Degotardische
Laibacher Zeitung,
Sonabend den 27. Iuly '799.
Gtattvielen: es soll', man saßt, einige aber zuverlä^'ge Kriegsbegebenheiten,-Kaiser!,. K^nissionsdckrctan die aNgemetneReichsrersamlung.-sinmal auck, etwas znm Besten der Menschheit aus Baiern.--Weitcre SymptomtN der todtlichen Staatskrankheit in Frankreich; man fängt schon an über die Regierung ;u scherzen- Verachtung ist schlimer als Aufruhr; Sensation über die Siege der Allirten; ein paar Jakobiner sind nnn die einzige Hofnung; Unruhen, Chouans im Innern; Konspirationen; man spricht schon von einem Umstürze; was von dem neuen Direkt, zu erwarten <ei/zeigt seine Wakldes großsprecki. Bernadotte zum Kriegs-lN'nister; die Fischerweib, geben das Iorspiel/wie sich die ganzeKevoluzionskomed. enden wird.
Kriegsbegebenheiten.
Nach einigen von Sr. Königl. Ho-beit dcm Erzherzoge Karl, eingelangten Meldungen, hatdcr Feind üm ^. b. M. den General Iellachich, welcher am rechten Ufer der Still, bis Schwitz vnd Brnnen einePosizion genommen hatte, aufsein^ ganzen Vorpostenket- ,
te angegriffen, und diese auch anfänglich zum weichen gebracht; als aber unsere Unterstützlmgs-Trnppen herbei kamcn, ward der Feind von mehreren Punkten neuerdings angegriffen , mit Verlust zurükgeworfen, sofort über den Iostberg nach Unter-Egcri ver-! folgt, und Ober-Egerj besetzt.
Aufdem linlenFlügel des Gen?rals Iellachich, den der Major Etvös kom-mandirt, hatte der Angriff einen gleichen Erfolg, und dcr Feind mußte sich ebenfalls mit Verlust zurükziehen.
Am 6. griff der Feind, mit Urbcr-machtden bciOffenburg gestanden,« Generalen Meerveldlan, und nöthigte ihn, Osscnburg zu verlassen; doch ward der Feind, durch die tapfere Gegenwehr unserer Truppen gehindert, weiter vorzudringen, und der Gcneral Meerveldt nahm wieder die Stellung, die er vor dem Angrisse des feindlichen Lagers vor Qssenburg hatte.
Bei diesem leytenGefechte, ist, nach Aussage dy.' gefangenen fcindlichenOf-sizier, dcr Nest des in. und 2 4franzäs. Kavallerie-Regiments ganz zuGrunde ^richtet worden.    Auch hatte dicsts ' Gefecht keine weiteren Folgen, indem ^ der Feind sich gleich darnach bis Mar- l l??:, Wildstatt und Links znrükgezogen ^ hat, und schon am 8. Frühe, Offen- ^ bürg von unftrn Truppen wieder be-seßt worden ist.
Unser hierbci gehabter Verlust, ist <imGanzcn unbeträchtlich; am meisten bedauern Se.Königl. Hoheit den ta-pfernObcrsten, Grafeu Keglevich,vom Regimente Kaiser Huffaren, der durch eine Haubitz Granate getödtet wurde.
Wie dcr F. Z. M. Kray unter dem l2. d. M. berichtet, ist in derselben Nacht angefangen worden, die bereits bei Mantua errichteten Batterien, so wie jene, die am 10. gegen den Thurm ! von Ceresa, fron aufgeführt waren, 3 mit einem Laufgraben zu vereinigen, 3 und somit eine so vollständjgcParalle- ^
!e daraus zu machen. Uebcrhaupt werden die Belagerungs-Arbeiten, sowohl vor dieser Festung, als vor dem Kastell vsn Alessandria/ mit aller Anstreng mg bttricben.
Ausländische Begebenheiten. Deutschland.
Regensburg, den? 2. Juli.
Kaiserliches alk'rgnädigstcs Kom-missonsdekret an di.> Hochlöbliche att-gcmcins Rcichsversammlung zu Re-gensbnrg de da^o 12.Juli — d^n wieder eingetretenen NeiHskriegsstanh, und die damit verbundene Erfüllung der reichsschlllßmässigen Obliegenheiten/   insonderheit  die Verwilliguug ^ nnl?r Nömcrmonatlichcn   Beiträge ' betreffend:
Von der römisch-kais. Ma<jcstät^ ! Franz des Zweiten , unsers allergnä-! digsten Kaisers und Herrn , Herrn, zurgcgm vartigcn allgemeinenReichs-vcrsammlung verordneter Höchstan-sehnlicher Kais. Prinzipalkommissa-rius, Hr. Karl Alexander, d s h. r. Reichs Fürst v. 3hurn und Taxis, ge-furstcter Grafv. Fricdbcrg-Scheer ls. lc. lassen den hier versammelt?« des h. r. Reichs Kurfürsten, Fürsten ullb Ständen, vortrefflichen Näthw, Bothschaftern und Gesandten andurcy unverhaltcn:
Der 18. April des Jahrs 1797 "^ dcr mcrkivürdige Tag, an welchem b»e k. k. und französis. Bevollmächtigten ! die Lcobener Friedenspräliminarien ^ unterzeichneten, worin in Folge eh-^ rerbictigster Uebertragung an ^)h^
Kaiserl. Majestät, auch die Einstellung aller Feindseligkeiten  zwischen dem deutschen Reich und der sranzösis. Republik festgcseyt wird, so, daß unter dem fcied ichen Schutze dieserUe-bereinkunft zugleich das R^chsfrie-dmswerk beginnen, und das Ziel der Vollendung erreichen sollte. Allein die sehnsuchtsvolle Erwartung entsprach so wenig der  getroffenen Ucbcrein-kunft und d?n reichsväterlichen Absichten Ihrer Ma,estät,  daß vielmehr sranzösis.   ScitS,  der   beharrlichen Friedfertigkeit des Reichs ungeachtet, beinahe jeder Tag durch Handlungen ganz entgegengesetzter Art ausgezeichnet war, da die vorliegenden Reichslande mit schnöder Hintanfttzung der gerechtesten Gegenvorstellungen  der leidenden Theile sowohl, als der ge-sammten Friedcnsdeputazion fortwährend , wie im Lauft des Kriegs, allen möglichen Qualen von Kriegsekaktionen und dem härtestenDrucke militärischer Erpressungen unterworfen blieben , und die deutsche Schutzwehre und FestungEhrenbreitstein nach einer mit spöttltcherVcrlelzung der klärstenVer-träge unerbittlich fortgesetzten feindseligen Aushungerung   in   eigenmächtigen Besitz genommen ward; da die in Helvetien liegende Rcichslande und ^ ^eichslehen auf die völkerrechtswidrigste Weise in Bestandtheile der neu kreiten Helvetischcnsochter-Rcp'blik umgeschaffcn wurden, und durch die '"der Sckweitz mittelst by^piellstr Machinationen eing.sWrte gcwaltsa-'ne Umkehrung selbst dcr Vrandstoff ber verhebenden französis.Rcvolnzion
dem an der helvetischen <3eite angrän-zenden Deutschlande näher angerückt ward; da seitdem die sranzös. Regierung stets dem Geiste dcr Revoluzion getreu, sich unaufhörlich mit Plane« d?r gänzlichen Auflösung der bisherigen Gtaatsoerhältniffe des deutsche» Reichs in Italien beschässtigte; ihre ohnedieß fürchterliche Macht mit neuen Schutz und Trutzbwdnissen zur Zeit der Friedensunterhandlungen verstärkte, auck die strengsten Befehle zur Vollziehung eines Kriegsanfgebots von 2Qc?,OQQ Mann ergehen ließ; und so überhaupt in aller Hinsicht die politische Lage des deutschen Reichs, ohne noch andere tiefe Veherzigung erwe-kendeVorfäüe undGefahren zu berühren, während des obgedachtcn und vo« der franz. Regierung ausdrüklick genehmigten Stillstandes allcr Feindseligkeiten sehr verschlimmert ward.
Schon dieser Zustand war als em stiller, theils als ein öffentlicher KrieS anzusehen; obgleich aus menschenfreundlicher Gemüthsstimmlmg zmn Frieden nurVorstelluugen di? einzigen Waffen waren, welche man den gebie-terischenUebermuthe des franz. Direktoriums entgegen seyte,die aber bei dem bisherigen Gelingen verwegener Anschläge keine andere Wirkung, als das Fortschreiten zu neuen Ungerechtigkeiten und Gewaltthaten nach sich zogen, und wo es zurVekrästigung dieses Urtheils keines weitern bedarf, als nue die Thathandlungen anzuführen. Die i angeordneteWicderherstellnng derFe - st'ingswerker von Ehrenbreitstein, die , Verproviantirung   derselben   durch
feindselige Erpressungen vondtn be- ^ nachbarten Reichbulttcrthanen, und z der dadurch erklärte ernstliche Willr des franz. Gouvernements, sich gegen z die Ehre und Treue bestehender ^ Verträge in dem völkerwidrigstenBe- ! sitze dieser Festung zu behaupten — die Veseyung dcr Stadt Mannheim und ^ Entwaffnung der dortigenBesammgs- ^ Mannschaft, die dem dortigen Magistrate und allen dasigen öffentlich?« Stellen nur provisorisch zugelassene Ausübung ihrer Amtsvcrrjchtungen, als revolutionäresVorspiel zurErfül-lung der in einer offiziellen Note dcr franz. Bevollmächtigten zu Rastadt vom 8. Okt. des v. I. ohne allen Nnk-halt gemachten Drohung mit Einfuhrung dcr staatsumwälzenden franz. Grundsätze in Deutschland — das merkwürdige, aber nicht verstümmelte, und in cben diesem revolutionären Geiste abgefaßte Schreiben desVoll-zichungsdirektorimns an den Oberge-neralIonrdan vom 15.März 1799 — das schnelle Vorrücken der franz. Truppen in mchrern Richtungen in dasHcrzDcutschlands selbst mitHint-anselzung der vertragmässigenAufkün-digung des Retchswaffenstillstandes und sichtbarerUiberschreitung derWaf-senstillstandslinie —die am 1. März in den sonderbarsten Ausdrüken gemachte Aufforderung der Reichsfe-stungPhilippsbnrg und damit Verbundene persönliche gräßliche Bedrohung des Kommandanten, die Festung durch Schecken zu trhalten— der unmoralische schriftliche Aufruf an den Civilmagistrat von 4. März zurStaatsver-rälherey gegeu den Kaiser und das
! NciH.....Aie nahe an der Festung an-
« gelegten  feindlichen Wurfbattcriett, l dnnll der ungerechte Versuch, durch ! Bestechuugsanträge sich Aer Fcsiung ? zu bemächtigen — die in der Abscheu erregenden bernahottischen Proklamation enthalteneAnrcitzung aller Deut-: schen zur Rebellion widcr ihr rent-! massiges Oberhaupt, nebst andern unter diese Kategorie gehörigen, in der Anlage zum kais. Kommisslonsdekrets vom 4- Aprll d. I. bemerkten Vorfällen^, siud Thathandlungen dieses Gepräges, welche zuglcich, Kraft dcr Natur der Sache, alleAttribute des win-lichcnKricgsstandcs in sich vereinigctt und die durch glatte Worte friedfertiger Absichten, durch unnatürliche sich selbst widersprechende Unterscheidungen   dcr Begriffe, nicht.ausgesöhnt werden können.
(Der Beschluß folgt.) VayerNs vom 27. Juni. Die kursürstl. neueste Ncligions-Declara-tion für die resormirten Uuterpfalzer ist am 9. May unterzeichnet und bereits promulgirtworden. Theilnahme derNeformirten an allenCollegicn un<> Aemtern (wenigstens zu einen.Dril^ theil) Aufstellung eines reformirte« Referendar« in München; uneingeschränkte Gewissens-und Religions-Uebungs-Freiheiten; Aufhebung der drückenden Ehe-Gesetze; Verwcbungl des Kirclienraths mit der Handes-Ii-rektion; Ncstitution.vielcrvon dcnIe-suiten usurpitcr und dann an andere Orden gekommener Güter — dieses sind die Hauptgegenstände diests voc^ treff.ichen pragmatischen G seyes.
Frankreich.
Das ausgetretene Französische Di-rrttorium hat von Spanien eine be-krachtliche Zahl Spanische Schaft er-hssl'en, um die sranzösis. Fabriken mit ftiner  Wolle  versehen   zu  können. Ka.'m kam dieses Vieh ausdie französ. Gränze,  als die feinen Pariser sich sogleich eine Karikatur erlaubten, auf welcher Frankreich als ein Sckafohne Wolle vorgestellt war, welches eine Mcnge junge ebenfalls ^von der Wolle entblößte Schafe um sich versammelt hatte; jedes war gezeichnet; Schwcltz, Italien,   Neapel, Savoycn,   Pie-mont, Rom, Toskana, 3ucca, Holland ,   Venedig,   Belgien,   Pfalz, Cöiln, Trier, Maynzic. DerKricgs-ministcr Scherer (^ou^eur) welcher ßch alle Haare wegen der Undankbarkeit des Direktoriums ansriß, sagte zu dem Schaf:   mein gutes  Schaf! wir sind einander ganz gleich.
Der  bekannte ehemalige Kriegsminister Schercr ist der Sohn etnes , Schlächters auS Doll.    Im Jahre 1753 trat er in kaiserl. Dienste, und avancirte bis zum Fähnrich.    Von Mantua, wo sein Regiment in Garnison lag, begab er sich in der Folge nach   Paris. — In Neapel fahren die Patrioten noch immer fort, neue Einrichtungen zu machen, und biethen alles auf, die neue Republik zu behaupten.    Die Verschwendungen bcy unserer Italienischen Armee sind vormahls ungeheuer gewesen.    Ein Of-stzier bey unserer Armee schreibt, daß man binnen 4 Monathen in Picmont lo Millionen bar Geld, 15 Millio-
nen Papiergeld, ohne die Krön - Diamanten,   verzehret und verschrocn-det, und den Einwohnern selbst das Stroh anS ihren Betten genommen habe. — Als man zu Valenciennes die Dimission von   Merlin   crfl-hr, läutete man daselbst die Glocken, und cs wurde illuminirt. — In dcn westlichen Departememen herrschen wider Unruhen, wcßhalb daselbst vicleTrup-pcn in Bewegung sind. — Aas Cham-bcry wird gemeldet, das; dcr General? Adjutant Hcrba, der in dl,n Dexarte-menteMontblanc kommandirt, dastbst gegen 12 Oerter in Velagcrungsstand gesetzt hat, wo die Pricsttr.Ausruhr predigten.
Paris, den 6. Juli.    Gestern sagteRjchon imRathe der 300: „Ganz Frankreich verlangt dieVestrafung der Dreymanncr und ihrer Verrätherischen Diener.,. I6) verlange daß auf das Baldigste der Bericht über Vie Uebergabe der z Exdirektoren an ein Gericht abgestattet werde.,, Druck und an die Commission verwiesen. — Ein anderes Mitglied verlangt, daß vom ^ 1. Mcsfidor an kein Repräsentant die monathliche Entschädigung vvn ^t Livr. mehr erhalte bis zum Fri(d:n, welches   mit   Dringlichkeit dckretirt wurde. — Arena ruft die Aufmerksamkeit des Rathes der 50c» auf die Ucbergabe der festcnPlätze in Italien. Ferrara, Pizzighetone, Peschiera und Meiland haben sich beinahe ohm Vertheidigung übergeben.    Die Citadelle Von Turin, welcke für unüberwindlich gehalten wurde, hat auch ihre Thore geöffnet, und zwar durch eine Capitu-lation^, welche in der Kriegsgeschichte
beispiellos ist. Der Commandant-Fiorella ist mit seinem Gcneralstabe in feindlichem Lande kriegsgcfangcn geblieben, während die Garnison nach Frankreich zurükgeschickt wird, unter dcrVedingung, nicht zu dienen bis zur gänzlichen Auswechslung. Die Vcr-ratherey ist an der Tages-Ordnung: sie bedroht die Republik umzuwerfen u. s. weiter. — Der heutige Redakteur enthält Folgendes: „Die Ernennung desVürgersFrancois von Neuf-chatcau zum Minister des Inneren ist zurükgenommcn, und derVürger O.ui-nette, Regisseur des Einrcgistrirens und der Domainen, an die Stelle von Francois zum Minister des Innern ernannt worden. „—Quinette war bekanntlich vormahls Mitglied des Convents, ward von dem Dümourier >en Oestreichern überliefert, u. befand slch mit Lamarque und Bancal lange in kaistrl. Gefangenschaft. —Vorgestern kam ein Courier hier im Luxemburg an, welchen der Gen. Brüne, Commandant en Chefder franz. Truppen in Holland, abgeschickt hatte. Von diesen Depeschen ist nichts bekannt geworden Wasmanzuvcrlä-ßig weiß, ist, daß unsre Republik nur i O,oQO Mann in dem Dienste der ba-tavischen Republik, und daß diese klci-ne AnneeBefehl bekommen habe, seit ! dem 3. Juli Holland zu räumen.— Vorgestern Abends ist Gen. Cham-pionnct mit zwei seiner Adjutanten hier angekommen. Gen.Ioubcrt geht am 8.^d. von bier ab, um als Obergen, das Kommando der Italicnischen Armee zu üb.'rnchmen. — Vr.Vourdon, Bruder des Leonh. Bourdon, ist zum
Seemimster, ?md Vr. Rhcinhard/ erst Minister^ hernach Commissaire-Ordonuateur inToskana, ist an Pe-rochel'sStelle zu unserm Bevollmächtigten beider helvetischen Republik ernannt worden. — Aufalle Schwedische Schiffe, welche sich in unsern Häfen befinden, ist Beschlag gelegt wor-dc n, als Folge dcr Erklärung des Königs vonSchweden aufdem Reichstage zu Negensb,;rg. — Die Chefs der Mörder im südlichen ssrankr. ich (sagt der Ami des Loix) find zu Paris. Sie schicken von da Nachweisungen über die Schlachtopfer ab, die ermordet werden muffen. Es ist gar kein Zweifel mehr, daß nicht zu Paris ei« roya-lister Ausschuß existirt,der mit unscru auswärtigen und inncrenFeinden car-respondirt.    Er ist stark orgauisirt, und er hat Agenten in allen Bureaux derMinister und selbst in denBüreclux des Direktoriums.  Pitt ist von allem unterrichtet; er weiß alles, er kennt unsre Lage besser, als wir selbst.    Er biethet allesauf, um eine neue Ordnung der Dinge zu bewirken.    Allein auch die Hoffnungen der Anarchisten (fährtgcdachtes Journal fort) wcrdett getäuscht werden.   Die alten Veteranen, welche Frankreich gerettet, welche sciti 789, auch am 14.Iuli u. 1 o Augfür dasselbe gckämpft haben, die Mar-bots, Vriots, Voulan's und Francois (de Nantes) sind da. „ — In Pariser 'Blättern vom 4. Juli  ließ.' man: „ttnsre und die spanische Flotte, welche miteinander vereint sind, liegen ganz gewiß im Hasen Carthagena. Sie sind zusammen 48 Linienschiffe stark.
Die Spanier rüsten gegenwärtig im < Hafen vonCadix noch loLiniönschisse aus, die binnen io Tagen sich an obige 2 Flotten anschließen können.— Man versichert, daß es ganz zuverläßig sti, daß derDirektorSieyes an einem Pa-cisications-Plane arbeite, wozu er bei ftincr Anwesenheit in Berlin Ideen gesammelt haben soll. — Das Journal, der freienMenschen vergleicht jetzt die Nevolutions-Regierung des ehe-mahligenWohlfahrts-AusschußeS mit dem Direktorial-Gouvernement, wel-ch^s die letzten Dreymänller (wie es sagt) beinahe consolidirt hätten.   Die Maßregeln von beiden waren gleich willrührlicl).    Der Wohlfahrts-Aus-schus? gicng indeß offen zuWerke,niä)t so die leyte Direktorial-Tyranncy. Was that' n,ftgt gcdachtesIoul n l die Tyrannen,die nun aus dcmDirektori-nu, verbannt worden sind? Unter ihnen waren unsereArmecn nichts,unserCre-dit war dasMährchen vonEuropa,unsere Finanzen waren das Wasserfaß oerDanaiden, die heiligstenGesetze ein Gegenstand des Gelächters, und die Freiheit —was war sie? — es fehlt uns hier derAusdruck. „ — DieChou-ans zeigen sich wider in großenHaufen in den nordwestlichen Departemcn-ten. — Die Landkutsche von Renncs ""lrde auf ihrem Wege nach Paris burch zao derselben zwischenLaval und Alencon angegriffen, ob sie gleich von 20 Soldaten begleitet war. Sie wurde ausgeplündert.    Manfand'darauf k"e SummeGeldes, das derRepublik zugehörte. Im DepartementeMorbi-van ziehen sie überall herum. Neulich naomen sie emenMüller,derNational-
» Güttr gekauft hatte, und führten ihn : in chrHauptt,uartier; uc:d da sie scincn Nahmen in dem Verzeichniß der zum TodeBestimmten fanden, erschossen sie ihn. Am 26. Juni fielen bei Angrrs ? mörderische Gcfechte zwischen den Chouans und den republikanis. Truppen vor. Die Chouans fochten mit Kenntniß undHartnäckigkeit. Aufbci-denSeiten wurden gegen 6oM. gctöd^ tct.—DicPostadmlnistration hal j».tzt die Ordre erhalten, alle Journale frei circuliren zu lassen.—Es hat sich nicht bestätigt, daß der Cxminister Scherer sich nach dem Tempel begeben habe.
UnsereSchnflsteller machen sich jeyt die wieder hergestellte Preßfrcyheit so z,i Nutzen, wie ein jungcr Mcn^cl', dc> un er ein r allzustrcngen Zucht lebt , seine eben erlangte Freyheit. Sie schweifen ans. So ershicn kürzl ch eine Druckschrift, die sehr wiyig is, und begierig gelesen wird. Siefih i den Titel: Theorie der Conspira? s oncn. Der Anctor sagt darin: d r Monsieur confpirirt gegen den Cito^-en, der Sonntag gegen den Dekade» -tag, die Elle gegen den Metre, der Exdirektor Larcveillcre, Stifter dee Thcophilanthropen, grgcn Iesnm Christum, Iourdan gegcn dcn^Fr e-dcn und die Conscribirtcn gegen den Krieg. Es giebt 3 Hauptquelün der Konspirationen: die der Royali-sten als die ausgezeichnetste, die dcr Iakbbincr als die versteckteste, und die von Merlin als dic geschäss igste. Drey Advokaten, Merlin, Larcvcil-lere und Reubel, stellten sich an die Spitze des Staats, und hielten sich für die gryßen Männer der Welt. In
ihrer überspannten Einbildung erfanden sie das System der Conspirati-vnen und erdichteten Verschwörungen, mn ihre Feinde stürzen zu können. Dadurch wurde der Bürger dem Bürger , nnd die Regierung selbst den Bürgern fremd. Aufdiese Art wurden dann unsere Siege und Nicder-l/tgeu, die Räthe und Direktoren, die Republiken und Monarchien dem Volke ganz und gar gleichgültig , und es ist ihm einerley, ob es Direktoren oder einen Monarchen zum Regenten, habe. — Der heutigeAmi desLoirsagt: „ Die Royalisten mit weißen Federn und in rothen Musen kündigen mit der Freude der Tyger eine nahe Insurrec-tion an, welchedasBlut werde strohm-weise stießen lassen. Einige sprechen von einem König; andere von einem Dictator; wieder andere versichern, daß eine Convention und ein Wohl-sahrts-Ausschuß schon organisirt seyn sollen :c. — Hiesige Zeitungen melden: „ Brigade - General Merlin, beschuldigt, Erpressungen sich erlaubt zu ha- ' ben, den Befehlen des Obcrgenerals der Neapolitanischen Armee ungehorsam, und Ursache dcs Verlustes von Pontremoli gewesen zu sein, wird einem Besckluße des Direktoriums zu Folge in Arrcstationsstand gcseyt, und nachdem Fort von Antibes gebracht werden, in Erwartung, daß das Kriegsgericht, welches über ihn sprechen soll, versammelt seyn wird. fieser Merlin ist der nämliche, der schon einem Kriegsgerichte übergcben war, ! weil er dem in Ehrenbreitstcin ringe- ? sch osscncn Feinde Leb.nsmittel hatte j zukommen lassen, der aber damahls ^
mit Hälft seines Bruders, des ehemahligen Deputirten (Merlin von Thionville) und durch denCredit Reu-bels losgesprochen worden war ,,
Es geschah durch einem Schluß des Direktoriums vom 2. Iul., daß der Divisions-General Vernadotte zum Kriegsminister ernannt wurde, anstatt des bisherigen Ministers, Artillerie -Divisions - Generals Milet- Mureall, welcher seine Stelle niedergelegt hat, nnd nun als Mitglied in dem Kriegs-
! rathe sitzt, welchen daS Direktorium
! um sich her versammelt hält.Auch Ge-
^ neral Marescot aus Straßburg ist in
^ diesen Kriegsrath beruft« worden.
i Fouche vonNantes ist zum bevollmächtigten Minister der französischen Rc-
^ publlk im Haag ernannt worden.
^ Am 19. Iun. ist die Stadt St. Clau-de (unweit der Gränze vonGcnf>bin-
l ncn 4 Stunden ganz abgebrannt. Es irren nun ZQvo Einwohner ohne Auf-
i entHalts - Ort undLcbensmittel umher.
^ Nach einem neuen Berichte hat das
! Feuer nun auch die nahen Waldunge" des Jura-Gebirges ergriffen.
Gestern hat eine politische Gesell schast in der Strasse Honore ihre Siyungen, die nun wieder von der
! Regierung erlaubt sind. eröffnen wollen. Allein die Damen von der Ha^ le,. die Fischerweiber, fielen über sie her, warfen Tische nnd Bänke "M, zerbrachen die Schelle des Präsidenten, und jagten die ganze Gesellscba" auseinander, mit der Aeusserung: ^
! se Spiclcreyen taugten nichts, und st^
z die Fischerweiber erinnerten sich n^
^ gar gut, wozu sie führten.
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