LMchn TliMatt. Nr. 78. Pränumeration»preile: Kür LaibaL: Ganzj. fl. 8 40; Zustellung in» HauS »Ulj. SLIr. Mit der Post: Ganzjahr. fl. IL. Rcdaction und Expedition: Bahnhosgassc Nr. 15. Freitag, 5. April 1878. — Morgen: Sixtus. Ii>serti«n»preise- Lin-Ivallige Petitzeile L 1 k., bei Wiederholungen L S kr. «ln-zeigen bi» 5 Zeilen rv kr. 11. Jahrg. Zur Lage. Die Nachricht, daß die Pforte mit Rußland eine Allianz geschlossen habe, wird in den vorliegenden Blättern bereits als antiquiert betrachtet. Das energische Auftreten Englands scheint auch hier die Sachlage völlig geändert zu haben. Die Pforte findet es nicht mehr nöthig, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sie macht sogar, wie der „N. fr. Pr." geschrieben wird, Rußland gegenüber kein Hehl daraus, daß sie den Vertrag von San Stefano nur unter der Pression der russischen Bajonette unterzeichnet habe, und beruft sich darauf, daß sie schon bei der Unterzeichnung auf die absolute Unausführbarkeit desselben aufmerksam gemacht habe. Der „Pester Lloyd" erhält die positive Nachricht, daß England im Falle ein:s Krieges der vollen Unterstützung der Pforte sicher sei. Nach einem Telegramm des „N. Wr. Tagbl." lagern in Jsmid bereits 20,000 Freiwillige, zumeist Tscher-kessen, welche als in Englands Sold stehend betrachtet werden. Dieselben sollen nach dem Kaukasus eingeschifft werden. Das russische Antwortschreiben auf die englische Circulardepesche ist nach einem Telegramm des „N. Wr. Tügbl." in Berlin bereits avisiert. Fürst Gortschakoff erörtert Punkt für Puukt die englische Depesche und weist die Beschwerden des Londoner Kabinetts als vollkommen ungerechtfertigt zurück. Zum Schlüsse bemerkt Fürst Gortschakoff, daß es nunmehr, nachdem England in solcher Weise seine eigentlichen Absichten enthüllt habe und in scharfer Negation des Vertrags von San Stefano verharre, klar geworden sei, warum England den Kongreß unmöglich gemacht habe. Der Kongreß habe daher keinen Zweck und sei unter solchen Umständen für Rußland unmöglich geworden. Eine Deputation von Vereinen hat bei Lord Granville, gewesenem Minister des Aeußern im Kabinett Gladstone, und bei Lord Hartington, dem Führer der Opposition, Audienz genommen, um dieselben zu bitten, alles aufzubieten, um den Krieg zu verhindern. Lord Granville erwiderte: er sehe zwar keinen vernünftigen Grund (!) für England, sich in den Krieg zu stürzen, aber was könne man ausrichten, wenn die Regierung und die Majorität des Parlaments den Krieg wollen? In ähnlicher Weise äußerte sich auch Lord Hartington. Die russischen Blätter fassen den Rücktritt Derby's als Kriegserklärung auf. Die englischen Rüstungen dauern fort, in Smyrna sollen bereits englische Kriegskommissäre eingetroffen sein, welche Vorsorge für die Verpflegung der Expeditionstruppen treffen sollen. Nach neueren Nachrichten, welche der „Pol. Korr." aus Bukarest vom 3. April zukommen, hat man in dortigen maßgebenden Kreisen sichere Mittheilung erhalten, daß zwei russische Armeecorps in Bulgarien die Ordre zum Rückmärsche nach Rumänien empfangen haben, um in der Linie zwischen Giurgewo und Bukarest Aufstellung zu nehmen. Gleichzeitig will man in der rumänischen Hauptstadt Anhaltspunkte zu der Befürchtung haben, daß nach erfolgtem Einrücken der genannten russischen Truppenkörper von den russischen Militärautoritäten der Belagerungszustand über ganz Rumänien verhängt werden dürfte. Mit dem Corps Zimmermann und den bereits früher in Rumänien befindlichen vier Reservedivisionen wird die russische Armee auf dem linken Donau-Ufer mindestens aus zwölf Divisionen mit zusammen 120,000 Mann bestehen. Was sich außerdem in Russisch-Beßarabien und Volhynien, also in unmittelbarer Nähe von Rumänien befindet, wurde hier nicht mit eingerechnet. „Ellenör" bestätigt, daß der rumänische Minister Bratiano in Wien über den Fall unterhandelt habe, wenn Rumänien von Rußland angegriffen würde, in welchem Falle die rumänische Arniee auf österreichisches Territorium übertreten würde. Einem Kampfe zwischen Rumänien uüd Rußland, sagt „Ellenör", könne Oesterreich nicht thatlos znsehen. Schließlich darf der Vollständigkeit wegen auch eine Rüstungsnotiz aus Italien nicht übergangen werden, welche sich jedoch nur auf ein vom „Fanfulla" gemeldetes Gerücht beschränkt, daß die italienischen Truppen, statt wie sonst im Herbst, schon jetzt zu den Feldübungen einberufen und daß drei Lager, zu Brindisi, Caldiero und bei Piemont, abgehalten werden sollen. Die Flotte sei segelfertig und in drei Geschwader eingetheilt worden. Parlamentarisches. Abgeordnetenhaus. Sitzung vom 3. April. Die Regierungsvorlage, betreffend eine Abänderung des Grundsteuergesetzes, wird einem Sonderausschüsse zugewiesen. Fortsetzung der Spezialdebatte über das Einquartierungsgesetz. Gegen tz 25 spricht der Abgeordnete Kronawetter. In dieser Gesetzesstelle findet der Grundsatz Ausdruck, daß die Gagisten ihre Unterkunft selbst zu miethen haben, was in Hinkunft bei den erhöhten Zinstarifen in der Regel geschehen wird, nur für den Ausnahmsfall, wenn die Unmöglichkeit, die competenzmäßige Unterkunft um die tarifmäßige Vergütung zu bekommen, kom-mifsionell festgestellt ist, tritt die Verpflichtung der Gemeinde zur Beistellung der competenzmätzigen Unterkunft gegen Empfang der tarifmäßigen Vergütung ein. Nach den Nachweisungen für Wohnungen der Militärgagisten werden nach dem neuen Zinstarife gegenüber dem gegenwärtigen beispielsweise in Laibach 7763 fl. 7b kr. mehr gezahlt werden. In diesem Betrage sind die Ouartierauslagen für Landwehrgagisten, welche JeuilleLon. Wildreichthum Krains in vorgeschichtlicher Zeit. (Schluß.) Aber auch als eine außergewöhnlich reiche Biberjagdstation ist dieser Pfahlbau zu bezeichnen, die Anzahl der bisher vorgekommenen Individuen beläuft sich auf mindestens 140, eine kolossale Ziffer gegenüber dem Auftreten dieses Nagers in den Schweizer Pfahlbauten, wo nach Rütimeyer in der an Biberresten reichsten Station Moosseedorf nur acht Individuen constatiert wurden. Ebenso ist das Vorkommen des Wisent ein verhältnismäßig zahlreiches, insbesondere, wenn man berücksichtigt, daß vorzugsweise junge Thiere als Jagdausbeute erscheinen. Bei einer solchen Fülle von Wild drängt sich wol die Frage auf, in welcher Zeit von den oben angeführten Thieren diejenigen, die gegenwärtig zu den Raritäten der europäischen Fauna zählen, in Krain auf den Aussterbe-Etat gekommen sind. In den historischen Nachrichten über Krain findet sich unseres Wissens keine Notiz, worin des einstigen Vorkommens des Elchs, des Bibers und des Wisents daselbst Erwähnung geschähe. Zwar führt Valvasor in seiner „Ehre des Herzogthums Kram" an, daß im Lande auch der Biber vorkomme, allein er fügt hinzu, das ist die Fischotter (kibra). Offenbar verwechselt er die Fischotter (slavisch: viära) mit dem Biber. Eine bemerkenswerthe Thatsache ist es, daß schon in der benachbarten Steiermark, namentlich aber in dem von Deutschen bewohnten Wassergebiete der Donau Ortsnamen häufig sind, die auf das Vorkommen des Bibers daselbst hindeuten (siehe Jäckels Abhandlungen im Korrespondenzblatt des minera-logisch-zoologischen Vereins in Regensburg). Die Slovenen in Krain und den angrenzenden Gebieten lieben es, Lokalitäten nach Beziehungen zu wilden Thieren und Hausthieren zu bezeichnen, sie haben nicht selten Flüsse und Bäche nach dem Vorkommen der Fischotter daselbst benannt, die Namen vitier^s oder viäsrSioL, der Fluß Jndro, der Jdrizafluß mit der berühmten Bergstadt Jdria sind auf die Fischotter (viclra) zurückzuführen. Und doch, obschon — nach dem massenhaften Vorkommen des Bibers im Laibacher Moore zu schließen — derselbe auch anderwärts in Krain nicht selten gewesen sein mag, findet sich unseres Wissens kein einziger Bach- oder Ortsname mit der Wurzel äsbr oder dobr, der slavischen Bezeichnung für Biber, im Lande vor, es lüge taher die Vermuthung nahe, daß rur Zeit, als die Slaven sich in Krain niederließen, der Biber der damaligen Fauna des Landes nicht mehr angehorle. Vom Wisent (slavisch: tur) dürfte sich eine Andeutung in dem Ortsnamen: l'ur^tc, „Auersperg", dem Stammsitze des Geschlechtes derAuerS-Perge, erhalten haben. Der genannte Marktflecken liegt nicht weit ab vom Laibacher Moore. Auch noch in dem sechsten Jahrhundert nach der christlichen Zeitrechnung ist das Vorkommen des Wisents in Krain constatiert, und es dürste eine von den Historikern unrichtig gedeutete Stelle des Paulus Diaconus in dessen Geschichte der Longobarden wol nur auf Krain zu beziehen sein. Sie lautet: „Wie nun König Albuin mit all' seinen Kriegsmannen und einem großen Haufen allerlei nach 8 20 des Landwehrgesetzes mit jenen des Heeres die gleichen Gebüreuausprüche haben, nicht inbegriffen. Abg. Kronawetter spricht sich dagegen aus^ daß bei dauernden Einquartierungen das Militärärar verpflichtet sein soll, für die Einrichtung zu sorgen, und beantragt die Streichung des letzten Absatzes. In demselben Sinne sprechen die Abgg. Pfeifer und Portugal. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Eine erhebliche Modisication erfährt der Z 46 des Gesetzes; es wurde auf Antrag des Abg. Heilsberg und mit Zustimmung des Laudesvertheidi-gungsmiuisters beschlossen, daß die Vergütung für ein -Offizierszimmer fammt Beleuchtung, Beheizung und Einrichtung bei Benützung innerhalb und bis zur Dauer von 24 Stunden in Wien und in Gemeinden der ersten fünf Klassen 35 kr. und in allen anderen Gemeinden 26 kr. zu betragen habe. Nächste Sitzung 5. April. Her renh aus. Sitzung vom 3. April. Der Antrag des Freiherrn v. Koller, cs solle eine Kommission zur Vorberathung des Einquartierungsgesetzes gewählt werden, wird angenommen und die Kommission sogleich gewählt. Das Gesetz über Zuweisung der Achtzigmillionen - Schuld an die Regnieolardepntation wird in zweiter und dritter Lesung angenommen. Das Abgeordnetenhaus wird in seiner nächsten, auf heute anberaumten Sitzung die Berathuug über das Personal-Einkommensteuergesetz wieder aufnehmen. Die Chancen eines englisch-russischen Krieges. Das „I. des Deb." bespricht die Eventualität eines Krieges zwischen England und Rußland. England denke wol nicht daran, große Schlachten zu schlagen und russische Festungen zu nehmen, aber es werde auf anderem Wege sein Ziel zu erreichen wissen. „Was es will, ist, Rußland an Mannschaften und Geld durch einen Krieg zu erschöpfen, welchen es so lange hinziehen wird, als nothwendig ist, um den Feind zn ruinieren, ohne sich selbst sehr schmerzlichen Verlusten auszusetzen. Man schreibt Herrn v. Bismarck das geistreiche Wort zu: man werde da den Kampf des Walfisches und des Elefanten sehen. Wir glauben, daß der „Walfisch" dem Elefanten viel Uebles zufügen kann. Er wird sein natürliches Element wol nicht verlassen, aber seinen Gegner zwingen, auf einem sehr unbequemen Posten nnthätig und ge- Volkes an die Grenzen Italiens kam (568 n. Chr. G.), so stieg er auf den Berg, der sich in jener Gegend erhebt, und beschaute sich da, so viel er von Italien übersehen konnte. Darum, wie man sagt, heißt seit der Zeit dieser Berg der Königsberg. Auf diesem Berge soll es wilde Ochsen geben, was kein Wunder ist, da Pannonien, das diese Thiere hervorbringt, bis dahin sich erstreckt. Es hat mir auch ein wahrhaft alter Mann erzählt, er habe die Haut eines solchen auf jenem Berge erlegten Ochsen gesehen, auf der, wie er sagte, 15 Menschen neben einander hätten liegen können." Dieser Königsberg des Paulus Diaconus wird von den Historikern als identisch init dem gleichnamigen Berge am Raiblersee in Kärnten angenommen, an dessen Fuße schon zu Römerzeiten eine Verkehrsader nach Italien führte. Allein abgesehen davon, daß man von diesem Berge nicht eine Spanne italienischen Bodens überblickt, indem die gewaltigen Kalkmassive des Eanin und des Wischberges im Süden im Wege stehen, ist der Königsberg nach seinem alpinen Charakter eher eine Wohnstätte der Gemsen, als ein Terrain für rüstet zu stehen. Alle Nachrichten aus dem Orient stimmen darin überein, daß die russische Armee schon stark an Epidemien, namentlich an Typhus, leidet; was wird erst geschehen, wenn die Sonnenglut des Sommers der ersten Frühlingswärme folgtl? Rußland wird an gewissen Punkten Menschenmassen ansammeln müssen, welche daselbst nicht ungestraft sich aufhalten werden. Die Cou-eentrationen haben begonnen, und bereits empfinden die Russen große Verlegenheiten; man meldet : sie hätten die Serben aufgefordert, Sofia zu besetzen, um ihre eigenen Streitkräfte nach dem Süden dirigieren zu können. Aber nicht allein an den Gestaden des Marmara-Meeres werden die Russen mehr oder weniger zahlreiche Heere eoncentrieren müssen; Dank der Größe ihrer maritimen Macht, werden die Engländer bald alle russischen Küsten bedrohen; sie werden in die Ostsee und in die nördlichen Gewässer dringen; überall da wird Rußland sehr bedeutende Aufstellungen machen müssen. Es besitzt vielleicht Mannschaften genug, nm die durch Krankheiten verursachten Verluste wieder auszugleichen; aber wird es auch Geld oder Kredit genug besitzen, um das verlorene Geld zu ersetzen? Das ist der schwächste Punkt Rußlands und der stärkste Englands. . . England zählt vor allem auf die Zeit als Verbündeten; es wird daher auch die Kriegserklärung nicht übereilen und wird es den Russen überlassen, den Mus belli zu finden. Nach gewissen Depeschen haben die Russen bereits die Türken vorgeschoben, um von den Engländern die Räumung des Marmara-Meeres zu verlangen; eine solche Sommation wird wol bald wiederholt werden, und die Engländer werden wieder dieselbe Antwort darauf geben, nämlich daß sie sich zurückziehen werden, weun die Russen sich selbst von Konstantinopel entfernen. Früher oder später wird aus dieser Schwierigkeit der Krieg hervorgehen, und dann wird ohne Zweifel der erste Schritt der Engländer ihre Festsetzung in Gallipoli sein, und der der Russen, in Konstantinopel einzurücken und sich des europäischen Bosporusufers zu bemächtigen. Dre Russen selbst stehen nicht weit von Bulair, aber zwischen zwei englische Flotten gestellt, eine im Norden, die andere im Süden der langen Halbinsel von Gallipoli, werden sie sich wahrscheinlich nicht lange halten können. In Konstantinopel und am Bosporus werden sie stärker sein; doch werden die Engländer sie unaufhörlich mit einer Landung bedrohen, ohne Zaudern die Stadt bombardieren und als Herren des gegenüberliegenden Ufers den Feind auf der entgegengesetzten Küste beunruhigen. Wenn der Bosporus forciert wird und die englischen Schiffe in das Schwarze Meer eindringen, so sind die Folgen dieses Ereignisses die ungeschlachten wilden Ochsen, geschweige denn, daß je eine Jagd auf Auerochsen in jenem Fels-geklippe stattgesunden hätte. Es ist daher sachgemäßer, diese Stelle des Paulus Diaconus auf den Birnbaumerwald in Krain zu beziehen, über den die in der Kriegsgeschichte Roms eine wichtige Rolle spielende Heerstraße zwischen Aquileja, Nauportus und Sisera führte. Von den höchsten Kuppen dieses Gebirges schweift der Blick weit nach Italien und Istrien, die Adria, Aquileja, Grado liegen, so zu sagen, zu den Füßen des Beschauers. Ja, uach dem Baumgarten'schen Verzeichnisse der vom General-Quartiermeisterstabe in Krain aufgenommenen Höhen heißt die höchste Kuppe des Birnbanmerwaldes ober der Ortschaft Podkraj, durch die die einstige Römerstraße führte, KralMki vrb, d. i. Königshöhe. Der ausgedehnte Höhenzng des Birnbaumerwaldes, dessen bewaldete Kuppen mit Bergwiesen schon damals abwechselten, war ein geeigneter Tummelplatz für den Wisent, welchem auch das nahe gelegene bewässerte Poiker Hochplateau und die Kesfelthäler von Planiua und Loitsch eine reichliche Weide darboten. leicht abzusehen. Zunächst werden den Russen ihre Verbindungen zur See abgeschnitteu werden; dann werden die Engländer sich Varna's oder Bnrgas' bemächtigen und auch ihre Verbindungen zu Land bedrohen könne». Weiter werden die reichsten und fleißigsten Gestade Rußlands den feindlichen Schlägen ausgesetzt sein; sie werden ohne Zweifel rasch erfolgen; nachdem aber einmal diese Stellungen eingenommen sind, wird der Krieg sich ans dem bereits angeführten Gründe in die Länge ziehen." Tagesneuigkeiten. — Zur Berathimg über Erleichterung des Lehrplanes der Mittelschulen hat Unterrichtsminister Dr. Stremayr eine Konferenz der Landesschnlinspektoren für die Osterferien nach Wien einberufen. Wie die „Bohemia" vernimmt, hat der Minister dein Abg. Förster die private Zusicherung gegeben, daß er diesem Gegenstand seine volle Aufmerksamkeit zuwenden werde und hoffe, schon im nächsten Schuljahre einige Erleichterungen im Lehrpläne dnrchführen zn können. — Die „Freien pädagogischen Blätter" erzählen von einem würdigen Priestergreise, dessen segensvolles Wirken wol manchem Standes-genossen als Mnster vorgehalten werden könnte. Derselbe, ein Angehöriger des Kapnzinerordens, wurde vor 50 Jahren uach Trebitsch in Mähren versetzt, wo er sich ganz im Gegensätze zn vielen seiner Standesgenossen ausschließlich dem Jugendunterrichte widmete, ohne für denselben irgend welche Entlohnung anzunehmen. Was aber das Bemerkenswertheste ist, der nunmehr 90jährige Mann hat seine Liebe zwischen Christen uud Inden gleich ge-theilt nnd noch keinen einzigen Proselyten zu machen versucht. — Englische Geschützgießereien. England besitzt zwar keine Privatgeschützgießerei. die sich an Ausdehnung und Leistungsfähigkeit mit der Krnpp'schen messen könnte; aber dennoch anßer der großen königlichen Gießerei von Woolwich noch drei andere bedeutende Privataustalten dieser Art. Die größte derselben ist die Armstrong'sche in Elswick. Sie kann gegenwärtig in jedem Monat ein Geschütz von 100 Tons Herstellen; an kleineren Geschützen von 15 bis 18 Tons wöchentlich 3 bis 4 nnd an Feldgeschützen monatlich 8 bis 10 Batterien. Neben den Geschützrohren beschäftigt sich diese Anstalt aber auch mit der Herstellung des entsprechenden Schießbedarfes und der Lasfetten samint Zubehör. Armstrong beschäftigt 4000 Arbeiter; Whitworth in seinem Etablissement bei Manchester deren 890. Letzterer erzeugt fast ausschließlich die Geschütze seiner eigenen, nach ihm benannten Erfindung und ist nie über Kanonen von 35 Tons hinansgegangen. Die dritte Geschützsabrik ist die der Londoner Ge-schütz-Compaguie, welche ungefähr 300 Arbeiter beschäftigt nnd Geschütze von mittlerem und leichterein Kaliber sammt den Angehörigen Laffetten herstellt. — Ein merkwürdiger Prozeß. In der Umgebung von Toulouse wollte ein Bauer einem anderen eine Knh abkanfen. Um das Geschäft abzuschließen, begaben sich beide Contrahenten in den Hofraum des Verkäufers, und zwar zu einem Brunnen, auf dessen Rand der Käufer die Kans-summe, füuf Zwanzig-Francsstücke und eine Hundert-Francsnote, niederlegte. Der Käufer hielt die Knh an einen, Strick, der an ihrem Halse befestigt war. Bevor aber der Verkäufer das Geld an sich nehmen konnte, näherte sich die Kuh deni Brnnnen und — fraß die Hundert-Francsnote. Nun entstand ein Streit zwischen den beiden Bauern. Der Käufer sagte, daß er von dem Angenblicke, als er das Geld niedergelegt, Eigenthümer der Kuh sei; der Verkäufer meinte hingegen, daß der Verkauf erst dann abgeschlossen gewesen wäre, wenn er das Geld in Verwahrung genommen haben würde. Der Streit kam vor den Friedensrichter, welcher in großer Verlegenheit darüber war, welche Entscheidung er fällen sollte. Er schwankte zwischen der Anwendung des Rechtsgrundsatzes: „Uks psrit äomino" nnd dem daraus folgenden Urtheil, daß der Verkäufer, welcher bereits Eigeuthümer des Geldes geworden, auch dessen Verlust tragen müsse; oder jenem anderen Grundsätze, daß der Eigeuthümer eines Thieres für den durch dasselbe verursachten Schaden haftbar sei. Der Friedensrichter entschied sich für das letztere Prinzip und erklärte, daß der Käufer als Eigen-thiimer der Kuh dieselbe uicht genügend überwacht habe und daß er die Folgen dieses Mangels an Aufmerksamkeit tragen müsse. Der Friedensrichter vernrtheilte daher den Käufer, dem Verkäufer noch einmal die Summe von 100 Francs zu bezahle». — In Rockford (Amerika) will ein Schwede eine Strickmaschine erfunden haben, die jede Minute einen Strnmps liefert. Ein Junge kann 12 Mafchiueu bedienen, und wenn dessen Wochenlohn 450 Dollars beträgt, dann kostet cs nur 1 Cent., um 60 Strümpfe zu stricken. Diese Erfindung bricht allen Stricknadeln die Spitze ab. — Gewählte Mn sikkräste. Das Orchester und der Singchor der Gefangenen im Anburn-Ge-fängniffe (Amerika) spielen uud singen ganz ausgezeichnet. Der Organist des Chores büßt einen großen Diebstahl ab; die erste Violine, der erste Tenor uud der Baß siud Mörder, der zweite Tenor, die Soprane nnd der erste Baß sind Einbrecher uud der Dirigent ist ein Fälscher. Lokal- und Proviiyial-Angelegenheiten. — (Gemeinderaths-Probewahle n.) Für den dritten Wahlkörper wurden gestern als Kandidaten ausgestellt die Herren: Achtfchin Albin, Bamberg Ottomar, Debentz Franz, Mathian Jo-hauu uud Rudholzer Nikolaus. Zählen wir zu diesen Kandidaten jene des zweiten Wahlkörpers: Gariboldi Anton R. v., Pirker Raimund, Ziegler Johann, uud jene des ersten Wahlkörpers: Doberlet Franz, Dr. Pfefferer Anton uud Dr. Suppau Josef, so können wir das Resultat der vom Central-Wahl-comite des coustitutionellen Vereins in Laibach eingeleiteten und uuter seiner Leitung vorgenommenen Probewahlen als eiu günstiges bezeichnen. Legen wir die den genannten Kandidaten innewohnenden Eigenschaften und die bereits vorliegenden tatsächlichen Verdienste derselben ans die Wagschale, so gelangen wir zu dem Urtheile, daß durch definitive Wahl dieser Männer in den Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach die Interessen der Kommune Laibach ersprießliche Vertretung finden würden. Die Herren Achtschin, Bamberg, Debentz, Mathian, Rudholzer und Doberlet hätten die Aufgabe zu erfüllen, die Wünsche und Interessen der Industrie, des Handels und der Gewerbe iu der Gemeinderathsstube zu vertreten. Jeder der genannten Kandidaten ist von den hiesigen Lokalverhältnissen vollständig unterrichtet, namentlich werden die Herren Albin Achtschin (Schlossermeister) und Johann Mathian (Tischlermeister uud Möbelhäudler) bei Prüfung von Bauplänen und Kostenüberschlägen der Gemeinde in Bausachen die besten Dienste leisten können. Herr Doberlet hat durch Gründung uud Leitung des hiesige» Feuerwehrinstitutes sich bereits wesentliche Verdienste um die Stadt Laibach erworben und wird seine ökonomischen und bautechnischen Kenntnisse anch weiterhin im Schöße des Gemeinderathes bestens verwerthen. Der Gewerbestand wird in den Herren Debentz und Rudholzer, der Handelsstand in Herrn Bamberg eifrige Vertreter finden. Herr v. Gariboldi ist als Mitglied des krainifchen Landtages, als gewesener Obmann eines Bezirks-Straßen-ansfchnsses und Gemeindevorstand eine in Gemeinde-fachen vollständig informierte Capaeität. Herr Lan-desschnlinfpektor Pirker hat durch eine Reihe von Jahren ersrenliche Wirksamkeit ans dem Gebiete des Volks- und Mittelschnlwesens im Gemeinderathe zu verzeichnen. Herr Bau-Ingenieur Ziegler ist iu Gcmeinde-Bauangelegenheiten eine schätzbare Kraft. Herr Dr. Pfefferer gehört dem Gemeinderathe be- ^ reits durch 14 Jahre als eifriges Mitglied an, und leistete derselbe der Gemeinde in der Rechtssection wesentliche Dienste. Es hieße, Eulen nach Athen tragen, wollten wir die hervorragenden Verdienste, die sich Herr Dr. Joses Snppan dnrch eine lange Reihe von Jahren um die Stadt Laibach erworben hat, neuerlich hervorhebeu; Dr. Suppau zählt zu den in Rechts-, politischen und Fiuauzaugelegen-heiten der Kommune meistbewanderten und fleißigsten Mitgliedern des Gemeiuderathes, er ist, so zu sagen, der Kroiijurist der Kommune Laibach, und letztere darf es sich zur Ehre und zum Glück rechnen, wenn er für die nächste Periode ein Mandat annimmt, denn die Annahme eines solchen ist für den Ueber-nehmer mit Aufopferung verbunden. Möge die gestimmte einsichtsvolle Wählerschaft Laibachs au den iu die künftige Woche fallenden definitiven Wahltagen sich die bei den Probewahlen anfgestellteKandidatenliste vor Augeu halten, in gewohnter Disciplin vollzählig auf dem Wahlplatze erscheinen, auf Gruud des vorstehend mitgetheilten Resultates der Probewahlen den Stimmzettel ansfertigen und abgebeu. — (Todtenbescha n.) Bor einigen Tagen wurde der durch eine lange Reihe von Jahren bestellte hierstädtische Todteubeschauer zu Grabe getragen. Möge dieser Todfall dem hiesigen Magistrate Anlaß geben, die Leichenbeschan zu regeln nnd durch Feststellung einer fixen, unveränderlichen, billigen Leichenbeschautaxe, durch Kundmachung derselbe» mittelst Cirenlare in den öffentliche» Blättern die Bevölkerung vor Bedrücknng und Willkür schützen. In erster Linie ist cs weniger bemittelten Parteien durchaus nicht gleichgiltig, ob sie für die Vornahme einer Leichenbeschau 35 kr. oder 2 fl., auch Z fl. zu bezahlen haben. — (Aus dem Vereinsleben.) In der am Samstag den 0. d. im Klubzimmer der Kasino-restauratiou stattfindenden Turuerkueipe werden die Herren Professor Seydler (über das „Nibelungenlied"), Kraft und Kühnl Vorträge halten, und das Kneipqnintett wird einige neu einstndierte Lieder singen. Der Besuch dieses Vergnügungsabends dürfte sich abermals zu eiuem recht lebhaften gestalten. — (Kasino-Vereins abend.) Fräuleiu Anna Zeschko, deren Mitwirkung bei der morgen im Kasiuovereiu stattfindeuden Darstellung lebender Bilder in Aussicht genommen war, ist anfangs dieser Woche bedenklich erkrankt. Bei der großen Beliebtheit, welcher sich das Fräuleiu in allen Gesellschaftskreisen in außerordentlicher Weise erfreut, wird die Nachricht vou der entschiedenen Besserung, welche seit heute morgens im Befinden des Fräuleins ein-getreten, gewiß allseits um so erfreulicher ausgenommen werden, als im Laufe der letzten Tage schon die beunruhigendste» Gerüchte über die Gefährlichkeit der Krankheit des Fräuleins unter den zahlreichen Bekannten der Familie kursierten. — (Der hiesige Arbeiter-Bildungs-Verein) hat für Sonntag den 7. d. M. um 2 Uhr nachmittags eine Generalversammlung einberufen. Tagesordnung: I.) Bericht der Sektionen; 2.) Ausschußwahlen ; 3.) Anträge in Vereinsaugelegeuheiten. Versammluugsort: Gasthaus „zum goldenen Stern." — (Ein wüthen der Hund) trieb sich, wie die „Noviee" erzählen, in Oberlaibach und Umgebung herum, der mehrere Huude uud andere Thiere gebissen haben soll. Es gelang, den angeblich wüthen-den Hund zu erschießen. — (Das Postrittgeld) für Extraposten und Separatfahrten in Krain wurde vom hohen Handelsministerium für die Zeit vom 1. April bis Ende September d. I. mit 1 fl. 23 kr. für ein Pferd und ein Miriameter, gleich 10 Kilometer, festgesetzt. — (Schonung des Wildes.) Was nützen Gesetze, wenn sie nicht befolgt werden? Das Gesetz, betreffend die Einhaltung der Schonzeit des Wildes wurde seinerzeit vou Gemeinde» und rationell vor-gehenden Jagdfreunden mit Freuden begrüßt, man gab sich der Hoffnung hin, daß bei strenger Handhabung des Wildschonungsgesetzes der Wildstand sich allmälig bessern werde. Leider wird das Wild in den zur Pflege und Erhaltung eines angemessenen, der Feld-nnd Waldkultur unschädlichen Wildstandes sehr günstig gelegenen Gauen Krains von Jahr zu Jahr mehr und mehr ausgerottet, „fallen seh' ich Zweig auf Zweig," kaum bleibt mehr ein — magerer Hase übrig. Die Erfahrung lehrt, daß, was allenfalls gewinnsüchtige Raubjäger und unrationell vorgehende Sonntagsschützen übrig lassen, von Wildschützen, deren es eine Menge gibt, völlig ausgerottet, entweder abgeschossen oder mit Schlingen gefangen ^ wird. Zur Abhilfe dieses Uebelstandes, der in volks-^ wirthschastlicher Beziehung sehr zu beklagen ist, !wäre cs dringend nothwendig, in erster Linie auf !die Befolgung des Waffcnpatentes strenges Augenmerk zu wenden. Es ist unleugbare Thatsache, daß eine Unzahl von Individuen, alt und jung, ohne Waffenpaß sich der Schußwaffen im freien Felde und offenem Walde bedienen. Zu den Hauptübeln, wodurch der Rehstand völlig ausgerottet wird, zählt der Abschuß der Rehgaise, der nur in jenen Gegenden zulässig ist, in welchen ein übermäßiger Reh-stand angetroffen wird. In der Erwägung, als letztere Erscheinung der längst vergangenen Zeit angehört, sollte der Abschuß der Rehgaise unbedingt untersagt werden. Weiter wäre es im Interesse der Erhaltung eines entsprechenden Wildstandes räthlich, daß die Verpachtung kleiner Gemeindejagden ausgelassen, große Jagdreviere gebildet uud Gemeinde-jagdeu mindestens auf eine Zeitdauer von sechs Jahren verpachtet würde». Nur auf diesem Wege wäre ei» günstiger Wildstand zu erhalten und eine nach rationellen Grundsätzen zu organisierende Jagdausübung und Jagdaufsicht zu erzielen. Im Nachbar, lande Kärnten zieht man die Reform auf dem Gebiete des Jagdwesens bereits in nähere Erwägung. — (Unterricht im Orgelspiel.) Eine Verordnung des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 19. März d. I. hat für den im 8 32 des Organisationsstatutes der Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen bestimmten Unterricht im Orgelspiel an den Lehrerbildungsanstalten den Lehrplan vorgezeichuet. Das Unterrichtsziel ist: Eingehende Kenntnis der musikalischen Elementarlehre; Verständnis der Grundzüge der Harmonielehre und des Generalbaßspieles; Erwerbung der Fähigkeit, den kirchlichen Volksgesang auf eine dem Wesen desselben zusagende mustergiltige Weise zu begleiten; Erreichung der Fertigkeit, kurze Präludien anständig vortragen und den einfachsten Anforderungen in Bezug aus Modulation entsprechen zu könne», und Kenntnis der inneren Einrichtung einer Orgel. Wenn nur nicht durch diesen Unterricht die Wiederbelebung des — Gott sei gedankt — selig in dem Herrn entschlafenen Unterthänigkeitsverhält-nisses zwischen Kirche und Schule. Pfarrer und Schullehrer bezweckt werden will? — (Mappierungsarbeiten.) Die Militär-Mappierungsabtheilungen, welche im Jahre 1878/79 bei der Aufnahme thätig sein werden, beginnen am 1. Mai l. I. ihre Arbeit in den Som-inerstatlonen. — (Aus dem Cillier Bezirke.) Die „Cillier Zeitung" berichtet, daß die Roheit eines Theiles der dortigen Landbevölkerung in geradezu schreckenerregender Weise austritt; keine Woche vergeht, in welcher nicht blutige Schlägereien, oft mit dem schlimmsten, sogar tödtlichem Ausgange, Vorkommen. — (Aus den Nachbarproviuzeu.) In Klagensurt unternehmen Privathände die Herstellung, beziehungsweise Adaptierung und Erweiterung einer Badeanstalt, es wird im ehemalige» Wall-stein'sche» Bade ein Schwimmbassin von 15 Meter Länge und 14 Meter Breite angelegt, und es werden 27 Kabinen hergestellt. — Die „Tiroler Stimmen" berichten, daß die mährischen ReichsrathS-Abgeordneten (wol nur die ezechischen) Herrn Greuter für dessen logische Purzelbäume in der Delegation ein Album überreicht, und daß auch eine Deputa- tion inr Namen der kroatischen Abgeordneten Herrn Grenter für die Vertretung der slavischen Interessen in der Delegation beglückwünscht habe. Vielleicht geht Herr Grenter, den man für die Vertretung deutscher Interessen niemals zu beglückwünschen Anlaß hatte, noch ganz unter die Kroaten? — An der Agramer Universität wurde das Wintersemester soeben beendet, und beginnt am 20. d. das Sommersemester, welches bis 3l. Juli dauert. — In Kroazien und Slavonien befinden sich 140 Advokaten, davon in Agram 37 und in Essegg 14. — Herr Architekt Stipperger in Klagenfurt traf alle nothwendigen Vorkehrungen, um die zu Millstatt in Kärnten befindlichen Baudenkmale der Nachwelt zu erhalten; namentlich ist es die Kirche und der Kreuzgang, welcher von dem genannten Conservator kärntnerischer Baudenkmale im Auge gehalten wird. — Am 26. v. M. fand die Offertverhandlung. betreffend die Herstellung des Grenzbahnhofes Pon-tafel und die Hochbauten für die Stationen der Bahnlinie TarviS-Pontafel (Obertarvis, Saifniz, Uggowiz und Malborghet-Lußnitz) statt. Der Bahnhof in Pontafel wird im großen Stile ausgeführt werden und soll einen Geldaufwand von 384,000 Gulden in Anspruch nehmen. Die Betriebseröffnung soll am 31. Dezember l. I. stattfinden. — In Ste-njevec nächst Agram wird eine neue Landes-Jrren-anstalt erbaut, die Baukosten wurden auf 321,600 Gulden veranschlagt, und die diessälligen Offerte der Bauunternehmer sind bis 23. April l. I. bei der Bausectiou der kroatisch-dalmatinischen Landesregierung in Agrani zu überreichen. — (Vögel-Ausstelluug.) Der ornitho-logische Verein in Wien veranstaltet in den Tagen vom 8. bis 13. Mai l. I. im Lokale der Gartenbaugesellschaft in Wien, I.. Parkring Nr. 12, eine Ausstellung von Sing- und Schmuckvögeln, von Gegenständen zur Vogelpflege und zum Vogelschutze, von einschlägigen literarischen und wissenschaftlichen Leistungen, Kunst- uud Kunstgewerbe-Erzeugnisscn. Das Beste soll vertreten sein: Sing- und Schmuckvögel, lebende in Käfigen, ausgestopfte in Gruppen oder einzeln. Skelette, anatomische Präparate, Instrumente, Hilfsmittel, ornithologifche Werke, Lehrmittel, Fachzeitschriften, Gemälde, Statuetten, Schmucksachen aus Vogelfedern, Eierconferven, Käfige, Ständer, Futter-, Trink- und Badegeschirre, Nistkästchen, Jagd-, Fang- und Transportrequisiten. Von der Ausstellung ausgenommen sind: alles Hausgeflügel, als : Haustauben, Hühner, Enten, Gänse und Pfauen. Die Prämien bestehen aus: Ehrendiplomen, Geldpreisen zu 5 und 2 Dukaten, 5 Silbergulden, Anerkennungsschreiben und silbernen Staatsmedaillen. Zweck dieser Ausstellung ist: Hebung des öffentlichen Interesses für die Ornithologie. Der Ausschuß dieses Vereins ladet auch das Land Krain zur Beschickung dieser interessanten Ausstellung mit dem Beisatze ein, daß die auszustellenden Thiere und Gegenstände bis 20. April l. I. bei dem Ver-einssekretär, Dr. Karl v. Enderes in Wien, VII I. Bezirk, Florianigasse 46, franco anzumelden und bis längstens 6. Mai l. I. unter der Adresse: „Orni-thologischec Verein, Wien, Parkring 12, Gartenbau-gesellschast", franco einzusenden sind. Juridische Literatur. Von dem Pfaff-Hofmann'fchen Com-mentar des österr. bürgerl. Gesetzbuches ist das erste Heft des zweiten Bandes der Excurse im Manz'schen Verlage in Wien erschienen (Octav, 128 Seiten, Preis: 1 fl.) Diese Excurse behandeln: 1.) Ansichten über den Grund des Erbrechtes; 2.) den K 539 a. b. G. B über Successionsfähigkeit der Orden; 3.) die Erbenwürdigkeit; 4.) den 8 544; den Erbverzicht; 6.) den 8 573; 7.) den 8 574; 6.) die 88 577 und 585; 9.) den Unterschied der eigenhändigen Testamente; 10.) die Beweislast bei bestrittener Echtheit eines Testamentes; 11.) die Geschichte der allographen Testamente; 12.) die 88 d>-'3 und 1248; 13) die Geschichte der mündlichen Testamente; 14.) gerichtliche Testamente, notarielle Testamente; 15.) die 88 594 und 595 des a. b. G. B. Wir können nur das diesem Commentar bereits früher ertheilte Lob wiederholen, empfehlen denselben allen Juristen nnd hoffen, daß die Verfasser recht bald wieder die Leserwelt mit den Fortsetzungen dieses Commeiitars erfreuen werden. Von der bekannten Gesetzsammlung Manz ist der fünfte Band in neuer Auflage erschienen; derselbe enthält die Strafp r oz eß ordnnn g summt allen einschlägigen Gesetzen, Verordnungen nnd oberstrichterlichen Entscheidungen. Eine Einpfehlung dieser Sammlung ist wol überflüssig, nur möchten wir der Verlagshandlung gegenüber den Wunsch aussprechen, bei der Redaction etwas sorgfältiger vorzugehen, damit nicht ähnliche Sprachverstöße Vorkommen, wie wir einen ans Seite 25» Zeile 1 bis 5 von unten gefunden habe», der von einer zu rügenden Nonchalance zeugt. Bestellungen auf diese juridischen Druckwerke besorgt die hiesige Buchhandlung v. Kleinmayr L Bamberg. Eingesendet. Herr Reichsraths- und Landtagsabgeordnetcr Martin Hotschewar in Gurkfeld hat aus Anlaß dcr Mitwirkung des Männerchores der philharmonischen Gesellschaft bei dcr Schnleinwcihuiigsseicr in Gurkfeld dem Fondc der philharmonischen Gesellschaft den Betrag von 300 fl. gewidmet, wofür dem grofchcrzigcn Spender dcr wärmste Dank ausgesprochen wird. (166) Laibach, 3. April 1878. Die Direktion der philharmonischen Gesellschaft. Witterung. Laibach, 5. April. Bewölkt, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr 4- 8-9«, nachmittags 2 Uhr 12 8° 0. (1877 l 18 0°; 1876 -s- 13 5° 6.) Barometer 735 29 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme 91°, um 0'8° über dem Normale. Verstorbene. Den 4. April. Theresia Peterza, Schuhmachers Kind, 1 I. 6 Mon., Rosengasse Nr. 3. Zehrfieber. Den 5. April. Hildegarde Flooh, k. k. Oberlieute-nants Kind, 1 I. 6 Mon., Petersstratze Nr. 27, Schwäche. Gedenktafel über die am 8. April 1878 stattfindenden Li-citationen. 3. Feilb., Ruß'fchc Real., Retschiz, BG. Radmannsdorf. — 3. Feilb., Jndof'fche Real,, Watsch, BG. Littai. — 3. Feilb., Stergar'sche Real., Podgrad, BG. Littai. — 3. Feilb, Poglajen'fche Real., Kostreiniz, BG. Littai. — — 3. Feilb., MartiiE'sche Real., Slavna, BG. Littai. — 3. Feilb-, Gorischek'fche Real., Grdb. sä Sittich, BG. Littai. — 2. Feilb., Walther'fche Real., Gut Großdorf, LG. Laibach. - 2. Feilb., Mechle'sche Real., Laibach, LG. Laibach. - 2. Feilb., Bokau'sche Real-, Laibach, LG. Laibach. — 2. Feilb., Rozmann'sche Real., Kamnek, E Krain-burg. — 2. Feilb., Skufza'sche Real., Dragofchen, BG. Littai. — 1. Feilb., Vilhar'sche Real., Gut Steinberg, LG. Laibach. __________________ Theater. Heute (ungerader Tag): Abschiedsbenefiz dcr Regisseure L. Ströhl und I. Laska Im Arrest. Philosophische Betrachtung mit Gesang von Julius Laska. Diesem geht vor: Im Vorzimmer Seiner Exccllenz. Lebensbild in 1 Act von Hahn. Zum Schluffe: Flotte Bursche. Komische Operette in 1 Act von F. v. Suppe. Telegramme. Wien, 4. April. Die „Pol. Korr." signalisiert aus Konstantinopel vom 3. d. M- den wahrscheinlichen demnach gnnsten Rußlands. Reou tigen Umschwung zu Pascha soll statt Vefik Pascha Premierminister, Osman Pascha, als ent- schiedener Anhänger Rußlands, Kriegsminister werden. London, 4. April. Der Staatssekretär des Innern hob in einer Bankettrede hervor, der Zweck der Depesche Salisbnry's sei zunächst die Wahrung dcr Friedensinteressen, sodann die feste Aufrechthaltung der britischen Interessen. England wolle nichts gewinnen und fürchte niemanden. Konstantinopel, 4. April. Türkische Truppen wurden ins Lager von MaSlak zwischen Pera und Bujukdere abgesendet. Russische Truppen rücken gegen den Golf von Saros vor. Athen, 4. April. Die Insurgenten zogen sich gegen die Grenze zurück. Für die herzliche Autheilnahme während der Krankheit der innigstgeliebtcn, unvergeßlichen Fra» Oekena Menartü geö. Kößker sowie für das zahlreiche Geleite beim Leichenbegängnisse, wie für die vielen schönen Kranzspenden zu demselben, sagen hiemit öffentlich den innigsten Dank die trauernden Hinterbliebenen. Laibach, 5. April 1878. Hochinteressant! Akaöasterwaren von Florenz für Salons und Haushaltungen etr. Das geehrte Publikum wird zur Besichtigung eingeladen. Älter Markt 12. W Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff nnd zu möglichst billigem Preise empfiehl! Q Uiunann, Hauptplatz Nr. 17. An» wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an» gefertigt und nnr beslpasiende Hemden verabfolgt. (23)33 Wiener Börse vom 4. April. Allgemeine 8taat«-stkukä. Geld Ware 60 35 60-45 64 50 64 60 72 10 73 20 Staatslose. 1839. . . „ 1854. . . 1860. . . I860(5tel) „ 1864. . . 315— 107 25 110 25 118-50 134 - - 317 — W7 75 110 50 119 — 134-25 Grunäeattastiing»» Obligationen. Galizien Siebenbürgen . . . Temeser Banat . . . Ungarn 838'i 75— 76 50 76-50 8430 75 50 ?7-2v ?7 - Härtere üssentkicke Ankeken. Donau-Regnl.-Lose. Ung. Prämienanlehen Wiener Anlehen . . . 103 75 76 75 8850 104 — 77 15 68 75 Aetien v. Hanken. Kreditanstalt f.H.n.G. Escompte-Ges.,n.ö. . Nationalbank 207 50 794 — 207 75 795 — Aetien ».Transport Anteeaekmungea. 110 -361 — 162 50 1947 125 — 240 25 119 75 384 — Donau»Dampfschiff -Elisabeth-Westbahn . Ferdinands-Nordb. . Franz Soseph-Bahv . Galiz. Karl-Ludwigb. Lemberg - Czernowitz -Lloyd-Oesellschast - - 362 — 163 — 1950 12','50 240 75 120 50 386 — Nordwestbahn . . . . Rudolfs-Bahn . . . . Staalsbahn............. Südbahn................ llnz. Nordostbahu . . Psaailbries«. Bodenkreditanstalt iu Gold............. in österr. Währ. . . Nationalbank........... Ungar. Bodenkredit- . Prioritäk-Gtkig. klisabethbahn, i.Em. Kerd.-Nordb. i. Eiiber ranz-2oleph-Bahn. >ali;.A-L»dwigb,l.E. Oest. Nordwest-Bahn Sicbenbürger Bahn Staalsbahn, I. Em-Südbahn » s Per». » 5 „ . Kriiatkos«. Kreditlose .......... RudolsSstistung. . . D«vis«a. London ................ Aekcksvrl«». Dukaten............ So Franc» .......... lOO d. Reichsmark Silber............. Geld IM'— Ni-— s«s-— s»so 1V7Ü5 l07'W 8S 8^ SS'IV St — SS— IVS — 10250 88-50 64 25 155-50 111 50 93-75 159-50 1SL5 122 25 5-77 9-79 6025 106 70 Ware 106 50 11250 24650 es — 107 75 107 7-90 — 98-30 S4Ü0 9350 106 50 89-25 103 — 88 75 64 50 156'-112 — 94 — 160 — 13-50 -82 35 5 79 »80 60 35 106.80 Telegrafischer Kursbericht am 5. April. Papier-Rente 60 40. — Silber-Rente 64 50. — Gold« Rente 72-10. — 1860er Staats-Anlehen 110.25. — Bant» acticn 794. — Kreditactien 208 25. — London 122 25. — Silber 106.80. — K. k. Mttnzdukaten 5 76. — 20-Francs-Stücke 9 78. —100 Reichsmark 60 25. Druck von Jg. v. Kleinmayr L F e d. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Kür die Redaction verantwortlich: Franz Müller.