Nl. 397. Freitag, 30. Dezember. In!«»«»««»,«»«»: Yü» lleln« Hnf«»al, »!« zu « »" Wirksamkeit trelen. hat die Steuereinhebung nach Maßgabe dieser Aenderungen zu erfolgen. 8 2. Die in der Zeit vom 1. Jänner bis letzten Mrz 1882 sich ergebenden Verwaltungsauslagen sind "ach Erfordernis fiir Rechnung der durch das Fiuanz-^esktz fur das Jahr 1882 bei den bezüglichen Capiteln «nd Titeln festzustellenden Credite zu bestrciten. § 3. Mit dein Vollzüge dieses Gesetzes, welches >nit 1. Jänner 1882 in Wirksamkeit tritt, wird der Finaxzminister beauftragt. Wien am 24. Dezember 1881. Franz Joseph m. p. Taaffe m. p. Ziemiatkowski in. p. Falken-haynm. p. Prazäkm. ri. Conrad in. p. Wel-iershelmbm.p. Dunazewski in. p. Pino in. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben Nller-zöchstihrem Statthalter in Mähren, Friedrich Grafen Schön born, die l. k. Kämmererswürde allergnädigst zu verleihen geruht. __________ Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Dezember d. I. ine Wiederwahl des Karl Freiherrn Wurzbach von Tannenberg zum Präsidenten der k. k. Landwirt« schaftsgesellschaft in Krain zu bestätigen geruht. Erkenntnis. Das t. l. Landesgericht Wien als Pressgericht hat auf Antrag der t. l. Staatsanwaltschast erkannt, dass der Inhalt der Druckschrift mit dem Titel „Nach dem MasscivVegrädiussc am 12. Dezember 1881. Druck uon Emil M. Engel, Wien, Schölten» ring 28. Verlag der Verfasserin", gezeichnet „Ioscfine Wagner", das Verbreche» nach ß 64 St. G. begründe, und hat nach § 493 St. P, O. das Verbot der Wcitervcrbrcitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die .Linzer Zeltung" meldet, im Allerhöchsteigenen und im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin und Sr l und t. Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Erzherzogs Rudolf der tathollschcn Pfarr-gemeinde m Gosau zur Anschaffung von Kirchen-glocken 300 st. zu spenden geruht. Zur Lage. Die hochherzige Widmung Sr. Majestät des Kaisers zum Andenken an die traurige Katastrophe vom 8. d. M. wurde auch am 28. d. M. von der Wiener und der Provinzpiesse in warmen Worten gewürdigt. Mas in der Bevölkerung hie und da schüchtern angeregt wurde — schreibt das «Vaterland" — was sie aber nur schwer oder gar nicht hätte zur Ausführung bringen tonnen, hat der Apostolische Monarch, wie schon so oft, iu seine eigenen Hände genommen und in seiner Weisheit und Fiömmigteit zum erhebendsten Ausdrucke gebracht. Das Snstungs, haus und die Sühntapelle an der Stelle des ehemall-gen Rixgtheaters werden, wie viele andere hochherzige Acte des Monarchen und zahllose ähnliche Denkmäler seiner ruhmreichen Vorfahren, neue, dauernde Beweise für das innige, unlösbare Verhältnis zwischen Dynastie und Bevölkerung sein. Wo sich Dynastie und Völker in ihren tiefsten Regungen so sichtlich harmonisch be-gegnen, da vermögen keinerlei Kämpfe und Stürme das alle umschlingende Band mehr zu lockern". — Das „NeuigleitS,Weltblatt" bemerkt: „Ein wahrhaft großherziger Act, ebenso ehrend für die hochherzigen Gesinnungen des kaiserlichen Gebers wie für die Beschenkten, ist die erhebende Weihuachtsgabe des Monarchen an die Bevölkerung der schwergeprüften Stadt Wien. Schöner und edelmüthlger halte das furchtbare Ereignis nicht zum Abschlüsse gebracht, glücklicher und besser die kaiserliche Antheilnahme an dem traurigen Schicksale der Verunglückten im Ringtheater nicht zulll Ausdrucke gelangen können, als durch diesen hochherzigen Gnadenact des Monarchen." „Wie der gütige Monarch der Erste war — so schreibt das „Prager Abendblatt" — der nut einer überaus reichen Spende der armen Hinterbliebenen der beim Ringtheater-Ärande Verunglückten ge. dachte, wie Ullerhöchstoerselbe in eigener Person die Vorkehrungen in Augenschein nahm, welche zur Ver- gütung ähnlicher Unglücksfälle getroffen wurden, so hat Er und Seine neuerliche hochherzige Initiative in den Herzen der Wiener wie der gesummten österreichischen Bevölkerung sich ein Denkmal geseht, das, dauernder als Monumente aus Erz, künftigen Generationen verkünden wird, wie Kaiser Franz Josef nnt Seinem Volle gefühlt und Freud' und Leib mit demselben getheilt hat." — Der „M ä hr i s ch - s ch l e s, f ch e Correspondent" bemerkt: „Es ist eine echt kaiserliche, eines edlen und großen Herrschers würdige Entschließung, welche in dem Handschreiben an den Grafen Taufte ihren Ausdruck gesunden hat." — D,e „Brunn er Morgen post" sagt: «Der Monarch hat durch einen neuen hochherzigen Act abermals bewiesen, wie nahe Ihm das Unglück geht, das viele Unterthanen betroffen, wie sehr Er bestrebt >st, die Erinnerung an dle Schreckensnacht vom 8. Dezember zu Mildern, zu lindern. Gereichte ja überhaupt die warme Theilnahme Sr. Majestät des Kaisers wie der gesummten kaiserlichen Familie an dem Unglücke >m Ringtheater der Bevölkerung zum größten Troste." Die «St.-Petersburger Zeltung" beleuchtet in einem längeren Wiener Briefe die innere Situation in Oesterreich, constatiert, dass es drin von seinen Gegnern viel angefeindeten Grasen Tauffe ge< lungen sei, unter den schwierigsten Verhältnissen bereits einen großen Theil seiner Aufgaben zu erfüllen, uno schreibt: „Graf Taaffe hat das Wehrgesetz durchgebracht und für den Bestand der Militärmacht der Monarchie in der geplanten Weise vorgesorgt. Er hat ferner die Ezechen m den Reichsrath gebracht, er hat das erste Vollparlament in Oesterreich geschaffen, er hat die alten staatsrechtlichen Forderungen der früher schmollenden Stämme der Vergeffe„he,t üvcrlleserl, und zwar hat er das alles ohne irgendwelche nenmus-werte Opfer seitens des Staates erreicht. Das wird kein Unbefangener bestreiten können. Nur Emes ist dem Grafen Taaffe noch nicht gelungen: die Liberalen tolerant zu machen, ihnen den Wahn zu benehmen, dass ausschließlich sie zur Herrschaft im Staate berufen seien." ZUM Brande des Ringtheaters. Das Hilfscomite hielt am 27. d. M. nach. mittags um 5 Uhr unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermelster.SteUvertreters Eduard Uhl eine Sitzung ab. Der Vorsitzende referierte zunächst über den Stand der eingelaufenen Unterstützungssummen und constullerl, dass bis 27. d., inclusive der Spende des Herrn Göltel, der von der k. k. Polizeidirectlon übermittelten Sammlung von 104,000 fl. und der vom Staate votierten Summe von 50.000 fl., zusammen 1.017,000 fl. ge- Jemll'eton. Htudien über Toilettemitlel. «on Dr. Hirschfeld. II. (Schluss.) Englische und französische Fabrikanten liberbieten sich in Evfmdnngen von Namen für ihre Rlechwasfer. ^0Ck6V (M>. Wl-86 3Uürä8 d0Unswert ist die englische Vorliebe für einheimische Pflanzen'Arome. Lavendel, Kümmel und Pfrffermünz sind die Kräuter, die im dortigen Klima culllviert werden können, und die beiden ersteren trifft man in unzähligen Parsumerie-Urtileln. Lavendel- wasser und Kümmelseife gehören zu den englischen Volksparfums. Wie sehr Deutschland in der Cultur der Geruchs-ergötzlichkcilen zurückgeblieben ist, beweist folgender Umstand: In England componierte man ein „Zoutiuet ok all nation", Frankreich, Türkei, Italien, Rnss-land. Amerika. Afrika liefern Muteriale dazu; Deutsch, land allein hat nichts zu vielen und bleibt von der aromatischen Tafelrunde ausgeschlossen. Eine andere Serie von Riechmitteln sind die Lösungen verschiedener Riechstoffe in Eisigsäure. Die Toilette- und Riechessige sind nichts Neues, wie der bekannte „vmaigro aux lzull,t,re voleurs" oder Räu -beressig beweist, mit dem sich vier Banditen, welche die verlassenen Kränkln ausraubten, während der Pest zu Marseille vor Ansteckung geschützt haben sollen. Es kommen in neuerer Zeit sehr beliebte französische und englische aromatische Essige, insbesondere sür Bäder, vor. Die Muüdessige sind absolut schädlich und ist ihr Gebrauch zu widerrathen. Dass wohlriechende Kräuter und Oele zu allen Zeilen bei den verschiedensten Anlässen reichlich ge» braucht wurden, ersehen wir aus mehreren Stellen des alten und neuen Testamentes, sowie profaner Schriftsteller der Griechen und Römer. Ezechiel bezüchtigt die Juden, dass sie die für die heiligen Bilder bestimmten Wohlgerüche an sich selbst verschwenden. Beim Gastmahl von Vethanien erscheint ein Weib mit köstlichem Nardenwasser zur Salbung. Snetonius erzählt, dass Nero zu emer einzigen Mahlzeit 30,000 Pfund Rosen gekauft habe, mit denen der Boden des festgebenden Hauses bestreut wurde. In römischen Theatern und Sälen wurde viel Safran umhergestreut' diese Pflanze diente, wie es scheint, auch zur Herstellung von Pomaden und war überhaupt sehr beliebt. Bei Thiergefechten und ähn« lichen Schaustellungen wurden aromatische Stoffe verbrannt, und zwar insbesondere in der Nähe der Plätze hochgestellter Persönlichkeiten. Lucian sagt in einem Ausbruch von Zorn gegen den zunehmenden Luxus der Frauen: „Einige verschwenden an den Haarschmuck das ganze Ve>möa/n ihrer Männer und lassen einem das ganze glückliche Arabien aus ihren Locken entgegenwehen!" Es ,st nicht der geringste Zweifel, dass die alten Völker die Wohlgerüche außerordentlich liebten und einen bei uns auch in den üppigsten Kreisen ungekannten Luxus damit trieben. In Bezug auf die Römerinnen muss die Merk-Würdigkeit nicht unerwähnt bleiben, dass das Uebermaß in diesem Gebrauche eine Abspannung, eine Ueber, sättigung, einen Widerwillen gegen denselben hervor, gebracht zu haben scheint, der durch Jahrhunderte hindurch nachhaltig blieb. Die Mehrzahl der Haarpomaden sind Parfüme-rierte Fette, deren Hauptzweck darin besteht, das Haar gefchmeidig und fügsam zu machen und einigen Wühl-geruch zu Verbreiten. Freilich mischt sich auch hier schon groher Schwii'del eil,. Wir können zuletzt Namen wie: ?oma(i6 i)uiloc0lN6. ineclulm«, l»oma(1e wni^ue u. s, w. als eine Art poetischer Licenz gelten lassen; die Hund- üaibacher geitnua «,. 287 253^ 3N. Dezember IWl. spendet und dem Herrn Bürgermeister zugeschickt wur-den. Viele auswänige Sammlungen, auch aus Paris, sind noch nicht hier eingelaufen. Die an Nothleidende bis inclusive 26. d. M. verabreichten Summen belaufen sich auf 60.867 fl. Hierauf wurden für mehrere Vesuchsteller ver« schiedene Unterstützungssummen festgesetzt. Schließlich wurde das Executivcomite ersucht, über die Art und Weise der Versorgung der Witwen und Waisen Vorstudien und Vorschläge zu machen, und bei dieser Gelegenheit wurde mitgetheilt, dass bis jetzt zur Versorgung 104 Kmder und 66 ältere Personen vorgemerkt sind. Im Laufe des 28. d. M. wurden auf der dritten Gallerie einige calcinierte Menschenlnochen gefunden. Bei dem Orchesterraume wurde ein angebrannter Kasten ausgegraben, in welchem sich in theilweise angebrann« ten Etuis mehrere Instrumente unversehrt befanden. Aus dem Schütte wurden weiters Uhren, Ringe, Metallschalen von Messern und viele Stücke geschmolzenen Edelmetalles gezogen. Die Wohlthätigleitsvorstellung in der Pariser Oper am 27. d. M. zugunsten der Hinterbliebenen der bei dem Ringtheaterbrande Verunglückten war, wie bereits telegraphisch gemeldet worden, von einer sehr zahlreichen und glänzenden Gesellschaft besucht. Ihre Majestät die Königin Isabella von Spanien, Graf Beust mit dem Personale der österreichisch.ungarischen Botschaft, Madame Wilson. Baron Ruttenstein. die Grast» Kufstein, Madame Juliette Adam, Baron Alfons Rothschild, die Präsidenten des Senats und der Kammer, Leon Say und Brisson, mehrere Mi» nister, Senatoren, Deputierte, hohe Staatsfunctionäre und zahlreiche Notabilitäten der österreichisch«ungarischen Colonie waren erschienen. Fräulein Krauß und Herr Villaret wurden im vierten Acte der „Hugenotten" lebhaft applaudiert. Einen großen Erfolg errangen Fräulein Krauß im Quartett aus „Rigoletto" mit Aassaple, Dereims und Madame Richard; ferner Got, Coquelin, Samary und Dinah Flix in „1^63 pre-cieusos lUäicuwä". Die Vorstellung schloss mit dem BaUett Morris»!!««. Der Sabotiertanz musste wiederholt werden. Die erzielte Einnahme dürfte sich auf 75,000 Francs belaufen. Für die Hinterbliebenen der beim Ringtheaterbrande Verunglückte« hat Se. Majestät der König von Württemberg 3000 Mark dem k. und k. öster-reichisch-ungarischen Gesandten in Stuttgart, Freiherrn v. Poltenburg, übersendet, während Ihre Majestät die Königin 600 Mart der Frau Baronin Pereira, der Protectorin eines in Stuttgart abgehaltenen Wohl» thätigteitsconcertes, übermitteln ließ. Das Erträgnis dieses Concertes betrug etwa 4500 Mark. — Die Hamburger Bürgerschaft hat den Antrag des Senates, für die durch den Ringtheaterbrand Betroffenen einen Beitrag von 10,000 Mark zu bewilligen, einstimmig angenommen. — In Frankfurt a. M. gien-gen für denselben Zweck bisher 35,420 Mark ein, davon allein über 13,000 bei der «Frankfurter Ztg.". Vom Ausland. Die Ausgleichung de» österreichisch-rumänischen Zw ischenfalles bildet den Haupt-gegenstand der publicistischen Discussion, doch darf die Bezeichnung „Discussion" diesmal nicht in dem Sinne einer Meinungsverschiedenheit, sondern nur in jenem einer Erörterung genommen werden. Es zeigt sich vielmehr in den Besprechungen, welche die Wiener Blätter dieser Angelegenheit und ihrer Erledigung widmen, der vollste Einklang der gesummten Presse, die in ausnahmsloser Uebereinstimmung ihrer Befriedigung über die Art und Weise Ausdruck gibt, in welcher der vielbesprochene Incidenzsall seine Beilegung gefunden hat. Die von uns bereits im französischen Originale mitgetheilte Depesche des lönigl. rumänischen Ministers des Aeußern Statesco lautet in beiläufiger deutscher Uebersetzung also: „Sr. Excellenz dem Herrn v. Balatschano, rumänischen Minister in Wien. Sie konnten aus meinen vorhergehenden Depeschen ersehen, wie sehr die Regierung betroffen war, als sie den unangenehmen Eindruck erfuhr, den gewisse Stellen der Eröffnungsrede der Kammer in Oesterreich-Ungarn hervorgebracht haben. Wie dies auch der Präsident des Conseils in der Mitte unserer nationalen Vertretung laut erklärt hat, konnte es niemals die Absicht der rumänischen Regierung sein, die Empfindlichkeit der kaiserlich königlichen Regierung, wodurch es auch immer sei, zu verletzen; denn gerade dadurch hätte sie die Pflichten gegen ihr eigenes Land missverstanden, in dessen Augen die Sympathie und das Wohlwollen des mächtigen Nachbarreiches den höchsten Wert besitzen. Von diesen Gefühlen durchdrungen, macht sich die Regierung zur Pflicht, in offener und loyaler Weise über all das, was in der Botschaft bei der österreichisch'ungarischen Regierung als verletzend angesehen worden ist, nochmals ihr lebhaftes Bedauern auszudrücken. Auf die wohlwollenden Sympathien bauend, welche die kaiserliche und königliche Regierung gegenüber Rumänien stets bekundet hat, hofft die rumänische Regierung, dass diese loyalen und aufrichtigen Erklärun« gen keinen Zweifel zulassen werden über deren Gesin« nung, und dass sie dazu beitragen werden, all das« jenige aus dem Wege zu räumen, welches die guten Beziehungen, die wir mit der kaiserlichen und königlichen Regierung zu unterhalten wünschen, irgendwie beeinträchtigen könnte. Ich bitte Sie, Herr Minister, den Ausdruck dieser Gefühle dem Herrn Grafen Kälnoky, Minister der auswärtigen Angelegenheiten des Kaiserreiches, zu über» Mitteln, diese Depesche Sr. Excellenz vorzulesen und ihm, falls er es wünscht, eine Abschrift zurückzulassen. Bukarest. 24. Dezember 1881. Gezeichnet: Statesco." In Paris sind abermals, was dort eben nicht« Besonderes ist, Gerüchte über Veränderungen im gegenwärtigen Cabinet im Umlaufe. Sie knüpfen sich zumeist an den Namen des Finanzministers Allain-Targc, und gerade dieser hat denn auch Anlas« genommen, dieselben ausdrücklich zu dementieren. Ec that dies in einer Unterredung mit dem Vorstande der Pariser Bör-sensensale, durch welchen er auch einiges Weitere über seine Pläne in die Oeffentlichkeit gelangen lieft. In» betreff des Rücklaufes der Eisenbahnen gegen Staats« rente bemerkte er, dass vorläufig nur von dem Rückkaufe der Orleansbahn die Rede sein könne; es liege betreffs dieser Bahn ein Gesetzentwurf vor, über welchen ein Ausschuss der früheren Mmmer fchon berathen habe. Die Regierung sei entschlossen, die Sache voll« ständig der Weisheit der Kammer zu überlassen. Ueber die Umwandlung der Rente befragt, erklärte er, «dass er in dieser Beziehung an eine große Zurückhaltung gebunden sei. aber dass er bestätigen greifliche Lüge aber enthält die Bezeichnung: 6r»i88e ä'ours, pomade äs lion, u. a. m. Diese Pomadenbüchsen werden aber aus einem Topfe, in dem Schwein-oder Rindsfett enthalten ist, gefüllt. Das Fett unserer Hausthiere ist dadurch nur in sein natürliches Recht eingesetzt, da dasjenige der erwähnten wilden Thiere leine höhere Wirksamkeit besitzt. Fast jeder Parfumeriehändler bemüht sich, durch Zeugnisse und sonstige Beilagen den Wert dieser oder jener Pomade anzuempfehlen, und wir lefen oft: «Diese Pomade dient, um gebleichte Haare zu schwärzen", oder gar: „Mit dieser Pomade wird der Haarwuchs auf sterilem Boden hervorgerufen". Pomaden als Färbemittel zu gebrauchen, ist längst bekannt und schon von den Römern viel geübt geworden. Uns muss eb immer absonderlich erscheinen, dass die Frauen ihre Mühen dahin verschwendeten, um ihren schönen schwarzen Haaren das goldgelbe Ansehen zu geben. Man weiß, dass ihre Mittel nur in einer Art Ueber-lleisterung bestanden, und das« man diese feucht an-strich, um sie in der Sonne trocknen zu lassen. Es war eine Art Seife, die aus Germanien nach Rom gekommen sein soll. Die gegenwärtig gebräuchlichen Haarfärbemittel sind zum Theile auch nur zarte, fette, dunkle Ueberzüge über das Haar. Das sogenannte „Cosmetique" oder die Stangenpomade, eine zähe Fettmasse, ist gewöhnlich mit feinem Lampenruß schwarz oder mit Umbra braun gefärbt und dient zugleich, um den Haaren durch Aneinanderlleben etwas mehr Festiglett zu aeben. D« meisten Haarfärbemittel beruhen auf chemischen Principien. Bleikämme z. B. dienen, um gebleichtes Haar dunkler zu machen. Die Wirkung beruht darauf, dass das wenige am Haare sich ab« setzende Blei mit dem natürlichen Schwefelgehalte der Haarsubstanz eine braune Verbindung gibt. Der fortwährende Gebrauch des Vleilammes erscheint übrigens durchaus nicht ganz unbedenklich; man weiß. dass Arbeiter, die in vielfache Berührung mit metallischem Blei der Bleifarben, z. B. Bleiweiß, kommen, fast ausnahmslos von einer sehr lästigen Krankheit, der sogenannten Bleikolik, befallen werden. Es gibt auch Pomaden, die Blei oder Silber enthalten, bei welchen sich aus dem Blei- oder Silbersalz und dem Schwefelgehalt der Haare Schwefelblei oder Schwefelsilber bildet. Andere Haarfärbemittel sind wässerige Flüssigleiten, die nur auf das vollkommen vom Fett befreite Haar gebracht werden dürfen. Die Orientalen gebrauchen salbenartige Haarfarbe« mittet, deren Hauptbestandtheile in unserer gewöhnlichen Schreibtmte enthalten sind — nämlich Gall« äpfel. In neuester Zeit dient die Pyrogallussäure als Haarfärbemittel; die Lösung derselben, die auch von Photographen vielfach gebraucht wird, bräunt sich durch den Einfluss der Luft. Dieses Mittel hat den Vorzug der Ungefährlichteit. Doch alle diese Mittel haben die doppelte Unannehmlichkeit an sich, dass sie sowohl die Kopfhaut färben als auch auf die nach« folgenden Haare nicht einwirken können. könne, dass die Regierung über diese Frage, deren nahe Lösung nicht wahrscheinlich sei, noch nicht berathen habe." Aus Rom wird unterm 28. d. M. gemeldet: „Popolo Romano" dementiert die Nachricht, dass Italien von den MaM Eröffnungen über die Lage des Papstes erhalten habe und erklärt, dass die Regierung jede diesbezügliche Verhandlung ablehnen würde, indem sie die Frage der Freiheit des Papstes durch das Garantiegeseh als erschöpft und als eine rein innere Angelegenheit betrachtet. Dieses Journal fagt weiter, wenn Oeste^ reich-Ungarn, dessen Bevölkerung gänzlich katholisch ist, niemals in zehn Jahren daran dachte, und dies mit einer Delicatesse, die wir anerkennen müssen, Zweifel in die Rechte Italiens auf Rom hervorzurufen, und immer die volle Freiheit Italiens anerkannte, die Papstfrage als eine innere Angelegenheit zu regeln, so ist es zum mindesten absurd, anzunehmen, dass das zum großen Theile von Nichlkatholiken bevölkerte Deutschland die Frage des Papstthums als eine Frage von internationalem Charakter betrachten könnte. Selbst die Erklärungen unserer Monarchie bel Verlegung der Hauptstadt nach Rom verschließen jeder äußeren Einmischung in dieser Frage das Thor. Der Papst hat zwei Wege: Entweder sich dem GeschO zu fügen, indem er sich mit Italien auseinanderletzt oder abzureisen. Wir fahren fort zu glauben, dai» der gegenwärtige Papst zu sehr Italiener ist undeM viel zu hohes Verständnis besitzt, um den zweiten Weg zu wählen. Gegenüber der Nachricht, dass der ehemalige franzosische Minister Constans nach Italien kommen werde, um über ein Arrangement bezüglich Tunis zu verhall» drln. sagt die „Opinione", der einzige richtige Mg hiezu Wäre die Herstellung der Autorität des Äey, indem man ihm die Regierung über seine Städte zurückgäbe, welche die Franzosen sofort nach bezwungener Insurrection räumen sollten. Die „Opii'ione zweifelt, dass Gambetta diesen Weg annehmen werde und fügt hinzu, Italien müsse über alle Vorschläge, welche immer es seien, in freundschaftlicher Weise verhandeln, aber ohne feine Freiheit zu engagieren oder die Politik der Annäherung an Oesterreich'Ungarn zu verlassen. In keinem Falle aber könnte Italien den Vertrag von Bardo anerkennen. Tagesneuigkeiten. — (Hof- und Personalnachrichte"-) Ihre k. und l. Hoheiten der durchlauchtigste Kronprinz und die durchlauchtigste Kronprinzen'" sowie die durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Fra"l Ferdinand d'Cste. Ludwig Victor, Wilhelm und Rainer wohnten am 27. d. M. der Vorstellung von Sophokles' „Antigone" im Hofopeincheattt bei. — Dem hochw. Herrn Fürft.Erzbischof von Oi"' Cvlrstm Josef Ganglbauor, wurde von einer De» putation der Wiener theologischen Facultät mit dew Herrn Uniuelsitätsrector Dr. Nicker an der Spitze am verflossenen Samstag das Chrendiplom eines Doctors der Theologie feierlich überreicht. — Se. Excellenz der Herr Landescommandierende G. d. C. Varon Edels-heim. Gyulai befindet sich. wie der „P. Ll." meldet, gegenwärtig in Görz. Der Zustand des Reconvales-centen ist ein sehr günstiger. — (Neujahrsglückwünsche.) Ihre Excel' lenzen die Herren Ministsr haben sich auch diesmal S" einigt, aus Anlass des bevorstehenden Jahreswechsel» die Gratulationen der ihnen unterstehenden Beamten, se' es durch persönliches Erscheinen oder NamenSaufschl^ bung, dankend abzulehnen. Der gleiche Vorgang wird auch bei den übrigen Centralstellen und den Hosämter« eingehalten. - (Aus Wien) schreibt man un«: Es ist selbstverständlich, dass vorderhand die Lust fürS Theater "-storbeu ist, und wenn irgend ein Moment die Lust u» das Vertrauen zum Theater wieder riicklehren zu mache" geeignet ist, so ist dies die persönliche Besichtigung de Theater von Seite unseres erhabenen Monarchen. Ein »f, wahrhaft väterlicher Fürsorge. Einstweilen wird aber w Theater in den Privathäuseril gespielt. Jüngst wol)"« ich einem solchen provisorischen Theater in der Schl'^ gasse bei. Iur Ausführung gelangte „Weihnacht» Märchen", Schauspiel in 2 Acten von Kletke. if"-Gabriele N. als „Toni" bekundete ein wahrhaft lun^ lerischcs Talent, aber auch Frl. Melanie als Marianne und Herr Felix als „Knecht Ruprecht" trugen zum wc lingcn der star! besuchten Vorstellung wesentlich bei. "' - (Vrünner Zahlen lottcrie.) Es wurde" im Laufe dieseS Jahres gezogen: sechsmal: die Nummei» 8, 30; fünfmal: 42. 69; viermal: 18. 23 und 31; ore» mal: 12, 22. 28, 48, 52. 53. 02. «6; zweimal: 1."' 0. 17. 24. 25. 35. 50, 54. 56, 59. 70. 72, 74. ?o, 77. 78. 82. 89. 90; einmal: 5, 7. 10, 11. "' ' ' 16. 21, 23. 27. 32. 34. 38, 39. 40. 41. 43, 44.^ 47. 51, 63, 64, 65, 67. 68. 71, 84, »5. 86. ^ nicht gezogen wurden die Nummern: 2, 4, o, ^ , 20. 26. 33. 36. 37, 46, 49. 55, 57, 58, 60, ,5 , 79, 80, 81, 83, 87, 8s. z.'nlbacher Fettnug Nr. 297 2537» 30. Dezember 188U — (Der Nestor des Berner Zwingers.) Die Bewohner Berns beklagen den Tod des Nestors ihres Bärenzwingers, der. da er schon seit langer Zeit leidend und an den beiden Hinterbeine» gelähmt war, mittelst einer Älausäure.Abtuchung vergiftet wurde. Dieser Bär — Mani war sein Name — hatte Vor einiger Zeit zu einem diplomatischen Zwischenfalle Veranlassung geboten. Mani hatte nämlich im Jahre I860 einen englischen Eapitän. der sich unvorsichtiger. Welse in den Zwinger gewagt, zerrissen. England verlangte damals von der Berner Cantonsregicrung W0.000 Francs Schadenersatz und trat erst nach längeren diplomatischen Verhandlungen von diesem Verlangen zurück. Der Held dieser Affaire wird ausgestopft werden und einen Ehrenplatz im Museum von Bern erhalten. — (Briefdiebstahl ou groä.) Wie aus Madrid. 22. d. M, gemeldet wird, hat dort das Geständnis eines Postbeamten, welcher angeklagt ist, 170 Geld und Checks enthaltende Briefe unterschlagen zu haben, zu der überraschenden Entdeckung einer Bande von Dieben und Fälschern geführt, welche seit letztem Winter im Postgebäude täglich Briefe, die an fremde und inländische Banken gerichtet waren, beraubt haben. Sie benutzten den Inhalt der Briefe, um sich Zahlun-«en auf gefälschte Accepte zu verschaffen; häufig beant. wurteten sie auch die Briefe. Man glaubt, dass sie 4000 Briefe gestohlen haben. Es sind viele Verhaftungen in Madrid und in verschiedenen Theilen der Provinz angeordnet. — (Die Katastrophe in Warschau.) Die Zahl der Opfer eines falschen Feuerlärms, der am Weihnachtstage während des Gottesdienstes in der Kreuzkirche zu Warschau entstand, gibt der Telegraph auf 88 Todte. 20 Schwerverwundete und gegen 100 Leichtverwundete an. Unter den Erdrückten befinden sich einige Personen aus der höheren Gesellschaft. So die Gräfin Stanislaus Alexandrowna. die wegen ihrer Wohl-thätigkeit im Volke wohlbekannt und beliebt war. Sämmtliche ErdrnckungSsä'lle fanden auf der großen Freitreppe vor der Kirche statt. Als der Feuerruf in der Kirche erscholl, stürzte die ganze beim Thor nnd ans der Kirchen-terrasse angesammelte Menge in wilder Flucht die Treppen hinunter. Diese letzteren sind einige Ellen breit, so dass man leicht fliehen konnte. Allein mehrere Frauen stürzten infolge ihrer Schlcppkleider und wurden nieder» getreten, die Nachstürmenden stürzten über sie. und in wenigen Secunden entstand ein unentwirrbarer Knäuel, ein Haufen von übereinander liegenden Menschen, während im Innern der Kirche die Menge ruhig verharrte und der Gottesdienst kaum während einer Minute unter-brochen war. Die ganze Katastrophe spielte sich nur auf der rechtsseitigen Terrassentreppe ab. Die Hilfe kam schnell genug. Nach wenigen Minuten waren auch schon vierzig Aerzte zur Hand. Viele der Verunglückten wurden noch mittelst subcutaner Injectionen zum Lehrn gebracht. Noch während des Nettungswerkes, als nach der Urlache des falschen Alarmes geforscht wurde, verbreitete! sich unter 'dem Volle die Nachricht, jrner Fcucr-lärm und das dadurch hervorgerufene Unglück sei von einem Juden ausgegangen. Das genügte, um seit Mittag eine Iudenhetze anzuzetteln. In den verschiedensten von Juden bewohnten Gegenden der Stadt hat sich Voll, meist aus jungen, in ziemlich berauschtem Zustande befindlichen Leuten bestehend, angesammelt, um Gewaltthätigkeiten gegen die Juden zu unternehmen. Die Verwüstungen in dem an der Weichsel gelegenen Stadttheile, die bis in die Nacht andauerten, sind groß. Alle — freilich meist ärmliche — Iudenläden der Gegend sind geplündert, die Häuser und Wohnungen völlig demoliert. In der eigentlichen Iudenstadt sind außer einigen blu< tigrn Schlägereien weiter leine grbheren Excrsse vor» gekommen. Sie liegt in der Nähe der Citadelle und wurde sehr bald durch Militär besetzt. — (Woraus besteht der Cavlar/) Im Handel kommen bekanntlich zwei Sorten Caviar vor. der frische körnige und der gesalzene und gepresste Caviar. Nach den Analysen, welche der Chemiker Lioow angestellt hat. enthält die erste Sorte 53 84 Procent Wasser 13 12 Procent Fett. 25 18 Procent stickstoffhal. tige Substanzen und 7 86 Procent Asche. Der °epresste Caviar enthält 3089 Procent Wasser. 18-90 Procent 3ett, 40 33 Procent stickstoffhaltige Substanz und 988 Procent Asche - Der Hauptbestandtheil des Caviars 'ft also — Wasser, während der eigenartig Pikante und anreizende Geschmack den leider nicht näher analysierten stickstoffhaltigen Substanzen zuzuschreiben ist.__________ Locales. Aus der Handels» und Gewerbekammer sür Krain. (Forts.) Zur Kenntnis des Plenums wurden gebracht: 1.) Die Erlässe des k. k. Handelsministeriums: a) betreffend Mittheilungen über die Ausstellung in Bordeaux; d) über den Anmeldungsternlin österreichi« scher Theilnehmer an der Ausstellung in Berlin; c) betreffend die Regelung der Frage der Versendung frischer Häute auf den Eisenbahnen. (Wurde den betreffenden Kreisen zur Wissenschaft mitgetheilt.) , 2.) Der vom Executivcomiti der Triester Ausstellung übersendete Situationsplan unter gleichzeitiger Bekanntgabe des für den Kammerbezirk Kram zu« gewiesenen Raumes. 3.) Die Mittheilung des k. k. Kreisgerichtes in Rudolfswert über die bei der Firma „K. l. priv. Fürst Auersperg'sche Guss- und Schmiedelscnwaren-Fabril zu Hof" eingetragenen Aenderungen. 4.) Die Mitcheilungen des t. k. Landesgerichtes, und zwar: a) die Eintragung der Firma „Josef Groß-lercher m Wege der t. l. Landes-regiermig den Voranschlag des Erfordernisses dem k. k. Handelsministerium zur Genehmigung vorzulegen. Ueber Anfrage des Präsidenten wird dei dem Umstände, als alle Kammermilglieder das Präliminare kennen und zu keiner Post Bemerkungen zu machen wünschen, beschlossen, sogleich zur Abstimmung über die Sectionsanträge jzu schreiten. — Diese werden stimmemhellig angenommen. V. Der Obmann der ersten Section, Kammerrath Michael Pakiö, liest vor die Zuschrift des k. k. Landesgerichtes Laibach vom 10. September d. I., Z. 6763, in der ersucht wird, im Sinne des Iustiz-ministerilll.Erlllsses vom 8. Februar 1864, Z. 803, Aufklärung zu geben, ob der Geschäftsbetrieb eines Illdustricllen über den Umfang des Handwerkes hm« ausreicht. In Erwägung, dass der Betrieb der Ge« werbe-Unternehlnung des fraglichen Industriellen in einer fortgefetzten Ausübung von Handelsgeschäften besteht, dass die Erzeugung der Waren nicht allein auf manueller Fertigkeit, sondern auch auf wissenschaftlichen Principien beruht, dass nicht allein Handwerkzeuge, sondern auch Maschinen in Anwendung gelangen, spricht sich die Section dahin aus, das« der Geschäftsbetrieb des bezüglichen Industriellen über den Umfang des Haudwertes hinausreicht und beantragt: „Die Kammer wolle ihre Aeußerung an das t. l. Landesgencht im Sinne dieses Berichtes abgeben." Der Antrag wird stimmeinhellig angenommen. (Forisehung folgt.) — (Ehristbaumfeier in der Kleinkinder« B ewahranstalt) Vergangenen Mittwoch vormittags 11 Uhr hat in dieser nun schon se,t 46 Jahren dnrch den Wohlthätigkeitssinn unserer Stadtbewohner bestehenden Hllmanitätsanstalt die übliche Christfeier stattgefunden, zu der auch der Herr k. t. Landesfträsident A. Winkler sammt Frau Gemahlin sowie die Schutz» frauen des Vereins erschienen waren. Der hochw. Herr Stadtpfarrer I. Rozman hielt an die anwesenden Kinder eine passende Ansprache, in der er sie in beredten Worten ermähnte, der edlen Wohlthäter dieser Anstalt stets im Gebet? zu gedenken, Was auch von zwei Mädchen in flovenischer und deutscher Ansprache wiederholt wurde. Hierauf erfolgte durch die anwesenden Frauen die Vertheilung der Gaben: Kleidungsstücke, Schuhe, an 80 Paar von den kleinen Mädchen in der Anstalt selbst gestickten Strümpfen, dann Weißbrot, an die 184 Kinder. — Zar Bestreitung der hiesür entfallenden Auslagen haben Sc. Gnaden der hochwilrdigste Herr Fürstbischof Dr. ChrysostomuS Pogakar 50 fl., die krainische Sparkasse 200 st. und Schntzfrauen des Vereins 204 fl. gespendet, womit der hochverehrten Frau Vorsteherin Nntonie Baronin v. Co belli, die zu erscheinen leider durch Unwohlsein verhindert war, wieder Gelegenheit geboten wurde, den armen kleinen Kindern wieder einen freudenvollen Tag zu bereiten, — (AuS dem Gemeinderathe.) Der gestrigen Sitzung wohnten 20 Gemeinderäthe bei. Der Herr Bürgermeister Lasch an theilt das Danltelegramm des Bürgermeisters von W>en anläjslich des an denselben vom Laibacher Gemeinderathe gerichteten BellelbSlele-grammes ob der Katastrophe «m Ringtheater mit, was zur Kenntnis genommen wird. GR. Dr. Suppan referiert namens der Finanzjection über d>e fur das Jahr 1882 entworfenen Voianschläge. Der stä tiiche Armen fond weist die Gesammtsumme der Bedeckung pr. 15.855 fl. und das Gesammterforoernis pr. 23,3^0 fl. 50 kr., sohln einen Abgang pr. 7475 si. 50 kr. aus, welcher aus der Stadtkasse zu decken ist. D,e Section beantragt writers die Resolution, dass der Sladtmaglftrut die ohne Wissen des Gememderathes bewillte Anstellung eines Armeuhausinjpectors mit dem monatlichen Gehalte-pr. 20 si. zu rechtfertigen und be> eigener Haftung darauf zu sehen habe, dass die prällminierte Summe pr. 1200 st. für die Kranlenkost im Acmenhause nicht überschritten werde. Das Präliminare wird genehmigt, die beiden Resolutionen werden angenommen. Der Volts« schulfond ist. wie der Herr Referent mitthellt, nui«, seitdem die Südbahngesellschaft zur Steuellr'stung für diesen Fono beigezogen worden lst und gegen 30^»0 fl. beiträgt, activ geworden. Die Gesammtsumme der Bedeckung beträgt 21.546 fl, die Gejammtjumme der Ausgaben 2l,221 si., folglich ergibt sich ein Ueberschujs von 325 fl,, welcher zur theilweijen Refundierung t^r von der Stadtkasse für diesen Fond geleisteten Vorschüsse verwendet wird. Das Präliminare wird ohne Dedutle genehmigt. GN. Dr. Suppan referiert sodann über den Voranschlag der Stadlkasse. Die ordentliche Bedeckung beträgt 129.706 si., die außerordentliche Bedeckung 11.500 si. GR. Neguli beantragt in der Speciul-debatte die Neducierung der für Desinfection eingrstell-ten Post per 400 fl. aus 100 fl, und die Vermehlung der städtischen Sicherheliswache um vier Mann: „da die jetzige Anzahl unmöglich Ruhe und Ordnung m der Stadt aufrechthalten tonne." Beide Anträge werden, nachdem sich Referent Dr. Suppan gegen dieselben erklärt hatte, abgelehnt, ebenso wird der welteie Antrag des GR. Regali, die Mit 800 si. eingestallte Post: „Sonstige verschiedene Auslagen", zu streichen, abgelehnt. Das ordentliche Erfordernis beträgt 116,340 fl,, und wird dasselbe ohne Debatte genehmigt. Das außerordentliche Erfordernis btträ'gt 22,l3i fl. GR Regali beantragt, noch 1500 ft. für die Erbauung eines Steges über den Gruber'jchen Kanal einzustellen, indem dieser Steg den Bewohnern der Hradezty-Vorstadt von großem Vortheile wäre. Referent GR. Dr. Suppan sagt, die Erbauung eines solchen Steges würde, ehe der Gcneralplan über die Emsumpfung des Laibacher Morastes nicht festgestellt ist, von Seite der competenten Behörde wohl nicht bewilligt werden, worauf der Antrag des GR. Regali abgelehnt wird. Das Piä-liminare der Stadllusse wird sohin mit dem Geiammt-erfordernisse pr. 138.473 fl. und der Gesamintoedeckung pr. 141,206 st., sohin mit dem Ueberschusse pr. 2733 fl. genehmigt und die von der Finanzsection beantrugte Resolution, dass der Stadtmagistrat sich wegen Resun-dierung der für die Militärbequartierung uerausgalilen Summe mit dem h. lrainischen Landesausjchusse ins Einvernehmen zu sehen und darüber dem Gemeindeiathe Bericht zu erstatten habe, angenommen. (Schluss folgt.) — (Der Verein der Aerzte in Krain) hielt am 21. d. M. seine diesjährige Generalversammlung in Gegenwart von 15 Villgliedern und 2 Gästen ab. Nach Verlesung und Genehmigung des letzten Sitzungsprotololles widmete Obmann Dr. Schiffer dem verstorbenen Ehrenmitgliede Dr. Jo, hann Ritter v. Nleiweis - Trsten iöli einen warmen Nachruf, und gaben die Versammelten durch Aufstehen von den Sitzen ihrer Theilnahme den ge-bürenden Ausdruck. Hierauf theilte der Herr Obmann den Wiedereintritt des Tabakfabriksarztes Finz m,t, und nun wnrde zur statutenmäßigen Tagesordnung geschritten. 1.) Aus dem vom Schriftführer Professor Valenta vorgetragenen Jahresberichte sind folgende Daten erwähnenswert: Der Verein zählt dermalen 79 Mitglieder, darunter 7 Ehren, und 7 gewählte auswärtige Mitglieder. Neu eingetreten sind 5, gestorben 4 und aus Krain übersiedelt 2 Mitglieder. In sechs Vereinssitzungen wurden von 7 Mitgliedern 16 Vortrage und Demonstrationen gehalten. Fachzeitschriften standen 16 den Mitgliedern zur Verfügung, und die als Vereinsorgan erklärte „Oesterr. ärztliche Vereins, zeitung" wurde den außer Laibach domicilierende.» Mit-gliedern als eigenthümlich zugeschickt. Die V.reins. bibliothek umfasst 1705 Weile mit 385V Bänden, das vom Vereine erhaltene pathologisch anatomische Museum 440 Präparate. Die Löschner.Stiftuog für Witwen uno Waisen von Verei:'.smitglledern wurde heuer an vier Parteien verliehen und deren Stammfond auf 3000 st. erhöht. Per Mandatar des Vereins Dr. Valenta stand als Delegierter im steten Cm'tacte nut dem Geschäfts» «aibacher Zeitung Nr. 2i)7 25»^« 30. Dezember 138!. ausschusse des österreichischen Aerzteverelnsverbanbes und über dessen Initiative ward gegenüber der h. l. k. Lan» desregierung in Form einer Eingabe die Nothwendigkeit der Einführung von obligatorischen periodischen Ueberftrü-fungen der Hebammen hervorgehoben und um die Herausgabe einer LandessanitätSlarte für Kram gebeten, ferner arbeitet über Antrag Dr. Kaplers ein Comite an einem an den h. Landtag zu richtenden Gesehentwurfe bezüglich der Organisation der Sanitätsverhältnisse auf dem stachen Lande. Indem er noch warme Worte der Erinnerung den in diesem Jahre verstorbenen Mitglie« dern Okoda. Heschl, Bleiweis'Trsteniili und Pestotnil widmete und als einen besondern Lichtpunkt des heu« rigen Vereinslebens die seltene Feier deS 50jährigen Doctorjubiläums des Vereinsobmannes Dr. Franz Schiffer bezeichnete, schloss derselbe mit den Worten: „Man kann viel. wenn man sich nur recht viel zutraut, sei des Ver« eins Motto pro 1882." seinen wohlgefällig aufgenom« menen Bericht. 2.) Kassier Paichel legte den Rechenschaftsbericht, welcher ein günstiges Resultat ergab; es wurden die p. t. Herren Dr. von Bleiweis. Dr. Kovatsch und Bahn-arzt Tomic zu den diesbezüglichen Revisoren erwählt und die Vereinsleitung beauftragt, in entsprechender Weise die ausstehenden Jahresbeiträge einzubringen. 3.) Wurden per Acclamation Dr. Schiffer zum Obmann. Dr. Valenta zum Schriftführer und Zahnarzt Paichcl zum Kassier wieder gewählt. (Schluss folgt.) — (Die Festsippung der Schlaraffia „Emona"). welche gestern auf der Casinoburg unter der eminenten Leitung der „functionierenden Herrlich» keit" Asturio stattfand, war von Schlaraffen und Pilgern sowie Burgfrauen und Burgfräulein sehr zahlreich besucht und bot allen Anwesenden einen recht genussreichen Abend. Derselbe ward durch Vorträge der Damen Frl. Fischer (Arditi.Walzer) und Brück (Schneeglöckchen) und der Herren Erl (aus „Ai'da"), Luzzatto (große Arie aus dem „Maskenball") und Unger (Lied: «Zu Köln im goldenen Helme") sowie durch ein Zitherterzett von Umlauft der Herren Foregg, Doberlet und Host nil in vorzüglich anregender Weise gewürzt. Die Pilger und Pilgerinnen nahmen außerdem besonderes Interesse an den Ceremonien der Schlaraffen und speciell an dem vorgenommenen Ritterschläge, wobei die vorangegangene Prüfung viel Heiterkeit erregte. — Das Reinerträgnis des dabei stattgehabten Glückshafens ist den Hinterbliebenen der beiderRing-theater-Kata strophe Verunglückten gewid» met. Dcn Schlufs bildete ein animiertes Tänzchen. — (Section Krain des deutschen und österreichischen Alpenv ereins.) Inderzweiten Monatsversammlung, welche von 28 Mitgliedern besucht war, hielt Herr Ritter v. Gariboldi einen Vortrag über das Trentathal. Ausgehend von der Ilatorog« Sage, welche den Stoff zu der herrlichen Dichtung Vaumbachs bot, schilderte der Vortragende auf Grund seiner bei den mehrmaligen Besuchen dieses Thales gewonnenen Erfahrungen und der darüber bisher er« schienenen Publicationen dieses bisher wenig besuchte Thal der Iulischen Alpen in oro- und hydrographischer Beziehung, hob in einer von Begeisterung über die landschaftlichen Schönheiten getragenen Sprache die Reize dieses jungfräulichen Thales und die Biederkeit seiner Bewohner hervor. Nach diesem vom verdienten Beisall anfgenommenen Vortrage machte der Obmann, Herr Deschmann, vorerst einige Mittheilungen, betreffend die Schriften des heuer verstorbenen Akademikers Ami Noue, die großen Niederschlagsmengen in Lcsfina (172 7 mm. am 10. Oktober d. I.) und die im vergangenen Monate von Kärntner Touristen gemachten Besteigungen der Karawanlenspitzen Grintouz und Obir, und sprach sodann von den Spuren der bestandenen Gletscher im obern Savethale. welche sich namentlich in den aus erratischem Schütte gebildeten Querdämmen und Tumulushügeln zeigen und am ausgesprochensten bei Stane. den Weißenfelser-Seen, Moistrana, dann in Iereka bei Koprivnil und zwischen Feistriz und Deutsch-gereuth in der Wochein auftreten und daraufhinweisen. dass in der Eiszeit mächtige Gletscher von Spik. Razor und der Moiftrola bis in die Gegend von Krainburg sich hinzogen. Der durch photografthische Gletscherbilder aus den Centralalpen und Neuseeland erläuterte Vortrag bot der Versammlung Stoff zu Besprechungen, die nahezu bis Mitternacht dauerten. — (Gemeindewahl.) Bei der in der Gemeinde Iagorica, Bezirk Littai, stattgefundenen Neuwahl des Gemeindevorstandes wurde zum Gemeindevorsteher der Grundbesitzer Josef Stepic von Biö und zu Gemeinderäthen die Grundbesitzer Anton Planiniek von Bi? und Franz Sever von Zagorica gewählt. — (Vergiftung durch Unvorsichtigkeit.) Man schreibt uns aus Gurkfeld unterm 28. d. M.: Am 20. d. M. vergiftete sich der Grundbesitzer Josef Blaz -nil aus Gorelca bei Ratfchach, indem er Strychnin, welches er zur Vergiftung von Füchsen hielt, mit einem Meoicamente verwechselte und zu sich nahm. — (, ölir «) betitelt sich das neue slovenische Blatt, welches mit nächstem Jahre in Klagenfurt zu erscheinen beginnt. Dasselbe wird von dem bekannten slovenischen Schriftsteller hochw. Herrn Andreas Ein« öpieler herausgegeben und redigiert werden und gelangt am 10. und 25. jeden Monats zur Ausgabe. Der Pränumerationspreis wird für das ganze Jahr nur 1 fl. 0. W. betragen. Als Devise wird dem Blatte gelten: „Jedem das Seine; Alles für Gott, Kaiser und Vaterland." — (Landschaftliches Theater.) Die gestrige Benefiz er. Johanna «ulman, Magd, 22 ^ acute Leberatrophie. Theater. Heute (ungerader Tag): Donna Iuanita. KoNUsA Operette in 3 Acten von Zell und Gcnee. __ Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. " >^ „Modcnwelt" und die „Illustrierte Frauenzeitung übernimmt zur pünktlichen Ausführung Jg. v. Aleinmanr k Fed. Sambergs Buchhandlung. l üaibach am 28. Dezember 1831. (5790) 3"^ Curse an üer Wiener Lörse vom 29. Dezember 1881. (N»« dem «Meuen i«»«^«.) Vtlb lv«t Hzpierrent«........7715 7720 SUberrent«........7905 7820 »olbrnlt« . ?.......03 4b 93 65 2«l«. 18«4........122— 12250 , I860........1322b 13275 . 18S0 (zu 100 ft.) ... 135 25 135 75 . 18U4........17275 173 2b ÜNg. Pr仫«.«nl.....12250 12275 Kredit«»..........179 . 180 — Iheih-Regulierung,« und Gze- gediner Lose.......112— 11240 ^'^ ^'^ °VbF"',"".''''',''°'^'>°°«^°« Ungarische «oldrente .... UV 75 11990 Ungarische «isenbahn-Nnleihe. 134 10 164 40 Unaarische «isenbahn-Nnleih«. Gumulotivstücke...... 13410 134 40 ilwlehen der Stadtgemeinde NW WV V ..... 103-10225 Grnndeutlaftnngs'Obligationen. «elb Ware Vöhmen.........10525 — - «iederösterrel«......105 - 106 - «allzien.........100 15 101 - Slebenbllrgen.......9950 100— Temeser Vana«......9875 9950 Ungarn..........9375 9975 Actieu von Vaulen. Velb Ware «lnglo.öfterr. «anl.....14? 50 147 75 «redltanstalt .......359 10 359 30 Depositenbank.......297— 300 - Treditanstalt. ungar.....354 75 355- Oesterreichisch. ungarisch« «anl 847 - 848-Unionbanl . ....... 14250 14275 Verlehrsbant.......15'» 75 15525 «iener «ankverein.....133 60 13380 Actieu von TranSport nehmnngen. V«lb Male »lföld'Vllhn .......174— 175 — DonllU«Dllmpfschlff..G«t«llschafl 575 -- 577 — Elisabeth-Wchbahn . . . . . 217 - 21? ?b Ferdinands-Nordbahn - - . .259»—2568 - »elb »»»« Franz.Ioseph.Vahn .... 195— 19550 Valizische Tarl-Ludwig-Nahn . 309 7b 310 75 «aschau-Oderberger Nahn . . 148 25 14» üO Lembtrg-Ezernowitzer Vahn . 175 59 17« — üloyb. Gesellschaft.....Sttt - 663 " vefterr. «orbweftbahn. . . . 23150 232 -_ Ut. L. . 2b? 7b 258 25 «udolf.Vahn.......174 - 17450 Ttaatsbabn........329 25 329 75 Tiidbalm.........14625 146 75 Thelß.Vahn........25050 251-- Ungar.galiz. «erblndung»bahn 164 75 165 25 Ungarische Nordoftbahn . . . 167 75 16825 Ungarische Westbahn .... 17075 17125 Wiener Tramway-Gesellschaft . 205 50 206 - Pfandbriefe. »llg.öft.»obencreditanft.(l.Vd.) 118 50 119 — . . . (t.V.-V.) 100 30 100 60 Oesterreichisch. ungllrische Vanl 100 70 100 90 Unz. «oblncredit.Inst. (»..«.) -»'— 99 50 PrisritätS'Obligationen. Elisabeth.«. 1. Em.....9875 9925 yord..«ordb. w Silber . . . 104 40 104 90 »ranz.Ioseph.Vahn .... 102- W^ «al. llarl.Uudwlg.«.. E 138! M90 ^"^ vefterr. Nordwest-Vahn . . 102 60 lAU ViebenbUrger «ahn .... 92 7- A^.. staat.bahn 1. Em.....1?«b« A . Südbahn ä 3«/. . . . . . . 1U0 131 ^ Devisen. ^ Au, deutsche PlAe.....,^««5 1l90ö London, lurz. Ächt .... tt»A ^ih Geldsorten. Dueaten .... b st! 60 tr.5ft. «2 "' Napoleonsd'or . 0 . 42 . » . " Deutsche «eich,- , gb . Noten .... 58 . 20 . b» - ^. . Sllbergulde« . . -> ^ ^ » "" " KrainischeGrundentlastungs-obllgatlona, ««ld 102 - V«e-------'