Laibacher Organ des krainischen Landes - Lehrerrereins. Erscheint am 10. und 25. jedes Monats. Vereinsmitglieder erhalten das Blatt gratis. Sechster «Xahrg-ang;. Pränumerazionspreise: FürLaibach: Ganzjähr. fl. 2-60, halbjähr. fl. 1*40.— Mit der Post: Ganzjähr. fl. 2*80, halbjähr. fl. 1*50. Expedizion: Buchdruckerei lg. y. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. Inserate werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Rezension werden franko erbeten. Mit dem heutigen Tage tritt die „Laibacher Schulzeitung“ in ihren sechsten Jahrgang Wenn schon an und für sich die Schwierigkeiten und Hindernisse namentlich in materieller Beziehung nicht unbedeutende sind, die der Herausgabe einer pädagogischen Zeitschrift entgegenstehen, so ist dies in um so grösserem Masse in unserm engeren Vaterlande Krain der Fall, wo die Aufmerksamkeit so vieler durch politischen und nazionalen Parteihader von einem Unternehmen abgelenkt wird, das mit beiden nichts zu schaffen haben will Wir können zu jeder Zeit die traurige Wahrnehmung machen, dass bei uns in Krain jedem Vereine, jeder öffentlichen Unternehmung, sei sie auch noch so edler Natur, mit Gewalt ein politischer Anstrich aufgedrängt wird, an welchem schon manche Tat gleich in ihrem Keime erstickte. Dass es auch uns in den ersten Jahren unserer Tätigkeit nicht anders ergangen, dass unserem Vereine ein politischer Charakter zugeschrieben wurde, u. dergl. mehr, ist noch jedermann erinnerlich. Wenn wir uns nun trotz alledem in der angenehmen Lage befinden, mit Befriedigung auf eine bereits fünfjährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken zu können, so kann dies nur darin seinen Grund haben, dass der krainische Lehrerverein und sein Organ, die „Laibacher Schulzeitung“, ihre Aufgabe erfasst und derselben auch gerecht geworden sind. Hierin liegt auch die Ursache, dass die böswilligen Angriffe, denen unser dem allgemeinen Besten gewidmetes Unternehmen anfänglich ausgesetzt war, aufgehört und dass die verleumderischen Stimmen, die sich gegen uns erhoben, allmälig verstummten; auch bei unsern ausgesprochenen Gegnern haben wir uns durch unsere unerschütterliche Konsequenz die Achtung erkämpft, die uns von Anfang an gebürte. Und so wollen wir auch im sechsten Jahre unserer Tätigkeit das Ziel, das wir uns gesetzt — die allseitige Hebung des krainischen Volksschulwesens auf Grund unserer Gesetze, — nicht aus dem Auge verlieren und mit allen uns zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln anstreben. Sollen wir aber nicht erlahmen inmitten der Arbeit, sollen wir mit ungeschwächtem Mute an unserm erhabenen Werke fortschaffen, so bedarf es der Mitwirkung der gesummten Lehrerschaft Krains. Wie bisher, werden wir auch fernerhin allen Erscheinungen auf dem Gebiete des Volksschulwesens überhaupt, wie denen unserer engern Heimat insbesondere, allen diesbezüglichen Gesetzen und Verordnungen, den vorhandenen Uebelständen und dergl. unsere besondere Aufmerksamkeit schenken. Indem wir allen unsern Mitgliedern, Mitarbeitern. Korrespondenten und Abonnenten für das Interesse, das sie uns bisher schenkten, hiemit unsern wärmsten Dank aussprechen, Unseren Gesinnungsgenossen! stellen wir gleichzeitig auch die Bitte an sie, der Sache, der wir alle, jeder nach seinen Kräften, dienen wollen, nicht untreu zu werden und die „Laibacher Schulzeituug“ mit Berichten über allerlei Schulangelegenheiten nach Möglichkeit zu unterstützen. Auch an alle unterstützenden Mitglieder ergeht hiemit die Bitte, uns ihr Wolwollen noch fernerhin zu erhalten. Laibach, 10. Jänner 1878. Die Vereinsleitung. Ueber das Strafrecht in der Schule. Von Job. Gruber, Fachlehrer in Ried. Vorüber sind die Tage der vorjährigen Laudes-Lehrerkonferenzeu und heimgekehrt sind die wackern Vertreter der Lehrer, voll des befriedigenden Bewusstseins, mit Kraft und Energie eingetreteu zu sein für die Interessen der Schule, für das Wol ihrer Kollegen. Tage angestrengter intensiver Arbeit waren es; es waren Tage, wo der Kern der Lehrerschaft eingetreten ist für das, was ihre Ueberzeugung war. Lebhafte, mit Eifer geführte Debatten entspannen sich und wurden mit ausdauerndem Mute zu einem meist befriedigenden Ende geführt; und besonders war es die Schul- und Unterrichtsordnung, welche die Geister mächtig in Bewegung setzte und die Konferenzen zu einem geistigen Wahlkampfe gestaltete. Kein Paragraph hat jedoch die Lehrerschaft mehr in Aufregung gebracht, als der über die körperliche Züchtigung, und keiner hat mehr Gelegenheit zu Ausfällen gegen den Lehrstand sowol in klerikalen wie in liberalen Blättern gegeben, wie dieser. Und doch mit Unrecht. Wie bekannt, haben sich mehrere Landes-Lehrerkouferenzen, dem Drange der Ueberzeugung mehr als dem Rufe der Modernität folgend, für die Beseitigung desjenigen Passus im Paragraphe 24 ausgesprochen, der die körperliche Züchtigung unter allen Umständen aus der Volksschule ausschliesst. Darüber entstand nun ein grosses Geschrei über „Wiedererstehen des Haslingers“, über „Prügelstrafe“ u. s. w.; und doch waren alle diese Auslassungen unberechtigt und sind nur ausgestossen worden ohne Nachdenken, ohne Ueber-legung; man hat einfach das Kind mit dem Bade verschüttet, man hat eine Uebereiluug getan. Man bedachte dabei nicht, dass die Lehrerschaft im ganzen und grossen bei Fassung des erwähnten Beschlusses nicht im geringsten auf die Wiedereinführung der körperlichen Strafen hinzielte, sondern nur den Wegfall eines die Autorität der Schule verletzenden Passus anstreben wollte. Die Lehrerschaft ist nicht begeistert für, sondern sie perhorresziert im Prinzipe die körperliche Züchtigung, tritt aber entschieden für die Streichung des diesbezüglichen Passus ein, weil sie darin keine Einführung der körperlichen Strafe, von der ja nirgends die Rede ist, erblickt; weil ferner ohnehin Bestimmungen folgen, die von den erlaubten Strafen handeln, und weil das bürgerliche Gesetzbuch einer etwaigen Ausschreitung seitens der Lehrer auch ohne diesen Passus Grenzen setzt. Es fällt dadurch auch die Behauptung weg, dass man sich Thür und Thor zur freien Handhabung der körperlichen Züchtigung öffnen wollte. Wenn die Lehrer die körperliche Züchtigung hätten einführen wollen, so würden sie sich gewiss wenigstens für die beschränkte Anwendung derselben bei vorsätzlicher Bosheit und Renitenz ausgesprochen haben. Sie haben dies aber nicht getan — obschon es Fälle gibt, wo die körperliche Strafe eine eiserne Notwendigkeit ist, — weil sie Freunde der Humanität sind, und zwar ebenso gute, wenn nicht bessere, als diejenigen es sind, die durch ihre Ausfälle das Ansehen des Lehrstandes herabgedrückt, die nichts eiligeres zu tun gehabt haben, als die Lehrer zu Prügelpädagogen zu stempeln ; sie haben es nicht getan, um ihren Gegnern keine Waffen in die Hand zu drücken. Schon der Ausdruck „Prügel“ ist nichts weniger als rücksichtsvoll. Selbst diejenige Frak-zion unter den Lehrern, die in dringenden Fällen zu einer körperlichen Strafe greifen würde, denkt auf nichts weniger als auf einen Stock oder auf einen Prügel. Ein massiger Streich mit der Hand oder mit einer Rute mit Mass und Ziel ist keine Prügelstrafe, dies ist nur eine Züchtigung, die in Fällen, wo die Schüler von unverständigen Eltern oder anderseits gegen ihre Lehrer gehetzt werden, nicht mit Disziplinarbehandlung des letztem bestraft zu werden braucht. Doch hinweg mit diesen Reflexionen! Fast möchte es scheinen, als sei ich ein Freund des „Staberls“ oder der Rute. Weit entfernt davon; mein und meiner Gesinnungsgenossen Wunsch ist nur die Streichung des verhängnisvollen Passus. Ich wollte nur hindeuten, wie gerne man bereit ist, alles zu übertreiben, wenn es sich um Angriffe auf den Lehrstand handelt. Vorhin ist erwähnt worden, dass dieser Passus dem Ansehen des Lehrstandes, der Autorität der Schule schade. Und fürwahr, ein wahrer Krebsschaden ist er für uns, schon manches Unheil war in seinem Gefolge, auch Lehrerleben hat er bereits gefordert. Und worin liegt das Uebel? Darin liegt es, dass böse, verwahrloste Buben, deren es besonders in grossem Städten noch mehr gibt als auf dem Laude, wissen, dass ihnen unter keiner Bedingung etwas geschehen darf, und glauben, sie können gehorchen, wenn es ihnen gefällig ist. Solchen ist dieser Passus ein Geleitsbrief, ein Freipass für alle losen Streiche. Das Bewusstsein der Straflosigkeit ist es, was solche Buben verwegen macht. Sie fühlen sich als freie Staatsbürger und glauben, alles sei nun erlaubt, während sie später als Lehrjungen den Meister und sogar den Gesellen gar gut als eine höhere Autorität anerkennen und sich vor derselben beugen. Wenn sie von diesem Passus nichts wüssten, stünde gar manches anders. Die körperliche Züchtigung kann deshalb noch immer ein grosses Verbot für den Lehrer sein und bleiben, aber die Schuljugend braucht es nicht zu wissen, in der öffentlichen Unterrichtsordnuug braucht dies nicht zu stehen. Der Lehrer wird bei seinen Schülern viel mehr an Ansehen gewinnen, er wird sich viel leichter deren Liehe zu erwerben im Stande sein, wenn sie wissen, dass er nicht deshalb zu keiner Zuchtrute greift, weil er nicht darf, weil es ihm streng verboten ist, sondern deshalb, weil sein Herz ihn zu einer freundlichen und humanen Behandlung drängt. Gewinnen die Schüler die Ueber-zeuguug, dass der Lehrer sie züchtigen darf, aus Humanität, aus Liebe zu ihnen jedoch von seinem Rechte keinen Gebrauch macht, so hat dies einen unendlich hohem Wert, als wenn sie wissen, er darf sie unter keinen Umständen berühren, ohne fürchten zu müssen, dadurch in Disziplinaruntersuchung zu geraten. Als dieser Passus zuerst in den Zeitungen erschien, war grosser Jubel in jugendlichen Kreisen, und Knaben, die früher ordentlich und gesittet, waren nun wie verändert. Sie hatten z. B. den gleichen Lehrer wie früher; er wirkte bereits seit einer Reihe von Jahren mit pädagogischer Geschicklichkeit; kein Streich, nicht der leiseste, entfuhr je seiner Hand; er war geliebt und geachtet in allen Kreisen als ein humaner, biederer Mann. Und siehe da, seit dem Geburtstage dieses Passus war sein Himmel getrübt und Klage auf Klage entfuhr seinen Lippen. Hat etwa dieser Pädagog in seinem Eifer nachgelassen, ist er etwa in seinem Berufe lauer geworden ? 0 nein! Nach wie vor arbeitete er eifrig im Weinberge der Schule, aber dieser Passus, das dadurch bei den zur Ausgelassenheit geneigten Schülern hervorgerufene Bewusstsein der Straflosigkeit war es, was diesem Manne das Leben verbitterte. So im Orte A. Im Orte B wirkte auch seit einer Reihe von Jahren ein thätiger, berufseifriger Lehrer; eine Perle der Lehrerschaft war er, weit und breit im Lande als solche bekannt; er war ein Freund des Fortschrittes und der Freiheit, allerdings zum Entsetzen mancher Persönlichkeiten. Nie hatte er Anstände in seinem Berufe, willig und gern folgte die Jugend seinen väterlichen Weisungen. Der besagte Passus jedoch wurde für ihn recht verhängnisvoll. Das Bewusstsein der Straflosigkeit machte unter andern einen vielleicht dazu aufgeforderten Jungen so verwegen, dass er ihm eine gemeine Fratze schnitt. Der schon durch manche andere Fälle tief verletzte Lehrer war dadurch aufs höchste indigniert. Das Gefühl der Ohnmacht nun, das Bewusstsein, dass er diesem Buben machtlos gegenüber stehe, der Gedanke, dass bei einer Klage die Bevölkerung erwähnten Akt der Gemeinheit dahin entschuldigen werde, dass er den Kindern gegenüber zu wenig Autorität zeige, er, der doch stets so treu und eifrig war, erschütterte ihn so, dass er vom Schlage getroffen zu Boden fiel. — Factum est! — Und wer weiss, ob in den weiten österreichischen Landen solche Fälle nur vereinzelt Vorkommen; wer weiss, wie manches wackere Lehrerherz dieser Passus schon gebrochen hat! Es ist daher der Kuf nach Wegfall desselben nicht unbegründet, und es hat sich auch schon der vierte österreichische Lehrertag gegen denselben ausgesprochen, und auch der erste deutsche Lehrertag in Erfurt, wo die Elite der deutschen Lehrerschaft beisammen war. Kehr und Diesterweg und noch manche andere Koriphäen zählen zu unsern Gesinnungsgenossen. Alle diese sind sicher gewiegte Pädagogen; ihr Können ist sicher in jeder Beziehung ein erprobtes und gediegenes; sie sehen es ein, dass die Macht des Blickes, das imponierende Auftreten des Lehrers bei den vielen dem Lehrberufe entgegenwirkenden Faktoren oft nicht ausreicht, am wenigsten aber dann, wenn ein solcher Passus, wie der mehrmals erwähnte, der ausgelassenen Jugend einen Freibrief ausstellt. Wir österreichische Lehrer wollen noch einen Schritt weiter gehen; wir wollen keine körperliche Züchtigung, wir wollen ohne dieselbe die Jugend beherrschen, wir wollen stets entschieden für Fortschritt und Freiheit, für die reale Humanität eintreten: auf den Wegfall des Passus konzentriert sich aber dennoch unser Wunsch, und wir erblicken darin ein Vertrauensvotum für uns, was wir unter allen Umständen rechtfertigen und wofür wir mit aller Kraft einstehen werden. So gut es eine Korpsehre bei andern Ständen gibt, besteht eine solche auch in unsern Kreisen; es gibt auch eine Lehrerehre. Die Lehrerschaft im grossen und ganzen ist gut und wird gut bleiben; und je mehr derselben Vertrauen entgegen gebracht wird, um desto mehr wird es sich dieselbe zur Ehrensache machen, dasselbe im vollsten Umfange und glänzend zu rechtfertigen. Der etwaige Einwand, dass in der vormailichen Zeit nirgends ein solcher Passus gestanden ist und dennoch, was leider allzu wahr ist, in manchen Schulen das Züchtigungsrecht misbraucht worden ist, hat zu wenig Stichhältigkeit, als dass man daraus folgern könnte, dass das Entgegenbringen des Vertrauens in die Humanität des Lehrstandes Schiffbruch leiden würde. Der Geist der Zeit hat sich allerorts siegreich Bahn gebrochen; allerorts kann ein Aufschwung zur Intelligenz und Humanität konstatiert werden, und nur der Lehrstand sollte zurückgeblieben sein, nur dem Lehrstande sollte es an Kraft fehlen, seine Fittiche zu entfalten, um der vorwärts schreitenden Bildung würdig nacheifern zu können ? Wir sind berufen, Pioniere der Zukunft, Bahnbrecher der Neuzeit zu sein; in unsern Händen befindet sich die werdende Menschheit, die künftige Generazion, aus unsern Händen soll sie einem Phönix gleich hervorgehen, und dieser Aufgabe fühlen wir uns gar gut bewusst und werden sie um so sicherer erfüllen, je mehr in unsere Kraft Vertrauen gesetzt und je mehr die Hemmnisse beseitigt werden, die dem Gelingen unserer Arbeit hindernd noch zur Seite stehen. Beharren wir also noch fernerhin auf unserer Ueberzeugung und folgen wir nicht den Rufen einer nur idealen Humanität, die den Kindern alles geben, uns aber alles nehmen will. Zum landwirtschaftlichen Unterrichte. Sollen Obstbäume im Frühjahre oder im Herbste gepflanzt werden? Eine endgiltige Beantwortung dieser Frage zugunsten der frühen oder späten Jahreszeit kann nicht wol gegeben werden, da das Erfordernis einer Frühjahrs- oder Herbstpflanzung lediglich von den lokalen Verhältnissen abhängig ist. Deshalb ist es leicht möglich, dass an einem Orte die Herbstpflauzung stets gute Resultate erzielt, während anderen Ortes nur Misserfolge damit aufzuweisen sind. Im allgemeinen gedeihen die Frühjahrspflanzungen, vorausgesetzt, dass sie rechtzeitig vorgenommen werden, besser als Pflanzungen im Herbste. Kann jedoch anderseits die Herbstpflanzung so zeitig ausgeführt werden (von Ende September bis Mitte Oktober), dass die gesetzten Bäume noch neue Wurzeln bilden können, so werden diese im Frühjahre kräftiger treiben als solche, die zu dieser Zeit erst gesetzt wurden. Auf schwerem, bündigem und feuchtem Boden ist die Pflanzung immer im Frühjahre zu bewerkstelligen, denn in solchem ist während des Winters stets ein Ueberschuss an Feuchtigkeit vorhanden, welcher den Wurzeln der ueugepflauzten Bäume schädlich ist. Hingegen auf lockerem, leichtem, sandigem, trockenem und durchlassendem Boden ist die Herbstpflanzung vorteilhafter, da in diesem den Bäumen die vermehrte Winterfeuchtigkeit zustatten kommt und ein schnelles Bewurzeln stattfindet. Bei der Frühjahrspflanzung auf den letzterwähnten Bodenarten, welche möglichst früh, keinesfalls noch nach Mitte April stattfinden soll, müssen die Bäume bei anhaltender Trockenheit zeitweilig begossen werden. Wie soll der Baum gesetzt werden? Es muss die zum Setzen eines Baumes erforderliche Grube durchschnittlich l'/s bis 1 Vs Weite bei einer Tiefe von 60 bis 10% erhalten. In sehr gutem, tiefgründigem Ackerlande kann die Grube auch etwas kleiner gemacht werden, hingegen in geringem Boden oder solchem mit schlechtem Untergründe muss sie noch tiefer und weiter ausgehoben werden, um den Boden durch Zufuhr nahrhafter Erde genügend verbessern zu können. Die Gruben sollen zur Frühjahrspflanzung schon im Herbste oder Winter ausgeworfen werden, damit die Erde längere Zeit dem Einflüsse der Luft und Witterung ausgesetzt ist, wodurch sie mürber und milder wird. Dort, wo schlechter Untergrund ausgehoben wird, hüte man sich, diesen ganz zu entfernen und durch andere Erde zu ersetzen. Es glauben viele dem Baume etwas besonders Gutes zu thun, wenn sie die Pflanzgruben durchaus mit guter Ackererde anfüllen. Naturgemäss wird der Baum dadurch in den ersten Jahren kräftig, ja üppig wachsen, nemlich so lange seine Wurzeln den Raum der Grube nicht überschreiten und die zugesetzte Erde ihm noch genügende Nahrung bietet. Aber sobald diese erschöpft ist und die Wurzeln in das ursprüngliche geringe Erdreich eindringen müssen, wird in dem Wachstume des Baumes plötzlich ein Stillstand eintreten. Der Baum fängt an zu kränkeln, blüht überreich, wird dadurch noch mehr entkräftet, und die endliche Folge ist das Absterben des Baumes. Deshalb darf bei schlechtem und geringem Untergründe die aus den Pflanzgruben gehobene Erde nie ganz, sondern nur zur Hälfte entfernt werden. Die zur Verbesserung bestimmte gute Acker- oder Komposterde aber ist mit dem zurückbleibenden Teil durch mehrmaliges Durcheinanderschaufeln gut zu vermengen, ehe das Setzen der Bäume vorgenommen wird. Einige Tage vor dem Setzen der Bäume werden die Gruben mit der ausgehobenen oder zubereiteten Erde zu s/s gefüllt, damit sich diese früher etwas in der Grube setzen kann. Die Wurzeln des zu pflanzenden Baumes sind, ehe man sie in die Erde bringt, an den durch das Ausheben beschädigten und abgerissenen Teilen glatt zu schneiden, auch die Zweige sind etwas einzustutzen. Der Baum selbst darf nicht tiefer in die Erde gesetzt werden, als er früher darin stand. Der Wurzelhals des Baumes, d. i. der unmittelbare Teil über den oberen Wurzeln, darf nicht in die Erde kommen, sondern er muss so weit frei bleiben, dass die oberen Wurzeln nur ein oder zwei Zentimeter hoch mit Erde bedeckt werden. Ein zu tiefes Setzen der Bäume ist der gröbste Fehler, welcher bei dem Pflanzen gemacht werden kann, er ist die Ursache einer Menge Krankheiten, sowie oft der Unfruchtbarkeit des Baumes. Da die durch das Auswerfen der Grube gelockerte Erde einen grösseren Raum als früher einnimmt, setzt man den Baum eine Handbreit höher, als der Rand der Grube ist, wodurch er nach dem Sinken des Erdreiches in die gehörige Höhe zu stehen kommt. Bei dem Pflanzen des Baumes wird zwischen die Wurzeln desselben möglichst lockere Erde geschüttelt, damit sich alle Räume dazwischen füllen. Bei grösseren Bäumen wird die Erde durch Begiessen dazwischen geschwemmt. Nach dem völligen Anfüllen der Grube muss die Erde noch um den Baum herum sanft angetreten, nicht angestampft werden. Die über dem Niveau des Grubenrandes lagernde Erde wird derart auf der Grube ausgebreitet, dass sie eine tellerartig vertiefte Scheibe um den Stamm herum bildet. Sollte die Erde zur Zeit des Pflanzens trocken sein, so muss nach Anfertigung der Scheibe um den Baum noch einmal gehörig begossen werden. Der dem Baume nötige Pfahl muss vor dem Setzen eingeschlagen werden; doch darf das An binden nicht sogleich, sondern erst einige Tage später geschehen, bis sich die Erde und mit dieser der Baum gesenkt hat. Jeder frisch gepflanzte Baum verlangt Schutz und Ruhe für seine Wurzeln, deshalb müssen auch schon sehr erstarkte Bäume noch Pfähle erhalten, da sonst der durch den Wind oder andere Ursachen bewegte Baum in seiner Neubewurzelung beunruhigt wird. Noch sei hier bemerkt: je jünger die zu setzenden Bäume, desto leichter wachsen sie an und desto kräftiger sind die neuen Triebe. Es liegt kein Vorteil darin, alte, schon der Schule entwachsene Bäume zu setzen, denn diese brauchen oft Jahre, ehe sie sich wieder erholen, während junge Stämme durch das Verpflanzen kaum gestört werden und solche ältere bald im Wachstums überholen. Welche Form sollen die Mutterbäume des Schulgartens haben? Eine der Hauptaufgaben der Schulgärten besteht in der Anzucht von Obstbäumen. Es soll daher der vorhandene Raum auch nur dazu benützt werden. Unerlässlich jedoch ist es, dass auch die Mutterbäume der zu führenden Obstsorten darin Aufnahme finden, und zwar so, dass sie möglichst wenig Raum für sich beanspruchen. Hierzu eignet sich daher auch nur die Zwergform in Pyramiden oder am freistehenden Spalier, denn wollte man die Mutterbäume in Hochstämmen darin anpflanzen, so würden diese schon nach wenigen Jahren den Garten für sich allein in Anspruch nehmen. Es soll deshalb auf keinen Fall die Anpflanzung von Hochstämmen gestattet werden, denn die Mutterbäume werden nicht zum Zwecke eines Obstertrages gepflanzt, sondern sie sollen nur das nötige Material an Reisern aus einer sicheren Quelle liefern. Zudem haben die Zwergformen noch den Vorteil, dass sie sehr bald tragen und dadurch die Kenntnis der Früchte auch bald ermöglichen, behufs des Reiserschneidens aber zu jeder Zeit leicht zugänglich sind. Zur Spalierpflanzung, wozu auch die Mauern von Gebäuden benützt werden können, eignen sich freilich nicht alle Obstsorten, weshalb die dazu tauglichen am Schlüsse durch Sp. bezeichnet werden. Der geeignetste Raum im Schulgarten für die Mutterbäume sind die beiden Seiten des Hauptweges, wo auf jeder Seite ein Meter breit Land zur Anpflanzung derselben reserviert wird. Hier können diese in Abständen von zwei Meter untereinander gepflanzt und dem späteren Ueberschreiten des ihnen zugemessenen Raumes durch das Messer begegnet werden. Welche Obstgattungen und Sorten soll der Schulgarten anziehen ? Hinsichtlich der Gattungen hängt dies hauptsächlich von der Bodenart und örtlichen Lage ab, ob die eine oder die andere besser gedeiht. Es ist daher sehr wichtig, von vornherein darauf zu achten, damit nicht durch unnütze Versuche nutzlose Auslagen gemacht werden. Der Apfelbaum liebt einen fruchtbaren, bündigen, schweren, feuchten, doch nicht zu nassen Boden und kann auch noch da, wo derselbe nicht gerade sehr tiefgründig ist, mit gutem Erfolge gezogen werden, da sich seine Wurzeln mehr an der Oberfläche ausbreiten. Wie der Boden so auch die Qualität der Früchte. Es erlangen deshalb die gross-früchtigen, edlen Tafelsorten nur in gutem, tiefgründigem Boden ihre volle Güte und Ausbildung, während Sorten von mittelgrosser oder kleiner Form auch noch in geringeren und trockeneren Bodenarten gut gedeihen und voll ausgebildete Früchte liefern. Der Birnbaum beansprucht jedoch einen kräftigen, tiefgründigen Boden und gedeiht auch noch in trockenen Lagen vorzüglich, sofern das Land nicht zu mager ist. Stets feuchte oder gar zu nasse Bodenarten sind besonders den feineren Sorten ungünstig, deren Früchte demzufolge gering und unansehnlich werden. Im allgemeinen liebt der Birnbaum mehr ein warmes Klima Der Pflaumen bäum gedeiht zwar überall, selbst auf moorigem Boden, doch ist der Ertrag und die Qualität der Früchte immerhin sehr vom Standorte abhängig. Der Pflaumenbaum liebt eher ein mildes, warmes, als ein rauhes Klima, und nur die frühesten Sorten können noch mit Erfolg in letzterem gezogen werden. Auf keine andere Obstart ist die Feuchtigkeit des Bodens von so grossem Einfluss als auf diesen. In trockenem Boden wachsen die Bäume nur kümmerlich und bringen kleine, geschmacklose Früchte, während auf regelmässig feuchtem Boden oder an Bachrändern, wo die Wurzeln der Bäume mit dem Wasser in unmittelbare Berührung kommen, der Ertrag an schönen, grossen Früchten stets ein reicher ist. Auch sagt dem Pflaumenbaum eine sehr freie, hohe Lage nicht zu, zumal diese fast immer mit Mangel an genügender Feuchtigkeit verbunden ist, dagegen sind seinem Gedeihen niedrig gelegene, geschlossene und geschützte Lagen in Thä-lern besonders günstig. Der Kirschbaum ist in seinen Anforderungen an den Boden ziemlich anspruchslos. Er liebt mehr trockenen als feuchten Boden und gedeiht selbst noch recht gut auf steinigem Untergründe. Unbedingt verlangt er aber eine freie, offene Lage, wo er gehörig vom Winde geschüttelt wird, und gedeiht deshalb vorzugsweise in hoch gelegenen Gegenden gut. Es wäre deshalb vergebliche Mühe, wenn man in geschlossenen, feuchten Lagen oder auf nassem Boden Kirschen ziehen wollte. Die Bäume kränkeln da und leiden häufig von Frösten. Aus Vorstehendem ergibt sich für den denkenden Lehrer leicht von selbst, welche Gattungen er vorzugsweise in dem ihn anvertrauten Schulgarten erziehen kann oder soll. Es soll damit aber nicht gesagt sein, dass er sich nur auf Eine Gattung, sei es Apfel, Birne, Pflaume oder Kirsche, beschränken müsse. Nein, im Gegenteile, er soll von jeder Gattung etwas erziehen, nur in der Hauptzucht soll diejenige Gattung vorherrschen, welche nach seiner Erfahrung für die lokalen Verhältnisse am geeignetsten befunden wurde. Denn wie bei der Jugend durch die stets vor Augen befindliche Entwickelung der jungen Bäume ein regeres Interesse und Verständnis für den Obstbau und seine volkswirtschaftliche Bedeutung erweckt werden soll, ebenso soll ihr auch durch eine kleine Anzucht solcher Gattungen, welche nicht gedeihen wollen, praktisch vorgeführt werden, dass diese für die betreffende Gegend oder Lokalität nicht geeignet sind. ln Hinsicht auf die zu erziehenden Sorten jeder Gattung kann nicht genug gegen das Zuviel gewarnt werden. Nur zu leicht erwacht mit dem Interesse an der Obstzucht auch der Wunsch, möglichst viele Sorten kennen zu lernen und solche deshalb zu sammeln. Allein der Zweck des Schulgartens besteht nicht in der Heranbildung der Lehrer zu Pomologen, sondern er soll lediglich unter der Jugend und der Bevölkerung das Interesse und Verständnis für Obstzucht und deren Wert für die Volkswirtschaft befördern, sowie zur Verbreitung erprobter Obstsorten durch unentgeltliche Abgabe von Reisern und Bäumen an die Gemeinden zur eigenen Anpflanzung beitragen. Es dürfen deshalb nur wirklich erprobte Sorten, deren Früchte hinsichtlich ihrer Qualität und Dauer dem Landwirte einen gewissen Ertrag sichern, kurz solche, deren Früchte sich gut verwerten lassen, angeschafft und herangezogen werden. Es ist auch nicht gleichgiltig, welche Sorten und aus welcher Quelle diese bezogen werden, denn es handelt sich hierbei um Verbreitung ganz bestimmter Sorten, diese aber in möglichster Anzahl. Demnach ist es geboten, die Zahl der anzuziehenden Sorten möglichst zu beschränken und zwar so, dass ein Schulgarten, dem ja ohnehin kein gar grosses Areal zur Verfügung steht, von Aepfeln und Birnen je höchstens 10 Sorten führen dürfte, während für Pflaumen und Kirschen schon 3, höchstens 5 Sorten genügen sollten. Bei der Wahl der Sorten sind besonders von Aepfeln und Birnen die späten, resp. Wintersorten zu berücksichtigen, welche sich ihrer längeren Dauer halber leichter und besser verwerten lassen als Sommerfrüchte, welche bald verbraucht werden müssen und bei denen man nur in der Nähe grösserer Städte auf einen schnellen und sicheren Absatz rechnen kann. Von den Pflaumen sind vor allen die Zwetschken zu beachten, welche hier ohnehin gut gedeihen und stets einen sicheren Ertrag liefern. Nebenbei kann auch da, wo ein schneller Absatz zu ermöglichen ist, auf einige Frühsorten Rücksicht genommen werden. Hinsichtlich der Kirschen muss aber besonders darauf geachtet werden, dass die anzuziehenden Sorten verschiedene Reifezeiten haben, wodurch eine längere Ernte gesichert wird. Ebenso sind für hochgelegene, rauhe Lagen möglichst früh reifende und spät blühende Sorten zu wählen, da dort die Sommerfrüchte der klimatischen Verhältnisse wegen zu Herbstfrüchten, letztere aber zu Winterfrüchten werden. (Schluss folgt.) K-CLrxcls cli-a-UL. Wien. (Die grundbücherliche Eintragung der Schulgebäude) betreffend, erliess das österreichische k. k. Unterrichtsministerium ein Rundschreiben folgenden Inhaltes: „Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass, wo nicht spezielle Umstände eine besondere Ausnahme begründen, die öffentliche Volksschule selbst als juristische Person das Rechtssubjekt des gesammten zur Schule gewidmeten Vermögens, mithin auch der Schulgebäude und Schulgrundstücke bildet, dass die Schule als im Eigentume und Besitze dieser Schulgebäude und Schulgrundstücke befindlich anzusehen ist und sohin die zur Vertretung der Interessen der Schule berufenen Organe in allen vorkommenden Fällen verpflichtet sind, den Anspruch zu erheben, dass die Schule als Eigentümer in das neu anzulegende oder zu ergänzende Grundbuch eingetragen wird. Nur, wo derzeit „die Schulgemeinde“ oder „der Ortsschul fond“ als Eigentümer bereits eingetragen erscheint, ist gegen eine solche allerdings nicht ganz korrekte Formel keine Einsprache zu erheben, da hiemit die bleibende Widmung für den Schulzweck genügend bezeichnet und daher aus einer solchen Eintragung irgend welcher Nachteil für die Schule nicht zu besorgen ist. Die Bezirksschulräte haben, ohne die amtliche Inkenntnissetzung abzuwarten, die Pflicht, sich kraft ihres Aufsichtsrechtes von den vorkommenden Eintragungen der Schulgebäude und Schulgrundstücke zu überzeugen und dieselben in Evidenz zu halten, und im Einvernehmen mit den Ortsschulräten, denen die ausschliessliche Ingerenz in dieser Sache keinesfalls überlassen werden darf, auf die Eintragung in dem eben bezeichneten Sinn und erforderlichenfalls auf die Rektifizierung hinzuwirken. Sollten sich diesfalls Schwierigkeiten ergeben, so wird die Unterstützung der Finanzprokuratur in Anspruch zu nehmen sein.“ Tirol. (§ 24 der Schul- und Unterrichtsordnung.) In der Konferenz der Innsbrucker Lehrerschaft, welche zum Zwecke der Durchberatung der provisorischen Schul-und Unterrichtsordnung abgehalten wurde, stimmten ausser der Hälfte der Lehrer auch die Lehrerinen der Landeshauptstadt (10 an der Zahl) für die Wiedereinführung der körperlichen Züchtigung in der Volksschule. Dagegen stimmte keine der Damen. Ungarn. (Zur Errichtung von Mädchen-Bürger sch ulen.) Der budapester hauptstädtische Unterrichtsausschuss hat die Eingabe des altofner Schulstuhles wegen Einrichtung einer Mädchen-Bürgerschule zur Genehmigung nicht empfohlen, da grössere Bezirke noch gar keine, Altofen aber schon eine Knaben-Bürgerschule und ausserdem auch für Mädchen eine sechsklassige Elementarschule besitzt. Amerika. (Die Lehrerinen in den Vereinigten Staaten.) In den nordamerikanischen Staaten werden an den Elementarschulen für Mädchen und Knaben und an den Mädchen-Hauptschulen ausschliesslich Lehrerinen verwendet, und selbst an Knaben-Hauptschulen von zwölf Klassen sind der Direktor und die Lehrer der vier obersten Klassen Herren, die der acht unteren hingegen Frauen. Was die Gehalte der Lehrerinen betrifft, so sind sie höher gestellt als irgendwo, so dass z. B. die jüngste Elementarschullehrerin 600 Dollars (gleich 1200 fl) Jahresgehalt bezieht. Allerdings ist das ziemlich teure Leben in den Vereinigten Staaten hier auch in Anschlag zu bringen. Xj o 3s: sl 1 e s- Veränderungen im Lehrstande. Der krain. Landesausschuss hat der Ernennung des Herrn Franz Stoj ec, Lehrer in Kronau, zum zweiten Lehrer an der vierklassigen Volksschule zu Oberlaibach zugestimmt. — Herr Johann Wochinz, prov. Lehrer in Poliz, erhielt eine prov. Lehrerstelle zu St. Veit bei Sittich. — Herr Max Ivanetič, gewesener prov. Lehrer in ßob, erhielt eine prov. Lehrstelle in Gutenfeld. — In die Schulpraxis traten die absolvierten Lehramtszöglinge Fräulein Gabriele v. Fladung im Institute Huth und Fräulein Dragič im Institute Rehn. Ernennung und Auszeichnung. Der k. k. Landespräsident und Vorsitzende des krai-nischen Landesschulrates, Herr Bohuslav Ritter v. Widmann, wurde zum Statthalter im Erzherzogtume Oesterreich ob der Enns ernannt und reiste schon am 18. v. M. von hier ab. Ueber die Besetzung der hiedurch erledigten Stelle des Landespräsidenten für Krain wurde offiziell bisher noch nichts verlautbart. Leiter der Landesregierung und somit auch des Landesschulrates ist bis dahin der k. k. Regierungsrat Herr Dr. Anton Ritter Schöppl von Sonnwaiden. — Der Fürstbischof von Laibach, Herr Dr. Job. Chrysost. Pogačar, bekannt auch als hervorragender Schulfreund, erhielt in Anerkennung seines berufseifrigen und verdienstvollen Wirkens das Kommandeurkreuz des Leopoldordens taxfrei verliehen. Der krainische Landesausschuss hat in seiner Sitzung vom 21. Dezember v. J. beschlossen, die Bitte der Radmannsdorfer um Erweiterung der zweiklassigen Volksschule zu ßadmannsdorf zu einer vierklassigen dem künftigen Landtage anzuempfehlen. Für den krainischen Schulpfennig haben gespendet die Herren: Reichsratsabgeordneter Martin Hotschewar in Gurkfeld 50 fl., Reichsratsabgeordneter Karl Deschmaun 5 fl., Landesschulinspektnr Raimund Pirker 4 fl., Johann Jauesch 3 fl., Regierungsrat August v. Fladung 1 fl., Anton Samassa 10 fl., Andreas Malitsch 3 fl., Oberlandesgerichtsrat Johann Brolich 2 fl., Frau Maria Grumnig 2 fl., die krainische Baugesellschaft 2 fl., eine kleine Sylvestergesellschaft als Erlös einer Tombola 20 fl. — zusammen 102 fl. Spende für die Schule. Der als Naturforscher und Schulfreund bekannte Pfärr-administrator von St. Ulrichsberg im Krainburger Bezirke, Herr Simon Robič, dessen unermüdlichem Sammelfleise die heimischen Lehranstalten schon so manche wertvolle naturwissenschaftliche Bereicherung zu verdanken haben, hat dem k. k. Landesschulrate für Krain neuerdings eine Sammlung von 85 Spezies Schnecken zur Beteilung einer hierlän-digen Lehranstalt zur Verfügung gestellt. Dieselbe wurde der Volksschule in Gurkfeld zugewiesen und unter einem dem Herrn Spender für diese wertvolle Gabe seitens des krai-nischen Landesschulrates der Dank und die gebürende Anerkennung ausgesprochen. Weihnachtsfeier. Im Ursulinenkloster in Laibach wurde am heiligen Abende von den Kostmädchen der inneren Schule ein Schauspiel unter dem Titel „Des Menschen Schuld und Gottes Barmherzigkeit“ zur Aufführung gebracht. Nach Beendigung der Vorstellung wurden sämmtliche Mädchen mit zahlreichen Weihnachtsgeschenken beteilt. — Im hiesigen Mädcheninstitute der Fräulein Viktorine und Gabriele Kehn fand am 23sten Dezember von 5 bis 7 Uhr abends im Schullokale im Fürstenhofe ein Kindergartenfest statt. — Am 28. Dezember um 11 Uhr vormittags erfolgte in der K lein k i nde r - Bewahranstalt in Laibach in üblicher Weise die seit Jahren eingeführte Beteilung sämmtlicher diese Anstalt besuchender Kinder mit Winterbekleidungen. Ueber Anregung der Frau Vereinsvorsteherin Antonie Freiin v. Codelli, durch die Opferwilligkeit der p. t. Schutzfrauen und die weitere wesentliche Beihilfe der löbl. Sparkasse, die zu diesem Zwecke 150 fl. spendete, sowie durch Gratis-Warensendungen zweier hiesiger Handelsfirmen ist es möglich geworden, dass jedes der 139 Kinder gleichmässig bedacht und im ganzen 786 Bekleidungsstücke, für die 60 Kostkinder überdies auch 60 Paar neue Schuhe beigestellt werden konnten, wodurch vielen armen Kindern eine recht erfreuliche und woltuende Christbaumfeier bereitet wurde. Allen, die dieses schöne Werk durch Gaben und Bemühungen förderten, gebürt im Namen der Beteilten der wärmste Dank. — Der Vinzenziusverein beging am 28. Dezember die Christbaumfeier der im Knabenasyle im St. Josefs-Spitale aufgenommenen armen Knaben im Kollegium Aloisianum. Der Beteilung der Knaben mit Kleidungsstücken und Esswaren ging eine Darstellung von lebenden, der biblischen Geschichte entnommenen Bildern voran. Prüfung. Am 15. Dezember v. J. fand in der Schule des k. k. Strafhauses in Laibach die ganzjährige Prüfung der Zöglinge statt. Todesfall. Dieser Tage verschied abermals ein Mitglied unseres Vereines: Herr Anton K u n š i č, Oberlehrer in Littai. Eine langwierige Luugenkrankheit raffte ihn im besten Mannesalter dahin. Möge ihm die Erde leicht sein! Franz Ser. Adamič, Oberlehrer an der Volksschule zu St. Martin bei Littai, Mitglied des k. k. Bezirksschulrates und des Ausschusses der Landes-Lehrerkonferenz, der. wie gemeldet, am 22. v. M. verstarb, war im Jahre 1829 in Laibach geboren, absolvierte die Präparaudie daselbst, trat 1847 als Lehrer in Bischoflack in den Schuldienst und wirkte seit 1849, also durch volle 28 Jahre, als Lehrer zu St. Martin. Neben dem damaligen Bezirkshauptmanne Herrn Schönwetter hat die Schule zu St. Martin seinen Bemühungen die Erhebung zu einer vierklassigen Volksschule zu verdanken, zu deren Leiter er als Oberlehrer bestellt wurde. Trotz seines früher sehr geringen Einkommens war Adamič für die Schule rastlos tätig, schaffte Geräte und Lehrmittel oft aus eigenem Gelde an und unterrichtete vor Erweiterung der Schule die Kinder abteilungsweise mitunter von 7 Uhr früh bis 6 Uhr abends. Dabei versäumte er seine eigene Fortbildung nicht, man zählte ihn zu den intelligentesten Lehrern in Krain ; in Bezug auf Liederkomposizion für die Schule war er hervorragend, als Organist ist er kaum ersetzbar. Am 22., als er zur Schule gehen wollte, erlitt er einen Gehiruschlaganfall, dessen Folgen er um 4^ Uhr erlag. An seinem Grabe trauert seine Witwe und fünf Töchter; sein einziger Sohn war ein Jahr vor ihm gestorben. Unterstützungsverein für dürftige Lehramtszöglinge. Am 9 Dezember v. J. fand die Generalversammlung des Unterstützungsvereines für dürftige Lehramtskandidaten an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach statt, über welche wir nachträglich berichten. Der Verein erzielte eine Gesammteinnahine von fl. 243'10; verausgabt wurden fl. 243’88 für den Aukauf von 4 Staatsobligazionen ä 100 fl., fl. 45 60 für den Ankauf von Schulbüchern und fl. 57'92 für sonstige Unterstützungen, namentlich für die Verköstigung mehrerer Lehramtszöglinge in der hiesigen Volksküche. Das Gesammtvermögen des Vereines besteht dermalen in 1.) einer Silberrente ä fl. 100; 2.) zehn Papierrenten ä fl. 100; 3.) einem Sparkassebüchel pr. fl. 35 und 4.) fl. 56’96 bar. Unsere Generalversammlung. Zu der Generalversammlung, welche am 28. Dezember 1877 im Turnsaale der II. städt. Volksschule (Zoisstrasse) vormittags 9 Uhr abgehalten wurde, erschienen ziemlich viele Mitglieder. Der Obmann, Prof. Wilh. Linhart, eröffnete die Vereinsversammlung mit einer kurzen Ansprache, in welcher er erwähnte, dass in dem vergangenen Vereinsjahre keine besonders hervorragenden Ereignisse in Bezug auf den Verein stattfänden, daher nur wenig über die Tätigkeit desselben berichtet werden könne; der wichtigste Gegenstand, der einer Beratung unterzogen wurde, waren die etwaigen Aenderun-gen der prov. Schul- und Uuterrichtsordnung. Als ein Hauptübelstand, der dem regeren Vereiusleben der in Laibach domizilierenden Mitglieder entgegenstehe, sei anzuführen, dass in ganz Laibach kein Lokale zu bekommen sei, in welchem regelmässige Vereinsversammlungen abgehalten werden könnten; doch werde sich auch dies in Kürze ändern, da der Verein eben daran sei, ein ständiges Vereinslokale zu mieten. Ueberhaupt dürfte in nächstfolgenden Jahren ein regeres Leben in unsern Verein einziehen. — Der erste Gegenstand der Tagesordnung: „Antrag über etwaige Aenderungen der krainischen Landesschulgesetze“, musste von derselben abgesetzt werden, da der Referent erkrankt war. — Darauf führte Herr Turnlehrer Schmidt etwa dreissig Zöglinge der k. k. Lehrinen-Bildungsanstalt vor, mit denen er folgende Turnübungen, stets die entsprechenden Erklärungen hinzufügend, ausführte: Bildung des mehrgliedrigen Reihenkörpers aus der Reihe und Rückbildung desselben; Bildung des Reihenkörpers durch Nebenreihen der Einzelnen und Reihungen desselben; Reihenkörpergefüge und Reihen-Reihungen; Reihungen der Rotten; Schwenkungen. An diese Hebungen knüpfte sich ein Reigen nach dem Liede: „Im Walde möcht ich leben.“ Demnächst wurden die wichtigsten Schritt- und Hüpfarten vorgeuommen: Gehen an Ort mit und ohne Betonung der Schritte, Zehengang, Fersengang; Gehen mit Nachstellen, Galopphüpfen; Gehen in Verbindung mit Freiübungen (Fusswippen, Kniewippen, Schrittstellungen , Armübungen etc.; Hüpfen auf beiden Füssen, desgleichen mit Drehen; Hüpfen auf einem Fusse, Wechselhüpfen; Doppelhüpfen; Niederhüpfen auf den ersten von vier Schritten, von drei Schritten etc.); Schrittwechselgang, Schrittwechselgang mit betonten Schritten; Schrittwechselgang links und rechts und Doppelhüpfen viermal im Takte des Rheinländers, dasselbe mit Drehen; Doppelschottisch; Schrittzwirbeln; Doppelschottisch im Wechsel mit Schrittzwirbeln; Kreuz- und Dreitrittzwirbeln; Wiegegaug, Wiegehüpfen; Schreitung nach dem Liede: „Wenn’s Mailüfterl weht“, derart angeordnet, dass bei der ersten Strophe die ersten Rotten Wiegeschritt links und rechts und Drei trittzwirbeln links und rechts, die zweiten Rotten Wiegeschritt rechts und links etc. ausführen; bei der zweiten Strophe bleiben die ersten Rotten bei derselben Schreitung, die zweiten Rotten beginnen aber mit Dreitrittzwirbeln rechts und links. Hierauf wurde der Loreley-Reigen geschritten. Sodann Kreuzhüpfen, Schwenkhüpfen und einige zusammengesetzte Freiübungen. Zum Schluss wurde eine Reigenschreitung nach dem Wechselgesang „Erwacht ihr Schläferinen“ angeordnet. — Nach Schluss der Hebungen sprach der Obmann sowol Herrn Schmidt für seine Mühewaltung wie auch den Zöglingen der k. k Lehrerinen-Bil-dungsanstalt für ihre gütige Mitwirkung den Dank aus. Es ist nur zu bedauern, dass einige Vereinsmitglieder schon vor diesen Hebungen, die mit vielem Beifall aufgenommen wurden, den Saal verliessen. — Nachdem nun noch der Rechenschaftsbericht vom Vereinskassier Herrn Eppich vorgelegt worden, schritt man zur Neuwahl des Ausschusses. Es erschienen als gewählt die Herren: ßelar, Eppich, Bitter v. Gariboldi, Direktor Hrovat, Linhart, Baktelj, Sima, Wisiak und Žumer. — Zu Mittag versammelten sich einige der Vereinsmitglieder im Gasthause „zum Stern.“ Aus unserem Vereine. Die nächste Vereinsversammlung des krainischen Lehrervereines findet Samstag am 12. d. M. im Gasthause der Frau Kaiser (Jakobsplatz, Blagay-sches Haus, 1. Stock), statt. Gegenstand der Beratung ist die definitive Beschlussfassung über die Miete eines ständigen Vereinslokales. Zu Gunsten armer Schulkinder veranstaltete man in mehreren Orten unseres Landes Abendunterhaltungen, so in Gottschee, wie wir schon letzthin meldeten, später im Krainburger Kasino, zu Kadmannsdorf, und während der Weihnachtsfeiertage auch zu Lukoviz bei Egg im steiner Schulbezirke. Möchte ein derartiges Handeln auch anderwärts Nachahmung finden, und möchte man sich endlich noch entschliessen, ähnliche Unterhaltungen auch zum Zwecke der Gründung oder Erweiterung von Schülerbibliotheken zu veranstalten. Orlg'ina-l-I^orrespond.enzen. St. Martiu bei Littai, 4. Jänner. In St. Martin bei Littai versammelten sich am 3. d. M. die Lehrer des Schulbezirkes Littai zur Wahl eines Fachmannes in den k. k. Bezirksschulrat Littai an Stelle des so früh verstorbenen Herrn F. Adamič. Man wählte einstimmig Herrn Plhäk, Oberlehrer zu Töpliz-Sagor, dessen verdienstvolles Wirken im k. k. Bezirksschulräte schon von früher her bekannt ist. Gurkfeld, 2. Jänner. (Gaben für die Schule.) Infolge Anordnung Sr. Exzellenz des Herrn Ministers für Kultus und Unterricht vom 19. Oktober 1. J., Z. 17,170, sind der hiesigen Bürgerschule nachbenannte Lehrmittel unentgeltlich und kostenfrei zugestellt worden: I. ) Dr. Kundrat’s anatomische Tafeln mit deutscher Erklärung; 2.) Dr. Lorinser’s Abbildungen der wichtigsten essbaren, verdächtigen und giftigen Schwämme mit deutscher Erklärung; 3.) Landkartensammlung für die Volksschulen Krains, in drei Exemplaren; 4.) Gran-dauer’s Zeichenschule sammt Erläuterung; 5.) Pattek’s Abbildungen der Giftpflanzen sammt Erklärung; 6.) biblische Bilder (1 — 10) sammt den später folgenden Fortsetzungen; 7.) Erdglobus von Schönninger; 8.) Baron Teufenbach’s „Oesterreich’s Ehrenbuch“; 9.) acht Exemplare der Wandtabelle der neuen Masse und Gewichte von M. Guenet; 10.) Lesebuch für österreichische Volks- und Bürgerschulen von Dr. Ulrich, J. Vogl und Franz Branky, acht Teile. Der Sendung ist auch das Bildnis seiner Majestät des Kaisers beigeschlossen gewesen. — Weiters sind infolge Erlasses des hohen k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 9. November 1. J., Z. 18445, der hiesigen Volksschule 466 Volksschulbücher behufs Beteilung dürftiger Schüler zugekommen. Für diese grossmütigen Spenden sagt die gefertigte Volksschulleitung dem hohen k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht den aufrichtigsten und wärmsten Dank. Der hiesige Ortsschulrat hat den Beschluss gefasst, das Schuljahr 1876/77 ohne öffentliche Prüfung und ohne Schulfest zu beenden, wol aber hat er den Gefertigten mit einer Geldsammlung betraut, und wird der Erlös derselben zur Anschaffung von warmen Winterkleidern für arme und fleissige Kinder der hiesigen Volksschule verwendet. An der bereits beendeten Sammlung haben sich nachbenannte P. T. Herren Schulfreunde durch folgende Beträge beteiliget: Dr. K. Koceli 10 fl., M. Hotschewar 20 fl., F. Bömches 5 fl., Karl Schöner 2 fl., J. Bumpret 4 fl., H. Stanzer 5 fl., Ant, Jugovič 5 fl., Ant. Bupert 2 fl., Ant. Laurinschek 5 fl., Gregoritsch 2 fl., M. Aussetz 2 fl., W. Pfeifer 20 fl., J. Wanic 2 fl., J. Lavriušek 1 fl., Karl Tiber 1 fl., Sotlešek 1 fl., Stary 1 fl., Schönwetter 5 fl., Dr. Eüling 3 fl., Rotter 2 fl., Schiukowitz 1 fl. 50 kr., Jerman 3 fl., Gossler 3 fl., Waschica 1 fl.^ v. Vesteneck 3 fl., Hochmajer 2 fl., Gross 1 fl., Ludwig Semen 3 fl., Šuflaj 2 fl , Del Gott 2 fl., Dr. Linhart 1 fl., W. Pollak 5 fl., Anton Kness 50 kr. Im ganzen ergab diese Sammlung den namhaften Betrag von 126 fl., und wurden dafür 17 Paar Schuhe und Stiefel, 5 Beinkleider, 6 Knabenröcke und 20 Mädchenröcke angefertiget — Es wird noch mitgeteilt, dass die Mädchenkleider zum Teile von gurkfelder Damen, zum Teile von den Schülerinen der dritten und vierten Klasse unter Leitung der hierortigen zwei Lehrerinen unentgeltlich angefertigt wurden. Hiefür sprechen wir hiemit allen edlen Gönnern und Schulfreunden den wärmsten Dank aus. Kasp. Gašperin, Oberlehrer. IB'ü.cIh-erscla.aruL. Schule der Pädagogik. Gesammtausgabe der Psychologie und Logik, Erziehungsund Unterrichtslehre, Methodik der Volksschule und Geschichte der Erziehung und des Unterrichtes von Dr. Friedrich Dittes, Direktor des Pädagogiums in Wien. 2. verbesserte Auflage. 1. Lieferung. Preis 30 kr. Wien 1877, Verlag von Julius Klinkhardt, I, Hegelgasse 13. — Es macht uns immer ein Vergnügen, wenn wir in die Lage versetzt werden, unsere verehrten Leser auf gediegene literarische Erscheinungen auf pädagogischdidaktischem Gebiete aufmerksam machen zu können; und eine solche Erscheinung ist das in seinem Beginne vorliegende Werk unseres bewährten Schulmannes Dr. Dittes. Die erste Lieferung führt uns ins Bereich der Psychologie und belehrt uns namentlich in klarer und anziehender Weise über das Sinnesleben und die Organissazion des Geistes. Die Gliederung des interessanten Stoffes ist eine äusserst praktische, viel zum Studium anregende. Das Werk eignet sich ganz vorzüglich für unsere Lehrerbibliotheken, und wir werden nicht ermangeln, dem Ganzen nach Erscheinen der weitern Lieferungen, die uns in Kürze zugehen dürften, unsere allseitigste Aufmerksamkeit zu schenken. Wir können jedoch schon in voraus versichern, dass Dittes’ „Schule der Pädagogik“ unstreitig zu den bedeutendsten Werken dieser Art, wie solche uns die Gegenwart bietet, gezählt werden kann. Die Erde und ihre Völker. Ein geographisches Hausbuch von Friedrich von Hellwald. Verlag von W. Spemaun in Stuttgart. 56 Lieferungen ä 50 Pf. - Hellwald’s „Die Erde und ihre Völker", dieses reichhaltige und prachtvoll ausgestattete geographische Hausbuch, für Bibliotheken bestens zu empfehlen, hat nun die Presse verlassen und liegt uns vollständig in 56 Lieferungen vor. Das Ganze bietet dem Leser ein klares Bild von der Erde und ihren Bewohnern, und um die Anschauung noch zu erleichtern, sind dem Werke zahlreiche in den Text gedruckte Illustrazionen und Original-Vollbilder beigegeben, die mit viel Geschmack zusammengelesen wurden. Die beigefügten Karten ermöglichen die Orientierung und tragen grosse Reinheit zur Schau. Die Schreibweise ist durchaus eine anregende und vielfach spannende. Welchen Beifalles sich dieses Werk erfreut, beweist zur Genüge die Tatsache, dass es bereits ins Englische, Dänische, Schwedische, Italienische, Französische und Russische übersetzt wurde. Das Werk macht der Verlagshandlung alle Ehre. Indem wir nur noch anführen, dass sich selbes vorzüglich zu Festgeschenken eignet, legen wir es noch ganz besonders der Lehrerschaft recht warm ans Herz. Illustrierte Frauen-Zeitung. (Preis vierteljährlich 1 fl. 60 kr. ö. W.) Die neueste Modennummer (1) enthält: Ball-, Gesellschafts- und Hausanzüge, Mäntel, Kapoten, Balloder Theatermantel, ausgeschnittene Taillen, Hüte, Kragen, Tücher, Taschentücher, Schuhe, Stiefel, Korset, Unterrock und Beinkleid nebst passenden Strümpfen, Beinkleid mit Taille, Unterbeinkleid mit ausgeschnittener Jacke, breiter Gurt für Unterröcke. Prinzesskleid für Mädchen von 12 bis 14 Jahren und Jahreskleid für Knaben. Oesterreichische Bluse für Herren. Decke (Theeserviette). Sessel (Puff). Fussbank, Kaninchen als Nadelkissen, Wäschebeutel mit Korb. Bunt- und Kreuzstichstickereien, Häkel-, Strick- und Filet-Guipürearbeit etc. etc., mit 74 Abbildungen, einer Beilage mit 13 Schnittmustern, verschiedenen Mustervorzeichnnugen, Namens-Chiffren uud Buchstaben in Typen, ferner ein koloriertes Modenkupfer. — Die neueste Unterhaltungsnummer (2): Unerbittlich. Novelle von W. von Dünheim. — Ein ungedrncktes Gedicht Ferdinand Freiligrath’s. Mifcgeteilt von Adolf Strodtmann. — Die Taufe Vajk’s. Von Adolf Dux. — Aus der Frauenwelt. 11. Von Hans Herrig. — Am goldenen Horn. Von Nuredin Aga. 9. Des Sultans Harem und Haushalt. — Verschiedenes — Wirtschaftliches. — Briefmappe. — Frauen-Gedenk-tage. — Ferner folgende Illustrazionen: Bildnisstudie. Von Hans Makart. — Die Taufe Vajk’s Von G. Beuczür. — Beim Kindtaufsschmaus. Von Karl Kronberger. — Königin Amalie von Sachsen. — Karoline Bauer 1828. Das Journal dürfte unseren Lehrerinen in vielen Lagen gewiss gute Dienste leisten Is^Eann.ig'faltig'es. Zur Abhaltung der Religionsprüfungen in den Pfarrorteu. Der Herr Unterrichtsminister hat den k. k. Landesschulräten eröffnet, dass kein Anstand obwalte, in einzelnen berücksichtigungswürdigen Fällen über motiviertes Ansuchen der Kirchenbehörden und nach Anhörung der betreffenden Ortsschulräte anzuordnen, dass die Kinder aus den eingepfarrten Schulorten zu der Religionsprüfung in den Pfarrort unter Aufsicht ihrer Lehrer geführt werden. Telephon. Die rührige Verlagsbuchhandlung A. Pichlers Witwe & Sohn kündigte unlängst an, dass sie auch nach dem neuesten Prinzipe angefertigte Telephons für Schulen am Lager habe. Uns ist nun ein solches zugekommen, und können wir versichern, dass dasselbe unsere Erwartungen in mancher Richtung noch übertroffen hat. Mau hört durch dasselbe auf Entfernungen von 25 Meter (für grössere Entfernungen konnten wir wegen Mangels des nötigen Leitungsdrahtes keine Versuche anstellen), die mit richtiger Betonung ausgesprochenen Worte und Sätze meist sehr deutlich und erkennt dabei sogar die Stimme des Sprechenden oder Rufenden. Melodien vernimmt man besonders gut Das besagte Lehrmittel erweist sich somit bei richtiger Behandlung als ein sehr interessantes. Journalistisches. Die grazer Pädagogische Zeitschrift hat seit Neujahr einen neuen Redakteur in der Person des Heren S. Leyfert erhalten. — Die in Prag herausgegebenen „Blätter für Erziehung und Unterricht“ haben als Wochenschrift zu erscheinen aufgehört und werden in Hinkunft in zwanglosen Heften zur Ausgabe gelangen. — Die bisher gleichfalls in Prag herausgegebene pädagogische Zeitschrift „Quintilian“ erscheint seit Neujahr als „Allgemeine österreichische Lehrerzeitung“ unter derselben Redakzion (Jos. Heinrich). Wir finden im recht gefällig ausgestatteten Blatte auch einen unserer Originalberichte („Küstenland“) jedoch ohne Quellenangabe. Sonderbare Buchhändlermanier. Vor kurzem wurde durch eine pädagogische Zeitschrift eine ausländische Buchhandlung getadelt, die sich wagte, durch grosse Inserate ein Werk („Kräutersammler“) auzuempfehlen, das keinen Wert aufweist, für „jeden Oesterreicher“ aber als sehr notwendig hingestellt wurde. Wieder eine andere, doch inländische Buchhandlung (Dirnböck in Wien) erlaubte sich dagegen, in grossen Inseraten, auf deren Bezahlung sie hartnäckig vergisst, Werke auzuempfehlen, die vielfach bei der Lehrerschaft keinen Auklang finden wollen. Es ist somit gut, auf solche Missbräuche der Presse aufmerksam zu machen, damit der übrige Buchhandel, dem solche Dinge ferne sind, durch Schmarotzer nicht Schaden leide und an Ansehen verliere. Die Sterblichkeitsstatistik des Lehr- und Priesterpersonales ist nach den neuesten Ausweisen folgende: Bei 100 Personen erlangen 88 Lehrer und bei 100 Priestern 100 das 30., 72 Lehrer und 100 Priester das 40., 58 Lehrer und 87 Priester das 50., 40 Lehrer und 76 Priester das 60, 19 Lehrer und 51 Priester das 70., 4 Lehrer und 17 Priester das 80. Lebensjahr Die Durchschnittszahl ist beim Lehrer 45, beim Priester 70 Jahre. Die kurze Lebensdauer des Lehrers lässt sich nur durch den anstrengenden Dienst rechtfertigen. ZErled.ig'te Z-jelä-rstelleaa.. Krain. Im Schulbezirke Krainburg: Vierklassige Volksschule in Neumarktl, Lehrerstelle, Gehalt 400 0.; Ortsschulrat daselbst bis 20. Jänner. — Im Schulbezirke Littai: Einklassige Volksschule in Poliz, Lehrerstelle, Gehalt 400 fl., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis 12. Jänner. — Im Schulbezirke Gottschee: Einklassige Volksschule in Hob, Lehrerstelle, Gehalt 500 fl., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis 15. Jänner. > Kärnten. Zweiklassige Volksschule zu St. Jakob im Lesachthale (Schulbezirk Hermagor), Lehrerstelle, Gehalt 400 fl.; Bezirksschulrat Hermagor bis 20. Jänner. Steiermark. Vierklassige Volksschule zu Pöllau, ünterlehrerstelle, Gehalt 480 fl. (beziehungsweise 360 11. Remunerazion und 40 11. Wohnungsgeld); Ortsschulrat daseihst bis 20. Jänner. - Drei-klassige Volksschule am Weitzberg (Bezirk Weitz), Lehrerstelle, Gehalt 600 fl., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis 12. Jänner. Nieder Österreich. Volksschule zu Poisdorf (Bez. Mistelbach), Unterlehrerstelle, Gehalt 600 11., Wohnung; Ortsschulrat daselbst bis 15. Jänner. — Volksschule zu Purkersdorf (Bezirk Sechshaus), Lehrerstelle, Gehalt 700 11.; Ortsschulrat daselbst bis 15. Jänner. Bürgerschule zu tTnter-Meidling, Lehrerstelle für die humanistische Fachgruppe, event. Volksschullehrerstelle; Ortsschulrat daselbst bis 17. Jänner — Zweiklassige Volksschule zu Weikersdorf, Schulbezirk Wiener - Neustadt, Oberlehrerstelle, Gehalt 600 11., Funkzionszulage 5011., Wohnung mit Garten; Ortsschulrat daselbst bis 15. Jänner. Einladung zur Pränumerazion. Wir laden hiemit alle unsere hochgeehrten Leser zum Abonnement auf den sechsten Jahrgang der „Laibacher Schulzeitung“ höflichst ein. Man abonniert nur in der Expedizion des Blattes; Buchhandlung lg. v. Kleinmayr & Ped. Bamberg, Kongressplatz Nr. 81, und zwar sind die Pränumerazionspreise: Für Laibach ganzjährig 2 fl. 60 kr., halbjährig 1 fl. 40 kr.; für die Zustellung ins Haus ganzjährig 12 kr. Mit Postversendung: ganzjährig 2 fl. 80 kr., halbjährig 1 fl. 50 kr. Alle Lehrer und Lehrerinen in Krain können mit einem Betrage von jährlich 3 fl. dem Vereine als ordentliche, — Herren und Damen, die nicht dem Lehrstande augehören, mit demselben Betrage als unterstützende Mitglieder beitreten und erhalten als solche das Blatt gratis. Jene Herren Abonnenten, welche mit Pränumerazionsbeiträgen im Rückstände sind, ersuchen wir hiemit dringend, dieselben sogleich au die Expedizion des Blattes einsenden zu wollen. Das Blatt wird in der Folge nur jenen zugeschickt werden, die ihre Prä-numerazionsbeträge entrichtet haben. Abonnenten, welche ihre letzten Jahrgänge durch einzelne ihnen abgängige Nummern zu ergänzen wünschen, belieben sich diesfalls an den Vereinsbibliothekar Herrn Franz Raktelj, Lehrer der II. städtischen Volksschule, zu wenden, der diese Besorgung gefälligst übernommen hat. Eben dort kann man auch ganze frühere Jahrgänge zum Preise von fl. 1 geliefert erhalten. Die Redakzion. Danksagungen. Das KomiW des krainischen Schulpfennigs sandte der Schule zu Trata nachbenannte Lernmittel: 1 Gross Stahlfedern, 3 Dutzend Federhalter, 1 Dutzend Rechentafeln, 1 Schachtel Griffel, 1 Ries Schreibhefte, 8 Exemplare „Slov. Abecednik“, 6 Exemplare „Prva računiea“ und 6 Exemplare „Druga ra-čunica“, wofür vonseite des Ortsschulrates der wärmste Dank ausgesprochen wird. Trat«, am 1. Jänner 1878. Josef jesušekf Ortsschulrats-Obmann. Der Unterzeichnete erfüllt eine sehr angenehme Pflicht, wenn er dem Komitö des „krainischen Scbulpfenuigs“ für die der dreiklassigen Schule zu St. Bartholomä gespendeten 10 Stück „Slov. Abecednik“, 5 Stück „I. računiea“, G Stück „II. računiea“, 200 Stück Schönschreibtheken von Pollak und 1 Schachtel Stahlfedern in seinem, im Namen des Ortsschulrates und der beteilteu Schuljugend hiemit den innigsten Dank ausspricht. Volksschulleitung St, Bartholomä, am 2. Jänner 1878. 'loh. Saje, Oberlehrer. mi-M Erfcheint in WO illuftr. Lieferungen A 35 kr. ö. W. = 50 Pf. Vorräthig bei allen Buchhandlungen. ln taibacli bei Kleinmayr & Bamberg. Das löbliche Komitd des „krainischen Schulpfemrigs“ hat sich auf hieramtliches Einschreiten in Berücksichtigung des infolge der Sterilität des Bodens in unsern Karstdistrikten immer mehr zutage tretenden Pauperismus bewogen gefunden, der vierklassigen Volksschule in Adelsberg eine nicht unbedeutende Quantität von Lernmitteln gütigst zu verabreichen. Hiefür dem löblichen Komite und allen Schulwoltätern den besten Dank. Adelsberg, am 31. Dezember 1877. Der Ortsschulrat. Das löbliche Komitč des krainischen Schulpfennigs übersandte der Volksschule zu St. Martin bei Littai: Schulbücher, Täfelchen, Schreibhefte, Zeichenhefte, Federn, Federhalter und Griffel. Für diese edelmütige Spende spricht im Namen der armen Schulkinder den innigsten Dank aus J. Kermavner. Brief leasten.. An viele Herren Yereinsmitglieder und Abonnenten. Für die herzlichen Wünsche zum Jahreswechsel, die wir hiemit erwidern, unsern Dank! — Herrn J. B. zu H. a. d. Donau: Wir bitten um etwas Geduld. — An die Herren Eisender von Danksagungen: Kommt demnächst an die Reihe. Unterzeichneter empfiehlt zur Anpflanzung von Mutterbäumen für Schulgärten in pomologisch echten Sorten nur solche, welche von den Pomologen-Vereinen zur Allgemein- kultur empfohlen werden. Aepfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, y> Zwergbäume per Stück 45 kr., 10 Sorten fl. 4'— Y> Y) Hochstämme V „ 50 „ * 40 „ » 45 „ „ 60 kr. 10 5 5 » ft ft „ 4-50 „ P60 „ 2'- Obst-Unterlagen zum Anschulen. Aepfelwildlinge, zweijährig, veredlungsfähig, 100 Sorten fl. 2'— Birnwildlinge, „ „ 100 „ „ 2-20 Süsskirschen, „ „ 100 „ „ 2-80 Pflaumenwildlinge, „ „ 100 „ „ 2-50 Zwetschken vom Kern, „ „ 100 „ „ 2-50 Gartenmesser. 1 Gartenmesser mit Hirschhornschale, mittel fl. 2-— 1 „ „ schwarzer Schale, „ „ 1'50 1 „ „ klein „ U20 1 Okuliermesser „ „ „ mittel „ 1-30 1 „ „ Elfenbeinschale, klein „ D50 1 Kopuliermesser „ „ „ „ „ 1-50 Abziehsteine per Stück................. „ 80 Julius I H a n d el sg är n t n e r in Laibach. BestellvLzigfen. werd.en xriögrliclist frvSJh. erbeten. Anypicrp ®er ,leuti^5e,1 Nummer unseres Blattes liegt ein Prospektus der g. Schwetschke’schen Verlagsbuchhandlung in Halle bei, worauf wir unsere Leser hiemit aufmerksam machen. Für die Redakzion verantwortlich: Joh. Sima, Polanastrasse Nr. 35 (alt 29). Verlegt und herausgegeben vom ,,krain. Landes-Lehrerverein.“ — Druck v. Kleinmayr & Bamberg, Laibach.