Ar. 88. Donnerstag, den 3. Wovemver 1881. VI. Jahrgang. Cillier Jnfnnst. PrSnumerations-Bedingungen. Für Tilli: Mit Post. -----------J» Versendung: tNmtliättlt. . 1.4# 8irrtel|«ft|| . . l.«o AtlMok"« ... . . . ».tu i»a»iuö"a- . . *•— wan\iäl|iig , . . #.4I> (•■nun tfinirlnt Nummern 7 kr. Erscheint jeden Donnerstag und Sonntag Morgens. ------^ Inseratd werden angenommen i» tn SrtJ«bili»n In „tllBicr 3ritu*g", firt- : #«. 6 00» a»h»i>» Wntul*). «uJroiitil ittmm 3r|:»n> »»« «II.» ' ». »>-»- reich «» «r,,. «. CVtxlU »»d S»Ct«v k 4««T. >i Wien. it. «all- .Vttunj« - l» I (fiiMA. > Hin constitutioneller Kanzter. Nicht leicht kann die Nachwelt einem Staats-manne ein ehrenderes Denkmal setzen, als es Ba-ton Haymerle für sich selbst durch seine Amt«-sühruug gethan. Die Politik, welche der zu früh au» dem Leben Geschiedene verfolgte, war nicht auf die Erweiterung deS Machtbereiche« unserer Monarchie gerichtet, nicht stolze, hochfliegende Pläne entsprangen seinem Kopfe, er hat nicht Tausende von Soldaten und Millionen von Sieuergulden dem Götzen des Ruhmes auf dem Schlachtfeld« geopfert und ungezügelter Thatendurst war e» wahrlich nicht, welcher fein Ve> halten als Leiter der Geschicke eine» mächtigen Staate» bestimmte. Baron Haymerle that nicht» von alledem, fei» Stieben war nicht auf Ruhm und Ehre gerichtet, er wirkte bescheiden und geräuschlos, wie kaum einer feiner Borgänger; aber verdanken wir ihm auch nicht die Erwerbung werthloser Provinzen, s» verstaild er e« dafür, der Monarchie den Frie-den zu erhalten in einer Zeit, wo derselbe durch die ungestüme Actionslust der englischen Regierang aus da» schwerste bedroht war und wo stärker als je die Bersuchnng an ihn herantrat, eine Politik der Abenteuer zu insceniren. Aber höher als das Verdienst, welche» Baron Haymerle sich um die friedliche Beilegung der montenegrinischen und griechischen Fragt erworben, muß t« ihm angerechnet werden, daß er sich stet» als coastitutioneller Minister gefühlt. Wie der Inhalt de« den Delegationen bereit« vorgelegten RothbucheS beweist, zieht sich durch seine ganze Amtsführung wie ein rother Faden da« Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit gegenüber den Vertretung«-körpern und diese« Bewußtsein war e«, welche« zu jeder Zeit bestimmenden Einfluß aus sein Verhalten übte. Da« aber ist keineSwej,« selbstverständlich, wie man vielleicht glauben möchte. Zwar ist Oester-reich ein constitutioneller Staat und da» Princip der Ministerverantwortlichkcit erstreckt sich auch auf die gemeinsame Regierung. Allein schon die Natur unserer ReichSversaflung bringt es mit sich, daß der EonstitutionaliSinuS in gemeinsamen An» gelegenheiten nicht viel mehr als eine Formsache ist. Solange die Monarchie nicht ein C^ntral-Parlament an Stelle der Delegationen hat, wird der constitutionelle Einfluß der diesseitigen Reich«-hülste auf die gemeinsamen Angelegenheiten stet« illusorisch sein und e« ist nur der gute Wille de« Ministers des Aeußern, wenn er in seiner Politik auch auf die Wünsche Eisleithaniens Rücksicht nimmt. Was sich in der österreichischen Delegation abspielt, ist ein rein formaler Proceß, Die Dele« giriert könne» der Regierung opponiren, wenn sie dazu Luft haben, allein erreichen können sie nur da», was die Regierung selber zugesteht. Jeder Widerstand ist da völlig aussichtslos; denn käme e« wirklich zu einem Conflicte zwischen der Regierung und der Opposition, so hat erstere jeden Augenblick die ungarische Delegation zur Verfügung, welche schon, um den Ruf ihrer Loya-lität auf unsere Kosten zu festigen, unsere oppon-tionelle Mehrheit in einer gemeinsamen Sitzung einfach zu Boden stimmen würde. Gerade de«» halb aber, weil e« für einen österreichischen Mini» ster de« Aeußeren nicht Existenzbedingung ist, daß er den Willen auch der cisleilhanischen Ver« tretung respectire, gerade darum verdient e« rüh» mend hervorgehoben zu werden, daß Baron Haymerle dies jederzeit gethan. Baron Haymerle war eben, wa« wir an den Leitern unseres au«-wärtigen Amte« bisher nicht gewohnt waren, ein wahrhaft konstitutioneller Minister. Politische Rundschau. Silli. 2. November. Der Termin der ReichSratSeröffnung ist noch immer nicht endgiltig festgesetzt, doch soll der 14. November hiefür in Aussicht genommen fein. Bezüglich der Person de» künftigen Leiter« d« auswärtigen Amte» verlautet, daß die Be-rufung deS Grafen Juliu« Andrassy unmittelbar bevorstehend sei. Gras Andrassy soll selbst dem Kaiser seine Bereitwilligkeit ausgedrückt haben, für den Fall, als die Ernennung eine» Nachfolger« für Baron Haymerle Schwierigkeiten machen sollte, neuerdings die Geschäfte am Ballplatz zu über-nehmen. Da« Ergebnis der Wahlen in Deutschland ist noch immer nicht vollständig bekannt. Nach den bisher eingelangten Meldungen haben die Fort» schrittler 31, die Secessionisten 19 Stimmen gewonnen, die NationalLiveralen 17 Stimmen ver-loren. Fürst BiSmarck ist begreiflicherweise du-ch dieses Wahlergebnis nicht sehr angenehm berührt. Nach den neuesten Pariser Meldungen trifft Gambetta bereit« Vorkehrungen für die Ueber-nähme der Ministerpräsidentschaft und hat derselbe unter Anderem den dermaligen Botschafter der R-publik in Konstaminopel. H-rrn Tifsot, zum Minister de« Aeußern bestimmt. In Rußland gestalten sich die Verhältnisse neuerdings drohend. Die Nihilisten verbreiten massenhaft Proklamationen unter den Officieren, worin sie diese auffordern, für den Fall eines all« Feuilleton. Die rothe Spinne von Foun-Si. Novelle von Guftiv Schneider. (21. Fortsetzung.) Bald darauf verzog sich die Menge, da« Militär marschirle ab und die Compagnie, welche die Berurtheilten au« dem Gefängnisse geholt hatte, blieb aus dem Platze zurück, um die Körper die reglementäre Halde Stunde zu bewachen, worauf Roumi und seine Gehilfen dieselben auf dem nahegelegenen Friedhof in die harrende Grube werfen mußten. Es war ein phantastische« Bild, welche« die m herrlichster Gluth untergehende Abendsonne mit ihren rothen Tinten färbte. Hoch oben an ihren Aihngerüsten die zehn im Winde sich hin und her bewegenden Körper, am Fuße der Henker mit seinen Leuten kauernd und ringsum die englischen Soldaten lagernd. Der Offizier sah mehrmal» nach der Uhr. um ja keine Minute zu lange zu weilen. Endlich gab er da« Zeichen zum Ausdruch, die Soldaten traten in Glied und begaben sich in die Stadt zurück, worauf Roumi sich sofort an die Arbeit machte uud zuerst sorgsam Pel-ho herunternahm, den er so vorsichtig, al« ob er von Gia«, unter dem Galgen auf den Rasen gleiten ließ. Fast im selben Augenblicke vernahm er da« Geräusch eine« Fuhrwerks, welche» dicht hinter der Friedhof«-maner hielt. Seine Leute, die seinem Beispiel gefolgt, hatten mit weniger Vorsicht die sämmtlichen Übrigen Körper schon abgenommen. — Geht und holt die Bahren, sagte Roumi. damit wir schnell fertig werden und vor Nacht in die Sadt kommen. Die vier Leute entfernten sich alfobald. — E« ist gut! Du hast Dein Wort ge-halten I vernahm Roumi jetzt ganz in feiner Nähe eine Stimme. Er drehte sich um, und erkannte den Capitän, dem Clifton auf dem Fuße folgte. — Hier sagte der Erstere, ist die versprochene Summe I Hilf un« jetzt, den Körper Pei-ho'« in meinen Wagen tragen. Der Henker ließ den vollen Piasterbentel zuvor iu seinen Gürtel gleiten, dann führte er die beiden Engländer unter den Galgen, wo der Pi» ratenführer lag. Roumi erfaßte ihn bei den Füßen, während Clifton und Perkin« ihn bei den «chultern nahmen und um die Mauer in den harrenden kleinen Wagen trugen, auf dessen Bock Sir Arthur saß. Nachdem sie hier den Körper langsam auf da« Stroh aiedergelegt halten, sprangen Perkin« und der Arzt hinein, und der Wagen fuhr schnell von dannen. während Roumi noch einige Zeit denselben mit ängstlich unruhigem Blick im Abend-tunket verfolgte, dann aber eiligst auf feinen Posten zurückkehrte, wo seine Leute schon beschäftigt waren, die Körper auf ihre Bahren zu laden und in den Friedhof zu trogen. Da die« einöln ge-fchah, so merkten sie da« Abhandenkommen de« einen Todten nicht, waren vielmehr sehr froh, al« die Arbeit zu Ende, worauf sie sich in die Stadt begeben dursten. Perkin« aber und seine Freunde waren auf der Villa angelangt, wo man den Körper de« Ge-hängien in den Billardsaal getragen und auf einen großen Divan gelegt hatte. Der Arzt stand längere Zeit über ihn ge« beugt, dann trat er mit triumphirendem Lächeln zurück. — Nun? fragte gleichzeitig Sir Arthur und der Capitän. — All right! brummte Clifton! Roumi hat ihn un« nicht veraast! E« ist ein prächtige« Exemplar, dieser Kerl da! In der That war Pei-ho, wie der Arzt sagte, ein treffliches Exemplar mongolischer Raffe : groß, regelmäßig entwickelt, ein wahre« Schauspiel für'« Amphitheater. Obgleich er noch nicht da« geringste Leben«-zeichen von sich gab, so waren doch seine Gesicht«« züge ruhig und nicht so entstellt, al« es gemeinig- gemeinen VolkSausstande« sich den Revolutionären anzuschließen. Die Sorbereilunger. zum Schutze be« ÄQifei« werben neuerbing« vermehrt; von bem wirksamsten Mittel zur Bekämpfung der nihilisti« schen Propaganda aber, von der Erlheilung einer Constitution, verlautet noch immer nichts. In Tunis sieht e« mit ben Erfolgen ber französischen Truppen noch immer recht mager au«. Die Aufständischen au« ber Umgegend von Keruan haben sich mit ben Stämmen an der Grenze von Tripolis vereinigt unb durchziehen sengend unb raubend da« Land, ohne von den Truppen dc« General Saussier sonderlich belästigt zu werden. Pettau, ben 30. Oktober. (Orig.-Eorr.) sDer neue BezirkSschulrath s Die Wahlen in unseren Bezirksschulralh haben ein Ergebnis geliesert. baS nicht tief genug betlagt werden kann: sie sind in slovenisch-clericalem Linne ausfallen. Die Niederlage kam für die hiesige deutsche Bevölkerung in höchstem Grade «der-raichenb. Niemanb hatte ein solches Wahlresultat voraus-gesehen oder auch nur stir möglich gehalten, ja Viele wollten sogar bann noch nicht an unsere Niederlage glauben, als die Sunde von derselben bereits in die weitesten Kreise gedrungen war. Und als schließlich die letzten Zweisel schwanden, da ersaßte tiese Entrüstung unsere Bevölkerung, man empfand da« Wahlergebnis wie eine tiese Schmach, welche unserer von jeher deutschen und freisinnige» Stadt zugefügt worden, und bi« Perspektive, welche das Wirten eines flovenifch-clericalen BenrtSfchulralhes unseren deutschen Schulen eröffnet, war nicht weniger als geeignet, die Beunruhigung zu ver-scheuchen, die sich Aller Gemüther bemächtigt hatte. E« darf mit ziemlicher Gewißheit angenommen werden, daß der neue BezirkSjchulraih seine Thätigkeit mit feind-seligen Maßregeln gegen den deutschen Schulverein, welcher bekanntlich den Nationalen unb Clericalen eiu Dorn im Auge ist eröffnet werbe; die Frage ist aber, ob er damit reussiren, ja ob es ihm überhaupt gegönnt sein wird, an die Aussührung seiner reactio. nären Pläne zu schreiten. Wie ich Ihnen nemlich mit voller Bestimmtheit mittheilen kann, gedenlen die deut- I schen Wähler einen eneigischen Protest gegen die Wahl an die Statthalterei zu leiten und ist eS mehr als wahr-scheinlich, daß in Folg« dessen daS ganze Wahlergebnis als ungiltig erklärt werden wird. Die Bedenken, welch« gegen den Wahlact geltend gemacht werden, sind sehr gewichtiger Art, und werfen em eigenthümliches Streif-licht aus das Vorgehen unserer politischen Behörde: denn nicht nur erfolgt« die Einladung zur Wahl höchst mangelhast, es war auch gar nicht die zu einer giltigen Wa hl ersor derliche A nzahl von Wählern erschienen, was am besten dadurch illustrirt wird, daß im Ganzen nur 20 clericale BezirkSvertreter zugegen waren, während die einfach« Majorität 21 Stimmen beträgt. Nur aus solche Weise ist es auch erklärlich, daß wir sozusagen über Nacht mit einem antideutschen Bezirksfchulrath« bescheert wurden, während doch bei dem stark ausgeprägten National-bewußtsein der hiesigen deutschen Bevölkerung unser lich bei Todten dieser Art der Fall ist. Er mußte wenig gelitten haben. Wie wär's, wenn Ihr jetzt hinginget, den braven Ming zu holen? sagte Sir Arthur, zum Capilän gewendet. — Wahrhaftig, ben hätte ich halb ganz ver« gessen! rief ber Capitän unb begab sich in ben Speisesaal. Dort war der dicke Mandarin be« himmlischen Reiche« immer noch seiner Berbauung beflissen, uud schnarchte wie ein Brummkreisel. — Auf jetzt, mein werther Präsident! sagte der Capitän, indem er ihm auf die Schulter klopfte. — Wie? Wa» ? rief dieser, indem er miih-sam die schweren Augen öffnete. Ach; Ihr seid'« Perkin« I Habt Ihr ihn vielleicht gefunden ? — Wen denn? — Nun, wen ander« al« Tchou, den Schlachter! — Al« ob e« sich darum handelte! — Ah! E« ist wahr I Sie kommen von der Hinrichtung. — Die ist vorüber l Stehen Sie jetzt auf unb kommen Sie mit mir! — Mit Ihnen I Wozu? — Entsinnen Sie sich nicht mehr, daß ich von Räumt den Körper de« Gehängten gekauft habe? Sieg außer Frage staub. Für un» Deutsche aber wird dieser Vorfall jedenfalls ein neuer Sporn sein zu strammem Zusammenhalten und zu unermüdlicher Wach-samkeit; denn nur wer die Augen offen hält, vermag sich gegen List und Uederrumpelung zu schützen. St. Peter im Sannthale, 1. Nov. danke Dich. Sannthaler Bauerlein für die theure Auf-klärung Deines Abgeordneten, die Dir in Sachsenseld geworden und zahle..........W. Meine Chronik. Cilli, 2. November. (Der bisherige Direktor be« Kohlenwerkes in Trifail) Herr Ludwig H e r t l e wurde zum Central-Direcior sämmtlicher ber Trifailer Kohlenwerk««Gesellschaft gehörigen Geweitschaften, mit dem Sitze in Trifail, ernannt. Die Nachricht wird nicht verfehlen, allseitig die lebhafteste Befriedigung hervorzurufen. (Für die Armen der Stadt.) Da« Stadtamt Cilli erläßt einen Aufruf an die Be-wohner unserer Stadt um Unterstützung der Not-leidenden, da die Mittel, welche der Gemeinde zu diesem Zwecke zur Verfügung stehen nicht ausreichen, um allen wirklich Armen die nothwendige Hilfe angedeihen lassen zu können. Ohne Zweifel wird sick — Gewiß! Auch habe ich mir in ben letzten Tagen schon mehr al« zwanzig Mal bie Frage gestellt: Warum? Sie werden e« jetzt erfahren! Er ist hier! — Wie? Sie haben ihn boch nicht . .. — Gewiß l Nebenan ist er! Kommen Sie! sagte Perkin«. — Wa« ? Neben Ihrem Speisesaal, wo man so gut ißt? Inbem er bie« sagte, war der brave Man-darin aufgesprungen, wie wenn die« Entsetzen seinen Gliedern die Elasticität du Jugend ver» liehen hätte. — Ohne Zweifel I fuhr Perkin« fort. Sir! Sie müssen ihn sehen! Er ist gut erhalten! Der Capitän faßte seinen Gast unter dem Arm und zog ihn mit sich in den Billardsaal. Dort hatte Sir Arthur mehrere Armleuchter angezündet, deren Licht dem ^Gehängten in'« Ge« ficht fiel. Seine Augen waren noch geschlossen, der halbgeöffnete Mund aber ließ seine schönen, weißen Zähne sehen. Die Züge waren ruhig, wie auch die ganze Muskulatur noch nicht von der starren TodeSkälte ergriffen schien, doch konnte man um seinen Hal« die bläuliche Furche de« Stricke« deutlich wahrnehmen. Hie und ba war bie Haut etwa« blutrünstig unb geschunben. Herr Ming hatte sich jetzt bem Divan ge-nähert. Er betrachtete neugierig den Menschen, der MildthätigkeitSsinn der C'llier Bürger auch diesmal bewähren und da« Ergeben« ber Sammlung, welche ba« Gemeindeamt zu veranstalten beab» sichtigt. dasselbe in die Lage versetzen, unsere armen kranken und wirklich nothleidenden Mitbewohner wenigsten« mit Holz und der unentbehrlichen Kleidung zu delheilen. (Der Ausschuß der Cillier Spar» casse) hat dem Kronprinz Rudolf Bereine zur Hebung der Obstzucht in st. Georgen eine Re-numeration von 50 Gulden zu Theil werden lassen. (M a r b u r g e r Sparkasse.) Im Mo» nate Oktober wurden bei der Marburg» Sparkasse von 479 Parteien fl. 120.780 60 eingelegt und von 627 Parteien fl. 130.129 85 behoben. (Credil»Ver ein.) Die Direktion der Cillier Sparkasse hat die Statuten eine« zu bil» deuben Sreditvereiue« ausgearbeitet, unb gelangen selbe nächsten« vor bcn Aas chuß. (Da« hiesige k. k. Postamt) wird im kommenden I«hre eine wesentliche Erweiterung der AmtSlocalitaten resp, eine Vermetrung der» selben durch einen Zudou am Bahnhofe erhalten; bedingt wird dieselbe durch die sehr bedeutende Zunahme deS Veikehr« sowohl, al« auch dadurch, daß da» Telegrafenamt mit dem Postamte ver» einigt wird. (Der f r ü h , e i t i g e S ch n e e f a 11) hat in unserer Gegend nicht unerheblichen Schaden verursacht, und namentlich die armen Bauern im Gebirge, die ihren Haioen nun unter der Schnee» decke haben, hart mitgenommen. Im Thale sind die Kartoffeln theilweise noch in »er Erde, und die Winteriaat fast nirgend« bestellt. (U e d e r f a b r e n.) Vorgestern wurde die Magd dc« Herrn Pollak durch die Unvorsichtigkeit de« Kutschers de« Ludwig Koßär, welcher mit dem Leichenwagen heimfuhr, überfahren. Die Ver» letzungen, welche sie erlitt sind ganz unerheblich. (U n g l ü ck « f a l l.) Am 27. Oktober, 8 Uhr früh, stürzte der Bergarbeiter Martin Boko de« Oistroer Kohlenbergwerke« bei der Abfuhr io den Schacht in Folge de« Reißen« de« Seile« in die Tiefe. Die Anzeige von dem Unglück«fall, an welchem offenbar Unvorsichtigkeit die Schuld trägt, wurde seiteu» der Berzwerks-Direction sofort erstattet. (Verspätete Heimkehr.) ver so früh hereingebrochene W>n,er hat heuer bie zahl-reichen Nachzügler ber HauSfchwalben überrascht. Aengstiich huschen die armen Thierchen durch die Straßen, Obdab, Wärme und Futter suchend; leider werden die meisten der rauhen Witterung zum Opfer fallen. (Ein dreijährige« Kind ver» b r a n n t.) Die Eheleute Johann und Maria Rode in Witfchein, Winzer de« Herrn Miklauz, arbeiteten, wie die „M. Z." meldet, am 19. Oc» 3«" Kortschong im Einlageblatt. IG den er vor Kurzem verurtheilt und dem Henker überliefert hatte. In diesem Augenblick trat Clifton, der in einem Glase einen Trank bereitet halle, hinzu, neigte sich über Pei-ho uud nahm dem anscheinend Todten eine kleine, trummgebogene silberne Röhre au« dem Schlund, die unterhalb de« sogenannten Adamsapfel« eingelassen war. Hierauf hielt er den Finger auf die kleine Wunde, die nicht viel größer al» ein Hemdknopfloch war, und unterstützt von Sir Arthur hob er Pol-ho in sitzende Stellung auf den Divan. Plötzlich stieß der Präsident de« Gericht«-Hofe« einen lauten Schrei au« und sprang zurück. Der Gehängte schlug die Augen auf. Ein tiefer Seufzer hob gleich darauf seine Brust. Mit gläsernen Blicken stierte er die ihn Umgebenden an, al« aber dieselben auf Ming fielen, da faßte den guten Chinesen derart der Schreck, daß er Miene machte. Reißau« zu nehmen. — Er lebt wieder auf! Er lebt wieder auf! schrie er. — Ich denke wohl! erwiderte der Capitän lächelnd. Möchte doch utcht mein Geld weggeworfen haben. Oder glauben Sie, ich wollte ihn harmlo» begraben lassen? Herr Ming begriff von alledem nicht«, doch ließ er sich zum Divan zurückführen, auf dem Pei-ho langsam wieder zum Leben erwachte. Veilage zur Nr. 88 der „Cillier Zeitung". toder im Weingarten. Sie hatten ihren dreijährigen Knaben allein im Hause zurückgelassen. Der kleine ging in die Küche und stieg auf den Herd, wo in offener Grude aufgeheizt worden war, die Kleider fingen dort Feuer und das Kind lief drennend und schreiend in'« Freie den Eltern entgegen, die vom nahen Redengrund herbeieilten. Der bedauernSwerthe Knabe erlag nach 6tägigem qualvollen Leiden den schrecklichen Brandwunden, die er fich zugezogen. (Religiöser Wahnsinn.) In der Pfarre FohnSdoif fand vor Kurzem eine „heilige Mission" statt, in Folge deren nicht weniger als fünf Fälle religiösen Wahnsinnes zum Aus-druch gekommen sind. (Gegen den VandeSauSfchuß.) Am 9. d. findet vor dem VerwaltungSgerichtShofe die Verhandlung über eine Beschwerde von 78 wahlberechtigten Miigliedern der Gemeinde Leoben, Bewilligung einer 6"/,gen Umlage auf die di-rectcn Steuern und der Aufnahme eine« Dar« lehen« statt. (Ausstellungen.) Ja Bordeaux wird in der Zeit vom 1. Juni bis I. November 1882 eine Ausstellung für Landwirthschaft und Industrie, Kunst und kunstgewerbe abgehalten werden. Diese Ausstellung wird im Allgemeinen nur die Erzeugnisse Frankreich« und seiner Kolonien, sowie Spanien« und Portugal« umfassen, doch sollen in der Gruppe „Wein und Spirituosen" auch die Prodncte anderer Länder Aufnahme findn. In der Zeit vom Mai di« Oktober 1883 wird eine internationale Ausstellung von Colonial- und Export Artikeln unter dem Protektorate der nieder-länvischen Regierung in Amsterdam stallfinden.— Endlich haben in der jüngsten Zeit auch Vorbera-tungen über die eventuelle Veranstaltung einer Weltausstellung in Boston stattgefunden. Ob diese Ausstellung wirklich zu Stande kommen wird, ist noch fraglich, da nach dem Berichte de« Comite« zur Durchführung eine« solchen Projekte« ein garan» tirte« Capital von nicht weniger als 5 Millionen Dollar» (über 10 Millionen Gulden) erforderlich ist. (VomGemeindeamteHochenegg) werden wir ersucht, zu constatiren, das der Herr Pfarrer von Hochenegg allerding« in der Sitzung de« Gemeinde-Ausschüsse« vom 23. d. M. „die Frage über den Zweck und da« Wirken de« Fried-hof-Comitv'« in etwa« barschem Tone auswarf," daß demselben jedoch Bornirtheit und schmutziger EgoiSmuS nicht zur Last gelegt werden können. Der Gemeinde-Ausschuß bedauere übrigen« lebhaft, daß der erwähnte Vorfall überhaupt in die Oeffent-lichkeit gelangte. — Wir nehmen keinen Anstand, diesem Ersuchen de« Hochenegger Gemeindeamtes hiemit zu willfahren, obwol da« un« zugedachte Dementi eigentlich gegenstandlos ist. In der schon Nachdem Sir Arthur ihm einen herzstärkenden Trank eingeflößt, halte Clisfton ihm einen kleinen Apparat über der HalSwunde angebracht, welcher dieselbe gegen Luft und Berührung schützte. Die von ihm ausgeführte Operation de« Luftröhren-schnitte» war somit vollständig gelungen, und die Heilung der Wunde P.l-ho'S nur noch eine Zeit-frage, denn in zwei bis drei Tagen konnte der Schnitt heilen. Der Herr Mandarin aber, obgleich er doch einem so großen Reiche angehörte, hatte keine Idee von einer solchen Operation und setzte da« ganze Vorkommen auf Rechnung de« Zauber« und der Magie. — Er ist also noch nicht todt? stotterte er nach einer Weile. — Wie befindest Du Dich? fragte der Doctor den Piraten, anstatt dem Präsidenten zu antworten. — Gut! murmelte der Gefragte mit schwacher doch verständlicher Stimme. Herr Ming hob die Arme hoch in die Luft, doch war cr vor Grauen und Staunen nicht im Stande, auch nur ein Wort hervorzubringen. Er hielt sich den Kopf mit beiden Händen, wie wenn er fürchtete, daß ihm der Verstand davon laufen könne. — Du siehst, daß wir unser Versprechen gehalten haben, sagte Perkin«, und wenn Du jetzt da« Deinige hältst, so sprichst Du erst, nach-dem Du gehängst warst. erwähnten Hochenegger Correspondenz ist nemlich von Bornirtheit und schmutzigem Egoismus gar nicht die Rede; was aber den meritorischen Theil derselben betrifft, so wird auch vom Gemeindeamte zugegeben, daß daS Auftreten de« Herrn Pfarrer« in der Ausschußsitzung vom 23. nicht eben ein concilianieS gewesen. (Rechentafel für Weinhändler und Wirthe.) Eine unter diesem Titel er-schienen? und rasch beliebt gewordene Arbeit deS Marburger k. k. AichmeisterS, Herrn Emil Störk, setzt Jedermann in die Lage, ohne Rechnung aus dem Startinpreife sofort den Preis per Liter zu ermitteln und dürfte daher Weinhändlern und Wirthen sehr willkommen sein. Die Tabell: kann durch jede Buchhandlung zum Preist von 20 kr. bezogen werden. (Die Berichtigungen der „Süd-st e i r i s ch e n Po st".) Die bibelfeste Redaction deS südsteirischen Wische« leidet offenbar an der fixen Idee, un« mit Berichtigungen überschwemmen zu müssen, denn sie mißbrauch« den armen § 19 de« Pießgesetze« in ganz unverantwortlicher Weise. So oft sie irgend eine Meldung unseres Blatte« nicht ganz nach ihrem Geschmacke findet, ist sie auch flugs mit einem Dementi bei der Hand und wir hätten fast nothwendig, eine ständige Rubrik für sie offen zu halten, um ihrem Berichtigung«» und Reclame-Bedürsnisse genügen zu können. Dazu aber haben wir weder Raum noch Lust. Wenn wir hie und da der „Süvftetrijchen Post" einige liebenswürdige Zeilen wivmen, so glauben wir da-mit den Pflichten der Collegialität vollauf genügt zu haben; mehr können wir beim besten Willen nicht thun, obzwar wir sehr wol einsehen, daß sie unserer Unterstützung dringend bedarf, da ihr Name nur dann in weiteren Kreisen gelesen wird, wenn er in unserem Blatte ritirt erscheint. Eine Ge-sälligkeit wollen wir übrigens unserer scheinheiligen Gegnerin noch ein für allemal erweisen, wir «ol-len sie darauf aufmerksam machen, daß ihre Be-richtigungen sammt und sonders nur für den Papierkorb taugen, da es an unseren Meldungen überhaupt nichts zu berichtigen oder zu dementiren gibt. Wir pflegen principiell nur da« al« That-fache zu melden, was Thatsache ist, d. h. unzweifelhaft auf Wahrheit beruht, wogcgen wir alle blo» gerüchtweisen Meldungen ausdrücklich als solche zu kennzeichnen pflegen. Und nun, da die verehrungöwürdige „H. P." die« weiß, wollen wir Haffen, daß sie un« in Zukunft nicht mehr mit Zuschriften behelligen und sich nicht so leichtsinnig in Portoauslagen stürzen weide, wie sie e« bisher gethan. (Bienenzuchtverein.) Morgen Donner, stag, Abends 8 Uhr findet im Hotel „Elefant" »ine Versammlung de« Bienenzuchtvereine« statt. Auf der Tagesordnung stehen: 1. Ein Vortrug des Obmannes über die Honigernte, 2. Beschluß über die Vertheilung des HonigerttägniffeS, 3. — Ja! sagte Pei-ho, teffen Kippen von einem befremdenden Lächeln umspielt wurden. — In achtundvicrzig stunden, fuhr Perkin« fort, wirst Du Dich wieder eben so wohl befinden, wie gestern. Alsdann wirst Du un« bei einer Landung auf den Ladronen al« Lootse dienen. — Ich habe es versprochen! — Auch wirst Du unS sagen, wer Dein Nachfolger in der Verbindung. — DaS ist die rothe Spinne! Indem er diesen Namen aussprach, leuchteten seine Augen in einem unheimlich wilden Feuer, so daß Clifton sich genöthigt sah, ihm die Hand auf die Schulter zu legen, um ihn zu hindern, eine allzu lebhafte Bewegung zu machen. — Was? Wie? schrie gleichzeitig Ming, indem er sich vordrängte. Rothe Spinne? — Ja, die rothe Spinne, Tchou, der Schlächter von Foun-Si! erwiderte Pei-ho worauf er ermattet die Augen schloß und zurücksank. — Ihr habt eS gehört, rief Herr Ming, deffen Staune» eben so schnell in Freude, wie vorhin sein Schreck in Staunen übergegangen war. Ihr habt es gehört, mein Freund, mein theurer Freund! — Ohne Zweifel, vollkommen! entgegnete PerkinS. ' — Jetzt wissen wir wo mein Mörder, oder vielmehr der Mörder Lm'S steckt. E« ist der Chef Wahl eine« Schriftführer«, endlich 4. Anträge von VereinSmitgliedern. (Theater.) Am letzten Samstag ging zum Benefice des Regisseurs, Herrn Johann H a m p l, das fünfactige Lustspiel „FtgaroS Hochzeit" von Beaumarchais in Scene. Da» in Anlage und Ausführung vortreffliche Stück ist jetzt hundert Jahre alt und bildet mit den beiden Lustspielen ,Le barbier de Sevilla* und »La mere coupable* (welch' letztere» allerdings erst 1792 entstand) eine Art komischer Trilogie, die edensowol vom drama» tischen Standpunkte, wie als Zeitgemälde von hohem Interesse ist. »La solle journee ou le manage de figaro* wurde damals in Pari« mit Enthusiasmus aufgenommen, e» erlebte 100 Auf-führungen hintereinander und hob nicht nur den Autor auf den Gipfel de» Ruhme», sondern trug ihm auch da« nette Sümmchen von 80.000 Fr», ein, während die Bühne, welche da« Stück zur Aufführung brachte, an demselben eine Halde Mil-lion verdiente. Die Vorzüge de» Stücke« sind ge-schickte Mache, gelungene Situationskomik, di« nicht leicht ihre Wirkung verfehlen kann, und feine, form« vollendete Diction, von der nun leider in der Uebersetzung da» Meiste verloren gegangen ist. Aber auch einen Fehler bat da» Stück, einen großen Fehler sogar, e« setzt nemlich voran«, daß olle Rollen gut studirt und richtig aufgefaßt werden. Offenbar hat Beauniarchai«, al« er Figaro« Hoch« zeit schrieb, nicht berücksichtigt, daß die Darsteller unserer Bühne höchsten« zwei Tage Zeit zum Studium einer Rolle haben und e« geschieht ihm daher völlig Recht, daß feine Schöpfung hier we« niger enthusiastisch ausgenommen wurde und höchst wahrscheinlich nicht hundert Mal zur Aufführung gelangen wird. Vielleicht aber doch ein zweite« Mal. Frl. G e l p k e wird in die'em Falle gewiß da« schöne SuSchen mit gleicher Verve geben, wie am letzten Samstag, Herr Hampl wird seinem Figaro begreiflich machen, daß er als Träger eine« Lui'spiel« sich nicht, um einen momentanen Lach« effect zu erzielen, zu Uebertreibungen veranlaßt sühlen dürfe, den Grafen Almaviva de« Herrn Treuherz aber hoffen wir ein klein wenig mchr leichtsinnig und lebhaft zu sehen, al« in der samstägigen Lorstellung. — Eine bedeutendere Anziehungskraft hätte man füglich von dem vater» ländischen Ritterschanspiel „Andrea« Baum« k i r ch t l" von Kalchberg erwarten dürfen ; denn da« Stück hat so manche wirkungsvolle Scene und erfreut uns durch manch kernig Wort und unwill« lürlich fühlt man sich gedrängt Analogien zu suchen zwischen den Verhältnissen jener sernablie« genden Zeit, welche un« Kalchberg in seinem Schauspiel vorsührt, und jenen, unter welchen wir gegenwärtig leben. Leider war der Besuch unsere« Musentcmpcl«, der Tegs vorher bi« auf da« letzte Plätzchen gefüllt gewesen, am Sonntag ein unge« wöhnlich schwacher, auch zeigten sich in der Dar« stellnng einige kleine Störungen, welche der erhe« dieser nichtSwürdigen Banditen, jener Piraten, die auch Cure Feinde sind. Eure wie die meinen! — Vollkommen richtig, mein theurer Präsi» dent! Ihr seht also, daß unser Geschäft mit Roumi doch kein so üble« war. Handelt e« sich doch jetzt nur noch darum, unsern Mann zu fangen! — Beim Buddha! Da« ist wahr! Jetzt müssen wir ihn erst noch fangen! Diese fatale Bemerkung fiel wie ein kalte« Giißbad auf Ming'« freudig erregten Geist und war wohl dazu angethan, den Enthusiasmus zu dämpfen. — Um nun jene« Ziel zu erreichen, welche« wohl Euch wie uns interessirt . . . — Glaub'S gern, daß e« mich interessirt, unterbrach der Mandarin. Mchr noch al« Euch I — Daher müssen Sie also Ihren ganzen Einfluß aufbieten, ergänzte PerkinS den unter» brochenen Satz. Aber ü!>erlassen wir lieber unseren Wiederauferstandenen dem Doctor und Sir Arthur und gehen wir nun in den Speisesaal. Ich werde Euch dort sagen, was Ihr jetzt zu thun habt. — Er wird doch nicht ein zweite« Mal sterben? fragte Herr Ming, indem er einen ängstlichen Blick auf Pei-ho warf. — Nicht doch! Nicht« zu fürchtgn I sagte PerkinS, indem er seinen würdigen Freund unter btnden und ergreifenden Wirkung deS Stückes abträglich waren. — Im „Treff-König", Charakterbild in 3 Abtheilungen von Vary, welche» am Dienstag zur Aufführung gelangte, bridirteti Frl. Gelpke und Hr. Heller durch ihre ge-sanglichen Leistungen. Der heutige Abend brachte uns das traditionelle Rührstück „Der Müller und sein Sind", entgcgen einer früheren Disposition, nach welcher der „Allerseelen- t a g" hätte zur Aufführung gelangen sollen. ch » ch (Die Otsterreichisch-Ungarische Monarchie.) Geografisch-statiftische« Handbuch mit besonderer Rücksicht auf politische und Cultur-geschichte für Leser aller Stande. Von Pros. Dr. Friedrich Umlauft. Zweite, umgearbeitete und er-weitem Auflage. Mit 150 Illustrationen. In 20 Lieferungen & 30 Kreuzer — 60 Pf. — 80 C>«. (A. Hartleben's Verlag in Wien.) Fr. Umlauft'»? geographisch » statistisches Handbuch „Die Oester-reichisch Ungarische Monarchie", dessen erste Auf-läge vor wenigen Jahren erschienen ist, hat sich rasch einen weiten Leserkreis erworben und überall den größten Beifall gefunden. Schon ist von dem umfangreichen Werke eine neue Auflage nothwendig geworden, von welcher uns die beiden ersten Liefirungen vorliegen. Sie zeugen von der ernsten Absicht des Versassers, sein Buch auf der Höhe der Zeit zu erhallen, indem dasselbe einer sorg-fälligen Revision und theilweise einer vollständigen Umarbeitung unterworfen worden ist, so daß die neue Auflage in jeder Hinsicht den gegenwärtigen Verhältnissen und dem heutigen Stande der Wissen-schaft entspricht. Doch ist im Allgemeinen der bisherige Charakter ves Buches, welcher strenge wissenschaftliche Gründlichkeit mit ansprechender Form verbindet unv allgemein gefallen hat. ihm erhalten geblieben. Da daS Ericheinen der neuen Auflage mit dem Abschlüsse der jüngsten Volks« zählung in Oesterreich-Ungarn gerade zusammen, fällt, so ist der Verfasser bereits in der Lage, die Ergebnisse dieser Volkszählung in seinem Buche zu verwerthen, welche» somit diese Daten in ihrer Gesammtheit zuerst dem Lesepublikum in die Hand gibt. Die beiden ersten Lieferungen ent» halten außer einer gedrängten Uebersicht der politischen und Territorialgeschickte unserer Mon-archie, den Beginn de« physikalischen Theiles. Auf die Betrachtung der Lage, Größe und Be-standiheile Oesterreich-Ungarn» und seiner Küsten, gliederung folgt eine ebenso eingehende al« fesselnde Darstellung der Alpen, in welcher selbst der Unter, richtete nicht« von Bedeutung vermissen wird. Auch der Verleger war seinerseits bemüht, Umlauft'S Werk in der neuen Auflage zu einem äußerst würdigen zu gestalten. Die Ausstattung ist eine vorzügliche zu nennen, die beigegebenen Jllustra-tionen sind tresflich. Die vier Vollbilder der l. und 2. Lieferung (Cattaro. Hintlrstoder mit dem dem Arm faßte und mit ihm in den Speisesalon zurückkehrte. — Ihr wißt nun, wie weit wir sind, sagte er, nachdem er ihm ein Glas Sherry gereicht, um welches Herr Ming seiner Aufregung wegen gebeten hatte. Ihr kennt jetzt den Namen und Schlupfwinkel Eures Manne», und es bedarf nichts mchr, als vom Prinzen Kong dir Erlaubniß zu erlangen, ihn auf den Ladronen zu verfolgen. Dazu aber haben wir schlimmstenfalls weder Kriegs-schiffe noch Soldaten nöthig. Er braucht un« nur zu erlauben, die Landung für eigene Rechnung zu unternehmen, und ich stehe für den Erfolg. So erledigen wir zwei Sachen zu gleicher Zeit, liefern Euch den Mörder und befreien da« Fahrwasser von jenen Banditen. Auch könnt Ihr Euch selbst an der Expedition betheiligen, um zu schen, daß Alle« ordentlich zugeht. — Gewiß l stotterte der ehrenwerthe Prä» sident, der nicht recht wußte, ob sein Freund im Scherz oder im Ernst sprach. — Gut denn! fuhr Perkin« fort. Ihr werdet morgen in aller Frühe aufbrechen. Laßt Eure Gondel vom hinunter gehenden Dampfooot bis Whampoa in'« Schlepptau nehmen, so kommt Ihr früher nach Canton und wertet den Viceköniz vor Abend noch sprechen können. Todten Gebirge, der Moserboden im Kapruner-halt, der Predilpaß) können al« wahre Muster-leistungen de« Holzschnitte« bezeichnet werden. ^rip.-Tetegr. d. «ßiltier Zeitung." Prag, den 2. November. Kronprinz Rudolf und seine hohe Gemalin sind heule wieder von Wien hier eingetroffen. London, 2. November. Die Conservativen siegten allenthalben bei dem Municipalwahlen, namentlich in Städten mit gemischter Bevölkerung. D u b l! n, den 2. November. Der Parla-mentSdeputirte Sexton. welcher in letzter Zeit wegen aufreizender Reden verhaftet worden war, wurde wegen Kränklichkeit wieder aus freien Fuß gesetzt._ BolkswirthschaWchtS. (P r e > « z u e r k e n n u n g.) Von den zu der Leon Frh. von L e n v a l-L ö w e n st e i n'schen Preisausschreibung für die beste Beantwortung der Frage über die Bcwirthschastung der Pettauer Drieschfelder eingelaufenen 13 Concurrenzarbeilt» wurde nur eine und zwar jene deS Herrn Fried-rich Müller, Secretär« der steierinärkischtn LandwirlhschaftS-Gesellschast, al« preiswürdig er-kannt und demselben der ganze Prämienbelrag von 300 fl. zugesprochen. (O e st e r r e i ch i s ch e Staatsschuld.) Nach dem vor einigen Tagen veröffentlichten Se-mestral Ausweise über den Stand der österreichischen Staatsschuld beträgt die Vermehrung derselben bis Ente Juni d. h. rund 65 2 Millionen, wovon auf die gemeinsame Schuld 10 8 auf die Schuld der im ReichSrathe vertretenen König-reiche und Länder 54 3 Millionen entfallen. In der obigen Summe von 65 2 Millionen ist da» Erfordernis für die Einlösung der fälligen Schatz-scheine in der Höhe von 2«n medicinischen Celebritäten anerkanntes, vollstün-> mtrügliche«, radicales, wie auch unschädliche» Heil-toi in's Leben gerufen zu haben, was zur Befeiti« dieses lurchibaren Lasters ausreichend, und di-«u-mernib der, oft hierdurch in Mitleidenschaft ge-men Zamilienband« gänzlich zu heben, maßgeblich ist. Anfragen werden sofort sranco und gratis zuge Mt durch «. !(rhmldt«dorfr, , ,A Apotheker I. Ä(. Berlin, Äaftanien-Alle« Nr. I. rhunf/en J'rancv Familien und Cefccirfel, Bibliotheken, H»tels, (Cafes und Restaurationen. ~ J Probe-Nummern gratis und franco. Abonnement» «preis vierteljährlich « Mark. — In beziehen durch alle Lach handlangen und Pofianfialten. Expedition der Illustrirten Zeitung in Leipzig. „VII« 1" Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London Filiale für Oesterreich. Wien, Giselastra*se 1, im Hanse der Gesellschaft. n Jtechen«clmfts- liei'ioht «•(II I. Juli IM« toi» Inel. 3«. Juni 1*7». Activa .................................. Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen .................. Auszahlungen für Versicherungs- und Rentenverträge, Rückkäufe etc. seit 1846 . . In der letzten zwölfraonatlichen Geschäftsperiode und b i der Gesellschaft für . . . neue Anträge eingereicht, wodu-ch der Gcuammtbetri g der in den letzten 26 Jahren eingereichten Anträge sich auf mchr als................ stellt Vom 1. Juli IN9» bin Inrl. SU. Juni IHM». Activa .................................. Jahreseinkommen aus Prämien un.1 Zinsen . . ..........- - -...... Aaszahlungen für Versicherungs- und Rentenverträge Rückkäufe ctc. seit lS-ld.....„10o.34*».(il3.>15 In der letzten zwölfmonatlichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für . . • • „ 58.733.G50. neue Anträge eingereicht, wodurch der Ge sammt betrag der in den letzten 27 Jahren efngereichten Anträge sieh auf mehr als .................„1.003,(00.000"— stellt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnantheil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischtes und ans verbundene Leben; schliesst Renten- und Am stattung»-Verträge ab; gewährt nach dreijährigem Bestehen der Policen den Rückkauf für Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche bietn berechtigt ind. oder «teilt fftr Policen auf Tode«-fall nach dreijährigem und für Aussteuer-Versicherungen nach fünfjährigem Bestehen reduzirte Haus, für welche dann keine weiteren Zahlungen zn leisten sind. Prospecte und alle weiteren Ausschlüsse werden ertheilt durch die Herren Agenten Gcuernl-A|fenteu für Krniii und Hst-3 A. Hausmann. Verantwortlicher Redacteur Anton Langgaasner. Ich beehre mich hiemit höflichst anzuzeigen, dass ich am hiesigen Platze, Postgame Nr. 29, ein