41S88 Unleitung PIM Gebrauche des Zweiten deutschen Übungsbuches für slovenische allgemeine Volksschulen. (Nrnxu ilkiiMit vuilnieu n» slsvenslre »livne Ijiulske Sole.) Wien. IMS. Unlettung ;um Gebrauche des Zweiten deutschen Übungsbuches für slooenische allgemeine Volksschulen. (vruZL Iwiiwkn vrttinien 2Ä 8lovtzll8li« vdöntz sjuä8ke 8«I«ch Preis, broschiert, 40 Heller. Wien. Kaiserlich-königlicher Schul biicher-verlag. 1899. Die in einem k. k. Schulbücher-Verlage herausgegebenen Schulbücher dürfen nur zu dem auf dem Titelblatts angegebenen Preise verkauft werden. Alle Rechte vorbehalten. Druck »on Karl Gorischek in Wien. 3 I. Auswahl und Anordnung -es Lehrstoffes. Das Zweite deutsche Übungsbuch für slovenische allgemeine Volks¬ schulen enthält den Übungsstoff für zwei Schuljahre und zerfällt dem ent¬ sprechend in zwei Abtheilungen. Die erste Abtheilung ist sodann in acht, die zweite in zehn Bilder gegliedert. Jedem Bilde ist eine, ausnahmsweise zwei Tafeln der bei Karl Jansky in Tabor erschienenen „Wandbilder für den Anschauungsunterricht in den niederen und höheren Clasfen der Volksschulen" zugrunde gelegt. Endlich zerfällt jedes Bild in drei Abschnitte, die durch die Über¬ schriften a) Anschauungsunterricht, k) Sprachlehre, o) Lefestücke gekenn¬ zeichnet sind. Dieser Gliederung gemäß, die beim ersten Blicke in das Buch sofort in die Augen springt, wird nach einer einfachen Berechnung jedes Bild durchschnittlich in einem Zeiträume von 4—5 Wochen zu erledigen sein. Da unserem Gegenstände auf der Mittelstufe, für welche dieses Buch be¬ stimmt ist, in der Regel 3 wöchentliche Unterrichtsstunden gewidmet sind, so bedeutet jedes Bild ohne Rücksicht aus einen etwaigen Stundenausfall das Pensum für 12—18 Unterrichtsstunden, beziehungsweise in Clasfen mit Abtheilungsunterricht das Pensum für 12—15 halbe Stunden directen und ebensoviele halbe Stunden indirecten Unterrichtes. Nun umfasst der Anschauungsunterricht bei jedem Bilde in der Regel 5, die Sprachlehre zumeist 2 Nummern, welchen dann noch 4—5 Lesestücke folgen. Demnach müssten, wollte man das ganze Buch Nummer für Nummer durcharbeiten und damit in zwei Jahren zu Ende kommen, aus 12—15 Unterrichts¬ stunden 11—12 Nummern, d. h. auf jede Stunde rund eine Nummer als Pensum entfallen. Es wird ohneweiters zugegeben, dass es, wenigstens anfangs, kaum gelingen wird, jede Nummer in einer Stunde vollständig zu verarbeiten. Daraus folgt, dass es unter den gegebenen Verhältnissen unmöglich ist, den Stoff in der verfügbaren Zeit zu bewältigen. Das ist hinsichtlich der nieder organisierten Schulen allerdings richtig. Doch das wird auch durchaus t * 4 nicht gefordert oder wenigstens nicht allgemein gefordert. Das Buch ist nämlich so aufgebaut, dass unbeschadet des Zusammenhanges die Lesestücke beim Unterrichte auch gänzlich übergangen werden können. Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Lehrgang, gestützt auf den Anschauungs¬ unterricht und die Sprachlehre fortschreitet, während die Lesestücke als Zugaben zu betrachten sind. Auf diese Weise ist es möglich, lückenlos fort¬ zuschreiten, wenn ausschließlich nur die unter den Überschriften „An¬ schauungsunterricht" und „Sprachlehre" angeführten Nummern eingeübt werden. Hiedurch würde sich die Zahl der in 4—5 Wochen oder in 12—15 Unterrichtsstunden zu bewältigenden Lectionen auf sieben reducieren. Das ist sicherlich keine zu starke Zumuthung und lässt sich in jeder Schule, mit Ausnahme etwa der ein- und zweiclassigen, erreichen. Es muss jedoch ernstlich vor der irrigen Auffassung gewarnt werden, als ob die Lesestücke überflüssig wären, und als ob gleich im vorhinein auf die Behandlung derselben grundsätzlich verzichtet werden dürste. Es wird im Gegentheile nachdrücklich betont, dass bei jedem Bilde so viele Lesestücke gelesen werden sollen, als Zeit und Umstände es gestatten. Je mehr, desto besser, so weit die Gründlichkeit des Unterrichtes nicht darunter leidet. Zum mindesten aber ist die Forderung gerechtfertigt, dass im An¬ schlüsse an jedes Anschauungsbild wenigstens ein Lesestück behandelt werde. Die Wahl desselben bleibt vollkommen dem Lehrer überlassen. Er findet leichtere und schwerere und wird am besten selbst entscheiden können, welches er seinen Schülern zumuthen darf. Über den Zweck der Lesestücke und über deren Behandlung wollen wir an einer anderen Stelle dieser Anleitung sprechen. Hier sei nur er¬ wähnt, dass eine größere Anzahl von Lesestücken mit Rücksicht auf die verschiedenen Kategorien von Schulen, denen das Buch dienen soll, aus¬ genommen werden musste. Es gibt eben ein- bis fünf- und mehrclassige Volksschulen, und die Schüler der verschiedenen Schulen besitzen sehr un¬ gleiche Vorkenntnisse in der deutschen Sprache. Ebenso ist das Zeitausmaß, welches an verschiedenen Schulen dem deutschen Sprachunterrichte gewidmet werden kann, zum Theil ein verschiedenes. Nun ist es aber aus naheliegenden Gründen nicht denkbar, dass für jede Schule oder auch nur für jede Schnlkategorie ein besonderes Buch geschaffen werde. Wir mussten daher trachten, dem Buche eine solche Einrichtung zu geben, dass bei Benützung desselben einerseits auch den höchst organisierten Schulen und unter den günstigsten Verhältnissen genügend Stoff geboten, und dass anderseits 5 auch dm niederer organisierten Schulen ein lückenloses Fortschreiten beim Unterrichte ermöglicht werde. Diesen beiden Forderungen glauben wir am besten durch Einschaltung einer hinreichenden Anzahl von Lesestücken, die außerhalb des Lehrganges stehen, entsprochen zu haben. Damit glauben wir den Umsang des Buches, der vielleicht beim ersten Anblicke manchem Lehrer mit Besorgnis erfüllen dürfte, gerechtfertigt und die Besorgnis zerstreut zu haben. Was nun die nähere Auswahl des Lehrstoffes anbelangt, so sei zur Orientierung Folgendes bemerkt. Nach den in der Anleitung zum ersten Theile unseres Übungsbuches entwickelten Grundsätzen stützt sich unsere Methode auf die Anschauung. Da die im Schulzimmer vorhandenen Gegen¬ stände, soweit sie hier in Betracht kommen, bereits im ersten Theile des Übungsbuches besprochen wurden, so dass bereits dort zu Bildern als Anschauungsmitteln gegriffen werden musste, so unterlag es keinem Zweifel, dass auch dem zweiten Theile Abbildungen zugrunde gelegt werden mussten. Da es sich jedoch nunmehr um compliciertere Dinge handelt, deren zweckmäßige bildliche Darstellung eine größere Kunstfertigkeit und mehr Zeit in Anspruch nimmt, als man im allgemeinen von einem Lehrer mit Recht erwarten, beziehungsweise ihm aufbürden darf, so kann billiger¬ weise nicht die Erwartung gehegt werden, dass sich der Lehrer die erfor¬ derlichen Abbildungen selbst unfertigen werde. Wir sahen uns daher ge- nöthigt daran zu denken, solche Anschauungsbilder zu wählen, die allgemein zugänglich sind und von jeder Schule beschafft werden können. Am einfachsten wäre es nun allerdings gewesen, ein Bilderwerk Herstellen zu lassen, das sich dem Lehrgänge vollkommen angeschlossen hätte. Dies hätte den Vor- theil gehabt, dass der Lehrgang nur durch die sprachlichen Bedürfnisse be¬ dingt gewesen wäre. Allein dieser Gedanke musste aufgegeben werden, da sich die Herstellungskosten solcher für den Massennnterricht bestimmter Bilder zu hoch gestellt hätten. Der Anschaffungspreis wäre für viele Ortsschul- räthe umso schwerer zu erschwingen gewesen, als diese Bilder sür den Anschauungsunterricht in der Elementarclasse vielleicht gar nicht verwend¬ bar gewesen und demnach jede Schule genöthigt wäre, sür letzteren Zweck ein zweites Bilderwerk anzuschaffen. Es musste also daran gedacht werden, Auschauungsbilder aus den bereits vorhandenen, von den Lehrmittelanstalten zum Kaufe angebotenen Bilderwerken dieser Art zu wählen. Da lag es denn nahe, die für den fremdsprachlichen Unterricht bereits vielfach verwendeten Hölzlffchen „Wand- 6 bilder für den Anschauungs- und Sprachunterricht" den Vorzug zu geben. Ein genaueres Studium dieses Bilderwerkes brachte uns jedoch zu der Überzeugung, dass es für unsere Zwecke nicht am besten geeignet ist. Die Hölzl'schen Bilder enthalten für den Sprachunterricht zu wenig und zu viel; zu wenig — das ganze Werk umfasst nur 8 Bilder, was für zwei Jahre nicht hinreicht — zu viel, da die einzelnen Bilder überladen sind. Es müsste unbedingt ermüden und das Gefühl der Langweile wäre von den Schülern nicht zu bannen, wenn man sich mit einem Bilde 8-10 Wochen lang beschäftigen müsste. Aber auch die Stoffauswahl auf den Hölzl'schen Bildern entspricht nicht durchaus unseren Bedürfnissen, insoserne an denselben die ländlichen Verhältnisse gegenüber den städtischen zu wenig berücksichtigt erscheinen. Unser Buch soll zumeist, ja fast aus¬ schließlich in Landschulen Verwendung finden und muss daher hinsichtlich des Sprachstoffes in erster Reihe ländliche Verhältnisse berücksichtigen. Endlich ist aber auch der Preis der Hölzl'schen Bilder für unsere meist unbemittelten Schulen ein zu hoher, indem acht Bilder aus Leinwand in Mappe 26'40 fl., aus Leinwand mit Stäben 34'40 fl. kosten. Auch andere Bilderwerke (Hermann, Schreiber, Schweissinger, Streich und Mehl, Wilke, Winkelmann u. s. w.) wurden in Erwägung gezogen. Schließlich erschienen die bei Janskp in Tabor erschienenen „Wandbilder für den Anschauungsunterricht in den niederen und höheren Klassen der Volksschulen" (mit Erlass des hohen k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 26. October 1893, Z. 10029 zum Unterrichtsgebrauche in den Volks- und Bürgerschulen als zulässig erklärt) für unsere Zwecke als die geeignetsten, und zwar sowohl hinsichtlich der Stoffauswahl — denn sie berücksichtigen vorzugsweise ländliche Verhältnisse — als auch hinsichtlich der Stosfmenge — auf 20 Bildern bieten sie für zwei Jahre eine Fülle von Gesprächsstoffen — und endlich auch hinsichtlich des Preises — 20 Bilder kosten im Handel 12 fl.; bei größeren Bestellungen wird das Exemplar mit 8'40 fl. berechnet. So wurden denn die Jans ky'sch en Bilder unserem Zweiten Übungsbuche zugrunde gelegt. Von den 20 Bildern dieser Sammlung kommen in jedeni der beiden Schuljahre je 10 zur Besprechung, wobei jedoch in der ersten Abtheilung, nm die Stoffmenge zu reducieren, zweimal je zwei Bilder in der Besprechung zusammengezogen wurden, so dass in dieser Abtheilung im ganzen nur 8 Gruppenbilder zu besprechen sind. Die Bilder sind auf die zwei Ab- theilungen so vertheilt, dass in jedem Jahre Gegenstände und Scenerien 7 aus allen vier Jahreszeiten vorgeführt werden. In der ersten Abtheilung kommen zur Behandlung: Garten und Feld (im Frühling, Sommer und Herbst), Dorf, Weinbau, Christmarkt, Stube und Bauernhof; in der zweiten Abtheilung: Wiese (im Frühling, Herbst und Winter), Wald (Sommer und Herbst), Verkehr und Handwerker. Innerhalb eines Jahres werden die Bilder den Jahreszeiten ent¬ sprechend angeordnet, so dass jedes Bild in der Jahreszeit zur Besprechung kommt, welcher die Darstellungen des Bildes entsprechen. Hiebei wurde als Beginn des Schuljahres Ostern angenommen, weil in der überwie¬ genden Mehrzahl der Schulen Untersteiermarks das Schuljahr um diese Zeit beginnt. Jenen Schulen, welche das Schuljahr im Herbste beginnen, wird nun diese Anordnung des Stoffes allerdings nicht ganz entsprechen. Doch das lässt sich nicht anders machen, es müsste denn für die letzteren Schulen eine vollständige Umarbeitung des Buches vorgenommen und eine besondere Ausgabe veranlasst werden, was mit Rücksicht auf die geringe Zahl solcher Schulen doch nicht empfohlen werden kann. Es bleibt also kein anderer Ausweg übrig, als dass diese Schulen im Herbste mit der Besprechung des Frühlings beginnen, oder den Beginn des Unterrichtes in diesem Gegenstände um ein Semester verschieben. In diesem Falle müsste also der deutsche Sprachunterricht an Schulen, die das Schuljahr im Herbste beginnen, im zweiten Semester seinen Anfang nehmen. Indessen dürfte eine Umkehrung der Jahreszeiten beim sprachlichen Unterrichte keineswegs in hohem Grade störend wirken. Handelt es sich hiebei doch nicht um die Gewinnung neuer Vorstellungen, sondern nur um die Reproduction bekannter Vorstellungen, die mit Hilfe des Bildes auch dann ohne Schwierigkeiten gelingen wird, wenn diese Vorstellungen mit den Erscheinungen in der Natur nicht im Einklang stehen. II. Methodische Sehandtung -es Anschauungsunterrichtes. Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, dass jede Schule, an welcher der deutsche Sprachunterricht nach unserem Übungsbuche ertheilt werden soll, unbedingt im Besitze der oben erwähnten Jansky'schen Wandtafeln für den Anschauungsunterricht sein muss. Ohne diese Bilder kann das Buch nicht benützt werden. Diese Bedingung kann indessen umso leichter 8 erfüllt werden, als sich das genannte Bilderwerk auch vorzüglich beim elementaren Anschauungsunterrichte verwenden lässt, da die Auswahl des Stoffes den Bedürfnissen unserer Landschulen ganz ausgezeichnet entspricht. Ja, es ist sehr zu wünschen, dass der elementare Anschauungsunterricht überall, wo das in Rede stehende deutsche Übungsbuch verwendet werden soll, mit Zuhilfenahme gerade dieser Anschauungsbilder ertheilt werde. Auf diese Weise wird durch den elementaren Anschauungsunterricht dem deutschen Sprachunterrichte vorgearbeitet, indem die Schüler mit allen Vorstellungen, die sie beim sprachlichen Unterrichte benöthigen, schon hier vertraut gemacht werden. Es wird alsdann beim sprachlichen Unterrichte gar keine Mühe kosten, diese Vorstellungen durch den bloßen Hinweis auf das Bild zu reproducieren und es wird dieser Unterricht seine ganze Aufmerksamkeit der Gewinnung der fremden sprachlichen Formen zu¬ wenden können. Obwohl es selbstverständlich zu sein scheint, so soll es doch nicht ungesagt bleiben, dass mit den angegebenen Anschauungsbildern der Lehrer das Auslangen nicht finden wird; vielmehr wird es nothwendig sein, diese mannigfaltig zu ergänzen. Einzelne Gegenstände sind aus dem Bilde selbstverständlich klein und undeutlich dargestellt, so dass sie zwar ihrer Art nach erkannt werden, und dass somit ihr Verhältnis zur Gruppe angedeutet ist. Zur eingehenden Besprechung hingegen, insoferne eine solche vorzunehmen ist, wird natürlich ein besonderes Lehrmittel — der Gegen¬ stand selbst oder eine Abbildung des betreffenden Einzelgegenstandes — zu Hilfe genommen werden müssen; ja in einzelnen Fällen werden bei Besprechung eines Bildes Dinge benannt, die aus dem Bilde überhaupt gar nicht abgebildet sind, da sich dort vielleicht hiezu die beste Gelegenheit bietet. Auch in diesen Fällen wird für ein geeignetes weiteres Lehrmittel gesorgt werden müssen. Es muss hier neuerlich betont werden, dass sich unsere Methode durchaus auf den Anschauungsunterricht stützt, und dass daher für Anschauungsmittel in ausgiebigster Weise gesorgt werden muss. Hiebei handelt es sich um natürliche Gegenstände, Zeichnungen (Tafel¬ zeichnungen!), Abbildungen, Modelle u. s. w., deren Beschaffung dem fleißigen, umsichtigen Lehrer keine allzugroße Mühe bereiten wird. Mit besonderem Nachdrucke seien die Taselzeichnungen hervorgehoben, von denen der weitgehendste Gebrauch gemacht werden soll. Bei einiger Gewandtheit im Zeichnen kann mit wenigen Strichen ein Gegenstand vor die Augen gestellt und viele Worte erspart werden. 9 Endlich sei hier abermals an das in der Anleitung zu unserem Ersten Übungsbuche über den Wert der Geberdensprache Gesagte erinnert. Die Erfahrung hat diesbezüglich unsere Annahme glänzend bestätigt, da wir Gelegenheit hatten, uns zu überzeugen, dass durch eine entsprechende Begleitung der Sprache mit Geberden vieles zum Verständnis gebracht werden kann. Wir zählen die Geberden zu den besten Veranschaulichungs¬ mitteln beim Unterrichte in einer fremden Sprache. Der wesentlichste Theil der Vorbereitung des Lehrers auf eine Unterrichtsstunde, in welcher ein Abschnitt des Anschauungsunterrichtes nach unserem Übungsbuche behandelt werden soll, wird demnach in einem sorgfältigen Überlegen bestehen, welche Lehrmittel nebst dem betreffenden Bilde bereitzuhalten sind. Die Behandlung eines Abschnittes des Anschauungsunterrichtes zerfällt in drei Stufen: 1. Mündliche Besprechung des in der betreffenden Lection gebotenen Stoffes. 2. Lesen des Abschnittes aus dem Übungsbuche. 3. Lösung der Übungsaufgaben. 1. Bei der mündlichen Besprechung trachte der Lehrer, auf Grund der Anschauung Satz für Satz den im betreffenden Abschnitte des Übungsbuches enthaltenen Stoff zu gewinnen. Zu diesem Ende werden die in dem Satze genannten Dinge zuerst unter Hinweis auf das An¬ schauungsmittel benannt. Z. B. Der erste Satz der ersten Übung (Garten und Feld, a) Anschauungsunterricht, 1. Seite 5) lantet: „Auf diesem Bilde sehen wir einen Garten, ein Feld und einen Spielplatz." Um diesen Satz zu entwickeln, wird unter Hinweis auf die Abbildung gesprochen: „Das ist ein Bild. Das ist ein Garten. Das ist ein Feld. Das ist ein Spielplatz." Sind diese Sätze durch Abfragen, einzeln und im Chore, befestigt, so spricht der Lehrer (mit dem Finger auf das ganze Bild hin¬ weisend): „Auf diesem Bilde (mit dem Zeigefinger eine Bewegung von dem Auge gegen das Bild ausführend) sehen wir (mit der Hand auf den Garten auf dem Bilde weisend) einen Garten, (ebenso auf das Feld zeigend) ein Feld (ebenso auf den Spielplatz weisend) und einen Spielplatz." Bei dieser Darbietung wird es mitunter nothwendig sein, auch die Muttersprache zu Hilfe zu nehmen. Wie es dem Lehrer gestattet ist, ja von den besten Methodikern empfohlen wird, beim Unterrichte in der Muttersprache an den den Schülern geläufigen Dialect anzuknüpfen, so wird es durchaus kein methodischer Missgriff sein, wenn wir die unbekannte 2 10 fremde Sprache an die bekannte Muttersprache anknüpfen (vom Bekannten zum Unbekannten!). Man halte uns nicht entgegen, dass wir hiemit unserem in der Anleitung zum Ersten deutschen Übungsbuche ausgesprochenen Grundsätze: Keine Übersetzungen! untreu werden. Was wir hier empfehlen, sind keine Übersetzungen ganzer Abschnitte, sondern nur einzelne Wörter, Wortformen oder Redensarten sollen, soweit dies nicht durch die bloße Anschauung erreicht werden kann, mit Zuhilfenahme der Muttersprache zum Verständnis gebracht werden, oder vielmehr, es soll nachträglich Controle geübt werden, ob die durch Anschauung vermittelte fremde Form richtig aufgefasst wurde. Ist dies erreicht, dann werden alle folgenden Übungen mit Umgehung jeglicher Übersetzung vorgenommen. Ist auf die angedeutete Weise ein Satz zum Verständnisse gebracht, so wird derselbe mehrmals von einzelnen Schülern und im Chore wieder¬ holt und so befestigt. Bei diesen Übungen müssen immer wieder die bei der Darbietung ausgeführten Bewegungen und Hinweisungen auf das Lehrmittel, bald vom Lehrer, bald von einzelnen Schülern, die Rede begleitend, wiederholt werden. Sobald alle Schüler den dargebotenen Satz geläufig und correct sprechen können, schreitet man zum nächsten Satz. So werden der Reihe nach alle Sätze einer Übung behandelt. Schließlich werden alle Sätze nach bestimmten Fragen wiederholt. 2. Lesen des betreffenden Absatzes im Übungsbuche. Sobald auf die angegebene Weise alle Sätze eines Abschnittes zum Ver¬ ständnisse gebracht wurden, wird das Übungsbuch aufgeschlagen und das Stück vom Lehrer einmal deutlich vorgelesen. Hierauf wird es von den Schülern einigemale durchgelesen. Hiebei ist, wie bei den vorhergegangenen Sprechübungen, mit allem Nachdrucke eine richtige und deutliche Aussprache zu verlangen. Ab und zu dürfte es sich empfehlen, das Stück einmal übersetzen zu lassen, damit sich der Lehrer von dem vollen Verständnis überzeugt. Doch soll das nur ausnahmsweise geschehen. 3. Behandlung der Übungsaufgaben. Den Übungsaufgaben sind manchmal einige kurze Merksätze vorangestellt. Diese sind zum Theil nichts anderes, als in deutscher Sprache ausgesprochene Regeln, die den Schülern aus dem Unterrichte in der slovenischen Sprache bereits bekannt sind, zum Theil ergeben sie sich von selbst als Resultate der vorhergegangenen Übungen. In den meisten Fällen wird es genügen, diese Merksätze durch- — 11 — zulesen, sie sodann durch die folgenden Übungen einzuüben und schließlich einprägen zu lassen. Die Aufgaben sind theils mündlich, theils schriftlich, zum Theil aber auch mündlich und dann schriftlich zu lösen. Welche Aufgaben auf die eine oder auf die andere Art zu behandeln sind, darüber mag der Takt des Lehrers entscheiden. Viele von ihnen eignen sich schon ihrer Natur nach besonders für die eine oder die andere Behandlungsweise; so eignen sich die Rechtschreibeübungen selbstverständlich hauptsächlich für die schriftliche Behandlung. In einzelnen Fällen dürfte die Zahl der Aufgaben als eine zu große erscheinen. Diesem Mangel ist leicht abzuhelfen: man übergehe die überflüssigen Aufgaben! Es ist sicherlich leichter, etwas auszulasfen, als etwas dazuzufügen. Doch möge man nur das als überflüssig betrachten, worin die Schüler bereits eine hinreichende Sicherheit und Gewandtheit erreicht haben. Wir möchten überhaupt wünschen, dass der Lehrer sich bei der Wahl der Übungsaufgaben durchaus nicht engherzig an den Text halte, sondern wir möchten ihm in dieser Richtung die größte Freiheit gestatten. Die Erfahrung wird lehren, dass gewisse Übungen nicht oft genug angesetzt wurden. Nichts kann einen denkenden Lehrer hindern, derartige Übungen nach Bedarf öfters vorzunehmen. Andere Übungen mögen reichlicher vertreten sein, als es der Lehrer auf Grund der Erfahrung für erforderlich erachtet; sie wollen also ohne Bedenken vermindert werden. Die gestellten Aufgaben mögen demnach als Muster für die vorzunehmenden Übungen gelten. Es ist wohl selbstverständlich, das jedes Bild, sobald die 4—5 darauf bezüglichen Lectionen abgethan sind, im Zusammenhänge wieder¬ holt werden muss. Nunmehr sollen die Schüler im Stande sein, auf gestellte Fragen das ganze Bild zu beschreiben. III. Behandlung -er Sprachlehre. Sprachlehre in dem gewöhnlichen Sinne des Wortes ist es freilich nicht, was unter dieser Bezeichnung in unserem Buche zu finden ist. Unsere Volksschüler sollen eben nicht Sprachgelehrte werden, sondern sie sollen deutsch sprechen und deutsch Gesprochenes, beziehungsweise Geschriebenes 2 * 12 verstehen lernen. Wir brauchen also Sprachübungen, aber keine Sprach¬ lehre. Sprachübungen sind eß, was wir da vornehmen; wir hätten sie süglich auch so nennen können. Zum Unterschiede von den an den Anschauungsunterricht angeschlossenen Sprechübungen mögen sie immerhin als Sprachlehre bezeichnet werden. In der That sind sie jedoch Sprach¬ übungen, die sich aus den vorhergegangenen Sprechübungen ergeben. Regeln wurden nur so viele aufgestellt, als uns solche unbedingt noth- wendig schienen, um über sprachliche Dinge überhaupt sprechen zu können. Die Regel selbst hat nur soviel Wert, als sie die Übung vermittelt; die Übung des Ohres und der Zunge ist die Hauptsache. Da sich die Sprachübungen fast ausschließlich innerhalb des bereits gewonnenen Wortschatzes bewegen — die wenigen allenfalls neu auf¬ tretenden Wörter sind in den Fußnoten übersetzt — so ist über die methodische Behandlung dieser Abschnitte nicht viel zu sagen. Sie ist im wesentlichen dieselbe, die beim Unterrichte in der Muttersprache anzuwenden ist. Der Vorgang ist wie dort ein analytischer; er ist durch die Beispiele im Buche angedeutet. Zur Einübung der gewonnenen Regel dienen die sich unmittelbar anschließenden Aufgaben. Ähnliche Aufgaben wiederholen sich im Anschlüsse an die folgenden Lesestücke, und sie kehren bei dem Anschauungsunterrichte des nächstfolgenden Bildes wieder. Sollten alle diese Übungen noch nicht ausreichen, so mögen sie nach Bedarf fortgesetzt werden. IV. Behandlung -er Lesestücke. Es wurde bereits erwähnt, dass die Lesestücke nicht unbedingt gelesen werden müssen, d. h., dass der Lehrgang ein lückenloser bliebe, wenn kein einziges Lesestück gelesen würde. Nichtsdestoweniger ist es wünschenswert, dass möglichst viele Lesestücke zur Behandlung kommen. Die Lesestücke lehnen sich ihrem Inhalte nach möglichst an den Anschauungsunterricht an, so dass dieser in sachlicher Beziehung als eine Vorbereitung für die ersteren gelten kann. Allerdings war es nicht möglich, in den Anschauungsunterricht die vollständige sachliche Vorbereitung zu den Lesestücken aufzunehmen. Noch viel weniger konnte in den Lese¬ stücken mit den bereits erworbenen Wortformen das Auslangen gefunden. 13 es musste vielmehr in den Lesestücken einerseits über den erworbenen Wortschatz und anderseits über die eingeübten Formen hinansgegangen werden. Die Lesestücke haben einen dreifachen Zweck: 1. Es soll der gewonnene Wort- und Formenschatz durch wiederholte Anwendung geübt und befestigt werden. 2. Soll der Wort- und Formenschatz erweitert und so die nachfolgende Abstraction vorbereitet werden. 3. Soll endlich das Sprachgefühl, auf dessen Pflege das Hauptgewicht zu legen ist, geweckt und belebt werden. Wir unterscheiden eine dreifache Art der Behandlung der Lesestücke, u. zw.: .4) Die eingehende Behandlung; 8) das cursorische Lesen; 0) die Privatlectüre. V) Eingehende Behandlung von Lesestücken. Bei jedeni Bilde sollen mindestens 1—2 Lesestücke eingehend behandelt werden. Hiebei ist im allgemeinen jenes methodische Verfahren einzuhalten, welches bei der Behandlung eines Lesestückes in der bekannten Unterrichts¬ sprache als Norm gilt. Selbstverständlich wird man sich beim fremd¬ sprachlichen Unterrichte den geringen Wortvorrath und die geringe Sprach¬ fertigkeit der Schüler stets vor Augen halten müssen, d. h., der Lehrer wird so unterrichten müssen, als ob er Schüler des ersten oder zweiten Schuljahres vor sich hätte: seine Sprache sei einfach, er spreche in kurzen Sätzen und trachte, so wenig als möglich den erworbenen Sprach- nmfang der Schüler zu überschreiten. Dass dem Grundsätze der Anschaulichkeit auch bei der Behandlung der Lesestücke nach Möglichkeit zu entsprechen ist, ist eine selbstverständliche Forderung, die sich aus der oft wiederholten Grundlage ergibt, auf welcher unsere Methode aufgebaut ist. Es muss daher nachdrücklichst betont werden, dass für die eingehende Behandlung der Lesestücke in gleicher Weise für Anschauungsmittel vorgesorgt werden muss, wie dies für den Anschauungsunterricht gefordert wurde. Als sehr zweckmäßig und förderlich wird sich die Gliederung des Unterrichtes nach den formalen Stufen jl. Vorbereitung, II. Darbietung, III. Verknüpfung (Erklärung), IV. Ergebnis, V. Anwendung (Einprägung) erweisen. Da wir nunmehr wohl die Theorie der formalen Stufen als allgemein bekannt annehmen dürfen, wird es unsere Aufgabe sein, zu 3 14 erörtern, wie dieselben bei der Behandlung von Lesestücken in einer sremden Sprache durchgeführt werden können. I. Vorbereitung. Der Anknüpfungspunkt an das vorhergegangene „Bekannte" wird in unserem Falle ausnahmslos in dem vorhergegangenen Anschauungsunterrichte zu finden sein. Da es sich hier um Sprach- und nicht um Sachunterricht handelt, da die Sache nur den Stoff bildet, an welchem die Sprache geübt wird, so muss dem vorbereitenden Unterrichte die Aufgabe zufallen, den stofflichen Theil des Lesestückes in möglichster Kürze zum Verständnis zu bringen. Der Lehrer wird daher zunächst den Inhalt des Lesestückes mit Zuhilfenahme von Anschauungsmitteln in der einfachsten Form mittheilen. Hiebei wird er sich anfangs der Unterrichts¬ sprache bedienen müssen. Sobald es jedoch irgendwie möglich ist, soll beim vorbereitenden Unterrichte die deutsche Sprache zur Anwendung kommen. Nunmehr kann das Ziel angegeben werden: Was ich euch erzählt habe, wollen wir nun auch lesen. II. Darbietung. Der Lehrer liest das Stück einmal langsam, deutlich mit richtiger Betonung vor. Die Schüler lesen im stillen mit. III. Verknüpfung (Erklärung). Das Stück wird von den Schülern abwechselnd Satz für Satz gelesen. Jeder Satz muss zum vollen Verständnisse gebracht werden. Zu diesem Ende werden neuauftretende oder in Vergessenheit gerathene Vocabeln, so weit es thunlich ist, durch Veranschaulichung, im äußersten Falle durch Übersetzung klar gemacht. Bei Wörtern, die etwa mit schon bekannten Vocabeln sprachlich verwandt sind, ist durch Hervorhebung dieser Verwandtschaft das Merken des neuen Wortes zu erleichtern, wie dies in dem Wörterverzeichnis, beziehungsweise in den Fußnoten zumeist angedeutet ist. Z. B. Frühlingstag, vergleiche: Frühling und Tag. — Gärtner, vergleiche der Garten! u. s. w. Häufig wird es möglich sein, unbekannte Wörter durch bekannte synonyme Ausdrücke zu vertauschen, neue Redewendungen durch einfachere, bekanntere auszudrücken u. s. w. Ist auf diese Weise das ganze Stück zum Verständnisse gebracht worden, so wird es wiederholt von den Schülern gelesen. (Einlesen.) Hiebei ist auf reine Aussprache und richtige Betonung das größte Gewicht zu legen. IV. Ergebnis. Dieses besteht in der Wiedergabe des Lesestückes vouseite der Schüler bei geschlossenen Büchern. Selbstverständlich wird diese Wiedergabe zunächst keine freie sein können, sondern vielmehr in dem 15 Beantworten von Fragen bestehen. Diese Fragen werden sich anfänglich ziemlich eng an den Text anschließen müssen. Mit der sich steigernden Sprachfertigkeit wird der Lehrer immer umfassendere Fragen stellen und es dem Schüler überlassen müssen, die Antwort vollständig, unabhängig vom Buche zu formulieren. Endlich werden nur mehr Dispositionspunkte aufzustellen und nach diesen der Inhalt der Lesestücke frei zu erzählen sein. Auf dieser Stufe sollen Frage und Antwort ausschließlich in deutscher Sprache gehalten sein. Auch die Hilfen, welche etwa vom Lehrer werden gegeben werden müssen, sollen nur in deutscher Sprache geboten werden. Bei einzelnen Lesestücken wurden die Wiederholungssragen in Form von Ausgaben dem Lesestücke hinzugefügt. (Siehe z. B. „Die beiden Ziegen", I. Abth., II. Das Dorf, 2. Lesestück!) Dies darf natürlich nicht so aus¬ gefasst werden, als ob das Abfragen nur bei diesen Lesestücken vorgenommen werden sollte; diese Fragen wurden vielmehr nur als Muster der Frage¬ stellung ausgestellt, nach denen sich der Lehrer wird mehr oder weniger richten können. In besonderen Fällen aber muss es dem Lehrer überlassen bleiben zu beurtheilen, wie er die Fragen zu stellen habe, d. h., wie viel Selbständigkeit er seinen Schülern zumuthen dürfe. Jedenfalls aber ist auf der 4. formalen Stufe bei Behandlung eines Lesestückes die Wieder¬ gabe des Inhaltes zu fordern. V. Anwendung (Einprägung). Endlich sind einzelne im Lese¬ stücke vorkommende Sprechsormen durch Übung zu befestigen. Diesem Zwecke dienen die Übungsaufgaben. Sie dienen theils der Rechtschreibung, theils der Einübung der eben in Behandlung stehenden, oder wohl auch der Wiederholung schon früher behandelter Sprachformen. Die Aufgaben sind zum Theil nur mündlich, zum Theil nur schriftlich und zum Theil endlich mündlich und dann schriftlich zu lösen. Hinsichtlich der Zahl der Aufgaben verweisen wir aus das oben beim Anschauungsunterrichte hierüber Gesagte. Auch hier wolle der Lehrer nach Bedürfnis die Aufgaben vermehren oder vermindern, wie es eben Zeit und Umstände erfordern. Als eine besonders zu pflegende Übung, da sie zur Pflege des Sprachgefühles in ausgezeichneter Weise beitragen wird, sei das Aus¬ wendiglernen hervorgehoben. In der Regel wurde bei den Stücken in gebundener Rede die Aufforderung, das Stück auswendig zu lernen, als einzige Aufgabe augesetzt. Dies geschah aus deni Grunde, weil sich Gedichte ini allgemeinen zur sprachlichen Zergliederung nicht eignen. 3* 16 Wenn wir dadurch Gedichte in erster Linie zum Memorieren empfehlen, so ist es jedoch keineswegs ausgeschlossen, dass nicht auch einzelne prosaische Stücke auswendig gelernt werden können. L) Cnrsorisches Lesen. Da in den meisten Fällen nur eine geringe Anzahl von Lesestücken bei jedem Bilde wird eingehend behandelt werden können, und da es wünschenswert ist, dass möglichst viele Lesestücke gelesen werden, so wird es angezeigt sein, einzelne Lesestücke cursorisch zu behandeln. Diese Behandlung kann auf folgende Weise durchgesührt werden: Die Schüler erhalten die Ausgabe, ein bestimmtes Lesestück als indirecte Beschäftigung oder als Hausaufgabe entweder schriftlich oder mündlich zu übersetzen. Zu diesem Zwecke sind alle Lesestücke mit Fußnoten versehen, in welchen alle unbekannten Wörter und Redensarten übersetzt sind. Hiebei wurden alle Vocabeln und Wort¬ formen, welche entweder im Ersten Übungsbuche oder in den vorher¬ gehenden Übungen (Anschauungsunterricht) vorgekommen sind, als bekannt angenommen. Ohne Zweifel wird es ja vorkommen, dass den Schülern trotzdem manche Vocabel, die sie vergessen haben, nicht bekannt sein wird. Deshalb ist rückwärts ein alphabetisches Wörterverzeichnis angesügt, welches alle Wörter enthält, die im Übungsstoffe des Ersten und des Zweiten Übungsbuches vorkommen. Es sind daher die Schüler bei den ersten derartigen Übungen zunächst über die Bedeutung der Fu߬ noten zu belehren. Gleichzeitig ist ihnen zu bedeuten, wie andere ihnen un¬ bekannte Wörter in dem alphabetischen Wörterverzeichnis nachzuschlageu sind. Sind die Schüler auf diese Weise selbstthätig zum Verständnisse des Lesestückes gelangt, so wird es in der nächsten Stunde einigemale gelesen und dann ohne weitere Erläuterungen abgesragt, beziehungsweise erzählt. (Siehe 4. Stufe der eingehenden Behandlung!) Endlich sind, wenn es möglich ist, einige Übungsaufgaben zu lösen. (5. Stufe.) 6) Privatlertnre. Trotz alledem wird es in manchen Schulen unmöglich sein, alle Lesestücke zu lesen. Es ist jedoch kein Zweifel, dass es in jeder Classe wenigstens einzelne Schüler geben wird, die infolge größeren Eifers oder auch auf Grund ihrer umfangreicheren Vorkenntnisse gerne aus 17 Privatfleiß zu Hause einzelne Lesestücke lesen werden. Dieses Streben kann die Schule unterstützen, indem die Schüler aufgefordert werden, bestimmte Lesestücke zu Hause selbständig zu lesen. Es wird sich wohl auch Gelegenheit finden, in einer Zwischenstunde oder vor Beginn des Unterrichtes von dem Privatfleiße der Schüler Kenntnis zu nehmen. Der Schüler legt zu diesem Zwecke etwa eine selbständig gemachte Über¬ setzung zur Durchsicht vor, oder der Lehrer stellt an den Schüler einzelne Fragen über den Inhalt des Lesestückes, damit dieser Gelegenheit finde, seinen Fleiß zu offenbaren. V. Lehrproben. u) Anschauungsunterricht. 1. Garten und Feld. (I. Abtheilung, 1. Lection. Seite 5.) Lehrmittel: Jansky, Anschauungsbilder, Tafel 6; ein Stück Holz, ein Stein. 1. Mündliche Besprechung. L.: Danss si vAloäumo to slitzo in po nsmslw povemo, llaj na njch viäimo. L. (auf das Bild weisend): „Das ist ein Bild." — (Auf dieselbe Weise werden die Sätze dargeboten: „Das ist ein Garten. Das ist ein Feld. Das ist ein Spielplatz.") Diese Sätze werden befestigt. (Beim Sprechen wird immer wieder abwechselnd vom Lehrer oder von einem Schüler die Abbildung des benannten Gegenstandes mit einem Stäbchen gezeigt.) L.: Wir wollen sagen (mit dem Finger auf das Bild hinweisend): „Auf diesem Bilde (mit dem Zeigefinger eine Bewegung von dem Auge gegen das Bild ausführend) sehen wir (auf den Garten weisend) einen Garten, (ebenso auf das Feld weisend) ein Feld und (auf den Spielplatz weisend) einen Spielplatz." (Der Satz wird öfters von den Schülern, einzeln und im Chore auf die Frage: Was sehen wir auf diesem Bilde? wiederholt. Beim Sprechen haben die Schüler stets die oben angegebenen Geberden zu wiederholen.) 18 L. (hinweisend): „Das ist ein Zaun." Sprechet: „Der Garten ist von einem Zaune (auf den Umfang des Zaunes weifend) umgeben." (Diesen Satz soll wenn möglich ein vor¬ geschrittener Schüler, sonst der Lehrer übersetzen: Vrt so s plotom obäun.) — (Einübung wie oben.) L. (ein Stück Holz vorzeigend): „Das ist Holz." (Ebenso): „Das ist ein Stein." Sprechet (hinweisend): „Der Zaun ist aus Holz (jo ix losu)," (mit dem Finger nach dem Hintergründe des Bildes weisend) „rückwärts ist er jedoch aus Steinen gemauert (soxiäan)." Einübung! („Woraus ix össu — ist der Zaun?") L.: Zeiget die linke Seite des Gartens! Was ist das? (Ein Haus.) L.: Saget: „Auf der linken Seite des Gartens (nach links weisend) steht ein Haus." (Wo steht ein Haus?) Zusammenfassung: Was sehen wir auf diesem Bilde? Womit ist der Garten umgeben? Woraus ist der Zaun? Wo steht ein Haus? L. (hinweisend): „Das ist ein Thürchen." (Wiederholung.) „Woraus ist das Thürchen?" N! L.: „Es ist ein hölzernes Thürchen." Wo ist das Thürchen? Sprechet: „Vorne hat der Garten ein hölzernes Thürchen." (Wiederhole, N! N!) L.: „Das ist das Gartenthürchen." (Wiederholung.) L. (nachdem er die Zimmerthür geöffnet): „Die Thür ist offen." (Wie ist die Thür?) L. (nachdem er die Zimmerthür geschlossen): „Die Thür ist geschlossen." (Wie ist die Thür? Wird wiederholt bei abwechselnd offener und ge¬ schlossener Thür gefragt.) — (Nach dem Gartenthürchen zeigend:) „Wie ist das Gartenthürchen?" (Das Gartenthürchen ist offen. Es ist offen.) L. (hinweisend): „Das ist ein Thor." „Das Thor ist gemauert." „Es ist ein gemauertes Thor." Wo ist ein gemauertes Thor? — Es ist ein Gartenthor. Sprechet: „Rückwärts ist ein gemauertes Thor, das Gartenthor." Zusammenfassung: Was hat der Garten vorne? Was ist das? (Ein Thor.) Wie ist es? (Gemauert.) Was ist rückwärts? L. (hinweisend): „Das ist ein Beet." (Zeige noch ein Beet! Wie viele Beete sind im Garten?) „Der Garten ist in Beete getheilt (so 19 rnscksljsn)." — „Das ist ein Weg." (Zeige noch einen Weg! Wie viele Wege sind im Garten?) — (Die Hände gegeneinander haltend:) „Zwischen den Beeten (moä Zrockumi) befinden sich Wege." L. (hinweisend): „Das ist ein Baum. Das ist auch ein Baum. Und das ist ein Baum. Das sind Bäume." Ebenso werden die Sätze gebildet: „Das sind Sträucher. Das sind Blumen. Das ist Gras." „Bäume, Sträucher, Blumen und Gras wachsen (nnstcho)." Wo wachsen sie? (Auf den Beeten.) Saget: „Auf den Beeten wachsen Bäume, Sträucher, Blumen und Gras." „Das Gras ist grün (^slonu)." — „Das sind Blätter der Bäume. Die Blätter der Bäume sind auch grün." „Das Gras und die Blätter der Bäume sind grün." Zusammenfassung: Wie ist der Garten getheilt? Wo befinden sich Wege? Was wächst auf den Beeten? Was ist grün? Zusammenfassung des Ganzen: Was sehen wir auf diesem Bilde? Womit ist der Garten umgeben? Woraus ist der Zaun? Wo steht ein Haus? Was hat der Garten vorne? Was ist also das? Wie ist es? Was ist rückwärts? Wie ist der Garten getheilt? Wo befinden sich Wege? Was wächst auf den Beeten? Was ist grün? 2. Lesen des Abschnittes. Der Lehrer liest das Stück einmal vor. Sodann wird es von den Schülern mehreremale gelesen. 3. Aufgaben, n) Mündlich: 1. Merksatz: Dieses Stück besteht aus Sätzen, (la, oästnvolr sestoji 12 stavlrov.) Lies den 1. Satz!, den 2., den 3., u. s. w. 2. Merksatz: Jeder Satz besteht aus Wörtern. Lies die Wörter des 1. Satzes! 3. Die Wörter bestehen ans Silben. Lies die Wörter des 1. Satzes nach Silben! (So: Aus die—sem u. s. w.) Wie viele Silben hat jedes Wort? Lies den 2. Satz! Lies jedes Wort für sich! Lies jedes Wort silbenweise! Wie viele Silben hat jedes Wort? d) Schriftlich: Schreibe die Wörter der 2. Ausgabe ab' Achte genau auf jeden Buchstaben! 20 2. Garten und Feld. (I. Abtheilung, 2. Lection. Seite 6.) Lehrmittel: Jansky, Anschauungsbilder, Tafel 6; Biene (wo¬ möglich eine gute, vergrößerte Abbildung), Nistkästchen (Starhäuschen), Star, Wasser, Gießkanne, Fässchen, Korb (oder wenigstens gute Ab¬ bildungen dieser Gegenstände). 1. Mündliche Besprechung: Wir wollen unser Bild weiter betrachten. L. (vorzeigend): „Das ist eine Biene. Das ist ein Bienenhaus. Das ist ein Bienenkorb." Wie viele Bienenkörbe sind da? „Das ist also ein Bienenhaus mit fünf Bienenkörben." Wo ist das Bienenhaus? (Im Garten.) Saget: „In unserem Garten ist auch ein Bienenhaus mit fünf Bienenkörben." — Was ist in unserem Garten noch? L. (auf das Haus zeigend): Was ist das? In dem Hause wohnen (xrobivafo) Menschen. Es ist ein Wohnhaus. Wo steht das Bienenhaus? „Es steht (auf das Haus deutend) neben dem Wohnhause." Siehst du Bienen? — Saget: „Die Bienen sind nicht sichtbar." Zusammenfassung: Was ist noch in unserem Garten? Wo steht es? Sind die Bienen sichtbar? L.: *) Das ist ein Mistbeet (Znosna, Zrecla). Wie viele Mistbeete sind da? Wo befinden sich die Mistbeete? Saget: „Vor dem Hause befinden sich zwei Mistbeete." L.: Das ist ein Glasdeckel (skoülsn xoirnov). „Die Mistbeete sind mit Glasdeckeln bedeckt (xolrribo)." Zusammenfassung: Wo befinden sich zwei Mistbeete? Womit sind sie bedeckt? L.: Das ist ein Nistkästchen. Wo bemerken wir ein Nistkästchen? L.: Das ist ein Star. Wie viele Stare sind hier? Wo sitzen sie? (Neben — an dem Nistkästchen): „An demselben sitzen zwei Stare. Stare sind Vögel (xtioo)." Zusammenfassung: Wo bemerken wir ein Nistkästchen? Wer sitzt an demselben? Was sind Stare? L.: Das ist die Mutter. Wo steht die Mutter? — Das ist ein Kind. Sie (die Mutter) hält (änLi) ein Kind auf dem Arme (na, roki). *) In Hinkunft wollen wir die Bemerkung „zeigend", „hinweisend" u. s. w. als selbstverständlich unterlassen. 21 Was thut die Mutter? (Sie hält u. s. w.) Was thut sie noch? „Sie zeigt (Geberde!) mit dem Finger nach den Vögeln (na xtioi). Saget: „Sie hält . . . Vögeln." Zusammenfassung: Wo steht die Mutter? Was thut sie? L.: Was ist das? (Ein Baum.) Was ist das? (Das Gartenthor.) Der Baum ist neben dem Gartenthore. Was ist das? (Ein Nistkästchen.) Wo ist das Nistkästchen? Auf welchem Baume? Saget: „Auch auf dem Baume neben dem Gartenthore ist ein Nistkästchen." Wo ist noch ein Nistkästchen? (Auch u. s. w.) L.: Das ist ein Brunnen. „In der Mitte des Gartens (srocki vrta) ist ein Brunnen." Wo ist ein Brunnen? L.: Das ist ein Arbeiter (äolaveo). Das ist Wasser. Ein Arbeiter zieht (Geberde!) aus demselben (12 nfoZa) Wasser." Was thut ein Ar¬ beiter? „Es ist ein Ziehbrunnen (voäujair, storna na vaZo)." Was für ein Brunnen ist es? L.: Das ist eine Gießkanne. „Das Wasser fließt (toöo) in eine Gießkanne." Wohin fließt das Wasser? L.: Das ist auch eine Gießkanne. Das ist ein Fässchen. Das ist ein Korb. Wo sehen wir noch eine Gießkanne? Saget: „Neben dem Brunnen sehen wir noch eine Gießkanne, dann ein Fässchen und einen Korb." — Was sehen wir neben dem Brunnen? Zusammenfassung des Ganzen nach den angedeutcten Fragen. 2. Vorlesen! Einlesen! 3. Aufgaben. Die Merksätze werden gelesen und eingeprägt. Die 2. Aufgabe wird mündlich, die 1. zuerst mündlich, dann schriftlich gelöst. b) Sprachlehre. 1. Starke Biegung des Hauptwortes. (I. Abtheilung, 3. Bild: Der Garten im Sommer.) Vorbemerkung: Der Zweck dieser Lection ist die Einübung der starken Biegung mit dem bestimmten Artikel. Der Begriff Biegung und die Biegung des Hauptwortes ist den Schülern im Slovenischen bekannt. Hier wird also angeknüpft. 22 I. Vorbereitung. K, sklanja samostalnik kmot! Kolikorno so število samo- stalnikovo v slovonZLini? Koliko salonov ima slovenski samostalnik ? Kako so i^raLaso skloni? (8 sklonili ali konönicami.) Danes so koclomo nöili, kako so nomski samostalniki sklansaso. II. Darbietung. Die an die Tafel geschriebenen Mustersätze (siehe Übungsbuch!) werden gelesen. Falls ein Zweifel besteht, ob die Schüler die Sätze ver¬ stehen, sind dieselben zu übersetzen. Nun werden die Beispiele noch einmal mit starker Betonung des Hauptwortes mit dem Artikel (der Hund, des Hundes, u. s. w.) gelesen und diese Wörter unterstrichen. L. : Ans die Frage, wer oder was ist treu? lautet die Antwort: Der Hund ist treu. Auf die Frage, wessen Ohren sind lang? ant¬ worten wir: Die Ohren des Hundes sind oft lang, u. s. w. (Ebenso werden die übrigen Sätze der Ein- und Mehrzahl behandelt. Nun wird aus den Sätzen das Hauptwort (der Hund, des Hundes, u. s. w.) allein gelesen. Ebenso wird das zweite Beispiel behandelt. III. Verknüpfung. Kolikonno so slovito samostalnika vo v nomsöini? (Känina — Einzahl, VlnoLina — Mehrzahl.) Komski samostalniki toros nimaso clvosino. Koliko sklonov ima nomski samostalnik v oänini, koliko v mnoLini? Koliko sik pa ima slavonski samostalnik? Kako so rarüiknseso skloni v slovonsoini? (Do konönioak.) Kako pa v nom- 8 Lini ? (Do spolni kn in konönioak.) IV. Ergebnis. Das Hauptwort hat vier verschiedene Formen, u. s. w. (Siehe Übungs¬ buch: Merke!) V. Anwendung (Einprägung). Siehe Übungsbuch: Aufgaben. Diese Stufe bildet den wesentlichen Theil des Unterrichtes; daher: Viel Übung! 23 2. Steigerung des Eigenschaftswortes. (II. Abteilung, 1. Bild: Die Mühle.) In dieser Lection wird die Steigerung des Eigenschaftswortes behandelt. I. Vorbereitung. Xoliko stopons priäovnikovik va^Iikusomo? 8topnsns priäsvllik „visok"! .finonus ini kako stvar ali reo, ki so visoka! (Nisa, KIov stolp. Zora.) 1'riillorsas Kisa in KIov, kiso in stolp, kiso, stolp in Zoro Zloäo na visokost! (Hiša so tako visoka kakor KIov. 8tolp so vissi ocl kiso. 6lora so nasvissa nioä torni.) 8oäas so borno nöili po romsko stopllssvati. II. Darbietung. Die Mustersätze (siehe Übungsbuch) werden au die Tafel geschrieben. 1. N, lies den l. Satz! Wie ist der Tisch? Lies den 2. Satz! Wie ist die Bank? Welche Eigenschaft hat der Tisch? Welche die Bank? „Der Tisch ist so lang wie die Bank." Der Tisch und die Bank sind zwei Dinge, welche die Eigenschaft „lang" in gleichem Grade (v isti mori) haben. 2. Die Kirche ist groß. Wie ist die Kirche? Ebenso: Wie ist das Haus? Welche Eigenschaft hat die Kirche? Welche das Haus? „Die Kirche ist größer als das Haus." Die Kirche und das Haus sind zwei Dinge, welche die Eigenschaft „groß" in verschiedenem Grade haben. 3. Lesen der ersten drei Sätze des 3. Punktes. Vergleichen der drei Dinge (Veilchen, Tulpe, Rose) wie oben. „Die Tulpe ist schöner als das Veilchen. Die Rose ist am schönsten von den dreien." Welche Eigenschaft haben das Veilchen, die Tulpe und die Rose? Das Veilchen, die Tulpe und die Rose sind drei Dinge, welche die Eigenschaft „schön" in drei verschiedenen Graden haben. III. Verknüpfung. Zwei oder mehrere Dinge können dieselbe Eigenschaft in gleichem Grade haben. (Tisch, Bank, lang.) Zwei Dinge können dieselbe Eigenschaft in verschiedenem Grade haben. (Haus — Kirche; groß — größer.) Drei Dinge können dieselbe Eigenschaft in drei verschiedenen Graden haben. (Veilchen — Tulpe — Rose; schön — schöner — am schönsten.) 24 IV. Ergebnis. Das Eigenschaftswort „schön" ist gesteigert worden (soso stox- njoval). Es gibt drei Grade oder Stufen (stoxujs) der Steigerung (stopnjo vanj a). V. Anwendung. Siehe die Aufgaben im Übungsbuchs! 3. Bildung der Vergangenheit von Zeitwörtern mit dem Worte ,,sein". (II. Abtheilung, 3. Bild: Der Wald im Sommer.) I. Vorbereitung. Ltavito AlaZoI lototi v pretekli öas. (I^otol som, lotol si i. t. ä.) Xabo tvorimo v slovonsöini protobli öas? (8 AlaZolom biti: som, si i. t. cl. in 2 äoleLnilrom lotol.) Loäaj so bomo nöili, babo so v nomsöini tvori protebli Las. II. Darbietung. Es wird an die Tafel geschrieben und gelesen: Einzahl. Ich bin gelaufen (ja?) som lotol. Du bist gelaufen (ti) si lotol. Er, sie, es ist gelaufen (on, ona, ono) so lotol, a, 0. Mehrzahl. Wir sind gelaufen (mi) (miäva, moävo) smo (sva) lotoli, o, a (lotola, i, i). Ihr seid gelaufen (vi) (viäva, voävo) smo (sta) lotoli, o, a (lotola, i, i). Sie sind g elausen (oni) (onaäva, onsävo) so (sta) lotoli, o, a (lotola, i, i). III. Verknüpfung. Das Thätigkeitswort „laufen" steht hier in der Vergangenheit (v protoblom öasn). In der vorigen Übung stand es (jo stal) in der Gegenwart (v soäanjom öasn). Bildet die Gegenwart von „laufen"! Das Thätigkeitswort gibt die Zeit an- deshalb heißt es auch Zeit¬ wort (öasovnib). IV. Ergebnis. Das Zeitwort „laufen" bildet (tvori) die Vergangenheit mit dem Zeitworte „sein" (ich bin, du bist, u. s. w.). 25 Auch andere Zeitwörter bilden die Vergangenheit mit „sein", wie in der slovenischen Sprache (v slovousöiui). V. Anwendung. Siehe die Aufgaben im Übungsbuche! e) Lesestöcke. 1. Der Frühling. (Seite l2.) Lehrmittel: Jansky, Anschauungsbilder Tafel 6. I. Vorbereitung. Lrisla so sopot lopa pomlaä. Xaksuo so soluoo v pomlaäi? (svotlo, toplo). Kakšna postasoso ärovosa? I^ooiino: „8oäas toploso siso svotlo soluoo in ärovosa osoluuovaso." Has viäimo v spomlaäi ua vrtu, na travnikih? „Noss oöi viäiso povsoäi pisano ovotioo.^ Xas äolaso ptioo v Zosäu? „Ltioioo v Zosäu poso vosolo posmi in si snasaso Anosäa.^ Xäosoto? (Lolsoäoloo.) Xus äola? „Nolsoäoloo posesava sopst svoso ušivo. Xäo so to? (Otrooi.) Xas äolaso? (I^raso so.) Xso? (hla iAralisou; tucli v sonoi ärovos in na travnikih.) R,ooimo: V uas- lopsom lotuom öasu so otrooi kas raäi iZraso suuas v souoi ärovos in na ovotuih travnikih.^ „Os kako lopa so vouäar pomlaä! Osuhili homo svosoZa oöota v nohosih, ki so so ustvaril lsuäom na vosolso." Xar smo o pom- laäi povoäali, homo öitali po uomsko. II. Darbietung und Verknüpfung (Erläuterung). a) Vorlesen, h) Satzweises Lesen und Erläuterung. I. Absatz. Der Frühling pomlaä. — Wer ist wieder gekommen? (so sopot prisol). Wie wird der Frühling im Buche genannt? (der schöne). — Wiederhole den I. Satz! — Die Sonne solnoo. Wie ist die Sonne? (hell — die Helle Sonne). Was thut die Helle Sonne nun (jetzt)? Wie scheint die Helle Sonne nun? (wärmer toxloso). Was ist das (auf das Bild zeigend)? (Bäume.) Wie werden (postasoso) die Bäume? Wieder¬ hole den Satz: Nun scheint .... — Wo sind deine Augen? Was thun sie? Was ist das? (Blumen.) Wie sind die Blumen? (roth, blau, weiß u. s. w. — bunt). Was sehen deine Augen überall? — Was ist das? (Star — Vogel). Die Vöglein sind im Walde (v Zosäu). Was thun sie? (Singen). 26 Was singen sie? Was thun sie noch? (Sie bauen spletaso.) Was bauen sie? (Wie sagt man slovenisch „sie bauen ihre Nester"?) — Wiederhole den Satz! 2. Absatz. Was ist das? (Ein Landmann.) Was thut er? Was besäet der Landmann? Wiederhole den Satz! — Was ist das? (Kinder.) Was thun die Kinder? (Spielen.) Wann? (Im Frühlinge; der Frühling ist die schönste (naslexsi) Zeit des Jahres.) Sie spielen gar gerne (Iras raäi) draußen im Schatten der Bäume und auf blumigen Wiesen ?unas v sonoi ärovos in na ovetnili travnitzili. — Wiederhole den Satz! 3. Absatz. Wer hat den Frühling geschaffen (so ustvaril)? Gott hat ihn zur Freude der Menschen (lsuäom na vosolss) geschaffen. Was ist Gott? (Unser Vater im Himmel.) Was wollen wir? Wiederhole den Satz! o) Einlesen. IV. Ergebnis. Wer ist wieder gekommen? Was scheint nun wärmer, und wie werden die Bäume? Was sehen deine Augen überall? Was thun die Vöglein? Was thut der Landmann? Wann spielen die Kinder gar gerne und wo? Wie ist der Frühling? Wen wollen wir lieben? V. Anwendung. Siehe die Aufgaben im Übungsbuche! 2. Des Kirfchbaum-s Gälte. (I. Abteilung, 3. Bild. Seite 36.) Lehrmittel: Jansky, Anfchauungsbilder Tafel 17. Raupe, Biene, Honigwabe, Spatz (in natura oder in Abbildungen). I. Vorbereitung. Las so to? (Auf den Kirschbaum weisend.) Las to? (vosioo). Las to? (veso). — Läas oxolonova örosnsa? Lalrsno so inlaäo listso? Las viäiino Aostotzrat na noLnoin listu? Las äsla Aosenioa na listu? Latzo latttzo imonusoiuo Aosenioo, tzor so na örosnso povabi, so tarn naLro in nasiti? (llosta.) — Lclas ovoto örosnsa? Lso so ovoti? LatoroZa Zosta pa inia soäas? Las nasäo öoliolioa v ovotili? Las äola s sträso? Läas äo^oro orosnso? Lolitzo toänov po ovotu? Latsri Zostss so obistzusoso socias? (Vraboi in otrooi.) 0 Aostitt örssnssvsAa ärevosa iioöomo öitati lopo nomstzo pesom. 27 II. Darbietung und Verknüpfung. a) Vorlesen, b) Strophenweises Lesen und Erläuterungen. 1. S tr o p he. Lies die I. Strophe! Zeige mir einen Kirschbaum (Bild!)! Wie ist die Farbe der Blätter? Wo sitzen die Blätter? Lies noch einmal die I. Zeile! Was hat der Kirschbaum, wenn er grünt? — Das ist eine Raupe (zeigend). Eine kleine Raupe ist ein Räuplein. Wer ist der Gast des Kirschbaumes? Was thut das Räuplein? Ja, es frisst sich voll und satt. (8o nuLro in nasiti.) — Was frisst es? Wie ist das Blatt? Wie noch? (jung, grün). — Lies noch einmal die 1. Strophe (I. Absatz)! 2. Strophe. Lies die 2. Strophe! Wann blüht der Kirschbaum? Wo sind die Blüten? Was hat er (der Kirschbaum) da wieder? — Das ist eine Biene (vorzeigend). Eine kleine Biene ist ein Bienchen. Was findet (najäo) das Bienchen? Honig strä, moä; Honigseim — reiner Honig. Was thut das Bienchen? (trägt heim nosi äomov). — Wohin trägt sie ihn? Das sind Zellen (vorzeigend). — Lies noch einmal die 2. Strophe. 3. S tr o p he. Lies die 3. Strophe! Der Wochen sechs — sechs Wochen. Und sind der Wochen sechs vorbei in oo fs sost teänov minilo. — Der Gäste zwei — zwei Gäste. Sag' — sage; geschwind tzitro, urno. — Das ist ein Spatz (vorzeigend). Ein kleiner Spatz ist ein Spätzlein. Welche zwei Gäste kommen also nun? — Lies noch einmal die 3. Strophe. Einlesen! III. Ergebnis. Wann hat der Kirschbaum seinen ersten Gast? Welcher ist der erste Gast? Was thut er? — Wann hat der Kirschbaum seinen zweiten Gast? Wer ist es? Was findet er? — Wann hat er wieder Gäste? Wer sind sie? IV. Anwendung. Auswendig lernen! Inhalt Seite I. Auswahl und Anordnung des Lehrstoffes. 3 II. Methodische Behandlung des Anschauungsunterrichtes. 7 III. Behandlung der Sprachlehre.'. II IV. Behandlung der Lesestücke. 12 Eingehende Behandlung von Lesestücken. 13 L. Cursorisches Lesen. 16 6. Privatlectüre. 16 V. Lehrproben. u) Anschauungsunterricht. 1. Garten und Feld (I. Abtheilung, I. Lection) . . . 17 2. Garten und Feld (I. Abtheilung, 2. Lection) . 20 b) Sprachlehre. 1. Starke Biegung des Hauptwortes. (I. Abtheilung, 3. Bild). 21 2. Steigerung des Eigenschaftswortes. (II. Abtheilung, 1. Bild). 23 3. Bildung der Vergangenheit von Zeitwörtern mit dem Worte „sein". (II. Abtheilung, 3. Bild). 24 c) Lesestücke. 1. Der Frühling (Seite 12) . 25 2. Des Kirschbaums Gäste (Seite 36). 26