EchnstltU»,,: Rr. 6. l«Ic»d°» <4ftnest-(cteH'n -W«5jH>k» «ft I, iVni-*3nto M.K«. örraaltiBfl: RathanSgaffe Vt>. S XücMra Rt. tl, biltrallaa Bezug. » -scapn Di ch Ml fit tqim r *4<*lt!fl»rt| ...»»» SalMtMl ....Kr« amtsW». . . . K Um» Wa «tlil ntü jjafttBaai »I «€■* ! tNeitciton« . . . K ftatMttct« ....»»— . ... K W — Mil Muslim» CTtkfca M Mi BftmtittllCrir n MätniMiMtNi. (taiektldt TdovAckmiMtt Itltra hl i«: IMuftdaaw Nr. 35 Cilli, Mittwoch dcn 3. Mai t916. 41. Jahrgang. Wirtschaftliche Ergänzung und Vrrrinigung. Die erstaunliche Wirtschaftskraft de» Norden» ist nach Naumann kein reinet Ergebn»« drS Verstände«, wenn man Verstand als Beweglichkeit deS Geiste« i» allgemeinen ausfaß«. Da, Wesen und die Kraft der erfolgreiche« Norddeutschen liegt darin, baß sie zäh sind, bei der Sache bleiben und sich und andere in einen geregelten Gang zu zwingen w.,len. «l« einzelnen Menschen findet Nanmann den Oester-reicher ebenfall« fach» und sachkundig al« den Nord-deutschen, e« fehlt »ber in Oesterreich jene« gesteigerte ArbeitSziel und ArdeitSverfahren al« Maffenerschei-«ung. welche« da« Wesen de« neudeuts len Wirtschaft«-geiste« ausmacht und au« diese« Mangel erklären sich die verschiedenen Rückstände, die da« österreichisch «»garische Wirtschaftsleben gegenüber dem relch«d«ut-schcn ausweist. Die Ergiebigkeit de« österreichisch ungarischen Lande« ist nicht io entwickelt, wie sie e* Mit den Hilftmitteln der Neuzeit und auf Grund der Bodenschätze und Bevülkcrung«kräfle sein sollte. E» ist nicht so, »l« ob die österr.<«ngar. Wirtschaft keine Fortschritte mochte. Im Gegenteil, sie schreitet fort, wird ergiebiger und vielgestaltiger, aber sikjhSlt nicht ganz echcitt mit dem Vorangehen Deutschlan!« und mit dem Nachdrängen kleinerer aufsteigender Völker. Zwar Böhme» ist fast wie da« angrenzende Deutschland geworden, aber je weiter man in die Mitte und den Osten der Donauländer kommt, desto mehr Hüngen Bleigewichte an den Füßen derer, die »»rwärt« wollen E« ist noch viel unbeholfene Armut da, diel verlorene Mthe. viel Regiern« ohne eigent-liche« Lebensziel. Da» drückt als Last und gelegentlich auch al« Borwarf und nur wenige starke Per-fönen heben sich ganz üder diese Gefühle hinweg und gehen tapser und erobernd ihren Mg. Die Mängel der österreichisch ungarischen Wirt-fchast«Politik finden nach Naumann ihren sichtbaren Ausdruck in den Zahlen der Au«wauderungSbewe-gung. Sine gesunde Volkswirtschaft braucht ihre Sin-der «ich» abzustoßen, sondern wirkt anziehend und behält die Ueberzähligen zur Vermehrung de» Ge-werbe« bei sich. Auch da« Donaureich soll und will Kas gistcherte Holdstück Erzählung von Jgo Schall Der unglückliche Kaiser Maximilian von Mexiko, unvergeßlichen Andenken«, war ein Schwager de« »erblichenen König« Leopold II. der Belgier. AIS die bekannte Tragödie mit dem Tode de« allzu «rtraueusseligen österreichischen Erzherzogs ihr beklagenswertc« Ende erreicht hatte, strömten auch die vielen „Freiwilligen- (von denen die meisten gar nicht mehr in Altion gekommen waren), welche zur Hilfe des Genannten »ach Mexiko entsendet worden waren, wieder in ihre Heimat zurück, darunter waren wie leicht begreift ch auch viel» Vrlgier. Sie alle mußte» nun Beschäftigung und Dienst suchen, bezw. untergebracht werden. So wurde denn auch in dem Engrv» Geschäft, in dem ich 1867 in Brüssel tätig war, solch ein Mexikai« — wie diese unverrichteter Sache retour gekommenen Freiwilligen genannt wurde» — als WarenauSträger und «ürodiener aufgenommen. Der. selbe war geweckt, anstellig, willig und, wa» unbe-dingt notwendig war, beider Lande«iprachen (fta»> zösisch und vlämisch) in Wort und Schrift mächtig; daher für seinen neuen Posten gut geeignet. Nun galt e« »ber, seine Ehrlichkeit zu erproben, weil dem Prinzipal infolge seiner großen Nervosität beim Geldzählen, immer einige Münzen am Boden fielen, die sich teilweise verrollten, nicht gleich aufhören ein Kinderland für fremde Wirtschafte» zu sein. Eine weitere dringende Frage ist die uach dem Ertrage der Arbeit. Wenn hundert Menschen eine Arbeit fertigstellen, die von sechzig Menschen gemacht werden kann, s« ist e« ohneweitn« klar, daß die Hundert schlechter gekleidet und genährt sein müssen als die Sechzig. Diese Ungleichheit bildet einen Haupt-unterschied zwischen der reich«deutscht» und der öfter-reichisch ungarischen Wirtschaft und e« muß zur Be-feiliguug dieser Gegensätze eine Annäherung der in der alte« Arbeitsweise verharrenden an den Arbeit«-gang der Vorgeschritteneren gesucht und gefunden werden Dabei wird die Staatsverwaltung mit gu> tem Beispiel vorangehen und Sorge tragen wüssen, daß die StuatSgeichifte von weniger zahlreichen, aber besser bezahlten Beamten geleistet werden; denn wirtschaftlich ist der Staat »m besten verwalte«, der die meiste öffentliche Arbeit mit den wenigsten An-gestellten durchführt. Aehnliche Verschiedenheiten, die einer Ausgleichung undjAnnäherung bedürfen, zeigen sich auf dem Gebiete der Landwirtschaft. Ungarn hat bei seinem gesegneten Boden ungefähr den halben Ertrag pro Hektar al« Deutschland. Mit anderen Worlen: Deutschland erzeugt aus eem halben Weizendoden iu manchen Jahren dieselbe Menge, zu der der Ungar den dop-pelten Boden braucht. Dazu aber kommt noch, daß in Deutschland der Hektar, obwohl er fast doppelt soviel trägt, von weniger Arbeitskräften bearbeitet wird als in Ungarn. Um diesem Mißverhältnis ab-zuhelfen, ist die Erweiterung und Einführung de« maschinellen Betriebe« und die Beschaffung und Verwendung künstliche« Dünger« notwendig. Würde Ungarn seine landwirtschaftliche Erzeugung steigern so ließe sich allmählich ein Zustand erreichen, der die Ernährung Mitteleuropas von jeder fremden Zufuhr unabhängig machen würde. Wa« das für die Zukunft bedeuten wütde, können wir am best«» au« den Er-nährungstchwierigkeitea und wirtschaftlichen Svrgen der gegenwärtigen KriegSz.it begreifen und ichätzen. In ähnlicher Weise wie bei der Landw'rtschaft er-geben sich auch bei der industriellen Erzeugung Un» gleichheiten zwischen dem reichSdeutschen und dem österreichisch-ungarischen Wirtschaftsgebiete. Dir Wirt fch«ftliche« Gegensätze und Verschiedenheiten, dre heut« zwischen Oesterreich-Ungarn und dem Deutschen Reiche gesunden werden konnten un>> e« der Redlichkeit deS jeweiligen BürodienerS, hier de« Mexikaner« Guil> lamne (Wilhelm), überlassen blieb, die beim «»«-kehren hernach gefundenen Geldstücke auf da« Pult feine« Herrn zu hinterlegen. Ein gewisses Mißtrauen aber war gerechtfer» tigt, den» e« ging die Rede, d«ß unter den aus Mexiko zurückzekehrten Freiwillige» diele Tauge« nichts'? feien. G hatte schon wiederholt in der Früh ein Gold- oder Silbergeldstück aufgehoben und hinter-legt; auch gemeldet, war aber feite»« de» Herrn immer nur kurz beschieden worden Dadurch wurde er aber stutzig und äußerte sich gekränkt: „Man stellt mir nach; da muß ein Ende gemacht werden." AIS nun einmal ein Goldstück gefunden wurde, wo Tag« zuvor keine größere Geldsumme durch die ner-vösen Finger de» Prinzipal» gega gen war, da fiel auch mir die« aus und ich mußte Guillamne's Ber-mutung beipflichten. Ei»e« TageS nun war wieder nicht» gefunden worden, das Finden hätte stattfinden müssen. Da» MäuSchen hat sich endlich gefangen, dachte der Prin-zipal und bald erging an mich die Aufforderung: „Rufen Sie Giullamne." Ich gab da» für denfel-ben bestimmte Glockenzeichen, worauf sich mit »cm alsbald Erschienenen folgende« Gespräch entspann: „Haben Sie heute beim Ausk'hren nicht» zesun-den?" Hierauf ausweichende Autwort seitens de« bestehen, find »ber vor 50 oder 60 Jahre» in m Donner der Kanonen darüber mit un« rede»; an un« aber liegt e«, ob wir höre» »ollen. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte de« österreichische« Generalstabe«. 29. April. Amilich wird verlautbart: Nördlich von Mlynow an der Jkwa warfen Abteilunge» der Arme« Erzherzog Josef Ferdinand d«n Feind auS seine» Borsteüunge«; «« wurden ei« russischer Offizier, 180 Manu und ein Mafchi«engewehr eiu-gebracht. Sonst die gewöhnlichen Geschützkämpse. 30. April. Nördlich von Mlynow find unsere Abteilungen vor überlegenen ruffischen Angriffe« au« dcn »m 28. April erkämpfte« russische» Borstellungen wieder zurückgenommen worden. Die Zahl der gestern gemeldeten Gefangenen ist aus mehr al« 200 angewachsenen. Der Stellvertreter de» Ches» de« Generalstabe«: v. Höser, Feldmarschall-Leut»anl. G. ,,E« muß sich aber etwa« gesunden haben, de»» gestern ist mir ein 20 Frank« Goldstück entfalle», da» mir nicht gemeldet beziehungsweise zurückgegebe» wurde." »Dann will ich gerne nochmals nachsehe», den» ich hatte mich heute früh ein wenig verspätet und mußte mich daher sehr tummeln." Nach diese« Worten bückte sich G>, um eine Weile zum Scheiue herumzukritchen. Plötzlich rief er: „Tenez (Sehe* Sie), da hat Jemand ein Goldstück an die Diele angenagelt; vielleicht ist dies das Gesuchte." Und rasch hatte er mit Hilfe feint« TafchenmefserS da« an feinem Rande mit drei dreitköpfigen Zwecke» festgehaltene Goldstück l»»geldst und feinem Herr» eingehändigt. Nun hätte man bei oem cholerischen Temper»« ment des Gestrengen glauben sollen, daß ein sürch» terlicher Austritt erfolgen müßte, «a« aber nicht eintraf, sodaß G mit einem tüchtigen Verwei», solche Farcen (Posfeniptele) künftighin zu unierlassen, vor» dethand davonkam. G. rechtfertigte sich damit: .Er werde früh während de» Au»kehren» öfter« zu irgend ei»er Hilfeleistung in die Privatwohnung abgerufen. Wen» sich n»n — um einen Echabernak zu spielen — jemand in» Koiitor einschliche und die für ihn aus-gestellten Geldstücke wegnehme, wa» dann? Um die« sem vorzubeugen, sei er auf die Idee gekommen, die Minzen jeweilig durch Anzwecken zu sichern." Sehe S Deutsche Placht stummer 35 Sie Berichte der Deutschen Oberste» Heeresleitung. 29. April. Sudlich de» NaroczseeS machten un-sere Truppen gestern eine» Vorstoß, u« die am 2K. März zurückgewonnene Beobachtungsstelle wei-let zu verbessern. Ueber die vor dem 20. März von uns gehalleneu Gräben hinan» wurden die russischen Stellungen zwischen Stanorocz« und Stuchowce ge-nommen. 5SV0 Gefangene mit 5>L Offizieren, dar-unter 4 Stabsoffizieren, ein Geschütz, 28 Maschi-ncnqewchre, 10 Minenwerfer, find in unsere Hände gefallen. Die Russe» erlitte» außerdem schwere blu-tige Verluste, die sich bei einem nächtlichen, in dich-ten Massen geführten Gegenangriff »och stark er-höhten. Der Feind vermochte keine» Schritt de« verlorenen Boden» wieder zu gewinnen. Unsere Lust-schiffe griffe» die Bahnanlage» bet Wenden »nd an der Strecke Dünaburg—Ryezica an. .'10. April. Südlich des Narocz»Se«S wurden »achli »och »ier ruffische Geschütze und ein Maschi-«enzewchr erbeutet, sowie 83 Gesangene eingebracht. 2. Mai. Am 1. Mai wurde» die militärischen Anlage» im Moon-Sund und von Pernau von einem Marinelusischiff mit gutem Erfolg angegriffen. Da» Lustschiff ist unbeschädigt gelandet. Gleichzeitig belegte ein Geschwader unserer Seeflugzeuge die mili-tärischen Anlagen und die Flugstation von Papen» Holm aus Orosel mit Bomben und kehrte unversehrt zurück. Gute Wirkung beobachtet. Ein feindliche» Flugzeuggeschwader wurde au demselben Tage gegen unsere Marineanlagen in Windau angesetzt, mußte ober, durch die Abwehr gezwungen, unverrichteter Sache zurückkehren. Gegen Frankreich und England. Große» Hauptquartier, 29. April. Aus der Front zwischen dem Kanal La Baffee und Am» »»dauernd lebhafter, sür un» erfolgreicher Minen-kämpf. In der Gegend »on Givenchq en-GoHelle machten wir neue Fortschritte und wiesen dagegen zwei angesetzte starke englische Handgranatenangriffe blutig ab. Im MaaSgebiete sind abermal» sranzi-sische Gegenstöße an der Höhe „Toter Mann" und östlich davo« zum Scheiten, gebracht worden. Unsere Abwehrgeschütze holten südlich von Maronviller» (Champagne) einen französische» Doppeldecker her-u»ter; seine Jnsaffen sind tot. Oberleutnant Volke schoß südlich »on vaux da» 14. feindliche Flug-zeug ab. 30. April. Mehrfach wiederholten die Englän-der ihre Gegenangriffe bei Givenchh-en-Gobelle, ohne einen Erfolg zu erringen. Nördl ch der Eomme »»d nordwestlich der Oise fände» für un» erfolg-reiche Patrouillengefechte statt. Link» der Maas griffen gestern abend starke französische Kräfte unsere Stellungen «uf der Höhe „Toter Mann' und die «»schließenden Linien bi» nördlich de» Caurette»-Wäldchen an. Nach hartnäckigen Kämpfen aus dem Ostabfalle der Höhe ist der Angriff abgeschlagen. Recht« de» Flusse» scheiterte ei» sei«dlicher Vorstoß »ordwestlich de« Gehöste» Thiaumont. Ein deutscher Wiewohl da» nur eine nicht übel erfundene Ausrede war. welche zugleich die DiebSfalle in» Lächerliche ziehen sollte, kam der SHes in seiner Verblüffung nicht gleich daraus und entlieh G. mit einem ,v'v«t bion* (Schon gut). Aber im Verlaufe der nächsten Tage, nachdem dem Prinzipal die rich-tige Kenntnis gekommen fein mochte, folgten dann »och verschiedene nicht mißzuverstehende „Andeutun-ge»" an G. Mit der „Aufstellerei" war e» zu Ende. Wohl rollten noch immer Geldstücke zur Erde, e» wurden immer wieder welche gesunden, dem G. aber, der d«ri» eine gewisse Uebung erlangt hotte, nicht ent-gingen und von ihm den Ehes übergeben wurde». Trotzdem w«r »n Guillamne nicht« daran; er ließ da» sich Verstelle» bald sei» und zeigte sein wahre» mexikanische» Naturell. An ihm betätigte sich der üble Ruf. welcher den mexikanischen Frei-willigen anhing. Wenn auch »icht gerade wegen Diebstahl oder Veruntreuung, so doch wegen Unbot-mäßigkett und großer Vernachlässigung seiner Oblie-genheiten wurde er endlich entlassen. Ich ahnte damal« nicht, daß ich in einer spä« tete» ersten Stellung viel mit Mexiko, mit seinem »»fnahmSsähigen große» Konsum und den Sendun-ge» dahin zu tu» habe« würde. Ich halte dann oft Gelegenheit, mich wegen .verspäteter Lieferung" de» retourgesandten belgische« Freiwillige« G. — dem Mexikai« — und seine« ««genagelten Leopoldor zu erinnern. Flieger schoß über Lerdun-Belleray im Kampfe mit drei Gegnern einen derselben ab. 1. Mai. Im allgemeinen ist die Lage unver-ändert. An der Höhe „Toter Mann" wurde auch gestern hestig gekämpst. Unsere Flugzeuggeschwader belegten feindliche Truppenunterkünfte westlich und Magazine südlich vo« Verdun ausgiebig mit Bomben. Ein französischer Doppeldecker wurde östlich von Noyo» im Lustkampse abgeschossen. Die Jnsas-sen sind tot. 2. Mai. Südlich von Loo» drang in der Nacht zu» 1. Mai eine stärkere deutsche Offizierpatrouille überraschend in den englischen Graben ein. Die Be-sa'.ung fiel, soweit sie sich n'cht durch die Flucht retten konnte. Im MaaSgebiete haben sich die Ar-tilleriekämpse verschärft. Während die Infanterie-tätigkeit recht» de» Flusses auf Handgranatengefechte vorgeschobener Posten nordöstlich vo» Avoucourt beschränkt blieb, wurde südlich der Feste Douaumont und im Cailettewalde abend» ein französischer An-griff von unseren Truppen in mehrstündigem Nah-kämpf abgeschlagen. Unsere Siellungen sind restlos gehalten. Wie nachträglich gemeldet wurde, ist am 30. April je ein französische» Flugzeug Über der Feste Ehaume westlich und über dem Walde von Thierville südwestlich der Stadt Berdiin im Lustkampfe zum Absturz gebracht worden. Gestern schoß Oberleutnant Lölke über dem Pfefferrücken fein 15., Oberleutnant Freiherr von Allhaus nördlich der Feste St. Michel sein sünste» feindliche» Flugzeug ab. Oberste Heeresleitung. Der Krieg gegen Italien. 29 April. Amtlich wird Verlautbart: Gestern nachmittag» hielt der Feind da» Plateau von Do> berdo und den Görzer Brückenkopf sowie einzelne Ortschaften hinter der Front unter lebhaftem Ge-fchützfeuer. Unsere Flieger belegte» die Bahnhise von Cormon» und San Giovanni di Manzano mit schweren Bomben. Auch an der Dolomitensront war der Artilleriekamps stellenweise ziemlich heftig. Am E«l di Lana wurde ein neuerlicher seindlicher Angriff aus unseren Gratstützpunkt abgewiesen. 30. April. Die Geschüykämpse, die an vielen Stellen geführt wurden, gingen nicht über da« ge-wöhnliche Maß hinaus. Zeitweise stand die Stadt Görz wieder unter Feuer. Unsere Flieger bewarfen die seindlichen Barackenlager bei Villa Vic:ntina mit Bomben. Nach glücklich bestandenem Lustkampse kehr-ten sämtliche Flugzeuge wohlbehalten heim Bei San Daniele de Friuli kämpfte ein eigener gegen vier seindliche Flieger und zwang einen davon im Sturzfluge niederzugehen. Im AdameUo Gebiete grif-fen italienische Abteilungen, die von Doffon d« Ge-nova vorrückten, unsere Stellungen am Topeto Paß an. Der italienische Preßberichl vom 28. April ent-hält die gänzlich ersundene Behauptung, daß unsere Infanterie immer häufiger von Explosivgeschcffen Gebrauch mache. Demgegenüber sei nur festgestellt, daß die italienischen Handlungen wider d->» Völker-recht (Verwendung von Explosivgeschossen und Ga»-granaten, Beschießung deutlich gekennzeichneter Sani-tätsanstalten, Kirche», Klöster usw.) als zu häufig v »kommend, nicht «ehr verzeichnet werde». 1. Mai. Im Adamello Gebiete wiesen unsere Truppen die seindlichen Angriffe, die sich h«uptsäch-lich gegen den Fargonda-Paß rich'.cten, unter be-trächtlichen Verlusten der Alpini ab. 2. Mai Bei de« Kämpsen iai Adarnellogebiete wurden 87 Alpini gefangen. In den Dolomiten griffen die Italiener heute früh unsere Stellungen auf der Croda del A«cona und am Rufreddo an. Beide Angriffe, wurden «bgefchlagen. Der Stellverucler des Ehes» des Generalstabe»: v. Höjer, Feldmarschall Leutnant. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen de» türkischen Haupt- quartier»: Die Engländer übergeben Kut el Amara an die Türken. Au» Konstantii'opel, .9. April wiid gemeldet: General Townihend hat die Uedergad« von Kut el Amara mit allen in der Stadt besindlichen Geschützen sowie die Zahlung einer Million Psund in barem unter der Bedingung angeboten, daß er die Ermäch-tigung zum freien Abzug mit seinem Heere erhalte. Diese» lächeiliche Angebot wurde natürlich sofort «b-geleht. Die de«!iche oberste Heeresleitung teilt am 29. d. mit: Die i« Kut el Amara eingeschlossene englische Truppenmacht hat sich dem Upseren türkischen Belagerer ergeben müssen. Mehr al» 13.000 Mann kriegSgesangen. Die Engländer erlitten in den Kimpse« um Kut el «>ara Verluste von etwa 20.000 Toten; die Beute ist noch nicht festgestellt. Gefangen si«d: vier Generale, 240 englische und 270 indische Osfiziere. Der Oberkommandierende Halil-Pascha ließ Town-sheud den Degen. 1. Mai. U«sere Seeleule brachten in den letz-ten Tag?n an den Küsten de» Schwarzen Meere« drei Schiffe zum Sinken, deren eine» durch Artil« leriefeuer vollständig zerstört worden war. Außerdem wurden »ier beladene Segelschiffe versenkt. Kaukasus-front. Die seindlichen Streitkräste, die am 25. April unsere westlich von Mu'ch im Norden de» Berge» KoSma ausgestellten Truppen angegriffen hat!en, mußten nach siebenstündigem Kampfe den Rückzug antreten. Eine Anzahl Gesangener siel i» unsere Hände. Ei«e feindliche Abteilung in der Stärke etwa eine» Regimentes, die am 28. April einen Teil u»-serer im Abschnitte südlich von Aschekale befindlichen Streitkräste augegriffen hatte, wurie mit Verlust« zurückgeschlagen und überließ un» eine große Menge Lebensrnittel. Dem Feiode, der in der Nacht vcm 29. aus de» 30. April den Abschnitt de» westlich vo« Aschekale gelegene« Hügel» 260 angegriffen hatte, war e» zunächst gelungen, einen unserer Schütze»-graben zu besetzen. Der Graben wurde jedoch von un« nach einem Gegenangriffe mit dem Bajonette zurückgewonnen. Der Aufstand in Irland. Wie „Daily mail" meldet, beträgt die Zahl der Aufständischen in Dublin hundertzwanzig«ausend. Zeder einzelne besitzt ein Gewehr, auch einige M«> schine»gewehre sind den Ausständische« verfügbar. Die Zahl der Tote» und Verwundeten ist sehr groß. Auch einige friedlich« Bürger kamen um» Lebe». Den Regierungstr^ppen wird allerort» verzwe'felter Widerstand geleistet. Amerika—Deutschland Der Berliner „Lokalanzeiger" meldet: Die deutsch-amerikanischen Verhandlungen sind noch nicht zum Abschluß gelangt. Botschafter Gerard weilte im Hauptquartier, wo er zur kaiserliche« Hoflasel gel«-den war und ist wieder nach Berlin zurückgekehrt. Am valkan. Da» Reuttrbureau meldet au« Athen vom 29. April: Die Frage des TraniporteS der serbl-scheu Truppen durch griechisches Gebiet bildet fort-gesetzt das allgemeine Gesprächsthema. Ihrer zukunf-tigeu Entwicklung wird ungeduldig entgegengesehen. Die griechische Regierung hat geantwortet, daß sie die Eisenbahnen niemals übergeben und dem Durch-marsch derselben niemals zustimmen würde. Sag »rur Erficht. Die große Pariser Konferenz, in der die „völ-lige Einheit de» VierverbandeS" zum so und so viel« ten Male festgestellt wurde, scheint eine« neuen Ab, schnitt der Geschichte de» großen Kriege» eröffnet zu habe«. AIS die diplomatischen und militärische» ver» treter deS ViervcrdandeS damal« auseinanderginge», versicherte man, daß da« militärische Zusammenwirken nunmehr b S i» all.' Einzelheiten vereinbart sei und dasselbe erfreuliche Ergebn:» auch hinsichtlich der politische» Erfordernisse gelte. Inzwischen ist Zeit genug verstrichen, um diese Ergedniffe der Pa» riser Konferenz reisen zu lassen und saßt man alle Erscheinungen, die biebei in Betracht kommen, zusammen, so ergibt sich folgendes: Der Borstoß auf Holland ist auf unerwartete» Widerstand gestoßen und um die Niederlage zu leug» nen, mußte man der Well vorlügen, daß aus der Pariser Konferenz Holland gar nicht einmal erwähnt ivoroen sei. Die Landung r»ssischer Truppen in Marseille bat einen Teil der Pariser Presse zwar in r«M ftieubenriusd) versetzt, allein der Umstand, dav man nicht erfahren kann, wie viel Russen ge» landet und ob diese» Elitekorps" nicht etwa au« im Auslande aufgegriffenen russischen Untertanen oder gar auS verkleideten Serben bestehe, gibt der Landung etwas Operettenhaftes. Auch in der Bier-verbandSpreffe selbst hal man diese Empfindung, denn der Streit darüber, wer Frankreich bei Lerdnn mit Truppen beistehen soll, ist durch die Landung in Marseille nicht gegenstandslos geworden, sondern hat sich seitdem erheblich verschärf«. Clemcneeau be-schwer» sich bitter darüber, ddß England Frankreich im Stiche laffe, der „Manchester »uardian" erwi. dert, daß diese Angriffe geschmacklos seien uud Eng-l«nd bisher keinerlei Vorwurfe über die französische Nummer 35 Denische Macht oeüe 3 Kriegführung erhoben habe, trotzdem über die sran» zösifche Flotte manches zu sagen wäre; Sidney Law endlich fordert Italien aus, sofort 600.000 Man» nach Berdun zu schicken, worauf der „Carriere della Sera" ziemlich grob erwidert, daß da« England gar nicht? angehe, sondern in dieser Sache da italienische Generalstab allein zu entscheiden hab« und dieser ge-gen «ine Entsendung italienischer Truppen in da« Ausland sei. In dieser für Frankreich wenigstens wichtigsten Frage scheint also die Pariser Konferenz völlig versagt zu haben. Eines ihrer positiven Ergebnisse scheinen jedoch die neuen gegen Sriechenland erqris-senen Maßnahmen zu sein und ebenso der von Eng; land unternomm ne Versuch, die Blockade zu »er» schärfen und die Neutralen zu zwingen, einen erheb-lichen Teil ihres Schiffsraumes dem Vierverbande zur Verfügung zu stellen. Ob die letzte Wilsonsche Rc»e mit den Beschlüssen der Pariser Konferenz im ursächlichen Zusammenhange steht, wud sich erst später einmal aklenmäßig feststellen lassen, d:r Zeit-punkt und die Umstände, unter denen sie nach Ber-li» gerichtet wurde, machen sie jedenfalls aber zu einem wichtigen Faktor für die Gestaltung der Dinge in der nächsten Zeit, denn neben der Frage, w e der Vierverband mehr Truppen in» Feld stellen könne, bildet die de« Eintrittes der Vereinigten Staate« in den Kiicg, den wichtigsten Gegenstand ber Bemühungen unserer Gegner. Die Truppenfrage scheint insofern gelöst zu sein als allgemein England angerufen wird, seine Feld-truppen beträchtlich zu vermehren, allein die Ver suche hiczu sind bisher gescheitert und die Tatsache, daß die englische Regierung sich genötigt sah, die provisorische Dieustpflichtbill noch in derselben Sitzung deS Unterhauses in der sie eingebracht worden war, auch schon wieder zurückzuziehen, läßt erkennen, daß hinsichtlich der parlamentarischen Durchführung der Vermehrung der englischen Slreiikräft« noch immer eine Unklarheit herrscht, die den Bestand des gegen, wärtigen Kabinetts geradezu in Frage stellt. Die dadurch akut gewordene Krise im englischen Kabinett wird aber noch durch die jüngsten Unruhe» in Jr-land verschärft. ASquith ist dadurch in die peinlichste Lage gekommen; einerseits hängt die Stellung der Liberalen von der Unterstützung der irischen Abgeordneten ab, andererseil» aber fordert die Mehrheit »es Unterhauses die stärksten Gcwalimaßregeln in Irland. Ob ASquith diesem Ansturm wird standhal-ie» können, hängt im wesentlichen davon ab, wie weit und wie tief die aufftändifche Bewegung in Irland reicht, was sich bei dcn widersprechenden Darstellungen, die Akquilh und Lansdowne selbst im englischen Parlamente gegeben haben, schwer beur-»eilen laßt. Dabei darf jedoch nicht anßeracht gelassen werden, daß die starke irländisch* Bevölkerung in den Vereinigten Staaten einerseits mit ungeheu-rer Erregung den Vorgingen in Irland folgt und die Befreiung Irlands wünscht, anderseits aber auch in der Wablpolitik der Vereinigten Staaten ein große« Gewicht hat. das sie umio entschiedener zur Geltung bringen wiid, je näher die Möglichkeit eine« offenen Bündnisse» zwischen dn Vereinigten Staaten und dem Vierverbande rückt. Ein solche« Bündnis muß dcn amerikanischen Iren in einem Augenblicke als vcrabjcheuungSwürdig erscheinen, wo England die irische Bewegung in der Heimat in einem Blut-bade ersticken wollte. Das Geständnis des Unter-staatSsekretärS Birell, daß die englisch: Regierung e« bei dem Ausbruche der irischen Unruhen für ihre Pflicht hielt, diese Ereignisse vor dem AnSlande und besonders vor Amenka geheim zu halten, ist sehr beachtenswert, denn es beweist die starke Wechsel-Wirkung, die zwischen der irischen Frage und den englisch amerikanischen Beziehungen besteht. Durch alle diese Ereignisse, die auf die groß: Pariser Konferenz gefolgt sind, hat der Lieiverband ein neue« Gesicht erhalten unv t« macht den Ein. druck, al« ob man in ihm brreit« einen hypokrati-Ichen Zug entdecken könnte. Tretet dem Roten Kreuz als Mitglied bei! Aus Stadt und Land. Zeichnet Kriegsanleihe bei der Spar-Kasse Wer KriegSanleihe zeichnen will und den hiezu notwendigen Bettag seinem Sparkassebuch zu entnehmen wünscht, vollzieht feine Zeichnung au«-schließlich bei der Sparkasse! Zeichnet man unter Hinterlegung eine« Sparkassebuche« anderswo, so dauert eS mehrere Tage oder Wochen, bis daS Spar» kasiebuch wieder in die Hände des ZcichnerS gelangt; denn da« Einlagebuch muß dann erst über den Um. weg derjenigen Stelle, wo gezeichnet wurde (Bank, Borschußverein, Steuer- oder Postamt, Postspar-kassenami) zur Sparkasse gelangen und von da wie-der über den Umweg bi« zum Einleger znrückkom-men. Hicdurch wird cine große Mehrarbeit verur-sacht, die in Zeiten eines so gt walligen Kriege« mit Rücksicht aus deu großen Mangel an Arbeitskräften vermieden werden muß. Wer also die gerechte Sache unseres Vaterlandes durch Zeichrung auf Krieg«, anleihe unterstützen will, der helfe auch unnütze Ar-beit ersparen. Derjenige, der mit seinem Sparkasse-buch zeichne» will, darf seine Zeichnung nur bei der Sparkasse vornehmen. Ein jeder kann bei dex Spar-kasfe zeichnen, auch Nichteinlcger. Beachte ein jeder die heutige Ankündigung unseres heimischen, gemein-nützigen und ältesten Geldinstitutes !>eS Unterlandes, der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. In der Kriegsgefangenschaft gestorben. Wie aus Pcrovek mitgeteilt wird, ist dort am 3. September 1915 der Feuerwerker Alfred Hühner-dein gestorben. Er war ein wackerer deuischer Giflier, der erfüllt von edler völkischer Begeisterung und ernstem Pflichtbewußtsein seinen Mann überall stellt« nnd der guten Sache seine ganzen reichen Kräfte weihte. Ehre seinem Andenken! Soldatenbegräbnisse In den letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit bezw. Verletzung ge-storben sind, am städtischen Friedhofe zur letzte» Ruhe bestattet worden: am 30. April Ins. .Israel Druck-mann de» L.-J. R. 37, am 1. Mai In f. Jstvan Heidler deS Honw. J. R. 1, Ins. Zanos Palesak deS Honw -J.-R 9, am 2. Mai Ins. Gvuro Vr-doljak deS L.'J.-R. 37. Die Rote Kreuz-Woche begann Sonntag und Montag mit einem frischen und fröhlichen Kinderkreuzzuge gegen unser« vpferfrohen Taschen. Die Gassen waren reichbelebt mit einer festlich gestimmten Kinderschar, deren leuchtende Augen auch dem größten Knicker einen Obulu« für daS Rote Kreuz ,u entlocken vermochten. Unsere Jugend ist für solche Sache» ganz ausgezeichnet geschult und c« muß ihr für die tüchtige Mitarbeit der wärmste Dank gezollt werden. SamStag und Sonntag wird der Verkauf von Abzeichen de« Roten Kreuzes durch, geführt und eine Sammlung von Hau« zu Hau« auf Grund von ZeichnungSdogen reranstallel, welch, vom Stadtamte auSgegelxn werden. Niemand ver-säume e». die Roten Kreuz-Aufführungen deS städtischen LichtspieleS am Samstag und Sonntag zu besuchen. ES besteht sichere Hoffnung, daß die Stadt einen sehr bedeutenden Sammelertrag dem Roten Kreuze wird zuführen können. Daß größere Veran-staltungen nicht möglich sind, ist sehr zu bedauern und lediglich aus den Umstand zurückzuführen, daß e« dermalen in der Stadt an geeigneten Räumlich-feiten fehlt. Der Landesschulrat hat in seiner Sitzung vcm 27. v. ernannt: die desinitiv« Lehrerin in Spi-tat a. S. Martha Sager zur definitiven Lehrerin an der lechsklassigen MädchenvolkSschule in Kindberg; die provisorische Lehrerin an der dreiklassigen gemischten Volksschule in Tüchern Ludmilla Fischer zur definitiven Ledrerin daselbst; die provisorische Leh. rttin an der scchsklafsigen gemischten Umgebung». Volksschule in Hochene g Joiefine Exel. geb. Eerne, zur definitiven Lehrerin daselbst; die provisorische Lehrerin an der vierNastigen gemischten Volksschule in St. Leonhard bei G-oßsonniag Antonia Rebolj zur drsiniven Lehrerin daselbst; di« Lehrersupplentin in Nrukirchen Rosalia Pak zur Lehrerin an der vier-klassigen gemischten Volksschule in Trennenberg; die definitive Lehrerin in El. Martin b. W. Emilie Duller zur desinitiven Lehrerin an der vierklassigen gemischten Umgebungsvolksschule in Windischgraz. Zur Kenntnis genommen wurde: die Errichtung eine# französisch«,, Sprachkurse« für schulpflichtig«, d>c Mädchenbürgerschule in Cilli nicht btsuchende Mäd-chen und eines Kurses auS deutscher Literaturgeschichte für bereits der Schule entwachsene Mädchen dr.rch die Fachlehrerin Melanie Premschak in Cilli. Der Hohner Marsch. „Hurra in« Feld" unsere» beimischen Tondichter« Herrn Eduard In-terberger ist nunmehr gedruckt im Verlage der Vuch-Handlung Georg Adler, Eilli, Haup'platz erschienen und auch in der Buchhandlung Fritz Rasch erhält-lich. Die Klavierbegleitung für 2 Hände ist in jeder Beziehung vorzüglich gelungen und leicht spielb.rr. Der Marsch, welcher bekannilich dem Obersten und dem Offizierskorps unseres ruhmbedeckten Hausregi-mentes gewidmet ist, kann zweifellos als einer der gelungensten Mililärmärsche bezeichnet werden und wird, da er nun endlich im Drucke erschienen ist, hoffentlich jene Verbreitung finden, welche ihm ge« dührl. Für die Labestelle am Bahnhof baden freundlichst gespendet: Frau Emilie Sztupka 3 K, ein Buch. Zeitungen und 200 Zigaretten; Frau Pepi WidemSek 10 K; Frau Hauptmann Elle Renß 100 Zigaretten; ein Freund de« Wobltun« 50 K; Herr Joses Achleitner l0 Wecken seine« Brat; Fräulein Alice von SuSic 500 Zigaretten; ein l'e-ber Oitergruß 200 k; „Gute Festtage* 10 K; Herr Rod »ahmSfällen. wie bei hochgradigem MaraSmuS, schweren fieberhaften Erkrankungen, schweren Erkran-kungea der Verdauung«organe, bei denen eine Diätkur äztlich verordnet wird, kann künstighin über amtsärztliche» Antrag die Bewilligung zum Bezüge von Weißbrot vom Lladtamte erteilt werden. Oeffentliche Impfung. Die diesjährige öffentliche Impfung findet a« Freitag den 5. Mai um 4 Uhr nachmittag« am Stadtamte statt. All« Ungeimpftrn, sowie alle jene, die vor mehr als sechs Jahren zum letztenmale geimpft wurden, werden anf» gefordert, zur Impfung zu erscheinen. S« wird noch besonders daraus aufmerksam gemacht, »aß für Ret-se» im Kriegsgebiete der Nachweis der erfolglen Impfung unerläßlich ist. Die Impfung ist für jeder-mann unentgelilich. Der Termin für die Schulimp-sungeu wird an Schulleitungen vom Amitarzt« in kurzem Wcgc bekannt gegeben «erden. Städtisches Ltchtspiel Auch die letzten Darbietung?" unserer Lichtspielbühne standen i« Wege immer regeren BewchcS. fodaß die auSverkeuf-ten Häuser veemutlich bald die Regel bilden werden. Die LandschastSbilber aus dem Elbetale müssen all das Reize, dste bezeichnet werden, womit un« die Leitnng un ereS LichtspieleS bisher erfreute und die vielen Deutfchböhmen, die sich in unserer Stadt nie-dergelassen haben, fanden da au wirklich eine große Freude. Da« Drama „Flecken auf der Ehre" mit feinen stark verschlungenen Linien wirkt« durch di» packend«» Ezcnen, während Gotihold Wunderlich« Traumfahrt die alte Weisheit bewährte, daß di» Schneider ein besonderes Talent zu glücklichen Träu-nun besitzen. Die Vorstellungen am SamStag und Sonnlag werden zugunsten dei Roten Kreuzes ge-geben. Mahnahmen zum Schutze der heran-wachsenden Jugend vor Verwahrlosung. Der Statthalter ha» bi« auf Weiteres angeordnet: Jugendlichen ist da« labat>auchen auf öffentlichen Wegen, Straßen, Platzen und anderen öffentliche« Orten verbuen. Ohne Begleitung erwachsener Auge» höriger, Vormünder, Pfleger oder sonstiger AufslchtS-Personen (Lehrer, Dienst- oder Arbeitgeber, Lehrher« ren oder deren Stellvertreter usw.) ist Zugendlichen Seite 4 der Besuch von Gast« und Schankwrrtschaften (Gast-und Kasfeehäufern, Wein-, Bier- oder Kaffeefchänken, Automatenrestaurants u. dgl.) überhaupt verbalen. Nach 9 Uhr abend» (in der Zeit vom 1. Oktober bi« 30. April aber schon nach 8 Uhr abends) ist den Zugendlichen der Zuteilt in Saft- und Schank-statten der erwähnten Art «»er da» längere Verwei-len in denselben auch in Begleitung Erwachsener nicht gestattet. Uebertretungen oder Umgehungen dieie» verbot.» werden allensall« auch a>, den mitschuldi-gen Gast- und Schankgewerbeinhabern, bezw. den verantwortlichen Aussicht»» oder Begleitpersonen »ach den Ltrasbestiaiwungen dieser Verordnung geahndet. Die Einkehr aus Wanderungen, Ausflügen oder Rei-sen zum Zwecke der Einnahme »on Mahlzeiten oder Ersriichungen, sowie der Bciuch de» ständigen Kosthause» zur regelmäßigen Einnahme »er täglichen Mahlzeiten fallen nicht unter diese Verbote. Jugend-lichen ist das beschäftigungslose Herumtreiben auf össenllichen Wegen. Straßen, Plätzen und anderen vsseatlichen Orten »ach 9 Uhr abend» (in der Zeit vom l. Oktober bi» 30. April aber schon nach 8 Uhr abend») verboten. Die politischen Behörden erster Znsta iz sind ermächtigt, nötigenfalls einen frü-heren Zeitpunkt festzusetzen. Dcn Inhabern von Vaiietee«, Singspielhalle« oder ähnlichen Unterneh-münzen ist «S verboten, Jugendlichen ohne Unter-schied, ob mit Begleitung Erwachsener oder ohne solche, den Zutritt zu ihren Veranstaltungen zu ge-statten. Der Verkaus ossenbar unnützer LuxuSgegen-stände oder Spielwaren unmittelbar an Jugendliche ist verboten. Unter Zugendlichen im Sinne dieser Beiordnung sind alle Personen männlichen und weid-lichcn Geschlechte» vor vollendetem 16 Lebentjahre zu verstehen. Der Wortlaut dieser Verordnung ist in allen Gast- und Scha»kstitle«, sowie in den Varie-tee« (Sivgspielhallen u. dgl.) an sichtbarer Stelle anzuschlagen. Uebertretungen dieser Verbote werden am strasmündigen Jugendlichen, allenfalls an der verantwortlichen AussichtSperson bezw. an dm Be-trieb»inhabern von der politischen Behörde erster Jn-stanz mit Geldstrasen von 2 bi» 200 Ä oder mit Arrest von 6 Stunden bi» zu 14 Tagen, allensall« mit der Sperrung de» Betriebe» geahndet. Gleicher-weise wird jede Handlung oder Unterlassung bestrast, die dahin abzielt, die in den vorstehenden Bestim-mungen «»»gesprochenen Verbote zu umgehen. Ju-geglichen ist der Besuch öffentlicher kinematographi-scher Schaustellungen nur dann gestattet, wenn diese Schaustellungen vor 8 Uhr abend» schließen und wenn ilberdie« der Inhalt derselben al» für Kinder und Jugendliche geeignet erklärt worden ist. Eine Kriegerheimstättenlotterie. Die dem Berein „Südmark" bewilligte 5. Wohltätig-teiislotterie wird diesmal al» Kriegerheimstätten-Lot-terie veranstaltet. DaS ReinerträzniS ist zur Errich-tung »on Kriegerheimstätten bestimmt, deren Errich-tung der verein Südmark" bereit» in Angriff ge-»o»men hat. Die Ziehung diefer Lotterie findet am 2S. Dezember 1916 statt. Angesicht» de« außeror-dentlich wohltätigen und schönen vaterländischen Zwecke«, der mit diesem Glückespiele verbunden ist, dars wohl eine ganz besonder« rührige Tätigkeit feiten« der Ortsgruppen de» Bereine« „Südmark" erwartet werden. Es ist aber auch bestimmt zu er-warten, daß außerhalb deS Vereines „Südmark" stehende volkskreise diesem Unternehmen ihre werk-tätige Unterstützung zuteil werden lasten. Die Ortsgruppen werden dieser Tage von der Lotterie »er« ständig! >md gebeten, Lose zum verkauf zu über, nehmen. Wir wenden un« aber auch im allgemeinen «n die O-ffentlichkeit mit der Bitte, da« Unterneh. men de« Vereine» „Südmark" wegen feine« hervor-ragenden Zwecke« zu fördern. Die Lotterieleilung befindet sich Wien 8., Schlösselgasse 11. Schwer«» Eisenbahnunglück in St. Georgen. In der Nach', vom 27. auf 28. April ereignete sich in der Station St. Georgen an der Südbah» ein großcS Eisenbahnunglück, dem auch mehrere Menschenleben zum Opfer fielen. Da« Unglück ereignete sich dadurch, daß zwei Lastenzüge durch falsche Weichmstellung annnandersuhren. Der Materialschaden ist bedeutend. Beide Geleise wurden du ch Trümmer blockiert. Die Eil- und P-rsonen. üze erlitten deshalb bedeutende Verspätungen. Ein Eillier Abend in Friedau. Au» Friedau wird unS geschrieben: Bei dem am Oster-montag zu Ehren deS Herrn Oberlehrer» Zeder au« Eilli im Gasthose Bauer veranstalteten geselligen Abend sang Herr Lehrer Wamlek au« Eilli ernste Wacht und heitere Lieder zur Laute, wofür erreiche«, wohl-verdienten Beifall erntet». Die »on der unermüdli-chen Obfrau der Frauen» und VdidchenortSgrappe der Sitdmark Frau Ritti Delpin eingeleitete Sammlung für de« KritgSwaiienfond ergab den schönen Betrag von 64 K. Privatfeldpostpaltetoerkehr. Zufolge Erlasses des Handelsministerium vom 26. April ist künftighin die Versendung von Privatseldposipaketen unter den bisherigen Bedingungen nur zu den nach-folgend angeführten Feldpostäwtern zulässig. Hinsichtlich der Annahme von Privalpaketen zu den ständigen Etappenpostämtern in den von den östn-reichisch-ungarischen Truppen besetzten Gebieten tritt keine Aenderung ein. Für den Feldpoitprivatver-. kehr zur Armee im Felde zugelassene Feldpostämter: 6, 10. 11, 12, 13, 14, 15, 17, 19, 19/11, 20, 22, 22/11, 22/111, 23, 24, 25, 27, 28, 29, 30, 31, 33, 35, 36> 37. 38. 39, 40, 41, 42. 43. 44, 47. 50, 51, 52, 54, 56, 57, 62, 63, 66. 68. 70, 71, 72, 74, 75, 78, 80, 81, 83, 84, 85. 86, 89,91, 92, 94, 100, 101, 103, 103, 104, 105, 109, 110, 111, 115, 116 116/10, 118, 119, 125, 126, 127, 128, 130, 132, 136. 137, 138, 139, 141, 142, 144, 145, 146, 148, 149, 156, 160, 162, 163, 164, 169, 170, 171, 172, 173, 174, 176, 179, 180, 182, 185, 186, 189, 202, 204, 206, 207, 208, 209, 210, 212, 213, 214, 215, 216, 219, 220, 222, 225. 227, 226, 230, 231, 233, 234, 236, 237, 238, 251, 253, 254, 260, 261, 26t, 265, 275, 274. 301, 301/11, 301/111. 303, 305, 306, 309, 310, 311, 312, 313, 314, 320, 321, 322, 324 325, 326, 3-7. 328. 329, 330, 341, 350, 361, 35l/l 1,351/1 II. 35». 353, 355, 501, 503, 505, 506, 507, 600, 601. 602, 603, 004, 605, 606, 607, 608, 609, 610, 611, 612, 613, 614, 615, 630. Steiermärkischer Tierschutzverein. Im BereinSheime in Graz, Jakominigasse 13, wurde die Jahreshauptversammlung abgehalten, deren reichhaltige Tagesordnung zeigte, daß »er verein seine humanen, gemeinnützigen Bestrebungen auch im Jahre 1915 vollaus durchfühlte. Dem vom Sekretär Josef Groß vorgetragenen Jahresberichte entnehmen wir, daß der Verein mit Jahresschluß 3 Ehrenpräsidenten, 31 Ehren-, 22 gründende nnd 9'.'6 ordentliche Mitglieder zählte. Bon diesen entfallen 359 aus Graz, die übri» gen aus die 21 Ortsgruppen in Steiermark. Außer 5700 Tierschutz?alendern für da« Jahr 1916 hat der Verein noch viele Hunderte Broschüren un» Bändchcrr über Tierschutz an Schulen un» Lehrpersonen abge-geben. 186 Tiermißhandlungen wurden vom Bereine den Behör»en zur Anzeige gebracht. In den städti-schen Anlagen wur»en durch 90 Tage 364 Liier Vogelfutter «»«gestreut. Zm Tierasyl, »a« der Verein in Kalvariendergstraße 19 unterhält, wurden 182 Hunde »urch 3111 Tage verpflegt. Zn Kost und Pflege wurden vorübergehend 35 Hun»e übergeben. Der um den Verein hochverdiente Hauptsteuereinneh-nur i. R Herr Friedrich Schmidt erhielt die silberne Verein«medaille und Frau Cäcilie Piller, Großgast-hosbesitzersgattin in Anerkennung tiersreundlicher Tätigkeit da« AnerkennungSdiplom zuerkannt. Au« der Friederike von Kalchbe^g'Stiftung erhielten für besonder« tierfrenndliche Tätigkeit 5 Lehrpersonen eine Prämie von je 20 Kro. en, die Sicherhril»»achc von Graz un» Eggeuberg 100 K und »ie Schulen von Eisenerz, Feldbach, Frohnl.iien, Gonobitz, Kos-lach. Leoben, Wildon. Voit«berg. Eggenberg und Gösting siir tierfreundliche Schulkinder je 10 It. Außerdem au» Vereinsmittel »ie SicherheiiSwache in Marburg 40 K, »ie in Cilli und Petiau je K. Den Vorstehern und verehrlichtn Vorsteherinnen der 22 Ortsgruppen wurde einstimmig der Dank für ihie Mühewallung ausgesprochen. Möchte» »och recht viele Tiersreunde »ie gemeinnützigen Bestrebunqen de» Vereine» durch Beitritt unterstützen. Der Mit-gliederbeitrag beträgt 2 Kronen. Ä»weldung-n erfolgen bei den OrtSgruppenvorstehern vier beim Präsidium in Gm, Jakominigaffe 13. Böhmische Union Bank MonatSauSwei« deS Einlagenstandes gegen Kassenscheine und Ein-lagSbücher am 2'.,. April 1916 101.282.929 74 K. Derzehrungssteuerumlage und Bier-auflageerhöhung. Die «Grazer Zeitung" ver-össentlichte eine ttundmachunz deS Statthalters über die kaiserliche Genehmigung der vom LandcSanSschusse am 12. Jänner 1916 sür da« erste Halbjahr 1916 beschlossenen provisorischen Einhebung einer auf 60 Prozent erhöhten Umlage auf die staatliche Lerzeh-rung«steuer am Lande sowie, auf diese samt außer-ordentlichen Zuschlägen in »er Lande«hauptstadt Graz, in beiden Fällen jedoch nur insoweit, al« der Lande«-au«!chußbeschluß »ie Erhöhung der Zuschläge auf »ie VerzehrungSsteuer von Wein, Wein- und Obstmost Wunraer 35 betrifft, und miter Einschränkung feiner Wirksamkeit auf die Zeit nach der Kundmachung »er kaiserlichen Genehmigung; ferner der vom LandeSauSschusfe de-chlosfenen EinHebung eine« außerordentlichen Aus-ichlageS von vier Kronen für den Hektoliter auf die LandeSbierauflage, in der Fassung det bezüglichen Beschlusse« vom 4. stebruar 1916. Ersatzfuttermittel für Haustiere 'Wir erhalten vom Grazer Tierschutzverei» (Wielandgaste ~19) folgende Mitteilung: Bei dem derzeit be» jenden 'Mangel an Körnerfrüchten treten in dem Futier unterer Hau« t iere Futtermittel, wie Kleie, Kartoffel, Rüben, Zucker. Melasse und andere in »en Vordergrund, welche die für die Ernährung und Gesunderhaltung k>er Tiere ersorderlichen Nährsalze nicht in genügender Menge enthalten. Da« Hru, welche« s»nst diese Mängel ausgeglichen hat, beginnt knapper zu werden. E« wäre daher zu befürchte«, daß in manchen Gegenden al« Folge dieser Verhält» nisse Haustiere an Knochenbrüchigkeit und Knochen-weiche erkranken, wenn nicht rechtzeitig vorgesorgt wirt>. Dem gegenwärtigen Futter fehlen die verdauliche« Kalksalze. ES wird sich daher empfehlen, dem Futter regelmäßig verdauliche Kalksalze zuzusetzen. Am bequemsten ist die Verwendung von kohlensaure« Kalk Von den verschiedenen Sorten von kohlensau-rem Kalk ist die Schlemmkreide vorzuziehen. Wen« solche nicht zu haben ist. tut auch gemahlener Kalk-stein (nicht gebrannter Kalk) denselben Dienst. Vo« diesen Präparaten sind für dea Tag aus 500 Kilo Lebendgewicht 100 Gramm zu rechne«, welche ein-sach aus da« Futter gestreut werden. Noch besser al« kohlensaurer Kalk wäre Ehlorkalzium, wenn svl-chc« beschafft werden kann, »eil diese« Kalksalz auch eine günstige Wirkung aus »en Magen der Tiere äußert. Ehlorkalzium wäre in »enselben Mengen zu verabreichen, wie kohlensaurer Kalk, nämlich im Tage 100 Gramm für 500 Kilo Lebendgewicht. DaS SaU wird am besten im Wasser geUst und mit die-ser Lösung da« Futter begosien, oder die Lösung wird in da» Tränkwasser gegossen. Das verbot der Entfernung von Evidenzblattpferden au» ihren Ausheb-ungsbezirken. Mit Verordnung de« Ministe-rium» sür Landesverteidigung vom 30. Juli 1914 wurde VaS verbot erlassen, die Evidenzdlattpserd« auS ihren AuShebungSbezirken zu entfernen. Die AuShebungSbezirke fallen mit den GenchtSdezirken zusammen, doch bilden St&Me mit eigenem Statut UetS euen AuShebungSbezirk. Eine Bcwilliguag zur Entsernung von Evidenzblatipserden auS ihren AuS-hebungSbezirken kann nur vom Ministerium sür Landesverteidigung erteilt werden. Derartige Gesuche sind ausnahmslos im Wege der Bezirkshanplmann-schast (Stalntargemeinden) einzubringen. Da unge-achtet dieser Bestimmung Pserdebesitzer Pferde, die anläßlich der Pserdeklasiisikalion mit Evidenzblätter« beteilt wurden, an« ihren AuShebungSbezirken ohne Bewilligung de« Ministerium« für Lande«verteidi-gung entfernt haben, werden diese Bestimmungen mit dem Bemerken zur allgemeinen Kenntnis ge-bracht, daß Uebert7?tungen unnachsichtlich aus »a« strengste bestrast werden. Maikäfer al» Futtermittel. Der Sin-sainmlung der Maikäfer kommt in diesem Jahre eine besonder« hohe Bedeutung zu. ist doch in der Krieg«-zeil die Abhaltung tierischer un» pflanzlicher Echäd-linge von den Kulturpflanzen noch viel wichtiger al« im Frieden. Dazu kommt, daß sich die Maikäfer al« vorzügliche« Futtermittel eignen, da« auch fchon in gewöhnlichen Zeiten von einsichtigen Landwirten be-achtel wurde, da» aber in der gegenwärtigen Zeit der Fittlermtltelknappheit überall und allgemein au»-genutzt werden muß. Schon >n frischem Zustande stellen die Maikäfer ein gu:e» Futtermittel sür Hüh-ner und sonstige» Geflügel dar, auch Schweinen sind sie al» Beifutter etwa zu Kartoffeln sehr zutrig-lich, doch ist e» in diesem Falle notwendig, sie gut abzublühen, damit die Schweine nicht vom ,.Riesen, kratzer". einem gefährlichen Eingeweidewurm, befal-len werden. Wen« die Maikäfer in solcher Menge auftreten, daß die Versütierung im frischen Zustande nicht möglich ist, empfiehlt e» sich, sie zu trocknen und hierdurch ein nährstoffreiche« Dauerfutter, da« etwa 38 v. H. verdauliche» Eiweiß und 10 v. H. Fett enthält, herzustellen. Diese» eignet sich zur Schweinesiittkruiig als Beijuttr zu Kartoffeln sowie für Geflügel und Mische. OaS Trocknen der Mai-täfer erfolgt am einfachsten in den Backöfen Zum Trocknen der Maikäfer soll der Ofen etwa doppelt fv stark geheizt werden als zum Brotbacken. ES empfiehlt sich, den Backofen zeitlich früh anzuheizen und hierauf 8 bis 10 Zentimeter hoch mit Mai-käfern zu beschicken. Im Lause de« TageS wirb mehrmals kräftig umgerührt. Am nächsten Tage Nummer 35 Deutsche Wacht Seite 5 «erden die trockenen Käser auS dem erkalteten Ofen herausgeschafft. Sie sind dann soweit trocken, daß sie dauernd haltbar sind und nötigenfalls auch ge-schrotet oder gemahlen werden können. ES ist zweckmäßig, die Maikäfer vor dem Eindringen in den Backofen abzutöten; erfolgt dieS durch Uebergießen mit siedendem Wasser, so muß man dieses gut ablausen lassen. Die trockenen Maikäser werden am besten auf einem lustigen Boden aufbewahrt. Info-weit di« gesammelten Käser »on den Landwirten nicht im eigenen Betriebe verfüttert werden, werden sie »on ber Futtermittelzentrale in Wien, l. Bez., Tratt-nerhof 1, juui festen Preise w»n 1 K für daS Silo trockener Maikäfer angekauft. Die Maikäser müssen frei sein von Steinen, Sund, Erde, Holzslücken usw. Die Käser müssen aus Dörren oder im Backosen so weit getrocknet (geröstet) sein, daß sie ohne Schwie-rigkeiten geschrotet werden können. Die Sendungen sind der Futtermlttelzentrale unter Angabe der Menge »nd der Versandstation schriftlich anzubieten, worauf die Zusendung der Säcke und Versandanweisung er-folgt. Die Bezahlung erfolgt nach Einlauf der Sen-dung bei der Futtermittelzentrale; als Gewicht gilt die bahnamtliche Abwäge. Bemerkt wird, daß unge-fähr 8 bis 10 Liter frischer Maikäser 1 Kilo ge-trockneter Maikäser abgeben. Zeichnet ÄKnegsanleihe bei der Sparkasse der Stadtgemeinde -Cilli.- Gerichtssaal. Cilli. 29. «pril 191«. Pahschwindler. DaS Gemeindeamt öerklje in Krain stellte der 40 Jahre alten »«ehelichten Greislerin Franziska Lung in Mertwkee eine JdentitätSbescheinigung zu-gleich Reiselezitimation für den Grenzverkehr mit der GilligkeitSdauer bis 5. Februar 1916 auS. Die Beschuldigte hat die GilligkeitSdauer in 25. Februar 1916 gefälscht und die als» gesilschte Urkunde am 83. Februar 1916 dem Feldgendarm Otto Scholz aus der Savebrücke in Rann vorgewiesen, damit er ihr den Nebertritt von Krain nach Steiermark ge-stattete. Di« Beschuldigte ist geständig, meint aber, daß sie nicht gewußt habe, daß dieS sirasdar sei. FranziSka Sung wurde zu vier lagen Kerker »er-schärst durch ein harte» Lager verurteil». — DeS gleichen Verbrechens machte sich der 17jährige Grund-besitzerSfohn Cyrill Androjna aus Verche in Krain schuldig. Er fälschte daS LegilimationSpapier seine» BruderS Josef, um sich den Uebergang von Krain »ach Steiermark zu erschwindeln, indem er daS Alter de» Bruders von 26 Jahren auf 16 fälschte. Er wurde zu drei Tagen Kerker verurteilt. Ein unredlicher Postkutscher. Vor dem Kreis- als Ausnahmsgerichte Cilli hatte sich der 38jährige, ledige Postkutscher Josef Tezelak «uS Franz wegen Veruntreuung irn» Betruges zu veranlworten. Dezelak fand am 8. Oktober 1915 auf der Straße in St. Paul bei Pragwald eine Briestasche, hob sie aus und versteckte sie im Kasten deS Postwagen«. Laut Aussage bei Verlnstträger« Franz Wodenik befanden sich in diefrr Tasche über 2254 K Bargeld. Der Beschuldigte ist geständig, de-streitet aber die Höhe des in der Tasche befindlichen Bargelde». Er behauptet, nicht alle Fächer durchge-sehen zu haben und so sei e» möglich, daß ohne sein Wisse» in der Tasche, al« er sie später wegwars, noch Geld gewesen sei. Er gibt schließlich zu, daß sich in der Tafche 1983 K befanden. Dem Beschul, diglen wird weiter« zur Last gelegt, daß er seinem Dienstgeder dem Postmeister Joses Kladnig Fahrgel-der im Betrage von 15 bi» 20 K, die er von Rei-senden eingehoden, veruntreu« habe. Dezelak wurde zu zwei Jahren schweren Kerker« verurteilt. Spendet Zigaretten für unsere ver-mundeten! Lllr durchfahrende und ankom-wende verwundete wollen sie bei der (abe-stelle am Bahnhofe, für die in den hiesigen öpitülern untergebrachten beim Stadtamte abgegeben werden. Heder spende nach seinen Kräften Ver Bedarf ist groß. Spendet dem Roten Kreuz und der Jugendfürsorge. ! VnchßanöknnN Miß Nasch ".TT :: Willi :: "S"' Schrifttum. Die Novellen zum Allgem. Bürger-lichen Gesetzbuch. Kaiser!. Verordnungen vom 12. Oktober 1914, 22. Juli 1915, l9.Mirz 1916. (1.—3. Novelle). GefetzeSrext mit Erläuterungen auS den Gesetzesmaterial en herausgegeben von Dr. Ru-dolf Ehmer, k k OberlanbeSgerichtSrat. (MoserS prakt. Ausgabe ölterr. Gesetz« Nr. 10). Graz. Ulr. MoserS Buchhandlung (I. Meyerhoff). Preis K 3, posisrei K 3 20. DaS BedürsniS für die Ordnung einer Reihe von »ngelegenhetten zu forgen, die durch di« KriegSereignisie zerrüttet worden sind, hat die Regierung »»anlaßt, den bereits vorbereiteten Stoff für die Aenderung de« Bürger!. Gesetzbuches mit Gesetzeskraft auszustatten. Die« geschah durch die drei Novellen, welche alle in dieser Au»gab« gebracht und zum leichteren Verständnis und besseren Anwendung von Erläuterungen bei den einzelnen Bestimmungen begleitet werden. Zur Verdeutlichung der Aenderungen sind in einer, olle drei Novellen umfassenden Zu-sammenstellung jene Bestimmungen arithmetisch an-geführt, die durch di« Ern«u«rung berührt werden. Ebenso ist ein alphabetische» Inhaltsverzeichnis über den Stoff aller drei Novellen deigegeben. Da» Stu-dinm der Materialien findet weiter» eine gute Er-leichterung durch eine Uebersicht, in der der Para-graphensolge de» Herrenhau«entwurse» die Nummern einzelner Paragraph« der Novellen und de« Regie-rungSentwurse« gegenübergestellt werden. Dieselbe enthält auch die bisher erschienenen VollzugSvorschrif-ten im Wortlaute. So kann die Ehmersche Novellen« Ausgabe als vollständig und sachkundig erläuterte AuSgabe besten« empfohlen werden. „Aus Sturmestagen". Lieder und Vor-tragsstücke von Franz S elich. Mit Vertonungen mehrerer Tondichter. — Verlag von H. Böhm in Graz. Von dieser Liedersammlung liegen diSher zwei Hest« vor. Dr. Franz Seelich, der sich seit Jahren ans den verschiedensten ltterauschen Gebieten betätigt, und in der Press« und Leserwelt manche Anerken-nung seines sormsicheren Schaffens gefunden hat, wurde in jüngster Zeit als Verfasser einiger im Volkston« gehaltener, warmherziger Lieder Öfter genannt, von denen z. B. daS mehrfach »ertönte ,,Ra« detzkylied" derzeit in 34 000 Abdrücken verbreitet ist, also gewiß zu den bekanntesten neuen KriegSlieder« gehört. J»ses Weber, einer bet Vertaner be« „Radctzky-liedeS" und des in Deutschland verbreiteten LiedeS „Gott strafe England!", ist auch in dem uns vor» liegenden ersten Hefte der genannten Sammlung, und zwar mit dem stimmungsreichen Liede „Totenfeste vertreten, vuS wohl noch lange noch dem Krieg« auf den VortragSordnungen jder Kriegergedenkfeiern zu finden sein wirb. .Der Deutschen Schlachtgebet", klangvoll vertont von A, v. Zanetti, wurde vom Komponisten auch sür Orchester instrumentrert und hier in Graz schon öft«r gehört. Die ergreifenden Lieber .Treumüllerchen", „Jm Tode" und .Am Kriegergrab", ausdrucksvoll und durchaus modeln vertont von I. WeleSzczuk, dem Komponisten deS «Legioncnliede»" haben, wie Wiener Blätter berichten, schon in viele Konzerlsäle Eingang und überall bei-fälligste Ausnahme gesunden. Die odrn erwähnten Vorzüge finden wir auch in dem Prälubium „Einst Friede war'»" »eSselbcn Tondichter», da» die Samm-lung stimmungsvoll eröffnet. Die Tepe der Beilage zum ersten Heflt enthalten nebst den von un» de-rei!» erwähnten, sür da» Donauceich bestimmte» neuen Worten zur Weis« der „Wacht am Rhein" und anderen Liedern mehrere VortragSstücke, von denen besonder» der heitere „Gallische Hahn" in den VortragSsälen schon öfter gehört wurde und nament-l'ch in der köstlichen Wiedergabe Hugo Deimel» stet» stürmischen Beifall findet. Auch Lektor Steil hat hier schon einzelne Stücke der Sammlung mit starker Wirkung zum Vortrage gebracht. Der reiche Inhalt der beiden Hest« und neben der gediegenen Ausstat-tung ihr billiger Preis werden dieser AuSgabe ge-wiß die verdien!« «eile Verbreitung sichern. Vermischtes. Wie man Holzschuhe v«lk»tümlich macht. Au» Budapest wirb berichtet: Bekanntlich wollen die Holzschuht in allen Städten der M»nar-chie nicht recht durchdringen. DaS Leder ist w»hl teuer und die Lederschuh« sind nachgerade unerschwing-lich geworden, aber bi« Menschen, ob groß oder klein, wollen nicht von den bisher üblichen Fußdekleibun« gen lassen. DaS ist umso bedauerlicher, »l« bereit« Kinderschuhe in Budapest bi» zu 30 K kosten (Mir.-ner- und Frauenschuhe 60 bi» 100 K), und di« ärmeren Schichten der Bevölkerung da wahrhastig nicht mehr Schritt halten können. In einer hiesigen VolkSlchul« erschienen nun dieser Tage zwei arme Kinder in Holzschuhen, doch sie wurden von den Kindern reicher Eltern spöttisch behandelt, wa» di« Lehrerin bemerkte, und angesichts der argen Schuh-not dazu benutzte, um ein heitere» Exempel zu sta-tuieren. Sie selbst kam nämlich am nächsten Tag mit H»lzschuhen an den Füße» m die Schule und erklärte den Kinder», daß e» patriotisch sei, jetzt statt der Lederfchuhe, die da» tapfere Heer brauche, Holzschuhe zu tragen. Die Folge davon war, daß bald daraus alle Mädchen, ob reich oder arm, mit Stolz in Holzschuhe» «inhergingen, und auf dies« Weise ein sozialwirlfchaftliche» Problem in kleinem Krei» heiter und erfreulich gelöst wurde. Stimmen über die deutsche Sommer« zeit. Der Tagedieb: Wozu will man voll Lug und Trug, Wie spät e« sei, verhehlen! Mlr wird eS so schon schwer genug. Dem lieben Gott den Tag zu stehlen. Der Vielbeschäftigte: Wa« von der Neuerung ich halte? Mein Urteil habe ich bereit: Ob neue oder alte, Ich habe doch nie Zeit l Der Langschläfer: Stellt ihr di? Uhr auch immer vor,° Mich stimmt da< doch nur heiler, Ich leg' mich auf da« and're Ohr Und schlafe zeitlos weiter. Der Kilowatlstundenzähler: Wenn auch, wie sonst, die Stunden rinnen, Di« Wahrheit läßt fich nicht verhehlen: Der Tag kann eine Stunde nur gewinnen, Jndeh wir viele Stunden wen'ger zählen. Der Hahn: Ihr glaubt, daß ihr der Zeit gebeut I Mit nichten Seid, eitle Menschen, wirklich ihr so weit I Wohl mögt ihr selbst euch nach ihr richten, Doch kräht kein Hahn nach eurer Sommerzeit! „M. R. 91." Jstdie Geflügelzucht rentabel? Diese aktuelle Frage wird heute in Anbetracht der hohe» Fleisch- und Nahrungsmittelpreise ost »nd immer wieder gestellt. Wir können sie mit einem entschie-denen »Ja" beantworten, vorausgesetzt, daß selbe mit Berständni» und rationell betrieben wird; j« noch mehr, wir behaupten, daß kein landwirtschaft-licher Nebendetrieb, keine Zucht sich mit »erhältni»« mäßig fo geringem Anlagekapital, Arbeit und Zeit-aufwand, selbst auf beschränkten Räumen, so nutz-bringend und rentabel betreiben läßt, al» die Geflü-gelzucht. Wie diese betrieben wird und den meisten Gewinn abwirft, lehn un» Pauly» Handbuch der Geflügelzucht, Otlavformat, 1000 Seiten stark, mit 65<> Abbildungen und 30 Fardenbildern Dieses Werk, htivorgegangen aus einer 35>ihrlgeu Praxi», behandelt unter vielem anderen die Kapitel: Geschichte, Bedeutung »nd Rentabilität der Geflügelzucht, d«S Ei, die na ürliche nnd künstliche Brüt, Aufzucht und Pflege de» Iuiiggeflügel», Ernährung, Mast. Sa-paunreren, MonatSarbeiten, Geflügelfeinde, Krank-heilen, Geflüzelställe, Zucht, Pflege und beschreibt alle Arten Hühner, Wasser- und Ziergeflügel und Tauben in fo ausführlicher und leichtverständlicher Weise, daß wohl keine Frage auf diesem Gebiete offen blei t. ES ist nicht zuviel gesagt, wenn wir behaupten, da« Buch ist nicht nur da« beste, sonder» auch da« au«sührlichste und reichst illustrierte in deut-scher Sprache, da« je über Geflügelzucht geschrieben warben iß. und einen unentbehrlichen Lehrmeister für jeden, der sich für die Geflügelzucht interessiert, daran« Nutzen oder Vergnügen schöpfen »der sich eine Lebensstellung damit begründen will, bildet. Trotz der eleganten Ausstattung kostet daS Buch nur 14 K und kann auch in monatlichen Lieferungen ä l K oder auch nur einzelne Kapitel davon bezöge« werden durch die Administration de« „Illustrierten Tierfreundes" in Kößach, Steiermark. Seue 6 Deutsche Dv«cht Nummer 35 - Oefientllche Impfung. Die diesjährige öffentliche Impfung findet am Freitag den 5. Mai 1916 um 4 Uhr nachmittags am Stadtamte statt. — Alle Ungeimpften, sowie alle jene die vor mehr als 6 Jahren zum letztenmal geimpft wurden, werden aufgefordert, iur Impfung zu erscheinen. Es wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, dass für Reisen im Kriegsgebiete der Nachweis der erfolgten Impiung unerläsBlich ist. Die Impfung ist siir jedermann unentgeltlich. Der Termin für die Schulimpfungen wird an Schulleitungen vom Amtsarzte in kurzem Wege bekannt gegeben werden. Stadtamt Cilli am 2. Mai 1916 Der Bürgermeister: Dr. Heinrich y. Jabornegg. Einfamilienhaus, möbliert, schöne Aussicht, in der Nähe der Burgruine, sofort zu vermiete. Aufrage: Maier's Eigenbauweinschank, Schlossberg 44. Büchhaltangsbeamter oder Beamtin zur Führung der Salda-Konti and der Bachhaltangskorrespondenz. deutscher Nationalität, sieht Ober 30 Jahr« alt, Ton grösserem liidnnt ieunteniehmer. zum so-foitigen Eintritt g * s u e h t. Off rt« unter Angab« d«r GehaltsantprGche and R streuten uutcr J. 30 an die Verwaltung de* Blattes, 11850 ZI. 5289/1916. Kundmachung. Verabreichung von Weissbrot. Da die Verabreichung von weissem Brot, die nach den bestehenden Vorschriften verboten ist, einen unhaltbaren Umfang angenommen hat, werden biomit sämtliche bisher vom Stadtamte auf Grund priratärztlicher Anweisungen ausgestellte Weissbrotbezugsbewilligungen ausser Kraft gesetzt. Nur in ganz besonderen Austiahmsfällen, wie: hochgradiger Marasmus, schwere Erkrankungen der Verdauungsorgane, bei denen eine Diätkur ärztlich verordnet wird, kann künftighin über amtsärztlichen Antrag die Bewilligung zum Bezöge von Weissbrot erteilt werden. Stadtamt Cilli, am 29. April 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. A u Swcj S iiter die im städt. Tchlachchause tn der Woche vom 17. bis 23. Äpril 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge nnd Gattung des eingeführini Fleisches. Name btt Fleischers Junger Ludwig . Koffär Luviviq . Jakob Uleuiöt Franz . Rebeuitcgg Joief sellak Franz . . Sieljer ^ofef . . Zan» Bikior . . r« I Z €>ßUefcmnu •e | ö | c*i ANTON HOPPE gibt hiemit im eigenen wie im Namen seiner Kinder die tiefcrschüttcrnde Nachricht über den plötzlichen Verlust seiner innigst-geliebten treuen Gattin, edlen Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Schwester, der Frau MARIE HOPPE geb. TOPOLOUSCHEQ welche am 2. Mai um 5 Uhr früh nach langem qualvollem Leiden, versöhnt mit Gott im 69. Lebensjahre sanft entschlummert ist. Die entseelte Hülle unserer teuren Verewigten wird Donnerstag den 4. Mai um 5 Uhr nachmittags im Sterbehause (Rathausgasse 17) eingesegnet, sodann auf den städtischen Friedhof überführt und daselbst im Familiengrabe zur letzten Ruhe bestattet. Freitag den 5. d. M. um 8 Uhr früh wird in der Marienkirche in Cilli die heilige Messe für die zu früh Dahingeschiedene gelesen. CILLI, am 2. Mai 1916. Lehrmädchen aus gutem Hause wird sofort aufgenommen im Modegeschäft Franz K r i c k in Cilli. Wohnung 2 Zimmer, KQche samt Zngebör an kinderlose Partei sofort zu vermieten. Giselastrasse 8. Lehrjunge aus gutem Hause wird sofort aufgenommen im Modegeschäft Franz K ri ck in Cilli. VerlässUehes Kinderfräulein wird zu zwei Knaben von 4 und 7 Jahren gesucht. Eintritt am 15. Mai. Anzufragen bei Franz Karbeutz in Cilli. Waffenrad überfahren, billig tu verkaufen. Adresse in der Verw. d. BI. 2155« Für Branatwein-Detailgeschäft wird eine Kassierin die beider Landessprachen mächtig ist. sofort ausgenommen. Solche welche mit Registrierkassen gearbeitet haben, werden vorgezogen, Aiibote mit Gehaltsansprflcbe und Referenzen sind zu richten an Simon Hutter Sohn, Fettau. Zwei eingerichtete Zimmer sind zu vermieten. Anzufragen in •(er Verwaltung d. BI. P. bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. BQdefeldt Marburg, Herrengassc 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. T)rucksorten liefert rasch und billigst Vereinsbucbdrucherei Celeja. ist-utn.t 35 Ätttlsche Macht ©ct;e 7 Einberusungskundmachung. Auf Grand der Allerhöchstes Entschließungen, mit welchen der gesamte k. k. und k. u. Landsturm aufgeboten wurde, werden die Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1897 bis einschliesslich 1866 zwecks Feststellung ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waffe hiemit zu einer neuerlichen Musterung dieser Geburtsjahrgänge einberufen. Musterungspflicht: Zur Musterung haben alle in den obbezeichneten Jahren geborenen Landsturmpflichtigen (österreichische und ungarische Staatsbürger sowie auch jene, welche eine ausländische Staatsangehörigkeit nicht nachzuweisen vermögen) ohne Rücksicht daraus, ob sie schon bisher musterungspflichtig waren, beziehungsweise ihrer Musterungspflicht entsprochen haben, zu erscheinen. Ausgenommen von der Pflicht zum Erscheinen zur Musterung sind lediglich: 1. diejenigen, welche derzeit ohnedies bereits als Landsturmpflichtige dem aktiven Militärverbande angehören, einschliesslich der Mitglieder der k. k. Schiesstände in Tirol und Vorarlberg (Standschfltzen); die Mitglieder sonstiger landsturmpflichtiger Körperschaften haben jedoch zur Musterung zu erscheinen; 2. Die Aerzte (Doktoren der Medizin); 3. die Militärgagisten des Ruhestandes und des Verhältnisses ausser Dienst; 4. diejenigen, welche in der Lokoversorguug eines Militärinvalideu* hauses untergebracht si»d; 5. diejenigen, welche erst nach dem 31. März 1916 im Wege der Superarbitrierung entweder als Landsturmpflichtige beurlaubt oder entlassen oder aber aus der gemeinsamen Wehrmacht, der Landwehr oder der Gendarmerie entlassen worden sind; 6. die zum Landsturmdienste mit der Waffe offenkundig Nichtgeeigneten (das sind solche, welche mit dem Mangel eines Fusses oder einer Hand, Erblindung beider Augen, Taubstummheit, Kretinismus, gerichtlich erklärtem Irrsinn, Wahnsinn oder Blödsinn oder mit sonstigen Geisteskrankheiten behaftet sind, wenn über das betreffende Gebrechen, beziehungsweise Leiden ein entsprechender Nachweis bei der Musterung vorliegt; 7. diejenigen, welche wegen Gebrechen, die zu jedem Dienste untauglich machen, entweder bereits seinerzeit in der Stellungsliste gelöscht oder aber später mit einem Landsturmbefreiungszertiflkat oder einem (Landsturm-) Abschied beteilt, beziehungsweise als Gagisten entlassen (in der Evidenz gelöscht) worden sind; der Besitz einfacher Bescheinigungen über einen Befund „Zu jedem (Landsturm-)Dienste ungeeignet" entbebt nicht von der Pflicht zum Erscheinen zur Musterung; 8. diejenigen, welche vom Landsturmdienste noch dermalen gültig enthoben sind; 9. von den Geburtsjahrgingen 1867 und 1866 schliesslich noch diejenigen, welche auf Grund des § 20 des Wehrgesetzes von 1868 vor Vollstreckung ihres 19. Lebensjahres in die gemeinsame Wehrmacht freiwillig eingetreten sind. Fallsüchtige haben zur Musterung za erscheinen; die Nachweise über ihre Krankheit sind längstens bis zur Musterung beizubringen. Meldung: Alle nach den vorstehenden Bestimmungen zum Erscheinen zur Musterung Verpflichteten haben sich bis längstens 5. Mai 1916 im Gemeindeamt« (beim Magistrat) ihres Aufenthaltsortes zur Zeit der Erlassung dieser Kundmachung zu melden. Die Pflicht zur Meldung erstreckt sich auch auf diejenigen, welche in der Gemeinde ihres Aufenthaltsortes das Heimatrecht besitzen. Die Landsturmpflichtigen haben sich bei der Meldung durch entsprechende Dokumente (Tauf- oder Geburtsschein, Heimatscheiu, Arbeitsoder Dienstbotenbuch, Landsturmlegitimationshlätter Ober die bisherigen Musterungen u. dgl.) auszuweisen; die mit. einem „Persous- und Melde-Nachweis* im Sinne der Kundmachungen vom 6. März 1916 beteilten Landsturmpflichtigen haben dieses Dokument zur Meldung mitzubringen. Jeder sich Meldende erhält ein Landsturmlegitimationsblatt ausgestellt, das er sorgfältig aufzubewahren und bei der Musterung vorzulegen hat. Dasselbe dijnt auch als Bestätigung* seiner Meldung und berechtigt ihn zur freien Fahrt auf Eisenbahnen (Schnellzüge ausgenommen) und Dampfschiffen zur Musterung und zurück, sowie auch, falls er bei der Musterung geeignet befunden wird, zur freien Fahrt bei der Einrückung zur Dienstleistung. Die Unterlassung der Meldung wird von den politischen Behörden strenge bestraft. Durchführung der Musterung: Die Musterung der Landsturmpflichtigen zwecks Feststellung ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waffe erfolgt durch Landsturmmusterungskommissionen, die in der Zeit vom 22, Mai bis 29. Juli 1916 amtshandeln werden. Ort, Tag und Stunde der Amtshandlung dieser Kommissionen wird durch besondere Verlautbarung kundgemacht. An welche Kommissionen der einzelne Musterungspflichtige gewiesen ist, richtet sich nach der Gemeinde, in welcher er sich zufolge seines Aufenthaltes zu melden hatte. Diejenigen, welche am Erscheinen an den für sie bestimmten Musterungstage, durch unüberwindliche Hindernisse abgehalten waren, haben sich vor einer Nacbmusterungskommission vorzustellen. Wann und wo die Nachmusterungskemmissionen funktionieren werden, wird besonders verlautbart werden. Das Nichterscheinen zur Musterung unterliegt der Bestrafung nach dem Gesetze vom 28. Juni 1890, R. G. BI. Nr. 137, über die Bestrafung der Nichtbefolgung eines Militäreinberufungsbefehles und der Verleitung hiezu. Eiurückung: Die Einberufung der bei der Musterung geeignet Befundenen zur Dienstleistung mit der Waffe wird für einen späteren Zeitpunkt erfolgen. Wohin sie einzurücken haben werden, werden sie bei der Musterung erfahren. Die bei der Nachmusterung geeignet Befundenen werden, soferne zu dieser Zeit der allgemeine Einrückungstermin für den betreffenden Geburtsjahrgang schon verstrichen sein wird, binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurücken haben. Auch die Unterlassung oder die Verspätung der Einrückung wird nach dem oben bezeichneten Gesetze bestraft. Begünstigungen: Jene Landsturmpflichtigen, welche zu den im § 29 des Wehrgezetzes genannten Personen — (ausgeweihte Priester, in der Seelsorge oder im geistlichen Lehramte Angestellte, Kandidaten des geistlichen Standes der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften) — gehören, werden zum Landsturmdienste mit der Walle nicht herangezogen; sie haben den Anspruch auf diese Begünstigung im Sinne der bestehenden Vorschriften vor der Musterungskommission nachzuweisen. Diejenigen, welche die nach dem Wehrgesetze für die Begünstigung des einjährigen Piäsenzdienstes festgesetzte wissenschaftliche Befähigung entweder seinerzeit bei der Stellung nachgewiesen haben oder nunmehr bei der Musterung nachweisen, wird die Bewilligung erteilt, das Einjährig-Freiwilligenabzeichen während ihrer Landsturmdienstleistung zu tragen. Den bei der Musterung geeignet Befundenen steht es auch frei, in das gemeinsame Heer, die Kriegsmarine oder in die Landwehr auf Grund des Wehrgesetzes freiwillig einzutreten. Dieser Eintritt erfolgt bei denjenigen, die ihrer Stellungspflicht noch nicht Genüge geleistet haben, auf die nach den Bestimmungen des Wehrgesetzes Über den freiwilligen Eintritt abzuleistende Präsenz- und Gesamtdienstzeit. Die übrigen können entweder eine dreijährige — bei der Kriegsmarine vieijährige — Präsenzdienstzeit oder aber auf Kriegsdauer freiwillig eintreten. Bezüglich der Wahl des Truppenkörpers gelten die in dieser Beziehung erfolgten allgemeinen Einschränkungen. Nach der Präsentierung ist der freiwillige Eintritt jedoch jedenfalls nur bei dem Truppenkörper zulässig, zu welchem der Betreffende als Landsturmmann zugeteilt worden ist Einberufung und Musterung der bosnisch- herzegowinischen Landesangehörigen: Es wird bekanntgegeben, dass auch die den obbezeichneten Landsturmpflichtigen entsprechenden Gruppen der in der Evidenz der Reserve dienstpflichtigen bosnisch - herzegowinischen Landesangehörigen zur Dienstleistung mit der Waffe einberufen werden. Soweit sich diese in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern aufhalten, haben sie sich bis 5. Mai 1916 im Gemeindeamte (beim Magistrat) ihrer Aufenhaltsgemeinde unter Mitbringung der in dieser Kundmachung genannten Dokumente zu melden, wo sie ein sorgfältig aufzubewahrendes Legitimationsblatt erhalten, mit dem sie in der Zeit vom 10. bis zum 20. Mai 1916 beim k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando, in dessen Bereiche ihr Aufenthaltsort liegt, zur Musterung zu erscheinen haben. Den Dienstpflichtigen in der Evidenz der Reserve wird auf Grund des Legitimatiousblattea die freie Fahrt ant Eisenbahnen (Schnellzüge ausgenommen) und Dampfschiffen zum k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando und zurück gewährt. Stadtamt Cilli, am 18. April 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Seite 8 Nummer Z5 Zeichnet z i die vierte öftere. Anleihen Zeder soll zeichnen! wo soll er zeichnen? Bei der Sparkasse! k 0 G S : G 1 Auch der kleine Bürgersmann, der Ange-stellte ohne Vermögen, der Landwirt, der Handwerker und Arbeiter! Jeder Soldat, jede Zeichnung wird gebraucht, um den Sieg glorreich zu vollenden ! Unsere Soldaten kämpsen und bluten in Wind und Wetter, auf Bergeshöhen und in Morästen. — Tausende sind von Heim und Hof vertrieben und gehen im Elend zugrunde. Wer von un« darf da daS geringe Opfer der Kriegsanleihe-Zeichnung verweigern, das gar Kein Opfer, sondern «in gutes Geschäft ist! Zeichnet selbst u»d helft die e • Gleichgültigen aufrütteln!! ® * !! Auf jeden kommt es an! ? G< .G i Ausgegeben werben: Q 1. Vierzigjährige steuerfreie 5'st amorti- g D fslblf @tü(ltÖtNlIfiHC ptn ^titHnungSpteife von 93*/,, £ g 2. steuerfreie 5Wlo Staatsschatzscheine, rück- g D zahlbar am I.JUlli ^923, zum ZeichuungSprei« 0 V von 95-50 und unter Vergütung von so daß sich ^ M die amortisable Staatsanleihe aus 92.50"/, rein, G M die Staatsschatz scheine ans 95 "/o rein stellen. Anmeldungen übernimmt die » und erteilt mündlich und auch schriftlich Auskünfte. WOOOGOSOGOGHOOvSOOGGSGSW Zeichnet die vierte östcrr. Kriegsanleihe! Unsere unvergleichlichen Heere baben den Feind bezwungen, unsere unerschöpfliche wirtschaftliche «rast soll auch feine letzten Hoffnungen zertrümmern. Dazu stelle jeder ganz seinen Mann. ÄeLer soll zeichnen! Denn er erhöht seinen Wohlstand, wenn er sein Gelb in Sriegsanleihen sicher und hochverzinst anlegt. Äeöer kann zeichnen I Denn er kann wählen zwischen der Zeichnung der Rente, die dauernd eine unerreicht hohe Ber zinsung sür Ersparnisse gewährt, und zwischen der Zeichnung der Schatzscheine, die eine vorzügliche Anlage für Kurze geit ermöglichen. muh zeichnen! Denn selbst der kleinste Betrag hilft das starke Schwert unserer Heere zu neuen Schlägen führen, zu neuen Taten, zu neuen Erfolgen, zum glücklichen Ende. Jeder zeichnet soviel er kann, dann bleiben wir siegreich bis zum Frieden. Anmeldungen übernimmt die k. k. |)riü. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli. lnmeldung. Nr. An die k. k. priv. Bohuufche Union-Bank Filiale Cilli (Vtflt Auf 6?rund der Anmeldungsbedmgungen zeichne . ich wir Kronen vierzigjährige steuerfreie 5'/»®/« amortisable Staatsanleihe, Kronen . steuerfreie 5'/,"/<>, am )uni rückzahlbare ötaatsschatzfcheine. Teutliche Unterschrist: <»>fnaiic Adresse: . den W6. Veröffentlichung gewünscht? 64riftleit»nq, Verwaltung, Druck und Berla«: Bereinsbuchdruckerei „Seleja" in Cilli. — Lerantwortlichcr Leiter: Guido Sck>id!o.