Bezugspreise ßt Österreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K2- ^ür Amerika: ganzjährig D. 1 *25 £iir das übrige Ausland ganzjährig X 5'20 Briefe ohne Unterschrift werdennichtberückflchtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Vandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Holtscheer Boten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schristteitmtg des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Ar. 18. Kottschee, am 19. Septemöer 1912. Jahrgang IX. Zum Eucharistijchen Weltkongresse in Wien. „Öffnet die Tore, es zieht ein der König der Herrlichkeit." Die auf das festlichste und herrlichste geschmückte Reichshaupt- und Residenzstadt Wien hat in den jüngst vergangenen hochfestlichen Tagen ihre Tore weit aufgetan der ganzen Weit, dem ganzen katholischen Erdenrund, um dem eucharistischen Heilande einen Triumphzug zu bereiten, wie ihn die Welt noch nie gesehen. Die letzten Eucharistischen Weltkongresse in Köln, Montreal und Madrid waren mit so außerordentlichem Glanze begangen worden, daß es unmöglich schien, ihnen gleichzukommen, geschweige denn, sie zu übertreffen. Und doch hat der Encharistische Weltkongreß in Wien, dessen Glanz durch das beglückende Protektorat Sr. Majestät unseres verehrungswürdigen Kaisers in außerordentlicher Weise erhöht wurde, eine noch unvergleichlichere Stufe der Pracht erreicht als seine so glanzvollen Vorgänger, die alle in Schatten gestellt wurden. Die Haupt-und Residenzstadt Wien hat gezeigt, daß sie würdig ist, die Metropole unseres katholischen Reiches zu sein. „Lobet den Herrn alle Völker, lobet ihn alle Nationen!" In diesen Ruf des Psalmisten stimmten begeistert ein die Hunderttausende von Wienern, stimmten jubelnd ein all die vielen Tausende und Tausende, die sich aus allen Erdteilen, aus der ganzen Welt eingefunden hatten, um dem eucharistischen Gotte zu huldigen, um ihren Glauben öffentlich und feierlich in begeisterter Weise kundzugeben. Unser geliebter Kaiser und das ganze Herrscherhaus vereinigte sich mit den Kardinalen und Bischöfen, mit den Großen des Reiches, mit den unabsehbaren Scharen des Volkes, um Jesus Christus im] allerheiligsten Altarssakramente anbetend zu huldigen. Wir sahen Österreichs Kaiser, wir sahen das Kaiserhaus, wir sahen Österreichs Völker vereint mit ihrem Kaiser zu einem so überwältigenden, so ergreifenden, so begeisternden Glaubensbekenntnis, wie es einzig dastehen dürfte in der Geschichte unseres Reiches. Aller Augen waren in den jüngst verflossenen Tagen auf Wien gerichtet, und wer persönlich au dem erhabenen Weltfeste nicht teilnehmen konnte, der feierte es im Geiste mit und vereinigte sein „Hochgelobt und gebenedeit!" mit den heißen Huldigungsgebeten in Wien. Alle gelehrten und frommen Reden, die in Wien gehalten wurden, alle herrlichen Lieder und Hymnen, die begeistert gesungen, alle hochfeierlichen Gebete, die andachtsvoll verrichtet wurden, vereinigten sich zu einem vieltauseudstimmigen Lobpreise des allerheiligsten Sakramentes und das jubelnde „Lauda, Sion, salvatorem!“ in Wien, es weckte ein millionenhaftes Echo nicht bloß in Österreich, sondern auf dem ganzen katholischen Erdenrund. Und wenn satanischer Religionshaß selbst an diesen hochfestlichen, weihevollen Tagen über das Allerheiligste die Schale des Spottes und Zornes ausgoß, so gilt von den Hassern und Spöttern das Wort der Schrift: „Sie schmähen, was sie nicht verstehen." Es zeigte sich m Wien übrigens wieder einmal recht deutlich, daß die Katholiken ihren Gegnern, den Glaubensfeinden, nicht nur gewachsen, sondern überlegen sind, wenn sie nur auch in katholischer Begeisterung für ihre göttlichen Güter einmütig zusammenstehen. Je größer die staunende Bewunderung war, mit der die Pracht und Herrlichkeit der eucharistischen Weltfeier unser Herz erfüllte, je größer der Jubel und die Freude war, die unser Gemüt schwellten, desto inniger ist sicherlich auch unser aller Wunsch, es möge das in Wien begangene Weltfest auch überall recht viele und reiche Früchte zeitigen. Den Hauptgegenstand der Verhandlungen bildeten bekanntlich die beiden tiefgreifenden Dekrete des glorreich regierenden Papstes, des großen Papstes der heiligsten Eucharistie, über die öftere und tägliche Kommunion und über die Frühkommunion der Kinder. Durch die allmähliche Durchführung Vieser Dekrete soll das Antlitz der Erde erneuert, sollen Familien und Gemeinden mit frischer christlicher Lebensfülle durchdrungen werden, damit Jesus Christus zum König aller katholischen Herzen gemacht werde. In diesem Sinne sprach Se. Heiligkeit Papst Pius X. in dem für den Eucharistischen Kongreß in Wien an den Kardinallegaten van Rossum gesendeten Breve den heißen Wunsch aus, „daß aus der Eucharistie wie aus seinem reichsten Borne das Leben Jesu immer reichlicher auf alle überströme, nicht allein in die Herzen der Einzelnen und die Gesittung der Privaten, sondern auch in die Bolkseinrichtungen und die gesamte Gliederung des Staates. Denn es geht nicht an, nur privat seiner Tugend nachzuleben, oder in der Öffentlichkeit die Ruhe der Ordnung schirmen zu wollen, außer die göttliche Macht der Religion hält die ungestümen Regungen des Herzens nieder und bestimmt die Menschen, diese vergänglichen Güter zu verachten in Erwartung der unvergänglichen." Dem innigen Wunsche, es möge der Encharistische Kongreß recht reiche Früchte tragen, gab auch der Kardinallegat des Papstes van Rossum in der großartigen Eröffnungsversammlung in der Rotunde beredten Ausdruck, indem er u. a. sagte: „Auf dieser Pilgerfahrt hieher, auf dieser Fahrt, die uns die Liebe und der Glaube eingegeben, hat uns der Heilige Vater begleitet. Wenn es ihm auch nicht vergönnt war, persönlich unter uns zu weilen; wenn es dem großen Papste der heiligen Eucharistie auch nicht zuteil wurde, mit eigenen Augen diese mächtige Kundgebung des Glaubens und diese Verherrlichung des allerheiligsten Sakramentes zu schauen, so ist er mit uns in diesem Augenblicke durch seine Worte, die er mir für Sie mitgegeben und die ich Ihnen eingangs eröffnet habe. Aus diesen Worten haben Sie entnommen, was den HL Vater am meisten freut an dieser Versammlung. Was ihn am meisten freut — Sie haben es gehört — es sind die Früchte, die bleibenden Früchte, welche diese Versammlung für Ihre Seelen tragen soll. Hier soll der Jüngling lernen, im öfteren Empfange des Brotes der Starken das Licht und die Kraft zu finden, den vielen Schlingen klug und männlich zu entfliehen, welche seinem Geiste und seinem Herzen gelegt werden. Hier soll der Mann lernen, sein Leben durch den Glauben zu beseelen und sein ganzes Tun und Lassen, sein privates und sein öffentliches, nach den edlen Grundsätzen des katholischen Glaubens zu richten, sich darum seines Heilandes nicht zu schämen, ja eine Ehre darin zu suchen, sich öfters mit Christus zu vereinigen. Hier sollen die Eltern lernen, ihre Kinder fromm und sittlich zu erziehen, sie fernzuhalten von dem Verderben der Welt, hier sollen sie lernen, sie sobald als möglich zur hl. Kommunion zu führen, zu Jesus, der gesagt hat: „Lasset die Kleinen zu mir kommen". (Stürmischer Beifall.) Hier soll der Priester lernen, dankbar zu sein für das erhabene Vorrecht, das ihm durch das heilige Priestertum zuteil geworden; Christus Ehre zu erweisen durch ein wahrhaft priesterliches Leben, die ihm anvertrauten Seelen, selbst die Kinder, nach dem Wunsche und nach den Vorschriften des Stellvertreters Jesu Christi so bald und so oft als möglich zur hl. Kommunion zu führen. Hier soll ein jeder, in welchem Stande und in welchen Verhältnissen er sich auch befinden möge, lernen, daß das allerheiligste Sakrament der Mittelpunkt seines Glaubens und seiner Gottverehrung sei. Er möge ferner lernen, daß das allerheiligste Altarssakrament, dieses größte und tiefste Geheimnis unserer Religion, wunderbare, geheimnisvolle Kräfte berge, zu denen der Christ nie umsonst seine Zuflucht nimmt. Das wäre der kostbarste Trost des Hl. Vaters und unseres Herrn Jesu Christi selber, wenn diese Wiener Tage solche Früchte zeitigen würden." Möge der Wunsch des Heiligen Vaters auch in unserer engeren Heimat Gottschee immer mehr und mehr in Erfüllung gehen. Möge auch bei uns, was noch kalt und lau ist, immer mehr sich erwärmen am Feuer der göttlichen Liebe. Möge der religiöse Gedanke in unserer lieben Heimat immer mehr vertieft und das Wachstum des religiösen Lebens durch das eucharistische Mahl, durch das Brot des Lebens, immer mehr gefördert werden. Möge durch die Fülle von Gnade und Kraft, die in diesen Tagen von Wien aus über alle Länder strömte, auch in unserem Ländchen die Liebe zu unserem Glauben zu neuer Glut entflammt werden. Jahresbericht des Gottscheer Bauernbundes. (Erstattet in der Hauptversammlung des Bauernbundes am 11. August 1912 in Mitterdorf.) (Schluß.) Der Gottscheer Bauernbund hat sich auch die Erhaltung der christlichen Volksart und Sitte zur satzungsmäßigen Aufgabe gestellt. Es ist daher gewiß nicht unangebracht, wenn ich mir gestatte, schließlich auch noch über das religiöse und kirchliche Leöeu in Gottschee ein paar Worte zu sprechen. Vor ein paar Wochen feierten wir in Gottschee in erhebender Weise das Fest der Einweihung der vor einem Jahre durch Brand zerstörten und heuer wieder aufgebauten altehrwürdigen Corpus Christi-Kirche, deren Entstehen wahrscheinlich bis in die Zeit der Besiedlung Gottschees vor nahezu 600 Jahren zurückreicht und die gewissermaßen ein Wahrzeichen Gottschees, ein nationales Heiligtum der Gottscheer darstellt. Es war das ein sehr schönes, erhebendes Fest, das Zeugnis dafür ablegte, daß wir Gottscheer eins sind im Glauben, eins in der Liebe zur Heimat. Das neueingeweihte Gotteshaus ist eine Corpus Christi-Kirche, eine Gottesleichnamskirche, eine Kirche des eucharistischen Heilands. Durch eine eigenartige Fügung fällt der Wiederaufbau der Corpus Christi-Kirche gerade in das eucharistische Festjahr Österreichs. In wenigen Wochen wird in der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien der 23. Eucharistische Weltkongreß abgehalten werden, und zwar in einer Großartigkeil, die alle früheren eucharistischen Kongresse in Schatten stellen dürfte. Ein Weltfronleichnamsfest wird es sein in Wien, ein Hochfest, bei welchem die ganze katholische Welt des weiten Erdenrunds durch Abordnungen vertreten sein wird. Ein frohes, lautes, mutiges Bekenntnis zum vollen katholischen Christentum im öffentlichen Leben wird es sein, ein Völker- kredo wird gebetet werden, das alle Nationen des Erdkreises umschließen wird. „Ein Treuschwur soll in Wien geleistet werden in allen Weltsprachen, das Gelöbnis unwandelbarer Ergebenheit gegen den Erlöser, dessen Echo aus allen Erdteilen widertönt." Auch die christlichen Bauernbünde Österreichs werden an diesen denkwürdigen, weihevollen Tagen durch ihre Abordnungen ein feierliches und öffentliches Bekenntnis des Glaubens an die Gegenwart des Gottmenschen Jesus Christus im allerheiligsten Altarssakramente oblegen und es gereicht uns allen gewiß zur innigen Freude, daß an dieser großartigen Völkerhuldigung auch ein Fähnlein katholischer Gottscheer teilnehmen wird. Möge ein belebender Strahl dieses herrlichen Weltfestes auch nach Gottschee dringen und jene erleuchten und erwärmen, die eines religiös kalten Herzens sind. Der Gvttscheer Bauernbund hat in seiner vorjährigen Hauptversammlung auch Stellung genommen gegen die abscheuliche Hetze, welche damals gegen die Kongreganisten am Staatsgymnasium in Gottschee in Szene gesetzt worden war. Heuer kann erfreulicher Weise die Mitteilung gemacht werden, daß man, von gelegentlichen gehässigen Angriffen in der radikalen Presse abgesehen, die Studentenkongregation in Ruhe ließ. Für die Studenten-Kongreganisten sorgt der im vorigen Sommer ins Leben gerufene Verein „Christliche Stud ent en lade", dessen Gründung von unserem Bunde mit wärmster Sympathie begrüßt wurde. Es wurden von diesem Vereine im Schuljahre 1911/12 für die Anschaffung von Schulbüchern und Schulrequisiten 999 K 21 h, für Kost, Wohnung, Kleidung und Beschuhung dürftiger Gymnasialschüler, die der Studentenkongregation angehören, 1375 K 26 h ausgegeben, zusammen also 2374 K 47 h. Es wäre nicht möglich gewesen, dieses alles zu leisten, hätte der Verein nicht die gütige Unterstützung zahlreicher auswärtiger Gönner und Wohltäter gefunden, die ihm hilfreich beisprangen. Der Leidensweg, den die Marianische Studentenkongregation in Gottschee in den ersten Jahren ihres Bestandes durchzumachen hatte, rührte eben viele edle katholische Herzen. Es sei hier insbesondere der Spenden des hohen Landesausschusses (K 400), des deutschen Schutzvereines „Ostmark" (K 200) und der hochherzigen Zuwendungen der Herren Andreas Gaßner, Fabriksbesitzer in Neumarktl (K 1000), und Georg König, geistl. Rat und Pfarrer in Weinitz (K 1050), mit geziemendem tiefgefühlten Danke gedacht. Die Studentenkongregation ist gegründet worden zur Rettung der christlichen Ideale in den Kreisen der Intelligenz des Gottscheer« landes. Wollen wir, daß das christliche Ideal bei uns in Gottschee in immer schönerer Reinheit erblühe und erstrahle, so müssen wir, die wir dem christlichen Banner Treue zugeschworen, das starke katholische Rückgrat unseres Ländchens bilden. Wären wir selbst unentschlossen, schwankend und ängstlich, wer sollte dann noch entschlossen sein, fest und stark! Eben weil uns jede Halbheit und Lauheit, weil uns jedes Schwanken und jede Zaghaftigkeit ferne liegt, haben wir uns zusammengetan in unserer christlichen Organisation, um offen und freimütig zu zeigen, daß wir die Sprache des unverfälschten und unverwässerten Katholizismus reden, wir haben uns zusammengeschlossen, um vor aller Welt kundzutun, daß auch in Gottschee Platz sein muß für katholischen Mannesstolz und katholisches Selbstbewußtsein. Lassen Sie mich, verehrte Anwesende, meinen Bericht schließen mit den Dichterworten: Wir sind katholisch, künden's laut und offen, Der Kirche treue Söhne bleiben wir! Wird auch der Schild von manchem Pfeil getroffen, Wir stehen fest zu Christi Kreuzpanier! Wir find dem Kaiser treu in jeder Stunde, Zum Schwur erheben freudig wir die Hand, Es sei das Losungswort in aller Munde: Für Öst'reichs Ehre, für das Vaterland!" um« ii in egen iefen ein gen« ars- igen dein rahl jene |inb. upt- ehe, ym- tamt von bge- imer ) e", ithie rhre "iten ürf-ren, oäre licht ohl-ben isten eble >hen ines cren unb mit ung eer« chee mir, arte ilbst ent« nnb :rne :gg« iche wir daß unb ßeu Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Ire Schüfe in Witterdorf. (11. Fortsetzung.) Die Unterrichtserfolge und die Verdienste Erkers um die Entwicklung und Hebung des Schulwesens in Mitterdorf fanden allseitige Anerkennung. Schon das war eine seltene Auszeichnung, daß der junge Schulprovisor auf Antrag der Distriktsschulaussicht infolge Empfehlung des sürstbischöflichen Konsistoriums mit Genehmigung des k. k. Guberniums im Dezember 1849 als Schullehrer an der Religionsfondspfarre Mitterdorf ohne Konkursaus-fchreibung definitiv angestellt wurde, und zwar mit der Begründung, „daß der Bittsteller schon sechs Jahre an der besagten Schule ersprießliche Schuldienste geleistet hat, daß er sowohl der Ortsgeistlichkeit als auch der Pfarrgemeinde durch seinen Fleiß und durch feine Moralität sich bestens empfohlen hat, daß er den Bedürfnissen der dortigen Schule ganz entspricht, daß er als ein bescheidener, fleißiger und genug geschickter junger Mann bekannt ist und daß sich für Diesen Schuldienst kaum ein geeigneterer Bewerber finden dürfte." Als Fürstbischof Anton Alois Wolf um die Mitte der fünfziger Jahre gelegentlich einer Firmungsreise die Schule in Mitterdors besuchte, hielt er es trotz der herrschenden Schwüle stundenlang bei dem Unterrichte und bei der Prüfung der Kinder aus. Als sich dann der Pfarrer Steurer erlaubte, den Kirchenfürsten aufmerksam zu machen, daß die Mittagsstunde schon vorüber sei, die Kinder zu entlassen wären und auch die Mittagstafel im Pfarrhof schon gedeckt sei, soll der Bischof erwidert haben: „Gestatten Sie mir, Herr Pfarrer, noch eine kurze Zeit; es ist mir ein Genuß, einem solchen Unterrichte beizuwohnen." Später erfuhr man durch den Pfarrer von Altlag Krombholz, der bei jener bischöflichen Visitation auch zugegen gewesen war, daß der Fürstbischof sich geäußert habe, er würde den Lehrer Erker nach Jdria (des Fürstbischofs Vaterstadt) versetzen, wenn er der slowenischen Sprache mächtig wäre. So sehr war der hohe Herr von dem Auftreten Erkers in der Schule befriedigt. Im Jahre 1867 unternahm Dr. Karl"Schröer, Professor an der technischen Hochschule und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, eine Forschungsreise nach Gottschee? Bei dieser Gelegenheit — es war am 13. August — besuchte er in Begleitung des Pfarrers Steurer auch die Schule in Mitterdorf. Er prüfte persönlich die Kinder aus der Sprachlehre, ließ sich die Schreibtheken mit den Schriften der Schüler vorzeigen und nahm das Kopf- und Zifferrechnen vor. Zum Schluß wurden einige Lieder von den Kindern gesungen. Sein Urteil über die gemachten Wahrnehmungen kleidete er dem Pfarrer gegenüber in die Worte: „Die Schule in Mitterdorf steht der Mariahilfer Schule in Wien in keiner Beziehung nach." Diese Schule (er bezeichnete sie näher) galt damals als die beste Volksschule der Reichshauptstadt. — Propst Jarc, der langjährige Landesschulinspektor, äußerte sich bei einer Gelegenheit sehr schmeichelhaft über die Leistungen der Volksschule in Mitterdorf und nannte den Oberlehrer Erker „eine Perle unter der harnischen Lehrerschaft." — Bezirkshauptmann Dollhof drückte nach der in beiden Klassen im Jahre 1876 vorgenommenen Prüfung beim Abschiede seine vollste Zufriedenheit über die Unterrichtserfolge gegenüber den anwesenden Ortsschulratsmitgliedern aus, indem er sagte: „Es wäre nur zu wünschen, daß alle Schulen des Bezirkes so wären wie die Mitterdorfer Schule." In einer Gesellschaft von mehreren Professoren wurde unter anderem auch vom Gottscheer Gymnasium gesprochen. Da erhob sich Gymnasialdirektor Knapp und sagte: „Meine Herren 1 wir alle würden heute nicht hier sein, wenn nicht dieser Herr gewesen wäre." Dabei wies er auf den ebenfalls anwesenden Oberlehrer Erker hin, als wollte er sagen: Diesem ist es zu verdanken, daß 1 Als Frucht dieser Forschungsreise veröffentlichte er im Jahre 1869 me Broschüre „Ein Ausflug nach Gottschee. Beitrag zur Erforschung d«r Gottscheewer Mundart." Schröer ist auch Ehrenbürger von Gottschee. das Gottscheer Gymnasium in den ersten Jahren seines Bestandes ob Mangels an Schülern nicht aufgelassen wurde; denn er war es, der dieser für Stadt und Land Gottschee so wichtigen Bildungsanstalt die meisten und besten Schüler zuführte und so deren Fortbestand sicherte. Auch die Vorgesetzten Schulbehörden spendeten dem verdienstvollen Schullehrer bei jeder Gelegenheit das gebührende Lob. So wurde ihm mit Erlaß der Schuldistriktsaufstcht vom 18. September 1851 über Auftrag des Unterrichtsministeriums für seine tätige und erfolgreiche Verwendung beim Jugendunterrichte die verdiente Anerkennung ausgedrückt. Im Erlasse vom 12. Februar 1854 wurde ihm über besondern Antrag des hochw. fürstbischöflichen Konsistoriums die Anerkennung des Statthalters von Krain ausgesprochen. Mit Erlaß des hochw. fürstbischöflichen Konsistoriums in Laibach vom 23. September 1857 wurde er in „Berücksichtigung seines lobenswerten Fleißes und seiner eifervollen Verwendung, in Beachtung seiner stets fortschreitenden Ausbildung und immer zunehmenden Lehrgeschicklichkeit und in Anerkennung seines allseitigen Wohlverhaltens und beispielvollen Lebenswandels" zum Musterlehrer ernannt. Als Musterlehrer, der mit glänzendem Erfolge an seiner Schule wirkte, erhielt er dann mit dem Erlasse der Schuldistriktsaufstcht Gottschee vom 16. Dezember 1864 und weiters wieder mit dem Erlasse des k. k. Bezirksschulrates Gottschee vom 15. August 1873 zufolge Erlasses des k. k. Landesschulrates vom 15. Juni 1873 wegen des günstigen Zustandes der von ihm geleiteten Schule neuerdings die wohlverdiente Anerkennung. (Fortsetzung folgt!) Aus Stabt und Land. Hottschee. (Eucharistischer Weltkongreß.) Zum Eucha-ristischen Weltkongreß in Wien begaben sich auch aus dem Gottscheer Gebiete mehrere Personen geistlichen und weltlichen Standes. Sie alle versichern, es sei dieses Welt-Heilandsfest von einer Herrlichkeit gewesen, die nicht nur alle bisherigen Vorgänger weit übertroffen habe, sondern wahrscheinlich auch seine Nachfolger in seinem Schatten lassen werde. Ungemein schabe war es nur, daß der Glanz der grandiosen Weltfronleichnamsprozession am 15. d. M., durch welche die herrlichen Festtage des Eucharistischeu Kongresses ihren großartigen Abschluß fanden, durch das Regenwetter etwas beeinträchtigt wurde. Das schönste und erbaulichste Ereignis der großartigen Festlichkeiten ist zweifelsohne die Anteilnahme des greisen Monarchen, seines Erzhauses und der ganzen offiziellen Welt. Die beispielgebende Teilnahme des Kaisers und der kaiserlichen Familie war überaus erhebend, erbaulich und begeisternd. Der Erzbischof von Paris, Kardinal Amette, sprach denn gewiß auch allen Festteilnehmern aus dem Herzen, als er in seiner begeistert aufgenommenen Rede den Kaiser und die kaiserliche Familie als Hort des Christentums feierte. Der Kardinallegat oan Rossum dankte in seinen Schlußworten unter nichtendenwollenden brausenden Hochrufen der Versammlung dem Kaiser, der mit Ritterlichkeit, Siebe und Kraft seinen blanken Schild schützend über den Kongreß gehalten und der Welt gezeigt habe, daß Habsburg noch immer Habsburg ist. Als P. Anblau in der zweiten großen Festversammlung in der Rotunde in hinreißenden Worten das Beispiel des Kaisers feierte, der am Donnerstag (12. September) mit seiner ganzen Familie am Tische des Herrn dem Volke ein Beispiel der Glaubens -treue gegeben habe, als er die Verklärung des Lebensabends des greifen Monarchen durch die Huldigung vor dem Allerheiligsten pries, da erfüllte die weiten Räume lauter Jubel, der zu einem tosenden Orkan der Begeisterung anschwoll. In allen Sprachen huldigte die Volksmenge stehend dem edlen Kaiser, Tücher und Hüte wurden geschwenkt und wie ein feierlicher Kirchenchoral durch brausten die Klänge der österreichischen Volkshymne den Riesenbau. Wir werden in der nächsten Nummer noch ausführlicheres über das große eucha-ristische Weltfest bringen. — (Vom Volksschuldienste.) Der k. k. Bezirksschulrat hat an Stelle der krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Frau Julie Lackner-Jonke die absolvierte Lehramtskandidatin Frl. Ludmilla Peternel zur Supplentin an der Volksschule in Obergras bestellt. — (Kočevska posojilnica.) Nach einer Verlautbarung des k. k. Kreisgerichtes Rudolfswert vom 5. d. M. wurde dortselbst auf Grund des Protokolles der Hauptversammlung der Kočevska posojilnica vom 3. August 1912 bei der Firma Kočevska posojilnica, r. G. m. n. H., in das Genossenschaftsregister eingetragen, daß die Liquidation der Kočevska posojilnica beschlossen worden ist und daß bis zur Wahl der Liquidatoren der gegenwärtige Vorstand die Geschäfte leitet. Unter einem werden die Gläubiger aufgefordert, sich bei der Genossenschaft zu melden. In der außerordentlichen Hauptversammlung am 15. d. M. wurde der Liquidationsausschuß gewählt, der nun die Liquidation durchzuführen hat. Die Darlehen werden eingefordert werden und die (sicheren) Hypothekardarlehen dürften wahrscheinlich von der Kmečka posojilnica in Laibach im Zessionswege übernommen werden. Sollte es schließlich doch zum Konkurse kommen, so wird sich derselbe nur über jenen Betrag erstrecken, dessen Deckung der Liquidationsnusschuß nicht bewerkstelligen konnte. Ein ansehnlicher Teil des Defizits soll, wie es heißt, bereits durch freiwillige Zeichnungen gedeckt sein. — (Friedrich st einer Eishöhle.) Über die erste vollständige Durchforschung der Friedrichsteiner Eishöhle wird der „Grazer Tagespost" aus Gottschee geschrieben: „Das höhlenreiche Kretin ist um ein neues Unterweltswunder reicher geworden. Westlich von Gottschee erhebt sich bis 1022 Meter Seehöhe das Karsthochplateau des Friedrichsteiner Waldes. Zahllose Dolmen öffnen sich im lehmigen Urwaldboden und gestatten den Wässern einen unterirdischen Abzug. Von den zahlreichen Naturschächten, Grotten und eingestürzten Höhlen ist die Eishöhle unstreitig das großartigste Objekt. Sie wurde im vorigen Jahrhundert bereits von Schwalbe (Berlin) und Pntick untersucht, ohne daß es jedoch gelungen wäre, das Geheimnis ihrer eisumstarrteu Abgründe zu enthüllen und das Phänomen der Eisbildung einwandfrei zu erklären. Gelegentlich der zweiten österreichischen Höhlensorscherwoche in Gottschee wurden mehrere Einfahrten in diese Höhle unternommen, wobei es gelungen ist, alle Abgründe und Klüfte zu durchforschen und die Gesetze der Eisbildung zu erklären. Die Höhle liegt in etwa 900 Meter Seehöhe in einer dem Plateaurand entlang ziehenden Mulde. Vom Waldboden sührt eine 45 Grad geneigte Halde etwa 60 Meter tief in den Höhlenschlund hinab. In der Tiefe starrt ewiges Eis und es ist ratsam, sich der Steigeisen zu bedienen, um nicht auf den geneigten Flächen auszugleiten. Überhängende, mit mächtigen Eisformationen geschmückte Wände streben vom ebenen Eisboden empor. Rechts befindet sich der erste der neuerforschten Abgründe. Er führt 40 Meter tief zu einer hohen Halle, die einen prächtigen Anblick der Eiskaskade bietet. Nach links ist es notwendig über eine 5 Meter hohe, fast lotrechte Eiswand emporzuklettern. Vou der Höhe blickt man in eine 20 Meter tiefe Kluft. Auf Strickleitern absteigend gelangt man in einen Kristallpalast von überwältigender Großartigkeit. Ein weiterer Strickleiterabstieg führt in einen Eisdom von 50 Meter Höhe. Die Mächtigkeit und Höhe der Eisformation übertrifft alle Erwartungen. Die Temperatur wurde mit -j- 1 Grad Celsius gemessen. Trotz dieser außergewöhnlich niederen Höhlentemperatur und der absoluten Dunkelheit wurden Lebewesen angetroffen." — Wie uns mitgeteilt wird, hat sich der hervorragende Eishöhlenkenner Ingenieur Hermann Pock dahin geäußert, daß die Friedrichsteiner Eishöhle die schönste und imposanteste von allen Eishöhlen sei, die er kenne, schöner und interessanter auch als die Eishöhlen im Dachsteingebiete. Die Anregung zur näheren Erforschung der Friedrichsteiner Eishöhle wurde vom Herzog!. Forstadjunkten Herrn Heinrich Wichmann in Gottschee gegeben, der seinerzeit mit Herrn Ingenieur Pock auch die Eishöhlen des Dachsteingebietes durchforscht hat. — (Ein Realgymnasium für Gottschee?) Das Staatsgymnasium in Gottschee wurde im Jahre 1872 als Realgymnasium gegründet. Die Schüler mußten sich damals in der dritten entweder für Griechisch oder Italienisch als Pflichtfach entscheiden. Wer das Italienische wählte (ohne Griechisch), konnte nicht ins Obergymnasium aufsteigen, sondern in die Oberrealschule. Die damaligen Realgymnasien waren nur vierklassig. Gegen Ende der 70 er Jahre wurde das Realgymnasium in Gottschee (sowie mehrere andere in Österreich) in ein reines Untergymnasium mit Zeichnen als Pflichtfach umgewandelt und sodann vom Jahre 1907/08. an allmählich zu einem (humanistischen) Obergymnasium erweitert. Aus Grund der Beratungen einer Mittelschulenquete in Wien (1908) hat das. Unterrichtsministerium mit der Verordnung vom 8. August 1908, Z. 34.180, provisorisch angeordnet, daß neben den bestehenden humanistischen Gymnasien neu organisierte achtklassige Gymnasialanstalten nach besonderen Lehrplänen errichtet werden können. Es sind dies die achtklassigen Realgymnasien (Typus A), die Reform-Realgymnasien (Typus B) und Oberrealgymnasien des Tetfchener Typus (Typus C). Das neue Realgymnasium, das hier praktisch hauptsächlich in Betracht kommt, ist nicht vier-, sondern achtklassig und es wird an demselben von der dritten Klasse an statt des Griechischen eine moderne Sprache (z. B. Französisch) oder eine Landessprache gelehrt und den realistischen Fächern eine eingehendere Behandlung gewidmet. Wie heuer im Februar einmal in der „Laibacher Zeitung" zu lesen war, haben die Stadtgemeindevertretungen von Krainburg und Rudolfswert sich an die hohe Nnterrichtsverwaltnug mit dem Ansuchen gewendet, die Gymnasien in Krainburg und Rudolfswert allmählich in achtklassige Realgymnasien umzuwandeln. Ob eine Erledigung dieser Ansuchen schon erfolgt ist, wissen wir nicht. Da aber in jüngster Zeit auch bei uns Stimmen zu hören sind, welche die Umwandlung unseres humanistischen Gymnasiums in ein Realgymnasium oder Reform-Realgymnasium wünschen, dürfte es nicht unangezeigt fein, die Angelegenheit öffentlich zu besprechen. Man glaubt ja wohl, daß das Gymnasium in Gottschee durch seine Umwandlung in eine Anstalt ohne Griechisch eine größere Anziehungskraft erhalten würde, was feinem Besuche zu gute käme. Was wären denn nun, wird mancher fragen, die praktischen Folgen einer solchen Umwandlung bezüglich des Berechtigungswesens ? Wer ein humanistisches Gymnasium absolviert hat, dem stehen alle Fakultäten der Universität und die theologischen Diözesanlehranstalten offen. Der Absolvent eines Realgymnasiums muß, um zur Lehramtsprüfung ans klassischer Philologie, ans Philosophie, aus Geschichte zugelassen zu werden, spätestens zwei Jahre vor Abschluß des Universitätsstudiums eine Ergänzungsprüfung aus dem Griechischen ablegen. Eine ähnliche Bestimmung gilt auch bezüglich der Zulassung zu den theologischen Studien; auch zu diesem Behuse müssen die Absolventen eine Prüfung aus dem Griechischen ablegen. Dies mag sich ans dem Papiere ganz schon ausnehmen, tatsächlich wird es wohl äußerst selten Vorkommen, daß ein Student sich nachträglich der Mühe unterzieht, noch das Griechische hinzuzulernen und sich darin einer strengen Prüfung zu unterziehen. In der Praxis bedeuten also die Realgymnasien und noch mehr die Real-Reformgymnasien (mit lateinlosem Unterbau) die Ausschließung ihrer Absolventen von einer Professur humanistischen Charakters und auch die Ausschließung vom theologischen Studium. Nach unserer Ansicht wäre es aus diesem Grunde verfehlt, die Umwandlung unseres Gymnasiums in ein Realgymnasium anzustreben, da durch den Entfall einer Anzahl von wichtigen Berechtigungen der Antrieb zum Besuche einer solchen Anstalt bedeutend geschwächt und auch das Interesse für eine solche Anstalt in wichtigen Kreisen wesentlich beeinträchtigt würde. Realgymnasien sind nach unserer Ansicht nur in größeren Städten am Platze, wo bei dem Bestände mehrerer Anstalten der Bevölkerung die Wahl zwischen humanistischem Gymnasium oder Realgymnasium getrost freigestellt werden kann. Nach dem Gesagten paßt weder das Realgymnasium noch das Reform-Realgymnasium für Gottschee, es käme allenfalls nur das Oberrealgymnasium des Tetfchener Typus in Betracht. Beim Tetfchener Typus entscheidet sich der Schüler erst zu Beginn des dritten Jahrganges entweder für die gymnasiale ober für die realistische Richtung seiner weiteren Ausbildung, indem er im elfteren Falle Griechisch, im zweiten Französisch als neuen Lehrgegenstand hinzunimmt, während in den übrigen Fächern, so auch in Latein, der gemeinsame Unterricht bestehen bleibt. Eine weitere Unterrichtsteilung findet dann von der fünften Klasse an statt, indem die „Realisten" Latein, die „Humanisten" hingegen das Freihandzeichnen als Pflichtfach aufgeben. Auf die Einführung des Tetschener Typus, der ja an und für sich nicht übel wäre, würde das Unterrichtsministerium für Gottschee wahrscheinlich schon ans dem Grunde nicht eingehen, weil bei der geringen Anzahl der Schüler eine Zweiteilung derKlassen kaum tunlich erscheint. Auch eine Vermehrung der Unterrichtsräume wäre in diesem Falle notwendig, was eine Mehrbelastung der Stadt zur Folge hätte. — (Keine Kon troll Versammlungen.) Das Ministerium für Landesverteidigung hat im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium verfügt, daß die Kvntrvllversammlungen im laufenden Jahre nicht abzuhalten sind. —- (Hundekontumaz.) Am 8. d. M. wurde über die Gemeinden Fara, Ossiunitz, Obergras und Suchen bis auf weiteres die Hundekontumaz verhängt. — (Z w eite österreichische Höhlenforsch ermoche in Gottschee.) In der Zeit vom 1. bis 8. d. M. fanden sich in Gottschee mehrere Höhlenforscher aus verschiedenen, Teilen Österreich-Ungarns ein, um über Einladung des Vereines für Höhlenkunde in Österreich gemeinsame Forschungsfahrten in die zahlreichen Grotten und Naturschächte des Gottscheer Gebietes zu unternehmen. In Vertretung der Gesellschaft für Höhlenkunde in Krain beteiligte sich Herr Professor Dr. Josef Bischof aus Laibach und für die Höhlenforschungsabteilung „Hades" der Sektion Küstenland des D. u. Ö. Alpenvereines Herr Forstadjunkt Heinrich Wichmann. Der einladende Verein war durch seinen Vorsitzenden Ingenieur Hermann Pock und den Schriftführer Sekretär Leopold Patschofsky vertreten. Nach eingehender Besichtigung der uralten unterirdischen Wasserläufe im Osten der Stadt Gottschee bei Seele und Klindorf und gemeinsamer Besprechung der Entwässerungsverhältnisse im unteren Rinsebecken wurde eine Befahrung der erst vor kurzem entdeckten Tropfsteingrotte bei Schwarzenbach vorgenommen. Die vollständige Erforschung der bisher nur in ihrem oberen leicht zugänglichen Teile bekannten Eisgrotte am Friedrichstein erforderte zwei anstrengende ganztägige Expeditionen; hiebei wurden mehrere große domartige Hallen mit überwältigend großartiger Eisformation entdeckt. Nachdem von der 80 Meter unter dem Waldboden befindlichen Eisplatte noch 50 Meter in das Innere vorgedrungen wurde, liegt der tiefste Punkt 130 Meter unter dem Terrain. Die Temperatur betrug durchwegs bloß -f~ 1 Grad Celsius (in den tieferen Räumen) bis -P 14 Grad im Freien. Außerdem wurden die sogenannten „Schneelöcher" im Friedrichsteiner Wald und einige Naturschächte untersucht, Planskizzen hievon ausgenommen und Temperaturbeobachtungen angestellt. Außerordentlich schwierig und gefährlich gestaltete sich die Befahrung des sogenannten „Weiten Loches" bei Küchlern zwischen Stalzern und Unterskrill, wobei über 70 Meter Seile zur Verwendung gelangten. In der Tiefe wurde eine größere tropfsteingeschmückte Halle entdeckt, in der zahlreiche zoologische Funde gemacht wurden. In der Halle befinden sich zwei Quellen von bloß + 6V2 Grad Celsius. Nach Vermessung der Höhle und einigen photographischen Aufnahmen wurde der Rückaufstieg angetreten, wobei die Bergung des Materiales infolge des Steinschlages und oer eigentümlichen spiralförmigen Konfiguration des Schachtes ganz besondere Vorsicht und Aufmerksamkeit erforderte. Eine eingehende Würdigung und wissenschaftliche Bearbeitung des gewonnenen reichlichen Materials wird in Fachzeitschriften, vor allem in den „Mitteilungen für Höhlenkunde", erfolgen. (L. Ztg.) — (Die „Gottscheer Nachrichten") erniedrigen sich so weit, daß sie den Eucharistischen Weltkongreß in Wien eine „schwarze Wägung", eine „Massenkundgebung des Klerikalismus", einen Mißbrauch der Religion zu politischen Zwecken nennen. Hiemit haben och die „Nachrichten" auf jene Stufe schäbigster Gesinnung gestellt, wie wir sie sonst nur in den ärgsten Sozi-Blättern und in den schlimmsten Organen des freidenkerischen Religionshasses zu finden gewohnt sind. Man muß sich wahrlich vor aller Welt schämen, daß sich die „Nachrichten" ein „Gottscheer"-Organ nennen, denn die Gottscheer, auch die liberalen, wenden sich von solchen Ausbrüchen niedriger Gesinnung mit Ekel ab. — (Katechetischer Kongreß.) An dem katechetischen Kongreß, der vom 5. bis 11. September in den Räumen der theologischen Fakultät der k. k. Universität in Wien stattfand, nahm auch Hochw. Herr Professor Franz Sal. Watzl vom Gymnasium in Gottschee teil. ■— (Verleihung von Invaliden st ist ungen.) Das k. k. Landespräsidium hat aus dem Sammelfonde des Landes- und Frauenhilfsvereines vom Roten Kreuz übet Vorschlag des Vereines mehrere Jnvalidenstiftungen verliehen, u. a. einen Witwenstiftplatz zu 40 K der Maria Herbst aus Unterwarmberg. Weiters wurden u. a. nachstehende Invaliden, ausgediente Soldaten und Soldatenwitwen mit Unterstützungen beteilt: Maria Kren aus Rieg, Michael Höfferle aus Altlag, Stephan Kösel aus Altlag, Franz Händler aus Gottschee. — (Zuchtviehmarkt in Soderschitz.) Am 26. September 1912 findet in Soderschitz ein Zuchtviehmarkt, veranstaltet vom Verbände der Viehzuchtgenossenschaften für das graue Alpenvieh in Unterkram, statt. Aufgetrieben wird nur ausgezeichnetes Zuchtvieh (etwa 500 Stück) der Mürztaler-, Murbodner- und Montafonerraffe und deren Kreuzungen. Der Markt wird beschickt mit Jungstieren, sprungfähigen Stieren, jungen Kalbinnen, trächtigen Kalbinnen und Kühen. Diese Schläge zeichnen sich besonders durch große Milchergiebigkeit, Widerstandsfähigkeit und Zugleistung aus. Der Verband wird für günstige Einkaufspreise Sorge tragen und den Käufern bereitwillig an die Hand gehen. Mit dem Handel darf erst um 11 Uhr vormittags begonnen werden. — (Trialismus.) In südslawischen Kreisen wird der Zusammenschluß der Südslawen für unvermeidlich gehalten, die Frage sei nur, ob er sich im Zeichen der katholischen Kroaten oder unter Führung der orthodoxen Serben vollziehen werde. In einem Aufsatz über die „Verfassung und Einheit des Habsburgerreiches" schreibt Hermann R. v. Monschaw in der Zeitschrift „Österreich-Ungarn", es müsse erklärt werden, daß bisher die Vorzüge des Trialismus nur 'darin zu erkennen seien, daß an Stelle der bisherigen zwei Parlamente drei zu setzen wären. „Ob dabei jedoch nicht vielleicht der Gegensatz zwischen Serben und Kroaten zu einer dauernden Obstruktion im südslawischen Parlament führen würde, kann nicht ohneweiters als unmöglich erklärt werden. Sodann werden die Lobredner des Trialismus auch die Einwände der Deutschen nicht so schnell entkräften können, die Abg. Dobernig in folgender Weise zusammenfaßte. Er erklärte den Trialismus als ein weit größeres Übel als den heute bestehenden Dualismus, der eine Verstärkung der zentrifugalen Kräfte und eine Lähmung der eigenen Staatsgewalt wäre. Die Preisgabe Dalmatiens könne niemals zuaegeben werden, noch weniger aber dürften die Deutschen sich durch die Angliederung von Istrien und Triest an ein südslawisches Ländergebilde den Zugang zum Meer abschneiden lassen. Dem Trialismus würde auch schnell ein Quadralismus, ja ein Quinqualismus folgen, indem die Nordslawen in Galizien und ebenso die Tschechen in Böhmen und Mähren das gleiche Recht für sich fordern würden, das den Südslawen durch den Trialismus eingeräumt worden wäre." — Das Programm der kroatischen Rechtspartei verlangt die Vereinigung aller kroatischen Länder zu einem staats- und verwaltungsrechtlichen Körper mit entsprechender Autonomie. Ob dieses Pro-gramm in einer trialistischen, föderalistischen oder dualistischen Form der Gesamtmonarchie durchgeführt wird, das sei irrelevant, äußerte sich jüngst ein Politiker der Rechtspartei. In der dualistischen Monarchie müßte eben die Form eines „Subdualismus" gesucht werden, sei es im Verbände mit Ungarn oder mit Österreich. Witterdorf. (Trauungen.) Am 12. August fand in Malgern die Trauung des Josef S amide Malgern 14 mit Josefa P erz, Malgern 6, statt; am 31. August wurde in der Dreifaltigkeitskirche in Cleveland Maria Perz aus Ort 1 mit Ferdinand Windisch-mann aus Stockendorf; am 16. September Alois Morscher aus Obrem 5 mit Magdalena Kren aus Ort 12 in der hiesigen Kirche getraut. — (Todesfälle.) Den 6. August starb in Unterloschm 6 die 82jährige Witfrau Maria Kraul and; am 8. August aber die 77jährige Maria Jaklitsch in Neulofchm Nr. 13; am 7. September ist der 19 jährige August Kikel in Malgern 21 gestorben. — (Verkauf.) Der Keuschler Georg Eppich in Malgern 44 hat sein Anwesen an den Besitzerssohn Alois Samide Malgern 34 um 2200 K verhandelt. Werdreng. (Plötzlicher Tod.) Am 14. d. M. starb plötzlich an Herzschlag Anton Kasteliz, Holzarbeiter, 50 Jahre alt, gebürtig aus Muljava, Bezirk Littai. Mllandl. (Todfälle.) Am 8. v. M. starb im Spitale zu Rudolsswert die 27 jährige Johanna Mische aus Pogrelz 1. — Am 11. wurde der Auszügler Matthias Kraker aus Steinwand begraben; er stand seit Jänner im 93. Lebensjahre und war die älteste Person der Pfarre. Höermösel. (EinemEhrabschneiderinsStammbuchl) Wir erhalten folgende Zuschrift. An die löbl. Redaktion des „Gott-scheer Boten." Ersuche Sie um gef. ehestbaldige Aufnahme folgender Zeilen in Ihrem gesch. Blatte: In Nr. 35 der „Nachrichten" vom 1. Sept. 1912 ist im Schlußsätze des mit der Überschrift „Wahrheitsliebe des Bötl" erschienenen Artikels in Bezug auf meine Person gesagt, daß ich noch als Sechstenklasser vor dem Anstaltsdirektor die Entschuldigung gegeben hätte: „Herr, bitte zu entschuldigen, wenn der Mond neu ist, bin ich nicht recht beisammen." Auf meine diesbezügliche Anfrage an obigen Herrn Direktor, ob, wenn ja, wann und in welchem Zusammenhange ich diese Entschuldigung vorgebracht hätte, erhielt ich von ihm am 3. L-ept. I. I. folgende Antwort: „Es ist mir nicht erinnerlich, daß Sie die mir am 1. Sept. I. I. mitgeteilte Äußerung jemals getan haben. Sie klingt sehr unwahrscheinlich und unglaubwürdig." Die mir im obzitierten Artikel in den Mund gelegte Äußerung ist somit von Grund auf erlogen. Ich erkläre daher den „ehrenfesten" Verfasser bezw. Urheber, der sich nicht gescheut hat, den Namen eines Anstaltsdirektors in Verbindung mit einer groben Unwahrheit zu bringen, als einen „ehrenfesten?" Lügner und Ehrabschneider. Für die gütige Aufnahme bestens dankend, zeichne ich hochachtend Leo Sterbenz, Abiturient. Wösek. (D i e R a i f f e i s e n k a f f e) hat bei der Firma Schneider und Veroväek in Laibach eine Obstpresse und -Mühle samt Fahrwagen montiert gekauft, so daß die Mitglieder des Vereines diese leicht übersühren können. Obstpresse und -Mühle funktionieren ausgezeichnet und erhalten sie die Mitglieder zur unentgeltlichen Benützung. — (Spenden). Für die Orgel spendeten: Franz Verderber, Gastwirt in Gottschee, 10 K, Peter und Gertrud Köstner in Schwarzenbach 11 K, Maria Floß in Cleveland 24 K, fb. geistlicher Rat Pfarrer Georg König 40 K, Johann Kofar und Maria Göstel in Dürnbach 11 K 60 h, der Verein der Deutschen aus Gottschee in Wien 25 K. Allen Spendern dankt hiemit schönstens das Pfarramt Mosel, welches zugleich alle in der Fremde, besonders in Amerika sich befindenden Pfarrinsafsen von Mosel um Zuwendung diesbezüglicher Spenden bittet. — (Heirat). Anna Stalzer aus Niedermösel Nr. 19 heiratete am 8. d. M. Johann Ulčar, Streckenwächter in Stiege, Wocheiner-VeÜach. SchaMeudorf. (Straße.) Gegenwärtig wird die Umlegung der Bezirksstraße Gottschee-Nesseltal trassiert, bezw. ein Umlegungsprojekt durch einen landschaftlichen Ingenieur ausgearbeitet. An der Ortschaft Schalkendors, welche mit ihren rund 400 Einwohnern zu den größten Ortschaften des Bezirkes zählt und überdies durch das unmittelbar angrenzende Kohlenwerk eine besondere Bedeutung Hat, gehen zwar rechts und links Bezirksstraßen vorbei, die Ort- schaft selbst aber erscheint von diesem Straßenverkehre gewissermaßen ausgeschlossen und wie ein Aschenbrödel behandelt. Schalkendors ist auf lästige Umwege angewiesen, um zu den Bezirksstraßen zu gelangen. Dies ist nicht nur mit Rücksicht aus den Verkehr der großen Ortschaft sehr ungünstig, sondern bringt auch andere bedauerliche Nachteile mit sich. Die Ortschaft Schalkendors ist der Sitz der sreiw. Feuerwehr der Gemeinde Seele. Entsteht nun z. B. in Zwischlern, Hohenegg oder Katzendorf ein Brand, so könnte man, wenn Schalkendors eine direkte Verbindung mit der Bezirksstraße (Richtung gegen Zwischlern-Hohenegg) hätte, mit Ersparung von etwa einer Halben Stunde früher an den Brandplatz gelangen, während jetzt der Umweg über Gottschee zn machen ist. Sollte in Schalkendors, was ja gewiß nicht völlig ausgeschlossen ist, einmal eine Volksschule errichtet werden, so wäre ebenfalls eine nähere Verbindung mit den benachbarten Ortschaften sehr wünschenswert. Gestützt auf diese wichtigen Gründe unterbreiteten die Insassen der Ortschaft Schalkendors kürzlich dem H. Landesausschuß die Bitte, es möge bei der in Aussicht genommenen Trasfenänderung der Bezirksstraße' Gottschee-Nesseltal auch auf die Bedürfnisse der Ortschaft Schalkendors entsprechende Rücksicht genommen werden, nämlich in der Weise, daß die Straße von Zwischlern ab über'^SchaIkendorf nach Gottschee geführt werde. Es könnte dieser Bitte umso leichter willfahrt werden, als die bereits durch den Herrn Landesingenieur vorgenommene Vermessung ergab, daß bei Einbeziehung von Schalkendors die genannte Straßenstrecke nur um einen halben Kilometer verlängert zu werden brauchte und die Steigung nicht mehr als nur teilweise 2 bis 3 Meter pro Kilometer betragen würde. Da auf die Wunsche auch kleinerer Ortschaften stets tun-liehst Rücksicht genommen wird, glaubt man sich der sicheren Hoffnung hingeben zu dürfen, daß Die große Ortschaft Schalkendors nicht unberücksichtigt auf die Seite geschoben werden wird. Sollte die Führung der Traffe über Schalkeudorf auf ganz unüberwindliche Hindernisse stoßen, was wir übrigens nicht befürchten, so möge wenigstens eine direkte Verbindungsstraße von Schalkendors zur Bezirksstraße zwischen Gottschee und Zwischlern hergestellt werden. Mieg. (Spar- und Darlehenskassen verein.) Das Kreisgericht Rudolfswert hat die Eintragung der neugewählten Vorstandsmitglieder: Johann Krisch, Kaufmann in Rieg; Ferdinand Wittine, Besitzer in Rieg; Hochw. Herr Alois Perz, Pfarrer in Morobitz; Johann Schneider, Besitzer in Moos 32; Franz Lesar, Besitzer in Rieg, dnrchgesührt und die Löschung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Josef Perz, Paul Röthel, Georg Hutter, Josef ©liebe und Blasius Schager vollzogen. Mlag. (Freiwillige Feuerwehr.) Der hiesigen freiwilligen Feuerwehr sind an weiteren Spenden zugekommen: von der Ortschaft Kletsch 20 K, von Josef Maußer, Altlag 13, gegenwärtig in Amerika, 20 K, von Maria Dulzer, Altlag 13, gegenj wärtig in Amerika, 10 K, von der Versicherungsgesellschaft „Phönix durch ihren Vertreter Herrn Anton Locker in Altlag 44 20 K, von Maria Kikel, Altlag 94, 1 K, zusammen 71 K. Die neue von der bestbekannten Firma Konrad Rosenbnuer in Linz gelieferte, sehr schöne Spritze ist samt sonstigen Löschgeräten bereits angekommen und wurde am 16. d. M. nach Altlag geführt. Die Spritze ist eine Abprotzspritze neuesten Systems und kostet samt Vorderwagen, ou Meter Hanfschläuchen sowie vier Saugschläuchen von je zwei Meter Länge 2049 K, samt Packung und Expedition (3'50 K) 2052 K 50 n; abzüglich 3% beträgt die Faktura 1991"03 K. Die Hälfte dieses Betrages ist gleich zu bezahlen, die andere Hälfte ist samt den Zinsen in einem Jahre zu begleichen. Die sonstigen schon früher angeschafften Löschrequisiten und Geräte (Helme, Gurten, Bem, Dachschubleiter) kosten 309 K, die Gesamtanschaffungen Belaufen sich somit auf 2300 K. Hievon ist gegenwärtig der Betrag von 1200 K eingebracht. Es besteht also noch ein Abgang von 1100 K. Es wird wobl schwer sein, diesen Fehlbetrag bloy im Sammelwege aufzubringen, doch hoffen wir sicherlich, daß von unseren geehrten Landsleuten in Amerika noch 500 bis 600 K an Spenden einlaufen werden. Wir bitten also unsere geehrten Freunde näßen !ndorf en zu r der ebau= : Sitz B. in man, straße ; von mgen, Ite in inmal lähere šroert. n der Bitte, -zirks-tschast ich in lken-urnfo mdes-ehung salben nicht nagen $ tun« Hoffend mf Sollte wind-umqe :f M erden. Das - Vor-linanb starrer Franz ■ aus-Georg t frei« : von gegen« gegen« ,önix" 30 K, te von sehr immen st eine n, 60 Meter 50 h; dieses it den früher Beile, laufen g von i von bloß ß von K an ceunbe und Bekannten nochmals recht herzlich, uns gütigst unterstützen zu wollen. Der Wehrausschuß. Woromtz. (Gra bsteiulegung.) Den beiden Lehrern Wolf-gang Mayer (f 1878) und Anton Kratochwill (f 1883), die bisher ohne besonderes Denkmal auf unserem Friedhof ruhten, ließen ihre dankbaren Schüler und der Deutsche Lehrerverein von Gottschee einen netten Grabstein errichten. Aus diesem Anlaß wurde am 5. September vom Herrn Pfarrer Alois Perz ein feierliches Requiem gelesen, dem viele Lehrer und Pfarrkinder beiwohnten. Die Musik besorgte Herr Lehrer Max Tschinkel aus Nesseltal in aus- gezeichneter Weise. Nach der heil. Messe begab man sich auf den Friedhof, wo Herr Oberlehrer Hans Loser das Leben und Wirken der beiden verstorbenen Lehrer schilderte. Mit einem ergreifenden Grablied schloß die Feier. — (Schnee) am Bergkamme kündete uns am 7. d. M. den kommenden Winter an. Hoffentlich ist's jetzt noch nicht blutiger Ernst; es wäre doch noch zu früh. (Die Obsternte,) besonders aber die Zwetschkenernte, die Heuer sehr viel von sich reden macht, leidet stark unter dem fortwährenden Regenwetter. — (Todesfall.) In Klagenfurt ist der aus Morobitz gebürtige Kaufmann Josef Perz am 3. d. M. im Alter von 38 Jahren gestorben. Langenton. (Raub.) Am 8. d. M. zechte der Grundbesitzer Franz Krak er aus Laugenton in einem Gasthause in Teisenberg und handelte dabei so unvorsichtig, daß der zur selben Zeit im Gastzimmer anwesende Arbeiter Alois Gregorčič aus Deutschdorf wahrnehmen konnte, Krater habe einen größeren Geldbetrag bei sich. Gegen halb 4 Uhr nachmittags verließ Ämter, wahrscheinlich in angeheitertem Zustande, das Gasthaus und trat den Heimweg an. Den Geldbetrag, bestehend aus neun Hundert- und zwei Zwanzigkronennoten, trug er in einem Sparkassebüchel, das in feiner inneren Rocktasche aufbewahrt war, bei sich. Auf der Straße, etwa 300 Schritte von Seifenberg entfernt, holte ihn Gregorčič, der ihm nachgegangen war, ein und versetzte ihm mit einem scharfen Instrumente je einen Schlag gegen die linke Schläfe und in die Rippengegend, so daß .Ämter, aus einer klaffenden Wunde blutend, zu Boden sank. Sodann nahm er dem Krater dessen Bergstock ab und Begann ihn damit zu schlagen. Krater sprang nun auf und setzte sich zur Wehr. Es entstand zwischen Beiden ein Ringen, wobei Gregorčič dem Kraker das Sparkassebüchel aus der Rocktasche zog und von dem darin befindlichen Geldbeträge eine Hundertkronennote raubte, worauf, er das Büchel mit dem restlichen Geldbeträge wieder in die Rocktasche des Kraker steckte. Zum Glücke kamen zwei Mädchen aus Teisenberg des Weges, die den Täter erkannten. Dieser ergriff, als er sie erblickte, die Flucht. Die von dem Vorfälle verständigte Gen-darmerie leitete sofort die Verfolgung des Täters ein und es gelang ihr, seiner noch am selben Tage in Gruben, Gemeinde Hof, habhaft zu werden und ihn zu verhaften. Er leugnete entschieden den Raub, gab aber zu, mit Kraker auf der Straße gerauft zu haben. Bei seiner Personsdurchsuchung fand mau,nur einen kleinen Geldbetrag und ein Messer vor, das er beim Überfalle gebraucht haben dürfte. Tagsdarauf gelang es jedoch dem Gendarmen, Titular-wachtmeister Skupek, in Gesellschaft eines Mädchens aus Teisenberg, die vermißte Huudertkronennote in einem Gebüsche unweit des Tatortes, wo Gregorčič nach der Tat ein Versteck ausgesucht hatte, aufzufinden. Wessektak. (Trauung.) In der St. Franziskuskirche in Kansas City wurde am 29. v. M. der 25 jährige Franz Moser aus Spalt (Bayern) mit der 31jährigen Anna Tramposch aus Nessel» tal 16 (Gorsch) getraut. — (Sterdesall.) Am 11 August starb hier die 59jährige Auszügleriu Maria Jonke aus Nesseltal Nr. 27 (Unter-Podensch) eines plötzlichen Todes. Attfriesach. (Trauung in Amerika.) Am 18. d. M. wurden in der Allerheiligenkirche in Brooklyn August Stetiger aus Altfriesach 27 (Ruppeisch) und Ludowika Rom aus Unterlag getraut. — (Sterbefall.) Am 19. v. M. starb der verwitwete Auszügler Michael Stonitsch von Nr. 33 (Matzelpalsch) im Alter von 82 Jahren. Der Verstorbene war in den sechziger Jahren Gemeindevorsteher der damals noch selbständigen Gemeinde Reichenau. Mitterönchöerg. (Blitzschlag.) Am 6. v. M. um halb 10 Uhr schlug der Blitz während eines Gewitters in den Viehstall des Josef Kump ein und tötete zwei Kühe und ein Schwein. Von dort sprang er auf das Stalldach des Matthias Kump über und erschlug die im Stalle befindliche Kuh. Glücklicherweise hat der Blitz nicht gezündet, sonst wären die Häuser und Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen geworden. Maseru. (Volksbewegung.) Im ersten Halbjahre 1912 fanden hier statt: 5 Geburten, 2 Todesfälle; 2 Paare wurden getraut, it. zw. Anton Martinčič mit Stephanie Briški und Toma Janderlič mit Maria Pintar, alle aus Hirschgruben. Am 1. Juli empfingen in der hiesigen Pfarrkirche das Sakrament der Ehe Franz Luschiu aus Kölschen 12 und Josefa Sbaschnik aus Masern 5. Gestorben sind: am 28. Jänner Maria Tedesco, Köhlersgattin; am 14. April Ludwig Ambrož in Masereben 12; am 6. Juli Paula Tedesco, Köhlerstochter. Briefkasten. I. S. Mrünn. Am 4. August I. I. fand eine Rauferei zwischen den Burschen Erschen von Oberwetzenbach und Mallner von Obertiefenbach statt. Veranlassung: Alkohol und Musik! E. erhielt eine Messerschnittwunde in dte Schultergegend, M. aus Revanche in der Nacht aus dem Hinterhalt mit einem Holzstück eine Rißwunde am Kopf, die der Arzt zunähen mußte. Das Bezirksgericht m Gottschee verurteilte beide zu einem Monat Freiheitsstrafe und zur gegenseitigen Zahlung von 100 K. Bet einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene n.emdruckzeile oder deren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes oahr wird eine zehnprozer tige,, bei solchen durch das ganze Jahr "Ne zwanzigprozentige E äßigung gewährt. Anzeigen. Oie Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Lin. schaltung zu erlegen. — Ls wird höflichst ersucht, bei Beste!, tanzen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. 6oti$cbeer Raiffeisenkassen. Zinsfuß für Spareinlagen 4 74%. » „ Hypothekardarlehen 5%. „ „ Personal (Bürgschafts)-Darlehen 5 72/%. In Ebental ist das Haus Nr. 1 mit drei Waldanteilen, bei 60 joch Äcker und Wiesen, sehr vielen Eichen — das Haus in gutem Zustande ~~~ preiswürdig zu verkaufen. Anzufragen beim Eigentümer Andreas Herbst in Setsch, P. Gottschee (Krain). (4—2) im guten Zustande, große und kleine, alte und neue, find zu verkaufen bei Johann Buggenig Kaßöindermeister itt Laiöach, Rudolfsbahnstraße Nr. 5. (24-2) Reparaturen werden billigst berechnet. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! Verein der Deutschen a. 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