MbacherIeitunaß ^< 37. Freitag am 34. März. R84G. I l l y r i e n. Haibach, am 23. März. Mit Betrübniß melden wir unsern Lesern einen Act des zügellosesten, empörendsten Wandalismus, den vorgestern Dinstag am 21. d.M. Bauern wüth und Rohheit in der 2 Stunden von Laibach entfernten, dem Grafen Ios. v. Aucrspcrg gehörigen, schö.-Ncn Herrschaft Sonnegg verübte. Den vorgefaßten Plan von der Dcvastirung des Schlosses hatten die Insassen der nahe liegenden Ortschaften, als: Igg, Tomischl, , Brunndorf lc., ohne Zweifel schon mehrere Tage vorher Unter einander verabredet, aber so geheim gehalten, daß die Schwßbcwohner nicht die leiseste Ahnung davon hatten. Am 21. März Abends nach 8 Uhr zogen die Bauern--schaarcn mit Aexten und allerlei Zcrstönmgswassen heran, ^brachen mit großem Gepolter das Schloßthor und im Nu war fast der ganze Schloßhof von dem Raubgesindel z> angefüllt, so daß man die Anzahl der Stürmenden nahe f auf 300 angibt. Glücklicherweise hatten sich die Schloßbeamten bei der Annäherung der Bauern unbemerkt durch das entgegengesetzte Thor gerettet, so daß nur die Wirth-schaftcrin, einige Knechte und Mägde im Schlöffe blieben. Nlan sagt, daß die Knechte nun mit den Tumultuanten gemeinsame Sache machten. Drr Act der Zerstörung, der jetzt vorging, steht in der Geschichte Krains vielleicht ein-zig da. Dieser schöne Sommersitz der gräflichen Familie, Mit allem Comfort eingerichtet, steht jetzt buchstäblich als einc Nuinc da, und bietet dem Blicke des Besuchers nichts, als nackte Wände dar. Zuerst wurde die Kanzlei erbrochen und daraus alle Schriften, Acten und Grundbücher in den Schloßhof geschleppt und dem Feuer übergeben. Dasselbe Schicksal traf die Möbel aller Zimmer des ebenerdigen Geschosses und des ersten Stockes; Alles wurde zcrtrmn. Mcrt, durch die Fenster oder über den Gang herab geworfen; die schönen, kostbaren Gemälde, Kleider, Bettwäsche, 'vurden zerrissen, zerbrochen und ins Feuer geworfen, ^as im Hofe loderte. Ja selbst Victualicn der reichen Speisekammer wurden vernichtet, der Wein in den Kellern, nachdem sich die Unholde reichlich angetrunken, aus den Fässern ausgelassen und mit ausgesuchtem Nassinc, "lent alles, was nur irgend einen Werth hatte, zerstört und zerschlagen. Keine Thür, kein Fenster im ganzen Schlosse ist ganz geblieben, sogar Fcnstcrstöckc hat man Zerhackt; ein gleiches Schicksal traf das Glashaus ne-ben dem Schlosse. Die arme Wirthschaften», die sich Unter das Dach zu der Uhr verkrochen, schwebte in größter Lebensgefahr, indem man ihr den Tod gescl-worcn hatte. Endlich nach I I Uhr Nachts entfernten sich de Vandalen, nachdem sie sich überzeugt haben mochten, daß sie ihr Werk vollständig beendet hatten, und lenkten gegen den Pfarr. Hof in Igg, den sie auch devastiren wollten. Hier war indeß Militär aus Laibach eingetroffen; die Rebellen zo-gen also ab und begaben sich nach dem gräflichen För.-stcrhause zu Hammcrsiill, welches mit dem Schlosse das gleiche Schicksal theilte. Hier verbrannten sie alle Schriften und Sachen, die sie fanden, im Zimmer selbst, löschten aber zuletzt doch selbst die Flamme, aus der einzigen Besorgniß, damit nicht etwa das Feuer sich dem nahe liegenden Dorfe mittheile. Das Schloß würden sie ohne Zweifel den Flammen übergeben haben, wenn sie nicht befürchtet hätten, die nahen Orrschaften mit einzuäschern. Mehrere dieser Elenden sollen im Laufe dieser zwei Tage gesanglich eingebracht worden seyn und den Behörden sieht man ,'icb zu Dank verpflichtet, da sie alsoglcich mit energischer Strenge einschreiten. Der angerichtete Schaden soll, wie man vernimmt, nahe an 20.000 fl. E. M. betragen. So weit können Rohhcit, viehischer Unverstand, irri^ ger Begriff und Bosheit führen! Wie noth es thut, den Landmann ringsherum in der Provinz schnellstens über die neuesten Zci'tverhältnissc aufzuklären, um weiteren Gräuel-sccncn möglichst vorzubeugen, ficht Jedermann ein, und Dank den Behörden, die in dieser Beziehung nichts versäumen. Es wäre traurig, wenn derlei Austritte sich in der Nunde wiederholen sollten, weßhalb es zu wünschen ist, daß jeder Intelligentere auf dem Lande seinen Einfluß auf die Bevölkerung zu dessen Aufklärung anwende und so die geistlichen und weltlichen Behörden kräftigst unterstül'c. Das fluchwürdige Raub- und Mordbrcnnergcsindcl aber möge die Themis mit der schwersten Eisenhand treffen. Sollte sich derlei greller Wandalismus wider Vermuthen wiederholen, so sind bereits, wie man verläßlich in Erfahrung gebracht hat, Maßregeln zur Publication des Standrcchtcs getroffen worden. Laidach, am 24. März. Gestern Vormittags lt> Uhr wurde in der hiesigen Domkirche zu St. Nicolaus von Sr. Excellenz, dem Herrn Fürstbischof, An ton Alois Wolf, das feierliche Dankfest für die von Sr< Majestät, dem Kaiser, Seinen Völkern verliehenen Wohlthaten und sür die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung mit Hochamt und 1'« Nomn abgehalten, wobei Se. Ex.-ccllenz, der Hcrr Landcsgouverncur, alle Civil- und Mi- 243 lt'tär-> Autoritäten und cine zahlreiche Menge Andächtiger aus alien Classen erschienen waren, um für die lange Er-Haltung unsers allgcliebten, gütigsten Monarchen die aufrichtigsten Segenswünsche mit dem Gebete des kirchlichen Oberhirten zu vereinigen. Vor der Domkirchc waren eine Division dcs vaterländischen Regiments Prinz Hohen lohe, eine Compagnie von Wimpfen-Infanterie und cin Piquet von Kaiser-Uhlanen in Parade ausgestellt. Die 3lationalgardisten wohnren der Feierlichkeit ebenfalls bei. Abends fand im ständischen, Theater die jährliche Benefice für die Local "Armen Statt; man gab W. Vogels nach Iffland bearbeitetes Schauspiel: »Alte und neue Zeit«, wobei der äußere Schauplatz des Theaters beleucht tet, und eine neue Volkshymne uMr die Anwesenden vcr, theilt wurde. Die Nationalgardc übernahm am gestrigen Tage oie Wachen in der Stadt, um dem hiesigen Militär den seit 7 Tagen ungcmein angestrengten Dienst etwas zu erleichtern. Sowohl die löblichen Behörden, als das Militär und die wackere Natioiialgarde wirken unablässig thätigst zut Aufrechthaltung der Ruhe unserer Stadt. W i e n. Im Nachhange der allerhöchsten Entschließung vom 17. d. M. haben Seine k. k. Majestät die Functioncn eines Minister-Präsidenten in Allerhöchstihrem Ministerrathe provisorisch dem Staats- und Consercnz. Minister, Franz Grafen v. Kolowrat, zu übertragen geruhet. Gleichzeitig geruhten Seine Majestät nachstehende W. nister zu ernennen: Zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Hauses: den Staats- und Conscrcnz.-Minister, Grafen v. Fiquclmont. Zum Minister dcs Innern: den Hofkanzlcr, Frei-Herrn v. Pillcrodorff. Zum Minister der Justiz: den Obersten Justiz-Präsidenten, Grasen v. Taaffe. Zum Minister der Finanzen: den Präsidenten der allgemeinen Hoskammer, Frciherrn v. Kübeck. Die Ernennung dcs Ministers des Krieges haben Sich Seine Majestät vorbehalten. Der Oberste Kanzler, Graf v. Inzaghi, hat seinen Dicnstpostcit in die Hände Seiner Majestät, dcZ Kaisers, niedergelegt. Das k. k. General-Ncchnungs-Direktorium hat den Rechnungs, Official der Hofbuchhaltung im Münz- und Bergwesen, Carl v. Prybila, zum Ncchnungsrathe derselben Hofbuckhaltung ernannt. Das l. k. General Nechnungs^Directorium hat den Rechnungs'Official der Gefallen.- und Domänen-Hof-bucl)halt'."'g, Ignaz Baßlingcr, zum Ncchmmgörathe die--s« Hofbuchhaltung ernannt. Der »Oesterreichische Beobachter" vom 19. März be« richtet Folgendes: Wir haben bereits in unserem vorgestrigen Blatte die von den beiden Taseln des ungarischen Reichstages an Se. k. k. apostolische Majestät beschlossene Repräsentation mitgetheilt, worin unter Andcrm auch di« Umgestaltung dcs gegenwärtigen Collegia!-Regierungssy-stems in cin verantwortliches ungarisches Ministerium, als Hauptbcdingung und wesentlichste Garantie aller Refvv. men , beantragt wmdc. — Se. k. k. Majestät haben, wie wir so eben erfahren, die Errichtung eines solchen Mini' stcnums zu genehmigen geruht, und die ungarische Reiche deputation ist gestern Morgens mit dieser frohen Botschaft nach Preßburg zurückgeeilt. *) — Bevor dieselbe Wien verließ, richtete sie nachstcnde Worte des Dankes an dieBür« gcr dieser Hauptstadt. «An die hochherzigen Würger Wiens!" »Die Freiheit der. Völker Oesterreichs ist aufgestanden. Jene gefährliche Tendenz, welche Zwietracht zwischen den beiden Völkern unterhalten, ist nicht mehr. Fortan ist das Band, welches uns Alle unter dem Scepter dcs allgclicb-ten Herrscherhauses vereinigt, nicht die gemeinsame Dicnst-barkcit, sondern die gemeinschaftliche Freiheit, welche für Alle nun durch Alle gesichert, dauerhaft, unvergänglich ist. Brüder! Unsere Wünsche sind uns gewährt, fortan wird cin verantwortliches ungarisches Ministerium, hervorgehend aus der Majorität der Nationalreprä'srntation, die eigenen Angelegenheiten Ungarns führen, unter der Controlle ciner freien Presse, und der durch diese erleuchteten öffentlichen Meinung. Dieses gibt uns eine Bürgschaft, dnsi auch eure Wünsche nicht unerfüllt bleiben werden, noch können, als Bethätigung des euch gegebenen kaiserlichen Wortes, in den Institutionen der Nationalgarde, der Prcßsreiheit und der Constitution, mit allen Consequenzen und Gs-währschaften, welche diese Institutionen erfordern, um wahrhaft heilbringend zu seyn." »Brüder! Wir werden eins seyn in, der Freiheit, stark in der Einigkeit, mächtig in der Verbindung, welche gegenseitige Zuneigung, ungeschminktes Vertrauen, und die gemeinsame Liebe des hochverehrten Herrscherhauses un-austöslich befestigen werden." »Brüder! Ihr habt es gefühlt, daß unsere Eachc gemeinsam ist; der Empfang, den ihr uns bereitet, bleibt ewig unvergeßlich in unsere Hn^cn gegraben. Die Ant-wort auf euren Zuruf werdet ihr aus Ungarns Thälern widerhallen hören." »Brüder! Wir danken euch, wir antworten euch mit einem Hoch auf das Wohl des Hcn'schcrhauses, aus die gemeinsame Freiheit, auf die Verbrüderung aller Völ-ker Oesterreichs in Gesinnungen, Gefühlen und Inter-- essen," »Gegeben zu Wicn am 17. März 1848. Die Deputation des ungarischen Reichstages." ') Die ungarisch.',, Minister sollen nüch ciner Mittheilung d»r »V»V' buiqer Zeilunq" seyn : Graf Ludwig B a l t l) y a n y i, F. D » il< V. Kss! «th und Sttphon Sz ^ chciiyi. Knm5. bis zum 19. März" aus Trieft v. 20. d. M: Wir hatten bei den freudigen Ereig-nissen der letzten Tage unsere fernen Leser nicht vergessen und würden ihnen sckon in dm vorangegangenen Blat» tern über dieselben berichtet haben, ware es uns möglich gewesen, unsere Gefühle in Worte einzukleiden. Selbst etzt vermöchten wir dicsi nicht; wir wollen es aber dennoch versuchen, die Erlebnisse der letzten Woche mit cini-gen Federstrichen zu skizziren. — Die crstc Kunde von der Bewegung in Wien, welche Mittwoch den 15. d. M. zu uns gelangte, versetzte die hiesige Bevölkerung in die größte Unruhe; alle Geschäfte hörten auf; alle Gemüther waren auf's Heftigste ergriffen; man lcbtc in der äußersten Spannung; eine unzählige Menge eilte Mittags nach dem Posthallst, um die Ankunft der zweiten Diligence aus Gratz abzuwarten; sie kam und brachte die Nachricht, dast hie Communication zwischen Wien und Gratz abgebrochen sey. Die Unruhe steigerte sich von Minute zu Minute. Eine sorgenvolle Nacht ging dahin, der Morgen brachte noch immer nichts Tröstliches und nur durch einen Brief aus Cilli erfuhren wir, daß der Telegraph die Herstellung der Eismbahn verkündete; wir dursten also hoffen, um Mitternacht Nachrichten aus Wien zu erhalten. Tausende eilten nach der Wiener Straße. Plötzlich ward die Stille der Nacht durch einen Iubelruf unterbrochen. »Licht!" riefen unzählige Stimmen. Im Nu war die ganze Stadt beleuchtet. »Es lebe der Kaiser! Es lebe das Vaterland! Es lebe die Constitution! Es leben die Wiener!" scholl es laut durch die Straßen, denn man hatte die beglückende Nachricht von den großen Ereignissen in der Residenz erhalten. Die Menge wuchs mit jeder Minute und lawi-ncnartig zog sie alsbald zum Negicrungsgebäudc. Da öffnete unser Gouverneur das Fenster und wünschte dem Volte Glück zur Regeneration des Vaterlandes. Man stimmte die Hymne an, und erst am frühen Morgen hörte der Jubel nur auf, um in den nächsten Stunden in noch gesteigertem Maße aufs Neue zu beginnen. „Heute ist ein Nationalfcst!" las man am 17. Morgens auf allen Hausthüren. Die Laden blieben geschlossen. Das Volk wogte in dichten Schaarcn singend und jubelnd durch die Straßen. Vor dem Kaffehhause des Tergcstcum ward allen, dic vom Taglohnc leben, Frühstück, geboten und man hatte überhaupt Sorge getragen, daß es der arbeitenden Classe an dem beglückenden Tage an Nichts fehle, und so sehr auch der Freudenrausch der Mmge dadurch gesteigert ward, siel doch nirgends die mindeste Unordnung vor. Die Nationalgarde, welche sich bildete und sofort in Wirksamkeit trat, schritt allenthalben beschwichtigend ein, was jedoch nur in sehr seltenen Fällen nöthig war; denn das Betragen, selbst der niedersten Schichten der Bevölkerung war wirklich bis zu diesem Augenblicke musterhaft. — Abends war die Stadt und das theater glänzend bclcuchttt und letzteres in allen seinen Räumen mit Zuschauern gefüllt. Als Se. Excellenz, unser Gouverneur, erschien, erscholl ein tausendstimmiges »Avvivil« und aus allen Logen wehten Tücher und Schärpen in den Nationalfarben ihm zum Gruße entgegen. Die Hymne ward gesungen, mußte auf stürmisches Verlangen wiederholt werden und unzählige Mal ertönte ein Lebehoch dem Kaiftrhanse, der Constitution, der National-garde, den hochherzigen Wienern, dem Gouverneur, dem Polizcidirector, Deutschland, Italien u. s. w. — Dem Wunsche des Publikums, den li,n l>^"m hielt der Bischof eine kurze, der Feier angemessene Rede, in wclchcr er das Glück der neuen Verfassung hervorhob, welche alle Nationalitäten und Culte des Kaiserstaates verbrüdere. Der Eindruck dieser Worte auf alle Gemüther war tief, Und sie werden gewiß M't Gottes Hilfe ihre Wirkung nicht verfehlen. — Von gestern Nachmittag, bis in die späte, taghell erleuchtete Nacht dauerten die festlichen Züge zu Wagen und zu Fuße durch die Stadt fort, und überall herrschte wieder die lauteste, ungezwungene und freudigste Bewegung. — Wir tonnen diesen Bericht nicht schließen, ohne einer Scene zu erwähnen, die Allen, welche ihr bei-wohnten, gcwisi unvergeßlich bleiben wird. Durch den am l8. März von Venedig hier cinge-troffcnen Dampfer erfuhr mai, nämlich, daß man d»rt lwcl) leine amtliche Nachricht von den großen Ereignissen hatte. Die Vesorgniß, daß die Ungewißheit in unserer Schwestcrstadt nachtheiligc Folgen haben könnte, vcran.-laßtc viele unserer Bürger zu dem Beschlusse, auf eigene Kosten einen Dampser nach Venedig abgehen zu lassen, Und im Nl« waren zu diesem Bchusc eine Menge Unter, schriften beisammen; der VerwaltlinaFrath des Lloyd entsprach sofort diesem Wunsche, indem er eines seiner Boote der nach Venedig zu sendenden Deputation unentgeltlich zur Verfügung stellte. Die Tricstiner langten noch zeitlich an, um das größte Unglück zu verhüten. Eine Stunde später und Venedig wäre der Schauplatz der bedauerlichsten Echreckencreignissc geworden. Der Graf Eorer rief den Triestincrn mit Tdräncn in den Augen zu: „Gott hat euch uns gesendet!" Die Deputation wurde von Sr. Excellenz, dem Gouverneur und den Behörden mit dem größten Jubel empfangen und vom ganzen Volk als seine Retterin betrachtet. Gestern Nachmittags kam die Deputation in Bcglei lllng cines Abgeordneten von Venedig zurück. Kaum an-klangt, begab sich dieser nach dem Natlchause, von dessen Valcoil er den Dank unserer Schwesterstadt den Triesti-^crn verkündete. Dasselbe that er auf einer improvisirtcn ^libune vor oem Lcsesaale Hcs Lloyd im Tergcstcum, und .^6 d'c. junge Mann mit tiefempfundenen Worten die settling Venedigs durch Trieft laut aussprach, da hatte "kl Enthusiasmus kein Ende. Der Redner ward von den ""wescndcn umarmt, geherzt u. s. w. und kein Auge (Z. Laib. Zeit. Nr. 37 v. 24. März ,649.) blieb bei dieser Scene thränenleer. Wir behalten uns weitere Details vor und geben hier nur noch folgendes Schreiben der städtischen Garde zu Venedig an die National-garde zu Triest: «Auch in Venedig ist es das Volk, welches sich selbst die Ordnung, die Einheit und die freie Ausübung der bürgerlichen Rechte wahrt." „Die städtische Garde entstand wie durch Zauber aus dem Blute, welches die letzten Opscr des Absolutismus vergossen." „Die Ruhe trat sofort wieder ein, als Triesi uns die Freudenbotschaft der Reformen brachte." „Segen den Edcln, die in ihrer heiligen Begeisterung uns den Trost in unseren Leiden brachten. Nein, die Verbrüderung der Völker ist kein Traum!" „Dic städtische Garde von Venedig, die bald, wie die Triester, eine nationale seyn wird, bittet die Schwester, eine Dolmetscherin der tiefsten von diesem feierlichen Beweise der Liebe erregten Dankgesühlc unseres Vaterlandes zu werden." »Möge die Vorsehung solche Liebe würdig lohnen, und die von der Freiheit des Gedankens und de^ Wortes geheiligten Bande immer enger schürzen!" „Diesen ersten Wunsch des Volkes sendet die städtische Garde von Venedig der Nationalgarde zu Triest mit ihrem crstcn Gruß." »Venedig !8. März 18^8. Für dic städtische Garde l),. Giurati." S t e i c r m a r k. Grah, 20. März. Se. Ercellcnz, der Herr Lan-dcsgouverncur, Graf von Wicken burg, hat die Hcrrcn Kreishauptlcutc aufgefordert, zu verfügen, daß K:eisamts-individuen auf das Land gesendet werden, um den unterm l6. d. M. an das Landvolk der Steiermavk erlassenen Ausruf möglichst zu verbreiten, und sich an jcnc Personen, von welchen sie glauben können, daß sie hinreichende Einsicht und Vertrauen beim Landvolke vereinigen, zu wen-den und diese zu vermöge», daß sie das Volk über das Wesen einer Eonsiitution in der Landessprache belehren, und möglichst zur Bildung von Sichcrhcitsvcreincn vor-zü'glich aus Besitzenden aufmuntern und beitragen, welche dann die unmittelbarste Aussicht zu sühren, jeder Unordnung oder Aufhetzung gleich im Entstehen entgegen zu treten und im Nothsalle die sogleiche Anzeige an die nächste Obrigkeit zu machen hätten. — Diese väterliche Fürsorge des Herrn Landesgouvcmeurs, der durch die Ereignisse der letztern Tage unsere innige Liebe, hohe Verehrung und das vollste Vertrauen im höchsten Grade besitzt, verdient um so mehr unsern wärmsten Dank, als schon die meisten der betreffenden Individuen, welche zu diesem Zwecke besonders geeignet erkannt wurden, bereits zur Erfüllung ihres erhaltenen, so zeitgemäßen und zweckdienlichen Austra. gcs abgereist sind. 252 Tyrol. Innsbruck, ,2. März. Heute marschirt das hier garnisonirende Bataillon des Linien-Infanterie-Regiments Ferdinand Carl von Este Nr. 26 von hier nach Ulm ab. Ein Bataillon des in Vorarlberg liegenden Regiments Großhcrzog von .Baden hat dieselbe Bestimmung erhalten. Vorläufig soll ein österreichisches Armeccorps von 30.000 Mann an der deutschen Südwestgränze Oesterreichs gegen den Rhein aufgestellt werden, um als Beobachtungscorps gegen Frankreich zu dienen. Im lombardisch-venetianischcn Königreich herrscht dumpfe Stille; der hohe Adel, namentlich in Mailand , welcher der früheren Agitation nicht fremd war, soll durch die Pariser Ereignisse nicht sehr angenehm überrascht worden seyn, und es für gerathener halten, sich von Bewegungen zun'ickzuziehen, welche ihm über den Kops zu wachsen drohen und seine theuersten Interessen gefährden könnten. Hier ist die Stimmung eine gedrückte. Was wird in Wien geschehen? Jedermann sieht ein, daß Oesterreich den Bewegungen, welche den deutschen Boden durchbebcn, nicht fremd bleiben könne, und erwartet mit Sehnsucht die Reformen, welche von Wien aus schon wie.-dcrholt angekündigt wurden, ohne daß man von deren Umfang oder Richtung auch nur eine bestimmte Ahnung hatte. Lombnrdisch - Venetianisches Königreich. Venedig, im März. Die Wirkung der Pariser Ereignisse ist im lombardisch.venetianischcn Königreiche un-acheucr, doch durchaus nicht von der Art, wie sie von manchen Seiten erwartet werden möchte; denn statt die Höhe.-ren der Bewegung zum Acußcrstcn hinzureißen, haben diese keinen geringen Schrecken vor dem republikanischen Frankreich und dem Gespenst des Kommunismus, das über di< Alpen hcrübcrblickt. Die Nobili suchen sich schnell wie.-der der Regierung zu nähern und begeben sich zu diesem Zweck in Masse zu dim Vicekönig, dem sie die Versicherung ihrer Ergebenheit darbrachten und nur die Bitte stellten, es möge den Reform-Wünschen des Landes Rechnung getragen werden. Der Erzherzog empfing sie höflich, aber kalt und sagte, die Regierung werde billigen Erwartungen zu entsprechen wissen. Die Erwartungen der Mailänder waren auf den Sturz des Ministeriums Gui zot gerichtet, damit Oesterreich, durch eine kriegerische Haltung Frankreichs eingeschüchtert, nachgeben sollte; da aber diese Erwartung Übertrossen worden, kehren die reichen Patrioten rasch um Zudem soll vielen Einwohnern Mailands die bereits beschlossene Verlegung der Regierung nach Verona sehr unangenehm seyn, und die Ursachen sind leicht zu finden. Königreich beider Sicilien. Das »Niol-,>:i!« ,ib zu ^ p<^t. <. ju » ij2 i»^^. 63 v.i,,s,Acc'«n vr, Stück iloo ln (li. M. Actien der österr. Do»au - Dampfschiff» fahrt zu boa st. C. M.....5c5 fi. in C. M. K. K. Lotto.nchungen. In Gral) am 22. März 18^8: 76 79. 8«. 25. . Hr. Jacob M, von Armfelt. — und Hl. Georg Me. damch, Handelsmann; be,de von W,en nach Triest. » Hr. Fürst A>»,S Iablonowsky, geh. Rath 'lud Kämmerer; — Hr. Hemoch Edler von Blumfeld, k. k. Tribun^lr^th, — u»d Hr. Dontl Friedländer, Dr. der Medizin; alle 3 van Dlest nach Wien. — Hr. Joseph Forstlier, Lederhändler, sammt Tochter Mane, "ach Wlil,. Verzeichniß ver hier Verstorbenen. Den 17. März 18 48. Aqn.s Grum, Maurersweib, alt 60 Jahre, im Civil.Spttal Nr. l, an der Lungenlahmung. — Der N. N. ihr Kl»d llrsula, alt 4 3)?onate u»d 3 Wochen, ,n der Kralau.Voissadt Nr. 2l, a» Fraisen. — Johanna Mroula, Institutsarme, alt 74 Jahre, in der Stadt Mr. 99, an der Entkiäftung, Den 20. Dem Hrn. Joseph Kogouscheg, Porträt, maler, sein Kmd Joseph, all 3'/» Monat, in der Stadt Nr. III, am Zehrfieber. Den 2l. Joseph BrcsPlar, gewesener Wirth und Hausbesitzer, all 75 Jahre, in der Tirnau-Vorstadt Nr. 36, an der Brustwaswsucht. — Herr Bartholo-mäus Tschurn, maglstratllcher Mllitäl'Emquartiruugs» und VorspannS-Commissär, starb im ^4. Jahre seines Alters, an der Klagenfmter Linie im Mauihhause, am Ttickfiüsse, wurde von da in die Stadt Nr. 10 todt überdracht und gerichtllch beschaut. — Dem Johann Sikola, Splnnfabriks.'Arbelter, sein K,nd Maria, alt l^ Tage, in der Stadt Nr. 44, an Schwäche. Den 22. Jacob Iakubeh, Schuhmachclgeselle, alt 26 I^hre, ,m Civil.Spital Nr. > , an der Lun» goiisucht. — Paul At'ichhofer, Sträfling, alt 49 Jahre, am Castellberge Nr. 5^ , an der tubcrculösen Lun» gensucht. Z. 402. (3) So eben ist erschienen, und in allen Buchhandlungen in Laibach, in Cilli bci Joseph Geiger, und in Marburg bci Anton Fer-linz zu haben: Das wohlgetroffene Portrait Sr. fürstlichen Gnaden des Hoch würdigsten Hochgebornen Herrn Herrn Ant. Mart. Slomschek, Füistbischof von Lavant. DiesesBild wurde nach de m G c mäIde dcs Herrn Hansvn in der köniql. baier, priv. Kun st anstalc v 0 n Piloty st Loehle i n München vortrefflich lith 0 g r ap Y i rt, und kostcl: auf graucs Cl'lumbier.Papier 2 fi. ^0 kr. 6. M-, » Jews- . 2 . »5 >» »» „ halb Columbier.- »» l « 4a , »» 3 47«. (») Anzeige Endesgefertigte macht hicmit bekannt, daß sie vonThereseGeist das Geschäft deö Stroh-Hutputzcns gelernt, und bei ihrer Abreise selbes 254 übernommen habe. Sic verbindet sich, jede Art der Strohhü'tc um billige Preise vollkommen zu reinigen. Sie wohnt vor Georm hinter der Mauer Nr. , den Terr georuckle» Abbildungen verwert ^.. llegt vollendet l?or. C'r umfaßt d,e Monate Arril 18-i6 bis ^:>de Mä>^ liN7, und ist zu dem bllllgcn Pre,se ooi, 5'/^Tl)!r,— 9 fi. 2<» kr. ihn. — 6 si. C. M. durch a^t Apr>I 1857 begonnen und geht bis zum Schlusi d.'s Iahrcs l847. — Subscriptiouspleis 6 Thlr. — lO si. 30 >hci»,. — 9 fi. Cv.. Mz. Dieses „Or^an fur die Interessen der ge-samlttt N ttandlvirthschaft" i, tc»>1iiyc von Männer», nue Director l>r. B a u »lst a> t, Occ N.nh Betzhold; Oec.-Nath Elsn,r, Varo» o. Fairer-sahm, vr. F lle s, F. O erstacke >, Wn chsch. Rath Hof mann, Oec. .Räch Ieppe, Prof. lir. Kittel, W. A. Kreysig, W. Löwe, Piof. I. v. ^ieblg, Oec.- Ralh Möglinl;, Ö^eraltumani, Ockel, Dlnctor v. Pabst, ii^aron o. Riese, N u--be» S, F. W. Schenck, Hof, ath lil-. S ch l> I z e, Reg. Rath o. Secken dorf, l),'. E. Segni Y, L Rath Schumacher, Prof. v. Török, F. Teichman n, Geh. Ralh v. Weck herIln, und vlelen ?lnderi>, worunter namentlich tllchüge Piacciker ll»d ehreenoclthe Mitglieder des Baliernst^ndes, verfolgt, voi» 2 Jahr« gange ab unter der wchtlgen Leitung des Herrn K>r. AV. Hnmm, eine das practlsche i!eben lnil den Er-ftrebnlsseu der Wlssenschaft oermitt.Inde Richtung, und e'seyr — in seiner Uebers,chtl,chkctt und practischen Einrichtung «ln wahres Nachfchlagebuch — dem Besitzer durch scine Reichhaltigkeit das Bedürfniß einer Neal - Encyklopädie. li^Z^Auch isi in dieser Zeitschrlft ein bestimmter Raum slir cilll' sV'lcli»'B e ran n t m a ch u n H c l> rcsc'^iit, wclche die Herren L a n d »v irl h e, P r o d li c ce n h a n d le r, die l andwi rtl) schaftl ichen C e n t ra I be h ö rd en, Ve reine und I n st > tute einer möglichst ausged.'hn» ten VeröffelNlichliug ^u übergeben wünsche» , ulld s«nd dicselb.l, ^u adresstren an die llnter^'ichnete. In allen Blichl'andlllnqen der österreichischen Mo^ „archie, in ^albach bei F,/. ,.HF. F<)tii. »>. H>Vln Einsicht genommen wcrden. Erpedition dcr Agronomischen Icitung. in Laib ach wird Subscription angenommen auf: Alle politischen, belletristischen und wiffen-schaftllchen Journale, Zeitschriften und Zeitungen, nämlich: Deutsche Zeitung, rcdigirt vom Prof. Ger- vinus in Heidelberg. DeutscherZuschauer, redigirt von G. Struve in Manheim Gränzboten, redigirt von I. Kuranda in Leipzig. Charivari, rcdignt von (5 M. Octtinger in Leipzig. _______ Ferner ist daselbst zu haben: Haidinger, Handbuch der bestimmenden Mineralogie, enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenclaim und Charakteristik der Naturgeschichte des Miiieralrelcheö. 2 Lieferunge». Wie» 1U45« fi. 6. -------Krystallograpyisch-mineralogische Figure»-Taf, lu. fi. ,. Schrotter, Die Chemie nact) ihrem ge- genwartigen Zustande, mit besondeier Berücksichc^ung lhres technische,, und analytische» Theiles, l. ^aud. si. 6. 4a kr. C. M. Endlicher öe Nllfter, Grundzüge der Vo- raink. 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