Vrikunmerattons-Pretse: Fitr Laibach: Ganzjiihrig ... 8 ft. 40 ft. tzalbjiihrig ... 4 „ 20 „ Vieneljiihrig . . 2 „ 10 „ RonatHch 70 „ Laibacher Redaclion Laknhosgafie Nr. Mi t der P o ft: »»uzjiihng. . . 11 fl. — Haibjilhrig ... 5 „ 50 XerteljLhrig . 2 „ 75 ft. fcftr Zustellung in« HauS vier-tMhrig 25 tr.( monatl. 9 tr. ItnjtEnt Nummern 6 It. blntt. Kxpedition- & jiri Bureau Aongrehplatz Nr. 81 handlung von Jgn. > mayr & Fed. Bamberg.) JnfertionSpretse: Fttr die einspaltige Petitzeil« L 4 kr., bei zweimaligec Em-schaltung L 7 kr., brcitnaliger k 10 kr. Jnsertionsstempel jtbtemef 30 kr. Lei grSheren Jnscraten and Sfterer Einschaltmig ent|y»» chendcr Rabait. Anonyme Mittheilungen mttben nicht beriickfichtigt; Manuscriptc nicht zurUckgesendet. Nr. 178. Dmstag, 5. August 1873, — Morgen: Vcrll. Chr. 6. Jahrgang. Anti-Zwerger. In der grunen Steiermark lebt neben andcmt gewohnlichen Menschenkiudern auch etit frotumer, heiligmahiger Mann, der Furstbischof Dr. Johannes Zwerger. Derselbe siihlt sich „von Gott als Wach-:er gesetzt itbcr fein Volk" und halt sich daher auch fir berufen, von Zeit zu Zeit seine Stimme zn er-jeben, um zu warnen und zu leiten. Bald find es anfte, davidische Jdyllen, auf friedlicher Hirten-Pfeife geblasen; bald aber stoht er, dent apokalyp-tischen Engel gleich, in die Posanne und donnert ben tiefsten Groll seiner Berwunschungen liber die sundhafte Menschheit hin. In den letzten Wochen war er cntfchieden Posaunenengel: „Die gegenwar-tige Emporung der Welt gegen Gott" — so lau-tete das Thema, welches der bifchofliche Pamphletist in alien Tonarten der Erbittcrung, des Zornes, der Entrustung variicrte. Leider reicht die Stimme des Herrn Dr. Zwer-flct nicht so weit, wie die der Posaunen am jiing-sten GrrichtStag. Es wird daher gut fein, unseren Lesern in kurzem die gratzlichc „Emporung gegen Gott" onzubeuten. Unter der Welt versteht nemlich der Nachfolger der Bischofe von Seckau niemanden anderen als die ,.liberalen Regierungen" und die »Bourgeoisie"; biefe beibcn hossen Gott itberhaupt, vorziiglich aber hassen fie „sein Lieblingswcrk, die katholische Kirche". Dieser Hah stamint schon von Uralten Zeiten her, als Satan aus dein Himmel verstohen und in die Holle geworsen wurde; die jiingsten Fruchte dieses Hasses aber find die Schul-gesetze, die confessionellen Gesetze, die Civilehe. . . Neuerdings kampst das grausame blutgierige Heideu-thum wider das reine, lammfromme Christenthum; das moderne' Heidenthum aber nennt sich Liberalis-mus! Dieser Liberalismus nun siihrt theoretisch zur Assenlehre, praktisch zum Petroleum. Er nahm den Arbeitern den Glauben an Himmel und Holle, zer-stortc aber damit die sicheren Stiitzen des eigenen Reichthums — denn, so lehrt der geistliche Volks-hirie von Steiermark, „Reichlhum ist nichtS anderes als Arbeitslohn, weicher von den Arbeitern verdient, ihnen aber nicht ausbezahlt wurde". Der liebe Gott des Herrn Zwerger laht sich jedoch biefe Emporung der liberalen Welt rnit nichten gefallen: Pest, Hunger, Krieg und Thenernng sind die Vorboten seines StrasgerichteS, und selbst der Friede der Welt ist nur ein bewaffneter, der jahraus jahrein hunderte und taufende von Millionen verschlingt. Darum rust der besorgte Kirchenfurst alle seine LSmmlein und Kiichlein, fie sollen sich von dieser bosen Welt seme halten, sollen sich um die heilige Kirche und ihre Fuhrer scharen, sollen das „Volksblatt" lesen nnd dem „Pretzverein" Beitrage zahlen — dann werden sic zwar nicht tin Diesseits vor den Augen der hosfartigen Welt schlecht bestehen, wot aber vor Gott Gnade finden, der ihnen ini Jenseits die etoigen Freuden vorbehalt. Dies ist die Logik eines osterrcichifchen Kirchen-siirften des neuuzehnten Jahrhunderts! Diese Logik wurde rnit Hilse der verdammlichen ausklarerischen Kunst Gutenbergs in Druckerfchwarze umgefetzt und durch den „Prehverein", der aus Grand des hei d-nifch-liberalen Vereinsgeseyes hantiert, in taufen-den von Exemplareu unter das steirifche Landvolk gefchleudert. Ob e» in ben Kopfen desfelben dadurch heller oder sinsterer wird — was kummert biefe irbifche Frage den Bifchof; nicht die Bildung der Menfchen ist es ja, die ihm am Herzen liegt, son-dern ihr „Seelenheil"; nicht fur die Intereffen der Gefellfchaft, des Staates ftreitet er, fondern fein Spruch (antet: „Omnia in majorem (lei gloriam". Zum Glucke sind Zwerger und Steiermark einstweilen noch zweierlei, zum Gluck bcsitzt biefes von der Natur so herrlich gefegnete Land noch Geister, die nicht im romischen Sonne gcfangen Itegen und bie nicht ben „burch Gottes unb be» heiligen salzburgischen Stuhles Barmherzigkeit" be-stellten Bischos hoher achten als bie Bernunst, als bie Forderungen ber Freiheit, bes Fortschritts unb ber Menschenwiirbe. Ein solcher Mann, ein em-facher, befdjeibener Staatsburger, ber zwar feinc Theologie ftubiert hat, liber both etwas gewohnlichen Menfchenverstand zu haben glaubt, erwiberle auf bie firchenfurftlichen Juvectiven ; feinc Schrift heiht: „Die Emporung ber Vernunft gegen Doctor Zwerger", unb ber steiermarkifche Volksbildungsverein aboptierle biefe Antwort und forgte fiir ihre Ver-breitung in ber Provinz, um den Schaden wieder guizumachen, den zelvtifcher Eifer gefliflet haben kiinnte. Iemlleton. Eine energische Regentin. Historische Skizze von Anton Leipnik. IV. dem geraumigen Vorsaale der Solitude, in welcher Katharina nur zn oft ihre wetblichen wie ihre Herrscherpflichten vergah, vor ihrem Boudoir stand ein Leibgardist. Bleich wie der Tod, unbeweglich wie eine Statue stand er da und war- tete, bis das lctzte Geraufch im Palaste verhallt war. Als titles riitgsumher stille ward, rih er stur-wisch die Thiire des Boudoirs auf und stand — Katharine« gegenuber. Die Ezarin erschrak. Ein bisher unbefannies Gefuhf ber Furcht erfatzte fie unwiderstehlich, wah-tenb fie die vor ihr stehende Gestalt sixierte, welche ihrem verstorbenen Gotten zum Sprechen ahnlich war. Im ncichsten Augenblicke hatte sich aber schon Me energische Regentin gefa&t; six fQh, dotz der Ein-oringling einen Hochverroth zum Ziele Habe, unb otftngte sich fachte riickwarts gegen ben Kamin, auf lessen Gesimse cine Pistole lag. Pugatscheff poftierte sich ihr gegettiiber. „Katharina!" sprach er teise, „!ennen Sic mith ?" „Lege deine MaSke ab, bu schlechter Komo-biant I" entgegnete die Ezarin. „Jch weih, dotz du ein Betriiger bift, aber rnich hintergehft bu nicht!" Die Augen des Kofaken blitzten uuheimlich; Katharine erbebte. Sic liebte bos Leben, war eine rnochtige, schone Regentin, eine Reihe ber schonsten Geniisse harrte ihrer noch. Einen Angenblick erwog sic die Gcsahr, die ihr brohte, aber im nachstcn hatte sic schon bag Mittcl zur Vcrthcibigung gefun-ben. Sic vcrandcrtc plotzlich die stolzc Stimme nnd war scheinbar untcrthanig; an bie ©telle der Verwunschung trot jetzt die Bitte. „Sie konnen mich wahrlich nicht hinfergehen," sprach sic; „Sic find nicht Peter III., aber Diet wur-biger, Ezar zu werbcn, als er. Ihr Verstand, Ihr mannlicher Muth verleiht Ihnen etwas, was selbst ber Purpur nicht verleihen kann." Mit biesen Worten naherte sic sich unbemertt bem Kamine. »Jch bin dem Zusall zu grohem Dante ter« pflichtet, dah er Sic heutc Abend in meine Nahe gebracht," sagtc sic mit ihrer nach und nach zuruck-gelehrten Ruhe. „Das einsame Leben ist mir zur Lost gcwordcn, wohrschcinlich ist Ihnen Ihre bisher gefpielte Nolle auch fchvn lastig. Vcreinen Sir Ihr Schickfal mit dem meinigen! Theilen Sie rnetnen Thron, nchmeii Sic meine angebotene Liebe an, Pugatscheff!" — Katharine, die schone, oergotterte Regentin, blicfte mit tiebetrunlenen Augen auf ben armen Kv-fafen. Pugatscheff war betaubt durch biefe liebe* volte Slufnahme; ein wunberbares Gefuhl erwachte in ihm, benn fein Eharafter hatte butch die Aus-schweisungen ber letzten Zeit die Festigkcit eingebiiht, welche er vorhin befah. »Katharina!" rief er begeiftcrt aus, »Sie be« sitzen eine Zanbergewolt, der ich nicht widerstehen kann. Rein, ich bin nicht Peter III., nur ein armer Kosake ber Steppcn Jrgis. Sie bietcn mir Ihre Liebe, ich nchme sic an, ich cntfage mcinen hochstreben-ben Pliinen, denn der Gedanke, der in mcinem Ge-hirnc, in mcinem Herzen auftouchie, erfullt mich mit eincr Gliickfetigkeit, welche ich zu erreithcn in meinen kiihnsten Traumen nie geahnt Habe. Ich werbe Ihr Sklave fein, werde Sie anbeten...." —• Unterbeffen Hatten sich aber die Zflge ber Ezarin wefentlich vcrandcrt, ohne dah es der Kofakc bemerlt hatte. Rasch, noch the Pugatscheff seine Wvrte ge« Horen mir einige Stellen aus dieser wackcrn Entgegnung; fie passen nicht allein auf die Bro schLre des geistlichen Literaten an der Mur, sie er-lauben elite oQgemeincre Anwendung, denn die Kampf mittel der Ultramontanen find ja allerzeiten und allerorten die gleichen. Zuerst, was die Behaup tung betrifft, bi< liberate Welt hasse Gott: „Gott hassen! Nein, iteitt, Herr Furstbischof, man kann hassen, was man lemit, was etnetn schabet, was einen herabstiirzt von eincr eingebildeten Hohe, was einem die glanzende Maske vom hatzlichen Antlitz reitzt, was burch Lug mid'Trug Hmdernisse auf-thiirmt vor einem schonen und erhabenen Ziele Gott aber, Gott haht man nicht, ob man nun an ihn glaubt — ob nicht." Der Bischof vergleicht ferner den heutigen Kampf mit jenem des Christenthums gegen die da-mals herrschenden hcidnischen Religionen. „Jawohl," sagt unser Gewahrsmann, „es finden sich gewaltige Analogien zwischen der damaligen Zeit und der jetzi gen, aber wenn man genaaer zusieht, so wird man die Rollen vielleicht auders vertheilen, als sie der Furstbischof in seinem Geiste vertheilte. Wofur heute der Liberalismus kampft, mit erhobenem Visir und ehrlichen Waffen, das find dieselben Jdeen und Grundsatze, aus welchen das junge Christenthum seine unbezwingliche und lebendige Macht schopfte, und mas das alte Heidenthum erhalten wollte urn jeden Preis, dafur streiten heute Papste und Con cilien und bischofliche Hirtenbriefe. Eine Gefahr, fur die Gesellschaft sollte die neue Lehre in sich bergen, die Christus predigte — und culturbringend schuf sie cine neue Gesellschaft und neue Staaten, hat aber teinen der atten Staaten gewaltsam jet stSrt. Zersetzendes Gist soll der Liberalismus enl-halten, und doch hat er in geistiger und materietler Beziehung die Menschheit erhoben und aus tausen ben und tausenden von menschlichen Wesen, die in Nacht und Elend tebten, wenn man ein Vegetieren Leben nennen kann, freie bcnfende Geschopse gemacht und trachtet sie zum Bewutztseiu ihrer gegenseitigen Pflichten und ihrer gegenseitigen Rechte zu erheben. Was hat denn das alte Heidenthum zum Falle ge bracht und der Christuslehre zum Siege verholsen? Die sich entwickelnde Wissenschast war es, welche die heidnische Dogmatik ais phantastische Spuk-geschichte ertcnnen lieh, und das Zusammenstromen aller VSlker der damals betonnten Welt in der ro-rnischen Jmperatoren-Stadt, wo sie Kunde brachten aus den fernen LSndern, in denen sich der Schau-platz der Wundermarchen befinden sollte, die jede Religion in ein anderes Land versetzte." (Schlutz f»lgt) tnbet, sprang sie zum Kamine, ergriff die Pistole und hielt sie gegen die Brust des Meuchelmorders. „Auf die Knie, roher Bauer, elender Sklave!" schrie sie. „Auf die Knie vor deiner Herrin und Richterin I" Erschreckt raffte sich der Kosake auf und ersatzte den Griff seines Dolches, welchen er im Gurtel verborgen hatte. Die Mundung der Pistole stand aber in eincr I (hi bestimmten Richtung, die Haltung der Czarin war energisch und ruhig. „Du lust cine gute Schauspielerin I" sagte er . Mneknirschend, ben Ruckzug gegen die THLre an-tretend. .Schietze nicht, du kSnntest schlrcht oder gar nicht treffm, und mein Dolch wird dann das Ziel sicher nicht versehlen." Er erreichte die Thiire; die Czarin verSnderte ihte Stellung nicht. „8ebe wohl, Katharine!" ties bet Abenteurer mit wildem Humor, den Kopf dutch die Oeffnung bet Thiite heteinsteckend. „Sei gegrLtzt von Pu--gatscheff! cr wird als Peter III. zutficflehren * — »Au revoir, Pugatscheff!" ties ihm die Czarin ironisch nach. (Schluh folgt.) Politische Rundschau. Laibach, 5. August Inland. Die Wahlbewegung zieht auch die Kirchenfiirsten in ihre Kreise. Es scheint unter den verschiedenen Bischbsen und Erzbischofen der Monarchic zum guten Tone zu gehoren, dah jeder von seinem Hirtenstuhle aus ben nach ben kanonischen Anschauuugen in alien geistlichen Ange legenheiten unmundigen Laien auch in politicis vaterliche Rathschliige und Berhaltungsmahregeln ertheile. Den Ansang machte Cardinal Rauscher, der schon vor lfiitgerer Zeit im wiener Severinus vereine eine Wahlrede hielt; der Furstbischof von Trient, Riccabona, erlieh zu demselben Zwecke dieser* tage einen Hirtenbries. Auch ber ruthenische Metropolit in Lemberg ist bem Beispiele seiner katholischen Amtsgeiiossen mit einem Hirtenbriefe vom 19. Juli gefolgt. Derselbe erinnert an die schwere Schadigung der rulhenischen Nationalitat durch Mobificierung der Staatsgesetze zugunsten ber Polen, die untcr ben Ruthenen Berzweiflung und sogar Auswanderung nach Rutzland hervor-gerusen. Datum mogen sich die Ruthenen urn so eisriger an ber Wahlbewegung unb cm ben birecten Reichsrathswahlen betheiligen, urn ihre traurige Lage zu verbessern. Die ruthenische Geistlichkeit, die Tragerin ber Jntelligenz unter bent Bolke, tnoge 'hren Stammgenossen bei ber Wahlbewegung unb i>cn Reichsrathswahlen mit Rath unb That an bie Hanb gehen, um versassungstreue, aber auch intelli gente Reichsrathsabgeorbnete zu wahlen, die ber d e u t s ch e n Spr ache aus ber friiheren Schule machtig unb mit ben Rechtestubien vertraut waren. Die K l e t i c a l e n itt K atn t en haben sich mit einem „Austufe" an das Landvolk geroendet, um dasselbe zu ben Doginen ber alleinseligrnacheitden „Rechts"-Partei zu betehren. In bemselben wirb natiirltch bie vom „$aterlanb" zutecht gentachte Litanei vom „Gift bed Liberalismus", vom „Borsen-rach", an bent nut bie Liberalen unb ihr „System" chuld seien, weil kein einziget Consetvativet an bem Botsenschwinbel sich betheiligt Habe, getreulich nach-gebetet unb schliehlich an Pfarrer unb Gemeinben die Auffotbetung getichtet, sich fest aneinanderzu-'chlietzen, um eine ..Gemeinschast ber Otdimng" zu bilben, welche in alien Thalern Katntens ihre Stimmen auf jene Perfonlichteiten oereinigt, welche die bsterteichisihe Rechtspartei fur Karnten auf-tellen wird. In einer SSersammlung des katholischen Ber-eins zu Wolssberg, welche unlangst abgehaltcn rourbe unb welcher Gras Henckel v. Donnersmarck pra-Idierte, sprach Baron Reher ganz im Sinne bieses S lufrufes unb erklarte neuerdings, datz die „Rechts". Partei bei ihrer Wahlagitation nur die Land-iemeinden im Auge Habe; in den Sliidten unb Martten, in ber Handelskammer fei leider ben Liberalen ber Sieg gewih, unb auch ber Grohgrnnd-besitz Karntens stehe, mit sehr roentgen Ausnahinen, auf ber Seite bes Liberalismus. In ahnlicher Weife wird itt den anderen katholischen Bereinen >es Landes agitiert; so in Klagensurt, St. Leonhard, St. Andree u. a., welche unlangst Sitzungen irlten oder in ben nachsten Tagen halten werben. Die Weltausstellung ist am 1. b. einer iiroBen Gefahr entgangen. Um 11 Uhr nachts er* tSnte im ostlichen Theile bas Feuersignal, unb wer ba weitz, welche Schatze ber Jnbustrie unb Kunst, roie viel Millionett an mitunter leicht zerftprbaren Werthen dort ausgespeichert find, ber wirb be-greisen, welchen Schrecken tin solches Signal ver-breiten muhte. Gliicklichcrweise beschrankte sich ber Branb auf ein einziges Gebaube im Osttracte, auf as elsasser Bauernhaus, bas in ber That vollig ausgebrannt ist. In diesem Hause hatte sich be« 'annllich ein beutscher Restaurant eingerichtet; was an Ausstellungsgegenstanben bariit war, war wohl mehr Vorwanb, jebensalls nicht bebeutenb. Der nstructive Theil ber Ausstellung hat also gar nicht« verloren. Schlimmer ware es gewesen, wenn ber benachbarte Pavilion bes AckerbanministeriumS an* gegriffen worben ware, boch blieb biefer ganz un» versehrt bis auf bie Anhenwcinbe, bie einigermahen befchabigt sinb, unb einige Ansstellungsobjecte bieseS Pavilions, bie burch bas Hinausraumen gelitteit haben. Ausland. Die prentzische Regterung macht kurzen Prozeh mit ber bischb flich en Opposition. In Fulba wurbe bas Knaben-seminar aufgehoben, weil ber Bischos sich weigerte, bie burch bie Kirchengesetze gebotenen Acnbcrungctt vorzunehmen. Neue energifche Schritte werben in ber Diocese bes ftreitbaren Grasen Lebochowski er# wartet. Dort nemlich steht in allernachster Zeit bie Anstellung von 28 unlangst in Gnesen gemeihten Geistlichen bevvr, welche die gesetzlichen Bedingungen iiber Vorbilbnng rc. ber Geistlichen nicht ersitllt haben. Monsignor Lebochowski, ber jene« Gesetz unb namenttich bie darin enthattenen Strasbestim« mungen forgfattig studiert zu haben scheint, hat NUN jenen jungen Priestern praklische Jnstrnctionen mit auf ben Weg gegeben unb sie namenttich ange* wiesen, sich mit ihrer hauslichen Einrichtung auf bas Allernothwenbigste zu beschranken. bamit fie eben Augettblicf reifefertig feien, im Falle sie burch bie weltliche Behorde von ihren Stellen entfernt werben follten. Damit ware zunachst basur gesorgt, bah bei Verhangung von Geldstrasen ber Executor nichls zu thun bekomme. Fur die Bekostigung und Erhaltung ber etroa Exmittierten wird der zunachst wohnende Pfarrer forgen, zn bem sie sich alsbanu ttt Pension zu geben haben. Die weltliche Behbrbe wird nun ihrevseits zu btfltmttten haben, wer in einem solchen Falle bie Listen ber Geburten unb Slerbesalle suhren sowie Brautleute, bie nicht ge-willt sinb, ihre Heirat ad calendas graecas deS Kirchenconflicts zn verschieben, rechtsgillig zusammen-geben soll, und da wird denn am Ende doch der — Kreisrichter ober Siirgerttteister b’ran rnussen. Ueber bie wachsenbe ttericate Arroganj n Frankreich wirb der „.<56(n. Ztg." geschrieben: Die Geistlichkeit in der Provinz tritt ausjerst haitb^ ttchtig auf unb richtet besonders ihr Augeninerk alls die Zeitungen, welche ihr mistiebige Dinge sagen. So haben jetzt wieder acht Geistliche eine Stage gegen ben „Progr6s be l'Ain" anhangig gemacht, von bent ie verteumbet zu sein behaupten. Die Sache font am 1. August vor. Die Gerichte zeigen sich fast uberall ber Geistlichkeit autzerst gunftig unb bring«1 nicht allein bas Sonntagsgesetz in Aussiihrung, so"' bent oevurtheilen auch bie, welche, wenn bie Pr»' i.essionen aus ben Strahen herumziehen, ihre H^^ ober Mutzen nicht abziehen wollen. Letzteres 6c< gegnete einem Bewohner von La Becede-Lauragnais Diocese von Carcassonne), der, als bie ProzesM lurch ben Ort jog, bent Gebote des KirchendienerS, ein Hanpt ju entblbhen, nicht Folge leistetc, unb beshalb vom Zuchtpolizeigericht von Castelnanbary ju 16 Franken Gelbstrafe tierurtheitt rourbe. Unter ben Lanbbewohnern felbst ntachen biese Vorgiinge Diet bbses Blut. Die Brennpunkte der A u s st a n b t unb Kampfe in Spanien find dieser Tage Valencia, Sevilla, Malaga und Cadix gewesen. Cartagena wird imtncr von ben Jnsurgenten uoch in ungestor-tern Besitz behatten; bie Herren entfenbeten nach Valencia Verstiirkungen an Rebellen unb bombar-bierten bie Stabt Alrneria,' wobei sie basilr Slirgk trugen, bas beutfche Consulats-GebSube einzuislherll-I" Valencia soll bie Bank von ihnen geptflnbert ein. Auch taucht ein neuer, unabhangiger Canton mit Namen „2lthama" auf. Es roirb officiell be-tatigt, batz die Jnsurgenten in Sevilla vor ihrek Niederlage fammtliche sffentliche Gebaube mit Petroleum angezunbet haben. Wenn man angesicht^ dieser traurigen Rachrichten von ber Thatsache un< terrtchtet roirb, datz jetzt bier beutfche Kriegssckiffe vor Malaga freuzen unb im Hasen von Bilbao englische unb sranzosische Kriegsschisse eingelaustn find, so scheint sich die Lage zu einer Interventions* Krise zuspitzen zu wollen. Zur Tagesgejchichte. — Cholera-Commission f U r da S deutsche Reich. AuS Mttnchcn roirb geschrie-bcn: „Dcn Anlah zu ber von reichSwegen berufenen Cholera-Commiffion dot eine Stelle in ber Schrist bes Professors Dr. v. Pettenkofer ..Ueber ben gegenwar-tigen Stand der Cholerafrage". Der gelehrle Ber-faffer hiilt daselbst in ernstester Weise ben Regierun-tzen bie Berantworlung tier, bie sie aus sich laben, toenn fie abermalS das Eintreten einer Epidemie ab* toarten, ohne die geeignete Vorsorge zur Bekampfung derselben zu treffen. Bismarck ging sosort auf diesen Vorschlag ein, unb bie infolgc besien berufene Com-miffion hat urn so gegtiinbetere Aussicht, wirkliche Re-fultate zu erzieten, als biefelbe nut aus flinf Mitgliedern besteht, die fcimrntlich genau ttber bie Fragc orientiert find, ©iibbeutfchlanb besitzt drei Vertreter, unter benen Pettenkofer ben Vorsttz ftthrt; bie Sitzungen finden in einem Saalc deS ReichskanzleramteS (in der Wilhelrns-lirahc in Berlin) statt; der Diatenbetrag jedeS Mit-zliedes belauft sich auf 20 Mark. — Ein fettener Fall. In St. Louis ist, tote die Zeitungen mclben, flirzUch bei einem Feste von einem Schwarzen eine deutsche Rede zu gunstetl beg FortfchritteS gehalten worden. So was, meint der berliuer kornmt in deutfcheu Landen nicht vor. — Ein Henker. ,Die Regierung hat 100 Kbrbe nothig!“ So verkttndete, fchceibt der „Globus", fin Maueranfchlag in Tschu-Uang, einer Sradt in der Niihe von Sroalau in China. Darnit war dem Volke kund unb zu wissen gethan, dah hundert Menfchen ^Nthauptet roerden unb Arbeiter sich melben follen zur ^etfertigung ber Sorbe, in welchen bie Mlffethater ium Richtplatze getragen roerben. General Pang, ^iscrlichcr CoraraiffariuS, roar im Marz erfchtenert, % eine Unterfuchung Uber aflerlci Unorbnungett an-Wellen, bie feit einer Reihe von Jahren vorgefallen ^aren. So z. B. hattcn die Bauern sich gegcn Be We der Manbarineu aufgelehnt, die ©teuereinnehmer Stytttgelt unb bcrglcichen mehr. Die Bearnten hattcn “bet Buch Uber baS alleS geftthrt, unb nun follte die rlbrechnung erfolgeu. General Pang hat fchon feit ^tei Jahren auch in anderen Provinzen in iihnlicher -®eife gewirkt; er hat cine starke Leibwache bei sich latzt nncrbittliche Strenge roalten. In Tfchn-dnitg zitterte alles vor ihrn. Borliinsig begnttgte er mit 80 Korbcn, inbem die Hinrichtung von 20 ~etbrechern aufgefchoben warbc. Auf bem ,Blut-Wbe" auherhalb der Stabt routben die Schlachtopfcr I® langcn Reihett dcrart aufgestcllt, dah zroifchcn jedem Mann ein freicr Raurn von ctwa situs Ellen blieb, der Henker rnuhtc sein Richtfchrocrt ganz unge> d-nn §***bert schwingen tbnnen. Der Henker begana fein ■®ert unb schlug bie Menfchenhiiupter wie Mohnkbpfc . • Ein Englander, ber Augenzeuge war, schreibt eitJet Shanghai-Zkitnng: „Seine Guillotine Itinnte Richer unb sicherer atbeiten!" General Pang hat im ■Betlaufe ber letzten brei Jahre minbejtens 3000 Kbpfe ®Mchlagen lasten, unb die meisten berselben hat „Falkcn-ptiabet" abgehauen. Diesen Spitznaracn hat man to'ttcm Nachrichter gegeben, einem fleinen, untersetztcn ber eine ftumme Nase hat unb in seiner ein ausgejeichneter Mcnsch ist. Er war slither ibell, WUrbe gefangen genommen unb zum Tode "urtheilt. Der Henker, welcher eine Reihe von j^eecanbibatcn abthun follte, madjte fetne ©ache I^jlich schlccht unb hackte ungefchickt in Hals unb •‘Opf. Das vcrbroh ben Falkcnfchoabel, an welchen 'ttiuSchst bie Reihe foramen follte, unb et rief bem ettera[ mit fehr lauter ©timme zu: „Sollcn wir °nn alle fo ungefchickt zerhackt roerben ? Ntmm mir Kcttcn ab; ich will zeigcn, wie man eS machen ®am‘t war Pang einoetflanben; Falkenfchnabel j^elte alle verfUgbaren Kbpfe herunter unb verlangte gc>nz kaltblckig, nun auch feinerfeits abgethan r wcrbcn, abcr rafch unb wie eS sich gehbre. „Netn," ^ach Pang, „bu follst lcben bleiben unb mir bienen." jenem Tage ist er ber Lieblmzshcnker beS Gene-3 ber ihrn nachriihrnt, bog er niemal« einen un» a lchickten Slreich geftthrt Habe. ! Local- unb Provmzial-AugelegeuheUeu. — (In bet sonntSgigenMonalSvct-f ammlung b e 8 katholisch » politifchen BeteineS) bonnerte Tischlermeistet Regali gegett bie glanbenslvfen Jungflovenen, namcntlich gegen bie Stubiercnben ber grazer Univetjtttit, beren Protest gegen baS Programm ber RechlSpartei untcr ben Kle-ricalen groge Enttttstung hcrvorgernfcn hat. Rcbner rneinte, eS fet HLchste Zeit, eine slovenische Univcrsitat in Laibach zu gtttnben, allwo die studierende Jugcnb untcr gehtirige Ueberroachung gestellt wetben konnte, um vor bem Gifte bes LiberaliSmuS, von bem bereitS die grazer unb wiener Stnbenten angesteckt feien, be-wahrt zu roerben. Der Univerftttitshorcr mbge stubic-ren, nicht abet Politik treiben. Ebcnfo misfallig iiuhette sich Regati ttber bie Wahlerbefprcchung in Abelsberg, wo Razlag als Gegencanoibat HohcnwartS aufgestcllt witrbe. DiefeS ManLoer Habe bet glaubcnS* lose Dr. Zarnik in Szcnc gcfctzt, benn einer ber Hauptfaifcurs jener Zufammcnkunft, Grundbesitzct Hrcn aus Vigaun bei Zirkniz, fet ein intimer Freund Zarniks, diefer eigentltch stecke Hinter bem tcuflifchcn Attentate auf ben hochverbientcn Hohcnwatt. Uebrigend Hegen bie Katholifch-Politifchcn bie zuvcrsichtlichc Ecwartuug, eg wcrbc Dr. Razlag, ber noch immer bei alien Slo-venen bie griJjjte Hochachtung gcnictzt, bie infolgc ber* artiger Chicanen ihm angebotene Canbibatur um ein ReichSrathSmanbat nicht annehmen, getreu feittem auS-gefprochcnen Entfchluste, sich auch tunftighin von ber Politik fern zu halten. Hierauf befprach Lehrer Mocnik bie unter ben Alt- unb Jungflovenen ent< stanbenc ticfe Spaltung, als beren eigentliche Urhebcr er nicht Dr. Bošnjak unb Dr. Zarnik, fonbern bie Deutfchtiberalen unb namenttich bas „Laibacher Tag^ blalt" bejeichnete. DiefeS Habe bie Rationalen stctS als ,Ktcricale" bcnannt, Diete junge Leute Hiitten sich baher gefchamt, mit ben Geisttichen zu gchen, unb fo hiitten bie Gcgner die Parteiung im natiottatcn Lager hervorgebracht. Schlietztich potierte bas ultramontane Hiinflein, im ganzen 12 Kopfe stark, ben Ftthrcrn ber Nation Dr. Bteiweis unb Dr. Costa, welche nunmthr ein roahres Martyrcrthum seitenS der Jungflovenen zu bestehen habett, eine VertrauenSabresse, wctche durch eine eigene Deputation ben beiben ttberbracht roerben follte. Ueber Antrag Mocaiks ging man hicvon ab unb rourbe „®anica" beaustragt, in ber nachstcn Rummer bas ebte Mtirtyrcrpaar gehtirig zu beroeihrauchen, — (Exmioistcr Hohcnroart), ber auf fetne ftericoten Frcundc in Stain nicht befonbcrS bauen mag, hat sich nun noch Mahrcn geroenbet. Bei feinem Befuche in Rokelnitz bei Prerau foll ihm cine Can bibatur angeboten worbcn fein, bie er auch hulbreichjt angenommen hat. Det olmtttzet .Ralinec" setzt sich beteitS mit allcm Cifer file biefe Canbibatur ein unb ernpsiehlt feiiten Parteigenoffen zugleich, auch einen Wahlbczitk flit ben vetbienstvollen Collegen Hohen watts auSzusuchen — flit Dr. Schiiffte. — (Betobenbe Anctkcnnung.) Die k.k. Landesregierunz hat bem LukaS Zifchmann aus Tschet nulsch filr bie am 3. Juni b. I. nachmittagS mit eigener Lebensgefaht beroirfte Rettung bes Valentin M^an aus Jefchza Dora sichcrcn lobe bcS Ertrinkcns im ©aveflusfe die betobenbe Anctkcnnung butch bie k. k. BezitkShaupimannschaft Laibach auSgefptochen (Ein Trupp Zigeuner), aus einem Manue unb 6 Wcibcrn besiehenb, (am Fteitag abends in ein HauS in Waitfch, unb wLhrcnd einige ber fetben bie im Vothaufe anwefende IbjLhtige Tochter der Besitzcrin bcschilstigtcn. btangett bie anbeten in* Zimmer unb entroenbeten auS ber Klcidcr!r«he (in welcher ber Schliisfcl flat) ben Belrag von 30 fl. Die Bande wenbete sich gegen Stein, unb rourbe deshalb bie dortige Bezirkshauplmannschaft um Anhal tung berselben erfucht. — ( C a va lic r ra 8tzig.) AuS bem Ober-tanbe roitb UNS folgender Botfall berichtet: Vot cinigett Tagen stieg in ber Station Lees ein Rei- fenbec aus, ein bejahtter Hett, feines ChataklctS Baton, unb begad sich mit feinem Gepacke zura einzigcn am Bahnhofplatze beftndiichen Gefahtte. Et hotte alsbald !>cn FahtptciS nach VcldcS mit bem Kutfchct vetein-bart, bestteg daS Fuhtwctk, lictz fein Gcpiick auflaben unb fuhr ab. Da stiitrnten plotzlich zwei Hcrteu her-an, bet cine babon ber eben fo frommc als correct national gesinnte Baron Z., ber anbere ein Cavaletieoffi« ziet, geboten bem Kutfchct zu halten unb bemerlten ge« genttber bem Reifenben, baS fet ihre Gelegcnheit, et Habe auSzusteigen. Det alte Hett machte fetne Gc> c cnvotstcllnngen, bemerfte, er Habe baS Gefahtte foebca n bcster Form rechtcnS gemicthet unb mit bem Kut« chcr ben FahrpreiS vereinbart. Nochmalige Suffer« derung, auSzusteigen, abermalige Wcigcrung deS alien ,jerrn. Da auf einmal roitb er gepacft, cchl cavalier* mStzig bom Wagcn hecuntetgezent, fein GcpSck auf bie Stratze gcroorfen. Die beiben Cavalierc fctzlen sich l;inein unb jagten HSHnend unb lachenb babon. Dent alien Hetrn, ber sich fo auf Lffentlicher Stratze feinel geraiethcten WagenS beraubt fah, blieb nichtS ttbtig, als ttber bie fonberbaren Cavaliersitten hierzulanbe feint Gloffcn zu machen unb bie Avzcigc zu erstatten. — („Dic Schablichkcit bes ibrtanet H tttt cn t an chcs." ) [Fortfe^ung.] (Sine Rote bee Bctgamtcs Jdria vertheibigt feinen alien Stanbpunkl, lann jedoch nicht umhin, zuzugeben, dah bie Conbcn« ation teiae vollstanbigc fei, bet Rauch stinfenbe Wir* (ungen ttbe unb batz bie Qacckstlbcrbampfc sich fchnell nieberfchtagen. Unb bcnuoch roitb bie Beschroerbc ale „nichtig“ ertlart. Auch nach bera Urtheil ber laibachcr Betghauplmannschasl haben bie KlLget (cine Beroeise lit sich, fintemal „im Thalkcsfcl bet Jdria bar vege* tabilifche Lcbcn ein fehr ttppigcS" fei. Jcbc commif* lonelle Erhebung f(Heine bemnach ttbcrflttsftg, bie Gc» uche feien batum abschlagiz zu bcscheiben. Schliehlich gibt bie k. k. Berghauplmaunschast noch ihtet Enl-tttstung AuSbtuck liber ben Unbank ber Beroohner Jbrias gegen bie BetgbehLtben, ttdtzdcm ihnen fo viele roohtthatige Einrichtungen zngeroenbet worbcn. Eine Beschrankung bes BetricbeS roitb abermalS alS ganz unmoglich ertlart. So nebenhcr macht bie ibrianec BergbehLrbc bie intereflante Enldeckung, bah ba8 Queck« silber erst bei 80° B. unb setbst bei biefcr Temperatur nut mit Hitfe von Waffcrbiirapfcn berflttchtige, wahrenb erroiefen ist, bah Quccksilbct bei jeder Temperatur liber 0° K. verdampft. Sonderbar nimmt sich hiebei bie Mittheilnng ber BetgbehLrde an6, nach welcher sie felbst im Hochsommer ben Osenbetrieb ein* stellt „znr Verrainberung bcS Verlustc8" an Mercur! Nach ber entroickellen Theotie verdampft Quecksilber etst bei 80° K., unb im Hochfommet muh bet Betrieb eingestellt roerben, roeit bet Berlnst an Mercur zu groh ist. Danach zeigt alfo im Thalkeflel von Jdria ba6 Thermometer 80" B. unb man lann im Jdria sluh zu geroiffen Zeiten Karloffel fieben! Leute mit fetch physicalischeu Kenntniffen stab mit ber Rcgclung be« HiittenbetriebeS bctraut! Die Bcrghauptmannfchaft at* erste Jnstanz entfchieb baher, c8 fei baS firarifche Wctk zu einer BcfchtSnkung bes HiittenbetriebeS nicht z« vctpflichtcn, auch (bane bie Bctgbircction nicht zu ©chabcnctsatz gczrounzen roerben. Nach breijfihtig« Pause erheben (1870) zwanzig Jnfasien von Untcr* ibria, Mittel- unb Unterkanomla abermalS Beschroerbc gegett bie FabrikSgebarung in Jdria. Da« ©chriftstttck belcuchtct abermalS bie Nachlhcitc, welche ber Umgebunz Lurch bie „Brennhtttte" erroachfen, betont abet zugleich, bah cS ben Befchroerbcftthrern nicht mtiglich ist, „b.it von bet Montanbehbrbe geforderttti „roifscnfchafilicht» Beweife" zu erbringen, weil jene Bilbnng vo» ihnea nicht vcrtangt roerben kann, bie unbebingt nSlhig ist, um ben Montanbchbrden die SchLdlichkeil deS Hiitten* ranches zu erroeifen! Die ZuftSabc feien abet un«« trtigttd), die Jnfasien feien infolge der grohen Ber» lusie nicht im Stande, die hohen Sleuetn zu zahlen. Die Viehzuchl liege barnicber, ber Acketbau fei ba* durch etfchroert, unb ttotzdera nehme bet Betrieb ber Htttte zu. Diese u«o ahnliche Kiazrn ronrben mit HinroeiS auf frllhere Entscheibunzen ebenfallS abge* roiesen. Jnzwischen routben fogenannte „Muffelo[en* gebaut, in roelchem bag quectsilbcrhaltige Erz nicht ge* rbfiet, fonbern unter Kalkzusatz in eifernen „Muffetn" bei Lustabschlnh cthitzt tvtrb. Abet bie Zahl bet bur* j Quecksilbetvergiftunz erktanklen Atbeitct vcrmchrtc sich berart, dah man sich genLthigt sah, den Betrieb der-felben einzustellrn. Unb drnnvch lLht man Menfchen unb Thiere ben Verfuchen eincr Behorde zum Cpfer fallen, bie fiber „flinfenbe Wirkungen" unb „giftige Schiiblichkeit en" spricht unb baS Ouccksilber erst bet Siebhitze flllchlig roerbcn lLht! Am 18. Sepiember 1871 rourbe am AmtStage zu Jdria neuerdings Don den Steuerbezirken Jbria unb Kirchheim cine Be-fchwerbe eingereicht. Die Kliiger etdaten, datz fie zu-folge bes HfiltenraucheS, ber ba6 animalifche Leben be« rinfintzt, in immer groherc Nolh fommen unb faum mehr bie Sleuern crfchwingen fiinnen. Unterfdmlbet ist ihre Nolhlage, vergebenS ihr Bitten urn Abhilfe. AuS ben klirnatischen VerhLltnissen liitzt sich nicht er> ftaren, warurn bie Thiere so schwach unb verkiirnrnert geboren roerben, wohl aber anS bem Einfluh bcs Ranches auf Pflanzen unb Thiere. Die Zunohrne beS OuecksilberbetriebeS verschlechtere fort nnb fort bie Ver-hiiltniffe. Die Beschwerbestihrer verlangen neuerbingS Gntfchdbigungen, BefchrSnkung beS BetricbeS ober Ein-kSfnng ihrer Besitzungcn von Seite ber Gewerlschaft. (Schluh folgt.) — (UnzulLssigkeit ber B e p flan -)ung ber Bahndiimme m it Manlbeer-strSuchen.) (Sin ©eibenbouOerein hatte an bag HanbelSministerium baS Ersuchen gestellt, zur Hebung ber Seibencultur ben Bahnverwaltungen anjuralhcn, zur Bepflanzung von BahnterrainS Maulbeerstriiucher zu verwenben nnb ben BahnwLchtern zu gestatten, sich mil ber Seibenzncht befaffen zn biitfen. Diefem Ansinnen fonnte jeboch nicht entfprochen toetben, weil bie Bahn-wachter ber etfcrbetlichen LocalitSt unb ber ntiihigen Muhe entbehren, urn ohne SBctnachltiffigung ihre« TienfieS erfpriehlicheS auf bem Gebiele ber ©eiben« zucht zu leisten. Ferner ergab ein eingeholleS fach-mdnnifcheS Gutachten, bah Anpflanzung von Maulbeer-baumcn ober Striiuchen auf (Sifenbotynfetimmen nicht zu ernpfehlen ist, weil nach ber Beschaffenheit ber Berwurzlung biefer Pflanze eine Confolibierung bc8 ErbreicheS nicht erzielt totitbe. Dagegen fiJnnten anbere freie BahnterrainS mit biefer Pflanzengattung bepflanzt tottben, felbstverstanblich jeboch nur unter ber Dor-ouSfetzung, bah bie Seibenzucht nicht von ben BahnwLchtern, fonbern von brittcn Perfonen auSgciibt wirb. Witterung. Laibach, 5. August. • EchLuer Morgen, etwas nebetig, vormittags fast wolkcn-Ip3, llinge der Alpcn Haufenwolken. Warmer Morgens 6 Uhr f- 13 6", nachmittags 2 Ubr + 26 3° C. (1872 + 20.2°, 1871 + 17-6°.) Barometer im Fallen,73542 Millimeter. Das gestrige Tagesmtttel der Warme + 171°, urn 2 7° untcr bem Normale. Berstorbene. D en 4. Augu st. Anton FriZkovic, Schneider, 26 I., Civispital, Luugentubcrculose. — Johann Oblak, k.k. Zwangs-arbeitshans-Ausseherstind, 8 T., Polanavorstadt Nr. 38, Fraisen. __________________ Etngefendet. Geehrter Herr Redactenr! In Nr. 173 Jhres geschatzten Blattes ist cine Original-correspondenz angeblich ans Senosctsch enthalten, welche mir, was die hier jiingst abgelaufene Epidemic anbetrifft, alles Lob spendet. Wie wohl es mich einerseits freiite, mir in der inrzen fleit metrics Hicrseins das votle Vertrauen des Pu-blicnms erworben zu haben, so schmerzt es mich andererseits ungemein, dah Ihr Correspondent iiber die in dem adels-berger Bezirke, resp. au der Poik herrschende Miliaria-Epidemie so schlecht unterricbtet war, dah er dcn allgemein geachteten nnb lim die Wissenschast wohlverdientcn Herrn 1. k. BezirkSarzt und Sauitiitsrail, Dr. Razpet in Adelsberg dadurcki in ein schiefes Licht zu stellen sucht, dah er cine Ber-gleichung zwischen den untcr mcincr uud seiner Behandlnng Gestorbeuen anfiihrt, aber biiswilliger Weise tie Auzahl der Bchandelten, deren iiber 600 waren, und die Nmstcinde, dah die Krantheit an ter Poik zuerst und mit eincr ipeit grLheren Vebemenz anftrat als in Hrenowiz, verschweigt; 'ebenso ist der Schtuhsatz der erwabnten Corrcspondeuz ein Hirugespiiiust des Correspondent««! oder cin ails ciiiem Mis verstiindnisse bcruhender Gedanke, denn nnsere Berhalt^ nisse sowohl als Dorgesehter, wie auch als Arzt find die besteu und lassen von meiner Seite gar nichts zn wiiuschen iibrig. Mit der grvhteu Hockiachtnng Euer Hockwohlgcboren rrgebener Nudolf Lnkesch, pens. k. k. Marinearzl und Bezirkswundarzt. Allen Kravken Kraft rntb Gesundheit ohue Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry von London. Seine Arankheit vermag ber belicoten Revalescičre da Barry in widerfiehen, und tefeitigt biefelbe ohne Medizin unb ohne Soften aue Siagen«, Nerven-, Brust-, tungen«, Leber-, Driisen-, 6*leim6ant«; 8tBem=, Blasen- nnb Jlierenteiben, Tuberculose, Schwindsncht, ilsthML, Buflen, Nnverbaulichkeit, Berfiopfung, Diarrhoen, Schlaflofigkeit, 6<6trače, Hamorrhoiben, Wassersncht, Fieder, Schwindel, Blutausstei-jen, Ohrenbrausen, Uebelkeit unb Erbrechen selbst wahrenb ber Schwan. rschast, Diabetes, Melancholic. Bbmagerung, RbeumatiSmuS, Gicht, . leichsncht. — AuSziige anS 75.000 SertiRcaten iiber @ene|ungen, bit iller Mebijin ttiberftanben, toerben auf SSerlangcn franco eingefenbet. 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