotteswillen, die Mühle wiederzunehmen, und das im Augenblick: „mahlt sie »loch eine Stunde weiter, so kommt das ganze Dorf m Milchsuppe und Häring um!" Aber der Bruder weigerte sich, wenn er nicht noch dreihundert Thaler dazu erhielte, und so geschah es denn. Nun hatte er beides, Geld und die Mühle, und nicht lange, so besaß er eine» Bauernhof, viel schmucker als den, worin der Reiche wohnte; mit der Mühle mahlte er so viel Gold, daß er sein Haus ganz mit Gold-platten bedecke« konnte, und da es dicht am Meer« lag, so leuchtete und glitzerte es weit über da» Wasser hinaus. Jeder Schiffer, der vorüberfuhr, besuchte den glücklichen Besitzer des goldenen Hauses. und wer die Wundermühle gesehen hatte, erzählte davon weit und breit. So kam endlich ein Schisser. der fragte, ob die Mühle auch Salz mahlen könnte. „Ja wohl, Salz mahlen könnte sie," sagte der. dem sie gehörte, und als der Schiffer das vernahm, wollte er sie um jeden Preis haben, denn hätte er die, meinte er. so brauchte er nicht mehr über daS stürmische Meer nach Salzladungen zu fahren. Anfangs wollte der Mann nichts davon hören; aber der Schiffer bettelte und bat. und endlich erhielt er sie für viele, viele tausend Thaler. Er fürchtete aber immer noch, der Mann möchte den Verkauf bereuen ; darum hielt er sich nicht länger auf. nahm sich auch keine Zeit zu fragen, wie er die Mühle stellen müsse. Auf dem Schiffe setzte er sie nieder, und als er ein Stück auf die See hinaus war. sagte er: „Mahle Salz, und das sowohl viel, als gut!" und nun die Mühle dran. Salz zu mahlen, und zwar so, daß es sprühte. Als das Schiff voll war, wollte der Schiffer die Miihle zum Stehen bringen, aber was er auch anstellte, sie mahlte immer weiter, und der Salz« Bezirksspar asse einbrachten, und damit den wohlerwogenen Plan vertraten, die städtische Sparcasse, welche nur durch große financielle Opser von Seitt der Bürger und durch viel-jährig unenigeltlich und uneigennützig geleistete geistige Arbeit einen achtuniisgebietendenj Stand-- punkt erreich e, der zum Wohle der Stadt und des Bezirkes Pettau segensreiche Früchte trägt, — directe zu schädigen. — Wer waren wohl die Beranstalter dieses selbst vom Ministerium zurückgewiesenen Planes? ES sink» dieselben Bürger und Hausbesitzer der Stadt Pettau, welche in der Bezirksvertre» tung tonangebend sind. — Dieselben Männer waren es auch, welche bei der Wahl des Be-zirksschulrathes in der ostentativsten Weise jeden Eompromiß mit den Teutschen pcrhorrcscirten, und dadurch deutlich genug zu erkennen gaben, daß die vor der Sitzung von dem Herrn B.» zirks-Obmanne, wie wir glauben, in ehrlicher Absicht gepflogenen Compromiß-Berhandlungen nie Ernst zu nehmen waren, und nie Ernst ge-nommen werden konnten, weil man schon früher in geheimen Eonventikeln jeden Ausgleich zurück-zuweisen beschlossen hatte, um eben die Slove-nisirung der Schulen ungehindert vollziehen zu können. — Wird es erst nöthig sein die Con-sequenzen zu beleuchte». welche durch diesen, in seiner Wehrt,eil national-clericalen Bezirksschulrath auch für unsere städtischen Schulen entstehen können? Noch stehen uns weitere Thatsachen zu Ge» böte. Wir meinen aber, die bereits vorgebrach» ten Facta dürften wohl hinreichen zu beweisen, wessen wir uns erst zu versehen hätten, wenn diese Partei, welche ganz offen wenig Wohl-wollen für die Interessen der Stadt und für das DeutschtKum an den Tag gelegt hat, an das Ruder kommen, und eine slovenische Gemeindevertretung inauguriren würde. — Diese Thatsachen werden Jedem, der ehrlich deutsch denkt, und Her eS mit der Zukunft der Stadt Pettau Ernst nimmt, die Stellung vorzeichnen, welche er bei der Wahl einnehmen soll. Wir app.llirr» an den Patriotismus unserer Wähler, und erwarten, daß sie bei der Wahl vollständig erscheinen und die vom Comitee vorgeschlagenen Candidaten einstimmig wählen werden. Keiner bleibe ferne; jeder beweise, daß ihm das Wohl unserer schönen Stadt am Her-zen liegt daß er deutsch und fortschrittlich ge-sinnt sei, und auch so bleiben wolle. Keine Luuheit, keine Stimmenzersplitterung. Ein jed.r erfülle seine deutsch-nationale und Bürgerspslicht. Deutsch waren wir. Teutsch wollen wir auch bleiben. berg wuchs immer höher, so daß endlich das Schiff sank. Da steht »un die Mühle auf dem Meeresgrunde und mahlt Tag ein, Tag aus, und daher kommt eS, daß das Meer salzig ist. Die Dame oder der Tiger? In alten Zeiten levte ein halbwilder König in der Nähe eines Volkes, das aus dem Wege deS Fortschrittes schon etwas weiter vorwärts gekommen war, als er selbst. Der Bildung dieser Nation entlehnte er allerhand nicht- oder halbverstandtue Ideen, mit deren Ausführung in seinem kleinen Reiche er seine allzu geduldigen Unterthanen mehr plagte als beglückte. So batte er auch etwas von Gottesurtheilen gehört. Sie schienen ihn, ein bequemes Mittel zu bieten, verwickelte Rechtsfragen gleich gordischen Knoten mit dem Schwerte zu durchhaue». Hatte er doch bisher seinen nicht zu klare» Kopf mit deren Lösung oft vergeblich abgequält. Dieses neue Gerichtsverfahren bei feinem Volke einzu-bürgern, hatte er eine große Arena erbauen lassen. Zo oft nun einer seiner Unterthanen eines schweren Verbrechens angeklagt war, ließ er denselben dorthin führen. Er saß auf einem hohen Thron darin, auf den Galerien war seine Nation um ihn versammelt. Ihm gegenüber befanden sich zwei Thüren, ganz gleich und — 3 — Antrag der Abgeordneten Lhlumecky, Keröst, Aopp, Sturm, Fomaszcznk und Genossen. Angesichts der Thatsache, daß der mit der Vorberathung über die Regierungsvorlage be» treffend die Einführung einer Gewerbeordnung betraute Ausschuß nach Verlauf zweier Jahre mit Anträgen vor das Haus tritt, welche sich lediglich auf die Abschnitte l, II, 111 und V dieser Regierungsvorlage beschränken und selbst solche socialpolitische Fragen ungelöst lassen, die im innigen Zusammenhange mit der Gewerbe-ordnung stehen; durchdrungen von der Erkenntniß, daß auf dem Gebiete des Erwerbslebens und der öffent-lichen Wirthschaftspflege anderweitige Uebelstände zu Tage getreten sind, welche eine zielbewußte Abhilfe auf legislative»! Wege erheischen; unter Hinweisnnq ferner auf die Beschlüsse und Resolutionen vom Mai 1869, December 1874 und October 187i3 sowie aus das Gesetz vom 7. April 1870, wodurch namentlich auch im Zu-sammenhalte mit den in den Jahren 1877 und 1878 gefaßten Beschlüßen steuerpolit,scher Natur dargethan erscheint, wie sehr das Abgeordneten-haus die Nothwendigkeit einer legislativen Reform auf socialpolitschem Gebiete jederzeit anerkannt hat; endlich geleitet von der Ueberzeugung, daß eine gedeihliche Durchführung solcher Reformen ,i,iu dann zu erhoff » »st. wenn einheitliche den ganzen Umfang der Arbeit systematisch erfassende Gesichtspunkte an die Stelle stückweiser Behandlung des G-genstandes treten, stellen die Unter-zeichneten den folgenden Antrag: Das hohe Haus wolle beschließen: ES sei ei» aus 36 Mitgliedern bestehender, ans den, ganzen Hause zn wählender Ausschuß mit der möglichst beschleunigte» Vorberathung und Antragstellung über die auf socialpolitischem Gebiete sich als nothwendig darstellenden legislativen Reformen auf Basis der folgenden Grundsätze und Direktiven zu betrauen: I. I» Betreff der Fürsorge sür di« gewerb-lichen Unternehmer und Hilfsarbeiter: A. Da die Förderung der Association der Kleingewerb treibenden eines der wesentlichsten Mittel zur Hebung ihrer Eon<»ure»zfähigkeit ist, da solche Association » jedoch durch manche Be-stiminlingen der gellenden Gesetze erheblich er> schwert, theilweise selbst unmöglich gemacht werden, sind di« bezüglichen Gesetze einer Revi-sion und Abänderung zum Zwecke der Beseitigung der erwähnten Erschwerungen und Hindernisse und der Förderung deS kieingewerblichen Associationswesens zu unterziehen. nebeneinander aiigebracht. Der Verbrecher hatte die Pflicht und daS Vorrecht, sobald er einge-tret n, auf eine der Thüren zuzuschreiten und eine derselben zu öffnen. ES war ihm freigestellt, welche er ausschließen wollte. Oeffnete er die eine, so stürzte ein hungriger Tiger heraus, der sich sofort ^aus ihn stürzte und ihn als Strafe sür seine Schuld in Stücke zerriß. Schloß er dagegen die andere auf, so trat daraus eine Dame in die Arena, wie der König sie für ihn, als feinem Range und Lebensalter am besten passend, vorher ausgesucht hatte. Mit dieser Dame wurde er dann zum Lohn für seine Unschuld soso« verheiratet. Mochte er nun entweder schon Frau und Familie besitzen oder sei» Herz anderweitig verschenkt haben, danach fragte der eigenwillige Herscher nicht. Nun besaß dieser wunderliche Monarch eine Tochter, so blühend und schön, wie nur eine im Lande zu finden war. und ebenso leiden-schaftlich und herrschsüchtig wie der Vater. Sie war sei» Augapfel, und er hielt sie werter als alles andere. Unter seinen Höflingen war einer niedrigen Ranges, der die Königstöchter liebte. Da er schön und von großer Tapferkeit war, so erwiederte sie seine Liebe mit einer Gluth, wie sie nur bei ungebildeten Gemüthern in dem-selben Grade sich findet. Eines Tages entdeckte der König dieses Verhältnis. Keinen Augenblick zögerte er das zu thun, was seine Pflicht ihm B. Unter Festhaltung des Grundsatzes, daß daS Verhältniß zwischen Arbeitsgeber und Arbeits-nehmer innerhalb der namentlich für die Schlich-tung von Streitigkeiten zu erlassenden gesetzlichen Normen Gegenstand freien Vertragsrechtes fei, sind ehebaldigst Anträge zu stellen: 1) über die gesetzliche Regelung und Einschränkung der täglichen Ar-b e i t s z e i t für Kinder, junge Personen und Frauen, 2) über die gesetzliche Regelung der An-forderungen der Gesundheitspflege in Fabriken und Werkstätten insbesondere in Bezug auf die gefährlichen oder ge-sundheitsschädlichen Verrichtungen; 3) über die Bestellung und Organisation stabiler staatlicher Aussicht in diesen beiden Richtungen durch Fabriks - und Gewerbe-Inspektoren; 4) über die Versicherung der Hilfsarbeiter gegen Krankheit sowie gegen Gefahren für das Leben u. z. a) Durch Einführung obligatorischer Krankenversicherung zum Zwecke der Krankenunterstützung für bestimmte Dauer im Wege der Errichtung von Kran-kencaffen, Genossenschafts-, Fabriks-, Knapp-fchasts- oder eingeschriebene Hilsscassen auf Basis angemessener Beitragsleistung der Arbeitsgeber und Arbeitsnehmer, der Or-ganisirung von Verbänden solcher Eassen zum Zwecke der Sicherung ihrer Leistungs« fähigkeit und Anbahnung anderer Arten der Hilfeleistung — und unter Selbstverwaltung seitens der Mitglieder sowie unter staatlicher Beaussichtigung. b) Durch Einführung eiser über den Rahmen deSHaftpflichtprincipeS hinausreichenden U n-fallsversicherung auf genossen-schaftlicher Grundlage zum Zwecke der Ent-schädigung für durch Unfall herbeigeführte Arbeitsunfähigkeit für längere Dauer oder für Lebenszeit oder zur Versorgung der Hinterbliebenen ohne Heranziehung der Ver-sicherten zur Beitragsleistung und Selbst-Verwaltung seitens der betreffenden Ver-bände, sowie unter staatlicher Beaufsichtigung. II. I n Betreff der Armenpflege und deS HeimathgefetzeS. Nachdem durch zweckentsprechend« Durch-führung des Princips obligatorischer Kranken-und Unfalls-Versicherung im vorerwähnten Sinne ein Theil der dernialigen Kosten der öffentlichen Armenpflege auf Andere übertragen wird und auf solche Weise eiue Entlastung der autonomen VerwaltungSkreise eintritt, so erscheint damit zu- vorzuschreibe» schien. Der Jüngliug wurde sogleich ins Gefängnis geworfen und ein Tag festgesetzt, an den» in der Arena seine Sache abgeurtheilt werden sollte. In den Tigerkäfigen wurde nach dem reißendsten Thiere sür diese besondere Gelegen-heit gesucht und die schönsten Madchen im Lande sorgfältig geprüft, um diejenige für den jungen Mann zu wählen, die für ihn passend erscheinen möchte, falls das Schicksal nicht anders für ihn entschied. Der Tag rückte heran. Von nah und weit war das Vdlk herbeigeeilt, um dem Schauspiel beizuwohnen. Der König und sein Hofstaat hatten ihre Plätze eingenommen. AlleS war bereit. Das Zeichen wurde ge-geben. Eine Thür unter dem Königssitze öffnete sich und der Liebhaber der Fürstentochter trat ein. Groß und schön wie er war, entlockte seine Erscheinung den Versammelten Zeiche» der Be-wunderung und bangen Sorge. Der Jüngling verbeugte sich vor dem König. Ihm zur Seite saß seine Tochter, deren feuriges Her» sie bei einer Gelegenheit nicht fern sein ließ, bei der sie selbst und so schreck-licher Weise betheiligt tvar. Es war ihr, der Königstochter, leicht geworden, hinter das Ge-heimnis zu kommen, welche der beiden Thüren den Tiger, und welche die Dame verbarg. Ader »licht nur wußte sie, in weichem Gemach die gleich der Anlaß gegeben, um an eine durch» greifende Reform der dermaligen Grundlage der öffentlichen Armenpflege heranzutreten. Zu diesem Zwecke sind allgemeine Gesichtspunkte aufzustellen, welche die Durchführung der Reform der Landes-Armengesetzgebung zu empfehlen wären, wobei die Bildung von OrtS-. Bezirks-und LandeS-Armenverbänden die Festsetzung organischer Bestimmungcn über das Verhältnis dieser Verbände zu einander sowie auf die Art der Aufbringung der entsprechenden Mittel zum Zwecke einer gerechten und möglichst gleichmäßigen Vertheilung der noch verbleibenden materiellen Arnleiilast ins Ange zu fassen sein wird. — Soweit der Durchführung dieser Grundsätze die Bestimniiingen des Heimathsgesetzes entgegenstehen. ist dasselbe einer Aenderung zu unter-ziehen. m. I n Betreff der bäuerlichen Agrarverhältnifse. Nachdem in zahlreichen Kreisen der ländlichen Bevölkerung die Reform der b e st e h e n d e n bäuerlichen Agrarverhältnifse insbesondere des bestehenden AgrarrechteS ange-strebt, nachdem ferner lebhafte Klagen gegen die derzeitigen Formen des landwirthschastlichen Creditwesens vielseitig erhoben werden; nachdem jedoch in dieser Richtung die allseitig anerkannte und in Wahrheit auch unbestreitbare Thatsache vorliegt, daß es sowohl an der entsprechenden Zusammenfassung der rücksichtlich der Wirksam-feit der bestehenden Institutionen gemachte» Er-fahrungen, als auch au anderweitigen Vor-arbeiten namentlich statistischer Natur vorerst noch nahezu vollständig fehlt, die Voraussetzungen einer sofortigen legislatorischen Action momentan noch nicht gegeben sind, so ist der Ausschuß zu beauftragen, im Wege einer umfassenden möglichst zu beschleunigenden p a r l a m e n -tarischenEnquvte unter unmittelbarer An-hörung von Vertretern der beteiligten Interessentenkreise die Beschwerden des letzteren zu prüfen, die Lage des bäuerlichen Grundbesitzer-standes eingehend zu untersuchen und auf Grund des Ergebnisses dieser Untersuchung sowie deS zu beschaffenden amtlichen MaterialeS ehethunlichst mit Anträge n zunächst im Sinne des § 33 der Geschäftsordnung (Vorfragen) vor daS hohe Haus zu treten._ Korrespondenzen. Cilli, 4. December. (Orig.-Corr.) [R e l i> gion und 6 o n fe f f t o n] scheinen dem geehrten Blatte von der südlichen Eteiermark iden-tische Begriffe zu sein. Keinem Verständigen wird es einfallen, ein Volk religionslos zu ma-chen. Die religiöse Ueberzeugung soll sich jedoch, wie eS schon die hervorragendsten Männer, ins- Dame stand, sondern sie hatte auch iu Erfahrung gebracht, wer dieselbe war. Es war eine der schönsten und lieblichsten Hofdamen, die den Angeklagten belohnen follte, sollte er sich un-schnldig an dem Verbrechen zeigen, seine Äugen zu einem Mädchen erhoben zu haben, das so hoch über ihm stand, und die Prinzessin haßte sie. Oft hatte sie gesehen oder doch zu sehen gemeint, wie bewundernde Blicke dieses holde Wesen auf ihren Geliebten gerichtet, und bis-weilen wollte es ihr so scheinen, als wurden diese Blicke nicht nur wahrgenommen, sondern auch erwidert. Dann und wann hatte sie die beiden im Gespräch betroffen. Di? Zusammen-kunft hatte zwar.nur einen Augenblick gewährt, aber viel läßt sich in knrzer Zeit sagen. Viel-leicht hatte ihre Unterredung sich nur auf un-bedeutende Dinge bezogen, aber konnte sie dessen sicher fein? Das Mädchen war freilich schön, aber sie hatte sich erkühnt, die Angen zu dem Geliebten der Fürstentochter zu erheben, und mit aller Heftigkeit ihrer wilden Leidenschaft haßte sie das Mädchen, welches hinter der stillen Thür bebend harrte. Als ihr Geliebter sich zu ihr wandte und sie anblickte, sah er mit jener Ahnung, wie sie Liebenden eigen ist, daß sie eS wußte, hinter welcher der beiden Thüren der Tiger lauerte und hinter welcher die Dame stand. Ihr rechter Arm lag auf der weichen — 4 — besondere aber berühmte Pädagogen be-tonten, nicht auf ein D o g m a sondern auf die Ethik gründen. Diese Anschauung fand bereits vor drei Iahren in dem Heimallande nnserer Kronprinzessin praktischen Ausdruck. Durch das Schulgesetz vom Jahre 1879 wurde nämlich in dem von freiheitlichen Ideen getragenen Belgien in allen Schulen an Stelle der Religion die S i 11 e n l e h r e eingeführt. Im Art. 4 dieses Gesetzes heißt es: „Der Religionsunterricht ist der Fürsorge der Familien und der Geistlichen der verschiedenen Bekenntnisse überlassen." In Folge der neuesten Schulgesetzgebung Frankreichs (der Schöpfer derselben ist der berühmte Staats-mann Jules Ferry) mußte ebenfalls die Reli-gionslehre der Sittenlehre weichen. Daß die nordamerikanischen Schulen eonfessionölos sind, dürfte ohnehin bekannt sein._ ^ocaies und Arovinciales. Cilli, 6. Xyctmbrt. [Spende.] Der Kaiser hat der durch den irrsinnigen Mörder Havranek so schwer heimge-suchten Familie Ungar in Oplotnitz 100 fl. ge-spendet. [Personalnachrichten.] Der Mini-ster und Leiter deS Justizministeriums hat den Landesgerichtsrath Edmn dSchrey Edlen von Redlwerth über sein Ansuchen vom Kreis-gerichte in Cilli zum LaudeSgerichte in Graz versetzt. Der Bezirksg^richts-Adjunct Dr. Jgnaz Pevetz wurde zum GenchtS-Adjuncten bei dem KreiSgenchte Cilli ernannt. Der Bezirksgerichts-Adjunct Franz M a c u n wurde von Frieda» nach Mahrenberg versetzt, und die Auskultanten Carl Medwed und Anton L e v e c zu Be-zirksgerichtS-Adjuncten sür Friedau beziehungs-weise Lichtenwald ernannt. [Begnadigt.] Wie wir seinerzeit mel-beten, hatte der Buchdruckereibesitzer und ver' antwortliche Redacteur der „Südsteirischen Post" Herr Johann Leo» ein von Dr. Suppan in Laibach mitunterzeichnetes Gnadengesuch über-reicht. Diesem Gnadengesuche wurde nunmehr Folge gegeben. [Gemeinde- Ausschußmahl in Tüsse r.] Bei der am 2. d. Mts. in Tüffer vorgenommenen Gemeinde-Ausschußwahl wurden nachstehende Herren zu Ausschüssen gewählt: Conrad A m o n, Paul B a st, Johann C a-st e l l i tz. Josef D r o l z, Andreas E l s b a ch e r, Julius L a r i f ch, Johann P o u f ch e, Georg Ros m st n n, Dr. Ernst S ch w a K, Constantin Trapp, Carl Valentinitfch nnd Carl Weber. Zu Ersatzmännern wurden gewählt die Herren: Anton Beskouschek, Carl K r e u l i t s ch. Josef P i m m l e r, Josef P r e-s i s e k, Franz Vabiö und Anton V i v a t. Der Ausfall dieser Wahlen hat allgemein leb- Brustwehr vor ihr. Sie erhob die Hand und machte eine schnelle Bewegung zur Rechten. Nur ihr Liebhaber bemerkte eS, denn jedes Auge war nur auf ihn gerichtet. Er wandte sich um und durchschritt festen Ganges den leeren Raum. Die Zuschauer waren aufs höchste gespannt. Ohne zn zögern trat er zur Thür rechts und öffnete sie. Und nun entsteht die Frage: Kam der Tiger heraus oder die Dame? Je mehr wir darüber nachdenken, je schwerer fällt eS uns darauf zu antworten. Sie fetzt ein Studium deS menschlichen Herzens voraus und bringt uns in ein Gewirr von Leidenschaften, ans denen es Mühe kostet, sich herauszufinden. Be-denke es, schöne Leserin, es handelt sich nicht um dein eigenes Urtheil, sondern um die Entscheidung einer heißblütigen, halbbarbarischen Prinzessin, deren Herz von dem vereinten Feuer der Verzweiflung und der Eifersucht verzehrt wird. Sie hatte ihn verloren, aber wer sollte ihn besitzen? Wie oft in ihren wachen Stunden und in ihren Träumen war sie in wildem Schrecken aufgefahren und hatte das Gesicht mit den Händen bedeckt bei dem Gedanken an die Thür, hinter welcher der blutgierige Tiger lauerte! Aber noch öfter hatte sie ihren Geliebten an der anderen Thür gesehen. Wie hatte sie dann die Zähne anfeinander gebissen und sich hast befriedigt. Am 11. d. Mts. findet die Bür-g'rmeisterwahl statt, und wird bei derfelben der bisherige Bürgermeister Herr Conrad A m o n, welcher durch 12 Jahre ununterbrochen in dieser Ehrenstellung zum Wohle des Marktes wirkte, wiedergewählt werden. [Liedertafel.] Die Mitglieder-Lieder-tafel. welche verflossenen Samstag der Cillier Männergesangs-Verein in den Casinolocalitäten veranstaltete, erfreute sich wie immer eines zahl-reichen Besuches. Das Programm war «in sehr reichhaltiges und fanden die einzelnen Nummern desselben ungetheilten Beifall. Trotz sichtlicher in Folge der Wetterunbeständigkeiten eingetretener Indisposition mehrerer Sänger zeichneten sich die vorgetragenen Chöre noch immer durch Frische und Exactheit aus. Fast sämmtliche Nummern wurde» stürmisch dacapo verlangt, so die „Wuuderbrücke", Chor von Engelsderg, worin Herr Manisch das Tonor-solo sang, „Plakatenliteratur" von Koch von Langentreu, „Lerche, Fink nnd Nachtigall" von Weinzierl und „Frühlingstoaste" von Abt, in welch letzterem Chöre Herr Stib'll mit dem Baritensole excelürte. Ueber die tiefverständige Klavierbegleitung, welche diesmal von Frau Flora Rakusch besorgt wurde, herrschte nur ein-stimmige Anerkennung. Sehr wacker hielt sich auch die MufttoeteiiisCstpctle, welche unker der Leitung des CapellnieisterS Mayer mehrere recht schwierige Musikpieceu schwungvoll executirte. [Schulerweiterung.] Der Landes-schulrath hat die Erweiterung der Volksschule in Windisch-Feistritz zu einer sünsclassigen ge-nehmiget. [In P r a g e r h o f] wird von Seite des deutschen Schulvereines und der Südbahngcsell-schuft eine deutsche Schule errichtet werden. [Es beginnt zu tagen.] Einhundert-achtzig Wähler des Feldbacher Landgemeinden-Bezirkes, darunter der Obmann eines katholischen Vereines, haben au ihren ReichsrathS-Abge-ordneten Fürsten Alfred Liechtenstein nachstehen-des Schreiben gerichtet: „Hochgeborener Herr FürstWenn wir auch Manches nicht verstehen, waS Sie im Reichsrathe bisher gesprochen und gethan, so begreifen wir doch ganz gut, daß Ihre iuuige Freundschaft mit den Tschechen und Polen uns deutschen Bauern, die Sie dort vertreten, nicht nütze», sondern nur schaden kann. Wir fürchten zwar nicht, in unseren rein deutschen Gegenden zunächst von den Slaven belästigt zu werden; aber wir sind durchaus nicht gleich-giltig darob, wenn anderwärts Alles, was deutsch ist, von Slaven heftig angefeindet wird: oder soll es uns nicht wehe thun, wenn wir dadurch, daß eö unser Abgeordneter immerfort niit den Slaven hält, uns gewißermaßen selbst mitschuldig geniacht sehen an der..........unserer das Haar zerrauft, wenn sie sich sein Entzücken ausmalte iu dem Augenblick, da er die Thür öffnete, hinter der die Schöne seiner harrte! Wie hatte sich ihre Seele in Schmerzen ge-krümmt, wenn sie ihn hatte der Dame entgegen-gehen sehen, während die Augen derselben vor Freude glänzten, wenn sie sich vorstellte, wie er sie vorführte, selbst zitternd im Genuß des wiedergewonnen Lebens, wenn sie das Jauchzen der versammelten Menge hörte und das Läuten der hochzeitlichen Glocken. Wäre es nicht besser, er stürbe sogleich und ginge, um ihrer in den seligen Gefilden zu harren, welche ihre halbbarbarische Phantasie sich träumte? Aber der schreckliche Tiger, das Geschrei, das Blut! Sie hatte ihre Entscheidung in einem Augen-blick abgegeben, aber sie war dazu erst nach Tagen und Nächten qualvoller Ueberlegung gelangt. Sie wußte, sie würde befragt werden und hatte ohne Zögern die Hand zur Rechten bewegt. Die Frage ist von solcher Wichtigkeit, daß ich mir nicht anmaße, der Einzige zu fein, der sie beantworten kann. Deshalb überlasse ich dieselbe meinen Lesern nnd stelle sie zum Schluß noch eimnal: Wer kam auS der geöffneten Thür, die Dame oder der Tiger? deutschen Brüder in den anderen Theilen deS Rei-cheS?! Auch mögen Sie nicht glauben, daß wir Sie unseres SeelenheileS wegen in den RtichSralh ent-sendet haben °, dafür haben wir ja den Geistlichen, den wir achten, beständig in unserer Mitte. Wenig schmeichelhaft sür uns Bauern scheint es, wenn Sie im Bunde mit den Klerikalen die die Schulzeit abzukürzen bestrebt sind und damit dem Bauernstände auch fernerhin eine bessere Ausklärung erschweren wollen. Wir haben gelesen, daß sich erst kürzlich der Abgeordnete der Salzburger Landgemeinden, Herr Lienbacher, welcher, gleich wie Sie. kerndeutsche Bauern zu vertreten hat, von Ihnen lossagte, weil er daS Deulschthum durch die Polen und Tschechen gefährdet sieht; und wenn das „Grazer VolkS-blatt" dazu meint, „daß die deutschen Wähler der Conseroativ'n in Steiermark darob keine Sorge haben", so erklären wir Unterzeichnete, als Ihre Wähler, hiemit, daß wir darob aller-dings besorgt sind, und daß wir, um uns kurz zu fassen, auch im Uebrigen sehr bedauern, dmch Ihre bisherige Thätigkeit im Reichsrathe nichts als höhere Steuern erlangt zu haben. IR a u b.j Kürzlich wurde in einer Gasse zu Marburg der Besitzer Josef Stelzl von Josef T-ichmeister und Josef Wabitsch zu Boden ge> warfen und feiner Taschenuhr sammt Kette beraubt. [S e 1f> ft m ord.] Der wohlhabende Grund» besitze? Anton Bezei aus Lackendorf bei Prag-wald vergiftete sich verflossenen ?vreitag mit Arsenik. Trotz angewendeter Gegenmittel verschied er bald nach dem Genusse des Giftes unter ungeheuren Schmerzen. sMathmaßlicher G i f t m o r d.] In Oberbreitenbach am Bacher (Gerichtsbezirk Windifch-Feistritz) starb dieser Tage der Grund-defilier Martin Koballe an Symptomen einer Arsenikvergiftung. Da der Genannte mit feiner Ehehälfte und feinem Schwiegervater fortwährend in Zank und Hader lebte und überdies von dem Letzteren schon mit dem Messer bedroht worden war, so wurde der Verdacht eines Giftmordes rege. Gattin und Schwiegervater wurden daher gesänglich eingezogen.___ 9 « n t e s. [Mittel gegen HalSfch merze n.] Ein alter in einfacher Heilkunde wohlerfahrener Gebirgsbewohner empfiehlt als sichere Hilfe bei Haisschmerzen und langwieriger Heiserkeit, ein Nell eines frischgeschlachteten Schafes um den HalS zn tragen und zwar mit der innern feuch-ten Seite um den schmerzenden Theil gelegt. Bei einer Dame, die ihres Halsleidens halber schon manches Bad ohne Erfolg besucht, und zur Sommerfrische sich zufällig in der Gegend aufhielt, wo auch der ländliche AeSkulap fein Domicil hat, wurde aus dessen Anrathen das einfache Mittel in Anwendung gebracht und spürte die Leidende bald eine bedeutende Linderung ihres langwierigen lästigen Uebels. sDaS Schicksal eines Thierqnä-I e r sj berichtet ei» amerikanisches Blatt in fol-gender lakonischer Notiz: „Ein Mann in Ehar-lotte, Nord Caroliua, steckte einem Elephanten seine brennende Zigarre in den Rüssel, um zu seheu was dann geschehen würde. Leute, welche ihn »ach seiner Flucht aufhoben, fanden, daß er einen Arm und ein Bein gebrochen hatte." [Aus B i S m a r ck ö I u n k e r z e i t| erzählt Moritz Busch neuerdings die folgende kleine Anekdote: Einst hatte der Junker von Kniephof einen Hnfaren-Lieutenant bei sich, der im Begriffe stand, einen Oheim in der Nachbarschaft zu beuchen, welcker viel aus Etikette und wohl abgezirkelte Manier hielt nnd bei dem sich Gäste ähnlicher Art und Meinung zn einer großen Festlichkeit oersamnielten. Vismarck beredete in der Nacht vorher den jnngen KriegSmann zu scharfem Zechen nnd brachte ihm anf diesen« Wege so viel guten Getränkes bei. daß er mehr als genug hatte. Dann ließ er am Morgen einen Wagen ohne Federn anspannen, ans dem er mit seinem Gaste nach dem schlösse jenes Onkels fuhr. Die Wege waren nicht gut, der Regen der vorhergegangenen Tage hatte sie aufgeweicht und theilweise in Kothlacken verwandelt, so daß die beiden Herren übel bespritzt ankamen, der Lieutenant aber noch außerdem in hochgradiger seekranker LeibeS- und Gemüths-Verfassung. Die Gesellschaft, die sie hier antrafen, an die vierzig Personen, die Damen in großer Toilette, die Herren in Frack und weißer Binde, sah sie mit Blicke», die halb Staunen, halb Grausen waren, ins Zimmer treten, und der Husar wurde bald nachher unsichtbar. Junker Otto aber setzte sich trotz des Abscheues, den die guten Leute sichtlich vor ihm empfanden, heiter und gelaffen mit ihnen zn Tisch nnd that, als ob an ihm nichts auszustellen. Man meinte dann, es wäre doch merkwürdig, äußerst merkwürdig, daß er gar keine Ahnung gehabt habe, wie un-angenehm er aufgefallen sei. [2 u c u 11 u «.] Wir sprechen noch heut von lukullischen Gastmählern, wenn wir üppige Ta-feilt bezeichnen wollen. Der alte Römer, ge-starben 57 v. Chr., war aber auch ein Ver-schwender bei Tische, wie weder vor »och »ach ihm tiner gelebt. Eines Tages, als er allein speiste, setzte nian ihm eine Mahlzeit vor, die nicht so kostbar wie gewöhnlich war. LuculluS stellte seinen Haushofmeister darüber zur Rede. Dieser entschuldigte sich, er habe ein reicheres Mahl nicht für nöthig gehalten, da kein Gast geladen sei. „Was sagst Du?" herrsche ihm der Gebieter an. „Wußtest Du nicht, daß heut Lu-cullus beim LuculluS eßen würde?" Er hatte verfchiedene Säle, denen er die Nameu verschie-dener Gottheiten gegeben, und der HauShvfinei-ster wußte stets, wie hoch der Aufwand sich belaufen sollte, wenn er hörte, in welchem Saal gespeist werden würde. PompenS und Cicero beredeten sich einmal, den Schweiger zu über-fallen und sich zu ihm zu Gast zu bitten, ohne ihm Zeit zu Vorbereitungen zu gönnen. Sie stellten sich nnvermuthet ein und ließen ihn kei-nen Augenblick aus den Augen. LuculluS konnte also seinen Dienern nichts weiter sagen, als daß im Saale des Apollo angerichtet werden solle. Eben dadurch aber wurden die beiden Gaste hintergang"», denn ein Mahl in diesem Saal mußte fünfzigtansend Drachmen (18,000 Mark) kosten. Seine Schlemmerei hat dem LuculluS einen unsterblichen Namen gemacht; sein einziges Verdienst, daS ihm auch jetzt noch anznrech-nen wäre, ist ziemlich in Vergessenheit gerathen: Europa verdankt ihm die ersten Kirschbäume, deren Kerne er anS PontnS mitgebracht. [Echt C h i n e s i s ch e 8 ] In dem Lande China ist es nicht üblich, aus das Wohl des Kaisers sein GlaS zu leeren, weil darin eine Ver-letzung der dem Beherrscher deS Reiches schuldigen Ehrfurcht erblickt werden könnte. Weniger bekannt dürfte eS fein, daß es den chinesischen Porzellan-fabrikanten schon seit langer Zeit verboten ist, wie in früheren Jahrhunderten, die Erzeugnisse ihreS Kunstfleisses mit der berühmten Kaisermarte zu versehen, weil durch das Zerbrechen einer derartig gestempelten Schüssel, Schale n. s. w. der Name des Kaisers beleidigt werden könnte. Die Fabrikanten führen denigemäß schon seit der Mitte deS XVII. Jahrhunderts die sogenannte Mandarinenmarke anf ihrer Waare; wie be-rubigend aber muß es für die Kaiser Niaking und Mianing nnd ihre Nachfolger gewesen sein, daß dnrch die Weisheit des Stifters der Dynastie Tsing fiir sie jede Beleidigung durch zerbrochene Teller und Blumentöpfe ausgeschlossen wir. [Einnahmen eines f r a n z ö ssi s ch e n Schriftstellers.^ Oktave Feuillet hat mit dem Verleger Calman 2500 bis 5700 Francs, was zn 12 pCt. jeden Abend 600 bis 790 Francs nnd an Sonntage.!, wo zwei Vorstellungen stattfinden, 1200 bis 1500 Francs für Feuillet abwirft. Es läßt sich annehmen, daß er mit diesen Werk etwa 15,000 Frks. erwerben wird. Dabei sind weder die Autorbillets berechnet, noch der Verkauf des Manuskripts an den Verleger, noch die Autor-rechte in der Provinz, was zusammen wohl noch 500 FrcS. mehr ergeben dürfte. Oktave Feuillet hat an dem Stück ein Jahr gearbeitet. [In einem sächsischen G y m n a-s i u m] wurden vor kurzem mehrere Primaner des Internats in ihrem Zimmer von dem visi-tirenden Direktor bei dem verbotenen Kartenspiele ertappt. Der Rektor trat unbemerkt hinter den einen Primaner, der gerade ein recht schlechte« Blatt hatte. „Was thun Sie da mit den Karten?" fragte der Rektor. Der Primaner, der die Stimme feines gestrengen prinespz omnium nicht erkannte, antwortete mi: Seelenruhe: „Da paffe ich!" Man kann sich die gegenseitige Verblüfft-heit denken, als die Scene alle» klar wnrde. [Ein russischer C e n s o rj in den Ost-seeprovinzen strich aus eirer Sprachlehre den un-schuldigen Satz: Das Vorwort „von" regiert den Dativ. „Warum?" fragt der Sprachlehrer. — „Weil in Rußland niemand anders regieren darf als der Kaiser Alexander." [Auch ein Mittel gegen daS Trin-k e n.j Als ein Säufer einst im Rausche seine Fran doppelt sah, erschrack er so sehr, daß er sich von da an daS Trinken abgewöhnte. Eingesendet.*) Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren Kaufmann k Simon in Hamburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier uni Original-Loose zu einer so reichlich mit Haupt Gewinnen ausgestatteten Verloosung, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhaste Betheiligung voraussetzen läßt. Dieses Unternehmen verdient daS volle Vertrauen, indem die besten StaatSgarantien geboten sind nnd auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. Interessant ist in der heutigen Num-«er unserer Zeitung sich befindende Glücks-Anzeige von Samnel Heckscher senr. in Haut-bürg. Dieses Haus hat sich durch seine prompte und verschiedene Altszahlung der hier und in der U m g e g e n d gewonnenen Be-trage einen dermassen guten Ruf erworben, daß wir Jeden auf dessen heutiges Inserat schon an dieser Stelle aufmerksam machen. Kel'ter'sche Spiel'werke werden alljährlich um diese Zeit angekündigt, um bald darauf als Glanzpunkt aus Tausenden von Weihnachls-tischen die kostbarsten Sachen zu überstrahlen. Aus Ueber-leustunq rufen wir einem Jeden zu; Was kann wohl der Galle der Gattin, der Bräutigam der Aiaut. der Freund dem Freunde Schöneres und Willkommeneres schenken? <53 vergegenwärtigt glücklich verlebte Stunden, lacht und scherzt durch seine beild heitern — erhebt Herz und Gemüth durch seine ernsten Weisen, verscheucht Traurigkeit und Melancholie, ist der beste Gesellschafter, des Einsamen Ireuester FreundI und nun gar sür den Lei-denden, den Kranken, den an das Hau^ Gefesselten I — mit einem W»rie. ein HeUer'fcke» Spielwerk darf und sollte in keinem Salon, an keinem jtranlenbette, überhaupt in keinem guten Hause fehlen. Für ie Herren Wirthe, Konditoren, sowie lyeschafle jeder ?lrt, gibt ti keine einfachere nno sichere Ztnziehungskrast als solch' ein Wert, um die Gäste und Äunde» dauernd zu fesseln. Wie un» von vielen Seilen bestätigt wird, haben sich die Einnahmen solcher (nablij-jeinemc gerade;» verdoppelt; darum jenen Herren Wirthen und Geschäftsinhabern, die noch nicht im Besitze eines Spi-lwerkes sind, nicht dringend genug anempsohlen werden kann, sich dieser so sicher erwei-senden Zugkraft ohne Zdgern zu bedienen, um so mehr. i>a aui Wunsch Zalilungserleichterungen gewährt werden. Den Herren Keistlichen, welche aus Rück-sich« für ihiwt stand, oder der Entfernung wegen. Concerten :c. nicht beiwohnen können, bereitet solch' ein Aunilwerk den schönsten, dauerndsten Genuß Wir be-merken noch, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine sein durchdachte ist: die neuesten, sowie die beliebtesten ältern Opern, Opere'te». Tänze und Lieder finden sich in den Heller'schen Werke« aus da» Schönste v«r-einigt. Derselbe hat die Ehre, Lieierant vieler Höfe und Hoheiten zu sein, ist überdies aus den Ausstellungen » vreisgekrönt, neuerdingS in Melbourne der einzige, der speciell fiir sich allein den ersten Preis — Diplome nebst silberne Medaille — erhielt- Eine sür diesen Winter veranstaltete Prämienvertheilung von 1U0 Spielwerken im Betrage von Francs 20,00'.' dürste Mem besondern Anklang finde», da >eder Käufer, selbst schon einer kleinen Speli>ose, dadurch in den Slefiy eines großen Werkes gelangen kann: aus je 2» Francs erhält »»an einen *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantworlich. Prämienschein. Reickbaltiqe iUufitirtc Preislisten nebst Plan weiden aus Verlangen sranco zuqesandt. Wir empsehle» Jedermann, auch bei einer kleine» Epield?ie, sich siel« direkt an die Fabrik zu wcnden, da vielerori« Werke sür Heller'sche aiigepriejen werden, die e» nicht sind Alle echten Werke und Spieldosen tragen leinen qedrucklen Namen ^ woraus zu achten ist. Die Firma hält nirgend» Niederlagen. cherichtssaat. Montag, 4. December. sM o r d und B r a n d l e g u n ß.j Das grauenhafte Verbrechen welches am 5. November im Orte Kerice u.i-weit Rohitsch verübt wurde, dürste in der Criininalstatistik so ziemlich ohne Analogon da-stehen. Ein Jung«, der kaum sein zwanzigstes Lebensjahr erreichte, dessen Exterieur jedoch aus ei» Alter von höchstens 16 Jahren schließen läßt, asperirt auf die Wirthschaft seines Vaters und da letzterer von einer Uebergabe nichts wissen will, greift er zum Mordwcrkzeuge und todtet mit einem Beile seinen schlafenden Vater sowie seinen 13jährigen Bruder, welcher der Zeuge des himmelschreienden Verbrechens war. Um dann die Entdeckung des furchtbaren Toppelmordes unmöglich zu machen, steckt er die elterliche Behausung in Brand und als er die Flammen über daS Dach schlagen sieht, eilt er zu den Nachbarn sie zur Hilfeleistung al-lannirend, in der festen Ueberzeugung, daß jedes Einschreiten gegen daS entfesselte Element zu spät sein werde, und daß die Flammen bereits ihre Schuldigkeit gethan und die Spuren des Verbrechens v rwischt haben werden. Jakob Bresnik. dies ist der Name des jugendlichen Mörders, hatte sich jedoch gewaltig verrechnet. Als bei der Hülfeleistung der Nachbarn der Leichnam seines Vaters, Thomas Breznik. und der verstümmelte, aber noch lebende Körper seines Bruders, Blas Breznik, der erst am nächsten Tage starb, auS den Flammen getragen wurden, da constatirte man gar bald, baß die Verletzungen der Beiden mit einem schneidigen Instrumente beigebracht worden sein mußten, daß somit ein Verbrechen vorliege. Jakob Breznik selbst erzählte zuerst, daß er durch den Qualm deS Feuers ans dem Schlafe erwacht sei und sich durch ein Fenster ins Freie gerettet hab. Allein die Fenster trugen insgesammt Gilter. durch welche er sich nicht durchzwängen hätte können. Im Laufe der Untersuchung gestand er allerdings, daß er in der gedachten Nacht aus dem Schlafe erwacht sei und gesehen hake, wie sein Vater am Bette deS Bruders stand und denselben mit einer Hacke mißhandelt, habe. Er habe darauf gerufen „Vater was th.it Ihr!" Der Vater habe ihm dann mit dem Tode gedroht. In feint Angst sei er in die Küche geflohen. Der Vater sei ihm nachgeeilt. Dort sei er auf einem Kessel gesprungen. Der Vater habe mit dem Beile einen Hieb nach ihm geführt, allein ihn. da er sich zurückbeugte nicht getroffen. Nun habe er dem Vater das Beil entwunden und denselben mit einem auf die Stirne geführten Schlage zu Boden gestreckt. Auch bei der unter dem Vorsitze deS HosratheS Heinricher heute durchgeführten Schlußverhandlung blieb der Angeklagte bei dieser letzten Aussage. Die Geschworenen erkannten ihn jedoch einstimmig des DoppelmordcS und der Brandlegung schul-dig. Gemäß diesem Schuldspruche wurde Jakob Bresnik vom Gerichtshöfe zum Tode durch den Strang ve> urtheilt. Ohne besondere Erregung hörte der Mörder das Todesurtheil an, erst als er abgeführt wurde und bereits das Ende des SaaleS erreicht hatte, fuhr er mit der Hano nach den Augen und begann zu weinen. Dienstag, den 5. December. sBrandlegung und schwere körperliche B e s ch ä d i g u n g-1 Der 21jährige Knecht Franz Skos auS BojSno, wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung bereits abgestraft, ist angeklagt das Wohnhaus seiner Stiefmutter, Baroara Skof, in Brand gesteckt zu haben. DaS Feuer konnte allerdings noch rechlzeitg gelöicht werden. Weiters hatte er seiner Stiefmutter in der Nacht vom 3. November mit einem Taschenmesser mehrere Stiche be gebracht, desgleichen hatte er seine Sties-schwester mit einem Zaliipfahle und einem Messer mißhandelt nnd dadurch körperlich ver- letzt. Ueber Wahrspruch der Geschworenen wurde er wegen Verbrechens der Brandlegung und der schweren kö>oerlichen Beschädigung, sowie wegen Uebertrelung gegen die körperliche Sicherheit, zur Strafe deS schweren Kerkers in der Dauer von 10 Jahren verurtheilt. sBrandlegung. j Der 27jährige Minzerssohn, Alois Prozenjak aus Georgenberg, hatte aus Rache das Strohdach der Binderhütte in Kerschbach (Eigenthum der Frau Anna Kampel-Müller in Graz) angezündet. Das Gebäude sammt einigen Fahrnissen im Gesammtwerthe von circa 500 fl. wurde dadurch ein Raub der Flammen. Ueber Wahrspruch der Geschwore-neu wurde der Angeklagte zu ti Jahren schweren Kerkers verurtheilt. sSchwere körperliche Beschädigung.j Der zwauzigjährige, schon zweimal abge-strafte Knecht Kaspar ScuSek auS St. Ni-colai, hatte am Nachmittage des 17. Oktobers auf einer Wiese dem Anton 6imon mit einer Sense einen Schlag auf den Kopf versetzt, wo-durch letzterer daS linke Auge verlor. KcuSek wurde nach dem Schuldspruche der Geschworenen zu schwerem Kerker in der Dauer von 4 Jahren verurtheilt. F-Mswirtöschastlichcs. sWintercurs für Kellerwirth» s ch a s 1.1 Die k. k. Weinbauschule Monologische und pomologische Lehranstalt) in Klolterneuburg hält seit dem Jahre 1679 in jedem Winter einen I4tägigeu LehrcurS über die neueren Fortschritte in der Kellerwirthschaft für Praktiker ab, zu welchem sich eine jährlich zunehmende Anzahl von Hörern eingefunden hat. Der nächste der-artige Curs, zu welchem Anmeldungen bis 15. Jänner 1883 angenommen werden, findet vom 12. bis 2dann setzte er den Draht mit einer Battarie in Verbindung, welche starke elektrische Ströme in die Rebe lei-tete, durch welche die Phylloxera getötet wurde. Di« Pflanze nahm durch diesen Prozeß nicht nur keinen Schaden, sondern wurde nur kräftiger. Das französische Ministerium des Ackerbaues hat Versuche mit der Anwendung der Elektrici-tät gegen die Reblaus angeordnet. Bictaiscliiir-lln 36züllig gat ausgetrocknet wird verkauft die Klafter mit 8 fl. 50 kr. bei Joaef Hummer, Postgasae .18. ICiu möblirtes Zimmer mit zwei Fenstern, ist mit 15. December 1882 im Jfelli'schen Hause, Gtatzerpasse, zu belieben. 64-4—2 Hit»enl>lle. na»« oder trocken, Prima per Stack 32kr., suiii Mrhnsiiollr jedes Quantum gekauft. Nene«te schönste melirte Hiiitrr«Happrn von 80 kr. aufwärts. tW-—I» ('«■irurrrnzhiKe m In Aus trolle 1'ranfiilH. steif und weich, l tl !K) kr. Tlodrliflttr schon Dach neoester Modewahl 188:1, feinste Qualität. I'll/.he-«rtiiilunig. alles billiger alt überall. — Krpurnturen werden angenommen. C. WolT, Pilzwaarenlager, Bahnhofgasse 162, Cilli. Haupt-Gewinn ev. 400.000 Mark. Gläcks-Anzeige. Die Gewinne garantirtd Staat Erst; Ziehung: 13. ». 14. Decmbr. 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Die erxte Gewinnzlehung ist. amtlich auf den 13. und. 1-i. nori'iiilN'r «1. J. festgestellt und kostet hierzu das ganze Original-Los nur 3 fl. 50 kr. das halbe 0riginal-L03 nur I fl. 75 kr. das viertel Original-Los nur 88 kr. nnd werden diese vom Staate garantirten Ori-ginal-Loose (keine verbotenen Proraessen) gegen frankirte Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. Jeder d t Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Lose auch den mit dem Staatswappen verseheneu Original-Plan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die ^Zahlung q. Versendung der KevmMr erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Jede Bestellung kann man einfach auf eiüe Posteinsahlungskarte oder per reeom-mandirten Brief machen. Qtt. Man wende sich daher mit den Aufträgen der nahe bevorstehenden Ziehung halber, bis zum 13. December <1. J. vertrauensvoll an 561— Samuel llecksclier s»e>>, Banquier und Wechiwl-Comptoir in >1 amburc. der IX. Staats-Lotterie »an. zu haben iu der Administration d. Blattes, Herrengasse 6. Wichtig fiir *>TgiTT3ffll vom Apothklcr Julius llerbabny in Wien b«reitctex PfIaiixeii - Ext ract, bisher unerreicht in seiner Wirkung bei allen Formen von Gicht nnd Rheumatismus, als: ($rfirfit«fdimer;rtt, Migräne, Hiiftweb, »ein rintädrigk», hrfti-fit» n. läftigrn Schmcrz im rechlk» Bordcrfuß. welchen ich mir aus der Jagd durch Nässe mge-zogen, und der allen frülxr angewandten Mitteln iroyle, git»)lich geheilt, ivosar ich Ihnen nicht nur meine» liejnen Tank ansspreche. sondern auch Ihr IresfticheS Nenrorvli» allgemein pudlik zu mache» mich verpflichte» silhle. Zara «Dalmalien). Mntli. Mnrovicli, pens. Mil.-Bcamter, g-.JMLIUS HtWABWY Bitte unter untenstehender Adresse 14 Flacon starke; Neuroxylin nach Berlin zu senden, wofür der Betrag beilieqt Dem Patienten bekommt da> Nkurorqlin gegen sei» schweres Rcrveultidtu s« gut, dab er sich Mühe gibt, dasselbe überall be-stenS }u empfehlen Eilzbruitil in Schl., am 21. September 18.82. IifiiflitfnliPrger & Co. Neuroxylin dient als l?inreibung. Ein Zlaxo» nr Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reele Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen. |», o. TU I ESTER A USJST ELLUN GS-LOTTERIE Ziehung am 5. Jänner 1. Hauptgewinn baar Gulden 50.000 «. Hauptgewinn ,twar e i* g- e. ElialndutiK zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Staute Hamburg garantirten grossen Geldlotterie, in welcher 8 Mill. 940,275 Mark innerhalb weniger Monate sicher gewonnen werden müssen. Der neue in 7 Classen eingetheilte Spielplan enthält unter 93,500 Loosen 47,4100 Gewinne und zwar ev 400,000 Hark, speciell aber 1 Gew. 1 1 1 1 2 3 4 2 2 1 24 3 3 a M. a M. k M. k M. a M. k M. k M. k K. a M. a M. ä M. k M. k M. k M. 230000 150000 100000 60000 50000 40000 30000 25000 20000 27,060 15000 12000 10000 HOOO 6000 54 ü 108 264 10 3 530 1073 18436 Gew. a Gew. M a M. 5000 k M. 4000 ä M. 3000 » M. 2000 k M. 1500 a M. 1200 a M. 1000 a M. 500 ä M. 115 300, 200 ISO. 124. lOO, 94. 07. r>o, 40, 20. Von diesen Gewinnen gelangen in erster Classe 4000 im Gesamintbetrage von M. 116,'>00 zur Verlockung, Die erste Gewinniiehung iat amtlich und unwiderruflich auf den f.'f. liiiil 1-4. December 1NM2 festgesetzt und kostet hierin das ganze Originallos nur 6 Mit. od. fl. 3.50 O.B.-N. das halbe » . 3 , » , 1.75. » das viertel , , 1.50. , 90 Kr. , . und werden diese vom Staate garantirten ftrigi-nallo.se gegen Einaendungnder l'osteinzuhlung des ItetragcM an die Besteller direct von mir franco versandt. Kleine Beträge können auch in PoBttnarken eingesandt werben. Das ftliau« 1»c.t«n Max Be«oz*i