^/ ^- ^^ Kirmftag den 31. Nnli I83ft. T5iefe Trauer. A)ie Traner, die an einem Sarkophage Um das Geliebte, Frichverlvr'ne weint, — Wie herb sie .'.uch dem frohen Blick erscheint, Was sie auch selbst von ihren Leiden sage, — Schwelgt doch in der Erinn'rung lichter Tage. Im Nachgenuß des Glucks, das sie beweint; In ihr sind Schmerz u»d Freude schön vereint, »Und durch die Thränen lächelt ihre Klage. Doch wo ein tiefes Sehnen angeboren, Um Freuden trauernd, die es nie besaß, In dem Gemüth sich seinen Sitz erkoren, Das selbst der Hoffnung süßen Trost vergaß : Q! da schlägt nnbedauert, thräncnlos, Ein lebend Herz in einer Urne Schooß. Joseph Emanuel Hilscher. ----------, ,»,,-------- Vie Ausbrüche ves Aetna. Im gegenwärtigen Augenblicke, wo der Aetna 'wilder so große Verwüstungen anrichtet, werden cini-ge allgemeine Bemerkungen über denselben und eine Statistik seiner Ausbrüche nicht ohne Interesse seyn. Lange hielt man den Aetna für den höchsten Berg in Europa, und der englische Reisende Vrydone, der 'M Jahr 1770 schrieb, wagt nur schüchtern die Ver-wuchung, der Montblanc könnte doch höher seyn. Und doch ist der Aetna nur 52,00V Fußhoch, d. h. 4000 Kuß niedriger als der Montblanc, aber er macht einen wcit stärkern Eindruck auf die Einbildungskraft. Er steigt gerade aus dem Spiegel des Meeres auf und auftausend, Puncten der Küste Übersicht ihn das Auge ganz. Ucbcroieß sind die Berge ^ die ihn umgeben, nicht sehr hoch, und lassen ihn durch den Kontrast'eher größer, als kleiner erscheinen. Es läßt sich nichts Schöneres, nichts Imposanteres denken, als dieser ungeheure, so regelmäßig und doch so kühn gebaut? Berg, den untcn eine herrliche Vegetation deckt, den in der Mitte zwei Gürtel umgeben, ein Wald- und ein Schneeqürlel, über welch letzterem sich das ewig ram chcnde Haupt erhebt,' es gibt nichs Merkwürdigeres als die Berge, die er selbst erzeugt hat, die breiten schwarzen Lavaströme, die sich nach allen Seilen durch das Land ziehen. Selbst der Vesuv, gegen ihn ein wahrer Zwerg, kann keinen Begriff vom Aetna geben. Beim Vesuv geht überdieß bei den Ausbrüchen fast alles im obern Kegel vor; dieser Kegel ist gleichsam ein Gefäß, das, wenn es sich einmal durch einen Ausbruch entleert hat, sich allmählig wieder füllt, bis cs überlauft und wieder geleert wird. Beim Aetna ist es ganz anders; hier berstet der obere Kegel selten; blos stärkerer Rauch und ein lauteres Getöse in der Höhe verkünden jedesmal den Ausbruch, wo er aber statt finden wird, läßt sich nie voraussagen. Plötzlich öffnet sich irgendwo unten, oft sehr weit vom Kegel die Erde, und verschlingt alles, was aufihrn-Oberfläche ist. Häuser, ganze Dörfer verschwinden, und cs erfolgt ein gewaltsamer Ansbruch von Feuer, Asche und Steinen. Diese Haufen sich auf, und bald ist cin neuer Kegelberg yebildet, der mehrere Tage lang Feuer speit. Endlich scheint der Vulkan ruhig zu werden, es wird auch wirklich stille, dieß ist adcr nun der furchtbarste Zeitpunct für -das Land; dic geschmolzene Masse hat nicht mehr Kraft genug, sich bis zum Gipfel emporzuarbeiten, sie schasst 522 sich unten am Fuße Luft, und nun beginnt ein dicker rother Strom sich langsam heruorzuwälzen. Für die Menschen ist dabei wenig Gefahr,- denn da der Strom im Fließen beständig erkaltet, so macht er des Tags nicht leicht über eine Halde Meile; aber wehe den Feldern, wehe den Städten und Dörfern, die auf seinem Weg liegen. Kein Hinderniß hält ihn auf, keine menschliche Gewalt vermag ihn zum Stehen zu bringen. Gewohnlich stießt er dem Meere zu, und hier findet seine Wuth eine Schranke; aber welche Umwege macht cr, bis er dahin ko.nmt! Stößt er auf cinenHü-gel, so theilt er sich, kommt er an einen tiefen Grund, so breitet er sich gleich einem See aus, ehe er seinen Neg fortsetzt. Diese schreckliche Wanderung dauert oft Monate lang. Es läßt sich darnach abnehmen, welch schreckliche Spuren diese Ausbrüche rings im Lande hinterlassen muffen. Während der Versuv allein stehen bleibt, gruppiren sich um den Aetnaeine Menge Söhne, Zeugen seiner furchtbaren Macht. Während die Lava des Vesuvs über einige Thäler in der Hohe fast nicht hin-«us kommt, strömt die Lava des Aetna über das tiefste Land und bedeckt die fruchtbarsten Felder. Es gidt Lavaströme, bei einer Stunde breit und drephun-dert Fuß hoch. Sieht man sie von einer Höhe herab, so gleichen sie einem plötzlich erstarrten Dmtengufse; siößt man auf sie, so bemerkt man hohe, ungleiche, zerklüftete, verwitterte Mauern; geht man auf ihnen, so findet man ein hartes, schwarzes, dicht mit scharfen Spitzen besäetts Gestein. Aber mit der Zeit zerfällt dieser Stein und wird nach und nach fähig, Pflanzen zu nähren; an einigen Stellen bleibt die Lava glatt und kahl, während an andern bereits kräftige Pflanzen emporsprießen. Später kommt der Mensch darüber; es werden Bäume darauf gepflanzt, Felder und Gärten angelegt und Häuser gebaut. Es läßt sich dann kein fruchtbareres Erdreich, keine herrlichere Vegetation denken. Die Laven sind in dieser Beziehung nicht al!e gleich; so ist die Lava von 1669 noch schwarz und nackt, fast wie am ersten Tage; jüngere Laven dagegen bekommen schon einen Anstug von Grün. Die Lava von i533 ist noch dürrer als die von 1669; diejenige dagegen, die vor acht bis neunhundert Jahren den Hafen des Ulysses ausfüllte und das Meer drci Meilen welt hinausdrückte, ist jetzt der herrlichste, fruchtbarste Garten im Lande. Welch sonderbarer Kontrast zwischen dem ewig drohenden Berge und diesen lachenden Fluren! Ringsum Wälder von Bäumen und Sträuchen mit glänzendem Laub von allen Schatti-tung«n von Grün; ein dichter Pftanzenteppich über alles gebreitet, selbst über die elenden Lavamauern, mtt denen Jelder und Gärten eingefriedigt sind; Häu- ser, welche hinter des Oelbaums dunklem Grün oder aus Orangengehegen mit Blüthen und Früchten halb hervor blicken; eine herrliche, gewürzige Luft; ei« schönes, kräftiges, zufriedenes Volk, und di?ß Alles auf einen Schlacken-, Aschen- und Lavaboden; dahin-tcr der rauchende Gipfel des Aetna und ringsum schwär-ze, kahle, vulkanische Massen. Man zählt eilf berühmte Ausbruche des Aetna vor — und fünf-und-sechszig seit unserer Zeitrechnung. Die furchtbarsten waren dcr Ausbruch von 1169, wobei alle Häuser in Catanea, Lentini und Syrakus einstürzten; der von 1329, wobei aus vier ungcheu" eln Kratern sich zugleich v!?r Lavaströme ergoßen; der von 1281, der den Ha'en von Cantanea ausfüllte; dcr Von 1537 , mit dem »in furchtbares Erdbeben verbunden war, das ganz Sicilicn und Unteritalien crschül« terte; die Auörrüche von 163^ und 1636, die zusammen nur Einen ausmachen, da achtzehn Monate lai>g die Lava unaufhörlich floß; der Ausbruch von' 1669, wobei Catanea zum Theil verschüttet; der von 1633, durch welchen Catanea völlig zerstört wurde; der von 1766, wo sich vierzehn n»ue Krater auf einmal öffne« ten; der von 1780, welcher der Vorläufer des berühm< ten Erdbebens im Jahr 1783 war; die Ausbrüche von 1787, 92, 97, 98, 99, 180U, wo man, da sie so furchtbar rasch aufeinander folgten, den Untergang des ganzen Landes fürchtet«; endlich die Ausbrüche von18N5, 1811 und 1819. Unter diesen Ansbrüchen ist keiner, der nicht schreckliche Folgen hinterlassen hatte, keiner, den nicht irgend ein Umstand traurig merkwürdig machte; aber der Ausbruch von 1669 ist vielleicht der schrecklichste von allen. Bei dem wohlhabenden volkreichen Dorfe Nicolosi öffnete sich, nachdem es zwei Tage lang finstere Nackt gewesen, und ein furchtbarer Donnerschlag, ein Erdstoß auf den andern gefolgt war, ein Schlund, aus dem ein Berg emporstieg, der jetzt sogenannte Berg Monteroffi. Dieser Schlund, der zu verschiedeln'n Malen den Platz und die Form änderte, war einmal vicr Stun-den lang und fünf bis sechs breit, und mehrere Tage lang warf er ungeheure Massen Asche und Sand aus. Endlich bildeie sich am Fuße des neuen Berges eine breite Oeffnung — man sieht sie noch heutzutage — aus der die Lava strömte und Catanea zulief. Entsetzen ergriff die Cataneer; indessen wollten sie nicht ohne Kampf unterliegen. Als man nicht mehr daran zweifeln konnte, daß der Lavastrom sie bedrohe, rückten sie ihm entgegen und begannen mit Hacken und Spaten einen Hügel auszuwerfen, um ihm eine an-dere Richtung zu geben; dann hätte aber die Lava eine andere Gegend verheert. Die Einwohner der letztern rotteten sich also auch zusammen und zogen bewaffnet t23 aus, die Cataneer an ihrem Vorhaben zu hindern. Es kam zum Gefechte am Fuße des Feucrstroms, der indessen seinen Weg langsam, unwiderstehlich fortsetzte; man schlug sich mit aller Erbitterung, zu der eine dringende Gefahr reitzt. Wahrhaftig, ein einziges Schauspiel, ein beispielloser Bürgerkrieg! Die Cataneer wurden geschlagen und die Lava strömte nun ungehindert f?N. Nach langen Tagen endlich kam sie vor den Mauern der Stadt an. Aber diese Mauern warcn hoch und fest, und halbcrkattet, hatte die Lava nicht mehr Kraft gcnug, sie umzustürzen. Sie schwellte sich also, stieg und stürzte sich, als sie die Höhe der Mauer erreicht hatle, a?s Feuercascade hinab in die Stadt. Wie oft ist dieses (5atanca verwüstet und zerstört worden! Im ftchszchn-tcn Jahrhundert ergoß sich ein Lavastrom weit h.naus ins Mccr, und gab der Stadt damit einen Hafendamm, den man bisher vergeblich zu errichten gestrebt hatte; im fie'ozehiNen Jahrhundert wurde sie zum Theil begraben, ihr Hafen ausgefüllt und der Fluß, der sie bisher durchströmt hatte, abgedämmt. Und doch gibt es immer noch ein Catanca, immer und jedesmal schöner und regelmäßiger wird es wieder aufgebaut; hie und da grabt ein Kunstkenner die Lava auf und findet, vierzig, fünfzig Fuß tief, Trümmer von Kirchen und Palläsicn. Vor der Eruption, von der im gegenwärtigen Augenblicke die Nede ist, war der Ausbruch von 1819 der letzte gutartige, d. h. nach den Siziliancrn ein solcher, der ttwa nur sechs Wochen dauerte. Dieser Ausbruch fand überdieß blos in dcnkohcn, unbewohnten Regionen des Berges statt. Auf der Plateforme, anfdcr dergroße Kegel aufruht, und in der Nabe der unförmlichen Trümmer, die lächerlicherweise der Thurm des Empcdoclcs heißen, öffnete sich ein Krater, von dem aus die Lava einem öden Thale zulief; hier bildete sie Thäler und Hügel, kam aber nicht darüber hinaus und verschonte dlc bewohnten Landstriche. Wie dießmal der Ausbruch ablaufen wird, erfahren wir erst in einigen Monaten; denn die Ausbrüche des Aetna währen sehr lang, und wer aus unsern Gegenden sich auf den Weg macht, wenn die erste Nachricht von einem Ausbruch anlangt, kommt immer noch zeitig gcnug nach Sizilien. Es ist sonder-bar, daß ein so interessantes Schauspiel nichl mehr Neu-ädrige, Gelehrte oderUngelchrte, hinzieht. Selbst wenn der Auöbruch vorbei wäre, dürfte der Naturforscher nicht furchen, die Neise vergeblich unternommen zu haben. «Wichtiger ^unv von antikem Kil-bcrgeräthe. Vor einiger Zeit kauft ein Vauer in der Gegend von Vernap, im El:redeparlcment, einen Acker, und zu Anfang gegenwärtigen Frühlings fängt er an, densel- ben fleißig zu bebauen. Da er etwas tief in die Erde hineinfurchl, oder, wie Einige sagen, mit dem Spaten hincingräbt, stößt er auf etwas Hartes, das aber doch kein Stein zu seyn scheint; er bückt sich und zieht das Ding heraus, das seinen Spaten aufhält; zu seinem Erstaunen erblickt er ein schön gearbeitetes metallenes Gefäß; er zweifelt nicht, daß es Silber sei. Er freut sich des Fundes und gräbt oder furcht weiter. Kurz darauf wieder ein Hinderniß, und es kommt wieder ein Gefäß zum Vorschein. I/üppeUt vient en manZeant, wie das französische Sprichwort sagt; der Mann gräbt nun weiter, nicht so sehr um seines Ackers willen, als in der Hoffnung, noch mehr Schönes zu finden. Ein glänzendes Gefäß kommt nach dem andern hervor, auch klemeVildsäulen und andere Kunstsachen, alles von Silber und zum Theil vergoldet. Der sonderbareFund wird ruchbar. Die Gelehrten aus der Gegend eilen herbei, um den Kunstschatz in Augenschein zu nehmen; sie gestehen alle voll Verwunderung, so viel Schönes sei noch nie in der Normandie und vielleicht auch anderswo nicht gefunden worden. Was sie besonders anzieht, sind die getriebenen Arbeiten, welche sich auf diesem Silberzeuge befinden und verschiedene Scenen aus der alten Hel" dengeschichte, besonders aus der Belagerung von Troja darstellen, so daß Einige glauben, dieß müsse griechische Arbeit seyn, und da nun aus dem griechischen Alterthume so wenige größere Kunstsachcn von Silber auf uns gekommen sind, so mußte ihnen diese Menge von Kunst-gegenständen äußerst wichtig erscheinen. Mehrere Ge-' fäße haben kurze latcinischeInschriften, welche eine Weihe an den Gott Merkur ausdrücken. Es läßt sich also nicht wohl bezweifeln, daß dieß Silbergeräthe zu einem Tempel Merkurs gehörte und den Tempelschatz ausmachte. Man hat ihn gewogen und 26 Pfund Silber gefun« den. Wahrscheinlich stand dieser Tempel in der Gegend, wo der Schatz gefunden wurde, welches um so glaublicher ist, da auf den Inschriften neben dem Worte Merkur ein Beiwort steht, welches sich auf einen Ortsnamen zu beziehen scheint. Von diesem Orte wußte man aber eben so wenig etwas, als von dem Merkuriustempel. Die Arbeit scheint aus der schönsten Zeit römischer Kunst herzurühren, und es wäre möglich, daß griechische Künstler sie zu Rom verfertigt hätten; sollte dieser Tempel, schätz nicht gar von den Römern aus den Tempeln Griechenlands entwendet, und durch die Freigebigkeit eines Proconsuls oder eines sonstigen reichen Beamten einem unberühmttn Tempel Galliens geschenkt worden s«yn, weil vielleicht dieser Beamte in der Umgegend Guter besaß und sich Hieher von ben öffentlichen Geschäften zurückgezogen hatte? Vermuthlich besaßen wenig« Tempel in Gallien solche vortreffliche Kunstsachen. Wie gesagt, sind die Gefäße alle mit schöner getriebener Ar: 42^ keit versehen. Diese Reliefs sind mit einer außerordentlichen Sorgfalt gearbeitet, so daß auch nicht das Mindeste vernachlässigt ist. Auf einem derselben ist eine antike Vase im Kleinen dargestellt, und diese Vase hat . wiederum ihre Reliefs in ganz kleinem und niedlichem Maßstabe. Auf einem andern Relief ist eine Dame an ihrem Putztische dargestellt; ein Spiegel wird ihr vorgehallen, natürlich ein seht kleiner, und in diesem Spiegel hat der Künstler mit feiner Hand nicht allein das Porträt der Dame, sondern auch noch die Hauptgegenstände, die sich im Zimmer befinden, abgebildet. Alle Kleidungen nuf diesen allerliebsten Reliefs sind vergoldet, was ganz im griechischen Geschmacke war. Mehrere Gefäße sind doppelt, nämlich in dem so künstlich getriebenen Gefäße steckt ein ganz schlichtes, so daß das erstere blos zum Schmucke da war, das andere aber eigentlich als Gefäß diente. Eine fast zwei Fuß hohe Bildsäule von Silber wird für einen Merkurius gehalten, und man hat ihm einen Schlangcnstab in die Hand gegeben, der sich in ziemlich »veiter Entfernung von der Bildsäule vorfand; es läßt sich aber noch zweifeln, ob wirklich der Götterbote durch diese Bildsäule hat dargestellt werden sollen, Es fand sich bald ein Künstler, welcher diesen Schatz abzeichnete; er hat die lithographirten Blätter bereits auf Subscription angekündigt. Von Paris kamen einige Kunstliebhaber, um den seltenen Fund zu besichtigen. Ein flinker und bekannter Gelehrter, welcher einer der Conservatoren an der königl. Viblio-thek und dem Antikencabinette ist, erschien auch in Begleitung eines bekannten Kunstliebhabers und Kunsthändlers aus dem li^Iaiä i'«)^!; die beiden Herren begannen sogleich mit dem Eigenthümer in Unterhandlung zu treten, und ehe 24 Stunden verflossen waren, hatten sie den Tcmpelschatz für I5,uoa Franken erstanden; dem Land:n,mne, welcher einige Zeit vorher sein Stück Land mic ^oou Franken bezahlt hatte, kam es wohl zu statten, eine so beträchtliche Summe zu be-kommett und noch obendrein seinen Acker zu behalten; wer weiß, ob er nicht neue Schätze in demselben findet, welche glücklicherweise so manchen habsüchtigen Zeitalter und Volke entgangen sind? Die beiden Herren packtett nun schnell ihren Schatz ein und fuhren wieder nach Paris; sie waren so gewandt, daß sie einige Tage darauf denselben Schatz für das Doppelte, das heißt für 30,000 Franken an das königl. Antikencabinett verkauften» Man behauptet, wenn einige entschiedene Kunstliebha«> ber, z. B. der Herzog von Blacas, Hr. Durand U.A. Welche auserlesene Sammlungen besitzen, von deni Funde benachrichtigt worden waren, würden sie dem Eigenthümer vielleicht noch mehr geboten haben; denn solch ein Schatz ist etivas Einziges in seiner Art. Es soll nun im königl. Antikencabinette ein eigener Schrank zur Aufbewahrung der vortrefflichen alten Kunstwerke verfertigt werden; man könnte ihn der Sonderbarkeit halber neben dem Schranke aufstellen, in welchem mehrere alte Stücke, aus dem ehemaligen Kirchenschatze der St. Denis-Abtei aufbewahrt werden; man hätte dann einen heidnischen Tempelschatz neben einem christlichen. Welches Glück, daß er in der Erde verborgen geblieben ist bis zu einem Zeitalter, da man Kunstgegenstände zu schätzen, zu beschreiben und aufzubewahren weiß. Hätte Man ihn im Mittelaltcr aufgefunden, so würde wahrscheinlich kein Stück davon auf uns gekommen seyn. A n e t V o t e. „I'ilan!" schrie ein auf dem äußersten Vorposten stehender Franzose, dem ihm gegenüber sich befindenden deutschen Vorposten zu. Augenblicklich zog dieser seine Uhr und rief dienstfertig hinüber: „Halber Vier, Camerad!« Er verstand nämlich statt lilou, wie yißl U h c. Räthsel. (Nach dem Fra n z öfi sch c!! des P »rra« It.) Mein Angesicht ist offen und voll (5'infalt, — Den» fremd ist mir Verstellung und Vctrug " Voll meine Wangi>> lebhaft ihre Farbe, Obgleich sie nie erglänzt vom falschen Achmuck» Ich rede freundlich und mit süsiem Lächeln» Viel tausend Nci!,c sirablt Mein Au« aus; Doch wie ich schön bin, »'.»genehm und lockend» In wenig Herzen hab' V.'i dcnc» M;,nd und Herz dasselbe spricht?'. Doch welche liebend sich durch mich entstamm»«, Sind stclb an cdlet Sorgfalt fl>l mich reich; Selbst alt verlier' ich doch in ihren Augen Aü Schönheit nicht, su» achieü stets mich gleich. Man llagt mich an» daß ich i" 5"» erscheine ^ Im lüsternen Gefolg des falschen Glücks; Dock bleibt es wahr: Ich laß' mich nur erkennen Im leidumringtcn S>ch«oß des Misjgcschicls. Hugo von, S chw a rzlh a l e. tzevacteur: M-< rad. Keinrich> Verleger: Dgnaj Äl-Gvler v. Aleinmaur