MARBIRGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES ▼crla« und SchrUtleltunc Marburc a. d. Dr*a, BadcaRse Nr. 0. Pcrnrul: Nr. 29-«7, 29-68, 39-80. Ab 18 Uhi (tltlidi auBer Samstac lit die Schrtftleitnnc nur auf Fernrul Nr. 28 S7 erreichbar. Unverlancte Zusdirllten werden ■icht rDcketsandt. Bei tlmtlldicn Anfraccn Ist das Rückporto belzulecen. Postxcheckkonto: Wien Nr. 94.808. Ocsdafttitelleii lo Cilll, Marktplatx Nr. 12, Ftrarul Nr. 7, and In Pettao, OaortorRtin Nr. 1, Femrot Nr. 18. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES IndielBt «erktlflldi als MorBenreiluni Bc;.utfwalzenmethode au« Feuer und Stahl zu ertraqen Allerdings hat die neue deutsche Wiffe der Panzerfaust, die in den letzten Wochen noch erheblich vervollkommnet worden ist, den deutschen Verteidigern eine erhebliche irmere Sicherheit qeqeben. Denn wenn in der großen Schlacht innerhalb von 48 Stunden altein im Kampfraum Goldap-Gumbinnen 323 sowjetische Panzer vernichtet werden konnten, darm Ist dieser wahrhaft ungewöhnliche Abwehrerfolg zu einem erheblichen Teil auf die Tatsache zurückzuführen, daß theoretisch jeder Infanterist mit der Panzerfaust in der Hand ein Pakgeschülz ersetzt Ware es nicht gelunger., mit dieser grandiosen deutschen Erfindung dem Fußkämpfer eine panzerbrechende Waffe in die Hand zu geben, dann hätten die abgeschossenen 323 sowjetischen Panzer genau so nach Ostpreußen hineinrollen können, wie dies unseren Panzerverbänden in Polen, Frankreich und auch im Rußlandfeld^iug möglich war. Es erhebt sich deshalb die Frage, ob nicht allein diese neue deutsche Waffe bei weiterer Vervollkommnung und leicht zu bewerkstelligender Massenproduktion das Ende des Panzerkampfes überhaupt bedeutet, der seit 1916 das strategische Denken aller Heerführer erfüllt. Zur Zeit gibt es noch heftige Panzerkämpfe in Ostpreußen, und noch immer ist für weiträumige . Operationen der Kampf Panzer gegen Panzer nicht zu entbehren. Die Panzerfaustwaffe befindet sich also noch Im Anfangsstadium ihrer Entwicklung und ihrer Anwendungsmöglichkeiten, ihre ungeheuren Möglichkeiten jedoch lassen sich bereits jetzt erkennen. Blutopfer der Sowjets Die sowjetische Infanterie dagegen ist nur unvollkommen ausgebildet und ausschließlich auf Masseneinsatz gedrillt. In ungeheuren Schwärmen und durch Gebrüll sich gegenseitig aufmunternd, stürzt Sie gegen die deutschen Wider-stan-dnester vor, aus denen heraus die I deutschen Maschinenwaffen wie gewaltige Sensen in ihre Reihen eiinfall«n. I Aber die Sowjets haben tiefgestaffelt® j Reserven zur Verfügiuig und sind offen-! bar gewillt, auch die größten Blutopfer I auf sich zu nehmen, um den Kampf fer in deutsches Land hineinzutragen. Nach den bisherigen Beobachtungen siTvd die Verluste der Sowjets, seit dem diese die Roichsgrenze überschritten haben, noch um 40 v. H. höher als wäh'end der Kamplf auf sowiflni«? i ix allen diesen Erfahrungen hat die deutsche Führung die Folgerung gezogen, daß neue Divisionen eingesetzt werden ' müsrsen, die die Aufgabe haben, dlo Sowjets in Gegenangriffen soweit wie nur Irgendwie möglich zurückzu«chlageffi. Man muß infolgedessen damit rechneii, daß die Oslpreußenschlacht, die sowieso zur Zeit das wichtinsfe Kriegsereigni« darstellt, m ihrer Heftigkeit gegen Ende dieses Monates noch ansteiigen wird. Die Vernichtungsschlacht bei Debrecen ro Berlin, 25. Oktober Einen hervorragenden Erfolg erzielten ^ die deutschen Panzerverbände in Ungarn j mit d«r Vernich'.ung von mindestens einer sowjetisc^ien Kavalleriedivision iind einer sowjetischen PanzerWrigade bei Debrecen. Noch weitere sowjetische Verbände sind von ihren rückwärtigen Vorbindungn abgeschnitten und es ist : wohl möglich, daß das OKW in den nächsten Tagen n&ue Teilergebn-iss« aus der grbßen Vernichtungssrhiacht bei Debri-cen melden kann. Dab^ei ist jedoch zu bedenken, daß die gesamten Kämpfe im Balkanraum beweglich geführt werden und deshalb überraschende Wendungen nehmen können Jedenfalls ist die operative Absicht de« Fefindes, nämlich In c#n Rücken der Ostbeskiden zu gelangen und die dortigen Verteidigungsstellungen von hinten her aufzurollen, i durch erfolgreiche deutsche Panzei- j angriffe durchkreuzt worden. i Die Bolschewisten führen zur Zeit in Eilmärschen neue Truppen an die mittlere Theiß heran, um die schweren Verluste auszugleichen. Zwischen Theiß und Donau gewannen die Operationen be- währter unqarifichet* Tnippen unter Abwehr feindlicher FlankenstöHe nach Osten Boden, während östlich de« Kampfraumes von Debn^ctn un'-.ere Truppen bei Groß-Karol und Suthmar die bis zu fünf Mal angreifenden bolschewistischen Regimenter blutig abschlugen. Westfront An der Westfront sind lediqlich die Kämpfe im belgisch - holländischen Grenzgebiet, nämlich zwischen Srhelde-mündunq und Hertogenbosch, von Bedeutung. Zwei anqlo-amerikanlsche Armeen sind hier ein5 Pngpech (Wbl Mit ('er Panzerfaust nach vorn Im Kampfraum T'oüanr!, Arbei'fimänner, die hei frontnahen Eirifiätzen schon öfter mit dem Feind in Berührunq kamen, nehmen die »Panzerfaust« mit Tom l&IcssscEiiHanip! zum Wehkampl Was bedeuten die Worte »Lenini snius« und »Stalinismus«? USA-Flotte auf der Flucht Neue große Erfolge der Japaner bei den Philippinen dnb Tokio, 25. Oktober Das kaiserlich lajpanische Hauptquartier gibt eine qroße Luft- und Seeschlacht Im Gebiet der Philippinen bekannt: »Seit Dienstagfrüh haben unsere Mari-nestreitkrälte mit ihren Ubeiwasser- und Fliegereinheiten in den Gewässern östlich der Philippinen einen heftigen Angriff gegen einen feindlichen Verband und eine Transportflotte ausgeführt, Die Ergebnisse, soweit sie bis jetzt festgestellt wurden, waren: Versenkt; vier Flugzeugträger, darunter einer der »En-terprl«e«-KIasse, zwei Kreuzer, ein Zerstörer und mindestens vier Transportschiffe! schwer bwchädlgt: Zwei Flugzeugträger, ein Schlachtschiff, zwei Kreuzer. Unsere eigenen Verluste bestehen aus zwei Kreuzern und einem Zerstörer, die versenkt wurden.« Wie «UB Neuyork gemeldet wird, erwarten die Nordamerikaner mit großer Spannung den Ausgang der großen See-und Luftschlacht. Als die ersten Nachrichten darüber eintrafen, unterbrachen «ämtliche Sender ihr Programm, um über die Schlacht vor den Philippinen zu berichten. Allgemein wird dieser Zusammenstoß mit den japanischen Streitkräften als »Kraftprobe Im Pazifik« bezeichnet. Einen ausführlichen Bericht über die große See- und Luftschlacht bei den Philippinen veröffentlicht die japanische Nachrichtenagentur Domel. In unaufhörlichen Angriffen hat die Japanische Luftwaffe dem Gegner während der letzten 48 Stunden mit der Ausschaltung von 16 Kriegsschiffen neue schwere Verluste zugefügt, die In absehbarer Zelt nicht wettgemacht werden Das Eichenlaub dnb Führerhauptguartler, 25. Oktober Der,Führer verlieh am 18. Oktober das Elchenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Johann Georg Richert, Kommandeur einer würt-tembergifich-badischen Infanteriedivision, als 625. Soldaten dei deutschen Wehrmacht. Generalleutnant Richert brach nach viertägigen schweren Kämpfen mit «einer Kampfgruppe unter Abschuß von 17 sowjetischen Panzern aus der drohenden sowjetischen Umfassung bei Bobruisk au«. Er wurde 1890 in Llebau, Krei« Landeehut, Schlesien, al« Sohn eine« ZolliDspektors aeboren. können. Diese Schlacht hat Mittwoch-moryen den Höhepunkt erreicht, als sich die Einheiten der japanischen Flotte den feindlichen Seestreitkräften bis auf 40 Kilometer näherten. Um 6.53 Uhr begann der Angriff. Bereits 18 Minuten später, nachdem der erste Kanonenschuß auf japanischer Seite gefallen war, wurde ein schwerer USA-Kreuzer getroffen und sank sofort. Um 7.30 Uhr drehte der Gegner nach Südosten zu eiligem Rückzug ab. Die ihn verfolgende japanische Flotte versenkte dabei um 7.36 Uhr zwei Flugzeugträger, davon einen der ,,Enler-price"-klasse. Um 8.03 Uhr wurde der Funkspruch des USA-Flaggschiffes aufgefangen, das um sofortige Hilfe bat. Um ] 8.25 Uhr wurden zwei weitere USA-I Flugzeugträger versenkt. Bereits 5 Mi-j nuten spater sanken zwei schwere Kreu-, zer und ein Zerstörer im zusammenge-i faßten Feuer der japanischen Flotte auf j den Grund des Meeres. I In diesem Zeitpunkt, so schließt der j Domei-Bericht, brachen die feindlichen I Streitkräfte den Kampf ab und wandten I sich, in dichte Rauchwolken gehüllt, in völlig aufgelöster Ordnung zur Flucht, von unseren verfolgenden, Streitkräften ständig bedroht. Auch das amerikanische Flottenhauptquartier gibt bekannt, daß bei den Philippinen eine neue Seeschlacht ausgetragen wird. Admiral Nimltz erklärt, starke japanische Seestreitkräfte, darunter Schlachtschiffe und Kreuzer, seien am Montag mit Kurs auf die Philippinen Im Chinesischen Meer und im Zulu-Meer gesichtet worden. Die japanischen Kriegsschiffe hätten sich auf Leyte zu bewegt, worauf die Flugzeuggeschwader eines amerikanischen Trägerverbandes gegen den Feind in Aktion getreten seien. Einzelheiten werden noch nicht mitgeteilt. Auf amerikanischer Seite sei das III. Flottengeschwader unter Admiral Halsey eingesetzt. Der Stellvertreter des Admlrals Ni-mitz in Honolulu erklärte: ,,Wir haben allen Grund, anzunehmen, daß «Ine größere Seeschlacht mit dem Feind im Gange ist, und daß wir uns jetzt vielleicht in einem der kritischesten Augenblicke unserer Geschichte befinden. Erklärung der Tschefniki-Führung Zum Kampf gegen den Bolschewismus bereit dnb Budapest, 25. Oktober Nach Meldungen aus der serbischen und kroatischen Presse hat sich die Führung der Tschefnikt offiziell an die serbische und kroatische Regierung gewandt und mitgeteilt, daß sie im Falle eines Übergreifens militärischer Aktionen auf das Gebiet dieser beiden Staaten in Erkenntnis der bolschewistischen Gefahr ihre gesamte Kraft zur Bekämpfung der sowjetischen Morden zur Verfügung stellen würde. Bekannilicli verfügen die Tschetniki über sehr gute Waffen, die sie zum Teil von den Terroristen erobert und zum anderen Teil von den Deutschen erhalten haben. Militärisch sind die Tschetniki recht gut ausgebildet, sodaß diese Aktion nicht nur politisch, sondern auch militärisch von Interesse ist. In Nisch eingetroffene Flüchtlinge berichten über die Bildung starker antlbol-schewlstlscher Widerstandsgruppen in Westbulgarien. Kleinere Gruppen dieser entschlossenen bulgarischen Nationalisten verüben bereits jetzt zahlreiche Attentats und Störungsversuche. So wurde am 3, Oktober die Brücke über die Struma bei Djelowo gesprengt, ebenso die Brücke bei Tschetirci. Die telefonische Verbindung von Dragomfin nach Sofia ist vollständig unterbrochen. Im Frankreich de Gaulics dnb Bern, 25. Oktober Die Bevölkerung von Grenoble, det Hauptstadt de« französischen Departements Isere, wird durch Terroristen in Angst und Schrecken versetzt Seit einiger Zeit vergeht kein Tag, ohne daß Bombenattentate stattfinden. Auch auf dem Lande treiben Banditen ihr Unwesen. Sie überfallen Bahnho jncl gehen mit Gewalt gegen die Bauein vor, die sich der Ausplünderung widersetzen. Blutgerlchto in Paris. Aus Paris meldet der enqllsche Nachrichtendienst, daß weitere 25 Gerichtshöfe zur schnelleren Aburteilunq von »Hochverrfiter«-fällen in der Stadt errichtet wurden. Weitere 60 Richter und andere Rechts-beamta werden eingesetzt werdesi. Dr. K. V. Berlin, 25. Oktober i Das maßgebende Biatt der Sowjets, d;e »Prdwda«, ßchieibt in einem Aulsatz über »Die Erziehung des russischen Volkes: Aui dem Gebiet der Wissenschaft imd zwar in dier Lehre des Leninismus und Staünismus, muß jeder Parteipropagandist ganz aui der Höhe sein, damit er d.e Voikismüssen auch weiterhin im bolschewistischen Geiste erziehen kann.« Leninismus und Stallnismus, nicht wie , zur Täuschung der Welt eine Zeitlang I vorgegeben, ein na/tionale^ odier gajr demokratisch gewandeltes Rußland, sind nach wie vor diie Richtlinien, nach denen I Moskau seine Politik macht und seine Völkermassen beeinflußt zum radikalen Kampf gegen alle rUchtbolschewnstischen Völker. ' Was verbirgt sich hinter diesen beiden Worten? Die Wirklichkeit im allen von den Bolschewisten besetzten Ländern und in allen Ländern, in denen sie den Kommunismus zur Macht zu bringen suchen, sagt es zur Genüge. Es ist die Methode des Terrors, die auf die Vernichtung der nationalen Substanz und damit die totale Ausrottung der Völker überhaupt abzrielt. In dem rücksichtslosen Verfolgen dieser Absicht offenbart sich der ge'stigfl Ursprung aller von den Bolschewiken begangenen Verbrechen. Wer noch immer glaubt, »so schlimm« werde es nicht serin, und für sich auf er.n Pardon hofft, ganz gleich, ob es s-ich um eiinen Arbeifer oder Arzt, Bauern oder Kaufmann handelt, der hat eben das Wesen de^ Leninismus und Stalinismus noch immer nicht begriffen. Hatte en*t der Jud« Karl Marx-Mardochai verkündet, daß diie menschliche Gesellschaft in zwei Klassen zerfalle, in eine bürgerliche unterdrückende und eine proletarische unterdrückte, der Klassenkampf notwendig zur Diktatur des Proletariats führe und diese Diktatur seilbst nuir den Übergang zur Aufhebimg aller Klassen luid zu ^iner klassenlosen Gesellschaft bilde, so erklärte Lenin iw Fortführung der marxisHsrheon Lehren nach dem Sieg der bolschewistischen Blutherrschaft in Rußland, die Staaten der Welt teiilten sich m sozialistische imd inopeMalistisch-kapitnlistische. Die sozialistischen seien in der Sowjetunion vereint. Wie der Marximus den Kampf des Proletariats gegen die andere Klasse forderte, so führt die leninistische Lehre zwangsläufig zum Kampf des »proletarischen Stammes« d. i der Sowjetunion gegen ihre Umwelt. Verneinte Marx noch die Notwendigkeit dos Staates und forderte er seine Zertrümmerung als Voraussetzung der Vereinigung aller Proletarier, korrigierte Lenin seinen Herrn und Meister dahin, daß der Staat »eine Maschine . . . zur Aufrechte hal-tung der Herrschaft einet Klasse über die andere« oder »das Produkt und die Äußerung der Unversöhnlichkeit der Klassengegensätze« sei. Ja, Lenin geht noch weiter und stellt fest: »Im Jahre 1847 sagte Marx im kommunistischen Manifest: Das Proletariat kennt ke^In Vaterland In gewissem Sinne ist dieser Satz nicht mehr zeitgemäß Die Sowjetunion ist das Vaterland des Weltprole-tariaLs.o Von allen anderen Staaten aber, gleichgültig, ob sie monarchisch, demokratisch oder diktatorisch regie-t werden, behauptet Stalin m Weiterspinnung des Linini^mlls, daß sie die >?clMnil(>'-e-ste Ausbeutung und unmenschlichste Unterdrückung der Hundeite von Millionen zählenden Bevölkerung riesiger Kolonien und abhängiger Länder« darstellten. Wie der Kampf der Klassen zur Diktatur des Proletariats in der Sowjetunion geführt habe, würde zwangsläufig der Kampf zwischen den vereinigten sozialistischen Staaten und den Impo-rialismen zur Al'einhrrrsrh^if» Her So-wjetunioQ führen. Die Diktatur des Proletariat« setzt die Vernichtung ihr« Gegner, d, h. innerhalb eane« Volkes d« büigerliclien Klassen, innerhalb d« Menschheit der Völker, voraus. Sie wird von den bolsdiewisten b.ß zur Ausrottung gefordert und betrieben. Nach einem Bericht deir »Iswestija« vom 27. Oktober 1930 hat der damalig« Generalsekretär des Zentralen Vollzugskomitees der Sowjetunion, Enukidze, vor einem engen Kreis hervorragender Sowjetpolitiker eine Rede gehalten, in der er wörtlich erklärt^ »Der Klassenkampf, der begann, während sich die sozialen Bestimmungen wandelten kann durch nichts aufgehalten oder beseitigt war-(i(Gn. Kein Versprechen, kerne Ermahnung, keine Maßnahmen können ein solches Ergebnis haben Der Kampf hat ein ijeseLz: er muU Dia zum linde gelülul werd>en. Eine Klasse muß die andere besiegen, erledigen und vernichten. Es g"ibt für uns keine andere Lösung. Die Klassen, die im wlrtschaftlicheai Verlauf des Kampfes zu vernichten sind, müssen bis zum Ende Widerstand leiten. Jede Versöhnan<| ist ausgeschlossen , . .« Die gle'ichen Fordetungen, die für den Kampf Klasse gegen Kiass© aufgestellt wurden, gellen im Prinzip für den Krieg der Bolschewisten gegen die nicht-bolschewjstisehen Völker. Nach diesem Rezept ist In der Sowjetunion bis zum hei.itigen Tage verfahren wo^rden, wurden das .Arbeiter-, Bürger- imd Bauerntum niedergerungen und unbarmhernig äusPrawda« die ebenso triumphierenden wie höhnenden Worte- »Der Friede von Brest wa' ein Kom promiR der Sowietmacht mit dem Impe rialismus. Jedoch wai es ein Kompromiß der .Art, die für den Gegner tödlich 'st. Nach dem Friedensschluß nahm der Ein-fhiß d''? Bolschewismus im deutschen Ho"re gewaltig zu, und dadurch wurde die RevoluHon In Dentsrhland bes^-hleu-niqt In de' nieichen We'se wie der Friede von Bi-es» stellen alle »friedlichen« Bez'ehunnen eines sozialistischen Landes mit seiner imppnal'stlsrhen Umwelt einen Kompromiß besonderer Art MARBUFCER ZEITUNO Air. Aui-ii fhesar Kompromiß heflpul^t den Tod der Imper allsten ^ Dl« Vor'janQf In den nord- und süd-osteuropS sthen Si<p Dftulsfhl'md lfll7 (jpnommen h.Tf'H, ^Is fs noch nlrtit immun q-'fUMi d:e bolsclicw.«tische Ge- f.ihr war Im Licht? dei bolschewistischen Lohien Lenins und Stalins (lammen die blutigen Ereignisse ;n den von den Sowjettrnppen wieder oernlts ein Hfluptquiirlier dei sndniachen Rokche-wisten. dris nf.ch dem Stockholmer »Af-tonhladel« mitteilte, dliqt aüe Kundqeliuniien und politischen Ver-»amndiMtfir II /,u v^rhielen Her Eriolq des \'erho|( s si( hl frt^ilicli dahin, df tu) die Kiiininiini«leii /i. heu ihre AoHa'ion als Iliinqerkr tw'He auf So nelinql es ihnen In den ImliislIie(|i'hieten Helqiens, Arbeiter /u |J. üionslra'innen zu hi'wcfien, die dann jeweils eiiHli-iitui kommunistischen fharakler antialinien. Es herrscht kern Zweilel d.-iruher, so heiHI es in einer «chwedis< hef* Middiiuff, ftal^ in rjanz Bel-qien flii' K« tf inunHlen mehr und mehr Zulauf hrtbi II Die I.Mndiiiier ,,Times" teilt In einem Bericht uhei die rinaliiurtfis'aqe in Bel-q>en mit dih IVerlol ernst.» Voistellun-qeri hei den iiliiieilen lieluirihe kein Schiff mit Nahrinui',nuile|n Hi Iriien erieicht. Loti-dili))lttel für die Weitbild-ljli> II.' LTnter schwierigsten Bodenverhältnissen gfilyng es den deutschen Einheiten, sämtliches Kriegsmaterial, vom leirhlcn Maschinengewehr bis zum schwersten Gcschütz aus den alten Sielluntjcn zu ber{;en; Flüsse und Bäche, dio über die Ufer getreten sind, behinderten die Bewegungen oft erheblieh. Der lehmige, schlammige Bodon ließ oft goniig Pferde und Wagen im Monist versinken. Die Brücken, die, soweit sie nicht durch Jagdbomber zerstört waren und infolge der reißenden Fluten in ihrer Tragfähigkeit stark vi'rminderf wurden, erhöhten das Ge-fahrena^oment bei den meist in der Die Inselgruppe der Philippinen liegt im Malaiischen Archipel zwischen Formosa (Taiwan) und den Molukkien und trennt da« südchinealsihe Mee>r vom Stillen Ozean. Die Gruppe besteht aus über 1000 gröfleien und kleineren Inseln. Der in nordsildHcher Richtung verlaufende Hauptlnselbogen umfaßt im Norden die Insel Luzon, dann die Bi-«ayas-Inseln mit Samar, Leyte, Neqros, Panay, Mindoro und vielen^ kleineren Inseln und sf hliief^llch südKch diie große Insel Mindanao. Die Küster, sind meist zerrissen und mit Korallenbänken besäumt, die oft gefährViche Riffe bilden, Daher — auch Infolge dw>r heftigen Strömungen — ist die Schiffahrt schwierig. Sämtliche Inseln wurden von ansehnlichen Bergketten durchzogen. S'e liegen im nördlichen Luzon /liemlich mibe belftammen, treten aber gegen Süden und Südwesten fächerförmig auseinander. Eine Reihe von Vulkanen begleitet d te Gebirgszüge: der Mayon auf Südluzon, der ör-dancha und der Apo auf Mindanao sowie der Malaspiina auf Negros, der bekannteste Ist der Tafll-Vulkan hei Manila. Das Klima ist troplsch-ln-sular, ohne t-r.Nrf>*'fn O n'-inscjtye rt^r T mner-itufon Die Philippinem nehmen Teil an dem übriqen Pflanzenwarhstum der malaiischen Tropenflora, die durch einen groRpn Reichtum an Palmen ausgezeich- Mt i4t. Deutsche Gegenangriffe bei Goldap Feindlicher Durchbruchsversuch Oebrecen Der OKW-Bcricht FührerhuuiJlquartier, 25. Oktober Das Oborivoiunumiio der Wein macht gibt bekannt; „An d'.'r .Scheidemündung nördlich AntV/crpen und im lUiuni von Heito-Kcnbosoh nahmen the heiligen Kutaijfe noch un Wucht zu. Die mit starker Schlachtfiu'neruriterstutüung anprci[enden Verbiindf der 1. kaniidischcn und 2. englischen Armee gewannen erst nach Bchwereni Rinjieii, bei denen sie hohe VerluKie cilifton, perin.qfüRi^^ Bo-«U'n. Der von ihnen erstrebte Durchbruch wurde vereitelt. An der gesamten Front zwischen Mittelholhind und d«'r lolhrinyischen (Jren/e kam es nur /.II nrlliehen Gelechten. Im Quellgcuiet der MortaK'ie in dun Wcbtvoy<.«icn leisten unsere Truppen den in cinitien Abschnition in unser Hauplkamplfeld etM.i^ebroehcnen feinJlichen Ver Iiiin-.ien erbitterten WiclL-rstand. Die F»tis-besalzunj^en an der Glrondi iniinduns unlernaliinen weiteie erfolgreiche Slreifzüjie in Ihr Vftrl'eld. Das V 1-Störun;4sfcuer auf London geht weiter. Im i^^trusklschcn Apennin f'^stigten unsere Trupjjcn ihre Stellunucn z.wi • seh.eii Verj^ato und dem M;ium nördlich l,ol:tno. Nordöbtlu'h der StHdt versuchten die Anieiiknner mit zusiimmen;,;e-faßtcn Erd- und Luftstreitkriilten vergeblich. einen örtlichen Fänbruch ?u erweitern. Die feindliche Angrifl'sgrup-pe wurde vcrnichtc l. An der Adria «arii es /u lieinen größeren Kampfhandlun-Ren. Vom Biilkun werden die Vernich-•uiiLi eln'T kleineren, aur. Band.'n nrd In flolland vereitelt — Eingeschlossene Sowjetverbändc im Raum vemichtet — Frontverbesserungen in Kurland Bulgaren bostehendun Kampfgruppe an der albanischen Nordost grenze und anhaltende Kämpfe im Raum der westlichen Morawa gemeldet. Zwischen Donau und Theiß hatten ungarische Angriffsunternehmuiigen Erfolg. Ander unleren Theiß und im Raum Szolnok wird weiter hart gekämpft. Im Kampf-ratim Debrecen vernichteten unsere Panzerverbände mit wirksamer Unterstützung der Luftwaffe die Masse der von ihren rückwärtigen Verbindungen abgeschnittenen 30. sowjetischen Ka-valleriedivibion und der 3. sow.ietischon Panzerbrigade. Südlich Großkurol im Samosgebiet sowie in den Osfbcskiden schriterten mehrfache Angriffe und Vorstöße des Feinde». Zwischen Warschau und Bug wiesen unsere Truppen die angreifenden Bol-sehewisten ab, die beträchtliche Verluste erlitten. Am Narew entbrannten heftige Kämpfe mit den aus ihren Brückenköpien antretenden feindlichen Divisionen. Ihre von Trommelfeuer cin^oleiteten und von starken Schlacht-fliefjer- und Panzerkröften unterstütz-t<'n Großangriffe wurden in schweren Waldkämpfen aufgefangen. Gegenslöiie unserer Panzergmppen warfen den Feind an zahlreichen Stellen zurück. Viele sowjetische Panzer wurden dabei vernichtet. Bei Goldap und im Raum sÜdÖBtUch Gumbinnen haberx Gegenangriffe unserer Panzerkräfle nach Osten, Boden gewonnen. In den übrigen Abschnitten dieses Kampfraumes griff der Feind an mehreren bleUen mit starken Kräf- Die Bevölkerung setzt sich aus vier Schichten zusammen, Reste der negriden Urbevölkerung sind die Negritos im unzugänglichen inneren Luzon. Zur malaiischen Einwanderung gehören die früher schon als Kopfjäger berüchtigten Igorroten. Jüngerer malaiiischer ller-kunfl und die eigentlichen politischen und kullurellon Träger sind die Filipi-rvos, mit Insgesamt reichlich 10 Millionen der Großtoil der Gesamtbevölkerung. Die jüngste malaiische Schicht sind dio sogenannten MyroB, zumeist Mohammedaner. Die Inselgruppe wurde 1521 von Ma-qnlhaes entdeckt und wurde später nach dem spanischen König Philipp II. benannt. Seit 15H9 waren sämtliche Inseln der Gruppe spanisch. IRHR kam es zwischen Spanien und den Vereinigten Staaten zum Krieg, In dem die Spanler von den Filipinos bedrängt wurden und Manila sich ergeben muPite. Im Frieden von Paris trat Spanien die Inseln qeqen eine Zahlung von 20 Millionen Dollar an die l'SA ab. Die Hoffnung der Filipinos auf Anerkennung der Selbständigkeit durch die USA erfüllte sich picht, eine Erhebtmg wurde niedergeworfen. Erst 1916 bewilligten dio Vereinigten Staaten den Filipinos eine Verfassung und 19.13 die Unabhängigkeit. BnidRS waren ScheinmaBn«Thmon, um dem Nationalismus der Filipinos enqegenzukom-men. Erst dio Vertreibung der Amerikaner durch Japan hat den Filipinos die freie Eigenstaatlichkeit gebracht. V i-Schiden Im Bild dnb Genf. 2S. Oktober* »In der Tat, London ist verwüstet«. Das ist die Bilanz, die die Londoner Zejt-geriegelt. In Kurland führten eigene »Sphere« aus dem »Blitii. von Angriffe zu Frontvorbcssci'ungen. Auf \ dem V l-BeschuB von 1944 der Halbinsel Sworbe wurden die eige- I nen Stellungen trotz schwerster Feind ' " * ^ ^ angriffe gehalten. Kriegsmarine und Luhwnffe unterstützten die Erdtruppen besonders wirksam. Über dem ostpreußischen Kampfraum verloren die Sow.1ets gestern in heftigen Luftkämpfen und durch Flakartillerie der Luftwaffe 4H Flugzeuge. In Nordfinnland und an der Eismoer-front bei Kirkenes wiesen unsere Grenadiere und Gebirgsjäger feindliche Aufklärungsvorstöße zurück. — Siche-nmgäfahrzeuge deutsclier Geleite und Marineflak schössen über dem norwegischen küstengebiet acht feindliche Flup.zeuge ab. Anglo-amerikanleche Tiefflieger beschossen erneut die Zivilbevölkerung, vor allem im rheinischen Gebiet. Unsere Flakartillerie schoß 16 dieser Tiefflieger ab. Einzelne britische Flugzeuge warfen in den frühen Abendstunden Bomben auf Hannover." * Ergänzend aum Wehrmachtbericht wird mitpeteilt: „In den Kämpfen im ostpreußlsrhen Grenzgebiet haben sich zwei Kampfgruppen unter Führung der Eichenlaubträger Oberst Koetz und Oberst von Lauchert besonders ausge-zolchnet. — Bei der VerteldiRung der Halbinsel Sworbe haben sich die ber-Hnisch-brandenburgische 2.3. und 21B. Infanteriedivision, sf>wie an Land ein-f»esptzte Teile der Kriegsmarine imter Führung von Generalleutnant .Schir- bericht über das Bomtihrdoment Londons durch die V 1-Geschosse und betont, daß e« sich bei den zwölf veröffentlichten Bildern nur um einen mikroekopisch kleinen Ausschnitt aus dem Schaden handeln könne, den die enqliache Hauptfit,idt während der »qroRen Schlarht« or-litten habe. Nicht ein elnziqer Stadtteil sei verschont worden. In einem Bezirk sei nicht ein einziqes Ilnuf! unheschSdigt qeblieben, und in einem anderen seien 80 Prozent beschädigt. In wieder anderen seien qroRe Lücken entstanden, .^us den Bildunterfichriften erqibt sich auch, daß zahlreiche Verkehrswege getroffen wurden. So fiel z. B gleich da^ erfte V l-Geschoß, das im Londoner Bezirk niederqinq, auf eine Brücke mit vier Gleisen der »London und Nordost-Bahn«. len an, Einzelne Einbrüche wurden ab- mer hervorragend bewährt." Der tranzAsisrhe Aiitiofabrlkant R»-niiult Ist am Dienstag an den Folqen el-ne^ Herzschinqes In einem Pariser Krankenhaus qestorben, wohin er aus dem Gefänqni« von Brest transportiert worden war. Tsrhunqkings Armeekommando q'ht bekannt, daß die oesamto chme«tsche Garnison der Stadt Kweio'nq m Südnst-kwanqsi in der letzten Woche von japanischen Truppen erobert woroen tsl. Druck unct Vertaci Marbureer Veilnitn- und Druckertl-QeK. m b H, — VerlagsiDltune Eron Baiitne.-irtnvT, Hauptichrlttleltuns Antnn (lersctiark hrlde In Marburg a (I Drau. Badiiagse fl Zur 7.elt (ür Anzeigen die Pielslisiv Ni 1 KUItl^t Mozarts „Alle neun! Mozart suchte gern bi-im Kegolsi-hie-ben Krholu'iu von seinem unt*rnuidli-chen Schallen. Uuch auch hierbei fand er noch .Anlegung zu runier T.itlgkeit uml ibt m der I\Iu:;ikwe!t bekamt, dn|j d'.-r MoihU'i" iiui .t. August für Franzi .ka von .hicquin wiihrc-nd des KegelMhiebcns das „Kegelslatt-Tno" kutnijoiiierte. So war or sirlierlich hocherfreut, als er fc'Blstcllte. d.ui ini Garten der ihm Lefreundek'n DuHseK'schcii Khelcute, bei denen er ini .StJinmer und Herbst 17H7 auf dej'en De.sit/.ung Viutranike bei Pr »g w )hnti;, sich eine Kegelbahn biland. Ks war Mitte Okiober dus genannten Jahres, der ,,Don Juan" war fertig. Die Uruulaih'iing v.'.w auf den 2;). dieses Monats l4 stf.',esel/l. Zum Komponieren der Ouvertüre kam Mo/art jeduch offenbar nicht in die nötige Stimmung. Vergeblich warlote man T ig um Tag, daß er die Partitur zum Ausschreiben der Noten herausgeben würde. Er tat rs nicht Geradi".u fanatisch schob er dafür Ke.nel. Anfangs schien Mo/.art auch nichts mehr zu eifieucn. aU wenn seine Kugelwürfe mit ,,Alle neun!" ciuiltirrt wurden. Daß seine Mitspieler absichtlich möglichst schleclit schoben, daß der Ke",eljunge beaultragt worden war, jedes Mal eine höliere Zahl als von Mf>-zart wirkl'ch geworfen wuril(>, aiiszu-ruTen. das wußte der Meister, der dadurch in f;eudige Sliinmunu versetzt ' werden sollte, natürlich nicht. Doch die Wirkung, die sieh die Freunde durch diesen gut gemeinten Betrug auf die Kompositionslust Mozarts versproeh'n hatten, blieb aus Die monotonen Geräusche auf der Kegel- bahn hatten aus Mozarts PhantHsle Immer noch nicht die Töne der Ouvertüre h ervorgeza u bcr t. Nur noch wenige Tage waren bis zur Uraufführung; da nahm Dussek, der besorgt die g.mze Auffuhrung gcfiihr-dct glaubte, den Moisler l>oiseltc und redete Ihm freundschaftlich ins musikalische Gewissen. Doch Mozart antwortete zum Erstaunen des Freundes: „Die Ouvertüre Ist liingst ferlig." ..Ja, warum zögern Sic dann mit der Herausgabe der Partitur?" Die Antwort zeugt auch von Mozarts beispiellosuni nuislkalischem Gedücht-nis: ..Weil ich drei Ouvert.iiren für den „Don Juan" im Kopf hab' und nit weiß, welche die beste ist: Nr. 1, 2 oder 3! Doch nicht einmal beim Kegelschieben kommt eine dieser Zahlen; nur hü^e Würfe, /umeist ,AlIe neun!*" Da schlug nun Dussek dem Meister lachend vor, er wolle einmal die Rolle des Kegeljungen übernehmen und die richtige Zahl ansagen; allerdings brauche er dazu keine Kegelbahn, sondern nui ein Furiepiano. So geschah es denn, daß Mozart dem Freunde — der selbst ein bekannter Klaviervirtuose war — die drei Ouvertüren, welche er im Kopf fertig hatte, vorspielte und die von Dussek gewählte sofort In Partitur niederschrieb. Daß Mozart nun auch mit der ganzen 1 Oper einschließlich der Ouvertüre I „Alle neun" getroffen hatte, davon I zeugt der unvergleichliche Glanz, der I heute noch über ISO Jahre nach der j Uraufführung des ,,Don Juan", von diesem wunderbaren Werk ausstrahlt. Hermann Vierdlch Nachtfahrt mit Kamerad Pferd ^f-PK. Eigentlich ist es ganz ange-nelim, dieses Zotti'ln und Zuckeln im (lUterwcigen, cjlint Hast, vtjli lintspan-nunq und lli'scliciulici'keit. Man kann sich nud Ol(leiitlicli ausiuhen, sich rich-ti() langstreckea. Im l'i-isoiu'nwagon kann man das nictü Soviel Platz ist (iort (|rtr nicht, lliar aber stoil is keinen, die Plerde im Traiispt>rtwagen am ullerwe-nlgsU'ti. Ls sind briive, (leduldige Tiere, Man-noverani^r und Tiiikehiiei, Die Mtinn'T, die mit ilinen fahren, sind Li tten, der V. a-gen aber ist ein Franzose. Drinnen ist es f)einütlich, und re( ht behaglich schiMnen sich auch die Plerde zu fühlen, die in zwei Ueihen zu vier imcl vier stehen und In die Mitte des Wagens schauen, wo wir liegen und schlalen. Gerade uher meinem Kopf hängt das Maul eines sciimalen, leichten Reitpferdes. Sein Atcrn umschnaubt meinen Schlaf. Hin und wieder stupst es mit der welchen Schnauze in mein Gesicht. Dann wache ich auf. Ein Pfeid mit einem schwaraen Konf ist ein Belöei. Es schnappt nach K'chls und links und beunruhigt die Tiere. Ein anderes, drüben. Ist eine Schönheit — ein Goldfuchs mit starkem U lis, hoch und mächtig, eine Blesse auf Slirn und Nase, temperamentvoll und feurig. Es legt sich einfach ein paarmal hin, wahrend die anderen im Stehen schlafen, weil es für die Tiere zu eng ist zum Liegen. Das gibt dann jedesmal ein wildes Gezurre und Gezerre in den I.einen und Strängen, ein erregtes Um-sichschlagen, Gestfimpf und Gepolter. Die MSnner wachen auf und fluchen. Sie müssen das liegende Tier befreien, so sehr hat es sich verheddert. Es hätte sich erdrosseln können. Sie richten es wieder auf. Aber es nimmt keine Lehre an. Es dauert nicht lange, und die Unruhe ist wieder da. Und dann muH man es liegen sehen, das schöne Tier, die SchönheitI Während der Wagen fast in die Luft geht von der Erregung, die sie hervorgerufen hat, lieat sie selbst da mit riem unsch\ildlnsten Ausdruck. Sie kann dann den schönen Kopf zu den anderen heben, wie flehend, als geschähe Ihr ein Unrecht, daß es rührend anzusehen ist. Die anderen sind Durchschnitt, gutartig, sie schlafen im Stehen mit fallenden Augen. Um vier Uhr morgens singt einer der Letten ein Lied Eine einfache, schwer-millige, kurze Weise. Kerzenlicht macht alles eigenartig schwimmend und malerisch ungenau, die schlafenden Solrla-ten Im Stroh, die Pferdeköpfe, die Waffen an den Wagenwänden. Ich habe in Riga einmal eine Reihe dieser Lieder gelesen. Sie nennen sie Dalnos und haben früher ungeheuer viel davon hervorgebracht, zu den Zeiten, da in Onntschlond in den Spinnstuben die MSr-rhen und Geschichten umliefen. Ein kleines Volk von 1,7 Millionen nnd 4[1000, oder ?nit Spielarten sogar 240 000, solcher Volkslieder üin paar habe ich mir qemerkt. Eins ging so — vielleicht ist es das, was der iunne Kamerad des Nachbarvolkes In dieser Nacht Im Viehwagen sang: „Wer kann alle GesSnge aussinqen? Alle Worte, wer kann sie a\issprechen? Wer mag die Sterne alle auszählen? Herausholen alle Muscheln vom Meer? ff-KriegaherlvIiler Franz Werner Aus ci6m Kulturleben Aus Wien kommt die Nachricht, daß dort in seinem H4. Lebensjahre der Inspektor und Schriftsteller Guido Hermann Bienert gestorben ist, der im Jahre 1B82 nls Präger Student das Lied „Wir lugen hinaus in dio sonnige Welt" schrieb, das bald zu einem der meistgesungenen Studentenlieder Deutschlands wurde. Der als Quartettführer und Geiger b«-kannt(2 Rudolf Stolz aus Heidelberg hat bei Ausführung eines Dienstauftrages während einus Terrorangrifis den Tod gefunden. In Slraßburg nahm die Kameradschaft der Künstler und Kunstfreunde am Oberrhein mit dem Chef der Zivilverwaltung Im Elsaß, Gauleiter und Reichsstatlhaltcr Pobcrt Wagner, Vertretern der Wehrmacht, der Kunst und Wissenschaft sowie den Angehörigen in einer feierlich-schlichten Gedenkstunde Abschied von den durch feindlichen Luftterror gefallenen Künstlern Leo Justinus Kauffmann und Jakob Schaffner. Nach Theodor Storms Novelle „Pole PoppenspeliT" wird gegenwSrtlg ein Ufa-Farbfilm gedreht. In Stockholm hatte unter dem Titel „Der .Stumme Zeuge" der Tobis-Film „Der Verteidiger hat das Wort" bei Publikum und Presse viel Erfolg. In Budapest sind die Ufa-Fllme ,,Nora" und „Junge Adler" erfolgreich angelaufen und haben bei Publikum und Presse ein zustimmendes Echo gefunden. Vom „Jahrbuch der deulschen Sprache", das Im Auftrag der Deutschen Akademie herausgegeben wird, erscheint im Verlag Julius Klinghardt der zweite Band. MARbLRGER ZEITUNG Donncrstaf?, 26.* Oktober 1')'44 ♦ Nr 300 * Seite 3 Der junge Most und seine Pflege Von Helmut Plock, Gau-Obstbauoberinspektor, Marburg tcbon der junge Apfel- und Birnmost braucht seine Ptleg«. Vor dem hintullen in die Fdssar ist der Kolisdtl zu uikttrsuclii;a, du mein ihn gegebenentalls wibesBern wird. Ddü Müstguwiciit sclmaitlkl nuiät zwisclitn 42 und bü" Ochsle. 6u" Ochsie soll dc^r Saft nach Muglichl^eit autwt'i!>t;n Milttis der' üchsleschen Müstwai^ge wird da» Mostgewichl bei 15" Ccislus (estgeslelit. All« den Graden wird der J^uckttgehalt genügend genau errechnet. Man tailt die (Jrhsleyrade durch 5 und zählt 1 hinzu, Aus dfm Zuckergehalt kann man den ungefähren spüteren Alküholgchalt des Mösles berechnen. Wiegt der baft beispielsweise 50" Ochsle, so sind in ihm 50 ; 5 = U) + 1 — 11 Zucker enthalten. Daraus entstellen elwa 5,5 CJew.chtspro-lente Alkohol. Bei zu geringein Zuckergehalt wird am bc'<n Krislcillzucker Tugesetzt. Um 100 Liter um l" tJchsle zu erhöhen, benötigt man 0,25 kg Zucker. Ein guter Most soll etwa 5 bis 7%" Säure aulwüihon. Man kann den Säuregehalt mit Inlle eines Sauicmcssers fcBtstellen, Durchschnittlich worden hei der Gärung 2 bis 3%" S.iure durch di« Hefon aufgebraucht. Um bei 100 Liter den Säuregehalt um l%" zu erhöiien, benötigt man 100 g Moslinilrhsäure. In der neueren Kellcrwirtschatt nimmt man von der Verwendung dnr Zitronensäure und Weinstpinsdiire Absland. Die Zilro-nensMure kann nämlich durch Bakterien zersetzt wordon, während die Wninstein-säure im Most wietlctr als Weinstein auafällt. Gesetzlich ist nur noch Mostmilchsäure gestattet Wenn bei der Mosthereitunq gsrb-»toffarme Früchte Verwendung fmden, werden auf 100 Liter Saft 4 bis 5 Clrainm Tannin zugesetzt. An dessen Stelle kann man auch entsprechend herbe Früchte wie Speierlingo, Mispeln, Schjphen oder Quitten zusetzen. Der von der Presse fließende Saft mufl lofort in die Fässer nefüMt wurden. Hierbei ist zu beachten, dafi diese nicht ganz tondern nur zu neun Zehnteln gefällt werden. Ein Zehntel des FaRinhal-tet ist all Gar- oder Steigrauin für das Zweimalige Kariolfelemte Dos Eferdinger Becken ist im Re^lcha-gnu Oberdorwu eine def gesegnetsten Landschaften, in denen vor allem der Gemüsebau außerordentlich zugenommen hat. Einer der dort ansässigen Bauern hat im diesem Jahre zum ersten Mai eine doppelte Kartoffelernte erreicht, Er hatte im Frühjahr vorgekeimte Kartoffeln eiingeselzt und diese frühzeitig geerntet, um auf demselben Acker dann noclunal« Spätkartoffel zu setzen, die in d>'esem Jahre auch prächtig gediehen aind und jetzt geerntet werden können. Entweichen der bei der Gärung sich bildenden Kohlensaure freizuhalten. Um bei der Gärung jegliche Sluckuiiy zu vermeiden, ist fui die richtige Gärtemperatur von ca 15" Celsius uno.dutjt Sorge zu tragen. Fehlt die nolweudige Wärme, entstehen leicht trabe, niiich-bdurestichiye, zähe und schlemiige Moste. Wenn die Gärung nicht odtr nur scliwach eintritt, kommen lolgende Störungen In Frage: 1. Schwellige Säuro. Vor dem Einfiil-len des Mostes wurden die Fässer nicht oder nur schlecht gereinigt, olt sind sie auch zu stark eingoRchwefelt worden. 2. Mangel an Hefonahrung. Dies kommt hei staik gewässßrten Obst- und Breren-obs'säftpn vor. Hier ist ein Zusatz von 20 30 q Salmiak auf 100 Liter Most notwendig. 3. Zu niedrige Temperatur. Durch Heizen des Kellars oder Erwärmung des Mo- stes, inrlcin man Ton KX) Liter Most «•iwii .30 Liter heraubnimmt und auf 30—40" Celsius erwariat, tchaltt man Abml :e. 4. Zu hohe Temperatur, liier tritt die Geidhr der Essigbildung auf. 5. Vorhandener Essigstich. Der Saft ist 4u pasteurisieren uud anschließend mit k'!iniiele zur Vergärung zu bringen. Sollte die Gerung neuerlich aussetzen, laßt sich ein Weitergären durch Aulruhren der Hefe bewerkstelligen. I Subald die Hete ihre Tätigkeit bei der Gärung eingestellt hat und im Gartrichter kein Glucksen mehr zu bemerken iflf, ist die Hauptgärung normalerweise tieundet. Das gärvolle Faß ist hierauf sjiundvoll zu füllen und mit einem gut abschlieüenden und entsprechend weit in don Most hineinragenden 15 bis 20 cm laiujon Spundzapfen aus Akazien- oder Eichonholz zu verschließen. Der erste Abstich hat zu erfolgen, sobald der ganze Zucker vergoren ist, was in normalen Fallen In acht bis zehn Wochen nach dem Einfüllen des Mostes der Fall ist. Drr Most ist sodvinn möglichst (pit vom Hnfetrub zu trennen und in fin gut gereinigte», leicht eingeschwefeltet FaU (eine halbe dünne Schwetelschnitte für 1 hl Fdüraum) abzuziehen. Nach jedem Abstich mu»§en die Fäsier spundvoll gehalten werden. Wenn sich nach d»'m Abstich der Most noch nicht genügend geklärt hat, so erfolgt Ende Marz oder Anfang April ein zweiter Abstich, der moglichsl unter Luftabschluß zu erfolgen hat, dflinit nicht zuviel Kot'.U nsdure verloren q -ht Je.zt gibt man die Schwelelunn etwas starker Hieräul wi'rden die Fässer spundvoll und gut abgeschlohsen qi-lagert. | Die Lagertemperatur für Most soll | höchstens 8 bis 11" Celsius betragen. | Soll der Most glanzhell sein, so kiinn i dies durch Filtration mittels einiis Asbestfilters erreicht werden. , Bei Bedarf kann der Most auch auf Flaschen gefüllt worden. Hierzu Ist ein Vorversuch empfehlenswert; Bei eim'r Zimmertempinitliir von 15" Celsius laßt man eine verkorkte Flasche ein bis zwei ' Tage stehen. Bleibt der Wein klar, so kann er auf Flaschen abgefüllt werdf« Die Flnsch(>n sind litMjend aiif/ubewah-ren. Schwertfisch, der lebende Torp^^do der Meere Im Dronthelm-Fjord, an Norwegens Westküste, ge.iiet dieser Tage ein Schwei liisch in seichtes Wasser. Das Tier versuchte zwar, das fro:e Meer wiederzugewinnen, wurde jedoch hierbei durch Gewehrschuß erlegt Der Fisch war samt dem Schwe t nahezu zwei Meter Idng und wog über hundert Kilogramm. Das Schwert hatte* die Länge von achtzig Zentimetern. Der Schwer l-fisch ist dei Todfeind der im Mittehnier heimischen Thunfische und wird nur selten im Atlantik, noch seltener in nö dl:chen Gewässern angetroffen. I>ie«e unweidmännische Art, diesen Fisch mJt der Büchse zu jagen, erklärt sich au« der gefährlichen Anfjritfswut des TieresÄ das zuweilen sogar Menschen tötet. So wurde vor "dem Kriege im Britischen Museum in London fler K^el ennes Ostindienfahre s aufbewahrt/ der von einem Schwertfifich angegriffen wordon war. Das Tier hatte damals soino Waffe 55 Zentimeter tief durch den Kupferbescblag des Kieleis hindurch In das Mol/werk hineingerainint. Ferner ist ein Fall ve bürgt, daß ein Schwertfisch «US dem Wasser heraussrhnellte und einen in eiiiiem Boot sitzenden Matrosen mit dem Schwe-rt tödlich durchbohrte. Irrläufer, wie der jetzt in Dronthmim erlegte, pflegen meist ältere Einzelgänger zu sein, die von einer sinnlo(w>n Kampflust durchs Meer getrieben werden. Der Schwertfisch wird, das Schwert mitgerechnet, bis zu fünf Meier lang und bis zu dre'ieinhalb Doppelzentner schwer. Er i-it sehr st.drk und schnell, tötet mit dem Schwert Fische und greift auch Wnle, Menschen, Boote und größere Schiffe an. Den Jungen des Schwertfisches fehlt das gefährliche Schwert. Diese harte, spitz zulaufende Verlängerung des Oberklelers bildet SiCh erst mit zunelunendeTu Alter ganz allmählich aus. Vorbildliche Volksgemeinschaft Ein bc'« p el vorbildlicher Volksgemoin-scliaft gab das Dorf Parg.it bei G eifen-brrg (H n'.erpoinniern). Nach Al>srhi\iß dor Kartoffelernte stellte sich heraus, daß aui mnem abseita gelegenen Biiu-ernhof, ilessen Bi'«.it^er im Felile steht uud dessen Frau krank ist, die Kartolleln nof h in der Erdp waren. Da holte die RDM-Füh. evin ihre Mädtil zusammen, ebeiriso bi>reltw.llig «'eilten sich Bauern iiiiit Pte ilrn zur Verliirjuiri und verstandlich auch die Hitler-lugend. In ein paar SUinden war di e Arbeit geschallt renrer Schnaps eigenen Fabrikats Irgeridwei halte dem Wilhelm T. aus Gelsenkirclum (Riihrgeb t-t) klargemacht, deß man auch ohne große Ma-srhirien aus Korn Schnaps hnnnen könne. Ein Behälter, e.n gebogenes Glasrohr, einige Flaschen und etwas Zucker — fertig eoi der Schnaps. Wil-' heim war, was den Schnopskonsum an-i geht, Fachmann. Trinkerheilanstalt und Entmündigung beweisen das. Aber als 1 Erzeuger hatte er sich bis dato noch I nicht betätigt. Kurz und gut: Wilhelm ' liebte den Schnaps, und ais ihm sein Sprößling eines Tages von einem Bauern Korn mitbrachte, legte er mit der Scluiapsijroiwinro'i los. Eist einmal für den Eigenbedarf, dann aber aur-h für andere. In der Preisgestalluiig war er nicht kleinlich: er ließ sich für o>:ne Flasche 60 RM zahlen. Wie es dann oft geht: einer plauschte die Sache aus vielleicht schmeckte ihm der Branntwein zu teuer, die Polizei kam hinter fiie Schliche, und nun stand Wiiheim l. vor (Uni Geriiht. Er war angeklagt, die BesLnimungen dea Branntweinmonopols du i hb>ni iicn, Gv'-treide clor allgemeinen B wirtschaftnn-t ent'/ogen und gegen die Beslunmungen der Preisregelungsslrcifverordnung ver- ! Stoffen zu iiaben Das Gericht nahm an, daß der Ang'^klagte etwa 130 Pfund Korn ve brauchte und mmdi^tens 54 Flaschen Schnaps labr.zierte. Den weitaus größten Antei.l natte Wilhelm selbst ausgetiunken. Das L'rteil lautete auf vier Monate Gefän(]nis, 200 liM Cjeldstrule, 135 RM WtMtoifc'itz, Abführung von 30') RM als Mehrerlös. Dazu kommt noch de hititerzugenp Steuer. Auch lür Wil-ht'Irn T. war der Schnaps also nicht gerade hillig Abgeworfene Reservelanks lü'lier einem Dorf Min Kre'se Jerichow (Provinz Sach«(^'i) hpfkrnut m t der Wurzel nach oben in llr-chen Gruben ein/usf hiaqen Bei stiirki m Frost ist es ratsam. Laub oder fle^gleichen dartil)er zu dt-ck'.'n Eine e>o!chp Einwinterung von Kopfkraut ist ewifach ur.d man hai damit meist ni''o H folge. Kraut darf niemals zu warm lartern, sonst sind fl'P Verluste hi«; /um Frühialir /u groß. Bei +3 bis 5 " C hält sich das Kraut am besten. LICHTSPIEL-THEATER □ FUr lugtndi. nicht luoilait, □□ Fdr Juvendl. unter 14 1. nicht lufalaittn ■URC-LICHTSPIELe Nu; bis einschl. Donnerstnn: Dit groOi Abinteutr, mit Mdrta Andetiail, Albrecht Schnenhals, Chnrlotle Suia. □_ isPLANAOE-LI^HTSPtELE. „OlUck unterwegs", ein Prue Film mtt Dnra Knmar, 0. W Fischet. Maria von ^uchlow und Hildf von 8I0I2. UCHTSPIELi IRUNNDORF. Bis Don-nerstüs, jeden Tür um 19 49 Uhr; Dar Weg ist Merieni._G iURÖLICHTSPIELI OLLI. Bis'38. Oktober; Ein schVnnr Tag, mit Qertrud Meyen, Carsta töck, Sabine Peters, Volker v. Collande □ ___ flLM THEATER METROPOI CILÜ. FamIKa Buchholi. M. Porten, E. Fllckenschild. 0. Weiset, 0. Fröhlich. □ __ fÖNLICIITSPIELE' „DEUTSCHES HAU!" Pettau. Bill einschl. 2ß. Oktuber: Das hlmmtlblaua Abandkloid, mit Maus l.eibelt, Alberl Malictslcck. El-lle Mayeihnlei u. a. □ _ fON-llCHTSPIELE STADTTMEATBR Rttiau. ni» einschl. 2H Oktoheri Leny Maienbach Hans Sbhnker, Hilde llltdebtand, Elitz Odcmar in dem Lustspiel: Frau nach MaB. □ UcHTSPiELE RAST. Donnerstae, den 3H. Oktober: Maina Frau Tharasa, mit Hans SOhnkcr, Elfi« Mayerholer, Har^Bld^ Paulscn u. a □ ITcMTSPIELTHEATER TUFFER. Bis 26. Okiobec Waldwlnlar □ Dem unerforschltchen PR|| Ratschluß dei Atlmüch-^ tiiccn hat et Kelallen, untett Lieben Franz Aplenz Obfibaulnstruhtor und Hertha Aplenz geb. Dlwiak •nllOllch des LuttaiiKrlltei am 17. Oktober jäh aus einem arbeitsreichen Leben tragisch herauszureißen. Was an unseren lieben Toten slerbllch war. betten wir am Donners-lag, den 2H, Oklüber Ifl-H. um IB..10 t;hr, am Slädtlschcn Friedhol In Uruuweiler zur letrien Ruhe. Marbure-Drau, Windischlands-bere, Berlin, am 23. Oktober 1 2. Die BcEtiebsführer haben spätestens am dritten Tace nach Rlntrill des Schadenslaller nie AntrlltsstHrke Itirer Oefolgsrhattsmitgliede' bzw die Zahl der fehlenden und die Zahl der lUr einen anderweiUst-n Arbeitkeinsatz zur Verliigiing stehenden aetolt>schaftsrallglieder dem Arbfilsamt mitzuteilen 3. Die ßelrlebsfUhrer haben alle Maliianmen zu Ircf-fen, um die unberechtlRle Entfernung ;er Uefolgschufls-n'.itgllcdcr vom ArbelUplalz /u verbinde 1. 3055 Arbtilsam« Marburg-Orau. Dar ObarbUrgermtlsttr tftr tlartt Marfturg Dr. ANORDN U NG. AnllSlIcb der bauieibnisciien BcjichliKuoK dar bomben-be»ciibdcr wurucii vt.>rlj»9ene Wuimuiigeii vuik«.'-lunuen, üuivii bck^uenic liL'iiUizOaikcii ZMdi duicli Sciiducu un 'laier. und l-ensiein gtutun lt.ilji.ii, uiv man tivi gu tem Willen tler WuhnuiiK!>iiitiaber mil ciKeiien Krallen «ur Kol instund i>cucii koaiile biü sli. in dbbe.iiiaxcr z.vit durch lactikraiie endgültig hergCAlcllt \kciaen. En Ulil aicli auch in einei Wuhnung. deren I-t.n>ieritile durili Pappenuuckel eri,etzt und dcien Türen inu UrvUein ge-llicKl sind, wohnen Manch au&i^ebumhlei Volksgenosse in hüiter miigeiioiniui.'nen Siadlep wuiue tirh glücklich preisen, wenn er noch übei eiiie sulclic Wohiiung verlugin virurUe. Ls muU uaher als uiiverariiwortlich taszeiciinct werden, wenn bonibengescliädlKie Inliaber derartiger Wi'h-iiuiitiien sich dnduier Wuhngelegenneilen bedienen oder sich gar eint Notwohnung zuwcis'^n lassen, sieb aber um die provisorische Hctsteilung der bisherigen Wohnung weiter nicht klimniern. ich ordne liiemii un. dut) in allen derartigen hälien der InhubKr der viilatstnen Wohnungen sein W.thnreeht daraui endgültig vedieit. die Woh-nuut: wird einem lotal llunihenceschudigien zugewiesen. Oer bishetiüe Inhaber erbau keine Bisat/^uhnuiig. Bom-bengesehadiglt. die bei den bisheriKcn ScliaJeii ihre Wuh nung ubeiliussiKcrweise vcrla sen hab«.ii, haben bis .11. Oktuber 1U4-1 Zeil wieder in diese Wdhnunr zurUtk/u-kehreii. Ab 1 November Ib44 gelten lur sie die obigen H0!>limmunRen. Vorsorglich UmQuartierie werdet .'ufmrtksam gemacht, daB wegen der wiederholten Fliegeraneiiiie ihre Wohnun-Ken nicht weiter freigehalten Werden können, sondern zu entsprechenden Teilen den Ausgebombten zugewiesen werden müssen. Vorsorglich umguirtierle Wohnungsiuhubvr ■ordere ich daher aut, fiir die Atöglichkeit des iederrei-llgen Hctrelens ihm Wohnungen durch Oigane des Woti nuugsamtes Vorsorge zu treilen den Wohnungsschllisxel beim Hausbesitzer uder heim Muusnieister oder beim Lull* schutzwart zu hinterlegen und die Anschrift ihres Intercs-scnvertreters an der Wohnurigstürc ersichtlich zu machen. VerstöUe gegen diese Anordnung werden nach Punkt 0 der Verordnung des Chets der Zivilverwaltung in der Un-tersteiermark vom 14. April 1941. VOi>AUl. Nr 1. beslralt. Marburg, den 24. Oktober 1944. 39R3 Knaul. Dar Chtl dar Zlvli«trwallu ig In Sei Untarstelarmark I» I ,■ I ■ • t »> I I i" Höchstpreise Jiir unterstcirischcs Obst und Gemüse Aal Qriind de* ^ 2 des I'reishildungSKesetzes vom 20. 10 i!)30 (IfiR!. I, S. 92;;) und der mi' rrtcillen Hrmäihtlgung werden hiermit ati 26. Okt. nachstehende HHch^tttrelsc für tinler:iteir:se. l^erbraucher- Erzeneer hdchsipreise höchstprelse bei Apeahc d. Ware auf OUtek asse einem .Maikl nüieklasse Amalla Fral, vtrw. Bred-Schneider, gibt bekannt. daD Herr Atscha Baumann Privater am 17. Oktober In einer Heilanstalt verschieden ist. Marburg-Dr , OktoDer 1944. Unsere Hebe, treubesorgte Mutter, Schwiegermutter, Schwestar und Tante. Frau Juliane K'^oschitsch tjeb. Elerl hat uns am Dienstag, den 24. Oktober nac^ langem Leiden für imrnrr verlassen. Wir verabschieden uns von Ihrer stcrbllchcn Hülle am Donnerstag. den 2H. Oktober, um 10 Uhr, am Stadtischen Friedhol In Drauwelier. Marburg-D'ttu Okto her 1944 In tiefer Trauet: Karl und Frlti, Söhne. MHtl und Stafll, TüchUr; Frani, Ziehsohn; Karl. Schwager; Narma und Paula, Schwägerinnen, und alle übrigen Verwandten. UlERSIBDLUNDI — Damenschneiderei | Thea Kauichik übersiedelte vorübergehend aus der Buhakgusse 18 in die Brandlsgasse 5-11. 7962 UBSR8IEDLUN0I Die Konditorei lohann Tomowitsch ist von der Horrengasse Nr. 2 in die Seitzerholgasse Nr. 3, MHrburg-Drau. übersiedelt. 79SH Hauimelilar(ln) sucht ..Burekaftre-Marburg Ur.. Uurggukse 2. 7ü24-a Suche dringend scibstiindige, altere Kächln fUr alles, zu zwet alten Frauen auf einen Rusitz in der Umgebung von Murbuig. Vorzustellen bei Lettner, Te-getihollstiaBe 11 7g5.'>-H I V K k M i S C H i h a ABBANOICI johaiin Perwinschek. 39 Jahre all. untersatzler Statur, braune Augen, dunkle Haare, am Scheitel stark gelichtet, Bart schwarz, glatt rasiert, aul der linken Hand zwi sehen Daumen und Zeigefinger starke Narbe. Iiekleldung: schwarzer Anzug, gleichfalls schwarzer Hut und icliwarze Schuhe, Beherrscht nur die slowenische Sprache. 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Lettner & Sühne, MMtbuig. 7050 d Tausche schone Vllltnwehnung, drei Zimmer, Küchc Bad usw im Einfamilienhaus In Pragerhof gegen Zimmer und Küche In Pettau. Anfragen Telefon 44 Pettau. 3f4a-9 FUNDE UND VERLUST^ Zellulold-E'.ui, mit braunem Wehr-inachtsdiensifiusweis Nr. 134 und Kontrollkarte für AuslMiid^brlifverkelir am 24. Oktober verloren. Der ehrliche Finder wird gebeten, die Auswelse gegen ni'lohnung an die Adro^se abzugelten. 791(4-13 Schlüsselbund, zwei große und ein kleiner Schlüssel, von Fraustaudner straflc 33 bis Margareten verloren. Abzugehen gecen Belohnung Frau«taiid-nerstralie 33. 7V56-13 Onldene Armbanduhr am Dienstagmit-tag In Ranzenberg am ricmelndenmt verloren. Der ehrliche Finder soll sie gegen gute Belohnung bei Hermann Marrhold. Eselbetg 47. bei Ran/enber«. abgeben. 7047-13 Überdecke, rot-welD Handarbeit, vom I Kinderwasen am Samf'an von der • Schmidererqasse bis SchdnererstraRe (verloren. Der ehrliche Finder soll sie Igcsen Belohnung be der Tollzei oder ISchmidererga'iFC^ 10 abgeben. 7025-13 IVon Oambrlnushalle bis Adolf Hitler I P'atz WohnunosicblUssel mit roier IZwIrnsfhnur verloren Abzugeben bei IZorattl. KirntnerstruDe 48-1 Belohnung RM. 7904 13 VERSCHIEDENES | VolksempfMnqrr gegen Lautsprecher 11 Radiorühre RFNS 1204 zu tauschen gi--sucht. Angeh, unter ,.fiut und reell" an die ,.M Z." 7020 14 Tausche harten Kleirterkaiten gegen llerren-W'.nterrock oder Mantel auch f I8i;fhrlgcn. WIntrrrock tausche gegen kleineren oder Mantel Schulwart.j ScböneterslraOe 4. Marburg Oi. I Tausche Pltnlne, schwarz. gegen Kleinbildkamera. Adresse in der M. Z 7<160-14 Rundfunkemplknaer 4 Riihren (Gleich stroml gegen ebensolchen für Wechselstrom zu tauschen. Anzufr,n;in Drauweiler, Ter-bntzgasse 13 Ttiiellocen Huber-lusmentel, Oril!utziQer> Hausarbeil. Holten Sie ATA immer griPfbereit om SDÜlstein Hergtsteilt indenPefiil W«rkoiw Seite 4 JCr. 3Q0 * Donnerstag. 26. Oktober 1944 MARDURGEK ZEITUNG Jitiuis^ou Ciruss aus dem Garten AI . CS pi si».. 1 .!ij unserer W'»hnun ;s-tiu- j.lin.;S r. ■. btiuid uNscro N:»chbv.i'in tiivoi", K.cLic g.i 1/ lusch fjnfc Tuie u .d cip ii Kn^iiKii AsteinsiiauÜ durch d e Tur uua „Lin GiulJ ans unsL-.ciu icn!" iJanul wai sie auch blitzartig schon wieder in ihrer eifeonon« "vVo.muiig verbjnwuiiden. Zu-r ;-iist saiieii wu nur den wunderhübschen /.b'unali-i ilJ. Es waren die lilei-iieji rutiich-vioielten Siernblutea, die yx/.l im Spiitherbfil an halbholien Bü-sclir-n irn Garten wjehsen. Vv'enn m tn zw»'i oder d.'ei Zvverie djvon iibschaei-dcl, h'il in in d'.-n sfhonsien fcJlrauli. vVir slclUen Gie frischgeschnittenen Zweiiie in eine T inw se und selz. n sie auf den 'l'iscn. Jodt... iler nun ins Zinimor tr;U, f.vut sich über (ten letzten Herbsl-struuß. Die Tille war gcwichtly und dick nr^ schv.-cillen. Als liir entstiegen zwei hoiriicl e Apiei. twei Birnen — und ein kiciner is'.^l'nieLopf Der Sellerie-kopt hat sieli schon heute in eine Suppe verwandelt, die Äi)fcl und Birnen haben wir btschlossen sollen noch ein paf'T T.<};e lio^^en bleiben, d mit man ^ich diiian Irenen kun i. Denn mit den Früchten ist es tnerUwürdig: sie Siiid nicht niif zum Es'jen da, sondern :iue!i zum Ansehen. Die beiden ßrohcn. .ot backi^en AiJfel und die gelburünen Birnen iicg-n nun i.i einer Sehale, und man kann s.ch nicht weniger darüi>or freuen als übt r die Blumen. Sie nei'le trafen noch einmal das Bild des Icuch-' tenien H -seines Bkihens ..nd Reifens, his Iiaus. TJd{jisrlier Tod eines verdienten Mannes. Dun.li tien Lulttenordnynlt duj Mdi-buuj din 17 i.Klol)er I. J. kamen der l>(Jjcilii.ye Olistbau nspektor o. I). Franz Aplenz und seine Cjailln Hertha uiuö Leben. Mit Fifuiz A|)lenz verlor der un-teisterischo Obstbau einen der tiichlin* »len und imerkünnleisteii Fochnianner diif dem tJebiete (iei Praxis. Der Verstorbene wirkte tdöt 40 Jahre an der hie-s.fjeii (.))isl- und W'einl)duschule uis Ohsibduinslruktor Mit se nein Reichtum an Erlahruiigeii, fundiert ni.il ebenso reichem thforetiechem Wissen, e.rzoq er Generdtionen unserer bäuerlichen CJbstr.iichter, denen er auch nach ihrem Verlci^stn der Schule insbesondere bei der Aiilafje von Bdunischulen, ObsU|dr-len. Obstdarren usw. mit Rat und Tdt hillsbe eit zur Se'.le stand. Obstbaum-pfle^ie, Olis'sorlenkinide und Gbslver-werfuiifj waren die Spc/iallacher, in denen er höchste Salleltestiffkeit erreicht hatte. Darüber hinaut. war Fritnz Aplen/ als ein M.mn m.l bester Her-7.enski!ltur und ofsten M.mnostu(tenden bekannt und geschätzt. Die f)bstbauer der Unlerst:-''ietmirk und auch iitjer deren Giei/en hinuiis werden Franz Aplenz als Fdchiiumn und Fordeier des 01>stbaues in schönster Frinneruna begniat nämlich ilie Weinlese, N ilurlich nicht mit dfui Morgengrauen die.,cs latjes, sondern die ,,Theres ist j".)ei Z^iipMik., zu dem zu Insen begonnen wird. Mönche beginnen schon früher mit der llmbrin- | j gunq der Trauben. Allzufrüh mit der ' Lese anzufangen ist jeuoch niclit gut, ; I manclimal, aul sonnigen Rieden ist es ; wohl gerechtfertigt In diesem Jahr hat ' es der Traubengott niciit allzu gut mit uns gemeint und die Weinlese begann programmäßig zu Theres, ist jerloch noch nicht überall beenrlet Noch sieht man auf den Weinber jen jene kltinen, farbigen Pünktchen vom Tril aus, die sich reihenweise zwischen den Rtbrn i hinaufheweqen — die Winzer und Winzerinnen, die die Trauben schneiden. Manchmal schallt auch noch ein frbhli-cImt „Juchezer" herunter, denn die Freude an rler fruchtbaren unlerüleiri-sehen Heimaterde, die vor allem die .kösMichen Trauben spendet, ist ja trotz Kriegsgeschehen neblieben. Früher, freilich, da war die Weinlese im Unterland ein großes Fest mit Gesang und Tatel-I freuden. Diese laute Fröhlichkeit ist dahin. Aber die innere Freudp ist jedem ' V.'^'nh'^rrf'n imrl Win''*"' »rn H ai»- bKeben, wenn ^er von Stock zu S?ock gehl, das f
    birge". Ich wanderte ein wenig weiter, in die Orfsgruppe l.ei-fersberg, nach Freidegg hinaus zum Ortsbaiiernführer Strohmeier. Haus und Wirlschaftsgebäude sind ausgestorben Nur die Hunde hegrüfien mich jaulend, ! als wollten sie sagen; ,,Ja, was suchst ' du denn heute hier, weißt du denn nicht, daß Weinlese ist und Frauerl und Herrl naluriich mit dabei suid? Denn zuschauen flliein das gibt es nichtl" Und als BesiäLigung tur diese stummen Hundi wortt 'sagte mir der Besitzer jener kosliichen Weingelilde, als ich ihn im Kreis seiner Familie und seiner Winzer und Winzerinnen gefunden und begrüßt hatte, freundlich, aber bestimmt: „Wollens nicht ein bissei mithelfen?" Also begann ich mit der ungewohnten Arbelt, muß aber zu meiner Ehre beifügen, daß ich es bald „herauBen" hatte. Zwar, der ,,Buckel" tat anfangs ein bißchen weh, aber es war eine herrliche Arbeit. Wie man da oft vor einem besonders schweren Traiibr^nstock innehält und zögert, m:t der Schere den Stock zu entvölkern. VvH! Sie doch sciiuii am Stock schimmern in der Horbstsonne, die samtenen Trau-benperlenl Vieles lernt man dabei. Was eine ,,Martintraube" ist etwa, die man nicht pflücken darf und die am Stock bleiben muß Das sind iene kleinen, verkümmerten Beeren, die nicht reif werden und die auf einen Rcbennebenstainm entsprossen sind. Dann wieder stößt man auf ,,verrunzelte" Beeren, die wie kleine Rosinen anmuten Das sind jene Trauben mit der soffenannten ,,Cdelfdule", die nr'hören mit dazu Dann hat man seinen Kübel voll und schüttet ihn In die ,,Btitfen", mit der der Winzer die kleinen Weingartwege hinauf und herab schreitet — imgezählte Male an einem Weinleselag. Versucht es nur einmal, und ihr werdet sehen, wie schwer die Arbeit im Weinbau Ist! Freilich, ein gutes Gläschen Wein zu den Lippen 7u führen, ist leicht, hat man aber einmal selbst mitgetan und erfahren, welcher Mühe und Arbeit und vor allem, welcher Liebe zum Heimatboden es bedarf, bis so ein Tröpfchen geworden ist, dann erst wird man es erst mit der richtigen Andacht schlürfen. Der Mann mit dei »Suiten« wandert dann zur Pre««e und wenn der Lesetdg vorbei i«t, dann wird die Traunenfülie in den »Kosch« geschüttet, auf den »ich der schwere Preßbaum senkt. Uralt «ind sie, diese Kolosse aus Eichenholz von denen man sich wundert, wie sie in ihrer Größe und Länge in das Preßhau« qe bracht werden konnten. Auf münchen Preßbäumen finden sich Zeichen uncj symbolische Kerben angebracht und viele tragen verwitterte französische Inschriften, die dahin deuten, daß sie zur Franzosenzeit echon im Dienst waren. Dann beginnt die Spindel zu knarren und der eüße Duft des Traubensaftes erfüllt den Raum Mit melodischem Gluckern rinnt er durch den Schlauch in den Keller in die Fä6«er, worin der Most aber nicht lanqo stille bleibt Denn in ein paar Tagen schon beginnt er zu rumoren und wird lebendig — tausend kleine Wein-teufelchen sind in ihn gefahren, der junae Wein beqinnt zu werden! Mit einem Trunk vom »Alten« wurde ich vom Ortsbduernführer Strohmeior für meine Arbeit belohnt und wir stoßen auf den kommenden neuen Wein an. Mörie er recht gut geraten! Viel wird im Kreis der Familie noch vom Wein erzählt und ein paa' fachliche Fr.igen wer-den mir auch beantwortet. Quantitativ ist die Lese hinter der vorjährigen zurückgeblieben. Viele Weinriedon haben stark durch Hagel gelitten und die Pe-ronospora hat sich heuer auch breit gemacht. Aber — alle Tage is* nicht Sonntag und alle Jahre gtbls nicht viel Trau-benl Beim Heimweit der Gründuni{ d's Laiirldicnstcs der Hitler-.lurtond. Aus diesom Anh.ß tra-tr»n in allen Iniciein rlie Jinii^^en und Miidel zu einem feierlichen Fahnen-ai'Pt'Il an, b' i dem Führer oder Führe-rir.nen zu ihnen über die Entwicklung des Landdienstes sprachen. Der Führer des Crcbietes Steiermark, Hauplbann-fiüirer Dan/.ingcr, sprach in Gosdorf hei Muretk zur Bok-nschaft von vier Jungen- und zwei r.Iadellagern r3er (iebietsführer schilderte do'i Aufstieg des Bauernstandes nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler, der durch Gesetze dem wirtschaftlichen Zusammenbruch steuerte und dem p.auern wieder den eisten Platz in der Gemeinschaft des Volixs einräumte. In diesem Sinne muß die gesamte Jugend cr^-iogen untl damit die Gesetze mit Leben erfüllt werden. Der Landdienst hat den großen Aiiftrag, das Wort des Führers: Deutschland wird ein Bauernreich sein oder es wird nicht ^ein! in die Tat zu setzen, indem durch die Landdienstlager Jahr für Jahr Jungen und Mädel aus der Stadt die Arbeit am Huf kennenlernen und viele von ihnen zur Scholle zurückfinden. Auch im Gau Steiermark wurden in unermüdlicher Aufbauarbeit vier Jungen- und neun Mädellager errichtet, in denen Tag für Tag dem Bauern wertvolle Hilfe und eine in die Tiefe wirkende Erziehungsarbeit geleistet werden. Gebictsmädelführerin Terzaghi ließ sich von den Mädeln des Lagers Laubegg bei Leibnitz über ihre Arbeit erzählen und besuchte dann mehrere Bäuerinnen, bei denen die Mädel eingesetzt sind Sie konnte feststellen, daß der Landdienst im Dorf schon ein fester Begriff geworden und die Bäuerinnen mit ihren Mädeln zufrieden sind. Gas und Wasser bei Luftan){riffen ' Nach etiner Verordnung des Reichs- ' luftfahrlminisleriunis sind die meist im ' Keller befindlichen Haupthähne der i Hausgasleitungen bei Luftangriffen zu ! ' schließen. Die Gashähne und Wohnun- j ' gen sind sofort bei Fliegeralarm ,zu i i schließen, wobed besonders auf Gasöfen | Gasbadeöfen, Gaskühlschränke usw. zu ; achten ist, ! Die Haupthähne der Hauswasserleitungen werden nicht geschlossen, bleiben also nach wie vor während der gesamten Dauer des Fliegeralarms geöffnet, um die jederzeitige Entnahme von Löschwasser zu ermög^lichen. Sofern es durch die Bauart des Wasserrohrnetzes etwa unmöglich sein sollte, Hauswasserleitun-gen von der Stiaße aus abzusperren, sind die örtlichen Luftschutzleiter ermächtigt, Ausnahmeregelungen anzuordnen. Postleitzahl Verzeichnis Jetzt vorhanden. Zur schnellen Ermittlung der in der Anschrift aller Postsendungen anzugebenden Postleitzahl hat die Deutsche Reichspost bekanntlich ein Verzeichnis der Postämter des Reichspostgebietes mit Angabe der Postleitzahl herausgegeben, das jetzt an den Postschaltern aller Postämter zum Preise von 10 Ri)f zu haben ist. Krankenhauspflege für Ostarbeiter. Der Reichsarbeitsm.nister hat in einem Erlaß zur Behebung von Zweifeln über die Dduer der Leistungen der Kranken- kassim an Ostarbeiter u, a. ausgeführt: Die Gewährung von Krankenhauspflege richtet «ich auch bei Ostarbeitern nach den allgemeinen Vorschniften, Für Familienangehörige, die sich m*i1 dem Ost-o beiter zusammen im Reichsgebiet aufhalten, können Familienkrankonpflege einschließlich Krankenhauspflege und dl« Sachleistungen der Familienwochen-hilfe gewährt werden. Für sonstige An^ gehörige des Versicherten kann Famu-lienkrankenpflege in Betracht kommen, werm die Satzung es vorsieht. TAPFERER UNTERSTEIRER All« der Ortsgruppe Kirchberg, Kreis Pettau, wurde Gefreuter Felix Troiner (Prangau) mit'dem EK II ausgezeichnet Vereinfachuaj{ im Pcrsouenstandsrecht .. Durch eine Reihe von iVlaÜnahmen wurde das standesamtliche Verfahren vereinfacht. So wird das Aufgebot künftig nur noch im Bezirk desjenigen Standesbeafnten bekanntgemacht, der das Aufgeboterläüt, In geeigneten Fällen I kann der Standesbeamte Befreiung vom Aufgebot erteilen. Die Aufgebotsfrisi I ist auf eine Woche herabgesetzt worden. Ferner ist das gerichtliche Ver-! fahren erleichtert worden, in dem festgestellt wird, ob ein jurieheliches Kind durch die Eheschließung seiner Eltern : die Rechtsstellung eines ehelichen Kindes erlangt hat. Auch die Einführun;' einer vereinfachten Geburtsbeschcini-I gung, die keine Angabe über die Elten I des Kindes enthält, und die Bestim I mung, die den Eintragungen in ein Fa I milienstammbuch unter gewissen Vor aussetzungen Beweiskraft im Sinne de I Personenstandsrechtes verleiht, führei I zur Einsparung von Arbeit. Die jetz ■ zurückgestellten Arbeiten, die ledit lieh der Klarlcgung des Sippenzusan' menhanges dienen, sollen nach dei Kriege nachgeholt werden. Für das Personenstandsrecht de Wehrmacht ist von Bedeutung, daß di Geltungsdauer der Ferntrauungserklä rung auf neun Monate, wenn sie außei halij Europas abgegeben worden ist, au 18 Monate erstreckt wird. Die Abgab-falscher oder unvollständiger Erklä rungen an den Standesämtern wird ir besonders schv/eren Fällen künftig mii , Gefängnis bestraft. Gedacht ist dabc vor allem an solche Angaben, die füi die rassische Einordnung von Bedeu tung sind. Verbleib von Verwandten aus Stidost-europa. Anfragen nach dem Verblßib von Verwandten aus den deutschen Volksgruppen in Südostcuropa sind schriftlich an die Volksdeutsche Mittel-j stelle, Amt XI, Zentralkartei, Berlin W 3.5, Amt Karlsbach 20, zu richten. Nicht rückkoppeln beim Drahtfunk. Alle Drahtfunkhörer werden aufgefordert, den Empfang der Luftlngemeldun-gnn nicht durch Rückkoppeln zu stören. : Wer durch unsachgemäße oder unkundige Handgriffe Pfeifgeräusche und dergleichen in seinem Empfangsgerät verursacht, unterbricht die Stimme des 1 Sprechers und schädigt damit eine kriegswichtige gemeinnützige Maß-1 nähme. 5000 RM BclohnunjS Das Reichskriminalpolizeiamt hat eine Belohnung von .'iOOO PM für ppr-sonen ausgesetzt, durch deren Mithilfe es gelingt, den flüchtigen 16jährigen Ostarbeiter Nikolai Sisow festzunehmen. Sisow hat am 19. d. M. bei seiner Anhaltung einen Werkschutzmann mit einer Spitzhacke am Kopf verletzt und damit kampfunfähig gemacht und einen anderen Werkschutzmann,^ der ihn weiterverfolgte, in den Traun^Auen bei Linz erschossen. Der Mörder ist 160 cm groß, hat kahlgeschorenen Kopf, trug einen blaugrauen. bis über die Knie reichenden Überrock und eine zerrissene lange Hose, Als er flüchtete, war er barfuß. Suidl luui Land Trifail. Das Standesamt meldet: Dem Ehepaar Franz und Johanna SupaVi wurde als zweites Kind eine Tochter Maria geboren? dem Ehepaar Leopold und Agnes Tschop als drittes Kind ein Sohrt Martin, dem Ehepaar Michael und Sil-vestra Schkerbetz als erstes Kind ein Sohn Brunoj der Ludmilla Ramschak als erstes Kind ein Sohn Joscf-Ladislausi dem Ehepaar Stanislaus und Mathilde Suschnik als zweites Kind eine Tochter Mathildei dem Ehepaar Johann und Jo-sefine Sterle als erste? Kind ein Sohn Johann; dem Ehepaar Anton und Leopoldine Um<^k als drittes Kind ein Sohn Gottfried und dein Ehepaar Felix und Amalia Gusei als drittes Kind ein Sohn Stanislaus. Gestorben sind: Der Knapp-schaftsrentner Leonhard Mak aus Ga-bersko 20; der Bauer Rudolf Achatz aus Almdorf Nr. 2; der Angestellte Josef Letnik aus Loko 11 und die Rentnerin Helene Leben aus Retje 121. Bad-Neuhaus. Dem Ehepaar iPichler wurde als erstes Kind eine Tochter Franziska geboren. Gestorben sind; dir 71jährlge Maria Gril geb. Pouch, der 31 I jährige Karl Krump aus Niederort unr ; der 41jährige Karl Spegel au«" Hirechegg 23, Anderburg. Dem Ehepaar Sidansrhel wurde als erstes Kind eine Tochter Theresia geboren; dem Ehepaar Rantschigf als drittes Kind ein Sohn Johann unt dem Ehepaar Nowak als viertes Kin( eine Tochter Theresia, Gestorben sind Alfred Peperko aus Reichenegg 36; Jo i sef Krtsch au« Gödenberg und Geor( j Bre«nik aus Ober-Markt 25. Verdunkelt wird vom 23. bis 29. Ok tober von 17.30 bis 6 Uhr. Die Mödchen 57 in der Au ROMAN VON E M MUNGENAST Nactidrucksrectii Wllhelin Heyne Verlag in Dresden In der Au halle die Aufregung ihren Höhepunkt erreicht. Das Frauenhaus schien sich in einen Amo^senhaufen verwandelt zu haben. Allenlhalben waren Frauen und Mädchen mit Kleidern, Unterkleidern Schuhen, Handschuhen und allerlei höchst wichtigen Gegon-ßtändeu horumg^ huscht und herum-pehetzt. Das ganze Haus duftete nach Blumen. Allenthalben standen Töpfe, Sträuße und Angebinde. Nun hallte der Ruf durch die Rdume, daß es allerhöchste Zeit sei und daß die Kutschen bereits über die Korherbrücke rollten. Unter den zahlreichen Gäslrn, die im Galten und auf der Kastanienallce standen, befand s.ch auch Dr. Peter Collani. Ihm War d;e große Ehre /uleil gev/or-den, den Platz vor dem Flause fr»>izuhal-ten, nachher F au Gehe nirat Uth zu be-tfleiten, neben ihr in der Kutsche zu fit/en und i'e in« P'Uhaus und in d'e Kirche zu fahren Er hntte häufig zu *!**n Fenslern des Fraueiihnuses hinauf-ffestar t, hattp hier und da eine Locke •chwarzen, blonden oder rotfl.immenden Haars gesehen und hatte melanrhoKsch vor Bu.cb han genickt. JeUt, da di« I Schlmmelgespaune durchs Tor in die Allee fuhren, räumte er eilig den Vorplatz, hieß aie Kutschen in der Allee I halten, betrat das Haus, klopfte an die ' Salontür, wurde hereingerufen und stand ' vor Frau Geheimrat Uth, die ihn mit ! freundlichen Dankesworten empfing. Draußen verließen alle Ankommenden die Gelahrte, strebten dem Frauenhaus zu und umsäumten in dichten Reihen den Vorplatz. Höchste Erwartung malte sich in den Gesichtern det Harrenden. Im Hause war es still geworden Alle Fenster und auch die Hduspforte waren geschlossen worden. Flammende Sonne stand auf der Pforte Jetzt wurde sie von innen geöffnet. Frau Gehei'mrat Ulh ersch'en in schwarzem Seidenkleid. s