Preis Din 1 2S pl»c«na v ßotovwi.) «rlchet»! «Schotltch tawtaMlt •o*ac«tt«a n> U»«tt»s SchriMeitung und Leriralturg: Pre^ernova ulica Nr. 6. Zelerbo» 21. — AntLndiaurgen werden in bei Benvaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. B «>ugk»'rclsi! gsir dos Inland vierleljährig Tin L0--. halblähiig Tin «0—, ganzjährig Din 120—. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern Tin l 25 Anmmer 40~ Sonntag, den 17. Mai 1925 | 50. Jahrgang Kine schöne Geste oder wirkliches Weinemachen? Wer die Geduld und den Magen hat, die politischen Kämpft unserer Parteien zu beobachten, den muß das Wort Korruption schon im Schlaf rxrsolgen. In deutscher Sprache heißt e» etwa Verderbnis. Verdorbenheit, Bestechung. Als politisches Fremdwort gebraucht, riecht eS nach öffentlichen Funktionen, nach Verdorbenheit und Bestechung bei Durchführung öffentlicher Funktionen, nach Be« reicherung an öffentlichem Vermögen. Es ist allen Parteien als wirksamste» Kampfmittel geläufig, daS man nur ablegt, wenn man selbst am Ruder sitzt, das aber dann sofort von jeuer Gruppe in die Hand genommen wird, die gestern noch der Korruption beschuldigt wurde, die eS dann ihrerseits mit Heftigkeit gegen die znr Macht gekommenen Be-schuldiger verwendet. Menschen, Menschen san wer olle...! fingen die Wiener und sie haben mit diesem Lied die ganze Weisheit unseres Jammertals erfaßt. Geschrei über „Korruption" ha» eS immer uu^ überall gegeben, wird es immer und überall geben, solange eS Menschen und Parteien gibt, die «S nicht allen recht rächen können. Solange irgendein Regierungschef nicht der liebe Gott und feine Minister nicht Engel find, wird es so sein, aber auch der liebe Gott macht eS bekanntlich nicht allen recht. Es ge« hört nur ei» bischen Einsicht uud der Glaube an daS „S' liegt schon so in der Natur!" dazu, um diesem häßlichen Begriff in der Politik auf den Boden zu schauen und mit ihm vielleicht sogar ver» söhnt zu sein. ES ist nämlich niemals gar so schlimm. Gäbe eS in unserem Staate wirklich jene Korruption, deren speichelnde Fratze in den Parteiblättern gezeichnet wird, dann wäre ein anständiges Leben schlechterdings unmöglich. Daß eS niemals so schlimm ist, pariser Iricf. JaleS Fer^y soll eine« Tage» gesagt haben: „Ein gestü,z>eS Ministerium ist wie eine Katze: es fällt immer auf die Füße". Des ist nicht wahr, denn eS gibt Minister, die eS einmal sind und eS nie mehr wieder werden, wenn «an auch heut«, wo «an sieht, wie Caillarx und Malvy «ach den Geschichten, die sie in den letzten Jahren hamn, wieder an der Ober« fläche e» portauchen, an alle« zweifeln könnte. Malvy hat ein Ministerporlefeuille abgelehnt; Caillarx, der sich in der Provinz, in Ma«e,S befand, hat fofott, auf ein« einfache telefonische Einladung hin, angenommen. Da sich fein Automobil in Reparatur befand, hat ihm Paiul ve seia eigenes, d. h. dasjenige der Präsidentjchajt d-r Kam«er geschickt, ihn nach Paris zu hole!», wo er an den B.sprechunge» teil, nahm, welche d e Gründung de« Ministeriums ein-leiteten, denn d ese Gcündung ging nicht so ohr.e weiteres vor sich. Noch vor einem Jahr war Silllau; auS Pa.iS und U«geduvg verwiese» und klnnte nach der Hauptstadt nur «it polizeilicher Genehmigung kommen. Heule schickt mcn ihm ein 40 pferdi^e» Autcmobil, ihn abzuholen, um ihm die finanziellen Geschicke deS Lande« anzuvertrautn. Caillaix muß ganz interessante Betrachtungen ansteller. La» Anlo«oi>l, da» ihn au» Manier» her» wenigsten in der Verallgemeinerung nicht, da» er-sieht man am besten daran», daß, wenn immer solche KorruptionSbeschuldigungen an der gehörigen Stelle, sagen wir im Parlament, zur Sprache kommen, die L0 5.Korluptionsmörser zu kleinen Knallkapseln zusammenzuschrumpfen pflegen. Wir fragten un» immer schon, wieso? E» fällt uns natürlich absolut nicht ein, sür eine Korruption, deren Vorhandensein kein Mensch bezweiseln wird, eine Lanze zu brechen. Wenn irgend-jemand keine Uisache hat, da» zu tun, so ist e» natürlich eine nationale Minderheit. Wir haben an unserem eigenen Leibe einige» erlebt, was mit wirk, lichem Recht al» Korruption bezeichnet werden könnte, auch wenn sich die ärgsten Schreier über Korruption diesbezüglich in tiesstes Schweigen hüllen. Das aber hat uns nicht der Fähigkeit beraubt, objektiv über die sonstige KorruptionSschreierei und ihre parteipolitische Ausbanschung zu denken. Es wird kaum irgendwo eine Partei geben, die mit heftigeren Vorwürfen beliefert wird, korruptio-nistisch vom Scheitel bis zur Sohle zu sein, als die Radikale Partei in Jugoslawien. Da hat sich nun vor einigen Tagen etwas in Beograd begeben, was in einem ganz auffallenden Gegensatz deS Geistes zu diesen Vorwürfen steht. Bei der Beratung über die Ernennung von VerwaltungSratSmitglicdern für die staatliche Hypothekenbank nämlich wurde auf Initiative deS Chef» der Radikalen Partei beschlossen, daß kein Abgeordneter eine solche Stelle annehmen dürse. Noch mehr: e» wurde auf der Sitzung de» Radikalen Klub» einstimmig beschlossen, daß alle Abgeoidneten die Funktionen niederlegen müssen, die, wie z. B. Stellen bei der Verwaltung der Staat»-Monopole und in ähnlichen Unternehmungen, den Charakter von Sinekuren haben und die Gewinn-sucht in den Reihen der Abgeordneten (Menschen, Menschen san mer olle!) reizen könnten. Der Justiz-minister wird einen Gesetzesvorschlag ausarbeiten, wonach Abgeordnete nur Abgeordnete zu sein haben, top, da» rund 200 Kiloauter von Paris entfernt liegt, hat 100 Kilometer pro Stunde zurückgelegt. Mon halte eS plötzlich eilig, Caillarx in Pari? zu sehen; «rn sprach zuerst von einem Flugzeug, aber CaiUavx lehnte auf telefonische Anfrage ab. Diese Geschwindigkeiten hätten unsere Großväter in Er« staunen gesetzt. Kürzlich erschienen in der »Revue de» Monded" die Memoiren de» Herzog? von Bio^lie, der GesandschastSsekretär in London war; cJ sind gerade 100 Jahre her, dbß er eine große Rolle in der sianzöstschen Politik spielte. Er e> zählt an einer gewissln Stelle ron einer Reise i» Jahre 1825 und zwar ebinfallS im Monat März: Meine Frau hatte mir verkochen, heißt eS in den „Mimoiren", mir bi» nach An^oul'Mi entgegen zu kommen; ich wollte deshalb in PoitierS elnen Wagen nehmen, um mich nach ?ngoul keit und die wirkliche Liebe zum Staate, die keine Opfer scheut, um ihn zu retten. Ihr seid mit dem schlechten System nicht einverstanden, daS bei euch herrscht, ihr wollt ein besseres Jugo-slawien, als eS ist, ein demokratisches. DaS ist der kapitale Unterschied und insofern seid ihr besser dran, weil ihr gegen das Schlechte im eigenen Volk kämpft, während wir oft gezwungen werden, Kompromisse auch mit jenen zu schließen, die unsere prinzipiellen Gegner sind, nur damit wir unsere geliebte Republik vor den antinationalen Feinden retten." Zu diesen „antinationalen Feinden" rechnet der tschechische Redner offenbar dir 3,700.000 Deutschen und die 900.000 Magyaren, die in der tschechoslowakischen Republik aus geschlossenen und an die Mutterländer angrenzenden Gebieten leben. Es muß sonderbar berühren, daß diese tschechischen Herrschaften auf einer politischen Parteiversammlung im befreundeten Ausland 4,600.000 tschechoslowakische Staatsbürger anderer Zunge, die, ganz abgesehen von ihrer wirtschaftlichen Bedeu'ung, der Zahl nach die Hälfte der Tschechen und Slowaken um eine halbe Million übersteigen, wobei die 420 000 Ukrainer und die 160.000 Polen nicht zu den nationalen Minderheiten gerechnet werden, al» Todfeinde der Republik proklamieren. Wir sind ganz überzeugt davon, daß es Vertretern unserer Regierungsparteien, sofern sie auf einer politischen Versammlung in der Tschechoslowakei, also im Aus-land, den Mund voll zu nehmen überhaupt den Takt hätten, nicht in den Sinn käme, die eigenen nationalen Minderheiten in dieser Weise zu brandmarken. So ist die Sache einerseits. Es gibt aber auch ein sehr delikates und kitzliches Anderseits, auf das gut geblasen werden muß, bevor man eS in die Finger nimmt. Nämlich die einseitige Verherrlichung der Jrredenta von Seite dieser tschechischen Herrschaften, deren Parteimitglied Dr. Venes von einer Veränderung der Friedensverträge und der Grenzen absolut nichts hören will. Ob er da nur die Grenzen des eigenen Landes meint oder auch die Grenzen anderer Länder, das wissen wir natürlich nicht; aus seinem heftigen Widerstand gegen die Aufhebung der Grenze zwischen den zwei g l e i chnationalen Staaten Oesterreich und Deutschland könnte man folgern, daß er auch die Grenzen anderer Staaten meint. Wir können eS den Slowenen sehr gut nachempfinden, daß sie das warm geäußerte Interesse des tschechischen Volkes an der Befreiung ihrer abgetrennten und geschloffen in Italien lebenden Brüder mit Freuden begrüßen. Wir für unseren Teil sind überzeugt davon, daß diese Befreiung einmal kommen wird, weil sie kommen muß, ganz gleich, ob die Tschechen oder sonst jemand dazu hilft oder nicht. Wir verstehen also diese Freude. Wa8 wir aber nicht verstehen, ist die Logik, von der sich diese tschechischen Herrschaften bei ihren Aeußerungen bzw. bei ihrer ausgesprochenen Verherrlichung und Gutheißung irgendeiner modernen Jrredenta leiten laffen. Man müßte doch meinen, daß sie, sobald dieses Wort nur ausgesprochen wird, an ihre eigenen Deuschen und Magyaren denken sollten, deren eS 4,600.000 Köpfe gibt. Glauben sie am Ende, daß diese im Hinblick aus das an-grenzende Deutsche Reich und auf Ungarn auch nur um eine Spur anders denken können als unsere slawischen Minderheiten in Italien, deren es gerade um 4,000.000 Köpfe weniger gibt, nämlich bloß 600.000? Sie billigen also allsällige Freiheitsbestrebungen nationaler Minderheiten? Wir wollten damit natürlich nur feststellen, daß es die Tschechen nicht gerade notwendig hätten. auf der glühenden Herdplatte irgendeiner Jrredenta Freudentänze aufzuführen. Ihre mächtigen Minderheiten könnten diese Verherrlichung der Jrredenta in» eigene Notizbüchel schreiben und eine Mords« sreude darüber haben, daß sich die RegierungS-Partei des Herrn Benes auch jetzt noch für diesen Begriff einsetzt, wenn auch indirekt und im Ausland. WaS schließlich die Kritik dieser Herrschaften an unserer Regierung anbelangt, da möchten wir lieber den Ljubljanaer .Jutro" zu Worte kommen lassen, dessen Ansichten wir in diesem Falle an«-nahmSweise völlig teilen. Dieses Blatt schreibt u. a.: WaS wir lebhaft und aufrichtig bedauern, ist die Tatsache, daß die Delegaten der tschechoslowakischen nationalsozialistischen Partei auch die bceitestgesetzten Grenzen der Reserve gegenüber den Verhältnissen in einem befreundeten Staate weit überschritten haben. Herr ^olc hat sich am SamStag in einer Weise über unsere inneren Verhältnisse ausgelassen, die wir aus daS entschiedenste zurückweisen müssen. Wir stellen fest, daß die tschechische Oeffentlichkeit mit jedem jugoslawischen Gaste recht gründlich abrechnen würde, der in Prag als Vertreter einer jugoslawischen Regierungspartei die Kühnheit hätte, zn proklamieren, daß z. B. die Politik der tschechischen Regierung gegenüber den Slowaken sehr falsch ist, daß die Art. wie sich die heutige tschechoslowakische Regierung am Ruder hält, abnormal ist, daß ein RegierungSsystem, welches das ganze Schicksal des Staates den Beschlüssen einer fünfgliedrigen Diktatur, der sogenannten Petka, ausliefert, alles eher als demokratisch ist und daß den Jugoslawen manche außenpolitische These der brüderlichen Republik nicht gefällt. Herr Solc ging in seiner Erklärung noch viel welter: er erklärte die jugosla« wische Regierung und die Parteien, die sie bilden, sozusagen sür ein Unglück de« Volkes... Es tut uns sehr leid, aber wir können unser Urteil nicht ändern: der Ausfall des Herrn Solc war eine äußerste Taktlosigkeit. Die österreichische Anschluß-frage. Der ehemalige Vizekanzler der österreichischen Republik Dr. Frank gewährte dieser Tage eine« Mitarbeiter der „New Aork Times" ein Interview, dem wir nachfolgendes entnehmen: Vom österreichischen Standpunkte aui betrachtet, halte ich den Anschluß an Deutschland für die einzige im Interesse Oesterreichs liegende Möglich, keit. ES gibt an sich ja nur drei denkbare Lösungen: 1. Oesterreich bleibt vollständig und aus die Dauer selbständig. 2. ES wird einem Syste« von Donau-konsöi>eralion«staaten eingegliedert. 3. SS schließt sich an Deutschland an. WaS die erste Lösung betrifft, so möchte Ich nicht geradezu die Lebensfähigkeit Oesterreichs be-streiten. Ich sehe die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht allzu ungünstig an. Immerhin aber glaube ich, daß vermöge der Kleinheit des Lande» und deS Mangel« an LebenSmitteln und Rohstoffen die Aufrechterhaltung eineS Lebensstandard, der einem Kultur-volle enispricht, auf die Dauer nicht möglich wäre. Wir «erden, wenn wir selbständig bleiben müsse», nicht plötzlich zusammenbreche». Aber eS würde sich unser Lebensniveau langsam, aber sicher erheblich senken. WaS die Frage eirer Bildung der Donau-konsideration betrifft, so «uß vor allem bemerkt werden, daß auch warme Anhänger dieser Idee nie eine« klarumriss-nen Plan eine« solchen System» entworfen haben. Schon der ursprüngliche Plan eine« politischen Zusa««enschlussei ist dadurch ge-kennzeichnet, daß der KreiS von Staaten, den diese Konföderation umfassen sollte, verschiede» angegeben wurde. Während die einen ihn aus die Tschechoslowakei, Oesterreich und Ungarn beschränkt »-fle« vollen, wollen andere, daß Pole» und Südslawien einbezoge» werde». Boa ernste» Politiker» ist dies« Plan eine« politische« Zusam«e«schlusseS inde» niemals näher in Erwägung gezogen wurde» nnd zwar nicht »ur, «eil sich seiner Verwirklichung feite»» der Tschechoslowakei große Schwierigkeiten entgegen, stellen würden, sondern auch, weil Italien unbedingt dagegen ist. ES tauchte dann der Pla» eine? bloß wirtschaftliche« Zusammenschlösset «ehrerer Donaustaate» auf, wobei «an aber auch «icht ganz klar zum Ausdrucke gebrach! Hit, wie «in sich diese Wirtschaftsgemeinschaft denkt. Es wurde von einer Zollunion gerochen, aber auch von einer Währung!-ge«einschaft und ähnlich:«. Gegen diese Idee spreche» jedoch zu« Teil dieselbe» Gründe. allerdi»g« in etwa? abgeschwächter Form, wie gegen den politi-schen Z rsam«enschluß, Man darf dabei nich'. vergessen, daß. wie die Vergangenheit lehr», alle wirt-schasilichen Bindungen solcher Art schließlich not-wendig zu politischen ZusawmenschlAsse» führe», nnd zwar schon au« dem Grunde, weil bei einem solchen System ge«rinsame Zistitutione«, wie Zoll-wesen, gemeinsame Zollpolitik udgl., unerläßlich sind. Ich glaube auch nicht, daß unserer österreichische» Industrie durch eine solche Neuordnung geholfen wäre. Denn sie würde selbst bei einer vollständigen Nieder-legung der Zollschranken zwischen de» Nächfolge» fiaate« kein,«weg« den Absatz wieder finden, den fle im Frieden im j tzizen NeuauSIand gehabt hat. Haben doch alle Staaten ein protektionistischeS System eingerichtet und dadurch ihre Industrie vervollständigt, sodaß die österreichischen Proienienzen jetzt mich da«» der schärfsten Konkurrenz ausgesetzt wären, wen» die Zollschranken nicht mehr bestünden. Für den Anschluß an Deutschland würde meine« Erachten? außer den nationale« Gründe», die ich hier nicht erwähnen will, wirtschaftlich die Erwägung sprechen/ daß er die Möglichkeit bietet, daß O.ster-reich seine ra'urgegebene Bestimmung entwickeln kann. Oesterreich kann sich nicht durch seine Landwirtschaft ernähren. ES braucht Rohstoffe, die et fast alle eivfähren muß. Ich glaube aber auch «Icht, baß die österreichische Industrie allein in der Lag« wäre, da? Defizit der Handelsbilanz auszugleichen. Die geographische Lage Oesterreichs führt dazu, daß die österreichische Bevölkerung ihren Erwerb darin fiadet, daß Oesterreich, insbesondere Wien, ei» Zwischenglied für den Handel«- und Baukvnkehr und auch sür den kulturellen Austausch zwischen Weste» und Osten wird. Diese Misston kaun eS an besten erfüllen, wenn c8 im Besitz eine« Hinterlandes ist, wie es das Deutsche Reich darstellt. Ist Wien eine kommunistische Zentrale? Durch Mittel- und Osteuropa geht gegenwärtig i« Hinblick auf die Ereignisse in Bulgarien und ei» wenig auch deswegen, weil die Kroatische Republikanische Bauernpartei im Gerüche stand, Berbindunge» «t der dritten Internationale in MoZkau zu habe», nicht eine kommunistische Welle, sondern eine Pro-pagaudawelle der Abwehr gegen den Kommunismus, obwohl gerade i« Jugoslawien, der Bormach« auf dem Balkan, wo bei den letzten Parla«entSwahle» nicht einmal die sozialistischen, geschweige denn die kommunistisch gefärbten Listen auch nur einen einzige» Abgeordnete« erziele» konnten, von einer kom«n-nistischen Gefahr schwerlich die Red« sei« kann. Nichts-destoweniger ist aber die Sache aus verschiedene» politischen Gründe« so aktuell, daß auf der jüngst verflossene« Konferenz der Kleinen Latente in Bukarest viel davon gesprochen und die Ausräucherung der sogenannten Kommunistenzentrale t« Wien von Seite der österreichischen Behörden als Conditio sine qu* non. als zu erfüllend« Borbedingung für da« Wohlwollen der Kleinen Entente gegenüber der österreichischen Republik ausgestellt wurde. Es wird nun interessant sein zu hö.e«, wie die auch aui diese« Trtel be- Run«« 40 iklltti Ze»t»ag teilt 3 betagten Oepcrrc'chcr selbst auf bie S^chc blicken unk mie fic bic Fikilon eiott kommunistischen Zentrale m Wien zu erklären versuchen. Diese Erklärung lautet ungefähr folgendermaßen: Das erste Zasammevftrömenausläud lcher Kommunistin »ach Oesterreich fiel in bie Zeii. die km Zusammen, bruch der Räteregrerung in Ungarn folgte. Damals gewähr«» Oesterreich, wo SoMitrnuS und .Freiheit" noch Trurnps waren, den politischen Emigra-ten weilestgehivde« A>y»recht un» e« war begrestch, baß bie Nachfolgestaaten nur ungern sahen, wie die von ihnen vei folgten Kcmmunisten über die Grenze nach Oesterreich entkamen. Um nun über die Be-weguug ber Kommunisten auf dem laufenden zu bleiben, haben verschiebeoe Nachfolgestaaten «ine ganze Re he von Konfidenten nach Oesterreich gesandt. eine Mahnahme, du jetzt für dieses Land die lifesten Folgen z-itigt. Um nämlich nm jeden Preis ihren Auftrag-getan dienen zu können, haben diese Agenten Wien mit Gewalt zu einer Kommunistenzentrale zn stempeln gesucht, haben sogar kommunisti che FlnzUäHer und anbetet fchrifrtrchit Material hc. stellen lassen, um den Schein ihrer äußerst wirksamen Tätigkeit zu wahren. So ging umfangreiche» Belastungkrnatertal an die Behörden der Nachfolgestaaten ab, bie auf Grund dieser Daten tatsächlich annehmen mußten, daß O.sterre ch gnadezu eine Zentrale deS Sowjet« gedanken« fei. In Wahrheit aber wollie da» Heer all der Konfidenten um jeden P ei« ihre guibezahlten Elellunpen behalten, wert sie auch skrupellos auf Losten »cS guten RuseS deß österreichischen Stahle» durchzusetzen wl-ß!«n. I« Zusammenhang mit der chen Händen b-sand. ruht »folge der Mafferau«wind«rai g sei« wrhrerc Mo-nat'N sast jede kommerzielle Täü. Kit. M-l« G i-bäste find gesperr». Man kann heute In der türkische», Pio-vinz eine Reihe von Onsch,fr«n passieren. ohne ein LeberSwittelgeschäft ob-r ein erben* Geschäft zu fir.bei». in lenen »>e w ch'i^sten Gegenstänbe be« läg-l'chen BelarfeS zu «ihulten find. Dem o?»a> ischtu Ruche bereitet dieser Umstand schon große Schwierig-leiten, hoch st-hen die Türken aus dem Slanbpunkt, gern jede Last zu übernehmen, um die dertrasSnäßlg festgelegten Rechte, fich aller ihrer siemden Nationa» litä'en zu entledigen, ausüben zu können. Diese »euzeilliche Völkerwanderung vollzieht sich unter ber Kontrolle de« Vötfabunde», der zu ihrer Utberwachuvg eine speziek« Kommission eioges.tz! ha», die je einen Vertreter bcc ke>rWq»fn Staat-n und zwei Verttanentpersonen de« Vö.kerbundeS in sich v'reinig». D't bulgarische Reg'ernng Ist gegenüber der Flut von Eivwenderern vullkonmtn raüoS und hat sich wieder! olt an be» Völkerbunb gewandt. Auch in G-nf sucht man nach Möglichkeiten, um dielen Zuftänden, wenigster« vorläufig, ein Ende zu beuiun. ■Cj jedoch ellt beteiligten S.aaten versuch:.', sich b-r sremdtu Mnderh-itSnationalitä ei, die man alt Staatsbürger fremder Nit'onalitä» betrach.et. mög-lichst rasch zu entlebigen. ist vorläufig keine Aussicht vorhanden, daß hierin Oconuug ge>ch^ff-n wie». Politische Ruvdschk«. Anfand. Stürmische Sitzung der Hlationrit-versammlung. Aus der Sitzung der Nationalversammlung vom 12. Mai, die erst um Mittag begann, kam eS zu einem gewaltigen Krach, weil der klerikale Abgeordnete Smodej, ohne daS Wort erhallen zu haben, aufstand und laut (bekanntlich besitzt er ein« der kräftigsten Stimmen im Parlament) redete und sich dabei um den Präsidenten nicht da« geringste kümmerte, in welchem Beginnen ihm die übrigen Kien-kalen und einige Radiöianer lärmend sekundierten. Der Abg. Zanic erhob die Fäuste und schrie: .Am besten wäre eS, wenn ihr un« alle interniert!" Au» den Bänken der Regierungsparteien hörte man die Rufe: „Zaniö ist verrückt geworden! Bindet ihn, er gehört nach Stenjerxc!" Der Landarbeiter Abg. Eeda Kokanov'ö stellte sich vor die Ministerbank hin und drohte dem Jnnnenminister: „In diesem Staate wird nicht Ordnung, solange nicht die Revolver reden!' Der Innenminister MakSimovit erhebt sich und erklärt, daß in der heutigen A.ra der Attentate und politischen Morde den Mitgliedern der Regierung bekannt sei, daß sie mit großer Lebensgefahr ihre Funktionen durchführten, aber die Minister feien sich bewußt, daß sie für daS Wohl der Heimat arbeitrn und si« fürchteten weder Drohungen, noch tarsächliche Ausfälle. Es sei traurig, daß aus den Reihen der Opposition sogar mit Revolvern gedroht werde. „Den Staat, den Frieden und die Ordnung werden wir schützen, auch wenn Schüsse auf urS fallen!" ES entsteht ein unbeschreiblicher Lärm. Abgeordneter Kokanovio wird für drei Sitzungen ausgeschlossen. Hegen die Sinekuren der Abgeordnete». Aus der Sitzung de« Radikalen Klub« am 12. Mai wurde gelegentlich der Diskussion über die Wahl von Ausschußmitgliedern der staatlichen Hy-pothekenbank grundsätzlich sestgtlegt, daß die Abge-ordneten keinerlei ander« Funktionen ausüben dürfen als die aus ihrem Mandat erfließenden. Abg. Suiil betonte, daß es höchste Zeit für die energische Bekämpfung der Korruption und daß es notwendig sei, daß der Radikale Klub, auf den soviel geschrien werd«, die Initiative hinsichtlich der Bekämpfung der Korruption und der Jagd nach Gewinn in den Reihen der Abgeordneten ergreife. Nachdem Herr Paiiö, der diesem Grundsatze zustimmte, und noch eine Anzahl von Rednern im gleichen Sinne zu diesem Gegenstande gesprochen hatten, wurde der Antrag einstimmig angenommen, wonach alle Abgeordneten auf Funktionen, deren sie sich außerhalb des Parlaments erfreuen, zu verzichten haben. Die radikalen Abgeordneten Radonjiö und Eirkovrö haben ihre Stellen in der Monopolverwaltung bereits nie- felegt; der Abgeordnete Simonoviö verzichtete auf eine Stelle in der Znckerfabrik. »«tt, 4 Clltlct Reit««| Knurr 40 Aufdeckung eiucr Verschwörung tu Zteograd. Wie der Ljubljanaer „Jutto" aus Beograd -meldet, ist man dort einer Verschwörung auf die Spur gekommen, die den Zweck verfolgte, da» Mi-nisterprästdium und die Nationalversammlung in die Luft zu sprengen, ferner Attentate auf angesehene Politiker auszuführen. E» handelt sich um Sendllnge Moskaus, die, 30 an der Zahl, in einem von Ma-kedoniern und Bulgaren besuchten Lokale aufgegriffen wurden. Bei dem verhafteten Bulgaren Miska Bult-schow wurde ein großer Revolver und eine Menge von ExplosionSmaterial gefunden. Die Polizei bewacht alle öffentlichen Gebäude und trifft Maßregeln für die Sicherheit der Minister. Z?or einem Abkommen zwischen den Radikalen und der Kroatischen Bauernpartei? Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses für die Radiö-Mandate Laza Markoviö ist aus Zagreb nach Beograd zurückgekehrt und hat dem Ministerpräsidenten den Bericht des Ausschusses vor-gelegt. Wie die Blätter melden, besteht da« Resultat ber Untersuchung darin, daß kein Grund für eine Annullierung der restlichen Radiö Mandate gefunden werden konnte. Der Ljubljanaer „Slovenec' glaubt im Hinblick auf eine längere Audienz PaSiö' beim König und seine Unterredung mit Paul Radiä. auf der bereits Einzelheiten des Uebereinkommens festgelegt wurden, daß man vor einem Eintritt der Radiöianer in die Regierung stehe. Laza Matfovid, der bisher ein glühender Fürsprecher deS Nationalen Block« war, sei ein entschiedener Verfechter der Li> quidierung deS serbisch-kroatischen Streites geworden und bereite die bereiis günstige Stimmung im Radikalen Klub noch besser vor. Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet, daß sich die Radiöianer nunmehr bedingungslos anböten und auch die selbständigen Demo» traten mit in Kauf nehmen. Der.Slovenec" freilich spricht von einer „Agonie* der Selbständigen Demokraten und von erfolglosen Jntrigen Pribicevic'. Bulgarischer Kinfalk in H/lfervien. Demokratischen Blättermeldungen zufolge überschritten am 13. Mai 30 bulgarische Soldaten unter Führung eines Offizier» die Grenze und griffen da« Dorf Crnosavce an. Sie wurden von den Bauern zurückgeschlagen. Man glaubt, daß da» Jnnenmini-sterium der Regierung die Ergreifung von energischen Schritten vorschlagen werde, um damit der Beunruhigung unserer Grenze ein Ende zu bereiten. Ausland. «Hindenburg schwört auf Verfassung und Republik. Der deutsche Reichipräsident und Feldmarschall Hindenburg legte am DienStag im Reichstage bei überfüllten Trübinen und in Anwesenheit der Ber-liner diplomatischen Auslandsvertretungen der ganzen Welt den Eid auf die Verfassung und die Republik ab. Ja der Antwortrede auf die B-grüßung feiten» des ReichStagSpräsidenten Loebc erklärte Hindenburg, daß Reichstag und Reichspräsident zusammen gehören, da beide unmittelbar au» BolSwahlen hervorgegangen seien und aus dieser Grundlage heran» ihre Macht-Vollkommenheit herleiteten; beide zusammen verkör-perlen die BolkSsouveränitet, welche die Grundlage de« heutigen deutschen BersaffungSlebenS bilde. Da« fei der tiefe Siun der Verfassung, auf die er sich durch fein Manneswort feierlich verpflichtet habe. Der Berliner fozialdemokratisch« „Borwärt»* hebt den gewaltigen Eindruck hervor, den die ganze Feier und da» Wesen Hindenburg» machten. Da» link», demokratische „Tageblatt' schreibt: „Groß, körperlich, gewaltig steht er da in dem Augenblicke, wie ein Palladin, wie ein Roland, eine in sich geschlossene, in sich gebändigte, in sich ausgeglichene Naturerscheinung, zugleich aber, al» ob das flutende Leben ihn nicht mehr berührte". Hindenburg gab an da« deutsche Volk eine Kmldgcdung hinaus, deren erste Grüße den Armen und Elenden, der deutschen Ar-beiterschaft und den deutschen Landsleuten außerhalb der Grenzen de» deutschen Reiches gelten, welch letztere durch die Bande de« Blute» und durch die große deutsche Kulturgemeinschaft mit dem deutschen Bolle unlöslich verbunden seien. Ferner heißt e» darin: „Ich vertraue aus die unsterbliche Lebenskraft der deutschen Nation, die sich in ruhmvollm und und stolzen Zeiten erprobt hat. Ich vertraue auf den erprobten Opfermut unsere» Volkes. Ich vertraue auf die große Idee der Gerechtigkeit, die dem deut« [ schell Volke wieder den ihm gebührenden Plaü in der Welt anweisen wird". Bei dem vom interimistischen Reichspräsidenten Dr. Simons veranstalteten Festessens feierte Hindenburg das Andenken Ebert» und dessen in der Dankbarkeit des Volke» immer fortlebend« Verdienste um die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung nach dem Umstürze. England, Frankreich und Italien sowie natürlich ihre kleinen Verbündeten haben von einer amtlichen Beglückwünschung abgesehen und die beim Amtsantritte ge> machten diplomatischen Besuche als einen genügenden Akt der Höflichkeit erklärt. Unter den vielen Gratu« lationen, die Hindenburg aus dem Ausland zukamen, wären die Glückwünsche deS Kaisers von Japan, des Königs von Schweden, de» König» von Däne-mark, der Präsidenten von Finnland und Oesterreich, de» magyarischen ReichSverweser» Horthy und der Weißruthenen hervorzuheben. Die tschechische Regierung hat einen Erlaß an die Postämter hinaus-gegeben, demzufolge alle Glückwünsche von Seite tschecho-slowakischer Staatsbürger verboten sind. Ale Kämpfe in Marokko. Die Truppenmach! Abd el KrimS, die angeblich von russischen und deutschen Offizieren befehligt wird, sind in einer Stärke von 15.000 Mann in Franzö-sifch.Marokko eingedrungen. Die Kabylen siad vorzüglich bewaffnet und verfügen sogar über Aero-plane, die von deutschen und rusischen Piloten ge« führt werden. Woher Abd el Krim seine Waffen bezogen hat oder noch bezieht, ist eine Frage, die nicht ohneweiterS beantwortet werden kann. Eine Ironie deS Schicksals läge jedenfalls darin, wenn die Waffen von den Franzosen geliefert worden wären, die gegen eine Bertreibung der Spanier, an deren Platz sie sich selbst gerne gesetzt hätten, offenbar nichts einzuwenden hatten. Alle Nachrichten über den SrigSschauplatz unterliegen in Frankreich der SriegSzensur. Aus Stadt und ?a«d. Aus der Sitzung des Gemeinderates vom l l. Mat. Beschlossen wird, den Magistrat!-dienern und de» Schaldiener der Volksschale im Sinne der Dienstpragmatik Amtskleider beizustelle«. — Pensioniert wird mit 1. Juni 1925 der Diener Zdovc mit voller Pension. — Der W.twe des ver-storbenen Theatermeisters Rupprich wird bis auf Widerruf eine monatlich: Gnadengabi von 250 Dinar bewilligt. — Die noch nicht übersetzten definitiven Beamten der Siadt werden im Sinne der neuen Vienstpragmattk in den ordentlich«, Stand der Angestellten übersetzt. — Der Reserent des Finanz-und Wirtschaftsausschusses GR. Dr. BoZ c teilt mit, daß der veliki Z ipan den vorgelegten Stadtvorau-schlag genehmigt hat «it Ausnahme der erhöhte« Zusch'äge aus die Straßensteuer (cestarina), wo er der Beschwerde der Handels- und Gewerbekreise stattgab. E« handelte sich da auch um die beabsichtigte Steuer auf die Industriegleise, durch die die Straßen nicht abgenützt werden. Al» Ersatz für den Ausfall dieses Budgetpostens würde der veliki japan in die Erhöhung der verzehrungisteuer von alkoholischen Getränke« einwilligen. Wie der Aussall dieses Bud-getposteuS zu decken sein wird, darüber wird die nächste Sitzung beschließen. — Mit der 2-klasstgen Handelsschule wird ein zehnjähriger Mietsvertrag be« züglich der Schulräume abgeschlossen und der Miet-»reis mit 5000 Dinar jährlich festgesetzt. — Die »it dem Militärärar schon bestehende« Mietsver-träge werde« bis 31. Dezember 1925 i« bisherigen Ausmaße der Beträge verlängert (Augmentationsmagazin aus der LjiibljanSka c:sta jährlich 45000 Dinar, König Alexander Kaserne 10.}.000, Magazin aus dem Golovcc 1800 Dinar jährlich). — Dem Gesuch des HandelSgremiumS in Eelje bezüglich der Pauschalierung der Steuer auf Branntwein wird tattgegebe«, der diesbezügliche Paste« im Voranschlag »eträgt 60.000 Dinar. Der Feuerwehr und der Jagoslova»»ka Matica in Eelje wird die Lastbar-teilssteuer abgeschrieben. — Dem »Deutschen Schul-verein" wird im Sinne de» zwischen Oesterreich und Jugoslawien abgeschlossenen Vertrages für seine aus dem Bau ber Volksschule lastende Hypothek von 100.000 Friedenskronen 8000 Dinar bezahlt. — Der Studeuteuvereinignng in Wien werden 500 Dinar Unterstützung bewilligt. — Das Gesuch des Handels->remiu«S nach Unordnung des EinhebenS der Straßeusteuer auf de» Bahnhöfe wird vorderhand nicht bewilligt, weil kein anderer Raum zur ver-ügung steht. — Die städtischen Sannbäder wiesen Ür 1923 eine« Fehlbettag von 5000 Dinar aus, weil die Gemeinde 15.000 Dinar i,v«stiert hatte; im Jahre 1924 beträgt der Gewinn 2000 Dinar. Für 1925 gelten die bisherigen Kartenpreise. — Z» Sinne der Beschlüsse bezüglich der Einschränkung des städtischen Oiko-v«at» wurden l Paar Pferde um 9600 Dinar verkauft. — Ein Paar staatliche Hengste wurde« dem staatliche« Hengstendepot zurückgegeben. Beim Oekonomat stehe« drei Garage« zur Verfügung, die als Aufbewahrungsräume sür die L-icheaw^en I. und II. Klasse, ferner al« Migazi« des städtischen Elektriziiätswerkes in Verwendung kommen sollen. — Das Gesuch des Fleischhauer« Gorenjak um Bewilligung des Borkaufrechte« auf das Terrain, wo er eine Fleischbank errichten will, wird abgelehnt. — Die Anfch >ffang neuer Fahnen für Me städtischen Gebäude wird abgelehnt. — Al« Ersatz für das Giazi« wurde dem Militärärar das Terrain beim Bahnhof als Ex-rzierplztz angeboten; da da» Aerar dieses Angebot ablehnt. wel sich dieses Terrain in einem unvrauchb^ea Zustande be-findet, seine Herrichtung aber 19.000 Diu koste,» würde, wird beschlossen, zwick» Feststellung der verpflchtuge» des Militärärars den alte« Vertrag zwischen de» österreichischen Miliiärärar und der Stadtge»ei«de herbeizuschaffen. — Für Reklamebilter und die Beschreibung von E Ije in der englischen Zeitschrift „The CintrÄ Earvpean Rett e»" werden 5000 Dinar bewillig». — Der Handelsgesellschaft „Sloga" wird ein Platz zwischen dem Bahnhof und dem Hotel „Union" zum Zvecke der Herstellung eine« unter» irdischen Reservoirs für Benzin sür Automobile be-willigt. — Die Richtlinien für den Abschluß eine« vertrage« mit de« Faal r Werk behuf« Herleitung des elektrische« Stromes werden im Detail besprochen. — Es wird beschlossen, sür die B-stattuagsanstalt Särge zu kaufen, die von heimischen Firmen herze-stellt werden. — De» Kutscher Ramskugler wird die Erteilung einer Konzession für die Aulotaxi zuge-sichert, sobald er den Befähigungsnachweis erbringt. — Herrn Mileoski wird als Standort für sei« Passayierautomobil der Platz vor dem Hotel „Union" zugewiesen. Todesfall. Am 11. Mai ist i« Wien Fra« Anna Marckht, Gattin des Herrn Richard Marckhl, Rat de» Obersten S.'richiöhoseS, im Alter von 61 Jahren nach kurzem schweren Leide« gestorben. Der Gatte der verstorbenen war langjähriger Abgeord-neter des Eillier Wahlkreise» im Wiener Parlament. Frau Anna Marckhl, geb. Wagner, entstammte einer alten Collier Familie und erfreute sich in uu-serer Stadt großer Beliebtheit. Der schwerbetroffene« Familie wird allgemeine» Beileid entgegen gebrach». Evangelische Gemeinde in Eelje. Am Sonntag, dem 17. Mai, findet nm 10 Uhr der Gemeindegolte»dienst, um 11 Uhr der Kindergotte«-dienst statt. Am Himmelsah rt»tag, dem 21. Mai, wird um 10 Uhr ein Gottesdienst abgehalten werde«. Die Wetterkatastrophen zu Ansang dieser Woche haben besonders im Drautal große« Schaden angerichtet. Bei Mesca wurden von de« witdempörten Wassern die Brücken weggerissen und die Reich»straße in der Länge von fast 100 Meter« untergraben und sortgeschwemmt. Die Gebirgsbäche des Bachern, die durch die Wolkenbrüche zu wilde« Strömen wurde«, rissen mehrere Brettersäge« weg und schwemmte« große Holzvorräte fort. Die Straße von Brezno nach Ribn'ci wurde für be« Verkehr gesperrt und die vor noch «icht langer Zeit fertig» gestellte Lokalbahn, die von Brezno zu den Granit-steinbiüchen in Ribnlca fährt, soll angeblich voll-kommen zerstört worden fein. Die Dran trieb tß auch in ihrem Unterlaufe arg ge«ug. überschwemmt« da« Draufeld und riß in Tlawonten alle Brücke» weg. Bekanntlich habe« die Regengüsse auch im Sanntale bedeuteudeu Schaden angerichtet, da sich unsere liebe Sann bei solche« Gelegenheit» auch nicht spotte« läßt und an Ungebürdigkeit keinem große« Strome nachsteht. Allerding« könnten die ewige« auch ivfolge kleinerer Ursache« eintretenden Überschwemmungen bei Eelje durch eine entsprechende verbauung abgestellt werde». Wasserschäden in Eelje. Bei de« letzte» Regengüssen wurde der Weg bet Zagrad, der auf da» alte Schloß führt, verdorben; am Rann hat sich vom Nikolaiberg eine große Abruisch^ing abge-löst, durch die ei» dort stehende« Haus bedroht »ird. Das Wasser überschwemmte da« ganze Alaci«, drang i» die Keller vieler Villen ei«, die in der Verlängerung der Miklotiieva cesta stehe«, »ad «achte den Besitzern großen Schaden. In Peiovuik wurde die Fischznchtanstalt des Fischere«vereine» durch das Eindringen von Steinen und Erde ruiniert. Durch die Üeberschlve»mu«g erlitt der Fischereiverei« einen Schaden von 50.000 Dinar. In Laiko war da« dortige Bad rundum von Wasser umgebe«; die ebeu erst fertiggestellten Anpflanzungen sind beträchtlich beschädigt. Ru»»er 40 CiUict Aeit«>> Cdte S Die 909 ur ist in btn IffeUa Tagen 3 Meter über den Rormalsta«d gestiegen «vd hat i« Ab-staller Becken, wo unsere Seite nicht reguliert, während da« österreichische Ufa ständig geschätzt wird, großen Schaden durch Erdwegsch»e»»nngen avgerichlct. >uch die neue Eisenbahn Ljutomer--Mur«ka Soboio die in der Länge von 1 Km überschwemmt war. nwtie beträchtlich beschädig,. Des Waffer|«t« brach den Eifenbahndamm bei der ersten, 20 Meter breiten Betonbrücke »wischen den Stationen Bn* j und Beltwc'. Der Eisenbahnverkehr war bloß einen lag lang unterbrochen, wett inzwischen eine provi-forscht Verbindung hergestellt wurde. Löschprode der neuen Motorspritze. A» Sonntag, dem 10. Mai, fand um halb 3 Uhr «ach»ittag» auf der Kapuzinerbriicke eine Löschprode der Freiw.lligen Feuerwehr in Clje «it der neuauge« schass en Benziv»otorspritze vor einem zahlreichen Publikum statt. Wie zu erwarten war, ließen die Leistungen X» «it soviel Op!«rwill'gleit angesch-ff en Fwerwehrgeräte» «icht» zu wünschen übrig. ES hat stch al» außerordentlich wertvolle und «oderne Bei. Hilfe im Kampfe gegen da» feindselige Element de» Feuers erwiesen und unsne Bürger können hinsort «it größerer Beruhigung eincm Brandunglück cnl-gegensehen. E« wurden die schwierigsten Ausgaben sp-elend gelöst, z. L. wurde die titjfle Eaug. und die höchste Wmfhöhe angenommen; aus den Kapuziner-berg konnte einstrahlig eine Wurfhöh« von 46 Meiern und zwei- bi» vinprählig eine Höhe von 30 bi« 40 Metern erreicht werden. Bei dem versuche »it der Wafferleitung zeigte fich, daß der Spritze nicht ge. «ügend Wasser zugeführt werden kann; deshalb hat fich die Feuerwehr von der ohnedies überlasteten Wasserleitung unabhängig gemacht und Vorsorge ge. troffen, daß auch aus große Entfernungen das Wasser au» der Sann oder au» den Brunnen verwendet werden kann. Bei dieser Gelegenheit macht da« Kommando der Freiwilligen Feueiwehr daraus auf» merksa», daß für die Bezahlung der Spritz« noch 10.000 Dinar auShafien. SS wird an alle Inte» refsenten die herzlichste Biite ger chlet, weiterhin zu diesem höchst Humanitären Werke Beiträge zu zeichnen, damit die Feuerwehr ihren geldlichen Belpslichtungev ehesten« nachkommen kann und nicht in dt« Notlage versetzt wird, stch zu vnsschnlden. Eröffnung der Kurhaus Restauration in RogaS?» Slatina. Noch einwal «achen w,r auf die yntie SamStag, dem 16. Mai, stattfindende E ö'faung der Kmhau« Restauration in Rozas!a Elatina aufmerksam. Herr Milan Martinov f sorgt »It bewährter Umsicht sür eine erstklassige ver. Pflegung und Unterkunft seiner Gäste. Die Abfahrt kann mit dem um */4 9 Uhr abend« abgehende« Personenzug erfolgen, noch besser aber um '/, 3 Uhr uachmittag«. Retseerleichterungen snr Ausländer. Um die bisherigen Hindernisse bei Reisen von «u«. ländern in unserem Staat zu beseitigen und eine Einheitlichkeit i« Borgehen unserer Behörden mit den Fremden zu erzielen, hat da» Ministerium für innere Angelegenheiten die bisherigen Vorschriften sehr gemildert und an unsere Behörden die erfor-berlichen Anleitungen hinauSgegeden, denen wir nach-folgende Erleichterungen entnehmen: 1. Unsere Kon-sulate und die übrigen Vertretungen i« Ausland werden den Fremde« Visa für die Einreise i« un-seren Staat oder für die Durchfahrt erteile« ohne Genehmigung de« J«nen»inisteriu»«. ausgenommen find Arbetter, die zum Zweck des Ver» dienevS zu un« kommen wollen. Für »iese Schichten muß die Einreise da« Ministerium für soziale Für-sorgt genehmigen. Auch wenn diese Visa ohne den ausdrückliche« Rückfahrivermerk au«a«geb<» werden, werde« fie sür die Rückfahrt gültig sein, wenn der Termin noch nicht abgelaufen ist. Wenn fie aber ohne Termin auSgegebeu find, «uß der Au«länder die zuständige Behörde u» da« visu» sür die Rück, fahrt bitten. Wenn der A«»lä«der ohne Bisum i« unseren Staat kom»t, »uß er de» Grenzpolizei-toanifl&r die dreifache Gebühr bezahlen, aber nur i« de» Falle, wenn er genügend begründete Ursache« dafür anfuhrt, watn» er sich da» vif«« Nicht be-schaffen konnte. Da« Reifen von Ort zn Ort ist erlaubt ohne besondere Billigung. Wen« die Gültig-keit de« Visum« abläuft, kaun e» die zuständige Behörde«» zwei Monate verlänger«. Für eine längere Frist ist da» Ministerium zuständig. Bi» zur Erledigung eine» solchen Gesuche» von Seite de« Ministerium« kaau der Fremde i» betreffenden O.te bleiben. Wenn da« Ministerium die Bitte nicht bewilligt, »uß ih» die zuständige Behörde da« visu» für die Ausreise geben. Dem Fremden darf der Reifepaß niemals abgenommen wer-den, außer er ist irgendeiner strafbare« Handlung verdächtig. Der Fremde braucht sich beiden Behörden nicht »ehr persönlich anzu-»eldeu oder abzu»eldeu. Da« ist Pflicht de» Wohnuog«geber«. Die Reisepäffe müssen einzig und allein an der Grenze revidiert werden, au«geno»men e« besteht bei irgendeiner Person der verdacht der Uaverläßlichkeit. Die Vsumgebühr zum Zw:cke de» Besuche» unserer Bäder und Sommer-frischen beträgt um 10 Dinar, wcnn der Fre»de wenigsten» 14 Tage im betreffenden Orte bleibt. Neue Taxen sür Privatistniprü-sungen. Der Unterrichtimintster hat die neuen Taxe« sür die Prüfungen von Privatisten genehmigt. Sie beiragen sür die erste Klaffe einer Mittelschule 910 Dinar, sür die zweite 1070, für die drttte 1029, sür die vierte 1110, sür die fünfte 1330, für die sechste 1270, für die fiebente 1330 und für die achte Klasse 1330 Dinar. Eine kleine Matura kostet 1470 Dinar. gur Reduzierung vorgeschlagen hat dem Unterrichtsminister die von ihm dazu bestimmte Unter-fuchungskommiffion unter den vielen Mittelschulen in den anderen Provinzen auch nachfolgende Mittel-schulklaffen in Slowenien: Koöevje (V—VI). Kranj (VII—VIII), MurSka Sobota (V—VI), Ptuj (VII—VIII). *otriASi riAfttflOR Armer wie Du hustest ? Und warum sprichst Da «o heiser F Hättest Da die wunderbaren „Toro" - Brustkaramellen, brauchtest Da nicht so zu leiden. Jedem Kranken warm zu empfehlen, da aus fünf verschiedenen Gesundheitskr&atern bereitet und in jedem besseren Geschäft um nur 3 Din zu haben. Konzert der Marburger GlaSbena Matica in Beograd. Am 12. Mai fand im Th-ater in Beograd da» Elitekonzert der Marburger GlaSbena Matica statt. Daran nahmen als Zuhör» teil der König und die Königin, die Minister Sio. jadinov c, Radofevtt und Z-rjav, ferner viele Ad-geordnete. Der Erfolg war groß. Da» Messeamt der Mustermesse in Ljubljana verlautbart: DaS Protektorat der heurigen Mustermesse in Ljubljana hat mit Zufriedenheit und höchster Geneigtheit Seine Majestät König Alexander I zu übernehmen geruht. Wa» in Slo-wenie« geschaffen wird, wird sür den ganzen Staat geschaffen, daß wir ihn zu einem granitenen Baue fester Wirtschaftskraft an den Ufern de» Adriatischen Meere« und an den Straßen, die in den Orient führen, gestalten. Deshalb befitzt die Ljubljanaer Messe allstaatlich« wirtschaftliche Bedeutung und die grope Ehre, daß der Protektor dieser Meffe Sein« Majestät König Alexander L Ist, gilt n'cht nur Slo wenien. sondern allen Kräften ringtum in unserem schönen Staate, die am Werke find, das wirtschaftliche Lebe« au» den Nachkrieg«ruiuen zum Glücke de« eigene« Volke» und Staaie« emporzuheben, den die weitere äußere Well anerkennen und achten möge. Eine Neuhett der hevrige« Meffe wird eine Sport« au»st«llung bilde«, die i» weiteste« Stile ver-anstaltet werde« wird. Damit diese Nu»stelluug möglichst gut gelingt und iu jeder Beziehung seine« Zweck erreicht, hat fich ein engerer Au»fchuß gebildet. der die Arbeit in seine Hände nehmen wird und de» all« Sportkreise Slawen ieu» au der Seite stehen werden. Der Ausschuß ist solgeudermaßen zu-s.immengesetzt: Präsident: Dr. Hubert Souva«; Stellvertreter: Joso Gorec; Echrisl'ährer: Lavoslav Stanic, vladimir Vranc i; Ausschüsse: Jag. Pre-lavier, Dr. Bleiwei«. Dr. Senekovic. Rado Hribar, Anton Piutar und Viktor NaglaS; Stellvertreter: Dr. Kos »a. Die großdeutsckeu Abgeordneten haben aus der Tagung der Sudetendemfcheu in Wien ostentativ (diese Usverschämien!) den Anschluß der deutsche« R'publik Oesterreich an da« Deutsche Reich verlangt. Der Abg. Hampel betonte im Name« be« Vizekanzler« Dr. Waber besonder«, daß die Deutschen in Südsteiermark niemals von ihre« Ide-ale« und der brüderlichen Verbindung »it Dnnsch-land lassen werden. Er drückte die seste Hoffnung au», daß bald der Tag kommen werde, wo die Deutschen der Sävsteier»ark den Sudetendeutsche» die Hand reichen werden. Die Wahl Hind«nbnrg» zeigt, daß da« deutsch: Volk wieder zu Selbstdcwuß!-sein und Selbständigkeit zurückkehre. Wenn fich die Verhältnisse in Deutschland so entwickeln werde«, werde bald der Augenblick der Befreiung sür die österreichischen, südsteirischen und Sudetendeutsche« anbrechen. Die „Befreiung" werd« durch den Anschluß dieser Gebiete an da« Datsche Reich durch geführt werden ... — Wer diese« Märlein zu erzählen weiß? Wer denn, al« der alte Ljubljinaer Lägen-»eistet und v-rdreher „Tlov. Narod', der auch eine heftige Arbeit de» „irredentiflifchen' Deutsche« Schulvereine« Süd»ark in unsere« Gebieten und in der Woiwodiva konstatiert, wovon aber außer ih» keine Seele eine Ahnung hat. Ja, »an »uß eben da» Gra» wachsen hören l Cirilica und Latinica. Im jugoslawischn, Parlament ist nun schon durch einige Sitzungen hindurch ein heftiger, die Gemüter und die bemolinti'dj: Presse außerordentlich ausregender Kamps ,wische« zwei — Schriften im Gange. Aus der Tür de» Klubzimmer« der Klerikalen w it bisher die In lateinischer Schrift angebrachte slowenische Inschrift zu lesen: JugoflovenSk, Nud. Aus einmal war diese Inschrift nicht mehr da, sondern eine doppelte, zuerst zyklisch und dann la'einisch. Ja heiligem Zorn wnrdr der zyrillifche Teil weggerissen «nd die ©ach«, kam al» hoch vichlige Staat»aMre vor da» Paria-ment, da» einen Diener bestimmte, der den zyrillische« Teil zu bewachen hatte. Dieser kam aber wieder weg. So geht da» jetzt hin und her. Der Abg. Zebot brachte eine Anfrage ein, in der er sich bitter die Hintansetzung der Slawen«» beklagt, zu»al die Ra-dtfstlen nur die zyrillifch« « fschrift hätten. In «wer der letzten Sitzungen, nachdem sich auch der Abg. Smodej äußerst vernehmlich zu dieser Affäre „geäußert- hatte, konstatierte der ParlamentSpräsidevt die unentwegt« Liebe der Serben de« Slowenen gegenüber und damit dürfte der Starm im Waffer-glas endgültig besänftigt sein. Na, e» ist aber auch . . wo die Slo»«n«n bekanntlich doch so tolerant find gegen alle Aufschristen der Welt, gegen ihre Latinica so untolerant zu sein! Di« Serben find nämlich sonst «icht so. Wir erinner« un». daß ans dem Klubzimmer der Deutschen im vorigen Parlament unter der zyrillischen Aufschrist die lateinische zu lese« war: .Klub der Abgeordneten der Partei der Deutiche« im Königreiche SHS". In deutscher Sprache. BegünstigungStarise sür unsere Sägen. W>e au» Beograd gemeldet wird, hat der Ber-kehrSminister angeordnet, daß die Zufuhr von Klötzen zu d«n heimischen Säge« nicht mehr nach der Tarif« Nasse B, sondern nach der Klaffe C berechnet wird. DaS ergibt ungefähr «inen 30 Higen Frachtgebührennachlaß. Der Mörder de» Polizeiagenten Ri- bariö, der ehemalige Stabsfeldwebel Ivan Gajsek, der den ersteren am 28. März 1919 im Wartesaal der Station St. Jurij ob j. Z. erschoffeu hatte, wurde dieser Tage in Klagensurt dingfest gemacht, von wo er dem KreiSzericht in Eelje ausgeliefert werden wird »el einem Frater, der damit offenbar dem Ersuchen eines Bekannten nachkam, wurden auf seiner Rückreise von Graz sechs Paar Damenflorstrümpfe gefunden, worüber die demokratische Preffe eine diebische Freude äußert. Der Frater wurde dem Zollamt in Eelje vorgesührt, wo er wegeu^SchmuggelS" protokolliert wurde. Entsetzlich! Die Verbreitung aller Zeitungen, die i« Ungar« gedruckt werden, wurde mit Erlaß de» Innenministers in unserem Staate verboten. Die Grazer Tagespost ist »unmehr z« dem Bezugspreise von 72 Dinar monatlich erhältlich. Da» Blatt kann im direkte« Postwege ab Graz be-zog«« werden oder für Eelje durch die Buchhandlung Fritz Rasch. Der Kriegsfreiwillige Petar Sud^ukovie, der mit viel Geld au» Amerika gekommeu war, hatte nm 500.000 Dinar da» Ech!°h Geadina bei viro-vit ca gekauft. Auf dem Schlöffe wohnte al» Unter« mierer der enthoben« Ge»«ind«uotär Dragutin Gran« dav.c mit feiner Familie. d«n d«r nm« Schloßbefitzer «it allen Mitteln au» feiner Wohnung htnau»ekel» wollt«, vor zirka 10 Tagru zerschlug er ihm mit ein«« Ziegelstein« den Kopf nnd droht« zugleich, daß er ihn und feine ganze Fmnilie löten werde. Bor einige« Tage« wollte Sud;akoo>ä mit eine» •ritt 6 CtlHer Zeitung RinR 40 ÄeTomfirn tu die Wohnung de« Gradarxc eindringen, wobei er zwei Revolderschüsse in die Türe abgab, wodurch die Tochter de« NotärS beinahe gelötet worden wäre. AI« geraume Zeit nachher Bradamc die Türe öffnete, weil er glaubte, daß die Angreifer weggegangen wären, stützten diese, die sich verst'ckt gehalten hatten, in da« Z'»»ri und auf Gcadav c loS. Dieser gr ft nun auch zu« R?vo ver und gab auf den Srieg«freiwtlligen eine» Schuß ab, der die« fen sofort (Biete. Die Kriegsfreiwilligen in Gradina und Umgebung so««elt«n sich daraufhin sofort und versuchten da« Schloß zu stüt»«t, um Vradav,c zu töten. Die Sendarmerie' und MilitärPatrouillen, die fie daran hinderten» wurden mit Steine» erbittert angegriffen; nur der jkaltblütigknt der militärischen Kommandanten ist zu verdanken, daß e« nicht zu einem Llmbade kam. Grodov.c wurde vnhzftet und dem Verichtthof in Osijet eingeliefert. 500.000 österreichisch« BoldduKoten wurden, wie die Blätter berichten, in unseren Staat eingeschmuggelt. Die Polizei ließ bei verschiedenen Bankinstituten und größeren Handelsfirmen in Beograd uuvermutet Hausdurchsuchungen durchführen, wobei 350V unpunzierte Golddukaten beschlagnahmt wurden. Auch ein Zeichen der Zeit. Ausgerechnet aus dem armseligen Oesterreich muß ein dicker Goldstrom in unseren Staat „geschmuggelt" werden, den aber die Polizei als unerwünschte Einwanderung hopp nimmt. 500.000 Dukaten sind nämlich „bloß" 10,000.0(10 Friedenskronen in Gold. Die Eisenbahnschwellen au der Unglück«, stelle im polnischen Korridor waren so morsch und ver-fau't. daß sie j?dem stärkeren Drucke nachgeben mußten. Da« konstatierte der von dem Orte der Eisenbahn-katafltrphc nach Warschau zurückgekehrte Unter-suchung«au«schuß. ES sind also weder Deutschland, noch die Kommunisten an de« gräßlichen Unglück schuld, sondern lediglich die poln sche Wirtschaft. Ein Land ohne Wohnungsnot. Wie die Hauptdirektion de» Bulgarischen Stastistischen Amtes mitteilt, bestanden in Bulgarien im Jahre 1S20 insgesamt 5030 bewohnte Plätze, und zwar 92 Städte, 42 l4 Dörser und 1353 vereinzelte Wohnstätten. Im ganzen Gebiet Bulgariens waren 860.276 bewohn-bare Gebäude errichtet, unter denen 91 Klöster und 215 Bahnhosgebäude gezählt wurden. Die genannte Gebäudezahl für ganz Bulgarien dürste in den letzten Jahren wesentlich gewachsen sein, da in Sofia allein nach Zählungen der Stadtgemeinde in den Jahren 1922, 1923 und 1924 etwa 4600 neue massive Gebäude errichtet wurden. Interessant ist, daß sich vor einigen Tagen beim Minister des Innern eine Abordnung der Hausbesitzer Sofias einfand und d'e Abschaffung der GebäudezwangSwirtschast beantragte mit der Begründung, daß von einer Wohnungsnot keine Rede mehr sein könne, da augenblicklich in der Hauptstadt rund 2000 Wohnunzen leer stehen. Tatsächlich stehen soviel« Wohnungen leer, aber nur deshalb, weil in den neuerrichteten Häusern die Mieten so hoch sind, daß sie kein Sterblicher be-zahlen kann. Di« Hamburger UnioerfitätsbibliotheK hat e«, wie der „Slov. Narod' mitteilt abgelehnt, in einen Austausch von Publikationen mit der KomenSki Universität in Preßburg zu treten, weil der Kongreß der deutschen Universitäten beschlossen hat, solange nicht Beziehungen mit tschechischen Uni« versitäten auszunehmen, als da« unanständige Vor-gehen gegen Vertreter der deutschen Wissenschaft bei verschiedinen Kongressen andauert nnd den deutschen Hochschulen in der Tschechoslowakei die großen Schwierigkeiten bereitet werden. Diese« Schreiben hat in der tschechoslowakischen Oeffentlichkeit die größte Erbitterung hervorgerufen. Glückwünsche Weißrnthenien« an Hindenburg. Die in kowna de« Gastrecht ge> »ießeade Regierung der weißruthenIschen Bolttrepu-bitt Hat an den deutschen Reichspräsident», General-seldmarschall von Hindenburg, folgende« Telegramm gesandt: „Da« vor z'ha J»hre» durch ruhmreiche Siege te« Oberlesehlshabn« Ost nach 500jährigem Schlafe zu neue« nationalen Leben erweck e 15-Millic-nen Volk der Weißrulhineu beglückwünscht da« be-freundete deutsche Volk zur Wahl am 26. April." Jubiläum einer deutschen Siedlung in Paraguay. Die deutsche Kolonie Hohenau auf der paraguayischen Seite de« Alio Paraua be-ging Mitte März 1925 den 25. Jahreitag ihrer Gründung, der eigentlich im vergangenen Jahr hätte geseurt werden sollen. Die Kolonie wurde 1399 von Karl Reverchon und Wilhelm Eloß ge-gründet. Sie ist heute di« blühendste Siedlung am Al'o Parana, und da« ist de» Umstand zu ver« danken, daß die ersten Siedler, die zur Urwild-rodn-g herangezogen wurden, erfahrene deutsch-brasilianisch« Waldbaueiu waren. T'rtzdem halte auch diese Kolonie im Anfang mit mancherlei Schwierigktiteu zu kämpfen, zumal in der Zeit un« zureichender Berk«hi«Verhältnisse. D'e blühend« Ko» lonie Hit cuch die R volution«stürme der letz ea Zeit überdauert, chne wesentlich Schade» zu nehme». Sie zählt nah« an 3000 Seelen, hat ihre Be-hördrn, Schulen, Vereine uod ver-anügungtstätten, und ihr« Produktion drückt sich in richt ansehnliche» Z ss-rn au«. Gut 90% der Kolonie find Deutsch Brasilianer. SJctlf deutsche ,Tod «strahlenDa« Washingtoner Handel«departemevt erhielt dieser Tage «in«« Bericht de« amerikanische» Handelt kommissär« in Deutschland, William Daugh:r y, worin dieser dem Han»el«a»t über die „TodeSstrahlen" «inet deutschen Erfinder« Mitteilung mccht. Diese neue» X-Strahlen führen «ach ihrem Erfinder den Namen .Heliotraub" und solle» unvergleichlich Wirkung«« voller ftin als die „TodiSstrohlen" de« Engläad«r« G.indell Matthow«, der sein« E.sindung bekanntlich an die Vereinigten Staaten verkauft hat. In dem Bericht de« a«erikanischen Havdelskowmlsiäri in Deutschland w rd behauptet, daß die neu« deutsche Erfindung, die Heliotraud- Strahlen, die Kraft besitzen, feindliche Aeroplane in der Last in beliebiger Zahl bi« zu eirer Höhe von 10.000 M«t«r zu vernichten. Danach wäre e« mittels der Helioiraub» Strahlen möglich, jede« feindliche Flugzeuggeschwader in der Last «it absoluter Sicherheit zu zerstören. Da« amerikanische Krit^Smininrrmm intereisiert sich, Bläitermeldungen zufolge, lebhaft für die neu«n deutschen „Tode«st>ahlen". Ein« Ueberraschunq nach der Narkof«. Im Bellevue Hospital ist vor kurzem ein Taubstummer operiert worden, der von irgendeinem inneren Leiden befallen worden war. Man narkotisierte den Mann mit Aether und vollzog den chirurgischen Eingriff, der vollkommen gelang. Al« der Patient au« der Narkofe erwachte, begann er aus einmal zu sprechm und ist seither der Sprache mächtig. Die Operation hat mit den Sprachwerkzeugen gar nichts zu tun gehabt. Die größte geitung der Welt gab vor kurzem die .Newyorker Times" heraus. Sie stellte mit ihren in 12 Sektionen eingeteilten 192 Seiten großen amerikanischen Format« sast ein Lexikon dar. DieAnstage von565.000Exemplaren wog875.000 Kg. Gegen Fettleibigkeit «KV «it kolossale« Ersolge einzig „Bilfan« Tee". E« ist von Fach, «ännern anerkannt. Erhältlich in alle« Apotheke» und Drogerie,. Erzeugt: Laboratorium Mr. D. vtlfan,. Zagreb, Pril.z 71. wie verlängert mu du menschliche Leben ? Doch nur durch das richtig« Funktionieren innerer Organe. Das Radeiner-waager ist das einzig richtige Mittel hiezu! Wirtschaft und Verkehr. Di« Lage aus den jugoslawischen (Be-treidemärkten. Die stäatig hohen Pceije bei jugoslawischen Weizen« hab«» die Einfuhr der ziemlich groß«» Mengen d,r amerikanischen Rosas«» und ungarisch«» Weizen«, welchen die Batfchkaer Mühle» gekauft haben, erwöglicht. Unlängst wurde iu Jugoslawien arch selten« der ungarischen Mühl«» Biot«-mehl einfteführt. Alle dies« Umstände sind «in Ze ch tast di« Reserve» in Juzoslavie» aus «in Min!«»« zu'a««engeschruwpft und daß ewig« Gegenden Jugoslawien« sogar aus die Einfuhr an« dem Auslande engiwiesen sind. Die jugoslawischen Produzenten haben kein« groß«» Vorräte und eilen sich «it d,» Verkauf »icht. Es iß wenig Auificht vorhanden, das di« Möglichkeit der Einsuhr au« dem Auslande und-die schwachen Angebot« der heimisch«« Produzenten vom größeren Einfluß aus die weitere EatwicklunA der Preise ist. In Mai« ist da« Angebot zi««lich schwach. w«il die Zufuhr«» wegen der Ostlrseiertage und wegen de« schlichten Welter« sehr gering find. Trotzde« die Mai«au«suhr ia der Z-v-schenzeit sehr unbedeutend war gegen dieselbe Zeit in den frühereu Jahre», wo« «an der Intensität der Ausfuhr wäh» reud de« Wintert zuschreibt, find noch größere Mai«-vorräte im Land», besonder« Kolbenmaia. Auffallend ist, daß groß« Warenmengen au« den Häadeu dir klein«« Produzent«» an di« groß«» übergegangen find und baß besser situierte Ptoduzenten und Kaufltute aus di« Erhöhung d«r Preise zu einem späteren Termin rechnen. Die heutigen Preis«, welch« unter 200 Dinar stchtv, konvenieren ihnen nicht. Ziemlich große Nachfrage herrscht in der Richtung von Bratla, und zwar für Promptlieferungen. Auf diese Weise find größere Mengen, welche Käufer In der Tscheche-slowakei und anderen Nachbarländer» suchen mußten, von diesen Mäikte» verschwunden. Die Reserve», über welche dies« Länder bi« vor kurzem noch v:r» fügten, sind aufgebraucht, so daß Neueinkiuse P.eiS« e,höhungen verursachen werden. Die Ankäufe pro Monat Mai find nich: so groß und wen» sich die Ausfuhr in der Richtung Braila verlängert, wird gelegentlich der neuen Nachfrage» feiten« der m ttel« europäischen Verbrauch«länb«r die Auifnhr vergrößert werde», welche den Rest deö Ueberschusse« fchnill absorbiere» wird. Die Pariser Börse war dieser Tage ia-folge der Finavjp'äue des neue» FluavzminisierS Eaillavx der Schauplatz heftiger Bewegung«». I» d«« Finanzplane wird die Erhöhung de« Papier» geldumlause« befürwortet. Im WocheoauSweise der Bank von Frankreich wird dacgeta», daß der Ge» famtumlauf 23 850 Millionen Franken beträgt und daß 600 Millionen Franke» der Regierung seit April neu vorgeschossen worden. E« geht weiter hervor, daß 400 Millionen Franke» neu in Zirkulation ge» sitzt wvrden. Kurse kür Maschinenschreiben, slowenische und deutsche Stenographie beginnen an der Privat-Lehranstalt ANT. RUD. LEGAT in MARIBOR am 2. Juni 1925. Einschreibungen und Prospekte im Büroartikelgeschäft A_N T_. _R_Ü_D_. LE_Q AT_& _Co., M A R I B_0 R_, nur Slovenska u_l i o a Nr . 7. Keine Filialel Telephon 100. Die inhaltlich reichste und am besten ausgestattete ländliche Wochenschrift in deutscher Sprache ist die 95 Heimat 66 Sio enthält allwöchentlich: einen Ueberblick über die politischen und sonstigen Ereignisse; wertvolle Schilderungen, Betrachtungen und Belehrungen; Bilder aus aller Welt; einen Uoterhaltungsteii mit beliebtem Roman und guten Erzählungen,Skizzen und Gedichten; einen landwirtschaftlichen und häuslichen Ratgeber; eine Berichterstattung aus dem heimatlichen Leben; eine Humor- und Rätselecke. Die .Heimat* ist das geeignetste Sonntagsblatt für Alt und Jungl Vierteljährlicher Bezugspreis 25 Oln. Hohe Wirkung der Anzeigen I Probenummern und Anzeigentarife durch die Deutsche Druckerei- und Verlags-A.-S, Novisad. N««»er 40 CiUiee Z«it»»ß »tttl 7 39) (Nachdruck wtboten.) Die Gräfin. Roman von G. W. Appleton. Füofnnd,«anzigsteS Kapitel. Jetzt halte fich mit eine« Schlage da« Feld »einer Tätigkeit beträchtlich erweitert. Von La»beth nach Rom wa, e« ctn weitcr Weg. Ich halte inde» seit Jahre« dea leidenschasilich-n Mansch g'hegt, den Schauplatz meiner Kindheil wiederzusehen. Die Er-«ignisie der lktzleo Z'it halten diesen Wunsch noch verstärkt. Seiner S.füllung stand j-tzt keine Schwie-rigkeit mehr im Wege, und ich konnte gleichzeitig daS Nützliche »it dem Angenehmen verbinden. »ber kannte ich auch der Mitteilung Glaubt« schenken, die mir auf so gkhnmniSvolle Wnse über, bracht worden war? Sa« sie wirklich von dem Weibe, de« ich die zeh« Psund bezahlt halt', oder war eS «in Schachzug v?« feiten meine« Feinde», um mich von neue» matt zu setz'n? B'fah der Ecbgraf wirklich den Mu». ein fo gewagte« Expniment anzustellen, da« eine lauge See« und Landreife in stch schloß der loch sicherlich di« alt« Gräfin riu«n evt. schloss!«?« Widerstand «ntgegengeietzt haben wülde? Osseu gestanden, ka« mir dieser Gedanke unglaublich vor. Außerdem stand dem auch ihr Mangel an Klei-bern, von dem sie in ihre« Brief gesprochen hatte, i» Wege. Z i jeder Bez ehung klang «? unglaublich. Aber trotzdem war die bloße Möglichkeit, sie auS dem Palaste zu befreien, worin sie srühir gewohnt hatte und wo sie «in vielleicht eing-Krkert war, sehr verführerisch für mich, und fo beschloß ich dock, mich fo bald wie irgend «özlich nach Rom zu begeben. Davu erst ließ ich meine G'danken befriedigt, wer.« auch einigermaßen v'rlegen zu den Ecetgniffe« be« Abend« zurückjchwcifen. Aus welche Z el stenerieu diese Ereignisse fo stürmisch zu? Ich versuchte, mir da« ganz kühl auSzudevken. Wu ich — so fragte ich mich — ungehörig kühn, ober war die Gräfia erstaunlich entgegenkommend gewesen? Sie hatte mir gestattet, p, mich dazu er«utigt, fie bei ihre» Vor-namen zu nennen. So v'el war gewiß. Daß zwi-scheu un« beiden sympathische Gefühle bestanden, war so sicher, alS da« j'tzt ein Feuer in »einem Kamin brannte, und an meiner eigenen sinnlosen Leidenschaft sür da« Weib war nicht der leiseste Zweifel möglich. Ader es wir auch hie tollste An« maßung, ja, eine beispiellos« Kühnheit von mir, einem bescheidene« Borfiadtarzte, der verhältnismäßig wenig zu erwarten hatte, auch nur daran zu denken, zu solch schwindeligen Höhen de« Glückt« den Blick zu erheben. Außerdem war der Gedanke, daß ein Mann eine Frau wegen ihre« Gelde» heiratet, von pH« empörend für mich gewesen, und »a unier gewisse« U«stäaden ein solch» B.weggrund mir in die Schuhe geschoben werden könnte, hegte ich nur dea heiß'«, wenn auch sehr egoistischen Wunsch, die Gräfin »Schle ihr gesamte« vermögen in irgend eine Chicago«: Weizevspkkulation oder eiae ähnliche Unter-nehmung stecke« und e« dabei verlieren. Da« würde die Verhältnisse rbne«, und da« übrige würde sich dan« finde«. Schließlich gab ich meine Betrachtungen auf. „Wo« nützt e« denn?' sagte ich mir. „Ich weiß nur, daß ich diese« Weib glübead verehre, daß fie mir gegenüber nicht ga«z gleichgültig ist, u«d daß die Dinge sich i« Eil« entwickeln. Sie müssen sich aber auch entwickeln, und ich muß »ich auf mei« gute» Glück v«rlafseo. Die ganze Angelegenheit ruht jetzt «och ia de« Schicksal« Schoße. Wenn e« mir freundlch gesinnt ist, wird sich alle« zum Gute« wenden. Und vu« muß ich, wie ich denke, de» ehren-w«rte« Herrn SimpkinS in Balha» den versprochenen Scheck überweisen.' Ich fällte da« Formular au«, trug e« zur Post, sp ist« zu Abend und verbrachte den Rest de« Abends »it meine» A«t»vachfolger Dr. Perkiri». Ich beschloß — den Grund dafür weiß ich nicht —, von meiner bevorstehende« Reise nach Ro» «jemand Mitteilung zu mache«. Daher verlief der folgend« Tag recht friedlich; am übernächste« sollt« da« B.'g'äinl« meiner Mutter stattfinden. Ich suhr daher in der Frühe «ach Tunbridge Well« hinau«, wo mich meine Tante, wiederum ihre» früheren V«' «ehmen getreu, mit eisigem Schweigen empfing. Ihre G:ficht?z^ge v rri«tr« Erschöpsavg; sie sah alt und grau un» krank au«. K-in« der Schwestern befaß in »er Stadt nähere Bekannte. Sie hatten b«id« «in seltsam abgeschlossene« und einsame« Leben geführt, über da« ich mich stet« gewundert hatte. Daher war da« Begräbnis außerordentlich einfach. Ich saß allein i« de» einzigen Trauerwage« — der Rege« fiel ia Stlömen — und ich habe nie einer ernster«« und «itdtrdrückendener Feier beiwohnen müssen. Der Psarrer indes, in feine» durchnäßten Am'Sgewand, erledigte d e Zeremonie« am Grabe in aller Eile, und b:vor mir d't grausam: Trtsache »echt zum Bewußtsein ka«, war sie schon vorüber, un» ich fahr wieder zum Haufe meiner Tante zurück. Bei »einer Rückkehr erwartete mich ein Nztar. Er la« mir da« sehr kurz abgefaß'e Testament vor und «iffiete mir, daß er einen Scheck über tausend Pfund auf meine« Na«e« ausgestellt habe, damit ich gleich etwa« bares Geld ia Händen hätte. So-bald die Bilanz aufgestellt fei, werde der Rist auf die übliche Weif« nachfolgen. Hierauf schüttelte er mir bi« Hand und empfahl sich. Meine Tante beharrt« unauSgesitzt b«i ihrer kalten Zurückhaltung. Sie sp'elte nicht einzige« Mal aus di« Beziehungen meiner Mutter zur Gräfin an, und ich fühlt« mich wirklich erleichtert, al« ich wieder im Zuge faß, der mich nach London zurückführte. Ich begab mich sogleich aus die Bank, deponierte bort zwei Sch'ck» und ließ mir hundert Pfund ai:«> bezahlen. Da»it fuhr ich zum Tookfche« Reisebüro und kaust: mir eine Fahrkarte erster Klafs: nach Rom. Hierauf sandle ich im Gegensatz zu meinem Entschluß der Gräfin ia O ieen« Gate da« solzende Telegramm: „Hib« Gründ« für Annahm«, daß unsere alte Freundin nach Palazzo in Rom verbracht, verlasse heute Eharing C oß mit P iriser Nachtexpreß." Da ich Dick Molyrevx halb uud halb v>r-spreche« hatt«, an diesem Abend nach Kingston hinauszufahren und bei ihm zu speisen, sandte ich ihm ein ähnliche« Telegram». Hernach besorgte ich elaige Einkäufe und begab mich eine halbe Stunde später zu Fuß wieder «ach Hause. Al« ich ebe« am Pontisex Sq rare vorüber-ka», begegnete ich »eine» Freude Mim»«. Ran, Herr Mimm«, fragte ich, wie geht e» Ihn«« ? N cht gut, Herr Doktor; ich hab i« meine» Knien «in böse» Stech:«. De«ha!b bi» ich heute «icht bei der Arbeit. Ich denke, e« ist Rhemat!»»u». Freut mich, Sie zu seh «. Hab' sage« hvn, Sie hätten Ihre P?ox « ausgegeben. Ist da» richiig? Ganz richtig, Herr Ml»»«. Ich habe ei» weaig geerb!. Ei waS? Da gratulier ich Ihnen aber vo» Herzen, Herr Dokior! Danke, nnd da gedenk« ich wich eben im We« stend niederzulaflen. Recht haben»! I' dieser ärm'iche» Gegend habe« Sie wohl verflixt wenig verdienen können. Da» kann ich mir denken. U >d doch, bemerkte ich, tut e« mir recht leib, fie zu verlasser. Ich habe da einschließlich Ihre Frau und Sie selber sehr viel« ehrenwerte Leute kenne« gelernt. Nimm« fühlte sich off nstchtlich geschmeichelt. Dank schön, Herr Doktor, für da» Kompliment, und «»an Sie mir'» nicht übel nehmen, würden Sie vielleicht ei« Gla« Win oder so ws« mit mir trinke»? Ei ist dort au der Eck- eine Salo,>Bar, wo bi»-weile« Leute von Ihrer Art einkthr««, und ich wäre «ächtig stolz darauf, wenn Sie mir die Ehr« antun würden. Da« kam unerwartet. Aber lcch-nd ging ich auf seinen Lorschlag ein. Wr-um sollt« ich nicht «in Gla« mit einem so ehrliche« Kerl wie Sie trinke«, Herr Mim»«, und siud deo« wir nicht beide gle!cher»aßeu an ber Ge-schichte der armen alten Gräfin interessiert? Da wär'», Herr Dokior, sagte er und ging voraus; ja, da« sagte ich mir eben auch. Ich und der Dokior Perigord find i« gewissem Sinne mit der alte« Gräfin verknüpft, sag' ich mir, und — doch, wie wa, » mit der Balhamer «»reffe? Hat fie Ihnen 'a>a« genützt? Sehr viel. Ein ausgezeichneter Einfall von Ihnen. So, da« wäre da« Lokal? Gut, sitzen wir uns! Ich will Ihae« erzähle«, wa» mir die A»reffe genützt hat. Wir setzen un« an einen kleinen Tisch I« einer Ecke der geräumigen Bar, bestellten Whiiky und Sodawasser, «nd ich erzählte ih» zunächst in kurze« Worten da« Ergebnis meine? Besuche« zu Balham. Mimm« war entzückt. Potz Kackuck, Herr Dokior! Also, daS Weib hat eingestanden, daß sie versuch« hat, mir die Schach!«!« und Sachen der Gräfin abzuschwindeln? Nein, so 'wo«! Gewiß hat sie'S eingestanden. Sie hat auch ge-sagt, sie möchte da« nicht zum zweiten Male ver-suchen, weil Sie ihr ein« wahre »Todesangst «ioge» flößt habe«. Mim»S lachte daraufhin fo laut, daß die Gaste, die am Schanktische standen, sich u»wandten und zn unS herfchaute«. (Fortsetzung folgt.) < »y > >y >> » >> y y y >:♦. y y "y >> ;y" « v >.< - » MMWMßWW mmm i I I' IH •« isiiii'tf'i'i't'ii j—j-- l [«»!«■ »>l Otl.wl »>>!»> «»f-Vl «rite S stillte Zelt»., Nu»mn 40 Diener-Chauffeur cirka 30 Jahre alt, wird gesucht für einzelnen Herrn im vornehmen Haue. Schriftliche Anträge unter j.Za-r>095" an Publicitas d. d., Zagreb, Gunduliceva 11, mit Angabe genauer Daten und vorheriger Stellungen. 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