N»H» 3^7 ß. ,,, h.lbj.N.b.Ql). Mr bi« Zustellung in« Hau» DV^elllM I^ ^^seMvel »«.«> tr., »m.,fi.; sonfi pr.Ztile i m.«l!.. »».«»!.',' >>«7H Aiutlicher Theil. Je. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. December d. I. den Grazer LandeSgerichSrath Johann Pogatschnigg und den Landtsgerichtsrach und Staatsanwalt in Klagcnfurl Dr. Heinrich Vlartinal zn Räthen deS Grazer Over» lanlxSgerichtcS allergnädigst zu ernennen geruht. Glaser m. p. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom «. December d. I. den Pro« fessor der medicinischen Klinik an der Universität zu Würzburg, königlich bairischen Hofrath Dr. Heinrich v. Bambcrger zum Professor der speciellen medicini' schen Pathologie, Therapie und Klinik an der Universität in Wien allergnlidlgst zn ernennen geruht. Stremayr m. p. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller« hüchster Entschließung vom 10. December d. I, den mit dem Titel und Charakter eines RegislratorS bekleideten ersten Official Karl Edlen von Ha unaller zum wirklichen Ncgistrator des l. t. Obcrsttämmereramtes mit den systemisirten Bezügen allergnäoigst zu ernennen geruht. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Conceplsadjunctcn der Dirc/tion für administrative Stn» tistil Alexander Freiherr» o. Reden und den Auscul-tanten Olivier Marquis de li'acquehem zu Mini» sterialconcipisten im Mlnislcrium für Cultus und Unterricht ernannt. Nichtamtlicher Theil. VÜien, 12. December. Mit Erlaß an sämmtliche Lanoesschulbehvrden hat das Unterrichtsministerium nach gepflogenem Einvernehmen mit dem Justizministerium angeordnet, daß die Bezirks- und LandeSschulinspettoren für Volksschulen aus ihren Inspectionsreisen auch die Sttüflingeschulen in den Strafanstalten und gerichtlichen Gefangcnhäusern ihres Bereiches zeitweise zu besuchen und dabei den mit der Besorgung und Leitung dcS Unterrichts betrauten Lehrern und sonstigen Angestellten des Staates Winke und Rathschläge an die Hand zu geben haben. Die» selben wurden zugleich angewiesen, jene Wahrnehmungen, welche wesentliche Mängel »m UntcrrichtSwesen der Straf, lingsschulen betreffen und eingreifende Aenderungen der bestehenden Einrichtungen nothwendig machen sollten, unter Beifügung der geeigneten Vorschlage den mit der Oberleitung der Strafanstalten betrauten Oberstaats-anwaltschaften, beziehungsweise, wenn es sich um Straf. Ungsschulcn in den gerichtlichen Gcfangenhäusern han. oelt, den betheiligten OberlandeSgerichte-PrÜsidien be-lannt zu geben, weil auf dicfem Wege das Ergebniß der Visitationen am sichersten zur gewünschten Geltung wird gebracht werden lünnen. Stimmen über die Landtagswahlen. Die gegenwärtige hochpolitische Ruhe wird eini« germaßen durch die in einigen Kronländern soeben stattgefundenen und noch stattfindenden Wahlen unter, brochen. Die öffentlichen Blätter unterziehen die Wahl-nctioncn bereits der Besprechung. ,, .. ^ ^ So schreibt die .Die Gruppe der Landgemeinden Oberöster reichs ist leider ein verlorener Posten für dlt Verfassungspartei; zu lange ließ man Herrn Rudrer ae^ wlihren. zu geduldig sah man zn. wie um die ländliche Bevölkerung ein Netz gezogen wurde, dessen Majchen immer dichter, immer undurchdringlicher wurden, bis es endlich dahin gekommen ist, daß in diesem schönen deutschen Lande der Nömling unumschränkt Herz und Sinn dcS VollcS beherrscht. Dcr Verlust dieses Landes ist um so bedauerlicher, als sich gerade in Oberöster-reich ein kernig-Nichtiger Vollsstamm befindet, der, Wohlhabend und verlMnißmäßig gebildet, unter der land« tischen Bevölkerung der Monarchie so ziemlich den ersten Rang einnimmt. Dennoch gelang es. die auf ihren Wohlstand und ihre Unabhängigkeit stolzen Bauern zu willenlose,, Werkzeugen einer Politik zu machen, deren Endziele vor ihnen sorgfältig verschleiert werden. Mit dem perfidesten Mißbrauche jener Gefühle, welche dem österreichischen Landmanne werth und theuer sind, hat der CleruS hier wie in Tirol dk Veröllerung für sich gewonnen, und Niemand ,st vorhanden, der dem Spiele entgegentreten, die Maske lüften »nd zeigen könnte, daß Nllcs Trug und freche Lügt ist, was da im Na. men der Religion vor der Welt getrieben wird. Die liberale Partei hat es zu ihrem schweren Schaden ver» säumt, populäre Vereine am flachen Lande zu gründen und das Volt aufzuklären über daS Wesen deS mover, nen Staates, über Sinn und Zweck der constitulionel-lcn Theorie; man hat daS Terrain gänzlich dem Cle^ rus überlassen, der, nicht faul, zugriff. in der Uebcrzeu-gung. daß die Masse in seinen Händen ein lenkbares Material sein werde, das ihm zugleich als Schutz wie als Hilfe dienen könne. — Der CleruS machte auch ausgedehntesten Gebrauch von dem VereinSrechte, er umzog daS Land mit einer Menge von Bereinen, die durch die Priester mit einander zusammenhängen, die einem Willen blind gehorchen und demnach eine Organisation besitzen, welche für die VerfassungSpartei unerreichbar bleiben muß, wenn sie nicht etwa eine heilige Vehme zu ihrer Bcrsügung hat. Die Agitationsmittel des Glerus sind groß, all» mächtig und oft so gestaltet, daß ihnen kaum beizulom-men ist. Die öffentliche Agitation auf der Kanzel kann man verbieten, aber der Beichtstuhl, der Traualtar und die Taufe stehen noch zur Verfügung; der ganze Einfluß, den der Priester auf das Leben der Familie nimm«, bleiben und bieten ein Arsenal, gegen daS die Versass suoaspartci nahezu machtlos ist. Will man da noch länger zögein, wenigstens jene Agitation gegen die Gesetze des Staates unmöglich zu machen, die auf offenem Markte, im Tempel Gottes oder in der Schule Aufruhr predigt? Die Verhältnisse in Obcrösterrcich bezeugen die Nothwendigkeit einer staatlichen Intervention allein schon in grellster Weise. Will man warten, bis nichts mehr zu retten ist, bis auch die heranwachsende Generation verdorben und vergiftet ist? Betrachten wir aber einmal die Mittel, mit welchen der CleruS seinen Bauernfang betreibt, so sehen wir, daß es gerade jene Gefühle sind, auf die man spe-culirt. die dem Verführer selbst fremd sind. In hundert unmuthigen Variationen wird dem Landmanne vorgeschwindelt, der Liberalismus wolle Gott und die Religion ausrotten, er wolle die Ehe und Schule aufheben, und als Schlußtssett spart man die Verleumdung, der Kaiser selbst sei ein Gegner dcr liberalen Institutionen und wünsche geradezu clericale Abgeordnete. Wenn der Klerus nur daS Beispiel der Krone befolgen, sich von der Wahl ferne halten würde, dann würde der Staat leinen Act der Nothwehr gegen ihn mehr nöthig haben und die VerfasfungSpartci einen solchen nicht mehr fordern. Mit clcricalen Oeslcrreichcrn kann man leben." Die „Presse" schreibt: „Den Wahlen in den oberüjterreichischen Landgemeinden folgen die Wahlen in den trainer Landbeznlcn. In den einen wie in den anderen gehört die Mehrheit der ul tr«montanen R << action. Daran ändert lein Ministcrwcchscl etwas. Das kann erst durch jahrelange Arbeit in Haus und Schule gebessert werden. In Krain. wo heute die Landgemeindewahlen stattfanden, hat die national« clericale Partei gesiebt. Natürlich, dcr Voden ist in Folge der Belcredi'schcn l:nd Hohenwcnt'schen Wirth, schaft der Versassungepartei gewaltsam entrissen worden und es hält schwer, Positionen wiederzugewinnen, in denen der Gegner Zeil hatte, sich zu verrammeln. Auch in Kram wird sich die Sachlage anders gestalten, wenn man nur crst stabile Zustande eingeführt und im Volle den Glauben an den unerschüttcllichen Gestand drr Ver» fassuna gefestigt haben wirb. Dcr lrainer Landlag wird also die alle Physiognomie beibehalten, indessen glauben wir nicht an die Erklärungen der ultra-nationalen Blätter betreffs der Verweigerung dcr Reichsrathswahlen. Die Slovene« sind von ihrcr Ohnmacht zu scyr Überzeugt, als daß sie es auf dircclc Wahlen ankommen lassen nmrdci'.. Wir habcn ja in dieser Richtung bereits Erfahrungen; sie werden kommen die Himmlischen Alle und werden thun, was die Polen thun, und nur indem Falle werden sie die „slavische Solidarität" durchbrechen, wcnn man den Polen Concessionen malben sollte." Ein Correspondent der ,.N. Fr. Pr." schreibt über die Wahlagitationen in Krain: „Ich habe bereits bei Beginn dcr gegenwärtigen Wahlbewegung vor überlrie« denen Erwartungen gewarnt nnd betont, baß schon die Kürze dcr Zeit cS diesmal unmöglich mache, eine Na> talion in jenem Umfange in Scene zu sehen, wie e« nothwendig wäre, um dem lrainer Landtag endlich wieder einmal eine verfassungstreue Majorität zu sichern, die daran gmge, alle die Arbeiten und Reformen durchzu führen, die zum Wohle des Landes längst hätten vorgc nommeii werden sollen, und die nicht ihre im buchstäb, lichen Sinne kostbare Zeit dazu verschwendet, um in einemfort hohe, aber gänzlich sterile Politik nach dem Commando dcr Czechen zu machen und statt die mate^ riellen Interessen deS VolteS zu heben, die Zustände immer unerträglicher und gespannter z» gestalten, wie cs unsere ultramontane Landtags-Elique mm so lange Zeit getrieben Hai." Die „Neue FreiePresse" sagt ül'er die Wahlen in Mähren: „Neben dem Geistlichen ist es auf dem Lande insbesondere der Lehrer, welcher auf die Bevölkerung großen Einfluß ausübt. Derselbe wai jedoch bisher von dem Pfarrer ganz und gar abhängig; sein Einkomme» reichte nicht hin, die nöthigsten Bedürfnisse zu decken, uud so war er froh, durch die pfarrhcrrliche Dienstleistung als Glöckner und Mcßmr noch einen lar. gen Ncbclicnverb sich zu verschaffen. Eine begreifliche Folge davon war, daß die Lehrer auch auf die czechisch-clericale Seite in politischen Fragen hinneigten, und ihrem Einflüsse dankt die czechischc Propaganda auf dem flachen Lande in Mähren manchen bedeutenden Fortschritt. Darum aber auch der große Lärm im czechisch-clericalen Lager über die Voltsschulgeseh'', weil man fürchtete, daß nach Gewährung einer unabhängigen Stellung dcr Lehrer sich nicht mehr blindlings als Werlzcug werde benutzen lassen. Die slavischen Gemeinden haben zumeist jüngere Geistliche als Wahlmänner gewählt, die entschieden deutschfeindlich gesinnt sind und zu den enra< yirleslen Bclämpfern der Verfassung gezählt werden müssen. Von ihnen ging auch die Idee aus, die oer fassungstrcuen Großgrundbesitzer Mährens durch Pell tionen um Wahlcnthallung zu terrorisiren." DaS ..Fremdenblatt" sagt: „Die clerical«seu< oalcn Organe klagen über Pressionen, welche von der verfassungstreuen Regierung ausgehen und den Zweck haben sollen, die Liberalen zu unterstützen. Und worm bestehen diese unerlaubten Pressionen? Einzig und allei» darin, daß das Ministerium »uersperg sich bemüht, die unaesehlichcn Entscheidungen und Verordnungen oe? föderalistischen AuSgleichsministeriums aufzuheben. Thal sächlich war daS Ministerium AuerSperg fast gar nich! in dcr Lage, irgend einen maßgebenden Einfluß auf dic Wahlen auSzuül'cn. Unmittelbar nach dem Umtscmlrille dcr jetzigen Minister wurden die Wahlen ansgeschricbtii. und sie werden vollzogen, noch bevor die neue Regic rung Zeit halte, den untergeordneten VerwaltungSoraa nen die nöthigen Instructioncn zu elcheilen. Es ließc sich mit mehr Berechtigung vchuplen, daß die o>?rsai' simgstrenc Regierung zu wenig thut, um die Partti, auf deren Unicrstützung sie angewiesen ist. zu fördern, daß sie zu ängstlich bestrebt ist, sich des bis zu lim, gewissen Grenze berechtigten Einflusses auf die Wahlen zn enthalten, daß sie namentlich gegen den Mißbrauch, den die Kanzelredner treiben, mit Nachdruck hällc auf. treten sollen. Diese Vorwürfe könnte die liberale Partei dem Ministerium AuerSpcrg machen, wcnn nicht die kurz« AmtSdauer eine hinrc,chendc Entschuldigung wäre. Politik ll«s der Kanzel. Ergreift die Journalistik gegen die in den verjchi«. > densten Farben und Formcn aujlretcndln Agitationen des Clerus die etwa« scharj zugespitzte Feder, dann fällt Pech und Schwefel vom Himmel über die Häupter der verfassungstreuen Journalisten. Hbren wir zur «b-wechSluug die Worlc. die ein activer facholischer Well« Priester iiber das cinaanaS citirte Schlagworl an die „Presse" gerichtet Hal, Dcr aeistlichc Correspondent schreibt.- „Die „Ergänzung des Strafgesetzbuches für das deulfchc Reich" gencn Ausschreitungen d:s Elerus auf der Kanzel übt eine tiefgehende Wirkung. Die Vewt' gung wachet zu eineni Strome an und spritzt seine Fluthen bercits über die Grenzen deS österreichischen Kaiscrstaatts. Es werden Stimmen laut, die ein solches Gesetz für den österreichlfchen Staat fordern und zwar im Interesse des Staates, der Verfassung und der Ruhr der Gemüther. Die ganze Frage, die in Deutschland bereits durch daS Ausnahmsgesetz gegen den CleruS ju» ritsch entschieden und in Oesterreich auf dem Wege der Discussion einherläuft, läßt sich auf den vielfach ero> lcrlen Fragesatz zurückführen; Gehört die Politik auf die Kanzel? Diesem Iragesah stellen wir eine» andern 2108 entgegen: Was gehört auf die Kanzel? Hier antwortet die Kirche: DaS Wort GutteS. De,n entsprechend ist das Ziel des Kanzelredners: durch dle Verkündigung dcr Heilswahrheiten den Menschen zu dem ^eben, das ist zur Erkenntniß und ^iebe Gottes und Jesu Christi zu führen und darin zu vervollkommnen. Diesem Ziele des Predigers entsprechend ist der Inhalt einer Predigt und tann nur sein: Offenbarung, Offenbarungswahrheit und die in Christus vollendete Offenbaruugswahrhcit. Dem entsprechend tonnen nicht Geologie, Mineralogie, Botanik, Zoologie, Logik, Psychologie, «beschichte, iwcrhanpl nicht wellliche Künste und Wissenschaften Gegenstand eines Kanzeloortragcs. ebensowenig das häusliche, bürgerliche und politische ^cben sein. Die Frage, ob Politik auf die Kanzel gehöre, ist beantwortet und die Antwort muß klar, deutlich und vernehmlich lauten; die Politik cnispvicht weder dem Zicle noch Inhalt cincr Kanzclrcde. DleS ist nichts Neues, sondern uralte Borschrift der katholischen Kirche, die auf den Vorschriften Christi lMarc. XVI.. 15) und der Apostel (l Kor. '.». 10; Röni. l. Ui; 2 Timoth. 4, 2) gründet. In sämmtlichen CanoneS und Dccrcten der Concilien und Synoden ist diese Vorschrift zu fin< den, in sämmtlichen Borschriften dcr verschiedensten Diö-cesen dcr katholischen Christenheit ist sie entHallen und in den Pastoralconfcrcnzcu dcr Diöccsen ist sie wiederholt eingeschärft worden. Ich verweise des Beispiels halber nuc auf das Beispiel sin die Pastoralconferenzen im BiSthum Augsburg. Augsburg l850. II. S. 53 bis 65. Nur eine D'üccse ist mir bekannt, in welcher dte Politik auf der Kanzel quasi autorisirt ist, und diese Diöccfc hcitzt ^inz. Der Hergang ist folgender: 1870 veröffentlichte Weiß von Startmfels unter dem Namen Ootthclf Baucrnf.ld eine Broschüre unter dem Titel: „Polltll gehüit nicht auf die Kanzel!" In dieser bis in oie armseligste Hülle geschleuderten Broschüre stellt Weiß o. Starlenftls den Satz auf, die Politlt ist ein wesent« ticher Bestandtheil der Kanzelrcde und motioirte diesen der latrMschen Pastoral'Theologie direct widersprechen» den Sah in den Schlußworten: „Es gibt kein einziges Verhältmß, in welchem dcr Mensch lebt und sich bewegt, das nicht auf die Kanzel gehörte, daS von der Besprechung auf der Kanzel ausgeschlossen wäre." Die Pfarrer schüttelten die Köpfe und meinten, wem hier zu glauben sei, der kirchlichen Vorschrift oder dem Freiherrn Miß o. Slartcnfels. In Folge dessen wurde alls der ersten Pastoral« Conferenz die Frag« gestellt: Ist der Satz: „die Politik gehurt nicht auf die Kanzel" wahr oder unwahr? Die Mehrzahl sprach sich gegen das Politisiren auf der Kan» zel aus und — in dem hierüber veröffentlichten Refe-rate im ersten Hefte der „Linzer theologisch praktischen Quarlalschrift," herausgegeben von den Professoren der vischöftich'theologischen Diöcesan.^chranstalt von 1871, wurde die Sachc derart gedreht, daß man ein „Ja," die Politik gehört auf die Kanzel," als Ausdruck der Ueber zeuguug des ClcruS constatirle und „zu den Erfolgen, die derselbe bereits durch seine politische Thätigkeit et-rungeu hat," Glück wünschte. Zwischen den Zeilen ist noch MhrereS zn lese,,. Es steht fest und ist ein un» umstößlichcS Gesetz in der katholischen Kirche, daß für die Politik auf der Kanzel lein Platz ist, und daß die Bischöfe zu wachen haben, daß sie von dcr Kanzel stets ferne bleibe. Diesem Kirchcngcsetze entsprechend ist das Hofdecret vom 4. Februar l?83 (abgedruckt bei Ialsch IV. 507) im vollen Rechte, wenn es die Politik und Angriffe auf StaatseinrS anzuhaben. Wenn mit der erwähnten Ausstreuung aber angedeulel werden soll, als hab: Graf Bcust auf eigene Faust gehandelt , als er den Gefuch bei dem Präsidenten dcr französischen Republik gemacht, so wäre die« eben so wenig stichhaltig als die Annahme, daß die bezügliche Iournalnoliz vou irgend wclcher Seite inspirlrt worden sei. Wir für unsern Theil vermögen nichts Auffälliges darin zu finden, wenn Graf Bcust, den seine Reise, wenn er in der strengen Killte eben nicht absichtlich den Umweg über Ostende hätte nehmen wollen, über Paris geführt, diese Gelegenheit benutzte, um daselbst Hrn. Thiers, der — nebenbei bemerkt — ein alter persönlicher Freund des ehemaligen Reichkanzlers ist, zu besuchen." „Pesti Naplo" bespricht den Toast des CzarS; derselbe zeige, daß der Czar daS Verhältniß Deutschlands zu Oesterreich-Ungarn nicht als feindselig gegen Rußland betrachte. In den Worten „für die künftige Generation" liege gewissermaßen ein politisches Vcrmüchtniß sür den Thronfolger. Dcr Toast sei eine Manifestation der Friedenspolitik und eine Garantie für den Frieden. „Naplo" bringt einen Artikel über die Kämpfe deS U l lra m o n t a n i ö m u S gcgcn die Civilisation, von uumtttclbarem Interesse ist nur die Schluhstclle des Artikels; dlesclbe lautet: Es wurde gar nicht schaden, Herrn Paulcr bescheidentlich zu interpellireu, ob er wohl Kenntniß h>.,lie von der großen internationalen Bewegung, welche die ^cnl(!8iu mililÄli« in ganz Europagegen die wellliche Macht orgamsirt. Das ungarische Unterhaus hat den Teleg raph env ertrag mit Deutschland angenommen. Hierauf wurde die Berathung des Fi» nanzl, u dg cls fortgesetzt. Die Post: Staatsgüter wurde ohne wesentliche Debatte votirl; bei der Post: Bergwerke wird der Antrag Tisza's angenommen, daß dem Ministerium fernstehende Fachmänner einberufen werden sollen, welche die Bergwerke zu unlersuchcu uno dann dcn Bericht zu erstatten hadcn, welche im Betrirb zu erhalten, und welche aufzulassen. — Die Vorschläge deS ungarischen Iustizministers für Besetzung der Richter« und Nich t e rste ll oc rtre tc r» S tc ll e n bei den königlichen Gerichtshöfen erster Instanz sind gestern fertig geworden und können schon dem nächsten Minister« rathe unterbreitet werden. Es sind im Ganzen 2500 Stellen zu besetzen. — „Pcsli Naplo" constatirt das einträchtige Zusammenwirken sämmtlicher Schattirungen und das Erst«rten der Partei durch die Conferenz der LandeS-Deal-Parlei. Das Blatt sagt: „Visher hat die Deal-Partei geschaffen; fortan ist Conseroircn ihre Aufgabe. Lic darf nicht ruhen, fo lange ihr Werl daS Ängriffsobject einer großen Partei ist." Der croatische Landtag soll bekanntlich am 15. Jänner zusammentreten und da eS von prallischem, nicht zn unlerschätztndem Werthe, noch vor der Erüff° uuiig desfelben die möglichste Orientirung zu gewinnen, dürfte jeder Freund Croaticn'SlaoonienS gerne verneh« men, daß wiederholt auch heute eingehende Konferenzen in der croalischen Angelegenheit staltgefunden. Gegenstand der B.rathung ist der Aclionsplan der Regierung, welchen sie in riner wünscheuSwcrthcn, Erfolg ermöglichenden Weise festzustellen wünscht. Das Abgeordnetenhaus in Berlin nahm das Gesetz, betreffend die Aufhebung deS Staatsschatzes, an und erledigte in der Berathung des Budgets für das Jahr 1872 den Etat des Herrenhauses, dcs Augeordneteuhauses und deS Staats- und Fi« nanzministcriums. Auf die angeblich ..unter dem kalholifchem Volle der Erzdiöcese München - Frcising auftauchende Frage: wie sich denn die Gastlichkeit zu dem im Reichs« tag beschlossenen AuSnahmSgesctz zu stellen gedenke," glaubt cin Münchener Correspondent der „Augsb. Post» 'sl'llillelml. Die Thronllcheigung Kaiscr Fran, Josephs I. V^n Joseph Alex. Freiherr» u, Htlsert. Vor wenigen Tagen hat unter dem Titel „Die Thronbesteigung Kaiser Franz Josephs l." der dritte Band dcS großen Helfert'schcn Wertes: „Geschichte Oesterreichs vom NuSgange deS Wiener October»Auf-standes 1848" in Prag (Verlag von F. Tempsly) die Presse verlassen. Hatten schon die beiden ersten Bande des Freih. v. Helfcrt'schen Werkes daS allgemeine Interesse in hohem Grade gefesselt und in die Geschichte einer be-wegten Epoche manchen für den Historiker wie Politiker werthoollen Einblick eröffnet, so gilt dicS in weit höhe« rem Maße noch von dem eben vorliegenden dritten Bande. Es hieße den Wcrth dieses Werkes unterschätzen, wenn man heute, nachdem das Werk erst einige Tage vorliegt, schon mit einer eingehenden Kritik desselbcn hervortreten wollte. Allein selbst eine flüchtige Durchsicht des genannten Wcrles gestattet dem objectiven Beurtheiler die Behauptung, daß das genannte Werl einen hervorragenden Platz in der österreichischen Literatur einnehme. Die Geschichte der 1848er Ereignisse entbehrt bis heule überhaupt noch der »endenziösen, rein historischen Darstellung. Der Zeitraum, der die Gegenwart von dieser hallwcrgangenen Epoche trennt, ist ein zu geringer, als daß das alle .^m« ira .^ »wäw" bei Darstellung ihrer Geschichte zur Geltung kommen könnte. Welche Schilderung dieser Partie österreichischer Geschichte man immer zur Hand nehme, jede steht unter dcm Einflüsse der politischen Strömungen, welche die ganze moderne Entwicklungsgeschichte Oesterreichs durchziehen. Bald sind es Monographien, Selbstbiographien, welche, daS Jahr 1848 und seine folgenschweren Ereignisse behandelnd, naturnothwcudig die einzelne Persönlichkeit in ent. schiedener Weise in den Vordergrund drängen, bald com-pendiösc Arbeiten, in denen der liberale oder demokratische Standpunkt des Autors seine Rechte geltend zu machen sucht. Vor allen diesen Arbeiten aber hat das Helfert'sche Wert den großen Vorzug, daß dem Autor die reichsten bisher verschlossenen Quellen zur Verfügung standen, die historischen Details mit einem wahren Bienenfleiß«: gc sammelt sind und dies alles mit einer Objecliuität. mit einer so gerechten Vertheilnng von Sonne und Wind zwischen dcn einzelnen sich gegenüberstehenden Paitci-standpunllen, daß der individuelle Standpunkt des Au-tors fast in dcn Hintergrund tritt. Man braucht in dem Hclferl'schen Werke nur zu biältern, um über den da angesammelten Reichthum des interessantesten historischen MaterialeS in Staunen zu gerathen. Abgesehen davon, daß Freiherr v. Hclfcrt in jener Epoche selbstthätig in die Ereignisse cingriff und mit den damals maßgebenden Persönlichkeiten in lebhafteren Eonlacte stand, daß ihm schon dadurch ein reicheres Quellenmateriale zufloß, wir auch dein Autor, wie er in der Vorrede andeutet, der Einblick in die prl- vUen Aufzeichnungen jener Personen gestattet, die in jener Epoche in hervorragender Stellung zu wirken bc rufen waren. So hat die fürstlich Windisch-Orätz'schc Familie dcm Autor rückhalllofe Einsicht in daS überaus reiche Malerte gestattet, das sich im Nachlasse deS verewigten Fcldmarschalls Fürsten Alfred befand. Von welchem Umfange dieses Materiale war, geht aus der weiteren Andeutung des Autors hervor, daß dcr ver» storbcne Feldmarschall Fürst Windisch-Orätz im Frieden wie im Kriege, in den Zeilen seiner vielfältigsten Thä» ligteit und fpäter in denen feiner unfreiwilligen Muße. es niemals unterließ, alle irgend wichtigeren Corrcspoli-dcnzen aufzubewahren, seine eigenen Eonccple entweder im Original oder in Eopic zurückzulichallcn, aber auch sonst von bedeutenderen «clenstückcn sich AuSzügc, Ucver. sichlen. Abschriften anfertigen zu lasscn und in seinen Papieren zu hinterlegen. Den diametralen Gegensatz zuu, Fürsten Windisch-Olätz bildete in dicscr Richtung sein Schwager Fürst Fclix Schwarzenbcrg, in dcsscn Nachlasse sich auch nicht daS geringste handschriftliche Materiale vorfand. Nichtsdestoweniger stund dem Autor auch hier eine reiche Quelle offc", und zwar die im Besitze eines M!t. glicdeS des sülsllichcn Hauses Schwarzenberg befindliche sehr ergiebige Correspondcnz eines um die Fürsten Schwcnzenbclg und Windisch-Grätz gruftpirten llelncn Kreises von Peinlichkeiten, die den damaligen Ereig» nissen sehr nahe standen. Wie der Verfasser andeutet, war daS Quellenmaterialc hiemit wie mit dem ihm be« reitwilligst geöffneten l. l. Archive noch nicht erschöpft; 2l"9 Ztg." die Anschauungen des treuen Clerus „in folgenden Puullen sixircn und allcr Well kundgeben" zu lön^ nen: „1. Der Clerus wilt, nn Dienste dcs Predigt« aintcs wie liiShcr GclMsum »no Nnlerwersung gegen geistliche und weltliche Obrigkeit predigen. 2. Er wird alle Hirtenbriefe und oberhirllichcn Erlässe, wclchc das Obcrhlrtenamt von dcr Kanzel verkünden zu lassen fur gut finden wird, verkünden uud erklären, überzeugt, daß dasselbe dcr Geistlichkeit niemals zumuthcn wird, Auflehnung und Ungehorsam gegen die weltliche Obrig« teit zu predigen. ^. Sollie al>er dcr dem Oberhirtenamt auf der Kanzel in kirchlichen Dingen geleistete Go horsam und die ihm schuldige Treue als Empörung und Ungehorsam denuncirt und im Sinne jenes AuSnahms» gesetzcs gestraft werden, so wird der EleruS ohne Murren und Klagen die über ihn «erhängte Strafe ertragen. 4. Da der Elenis dcr Erzdiöcesc Münchcn'Freising bis zur Stunde von einem Druck dcr geistlichen Obern aus die Kauzel nicht das mindeste verspürt hat, noch einen 8pint,,i8 sHmiliili'i» kennt, der hier einen Druck versucht hatte, so ist er auch nicht unter die Geistlichen zu rech» nen „bei uns zu Hause," denen dieses gehässige AuS' nahmsgesctz einen Schutz gewähren könnte. Im tiefsten Herzensgründe wäic jcocr Priester zu bedauern, der, unter den Fittigen dicsce» Gesetzes Schutz suchen möchte; denn der treue EleruS verabscheut den Verrath an der Kirche nicht minder als den an König und Vaterland." Dic „Iudepindance" meldet aus Versailles, die Linke beschloß einen Gesetzentwurf cinzubrilige», wonach für den Fall dcs Ablebens oder Verhindcrlscius Thiers', die Regierung zu führen, die Präsidentschaft der Republik ocm jeweiligen Kammerpräsidenten übertragen werden soll. — Eine Gruppe dcr Usscmbleemajorität bot in aller Form dem Herzoge Au male die Präsidentschast der Republik an, sofern dessen Eintritt in die Nationalversammlung den Rücktritt Thiers' veranlassen sollte. Der Kriegsminister legte der Deputirtenlammer in Rom einen Entwurf über nationale Vertheidigung, dcr Marineministcr einen Entwurf übcr Rcor» gauisation der Marine vor. Der Finanzim-nistcr enlwickclte ein längcrcS Finanzczpos«. Oas Dc-flcil dclrügt 148 bis WO Millionen; mehrere Steuer» erträgnissc haben bedeutend zugenommen. Dcr StaalS-Mervcrlauf schreitet vor. Der Minister conslatirt die volkswirtschaftlichen Furlfchrille des Landes. Die AuS-juhr stieg bis auf I Mulinroc und ist höher als der Betrag dcr Einsxhr im letzlcn Decenniunl. Das Steuer-erträgniß ist von !61 ans ;'>0l), jenes dcr Monopole von 175) ans ^!»^ Millionen festlegen. Die Mahl-steuer ergibt monatlich 4'/^ Millionen. Der Finanz-minister Sclla schlägt zur Berbcsstnu^ lics Staats-schatzdienstcs und Beseitigung des Deficits vor, den Slaatsschatzdicnst fünf Baillc» anzuvertrauen, ferner die Bermchrung dcr^ialiouatbantbillcls bis 1000 Milliolien, die Einführung ncncr Slcucrn bis zum Betrage von 30 Millionen auf Gewerbe, Petroleum, Einregistrirnng, Stempel, die facultative Convcrtirnng des National-anlehenS in confolidirte Ncnle, ferner eine Operation mit den Kirchengütcr-Obligationen. Der Finanzmiuister beziffert das Erträguiß dieser Projecte mit 730 Millionen, welche daS Deficit in den fünf folgenden Jahren decken. Der Finanzministcr sagt schließlich, es sei Zeit, conservative Politik zu machen. Das Exposö wurde bestens aufgenommen. Die Mailänder „Perseveranza" eines der gcachtcl-sten italienischen Blätter, warnt vor dcr Ueberspccula-tion in der Errichtung neuer Bauten in Italien; sie spricht die Befürchtung auS, daß dein jetzigen Grün- dungsfieber eine mit schweren Opfern verbundene Ent<> täuschung anf dem «fuße nachfolgen w.rde, und meint, cö dürft«,' für italienische Capitalisten gerathener sein, ihre Gcldkräflc der Förderung von Industrie und Ackerbau zuzuwenden; anf diesem Gebiete sei noch Vieles zu schaffe», von d^ili man ohne Sau^uiniSmuS lohnend? Ausheilte erwarten könne. Ucber dcn Aufstand in Mexico bringt die „Engl. Eorrcsp." unterm I l. November Folgendes : „Im ganzen Land entstehen erhebliche revolutionäre Bewe-gungcn, und bis Neujahr wird eine Aenderung der Regierung erwartet. DaS Land war noch niemals in so ungeorduetcn Verhältnissen. Außer Oajaca, wo bekannt« lich Porfirio Dia; an der Spitzt einer bedeutenden Armee steht, haben sich die Staaten Agua Calienles, Du-rango, ZacatecaS und Eoahuila zu Gunsten dcr Revo^ lutionäre erklärt. In anderen Staaten sind ebenfalls Pronunciamentos erlassen worden, und in mehreren haben die Go»v:rncnre resignirt. In der Arme ferner herrfcht große Unzufriedenheit, und mehrere Generale und Obersten haben sich der Revolution angeschlossen. Auch die anderen Officicrc sind unzufrieden, und die Regierung ist ohne Macht. Der Schatz ist bankerott und baS Volk fängt an, die Revolutionäre zu unterstützen. Die Zeitungen, welche bisher versicherten, daß Juarez sich behaupten könne, gcstehcn nun zu, daß eine Revolution unvermeidlich fei — ein Zugeständnis;, zu welchem aller» dings nicht viel gehört. Besonder«! werden die Schwiege» söhne dcs Juarez heftig angeklagt; einer derselben. Delfin Sanchcz. wurde verhaftet; doch versuchte der Präsident, ihn gegen daS Gesetz in Schutz zu nehmen. General Quiroga, der bekannte Anhänger des Kaisers Maximilian, hat sich gleichfalls den Insurgenten angeschlossen und commandirt am untern Rio grande. Hagesneuigkeiten. — Se. l. und l. Apostolische Majestät der Kaiser geruhten Samstags Mittags in Salzburg die Spitzen der Civil- und Mililärbshörden zu empfangen. Am 10. d. Vormittags 11 Uhr ertheilten Se. Majestät zahlreiche Au» dienzcn an Deputationen des Salzdurger Gemeinderathes, der Handels - und Gewerbelammer und der, Landwirlh-schaflSgefellschast uud an mehr als sechSzig Privatpersonen. — Ihre Majestäteten der Kaiser und die Kaiserin werden heule dcn 15. d. wieder in Wien eintreffen. — (Pens ion irung.) Vine große Anzahl von Stabs- und Oberofficiercn sowie Amtödienern werden mit 1. Jänner 1872 wegen Ueberschreiluug des Maximalalters pensiouirt werden. Viele von den Bezeichneten opponiren dagegen und versehen sich mit ärztlichen Zeugnissen, um ihre Fähigkeit zum Fortdienen zu beweisen. Das Reichs-lriegsministcrium tann in Folge der erlassenen kaiserlichen Verordnung hierauf leine Rltcksicht nehmen. Auch sind viele im Heere befindliche Unlerofsiciere, welche 40 bis 50 Jahre dienen und als seldtriegsuntauglich von Seite der Militärärzte, als auch von den Truppencommandanten be« zeichnet sind, und welchen bemerkt wurde, daß „eine Caserne keine Versorgungsanstalt ist", dcr Superarbitrirungs-commission znr Ablieferung an dns Invalidenhaus vorgestellt worden. — (Taschenuhr für Blinde.) Dem l. l. Blinden-Erziehungs-Institute in Wien wurde von einem dortigen Uhrenfabritanten eine Taschenuhr, als Weihnachtsgeschenk für einen braven Zögling, zum Geschenke gemacht, die es dem Blinden durch eine einfache Vorrichtung ermöglicht , die Tageszeit am äußeren Gehäuse mittelst des Tastsinnes zu erkennen. — (Lulu.) Lulu? WaS bedeutet Lulu? Diese Frage war vor etlichen Tagen in aller Well Munde, al« eS hieß, die Polizei habe Asfichen confiscirt, aus Venen nichts zu lesen war, als das Wort „Lulu." Man erging sich hiebei in den kühnsten Combinationen, der eine witterte dahinter nichts geringeres, als eine staatSgefährliche Conspiration, der andere erklärte es als ein Freimaurerzeichen, und noch andere gescheidte Köpfe erklärten rund heraus, „Lulu" sei die Parole für die in Wien anwesenden Franzosen, fich um die Fahne ihres geliebten ehemaligen Kronprinzen zu schaaren, um ihm sein Reich wieder zu erobern. Zum Glücke fiir jene, die Zeit haben, sich mit derlei den Kopf zu zerbrechen, wurde das Räthsel bald gelöst und es stellte sich heraus, daß „Lulu" der höchst unschuldige Name einer Künstlerin sei, die wir neulich im CircuS Renz zu Gesicht bekamen. Immerhin hat aber die geschickt in Scene gesetzte Reclame ihre Schuldigkeit gethan und das Haus bis aus den letzten Platz gefüllt. Also was ist Lulu? Lulu ist mit einem Worte der weibliche Leotard, eine Trapez. Künstlerin ersten Ranges. — (Das bestandene Ofner t. l. Militär. Landesgericht) hat die Uebergabe der Acten, De>-positen ic. an das Ofner Stadtgericht bereits vollzogen. Unter den libergebenen unerledigten Angelegenheiten befinden sich 202 bürgerliche Processe, 322 Verlassenschaften, 180 Curatels^Angelegenheiten, 1155 unerbrochene Testamente und 998.523 fi. 48'/2 lr. Depositen theils in Barem, theils in Werlhpllpiercn. — (Grohe Kälte und Wölfe in Oberun. gärn.) Aus Baralya im Arvaer Comitale wird gemeldet, daß daselbst am 7. und 8. d. nach einem starten Schnee, falle eine solche Kälte eintrat, wie man sich einer gleichen seit vielen Jahren nicht erinnern kann. Das Thermometer sanl 20" unler dem Nullpunkt. In der Gegend von Lomna, Namesto Polhora und Balnagura zeigen sich seit mehreren Tagen ganze Nudel Wölfe, welche sich bis zu den Gehöften wagen und bereits vielen Schaden angerichtet haben. Eine auf diese Thiere veranstaltete Jagd blieb erfolglos. — (Drohende H un g e rsn ot h.) In einigen Theilen Slavoniens soll man ernstliche Hungersnolh befürchten. Einige Gemeinden haben bereits ihre Gesuche an die Vehördeu um Äbhllfc eingereicht, die sie auch ohne Zweifel erlangen werden, da die h. Negierung selbst dieser Tage ein Circular erlassen, womit die Comitatsbehörden, resp. die Bezirksämter aufgefordert werden, den Ausweis der thatsächlich dürftigen Bewohner noch im Laufe diese« Monates höheren Ortes zu unterbreiten. Es wird nämlich dcn durchs schlechte Jahr Verarmten mit GeldvorschUssen Hilfe geleistet, die man selbstverständlich mit gewöhnlichen Percenlen abzahlen wird, und in welchen Fällen die betref» fenden Gemeinden das Giro übernehmen müssen. - (Feuer sbrun st.) In der Nacht vom II. bis 12. d. ist im Arsenal zu Venedig Feuer ausgebrochen, welches jedoch durch die Leistungen der PompierS und der Truppen binnen wenigen Stunden gedämpft wurde, ohne großen Schaden anzurichten. — sUrmull) in London.) Nach einer Mittheilung des englischen statistischen Bureau's belief sich die Gcsammtzahl der Armen in London am letzten Taqe deS November auf 121.492, darunter 38,000 Kinder unle, 10 Jahren. Diefes Refultat ist ein relativ gUnstiges, da das vorhergehende Jahr 13^,000, das zweitletzte 145.000, nachzuweisen halte. «Locales. — (Bei der gestrigen Wahl in Laibach) erschienen 707 Wähler. Als Abgeordnete für die Lande«, Hauptstadt wurden gewählt: Dr. v. Kalten egg er mit 377 und Dr. Suppan mit 375« Stimmen. — (Neue Broschüre.) Wir haben vorgestern Ein. ficht genommen in das Manuscript einer in den nächsten Tagen den Weg der Oeffentlichkeil betretenden Vroschllre. Dieselbe trägt den Titel: „Emancipation desTrie« ster Hafens." („Die Predil- und die Triest.Präwalb. Lack-Launsborfcr Bahn.") Diese insbesondere für.Kraiu und jeden österreichischen Patrioten hochwichtige Broschüre weiset die liirzcslc Verbindung Triest's mit der Nord» und Oftfee nach, lMt die Handelsinteressen Oesterreichs im Auge, ist mit sachkundiger Feder von gediegener patriotischer Hand geschlichen, lurz gesagt, diese Broschüre dürste großes Aussehen macheu, und wir wollen das geehrte Puvlicum schon heute hierauf aufmerksam machen, — iIllustrirter Lager - Ka la l og.) Die in literarischen Kreise» des In- und Auslandes im besten Mfe stehende Ä u ch h a n 0 l» ,'g Föfn <>< Fr ick, Wien, 1 Graben, 22, hat u„s einen mit 70 Illustrationen reich ausgestatteten LagcrKalalag zur Emsichtsnahme übergeben. Derselbe eiuhält ein vollständiges Bcrzeichniß der hervor« ragenden alleren und »eueren Erscheinungen der gesummten deutschen Literatur. Die land. und forstwirtschaftlichen, die staatöwirlhfchasllichen und national-ökonomischen Fächer, die schöne Literatur. Architektur, Geschichte, Naturgeschichte, Bau- und Hauswesen u. s. w. finden wir in diesem Kataloge reich vertreten. Wir können denselben der besonderen Aufmerksamkeit unserer geehrten Leser empfehlen. Die Aus» stattung dcs Kataloges ist in Beziehung aus Papier und Druck :ine ganz besonders hervorragende. — (Gourmand«) theilen wir zwei erfreuliche Nachrichten mit: 1. Die Austernsaison ist diesmal eine ziemlich günstige und ernmthigl die Fischerei auf's Neue. So hat sich in der Bucht von Milforb, wo bie eine Reihe werthvoller Details daukl er private» Auf. zeichnunacn. die, wenn fic gedruckt wären, als vorzügliche Monographic» über iöpisodcn jener viclbeweaten Zeit gelten müßten; er dankt fic ferner sorgfältig ac» fühlten Tagebüchern, die vertrauensvoll in die Hände dcs Autors gelegt wurden und wohl erst spät, vielleicht auch nie das Licht der Ocffenllichlcit erblicken werden. Daß neben diefen bisher noch uuerschlosscnen Quellen auch eine sorgfällige Benützung alles, auch die kleinsten Details fixirenden historischen Materials, wie eS die Tagesliteratur, die ParlamentSgeschichte, officicUe Acte u. f f bieten in dem Werke vorhanden ist, ist selbst-verständlich und braucht nicht erst besonderer Erwähnung Das compendiöse Werk zerfällt in drei große Ab. schnitte, deren erster die Bildung dcS Ministeriums Schwarzcnbcrg-Sladion behandelt und glctch aus dcn cr>lcn Seilen mit einer inlercssanlcii biographischen Skizze dieser beiden Staatsmänner bcainnt. Dcr zweite Abschnitt ist „Belagerungszustand in Wien" betitelt. In höchst dramatischer Weise werden da die Einnahme WicnS und die in ihrem Gcsolgc sich vollziehenden Ereignisse geschildert. Ein großcS Intercssc fefscll gerade bei diesem Abschnitte die im Anhange enthaltene (5orrcspol»denz zwischen dem Fürsten Windisch-Grätz und Fürsten Schwär« zenberg und Baron Wcsscnbcrg, die anf die Gefangen« nchnlung Blums, Flöbels u. f. f. lieblichen Docu-mente. Briefe Mcsfcnhausers an die Generale Karger und Cordon, die Verhöre Mcsscnhausers, die Protokolle über das standrechtliche Verfahren mit Robert Glum, Julius Fröoel, Mssenhauser u. s. f. Im driiten Abschnitte. „Olmütz und Krcmsier" be» titelt, begegnen wir znnächst einer lllizichcoden Charalte» ristil ocs Kremsierer Parlaments und einer lebensvollen Schilderung dcr Ereignisse, wie sclbe sich gleich in den ersten Sitzungen des Reichstages abspielten. Eine hochinteressante Darstclluna. dcr Geschichte der Thronbesteigung Sr. Majestät dcs Kaisers Franz Joseph I. schließt sich daran, nachdcm B. Hclfert eine Rcihe werlhvollcr Details übcr die Iuyendjahre Sr. Majestät des Kaisers, über die Studien AUcrhöchstdeSselben, die mililä> rische Ausbildung u. s. f. vorausgeschickt. In dem Anhange bildeten der wörtlich aufgenommene Vcrfnch eines Programmcs zum Unterrichte Sr.läis. Hoheit dcS durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Franz Joseph in den mi' lilcirifchen Wissenschaften," vom Obersten HauSlab entworfen, so wic zwei Entwiirfc laif. Manifeste für den Fall emcS nothwendig werdenden Thronwechsels (in Prag verfaßt und für Ihre Majestät die Kaiserin Maria Anna inS Französische übersetzt) pictiitSvollc historische Reminiscenzen. Wir behalten uns cinc weitere eingehende Vcsprc chung ditscs bcdeiitsclme» WerkcS vor. Allein schon die wenigen Einblicke, die wir in die verdienstvolle Arbeit deS bewährten Autors machten, werdeu wohl geeignet sein, unseren Ausspruch zu bekräftigen, daß wir cS hier mit einem hochinteressanten, ja erschöpfenden Beitrage znr jüngsten Geschichte Oesterreichs zu thun haben. Der IV. Band, dcn B. Hclfcrt in seiner Vorrede bereits ankündigt, wird dann ein Werk abschließen, welches sich den besten Schöpfungen österreichischer Geschichtsforschung würdig an die Seile stellen kann. 2110 Bänke seit Jahren stark vernachlässigt waren, die Austern fischerci weit lebhafter gezeigt und bedeutend gewinnreicher erwiesen als bisher, so daß bereits die ersten Schritte ge-lhan worden sind, um die Austerncultur an der Küste von Pembrokeshire wieder zu beleben und Milford zu einem der Mittelpunkte des englischen Austernhandels zu machen. '.'. Mit Veginn des tllnftigen Jahres 1672 werden einige neue Sorten Tabat für Cigaretten zum allgemeinen Verlauf in Verkehr gesetzt, u, z,: ma ceboni sch er Tabak fur Cigaretten, das Päckchen 20 tr., asiatischer Tabak fur Cigaretten, das Päckchen 14 kr,, und inländischer Tabak, das Päckchen 5 kr. — (Theaterbericht.) Die gestrige slovenische Vorstellung war, ungeachtet der äußere Schauplatz, wahrscheinlich aus Anlaß der nationalen Landlagswahl'Majori-lät festlich beleuchtet wurde, in den Lozen spärlich und im Parterre nur mittelgut besetzt. Das Lustspiel „Schwarzer Peter" wurde recht gut gegeben und das Frl. Dzimsky erhielt fUr die erste Rolle lebhaften Beifall, wurde sogar gerufen. — Die Operette „Die Verlobung im Weinkeller" enthält einige gute Chor- und Ducttpartien, die über die übrigen Polkamelodien wesentlich hiucmsreichen. Wir müssen in Rücksicht, daß die ausübenden Kräfte größtentheils Dilettanten sind, den strengen Maßstab der Kritik bei Seite legen und den guten Willen für's Werk nehmen, können aber die Vcmerkung nicht unterlassen, daß die Vorstellun-gen der slovenischen Bühne bei dem Umstände, als Ein« irittsgeld abgenommen wird, sich über das Niveau der Mittelmäßigkeit zu erheben hätten und von Seite der slo-venischen Bevölkerung eme größere Theilnahme gewärtiget wurde._______________________________________ Einstcse»dct. 411en kranken kiaN uuä 6e8lllläkeit oduo Illelliciu uuü obiie Ko8teu, üevajesciöle vli üarl? von ^ttrln'bettc nud halte bereust die letzten Sakramente ge: nommen, wcN d:e ersten A.'rzle ilnn unr noch wenige Tagt i!even versprochen. Ich rieth die linvülo^,:!^,^ ^Iu I^», ^ zn versuchen, und diese IM den glilcllichslsn Elfolg gehabt, so daß der Mann in wenigen Wochen seine Geschäfte wieder besorgen tonnte und sich vollkommen hergestellt While. Da ich sellisl so viel Gutes von Ihrer lievli!uz<^,>r<: genossen habe, so füge ich gerue diesem Zeugnisse meinen Namen bei. Schwester 5t. I^mlioi-l. Nahrhafter als Fleisch, erspart die Nevulezmü!'« bei Erwachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von j Pfund fl, 1.50. 1 Pfund ft. 2.50, 2 Pfund fl. 4,50, 5 Pfund st, 10, 12 Pfund st. 20, 24 Pfuud sl. 3<». ll<>v«!o5.«8V Ilr. s, il» IlHib^ol» Ed M llhr, in Marburg F. Kolletnig, in Klagcufurt P. Birndacher, iu Graz Gcbritdcr Obcrrauzmayr, in Innsbruck Diechtl H Frank, in Linz Haselmayer, iu Pest Türäl, iu Prag I. Flirst, iu Brilun F. Oder, fowic in allen Städten bei gute» Npoihclcrn und Gpeccrcihändleru; anch versendet das Wiener Haus nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachuahme, Wir machen hierdurch aus die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren H Ttcindeöker bl C»o. in Halnburg besonders aufmerksam. Es handelt sich hier um Original-Lose zu einer so reichlcl, mit Hauvt-Gewiuilc» ansgestatteleu Verlosung, daß sich auch iu unserer Gi-gend eine sehr lrbhasle Betheiligung! voraussetzen läßt. Dlescs Uulernehnieu verdient um so mehr das volle Vertrauen, indem die besten StaatSgaraulicu geboten sind! und auch vorbenanittes Hau« durch ein steis streng reelle« Han-, oeln uud Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. Im allstemciucu Interesse flnbeu wir nil« veranlaßt, auf dlc im heutigen Blatte enthalt«»« Aunouce dcs Herru Gustav Schwarzschild in Hamburg ganz besonders hinzuweisen. Die angellllidigten Originallose lilnnen wir wegen der großen uud zahlreichen Gewinne bestens empfehlen, Lie Reel li tät und Solidität dieses Hanfes ist belannt und daher nichts natliriicher, als die vielen bei demselben einlaufenden Aufträgt, welche ebenso rasch als sorgfältig ausgeführt werden. Umerleibsbruchleideude werden aus dle in dieser Nummer enthaltene, liczllgliche Annonce von G. Tturzenegger aufmerlsam gemacht. Neueste Poft. Wahlelgelmisse in den Stüdtebezirken. Adels berg, «4. December. Franz Kot« nik mit »H4 von >5N <2ti,nmen. Gottschce, > 4. December. Franz Kro-mer a»»S Graz (einstimmig). Kraiuburg, R4. December. Leopold Iugovic (einstimmig). Neumarktl. R4. December. HandelS-kamlner-Secretar Johann Murnik. NudolfS werth, »4. December. Karl ylude-i mit »jtz« Stimmen. Idria, « >. December. Notar Irkiö. Linz, »4. December. Der Großgrund' besitz wählte verfassungstreu. Vrlin n, >4. December. Vei den Htadte-wahlen haben die Verfassungstreuen fünf Sitze gewonnen. London, «4. December. Der Prinz von Wales befindet sich besser. Wien, 14. December. Das Abendblatt der „Neuen Fr. Presse" mcldet: Der österreichische Gesandte Karolyi in Berlin und der deutsche Gesandte Schwcinitz in Wien wurden nunmehr zum Range von Botschaftern erhoben. Dem „Mähr. Corr." wird aus Wien telegraphirt, daß die Wahlcnthaltung der kaiserlichen Familie nicht auf zufälliger Constellation beruhe, sondern als Prinzip für immer aufgestellt werden soll. Uinz, l 3. December. AuS den oberösterreichischen Städtebezirlen wurden gewählt: In Stcyr Kaufmann WiÄhofer, in Rohibach Dr. n. Peßler. in Grein Ge« meindcsttrctär Göllcrich, in Freistadt Kaufmann Schwarz, in Schärding Brauhauslicsiyer Peham, in Wels Dr. Groß. in Gmilnden Kaufmann Abpurg, in Ried Baron Neichs, in Kirchdorf H^ildelslammerpräsideltt Hafferl, in Braunall Messcrschmied Graß, in Vücklabruck Neali-tätenbesitzcr Payr, in Urfahr Notar Rohr, ii^^inz Dr. Eigner, Dr, Figuly und Dr. Wiser, in EnnS Vllrger-meistcr Schwandl. Nur der ^ctztgcliaimle ist neugewählt und gehören alle Gewählten der liberalen Partei an. In den Indllstrialorten wurden die vom liberalen Wahl« comity vorgeschlagenen Candidalen grüßtentheils einstim» mig gewählt: nur in Efferding der clericale Oelonom Spaulang. Graz. 14. December. Gürgermeistrr Franz Hangi in Stainz wurde vorgestern Nachm ittag um ^! Uhr in seiner Kanzlei durch einen Schuß aus einer mit 14 groben Posten geladenen Pistole ins Hcrz getroffen. Der Thäter ist ein junger Bauernbursche Namen« Joseph PucheS; derselbe wurde bereits vor zwei Jahren wegen der Drohung, den Bürgermeister, weil er ein Religions, riiuber und Freidenker sei, zu erschießen, gerichtlich verfolgt und als religiöser Fanatiker einer Irrenanstalt übergeben; vor kurzer Zeit ist er von dort geheilt ent< lassen worden. PncheS, der sofort verhaftet wurde, ist geständig und gibt religiöse Motive vor. Das Landesgericht in Graz hat bereits eine Untersuchungscommissio» an Ort und Stelle abgehen lassen. Stainz ist ein clerical« Markt; Hangi war seit seinem mannhaften Aus» treten in der Affaire des freisinnigen Wanberpredi^rS. Marckworl, der in Slainz vor drei Jahren beinahe erschlagen worden wäre, unausgesetzt da> Ziel clericaler Verhetzungen. Brunn, 13. December. Von den Landgemeinde-wühlen sind folgende bekannt: Gewählt wurden: In Äuspitz Joseph Wurm. Ed. Kornysl; in Brunn Redacteur Dworat, Joseph Zednil; in Boslowitz Dr. Pra< zat; in Dalschitz Dr. Helcelet; in Gaya Franz Weber; in Holleschau Franz Scopalil; in Hohenstadt Joseph Schubert; in Iglau Dr. Meznil, Dr. Konarowsly; in Kremster Joseph Iasrt, Dr. Mildschu; in Kromau Franz Rosendaum; in ttitlau Franz Wooicla; in den mährischen Enclaven Dr. Zaillncr; iu Nilolsburg Franz Esinger; in Nentitschein Johann Morav; in Olmütz Temel, Vrba; in Sternberg Dr. Hesse; in Schönberg Ed. Oberleithncr; in Trübau Dr. Hanisch; in Hradisch, Ganzwohl; in Uugarisch«Vrod Johann Berger; in, Weißlirchen I. Kovaril; in Wischau Alois Klevcta; in Wallachisch-Mescrilsch Vincenz Ianit: in Znaim F. Konvalina. Brunn, 13. December. Heute wurden im ersten Wahllörper für die Handelskammer alle Candidate!, der Verfassungspartli nnt großartiger Majorität gewählt. lizernowitz, 13. December. Czernoroitz: Ru» thenischer Bauer Molowtt); Sadagura: Feudaler Mu< staza (wiedergewählt); Sereth: Gezirlshauptmann Ne-gruSz. Die weiteren Wahlresultale stchen noch aus. Trieft, 14. December. Der Kloyddampfer „Vc-nuS" brachte uns dic ostindischc Ueberlandspost mit Nachrichten aus Calcutta bis zum 22,, Bombay 25. November. Dieselben sind ohne politisches Interesse. London, lii. December. Man hofft auf die Wiederherstellung deS Prinzen von Wales. London, 14. December. Die britischen Vertreter im Auslande sind angewiesen, über den Charakter, die Stimmung und die Organisation der Internationalcll in den betreffenden Staaten zu berichten. Telegraphischer Wechselcour« »am 1. - «aill-AcNei, «08. ^ Credü, Nctiei, 3^!!.70.-- i!uudou N«. - Silber l17.iV). - «. l Mit,,,. Ducateu 5>,5»^, — Napoleond'or 9.3«s«»,,t. Ravuiler, Mowntsch, — Mpschl, Arzt, 3», Oeor gcu, - Valeucic, Speditcur, St. Pelcr. — Dr, Hotops, Han nuuer. — Hot»pf, Pianist, Altona, -^ Potocuicz, Kropp. Pal>, Wirn. - Woqrin Iusef u»d Auua «lid Wollstein, HaudelSm,, Böhmen, - Hurnjlläct nnd ^'ö>v, Hfanstente, Uien. »T»«>«, ^Vl«»,. Schwarz, >tfm., Wieu. - ^ilinger, Kfm., Oraz. -^ Veitncr, Forstmeister, Äßling. - Ritter von Gavinseg, l. l, Obrrlieutenaut, Wien, — Malluer, Vesiher, Peldeö, »»l«»». »los. Vlaz, Handelsmann, ssiume. H>»>,^««. Aabnil, Student, liattaro. — Feget, Privat, Idria. - Perschmaun, Magdeburg. Theater. He >lle: Herr Zuckerl, ^iaier und Tohn, auK Gottschee. komische Operette in ii Äcteu vun Toldt. Musil von Offen-bacl,. — (Haribaldi. Schwanl in I A>lfznc,e von Iulins Ätose,! .llteleoroll'uijche Hieoliachlun^oll i>» l^üiüach. <: n M», 747V? -15» ^windstill heiter li !i ,. N. 746.^ - tt« windstill heiler 0,^, >0 , Ab. 747.»? — «4 wind!NN theilw. be,u, Alihalttnd lalle Witterung. Nollenloser Tag. Abends Duusl iil'Uel läüsss den Alpc», Das Tagesmittel der Trmperattu !<.7", n,n 8,7" unter dem Normale. Verantwortlicher Nkdaclem : Inliaz u.'ss l e i u M a »»l. ^N»'l«»nl,l»«'l<'l»7 Wie», 13. December. Die Vürse war aus allen VereehrSacbicten besser al« «tsteru, besser iusaferne, als die Course hiiher uotiren. Es zeigte sich jedoch im Gruudt g, HlUi^UUlNU)^. nommen wenig Regsamkeit uud Spontanität, uud wie die Stimmung wenig lebhaft, so war dcr Gang des Geschäftes schleppend Devisen etwas höher. .». Äll«e,»«i„< Staatsschuld. «Ur 1W si. Htlb Waor, Hiuheilliche -slaatsschulb zu 5 p zu 250 fl. 9450 95- , ., I860 zu 500 sl. . . 101.50 101.75. „ „ 1860 zu 100 ft. . . 115 50 116.50 „ „ 1864 zu 100 st. . , 139 25 139.50 SllllltslDomaneu-Pfllndbriesc zu 120 fl. U,W. i,l Silber . . 120.- 120.50 «». Grundentlastllnas-Vbligationen. Für 100 fi. Geld Waar? «öhmen .... zu5pLt 9750 9850 O»Uzim .... „ 5 „ 74.-- 74.50 N^dtr-Oefterreich. . „ 5 „ 94.50 95.50 0ber-0csterre Ul g. Eisenbahnanlehtn ^u 130 si. «z. W. Silber 5«, pr. Glttcl 109 15 109.35 Un«, Prämielialllehen zu 100 ft. ,.W l?5fl. Einzahl.) pr Vm«, im ^ 10140 Wieuer Lommunalanlehen, ritck, Geld Waare zahlbar 5 p0 Ferdmands-Nordbahu . . . 2135 2140.— Fünfkrch,n.Vules«.Vahn . 179.50 180.50 5r<>n,«Iosrvh«,Vah,, . . .211.75 212 25 eemberz.üzr^.-Iassytr.vahn . 159— 159 25 i.'loyb. ilfterr........ 409.- 411.— Oesterr. NordweNbahn . . . 22l.— 222 -- Rudolfs-Bahn...... 161.25 16175 Siebrnbttrger Vahn . . . . 178 - - 179. - Staalsbahn....... 396.— 398,— sübbahn........ 201 6l» 201 80 ZUb.nordb, Verbind. Vahn . 180.50 181, - Theiß'Vahn....... 254 - - 254,50 Ungarische Nordostbahn . . . I<:0,7ö I6l.2ü Ungarische Ostbahn .... 125.-- 125.25 tramway........ 238,- 23^25 »>. Pfandbriefe (sllr lW ft ) Ulla oft Vobün-Hredlt'?lnstlll< Geld Waare verlosbar zu 5 pLt. iu Silber :05,75 106 25 Uo.iu33I.rllctz.zu5pHt.iuo.W, 86,50 86,75 Itat.onalb. ,u 5 pLt, ü. W. . .89,30 89 60 5««. «od.-hu .... U'0.25 100.40 H.Ta,,! ^udw.V.i.G.derz.',Ha>. 104.75 105 25 '''^«r. ?,/.«b»tft' «hu . l00 40 100.60 strbenb. Bahn in Bilbel verz. . 90.20 90.40 slaatsb. G. 3'/, »5,lX)Fr. „I.üm. 136 25 186.75. Sildb. E. 3",. i. 500 Frc. pr. Ttitct 11^ 80 113 z><: slldb.-G.j.200fl.z. 5"„sür100ft. 93.20 9Z4»! slldb.-Vllus 6'/, (1870-74) « 500 Frcs pr. Gtllck . . ..,— _. ling, Oftbah» fUr 100 fl, . . ^7^ «79,, ». «privatlose , Augsburg sitl 100 st sNbb. W. 99,65 99 ft(> ^r°Utsmt°.M.I00si. dett« 99 70 9580 Hamburg. fi»v U)o M<,rl Ban« 87.50 87 70 ^°udon, fiir 10 Pfund Gtrrlmg 118.- ,18 20 Pari«,, sllr 100 Francs . . . 45 30 45 45 (Cour» der Geldsovte» Gslb Wnüt» ». Munz-Ducater. . 5 ft. 59 lr. s> fl. 61 t«. !»iapoleon«b'°r . . 9 « 36j « 9 ^ 37j „ Preuß. Hassellscheillt . 1 « 76 . 1 . 7Sl „ sllder . 117 « 60 , N7 , 80 „ llraiuische Grundeutlaftuug» - Obligationen, Prl« nawitir!M,i 85.75 «?ld. V6 «»»rs,