(Porto bar bezahlt.) Will Mnz __________________Erscheint Wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. '» 6 jftWfiUcfl e»k Sercaltxng: Erriet aroc ellca Kr. 8. Telephon ZU — Vlnttr. bigc^a*» smbe» w d«r £naal:u4i qege« Bmchnunq i-Iiligk«» 9e6t|>ien ctttfl^engmovan "* «» ■ o l p 1111« : ftftt da» Sfr.lanb vtertetjahrig Oin 10.—, halbjährig.vi» SO.—, Dliuo—. bat HluiUutd iR!>pre»ei,»« Sr!»üh»»g. — Etn,el«e zlu«»ern via — so Nummer 38 lj___ Das politische Ziel der Enkentehilse für Deutschösterreich. (wirncr Brief.) Deutschösterreich wlrd in kt letzten Zeit neuerdings von einec außerordentlichen Teuerung heim-gesucht, die insbesondere in einer ständigen Erhöhung bet Preise der Lebensmwki zum Ausdrucke kemmt. Namentlich die Steigerung de» Fleischpreise war in der letzten Zeit eine ganz außerordentliche, indem sie gelegentlich auf mehr als daS Doppelte gingen. Heute kostet da« Silogram« Rindfleisch 3000 Kro-nen und mehr. In den letzten Monaten M Vorjahres waren die Fleischpreise etwas gesunken, während die Preise für die ErsatznahruugSmittel, etwa sür Hülseusrllchte und Kartoffeln, gleichzeitig in die Höhe ging-n. Das hat eS mit sich gebracht, daß sich die Einzelwirtschaften wieder mehr diesem Nahrungsmittel, das sie schon wegen seine« besonderen Nährwerte« bevorzugten, zuwendeten. Jetzt aus einmal wurde in wenigen Wochen durch das Hinaufschnellen der Fleischpreise beim gleichzeitigen Hochstande der Preise für Kartoffel und Grüngemüse die allmähliche Ber-besserung der Ernährungsverhältnisse wieder zunichte gemacht, Eier und Milch sind schon seit dem Kriege Luxusartikel und heute für den Mittelstand fast un. erschwinglich. Sin Ei kostet gegen 150 Äroncu, eiu Liter Milch über 300 Kronen und ist auch um diesen Preis nicht mehr zu erhalten. Za, selbst ein gewiß nicht hochwertiges Nahrungsmittel wie Kraut kostet schon im Großeinkauf 350 Kronen pro Kilo- 3>ie Verhinderung von Mitteleuropas Wiederaufbau. Nach der Einstellung der Feindseligkeit«» entsandten die verbandSmächte eine große Zahl von Mililär-, Marine-, Lustfahrt«', Finanz-, Lrben«mitttlkomm>sfionen und so fort nach Deui ichland, Deutschösierreich, Ungarn und Bulgarien. Diese Misstonen sind in ihrer Au»« Wirkung viel »erderbllcher, al« allgemein angenomme» wird. Die nach Deutschland entsandte Wiederherstellung«-kommission besteht au« 271 Personen, ste kostet monatlich 32 Millionen Mark. Die Kontrollkommission, die Deutsch-linde Entwaffnung durchführt, besteht au« 1569 Personen nnb kostet nicht weniger al» 23'/, Millionen Mark monatlich. Die Jahre»kosten de» französische» Seneral» und Vorsitzenden der Konttollkommission, berechnet nach dem gegenwärtige» Markkurs, betragen: Helmatgehalt al« DldlfionSgeneral rund 33.000 Fr........ 740.200 M. Zulagen in Deutschland .... 786.000 M. Kosten der persönliche» Unterkunft . 360.000 M. Za«gesamt 1.866.200 «. Der englische General bezieht 45.120 ab 2.473.500 M. Anlagen in Deutschland .... 786.000 M. Unterkunft........ 360 000 M. Insgesamt 3,619.500 M. Ein einfacher englischer Soldat, Oidou»«»» »der Schreiber bei derKomm'lfion, erhält: Heimatlöhnung 4500 m, . . . . 240.700 M. Zulage sür Deutschland .... 115.920 M. Insgesamt 330.620 M. Donnerstag den 11. Mai 1922 gramm. Hieve» wird von der Verteuerung ganz ab« gesehen, welche die eingeführten LebenSmittel, wie Reis. Kaffee, Lacao, Zucker u. a. m. infolge des andauernden Rückgänge« der Krone erfahren haben. ES hat sich eben die Kreditpolitik, auf die sich unsere Regierung so ganz eingestellt hat, durchaus nicht bewährt. Mau braucht, um die« zu erkennen, nur den Preis einer auf dem Weltmarkt ziemlich stabilen Valuta, wie de« holländischen Gulden«, zum Bergleiche heranziehen. Im Juni de« vorigen Jahre«, also unmittelbar nach dem Amtsantritte de« jetzigen Bundeskanzler« Schober waren 100 hol-ländische Gulden gleich 24.000 Kronen. Bet Ueber-nähme der Geschäfte durch den jetzigen Finanz» minister im Oktober waren sie gleich 98.000 Kronen; vor einer Woche standen sie auf 290.000 und heute über 300.000 Kronen. Der Wirtschaftsfachmann wird sich mit dieser bloßen Feststellung einer Steigerung der Valuta und der Devisen vielleicht begnügen. Er wird, wenn er sich z. B. mit der Steigerung der Fleischpreise be-schäslig», auch noch andere Momente zur Erklärung in Betracht ziehen, wie die Ausfuhr von Vieh und Fleisch aus Deutschösterreich, das Deutsche Reich und die Tschechoslowakei einwirkt, die trotz deS bestehenden Ausfuhrverbote« gerade in der letzten Zeit stark zugenommen hat. Namentlich wird der Wirtschaft», sachmann auf da« von der ungarischen Regierung in deu allerletzten Tagen erlassene BiehauSfuhrver-bot verweisen, da« den Austrieb auf den Wiener Schlachihof ganz wesentlich minderte. Der Politiker aber wird sich mit diesen bloßen Feststellungen nicht begnügen können. Er wird tiefer gehen und auch nach den staatSpolitischei» Beweggründen suchen müssen, welche die Wirtschaftspolitik der deutsch» trotzdem ihre Aufgabe längst durchgeführt ist, hat thr Perionenbestand keinerlei Verminderung erfahren. Ihr »«stand wird immer noch aufrechterhalten, „weil von ZeU z» Zeit »ersteckte Waffen tn Deutschland entdeckt" würden. Die periodisch auftauchenden Geschichten von «»«ntdecktrn Waffen find regelmäßig aufgebauscht, die stet» behauptete Mittäterschaft der deutschen Regierung blieb unerwiesen. Die Sesamtkosten dieser Kommifstonen tn Deutschland einschließlich der Kosten der Truppen tn Schlesien belaufen sich ans 1800 bi« 2000 Millionen Mark jährlich. Wen» man diese« Summe die Ausgaben für da« vefatznngSheer hinzurechnet, so gelangt man vollend« zu phantastischen Zahlen. In Oesterreich steht e« nicht viel ander«. Eine riesige Schar yon männlichen und weiblichen Beamten begab sich im Frühjahr 1920 nach Wien, um zu unter« suchen, welche Entschädigungen bezahlt weiden können. Sie blieben ein ganze» Jahr tn Wien; die Kosten b«tiugen 71/» Millionen (Milliarden?) Kronen, von dieser Snmme hat < die deutschösterreichische Regierung nur ein Drittel bezahlt, die übrigen »wei Drittel muhten die Verbündeten schließlich au« eigener Tasche bezahlen. Die Finanzlage in Ungar» ist ebenso verzweifelt, jedoch find in genau demstlben Umfange Kommissionen dorthin entsandt worden. Die maritime Stärke Ungarn« beliuft sich auf vier, mehr oder weniger veraltete Patrouillenboote auf der Donau. Trotzdem wird geplant, eine Martnekommisston nach Ungarn zu entsenden, die au« vier Admiralen besteht, um Ungar» z» entwaffnen. Der militärische Teil der Kommisston soll au» 250 bi» 300 Personen bestehen und mehr al» da» gesamte ungarische Heer von 35.000 Mann kosten. Die Heere»- 4. [47.] Jahrgang österreichischen Regierung bestimm». Dabei wird e« sich zeigen, daß gerade da» ungarisch« BiehauSsuhr« verbot nicht bloß eine Folge der gegen Ungarn ge> richteten Reparationsforderungen der Entente ist, sondern daß dieses Verbot auch eine Gegenmaßnahme der Budapesier Regierung gegen die hohen öster» reichischen Weinzölle darstellt. Daß durch die von der österreichischen Regierung jetzt wieder ohne jede vorherige Verständigung der maßgebenden wirtschaft» lichtn Kreise plötzlich verordnete Erhöhung de» 700 prozenligen Aufschlage» auf die FriedenSzollsätze bi» zu einem Aufschlag von 1000 Prozent die Teu-denz zu Gegenmaßnahmen in den Nachbarstaaten Deutschösterreich« weiter verstärken muß, ist zu selbst-verständlich, al» daß e« näher ausgeführt werden müßte. Diese von der deutschösterreichische» Regierung geübte Art der Wirtschaftepolitik ist so gut wie au»-schließlich von dem Diktate der Entente bestimmt. Bei allen einschneidenden Steuermaßnahmeu und insbesondere auch bei dieser letzten Erhöhung deS Zolltarife« hat die österreichische Regierung selbst auf dieses Diktat hingewiesen, da» al» Voraussetzung für die Gewährung von Krediten, ja sogar für da» Flüssigmachen von angeblich schon bewilligten Kre» diten, die Bedingung stellt, daß alle Steuern und auch die Zolleinnahmen erheblich erhöht werden. Es find also diese anscheinend rein wirtschaftlichen Ge« bieten angehörenden Maßnahmen tatsächlich Maß-nahmen der Außenpolitik, welche die Entente uns gegenüber betreibt. E» steht außer Frage, daß die Entente durch ihre Haltung Oesterreich gegenüber den Zweck verfolgt, die Lebensverhältnisse zu ver» schlechtem, die Produktionskosten zu erhöhen und durch gelegentliche Darlehen lediglich eine« allzu- überwachunztkommission arbeitet ähnlich. Während der ersten sechs Monat« hat fie 250 Million«» ungarische Kronen »«kostet. Ei» britischer gewöhnlich«? Soldat, der zu dieser Kommission gehört, empfängt in «wem Minate an Sehalt und Zuschüssen ebensoviel, wie der ungarisch« Miniftrrpräsident in einem Jahre. Die ganze Kommission kostet 10 Millionen «»garische Krone». Dt« WiederhtlstellungSkommisston mit eine» Sekretär und zwei oder, drei «ehilfen hat im Lause eine» Monat« in Ungarn für vitro- und Möblier» ng»zwecke viele Millionen au»geged«n, ihre augenblickliche» »u«gabea werden auf nicht we»iger al« 100 Millionen ungarische Krone» monatlich geschätzt. Bulgarien, da» ebenso wie Ungar» mit einem riesigen Fehlbeträge zu kämpfen hat. wird gleichfalls von Kommission«» h«imgesucht. Die Militärkommisfion besteht au» einem Bertreter aller Großmächte, st« hat nicht» zu tun, al» große Ausgaben z» machen. Ei» Maschinenschreiber dieser Kommisston empfängt zwei« einhaltmal soviel al» ein bulgarischer Minister. Die Wiedergutmachung»kommisston, die im März 1921 in Bulgarien eintraf, besteht au» etwa 40 Personen, ausschließlich der bulgarischen Angestellten. Sie nimmt die besten Wohnungen in dem an WohnungSmangel leidende» Sofia für sich in Anspruch. Deren Möblieruug kostete eine Riesensumme, da z. v. eine der Abordnungen i» Bulgarien auf Kosten der bulgarischen Regierung ein Klavier au» Wien kommen ließ. Sie hat sogar der bulgarischen Regierung die Rechnung für da« Stimme» de» Klavier» übersandt. Bulgarien hat für dies« Kom-Missionen im Zusammenhang mit den Kosten für die Berband»truppen nicht weniger al» 720 Millionen Franken ausgegeben. €elte 2 gilliet Zeitung Nummer 38 raschen Fallen der Valuta vorzubeugen, ohne jedoch die Möglichkeit zu einer tatsächlichen Konsolidierung zu bieten. Es liegt da eine Analogie zu der von der Entente gegenüber dem Deutschen Reiche geübten Politik vor, wie sie sich in der letzten Zeit. inSbe-sondere in der Forderung darstellt, daS Steuer« erträgnis noch um 60 Milliarden Mark über daS Eieuerkompromiß hiaauSzutreiben. Hier und dort handelt eS sich der Entente darum, den Export lahmzulegen und daS Deutsche Reich ebenso wie Deutschösterreich in wirtschaftlicher und damit auch politischer Abhängigkeit zu erhalten. J«merhin be-findet sich Deutschland noch in einer wesentlich giin-stigeren Lage alS Deutschösterreich. Ganz abgesehen davon, daß es eine ganz ungleich größere Wider-standtkrast gegenüber allen Diktaten der Entente-Machthaber auszubringen imstande ist, erscheint ihm eine gewisse BewegungSsreiheit infolge der in der deutschen Frage zwischen London und Paris be-stehenden Gegensätze gewährleistet. Gegenüber dem Deutschen Reiche sucht England, wenn auch nicht immer mit der wünschenswerten Festigkeit einen voll, ständigen Versall der deutschen Kauskrast zu ver-hindern. Um Deutschösterreich kümmern sich aber die Engländer nicht andeiS, als die Franzosen eS tun. Beide Staaten haben hier kein anderes Interesse als das der vollkommenen Niedcrhaltung. Unter diesen Umständen ist Deutschösterreich immer wieder auf die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Be-ziehungen zu den Nachfolgestaaten, insbesondere der Tschechoslowakei angewiesen, die ihre Machtmittel natürlich rücksichtslos ausnützen. Wenn also die englisch französischen Kredite Deutschösterreich keine Gesundung bringen, waS ja auch gar nicht im Plane liegt, so wird daS Deutsche Reich der österreichischen Politik und Wirtschaft eine ganz andere Ausmerk-samkeit entgegenbringen müssen. Die Regierung Schober versichert zwar immer wieder, daß ein Ein-tritt DeutschöstemichS in die kleine Entente nicht bevor stehe. Auf den formalen Eintritt kommt es aber in Wirklichkeit auch gar nicht an; in tatsäch-licher Beziehung find dagegen von ihr alle vorbe-reitenden Schritte gemach«, um Deutschösterreich einem System von Staaten anzugliedern, die dem Deutschen Reiche nicht wohlgesinnt sind. Die« zu verhindern, ist nicht nur unser LebenSinterefse, sondern auch daS deS Deutschen Reiches. Dieser Bericht stammt nicht etwa aus den Mini-sterien au»gesogener Staaten, er wurde vielmehr in London am 7. Mär» 1922 im Oberhause von Lord Newton erstattet. Lord Newton versäumte auch nicht, die Folgerungen au» diesen erschütternden Zahlen »u ziehen. Er sagte? „Solange England oder Frankreich ihre Politik durch ihre Sensation«presse kontrollieren lasse», besteht keine Aussicht darauf, daß Kommissionen dieser Art »ermindert werden," und der Anblick dieser Kommissionen, die auf dem Bankerott der Völker gedeihen, ist eine« der widerlichsten Bilder, die man stch vorstellen kann. In der Wechselrede gab Lord Phillimore der Hoffnung Ausdruck, daß die Rede Lord Newtons die Regierung dazu bewegen werde, Abhilfe zu schaffen. „ES wird ein großer Gewinn für den Frieden der Welt sein, wenn die Geschäfte dieser Kommissionen liquidiert und wenn sie so bald als möglich »«rückgezogen würden". Die Auswirkung dieser Kommissionen und der militärischen BesatzungSkosten auf den Wiederaufbau Europa» und die Fähigkeit der vormal» verbündeten Staaten Mitteleuropa«, „Wiedergutmachung»"zahlungen »u leisten, sind nicht leicht zn berechnen. Sie ruinieren Europa nicht nur finanziell, sondern auch moralisch. Einen Anhaltepunkt geben immerhin die geldlichen Leistungen Deutschland« und ihre Verwendung. Der „TempS" vom 7. März berechnet diese in Soldmark folgendermaßen: 1. Leistungen in bar, an Sachlieferungen und unmittelbar an die BesaßungSarmeen bi« 1. Mai 1921 nach vorläufiger Schätzung 7500, 2. Staatseigentum in den abgetretenen Gebieten, soweit eS nicht in Geld eingelöst wurde, 2509, 3. Zahlungen und Lieferungen Polnische Rundschau. Inland. Die Obergefpane für Slowenien. Wie sich die Ljubljaner Jugoslavija auS Bco-grad meiden läßt, soll der Ministerrat mit Rücksicht aus die Zweiteilung Sloweniens die Obergespane sür Ljubljana und Maribor bereit« ernannt haben. Obergespan dcs Ljudljanaer BerwaltungSzebieies soll der demokratische Abgeordnete Dr. Albert Krämer, Obergeipm von Manbor Dr. B. Kukovec werden. Die ErnennungSdekrete werden dem Könige nach seiner Rückkehr au« Obnkrain,. wo er auf seiner Heimreise von Paris kurzen Aufenthalt g.'nommui hat, zur Unterschrift vorgelegt werden. Die Gewähr sür die Richtigkeit dieser Nachricht muß dem zilieilen Blatte überlassen werden. gur Frage der Spitaler. Wie aus Bcograd gemeldet wird, wurde aus der Sitzung c»eS parlamentarischen Finanzausschusses vom 6. Mai über die Voranschläge des Ministeriums sür VolkSgesundheit nnd deS Außenministeriums ver-handell. Die Beschlüsse, die dabei gefaßt wurden, haben den in der letzten Zeit in der slowenischen Presse aufgetauchten Besorgnissen um den Weiterbestand der Spitäler Sloweniens den Boden eut» zogen. Es soll der Bestand aller Krankenhäuser nicht nur in Slowenien, sondern auch in den anderen Provinzen deS KijuigreicheL gesichert sein. Von den besonderen Ausgaben wurden eine Million Dinar zur Aufbesserung ver Krankenkost bewilligt. Eme gewisse Einschränkung bedeutet der vom Referenten Dr. Stampar eingebrachte und gegen den Proiest deS jugoslawischen Klubs angenommene Antrag, daß dai Angestelltenpersonal der slowenischen Spitäler herabgesetzt und die dadurch freiwerdendeu Kräfte anderen Spitälern zugeteilt werden sollen. ES wurde beschlossen, mit 1. Jänner 1923 alle Spitäler in die staatliche Verwaltung zu übernehmen. Für Slo> wenie« wurden im StaatSvoranjchlage 22,455.930 Dinar gegen 12,520.115 Dinar de« ersten Ent-wurseS angesetzt. Die Regierungsmehrheit nahm in derselben Sitzung den Voranschlag sür da« Außen-Ministerium an, der die Summe von 34,312.197 Dinar betrug und auf Antrag deS Referenten Dr. Srizman um 2,593.292 Dinar erhöht wurde. Die Abgeordneten Dr. Dulibii und Zebot stimmten im Namen deS jugoslawischen Klubs oagegeu. Die Ausweisung des Generals Wrangel. Wie die Groß-Betschkereker Neue Zeit meldet, hat die Regierung General Wrangel ersucht, Jugo-slawien zu verlassen. General Wrangel fragte bei den bulgarischen Behörden an, die ihm jedoch die Einreisebewilligung verweigerten. Wie verlautet, soll in Natura vom 1. Mai bi« 31. Dezcmber 1921 1409, insgesamt 11.400 Millionen Goldmark. Diese« Einnahmen her VerbandSmächte stellt der „Tempi" folgende Ausgaben gegenüber: 1. Für die Lebensmittelversorgung und die Rohstoff-käufe Deutschland« auf Grund der Bestimmungen de« Friedentvertrage« 3800, 2. für Rückerstattung der Vorschüsse von Spa 399, 3. Besetzungskosten bi« zum 1. Mai 1921 3169, 4. Zahlungen in Papiermark und Leistungen verschiedener Art an die BesetzungSarmeen bis 1. Mai 1921 1080, 5. Ausgaben für die vcrbün-deten Kommissionen, die zu Lasten Deutschlands gehen, 119, insgesamt 8549 Millionen Soldmark. Der „Tempa* fügt hinzu, daß in dieser Aufstellung die Ausgaben für die Besetzung seit dem 1. Mai 1921 nicht berechnet sind. Wenn wir also die Besetzung«au«gaben vom 1. Mai 1921 bi« D^embe? 1921 gering mit 1250 Millionen Soldmark berechnen, dazu die Nachforderung der Ber-einigten Staaten von 241 Millionen Dollar mit 1900 Millionen Goldmark hinzuzählen, so kommen wir zu dem Ergebnis, daß die VerbandSmächte dem Deutschen Reiche für Kommisstonen und Besetzungen insgesamt 9500 Millionen Goldmark in Rechnung stellen werden ; also da« heißt nichts andere«, al» daß mehr al» die Hälfte aller Zahlungen Deutschland«, die der ,TempS" bi« 31. Dezember 1921 auf 11.400 Millionen Goldmark berechnete, für diese Kommifstonen und die militärischen Besetzungen draufzeben. Die EintreibungSspesen, du. «er Besiegte zu zahlen hat, betragen also 50 Prozent! Da» ist heller Wahnsinn, der nicht nur die Besiegle», sondern ganz Europa in» Unglück stürzen wird. . (Deutsche« Bolk«blatt.) die bulgarische Regierung die Entwaffnung aller aus bulgarischem Territorium befindlichen Raffen ange-ordnet haben. DaS bulgarische Ministerium de« Aeußeren wandte sich an die Sowjetregierung in Moskau mit der Anfrage, ob diese nicht gewillt wäre, Wrangel und seine Armee zn amnestieren. Die Abgrenzung gegen Ungarn. Aus einer der letzten MinisterratSsitzungen wurde der Bericht der Delegierten in der GrenzbestimmnngS-kommission zur Kenntnis genommen. Die Grenze wurde streng nach dem Bertrage vsn Trianon gezogen. An Jugoslawien fallen einige von den Ungarn l» setzte Gemeinden in der Baranya, während ein Viertel deS StadthotterS (Ackerboden der Stadt und der Bevölkerung) von Lubotica und die Bahnstation Ober-Kelebija Ungarn zugesprochen wurden. Die jugo-slawilchen politischen Kreise sind mit der Abgrenzung im allgemeinen zufrieden. Lloyd George als Mittler zwischen Jugoslawien und Italien. Wie aus Beograd berichtet wird, hat Lloyd George die Vermittlerrolle zwischen Jugoslawien und Italien in der Adriasrage aus sich genommen. Dr. Ninöic weilte am 7. Mai längere Zeit beim englischen Ministerpräsidenten. Man glaubt, daß sowohl die Haltung der klein«« Entente bezüglich des russischen Problems als die Vermittlung Lloyd Georges zur Herbeiführung erne« annehmbaren vergleiche« im jugoslawisch-italienischen Streite besprochen wnrde. Ausland. Der amerikanische Beobachter in Genua über das Reparationsproblem. Der als Beobachter Amerikas in Genua wei-lende Finanzmann Frank Vanderlip äußert sich in einem Artikel in der Wiener Neuen Freien Press« über das Reparationsprodlem in der Hauptsache wie folgt: Trotz des Vorranges, den dte russische Frage '.n Genua gewann, ist Rußland dennoch nicht der Kern des europäischen Problems, da Rußland selbst unter den güiMgsten Verhältnissen nicht vor einem Jahrzehnt, wahrscheinlich aber noch später, auf der WirtschaftSkarte Europas wieder voll zur Geltung gelangen kann. DaS drängende und bedroh-liche Problem liegt also nicht in Rußland; es liegt tn Deutschland. Von welcher Seite immer man die Lage betrachten mag, die ReparationSfraze erhebt stch über alle anderen Symptone. Bleiben die Re-parationssorderungen ungeändert, ist der wirtschaft« liche Zusammenbruch Deutschland« unausbleiblich. Die Lage Deutschlands ist nicht nur eine deutsche Frage; ihre größte Gefahr liegt in der Möglichkeit weiterer Ansteckung. Sie kann Frankreich zu gewalt-samen Schritten verleiten. Ihre Ordnung ist daher ungleich wichliger als die Wiederausnahme der wirt-schastlichen Beziehungen zu dem zugrundegerichteten Rußland. Wenn die Franzosen nicht noch nachgeben und Verhandlungen über die Reparationen in irgend-einer Weise zulassen, werden sich wahrscheinlich sehr schwere Folgen ergeben. ES ist eine Lebensfrage sür England, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa wieder inS Gleichgewich! kommen. DieS kann aber nicht geschehen, solange Deutschland eine offene, ansteckende Wunde im Zentrum Europat bildet. Wenn Frankreich beim Kurse verharrt, der ihm durch sein vermeintliche» Eigeninteresie geboten erscheint, wird eS sich politisch isolieren. Wenn eS inS Rnhrgebiet geht, wird eS wahrscheinlich allein gehen. Das Sturmzentrum der europäischen Lage ist am Rhein, nicht an der Wolga. Tschitfcherin und Lloyd George in Genua. Der durch dte Besonnenheit und Einsicht seiner . politischen Schriften Weltruf genießende Engländer John Mayaard Keynes beschreibt in einem Artikel, den wir auszugsweise verwenden, die Lage der Kon-ferenz von Genua und die Erfolge von Lloyd George und Tschitschcrin. Er meint unter anderem: Zwei VerhandlungSkomplexe beherrschten bisher da« Feld, der französische und der russische. Vom diplo-malischen Standpunkte aus muß man sagen, daß Lloyd George Wunder gewirkt hat. Sein persönliches Prestige in Genua ist außerordentlich groß. Kein 'Staatsmann in Europa spricht mit ihm auf gleichem Fuße oder erhebt auch nur den Anspruch daraus. Er schick», wie es ihm paßt, nach diesem oder jenem, und jit kommen und gehen. Angesichts dieser überragenden Stellung hat es sich auch keine europäische Macht, mit Ausnahme Bedien«, heraus» genonmen de.» Fr^ zosen ernste Unterstützung zu leisten. DaS Abschwenken Polens und der kleinen Nummer 38 Entente von der Interessensphäre Frankreich« war eine der bemerkenswertesten Erscheinungen der Kon-sereuz. Die Bande der Sympathie und der politischen Gemeinschaft zwischen England und Italien find sogar noch sefter geknüpft worden als vordem. Durch Drohungen und Schmeicheleien, durch Gesch'.cklichkeit und kluge Energie hat Lloyd George da« Konferenz, schiff soweit gebracht und gestoßen, daß in der vierten Woche Rußland ein Dokument überreicht werden konnte, daS einen Ausgangspunkt für ver-nüastige Unterhandlungen abgeben kann. Wird Tjchitfcherin das fchlucken, waS die Köche mit Muhe und Not zusammengebraut haben? Die Bolschewiken fühlen keine moralische Verantwortlichkeit, sie lassen sich nur durch Lockmittel gewinnen. In erster Linie find folche die Anspielungen auf ewaige Kredite. Wenn aber Rußland in nächster Zukunft alleS m alle» fünf oder zehn Millionen Pfund erhielte, wäre das schon überraschend viel, inde» kann eS auch sein, daß es gar nichts bekommt. DaS ist alles, was wir ihm außer freundlichen Worten bieten. Kommt aber der Kredit auch nicht zustande, so wird Tschitscherin trotz allem mit Würde und gesteigertem Ansehen heimkehren können. Er hat seinen Vertrag mit Deutschland in Sicherheit gebracht; er hat sich inmitten der europäischen Staatsmänner alt ge» wandt und gerieben erwiesen und hat auf den ver-haßten Altären deS Kapitalismus nichts zu opfern gebraucht. Unter der Aegide de« deutfchen Abkommens wird der Handel Annäherungsversuche machen und schließlich wird jedes Land, auf Handelsvorteile hoffend, eines Tages die Schuldenfrage beiseite schieben. — Den Weg zum Memorandum an Ruß-land und dieses selbst kennzeichnet John M. KcyneS folgendermaßen: Die geistigen Häupter in Genua erschöpften sich ganz und gar in diplomatischen Schlichen und Formeln, kümmerten sich aber nicht um den Kern deS russischen Problems. Das Pro-jekt, in seine Elemente aufgelöst, ist im wesentlichen nur Formelkram und ganz und gar kein Feldzug«-plan. Der großen Entente End«? Wie der Chefredakteur der Londoner Times au« Genua berichtet, hat sich Lloyd George tn seiner letzten Unterredung mit dem Präsidenten der franzö-fischen Delegation Barihou der schärfsten Ausdrückt bedient. Der Sindruck, den seine Worte hervorriefen, war der, daß da« Bündnis zwischen England und Frankreich zerbrochen ist. England hält dafür, daß es nun neue Freunde suchen und neu« Bündnisse schließen könne. Lloyd George erklärte, er halte ei für nötig, stch mit Deutschlaud zu verständigen, und die« auch in dem Falle, alS England auf die Kriegsentschädigung verzichten müßte. Frankreich habe sich bei der Wahl zwischen England und Belgien sür Belgien entschieden. ES sei auf Belgiens Seite getreten, ob. wohl der Nutzen, den eS von Belgien habe, nicht mit der englischen Freundschaft vcrMchen werden könnte. Bon nun an müsse Frankreich mit Belgien allein gehen; r« möge den Nutzen wohl bedenken, den eS davon haben werde. Die öffentliche Meinung in England fei den Franzosen nicht günstig und seine (det Ministerpräsidenten) Ratgeber, besonders der Lordkanzler Birkenhea», hätten geraten, da« Bündnis mit Frankreich »u zerschlagen. Unzählige Zuschriften aus England enthielten da« gleiche. In Wirklichkeit fei er (Lloyd George) fast der einzige Freund, den Frankreich in England habe. Jetzt aber werde er seinen Blick tn eine andere Richtung wenden. Die Tschechoslowakei und Frankreich. Ein tschechisches Blatt sHretbt: „Wir müssen zugeben, daß sich für unS die Lage verschlechtert hat. Gegen Süden und Osten sind wir durch die kleine Entente hinlänglich gesichert. An einen Krieg gegen unS denken dte Polen dank Deutschland und den Bolschewiken vorläufig nicht im geringsten trotz der bisher noch nicht in Abrede gestellten Aeußerung Piliudiky», daß ein Krieg gegen die Tschechen in Polen besonder« volkstümlich wäre. Bleibt bloß Deutschland übrig. ES wäre also nötig, einen mtli-täuschen Defensivvertrag mit dem republikanischen Frankreich abzuschließen, welche« um nichts reak-tionärer ist al« die Königreiche Eüdslawien und Ru-«änien, »it denen wir bereits Desenstvverträg« ab-geschlossen haben .... Durch einen Defensivvertrag mit Frankreich würd« sich an der gegenwärtigen Lage nicht« ändern. Die Kommandanten unserer Armee find ohnehin Franzosen. Es würde sich bloß die Form ändern, und zwar zu unserem Borteile. Unsere Pflichten und Forderungen wären streng formuliert, Vfc*. — • »v v. Pl* .T4*4 tilliec Zettung Forderungen, die darüber hinan« an uns gerichtet würden, könnten wir glatt ablehnen . . . Der Ber-treter Frankreich« im Obersten Rate der Berbün-beten, M. Cambon, BerwaltungSrat der Standard Oil France-Ameriean hat keinen Schritt für unS ohne verhältnismäßig hohe Kompensationen getan. Man muß nur an dte Lieferung von Geschützen und Flugzeugen, an den Zucker, das NaphtamonoM. den Handelsvertrag »it dem Luxuskontingent, die Holz-gefellschaft, die Expedition tschechischer Arbeiter in die verwüsteten Gebiete, die französische Militärmission usw. erinnern. Die Defensivkouvention käme unS viel billiger als der gegenwärtige Zustand, sie würde nicht zwei Milliarden jährlich kosten!* Die Tschecho-slowakei scheint demnach dauernd recht erhebliche Be-sreiungSgebühren an Frankreich zahlen zu müffen. Die „wilden, heidnischen Magyaren". Die ungarische Unerlöstenpartei, die in der kriegerischen Eroberung der durch den Weltkrieg ver-loren gegangenen Gebiete der ungarischen Kcone ihr Ziel sieht, tritt nicht nur in der Provinz, sondern auch in der Hauptstadt immer bestimmter aus den Plan. Nachdem bereit« die der nächsten Umgebung HorthyS angehörenden Parteimitglieder Feldvikar Stephan Zadravec, Oberst Prouay. Karl Wolff kriegerische Reden gehalten halten, trat vor einigen Tagen der Abgeordnete Nandor Urmaney in einer Versammlung der Baterlandsverteidigungspartei aus und sprach: „Großungarn kann und muß wieder aufgerichtet werden, und zwar bald. DaS Ungartum hat Kraft genug, Großungarn von feinen Feinden mit der Waffe >u der Hand in kürzester Zeit zurück-zuerobern. Dies kann nur durch selbstbewußte Arbeit und starken Willen erreicht werden. Seien wir ent-schloffene, auf unsere Kraft vertrauende, die Ab-rechnung mit den Waffen ungeduldig fordernde, von Rachegefühl saturierte, wilde, heidnische Magyaren." — Wie ans Budapest gemeldet wird, sind infolge der Anerkennung Ottos als Oberhaupt de« Hauses HadSdurg durch Erzherzog Friedrich die Schranken gefallen, die diesen, seinen Sohn Albrecht, Horthy und Gömbö« von den Legltimisten getrennt hatten. Die Aussöhnung ist vollkommen und fand aus einer Versammlung in Budapest ihreu Ausdruck, au der Erzherzog Friedrich, sein Sohn Erzherzog Albrecht, Gras Beihlen, der Minister Klebelsberg, GömböS, Erzherzog Josef und die Gemahlin deS Erzherzog« Friedrich Jsabella teilnahmen. Es wurde beschlossen, nach der Wahl de» Natioualrate« diesen als Abge-ordnetenhauS zu erklären, das Oberhaus inS Leben zu rusen und unverzüglich yit Wahl de« PaladinS zu schreiten. AIS solcher kommcn in Betracht: Erzherzog Friedrich selbst oder sein Sohn Albrecht. Die Wahlen für den Nationalrat werden am 28. Mai in der Provinz und am 1. Juni in Buda-Pest stattfinden. Aus Statt uns ?««<>. Zur Trauung des Königs. Prinzessin Mariola und die rumänische KönigSfamilie werden die Reise zur Trauung, »ach Beograd aas dem ungarischen Schiffe „Sophia' antreten. Unser Äyn-dikat versügt zwar über einige Luxusschiffe, aber keines davon ist für eine solche Reise eingerichtet, da sie keine Schlafkabinen haben. Der Name „Sophia" wird mit Blumen verdeckt und darüber kommt die Ausschult „Königin Marie". Die erste Nacht ver« bringt die KönigSfamilie in Turu-Sevkrin und fährt dann durch das Eiserne Tor nach Beograd. Kapitän und Manuschast deS Schiffe« werden von Jugoslawien beigestellt, auch wird daS Schiff die jugoslawische Flagge führen. Das erste jugoslawische Kriegsschiff tn Lplit Am 6. Mai ist in den Haien von Split da« erste jugoslawische Kriegsschiff „Galeb" ringe-lausen. Es wurde von der Bevölkerung begeistert begrüßt. Die Stadt war in Farben. Pressenachricht. Der bei unseren schwäbischen LandSleuten in der Woiwodina hochgeschätzte Schrift-leite? de« in Großbetschkerek erscheinende« TagblatteS .Neue Zeit", Herr Johann SelS, har insslz«. per« sönlicher Umstände die Hauptschristleitung diese?«la»cS zurückgelegt. An seine «Stelle tritt Herr Stephan Himmelretch, ein dcmschvölkisch orientierter BerusS-schrijtsteller. Herr Keks wird seine bewährte Kraft auch weiterhin im Dienste der Partei der Deutschen zu Nutz und Frommen seiner LaadSleute wirken lassen. Strahenpolizeiordnung und öffent-liche Reinlichkeit. Die Bez»rkShaup>mann>chast Celje (Polizeiabteilung) verlaut bau: Mit Bezugnahme aus die Bestimmungen der Paragraphen 4V und 41 der Straßenpolizeiordnung sür die Stadt Celje, Seite 8 Nr. 86/pres. vom 20. Juni 1890, deren Gültigkeit noch w vollem Umfange besteht, werden alle Haus-besitze? und deren Administratoren ausmerksSm ge-macht und aufgefordert, dafür zu sorgen, daß stch an regnerischen Tagen n'cht Pfützen auf den Geh-steigen (Trottoiren) vor den Häusern ansammeln. Die Trottoire sind bei Regen wiederholt von Pfützen zu reinigen. Uebertretungen dieser Bestimmung der Etraßenpolizeiordnung werden nach § 11 der kais. Verordnung vom 20. April 135 t. R. G. Bl. Nr. 96, in Verbindung mit dem Artikel II der Regierung«-Verordnung vom 16. Dezember 1919, Amtsblatt Nr. 809, mit Strafen von 10 bi» 1000 Dinar zugunsten des OrtSarmenfonds bej». mit Arrest von 6 Stunden bi« 14 Tagen bestraft. Hundekontumaz. Der Stadtmagistrat Celje Verlautbart: Da in der Nähe der Stadt neuerlich ein Fall von Tollwut aufgetreten ist, wird im Sinne de« § 42 de» Gesetze« vom 6. August 1896. R. G. Bl. 177, über den Bereich der Stadt Celje die Hundekontumaz verhängt. Alle Hunde müffen vv» heutigen Tage (4. Mai) an ausnahmslos so gesichert sein, daß jede Verletzung von Personen oder Tieren durch sie vollkommen ausgeschlossen ist. Die Hunde müssen bei Tag und bei Nacht angc-bunden oder so gesichert sein, daß sie nicht entlausen können, oder einen sicheren, da» Beißen verhin-dernden Maulkorb tragen; bezw. sie müssen von erwachsenen genügend starken Personen an der Kette oder einer genügend starke» Leine gesührt werden, wenn sie stch auf der Straße, in öffentlichen Lokalen, offenen Höfen, Stiegenhäufern, Gärten und dgl. be-finden. ES ist verboten, Hunde au« dem Bereiche der Stadt in ander« Orte zu bringen. Die aus-nahmsweise Bewilligung dazu erteilt bloß der Stadt-Magistrat und nur dann, wenn vom amtlichen Tier-arzte festgestellt wurde, daß sie vollkommen unver-dächtig find. ES ist verboten, Hunde tn öffentliche Lokale (Gasthäuser, Kaffeehäuser. Geschäfte. Fleisch-läden, auf den Marktplatz. inS Theater) mitzunehmen. Jede verdächtige Erkrankung eines Hunde« oder einer Katze Ist sofort dem amtlichen Tierarzt« zu melden. Der Wasenmeister hat den Auftrag, die Stadt ab-zugehe» und all« ungenügend gesicherten Hunde fest-zunehmen, um sie sofort zu vertilgen. Die aufge-griffenen Hunde werden unter keiner Bedingung den Eigentümern zurückgegeben und diesbezügliche Gesuche nicht angenommen. Uebertretungen dieser Kund« machung werden nach den Bestimmungen des § 63 de« angeführten Gesetzes bestraft. Saisoneröffnung in RogaSka Sla-Lina. SuS dem Kurorte Rogaska Slatina wird un« geschrieben: Am 14. b. M. werden sich die Pforten der hiesigen Bäder und Hotels eröffnen, um den Gästen, die heuer hoffentlich zahlreicher al« im vorigen Jahre unseren Kurort besuchen werden, Heilung und Verpflegung zu bieten. Die KurhauSiestauration und das Kaffeehaus, bereu Führung auch in dieiem Jahre in den bewährte» Händen des Herrn M. Marti-novic, Pächters des Hotels Union in Celje, liegt, werden am gleichen Tage den vollen Betrieb wieder aufnehmen. Zur Eröffnungsfeierlichkeit, die im Kur-reftauraut stattfinden wird, wird Herr Martinoviö sein im Hotel Union in Celje besten« einziführte« und beliebtes HauSorchester mitbringen. Wer einen schönen Maiausflug machen will, versäume die Ge-legenheit nicht und besuche unseren herrlichen Kurort. Option. Wie auS Beograd berichtet wird, müffen alle Nichtflawen, die seit dem Jahre 1910 auf dem Territorium des jetzigen jugoslawischen Königreiche» leben, bi« zum 25. Juni L I. ein Gesuch mit den ersorderlichen Dokumenten einreichen, sall« sie jugoslawische Staatsbürger werden wollen. Das staatliche Vergbauamt in Eelje soll, wie die Marburg«? Zeitung au« authentische? Quelle ersahreu haben will, von Celje nach Mari-bor verlegt werden. ^ Neue direkte Züge. Mit 1. Juni werden zwei neue direkte Züge eingesührt werden, und zwa? ein Expreßzug Beograd-Budapest-Wien-München und ela Schnellzug Beograd-Budapest-Prag. Der erste Zug wird jeden Montag, Mittwoch und Freitag um 11-35 Uhr vormittag» von Beograd abgehen, wo die Linien AthenPrag und lkonstantinopel Wien an ihn Anschluß haben. In Wien wird er mit dem Orient-Expreß Bukarest.Wien-Pari« und dem Expreß-zug Kmistantinopel-München vereinig». Der Gegen-zug trifft DlenSrg, Donnerstag und SamStaz um 6.05 rachnn>l gS in Beograd ein. Der Sch-.ellzug Beograo-Prag wird D!en«rag, Donnerstag, SamStag uud Sonntag um 7-50 Uhr von Beograd abgehen und der Gegenzug Dienstag, Mittwoch, Freitag und Eonn'ag um9*15 Uhr abends in B«ograd «tauften. Im Juli dürften beide Züge bcreits täglich verkehien. «cttc 4 füllet Zeitung Monaet 38 Saab« ^c'frö?5A Dos reinweisse Licht macht die gasgefüllte Osram-Nifra-Lampe CLrs>?~ PZ zur bevorzugten ^ M Lichtquelle i v\ r^" ^ Vi 11 in i II i ■ ■ i i II»! rf. »«•»•«« ■»•**• Der Ljubljanaer Ehemann Josef Smkovcc soll vor einigen lagen von Räubern über, fallen worden sein, die ih« 7000 Aronen abnahmen. Da der Mann nicht auf der Polizei erscheinen wollte, kam die zu ih« und stellte fest, daß ihm außer einem tüchtigen Katzenjammer nicht« fehlte. Den Uetnfall erfand er, um vor seiner gestrengen Ehe-häls.e bestehen zu können. Doppelfprachigkelt in Serbien. Einer Meldung der Ljubljanaer Jugvslavija zufolge »er-wendet ba8 Postamt in Obrenovac noch immer den doppelsprachigen Poststempel mit der Aufschrift „Obrenowatz". Lehrmittel al« Kriegsentschädigung. Z« Unterrichtsministerium fand dieser Tage eine Konferenz der Geltionschef» statt, deren Aufgabe eS ist, eine Liste von Lehrmitteln aufzustellen, die in Deutschland auf Rechnung der Reparationen für Volk«- und Bürgerschulen bestellt werden sollen. Der Wert der deutschen Sprache. Die tschechisch nationalistisch'' Prager Tribuna begrüßt e«, daß in der Tschechoslowakei die deutsche Sprache al« Pflichtgegenstand in den tschechischen Schulen und die tschechische Sprache in den deutschen Schulen eingeführt werden soll. Jeder, der »it jungen Ab« solventen der tschechischen Mittelschulen in letzter Zeit in Beziehung trat, fei traurig überrascht war« den von ihrer sast völligen Unkenntnis der deutschen Sprache. Abgesehen davon, daß die deutsche Sprache eine Weltsprache ist, waren für diese Leute alle Quellen der deutschen Wissenschaft. Technik usw. ver« schloffen, ohne deren Kenntni« ein gebildeter Mensch der Jetztzeit nicht bestehen könne. Seinerzeit wurde da« Losungswort ausgegeben, an Stelle de« Deutschen den Unterricht in der franzistschen Sprache einzu-führen. Wenn auch die Bedeutung Frankreichs nicht unterschätzt werden dürfe, sei e« doch sicher, daß in der Welt die französische Sprache durch die englische und deutsche Sprache ersetzt werde. Da« Französische werde allerdings dank seiner unnach-ah«lichen Finessen noch lange die Diplomatensprache bleiben, aber man lerne fremde Sprachen doch nur zum latsäch-lichen Bedürfnis. «Geographisch, politisch und wirtschaft-lich sind wir," sagt da» Tsche-chenblatt, «im bedeutenden Maße an Deutschland ge-bunden und enge Beziehungen find ohne Kenntnis dieser Sprache undenkbar." Amerikanische „Unsterblichkeit". Die New-Yorker Monatsschrift Banity Fair forderte zehn bekannte amerikanische Literaten aus, sich über die Bedeutung von 200 berühmten Persönlichkeiten zu äußern. Die Schätzung sollte durch da« Borsetzen einer Lahl von 0 bis 25 mit dem Borzeichen PluS oder MinuS erfolgen. Slfo sollte + 25 den Gipfel der Berdienststite und — 25 daS Gegenteil darstellen. Eine Null sollte bedeuten, daß die betreffende Per-sönlichkeit dem Kritiker unbekannt, gleichgültig oder sonst irgendwie noch nicht abschätzbar sei. In der Liste errang den ersten Preis der Unsterblichkeit Shakespeare, nämlich 22*/» von den möglichen 25. Ihm folgten Goethe. Anatole France, Beet» hoven, Nietzsche, Wagner, Leonardo da Vinci, Charlie Chaplin, Flaubert, Aristoteles, Plato, George Washington und Walt Whitman. Die Zahl der Berühmtheiten, die mit einem Minuszeichen ver-sehen wurden, beträgt 56. Darunter Woodrow Wilson, Theodore Roosevelt, Waller Scott, de Ba-lera, St. Paul, Bryan und NorthcUffe. St. Augustin und Lenin figurieren in der Nullklasse. Ein Fall von unerhörter Gedächtnis-Kraft. In der Aprilsitzung der Berliner meteoro-logischen Gesellschalt gab ein Beamter der Preußischen Staatsbibliothek, Lizentiat O. Schröder, den der-sammelten Fachmännern aus dem Gebiete der Wetter-künde eine verblüffende Probe seines fabelhaften Gedächtniffe« für die Witterungsvorgänge in Berlin feit de» Jahre 1885. Auf die zahlreichen Fragen, die von den verschiedensten Seiten an ihn gestellt wurden, konnte er sofort, ohne sich zu besinnen, den Wochentag dt« genannten Datum!, die Mondkonstei» lation und den Verlauf der Witterung bis in die kleinsten Einzelheiten, wie z. B. Art der Bewölkung, Zeit etwaiger Regen« und Schneesälle, ziffernmäßige Angaben der Lufttemperatur usw. auszählen. So antwortete er, um nur ein Beispiel anzuführen, auf die Frage nach dem Wetter am II. April 1909: „Sonntag. Sehr schöner, sonniger Tag. Recht war». 21 Grad. Gegen Abend Bewölkung und dann Ge-witter. da« bi« zu« nächsten Tage dauerte." DaS recht lebhafte Kreuzverhör, in da« ihn die Meteoro- eist« kalender- logen, mit den Listen ihrer Wetteraufzeichnunge« in der Hand, nah«en, zeitigte keinen einzigen B^fager und endet» mit rückhaltloser Anerkennung und Be, wunderung. Ferner wurden auch Schilderungen deS WitterungSverlaufe« einer sortlaufenden Reche von Tagen verlangt, z. B. für die letzte Novemberwoche 189V, die Schrader durchaus zutreffend folgender-maßen beantwortete: „23. Sehr schlecht (Totensonntag), e» hat sast dauernd geregnet. Barometer ging sehr tief. — 24. Sehr schlecht, Schnee und Regen zu-fammen und Sturm. — 25. Früh trat ein« Wendung ein, leichter Frost. 4 Grad, klarer Himmel. — 26. Sehr klare Nacht. Vormittags wolkig «it leichte» Schneesall. Temperatur —8 bis —9 Grad. Der Abend ganz klar, die Temperatur geht auf —10 Grad herunter und hielt sich zwischen —9 und —10 Grad bi« zum 27. — 28. War eigentlich ganz klar, schöner Mondschein. Die Kälte ließ etwa» nach. — 29. und SO. Trübe bei immer nachlassendem Frost, —4 bi» —9 Grad." Da« Wettergedächtni« umspannt einen Zeitraum von insgesamt 14.000 Tagen und der Fall wird für Menschen »it nor»alem Gedächtnis dadurch noch rätselhafter, daß Herr Schrader die Wetteroorgänge nicht etwa aufgezeichnet, sondern seit seinem zehnten Lebensjahre im Gedächtnis behalten hat. Seine Erinnerung knüpft vor allem an die Mondstellungen an, die er im Sei artig vor sich sieht. Dt« Frauen im tschechischen Staats, dienfte. In der Tschechoslowakei sollen Frauen m Zukunft in den Aemtern an zweite Stelle gesetzt und nur al» Hilfskräfte verwendet werden. Im all-gemeinen sollen Frauen zum Kanzleidienste nur dort zugelassen werden können, wo e» keinen qualifizierten männlichen Bewerber gibt, beziehungsweise wo ihre Zahl unter fünf Sechstel der fystemisierteu Stellen gesunken ist. Ueberdie» können Frauen in Beamten-stellen nur dann eingesetzt werden, wenn sie sich schriftlich verpflichten, daß sie sich allen künftigen Vorschriften, durch die daS Dienstverhältnis der Frauen bei den Behörden geregelt wird, fügen. Der Holländer in Prag. In der Prager Bohemia schreibt ein Prager: Gestern sprach mich eln sehr gut aussehender Herr an. Auf Englisch. Er wollte allerlei wiflen und ich radebrechte ihm die Antwort, so gut e« gehen wollte. Einmal streute ich au« Verlegenheit um den englischen Ausdruck ein deutsche» Wort ein. „Oh, Sie sprechen Deutsch/ fing sofort der vermeintliche Engländer mich ab. „Da können wir ja Deutsch sprechen." Und e« ergab sich, daß der Engländer ein Holländer war, der tschechisch nicht konnte und deutsch zu reden sich nicht mehr getraute, weil er, namentlich mit den Straßenbahn-schönern, in den zwei Tagen feiner Anwesenheit schlechte Erfahrungen gemacht hatte. „Man glaubt hier," meinte er, „daß wir Fremden erst Tschechisch lernen sollen, ehe wir nach Prag reisen. In «einer Heimat würde man niemand zumuten, wegen ein paar Wochen Studienaufenthalt Holländisch zu lernen. Dazu kennen wir den kleinen Wirkungsbereich unserer Sprache zu gut. Ja Holland spricht auch nach dem Krieg jedermann gern Deutsch mit Fremden/ Da gab ich ihm den guten Rat, auch fernerhin erst englisch oder französisch anzufangen; dann nämlich pflegt man sich immer gern auf Deutsch zu einigen. Die Firma Champagner- nnd Weinkellereien (Notar Bon vier in Gornji-Badgona akzeptiert per 15. Juni d. J. ein der slowenischen nnd deutschen, womöglich auch der kroatischen Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtiges FrUuleln als Kontorbeamtin. Dieselbe muss längere Praxia im Bttrodienst nachweisen, für deutsche und sloveuische Korrespondenz, alle buchhalterischen und sonstigen Kontorarbeiten gut verwendbar sowie flinke Stenographin und Mascbin-tcbreiberin sein. Anbote mit bisherigen Tätigkeitsnachweis und Angabe der GebaltsansprOcbe bei freier Wohnung und Verpflegung im Hause richte mau an obige Firma. Kistentischler wird zur Erzeugung einer grösseren Partie Kisten gesucht. Anzufragen bei F. Turin, Qosposka ulica 22. • Heilpflanzen »Her Arten (Lindenblüten, Fllederblctten, Kamillen, Laubwerk, Wurieln etc.) kauft und Sammelanweisungen erteilt die Firma G. HOFFMANN & Co. Maribor, Kopitarjeva ul. 11. Filialen: Veliki Belkerek (Banat), Dresden A Serrestrasse 5, Timisoara (Bumunia) i Balmazujvaros (MldJirsU). 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Tagesordnung : 1. Bechenschaftsbericht und Genehmigung des Bechnungs-abschlusses. 2. Satzungsänderungen (§§ 12, 17, 27, 28, 29, 30, 32). 3. Neuwahl des Ausschusses. 4. Allfälliges. Sollte die Versammlung nicht beschlussfähig sein, so findet die neuerliche Versammlung am glei6hen Tage, am gleichen Orte, mit der gleichen Tagesordnung um '/,9 Uhr abends statt, die bei jeder Stimmenzahl beschlussfäbig ist. (§ 16 der Satzungen.) Der Vereinsausschuss. Drucker, Beileget und twauft^tber. ükirinAbuäb udetei ,4ele)o" tu ifctijt. — B»ra»m>»rUtch«r Gchristteiter: Z:o»> Schauer.