^ I»« Sonntag den SS. Hktoöer lMk. Jahrgang. Die .Marburg«? Seitiing« erscheiii« jede» «onntag, Mittwoch und Kreitag. Preil- — fSr Marburg: aanziSbria « ft. MS Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig Zar vrrgllichtlidtil HMklspolitik. Die Erneuerung der Handelsverträge unter den wichtigsten europäischen Staaten hat auch die Handelskammer von Straßburg veranlaht, ihr Gutachten üt^er freie Einfuhr und Zo^schutz abzugeben. Unter einstilnmigem Beifall der Kammer versetzt der Präsident derselben — I. Sengenwald — den Manchestermännern die wuchtigsten Hiebe und da in Oesterreich tncht minder als zwischen dem Rhein und den Vo-gesen die betreffende Frage auf der Tagesord-nuna steht, so lassen wir die bedeutsamsten Ausführungen des Redners hier folgen: „Alle civilisirten Völker fühlen instinktmä-ßig, daß sie der Industrie liedttrfen, um an Wohlstand und Macht zuzunehmen, und sie haben alle angefangen mit Prohibition oder mit prohibitiven Zöllen, um ihre Mannfaktnr in ihrer Kindheit zu befchützen. Seit dem Jahre 1860 sind die großen Staaten des europäischen Kontiitents in's Jünglingsalter getreten und haben mittelst der Han-delsverträge ein liberales System adoptirt, mel' ches die Prohibition aufhebt und gemäßigte Schntzzölle etablirt. England allein, diese Zölle für seinen europäischen Markt abschaffend, dieselben jedoch für seine.(Kolonien bestehen lassend, öffnet seine Thore der fremden Fabrikation, und indeul es sein Versahren als Muster aufstellt, organisirt es überall eine sel)r thätige Propaganda zn Gunsten des Freihandels. Würde Deutschlaild wohl darau thnn, sich durch diese Sireitenge-sänge verführen zu lassen? . . . Um gegen die vernichtende Konkurrenz Englands zu kämpfen, haben die verschiedenen Nationen nur eine Waffe: mehr oder weniger hohe Zölle. In den Vereinigten Staaten sind diese Zölle übermäßig hoch; in Frankreich sind sie gemäßigt, in Deutschland fast noch um die Hälfte geringer als in Frankreich. So beträgt (wir wollen nur die Baum-woll'Jndustrie, welche' die meisten Arbeitskräfte verwendet, hier unsichren) zum Beispiel der Eingangszoll iil Frankreich für Baumwollgarne Nr. 28 dreißig Ceittinies per Kilogramm, in Dentfchland nur Ib Centimes. Was repräsen-tirt nun diese Gebühr von fiinfzehn Centimes per Kilogramln Garn, die auf einem Meter Gewebe von mittlerem Gewicht einem Zoll von l V« Centime gleichkomint? Ganz einfach eine Snmnle von fünf Centimes, die auf den Preis irgend eines ungefähr drei Meter Stoff in An-fprnch nehmenden Kleides geschlagen werden. Und wegen einer solchen Kleinigkeit machen die Dogmatiker des Freihandels Skandal und jammern über eine Steuer, die den Konsunleilten zum Vortheil des Produzenten trifft! In unserer modernen Gesellschaft ist aber Jedermann, mit Ausnahme des Rentners, der von eillem früher ersparten Kapitale lebt, be-rnfen, die doppelte Rolle ^roduzeitten und des KonfuMliten zu spielen. Welche von diesen beiden Rollen ist nun die schwerere? Die Menschen, von einem natürlichen Instinkt getrieben, brallchen kanm zun; Verbrauche der hiefür geschaffenen Gegenstände angespornt zn werdet». Aber es ist viel weniger angenehnl, sie zn erzeugen, soivolil als Landwirth wie als Jndnstrieller. nnd da die Arbeit, atif dem Felde wie in den Fabriken, die einzige Qnelle des Wohlstandes ist, sv muß'sie durch ein gntes volkswirthschaftliches St)stent erinnthigt und , halbjäl^Ig S fl., vierteljährig 1 fl. KS kr; für Zustellung 2 fl. Jnsertion»gel>ahr 8 kr. pr. geile. gehoben werden, 'w»^tzi^..im Stande ist, alle materiellen und intellektuellen'HilfsnhÜtel, über welche ein Land verfügt, nutzbar zu machen. Die Volkswirthfchast ist nicht eine abstrakte Wissenschast, wie zlim Beispiel die Mathematik. Man könnte sie vielmehr mit der Wissenschaft des Arztes vergleichen, welcher seine Behand-luugsweise je nach dem Alter, uach der frühern Lebensweise und »lach dem Temperatnent seiner Patienten wechselt . . . In Frankreich denkt man nicht mehr da-ran. die trefflichen Wirkungen des im Jahre 1860 mit England abgeschlossenen Handelsvertrages zn bestreiten, mit welchetn für Frankreich eine nene Aera angefangen hat, indem man an Stelle der Prohibitionen mehr oder weniger tttäßige Zölle einsilhrte. Aber man glaube ja nicht, daß in jenem praktischen Lande der theoretische nnd absolute Freihandel viele Anl)änger zähle nnt' daß die volkStvirthschaftlichen und socialen Fragen dort zu einer scharfen und leidenschaftlichen Polemik Veranlassnng geben. Ohne Zweifel lehren die französischen Staats-wirt!?schastsforscher, wie zum Beispiel die Herren Dt. Chevalier. P. Leroy-Beaulieu u. A., die Priuzipien des Freihandels, aber sie verschtnähen deßhalb die Erwägung der Thatsachen und die Rathschläge der Erfahrung nicht. Wie wenig die sranzösischen Handelskammern, noch auch der Obere HandelSratk. noch auch die Regierung an tühne NenertnWn denken. beweise der Vorschlag des Herrn Ozenne, General'Direktors des auswärtigen Handels, den bestellenden V^rtrags-Tarif um 24 Perzent zu erhöl)en, uiu einen Spielraum zur Erlan-gnng von Gegengeständnissen zu erlangen. Die Doktrinell der Manchester-Schllle lassen sich nützlicherweise tlnr in England anwen- Zl e n i r r e t o n. Pas twigt Licht. Von E. Heigel. (Kortsej»ttug und Schluß.) Dann kamen die Klosterbrilder, die Canonici nnd Vicare des Bischofs, oie Priester der Umgegend, der Bischof felbst, und ließen sich ans den angewiefetien Sitzen nieder. Es waren über hundert Geistliche in der Kirche. Das Schiff aber lag still und leer. Räch einen» kurzen Gebet begann der Bischof zu spreche«: „Hochwüldige Väter uud Priester! Der Hol)epriester des alten Bundes trug zwei köstliche Steine im Brustschild. Diese Steine wurden Licht und Recht genannt. Lasset Licht nnd Recht auch unser Brustschild seiu. Seid einander ein Beispiel! Legt nicht die Hände in dell Schooß tlnd saget: die Zeit ist zu schlecht für die Frontmen! Gntes zu thun, ist immer gute Zeit! — Da ist dieses Kloster. Vor vierzig Jahren nährte und kleidete es filnfuitdzwauzig unter zweihundert Armeit, jetzt versorgt es fünfzig unter hnndert. Ihnen, Herr Prior, gebührt unser Dank hiefür. Aber t»icht nur Ihre rastlose Thätigkeit für des Klosters Hebllng nnd das ^Wohl der Arnien, sonderit auch Ihre Fröni-migkeit und GlanbenStrene, all Ihre seltenen Tilgenden sind in Rom sowohl, wie im Lande erkannt und gewürdigt, und inir ward der Auftrag, Ihnen dies atlSzudrücken. — - Gregor, Abt vou Felsenburg, dienen Sie auch serner-Hin der Kirche, der Menschlichkeit, dein elvigel» Licht!" Eine sreudige Bewegung geht durch die Versamntlnng, Viele springen einpor, Aller Augeu hängen am Prior. Dieser erhebt sich nnd macht rasch zwei, drei Schritte vorwärts. Ein Sturm von Gesnl)len dnrchtobt il)n, Freude und Schltierz, Genngll)iinng »tnd Verzweiflung. In seiner Hand rliht sein Geschick. Hi«!r Schmach. Fluch und Verstoßnng, aber auch Recht nnd Sühne. Dort eine Bahn der Macht und des Ansehens, der Wohlthätigkeit nnd stillen Buße, aber auch der Lüge und ewiger GewtssenSqnal! Er überdenkt seine nnd des Klosters Ehre, hört den Jnbel seiner alten Änlter llnd breitet die Arme ans, wie lini die Hosfiiung an's Herz zn drücken, und indem er so oas Auge rath stehend gegeil den Hinimel erhebt, sieht er über seinem Haupte Benediktns' Zlmpel, das ewige Licht ... Da faltet er beide Hände llber der Brllst, wankt vorwärts und kniet ait den Stll sen des bischöflichen Stuhles uieder. Uild mit seiiter tiefen, metallenen Stilnine spricht er im allgeineinen Schwaigen: „Hochwiirdigster Bischof! Vätei- nnd .^^rüder! Ich — ich bin der Mizider Pater Benedikts . . !" Drei Monate später ging in der Residenz das Gerncht, die Gräfin Cosima von Geldern, deren Geist »znd Schönheit Jedermaint liewnn« derte, sei in den Orden der barmherzigen Schwestern getreten^ ^echs Jahre später reisten zwei katholische Missionäre durch die Tiesebeue zwischen den» Zanlbesi- n>»d Tchobestroin den erste» en ström-onswärts ztt den Stännnen der Makololo Beide waren deutsche Benediktiner; Einer von ih»ien, eine hochgeivachsene, würdige Gestalt war voin Ordei» znr Si'lhne eiites Verbrechens nach As. rika gesa»tdt, der Andere, ein Klosterbruder, sei»! freiwilliger Begleiter. Die Wauderuug dttrch jene fruchtbare»», al'er ui»gesu»tde»» Landstriche war init Aitstreng»il'gen «»»d Leichen aller Art verb»l»tden, deni» das Dickicht vo»l Pap»)-rnS und Rohr an» lifer »var ihnen eii» nickt »»m,der gefährliches Labyrinth, als die fast uu-durchdringlichen Banaitentvälder. Der Pater ward vom Fieber ergriffen. den, und Dentschland kann man sicher nicht Glück dazu wünschen, daß es jene Doktrinen so günstig aufnahm. Deutschland hätte besser gethan, sich für jetzt an das System Friedrich Ast's, des eminentesten seiner National-Oeko-nomen, des Urhebers des Zollvereins und seines Eisenbahn^Systems, zu halten. Friedrich List schließt die Einleitung seines Werkes: „Das nationale System der politischen Oekonomie" mit folgenden Worten: „Die Geschichte liefert sogar Beispiele, daß aame Nationen zu Grunde gegangen sind, weil'^sie nicht zu gehöriger Zeit die große Aufgabe zu lösen verstanden, durch PflanMü. eigener Manufakturen und eines kräftigen Gewerbs- nnd Handelsstandes sich ihrer geistigen, ökonomischen und politischen Selbstständiakeit zu versichern." Zur Geschichte des Talles. Der Finanjminister hat das Abgeordnetenhaus mit einem Abgange von sietienund-zwanzig Millionen überrascht — die Leistungen für Eisenbahnen und die Schuldentilgung nicht gerechnet. Mehr Schulden und mehr Steuern sollen diesen Abgang decken; uns aber gemahnen sie an die bekannte Tröstung: „Es wird schon besser werden!" Griechenland ruft sechzigtauseild Mann zu den Waffen. Die Gritschen des Königreiches sind tapfere Streiter uild zwingen die Pforte, ihnen allein schon eine nicht schwächere Macht entgegeiiznstellen. Erheben sich al'er zu-gleich die Stamnlgenossen der ersteren in Thessalien, Epirus und Macedonien, so muß die Türkei ihre Truppenzahl wenigstens verdoppeln. Eine friedliche Lösuilg der Or ien t frag e ist nicht mehr zu erwarten. Da neuesteus auch die englische Regierung nach links abgeschwenkt, so bleibt die Türkei ihrem Schicksal überlassen. Der Winterkrieg beginnt. I^eriiUschte Rachrichteii. (Ersindung. Nähmaschine für Buchbinder) Die Fabrik der Singei'schen 9!ähnmschinen hat ihr System ans das Buch-tieften ausgedehnt. Die Bogen werden so weit q^'falzt unter vie Nadel geschoben, daß diese die Naht herstellen kann; dann werden sie von einem Schieder a»lf Niemenrollen weiterbefördert. Es besteht nur der Unterschied vom Hand-h^'ften, daß bei der neuen Maschine jeder ein- Sein treuer Freund suchte und fand fiir den ^^rkrankten in der Hütte armer Banyetis Zu-sl'lcht. Nach einer lang durchwachten Nacht siarb der Priester. Bevor er in den Armen jeineS Freundes verschied, dankte er diesem mit dem lateinischen Segenswort: lienelliews — inehr ließ ihn der Todeskamps nicht sprechen. Während im nahen Wirrsaal der Palnien, Mangos und Bananen der tausendstinlmige Gesang der Vögel begann, sprach der Mönch an der Leiche seines einstigen Priors das Tod» tengedet — ^^t. lux perpetuLi. lueeat ei! Die Bewohner der Hüte aber erstiegen einen Felsen des Stromufers »ind mit ansgebreiteten Armen beteten sie an die Sonne, die purpurn jetzt über den Lailbwogen eniporstieg, die schöne, flanlmende Sonne, das ewige Licht! Hilft in drr Aoth. Das „Berliner Tagblatt" erzählt folgende alltägliche aber lehrreiche Geschichte. Ein Handwerker, bei dem eine Arbeit bestellt war, zu der er größere Auslagen brauchte, begab sich zu einem „Menschensreulide" und bat ihn um ein Darlehen von !^40 Mark; in vier Wochen sollte die Arbeit abgeliefert werden und dann zelne Bogen für sich genäht ist, während diese beim Handnähen lose zusammenhängen. Da letztere Eigenschast aber nicht zur Festigkeit des Rückens beträgt, so ist sie überflüssig. (Schul - Sparkassen.) In Paris hat sich eine Gesellschaft gebildet, welche den Zweck verfolgt, das Sparkasienwesen, namentlich die Schul-Sparkassen zu fördern. Die erste Anregung zur Gründung von Schulsparkassen ging 1838 von Le Mans aus, hatte aber in Frankreich keineil Erfolg, während man sie in Belgien aufnahm und entwickelte. Der Lehrer sammelt jede Woche in seiner Schule die klei nen Ersparnisse der Kinder und liefert dieselben, sobald sie einen Franken betragen, an die Orts-Sparkafle ab. Hier wird ein Sparkassebuch ausgestellt aitf den Namen des Kindes und es be-sindet sich dann in gleicher Lage wie jeder andere Theilhaber der Sparkasse. Diese Einrichtung hat jetzt auch wieder in Frankreich großen Beisall gefunden, und viele Generalräthe haben Summen für die erste Einrichtung solcher Sparkassen bewilligt. In Bordeaux haben schon im Jahre 1875 51 Schnlen an denselben sich betheiligt, und die 452 l Achulkinder, welche ihre Ersparnisse eingelegt, besitzen ein Vermögen von 46,725 Fr., ganz abgesehen von der Summe von 10,000 Fr., welche die Kleinen sür die Ueberschwelnmten in Süd-Frankreich hingegeben. Auch auf dem Lande haben sich diese Sparkassen verbreitet, und es gibt jetzt zusam men in 53 Departements 2300 Schulen mit 155,000 Schülern, in denen auf diese Weise die wöchentlichen Ersparnisse gesaminelt und angelegt werden. Der so in den Kinder»^ gepflegte Trieb zur Sparfamkeit wird in späterer Zeit bei den Herangewachsenen gute Früchte bringen. Während der allgemeinen Ausstellung im Jahre 1878 wird in Paris ein besonderer Kongreß der Sparkassen-Vereine Frankreichs tagen. (Gegen die Beschickung der Pariser Ä e lt a u s st e l l u g.) In der „Natiotwlzeitung" hat sich der Direktor des Berliner Gewerbemuseums — Lessina — über die Beschickung der Pariser Weltausstellung ausgesprochen: „Wenn man auch einsehe, d^iß es sich bei der Pariser Weltausstellung um weiter nichts handle, als der Regierung Mac Mahons, dem zu Ende gehenden Septennat, ein nenes Prestige zu verleihen — ein politisches Moment, das uns nicht das Geringste angehe — so seien doch Jene fahnenflüchtig, welche behatlpten, Deutschland könne nicht ausstellen. Die Frage sei nnr: durch welche Mittel könne ein Erfolg erzielt werden? „Einzig durch Nückzahluilg erfolgelu „Es wird sich wohl machen", sagte der Geldmann; „aber erst beantworten Sie lnir einige Fragen". Ultd nun begann er: „Sind Sie verheiratet? Haben ^Lie eigene Wirtl)fchaft? Sind Möbel und HanSge-räth, Betten und Wäsche Ihr vollständiges Eigeuthum ? und wo ist ihre Wohnung ?" Nach-deni der Handwerker diese Fragen zur Zufriedenheit des Geldmannes beantwortet hatte, verfügten sich Beide nach der Wohnung des Geld-bedilrftigen. Hier setzte der Darleiher einen Kontrakt aus, laut dessen sämmtliche Möbel nebst HauSgeräth und Betten von ihm gekauft worden waren; dann füllte er einen Wechsel aus über 300 Mark, nach vier Wochen sällig, der nnlßte vom Manne acceptirt, von der Frau ausgestellt, resp. girirt werden, und nachdem Alles fest verbrieft und vrrsiegelt war, erhielt der Handwerker die benöthigten 240 Mark. Die Arbeit war nach vier Wochen fertig, der Handwerker brachte sie dem Besteller, der bei Ablieferung sofortige Zahlung versprochen hatte; aber — der Herr war aus 0 Wochei» in s Bad gereist. Diese Nachricht tras den armen Mann, der Tag und Nacht gearbeitet hatte, um ja pünktlich fertig zn werden, wie ein Donnerschlag. Er ging tief niedergedrückt zu dem Wechsel-Inhaber nild bat um Gestuudung der Zahlung. Darauf hin prolongirte der Letztere einen gewaltigen Hochdruck von oben und durch einen noch gewaltigern Aufwand von Geld. Man glaube nicht, daß man für Paris mit weniger als zehn Millionen Mark Reichsmitteln etwas Anständiges in Ccene setzen kann. Wenn man die Kosten, welche den Ausstellern erwach» sen, auf das Fünffache dieser Summe anschlägt, so glaube ich noch recht niedrig gegriffen zu haben." Aber felbst wenn Deutschland wirklich eine gute Ausstellung in Paris zusammenbrächte. so bliebe immer noch zu untersuchen, welcher Nutzen ihm aus einer so sorcirten Ausstellung erwachse? „Wenn die Ausstellung im Frühjahre 1878 eröWet werden foll, so müssen die Einlieferungen im Januar 187L beginnen, die Anmeldungen spätestens im Sommer 1877 ersolgt sein, während der Reichstag, der noch gar nicht gewählt und zuftmmengetreten ist. nicht gut vor November dieses Jahres die Mittel bewilligen kann. So hat das deutsche Gewerbe Alles in Allem ein halbes Jahr, um 'sich vorzubereiten. Es ist einfach und schlechter» dings unmöglich, in diefer Zeil irgend etwas zu schaffen, was eine wirkliche Umkehr innerhalb einer salsch eingeschlagenen Richtung zu bezeichnen im Stande wäre." Endlich meint Herr Lessing: „Ich weiß von vollständig zuverlässiger Seite, daß die Stimmung in Oesterreich und der Schweiz unter den größern Fabriten vollständig dieselbe ist wie in Deutschland: man sträubt sich gegen die Ausstellung, man empfitl-det sie als eine Art industrieller Calamität, aber inan fürchtet sich, mitmachen zu müssen, weil Andere mitmachen." Müsse Deutschland sich eine derartige Terrorisirung gefallen lassen? Könnten wir klicht unserm Nachbarstaate mit voller Wahr-hastigkeit sagen, daß wir dieses Friedensfestes nicht bedürfen und nicht das Bedürfniß fühlen, ihin unsere Friedensliebe durch eine Ausgabe von circa 50 Millionen und eine allgemeine Schädigung unserer Industrie zu beweisen? — „Wenn Deutschland diese Antwort gibt, so dürfen wir mit einiger Bestimmtheit hoffen, daß auch Oesterreich, die Schweiz und vielleicht auch Italien von der Beschickung der Ausstellung Abstand nehmen werden. Es bleibt danl» die Frage, ob wirklich Frankreich und England allein (und vielleicht ist auch England herzlich müde) von den großen Industriestaaten an das Wagniß der Welttnisstellung zu gehen die Absicht haben." iDie wirthschaftlicheLage und die Eisenbahnen.) Der Sonderausschuß, welchen die niederösterreichische Handelskammer zur Berichterstattung über die wirthschasliche den Wechsel aus weitere vier Wochen; dafür mnßte aber der Schuldner 30 Mark Zinsen baar bezahlen. Der Besteller kam endlich aus dem Bade zurllck, fand die gelieferte Arbeit gut und preiswürdig, bedauerte aber, jetzt nicht zahlen zu könlien, da er verschiedene unvorhergesehene Ausgaben gehabt habe. Unl kurz zu sei,,; der Wechsel wurde noch viermal prolon-girt, der Handwerker hatte schon 150 Mark Zinsen bezahlt und war nnn noch 300 Mark schuldig. Er bat endlich den „Menschensrentld", dell Wechsel in nwtwtlichen. Raten a 30 Mark abzahlen zu dürsen. „Recht gern", sagte dieser, „ich will Sie ja nicht drücken. Wir nwchen zehn Wechsel; bei Einlösung des ersten zahlen Sie 3 Mark Zinsen, beim dritten 9 nnd mit jedem folgenden imnler 3 Mark mehr, so daß sie mit dem zehnten und letztei» Wechsel 30 Mark zu zahlen haben; bis zur Ahzahlung der ganzen Slttnnie bleibt Ihre Wirthschast mein Eigenthnm." Der Mann hatte hiernach siir 240 Mark Darlehen 150 Mark baar bezahlt und mußte nun noch 225 Mark außer dem Kapital zahlen, oder sich die Abpfändung der Wirthschast gefallen lassen. Lage des Reiches gewählt, beantragt, das Prin-cip der Staatsbahn zur Geltung zu bringen. Werden vom Staate Opfer verlangt, dann können und sollen wir dieselben unter der Bedingung allein bewilligen, daß die nothleidenden Bahnen der Privatverwaltung entrlickt und der Staatsverwaltung tibergeben werden. Sei es nun, dab die Entschädigung der Aktionäre durch Staatsrententitel oder, wie es in andern Staaten, zum Beispiel in Preußen, Sachse»; und Baiern, wiederholt der Fall war, durch Bezahlung des Attienwerthes und eines Anwart-scheineS auf die zukünstige Dividende erfolge —. Die Besitzer der Eisenbahn-Titres werden gewiß gerne die Gelegenheit ergreifen, um aus dem jetzigen ungewißen Zustande herauszukommen, und zu Konzessionen geneigt sein, wenn der Staat sie durch seine Intervention vor meitern Kapitalsverlusten schützt. Die Kammer kann serner den Wunsch nicht unterbrNcken, daß die hohe Regierung bei jenen nothleidenden Bahnen, deren Erwerbung durch den Staat in der vorbezeichneten Weise nicht in nächster Zeit durchzuführen wäre, im Wege der Gesetzgebung^ jene l!nzukömmlichkeiten in geeigneter und wohlwollender Weise beseitige, welche aus der Verschiedenheit der Garantieverhältnisse, sowie der Unklarheit über die Grundsätze bei der Aufstellung der Betriebsrechnungen erwachset! sind und den Hauptanstoß zur Erschütterung und Schädigung des österreichischen Eisenbahll-Kre-dites gegeben haben. Die. Kammer weist bei dieser Gelegenheit aus die in gleichem Sinne lautenden Petitionen der Schwesterkammern von Prag. Salzburg und Eger und weiter darauf hin, daß der Versuch der Staatsbahnbauten, mit denen in den letzten Iahren begonnen worden, geglückt zu sein scheint. Die hohe Regierung möge daher fortfahren, dem Eisenbahnbaue und namentlich der Herstellung unserer orientalischen Anschlußverbindungen ihre Aus-merksamkeit zuzuwenden, die nothwendigen Linien nach Maßgabe der gebesserten wirthschast^ lichen Verhältnisse in Angriff zu nehmen und wie bisher sämmtliche Bestellungen der Materialien unserer vaterländischen Industrie zuzuwenden. In letzterer Richtung betont die Kammer besonders, daß bei Anlaß der Regulirung der GaralUieverhältnisse aus die Möglicheit der Beschaffung von Eisenbahn-Ausrüstungs- und Betriebs - Objekten seitens der Bahnen geeignete Rücksicht genommen werden solle, damit die daniederliegende Eisen- und Maschinen-Industrie Beschäftigung ftilde nnd es ihr eruiöglicht werde, ihre alte Position wieder zn erobern. (Postwesen. — Austragen der Geldbriefe.) Der Ober-Postdirektor in Wien hat in Folge der Ennordllng und Beraubung des Geldbriefträgers Johann Guga die Verfügung getroffen, daß Geldbriefe von 1000 Glllden und n»ehr künstigliin den Parteien nur avisirt werden und von diesen allzuholen sind. Da es aber auch für Briefträger, die Geldbriefe unter tausend Gulden austragen, nicht angenehm ist, umgebracht zu werden, so verweisen wir al»s die Methode, wie in Berlin, Hamburg das Zustellen von Geldl'riefen besorgt wird. Dort bedient man sich zur Zustellung der Geld» nnd Werthsendungen eines Wagens, der, mit zwei Pferden bespannt, von einem Poftillon geführt wird. Atif beiden Seiten befindet sich je ein Fenster und ein starkes Drahtgitter, aber keine Thür; die Tl)ttr, respektive der Zugang zum Wagen ist nnr rückwärts. In dieser Thiir befind t siä) auch ein Fenster nnd ein Draht-gilter, dieselbe schließt nnttels einer Feder, zu deren Hebnng der im Wagen befindliche 'Briefträger den Schlüssel an sich l'esestigt hat, nni die Thitr schnell zu- und aufsperren zn können. Im Wagen sind Gestelle, woranf die Briefe nnd Werthpakete nach ihren Adressen geordnet liegen. Der Briefträger sitzt im Wagen und kann durch eine Schnnr dem Postillon ein Zeichen zun, Anhalten geben. Beim Aussteigen nimmt er stets nur die für das betreffende HallS bestimmten Objekte mit, während die Thüre ins Schloß sällt, sowie er den Wagen v^'rläßt. Die Mehrkosten für Postillon nnd Pferde gleichen sich theilweise durch die Mehr-Expedition mittelst eines Briefträgers ans. Nlarbmiier Nericht,'. (B e rg w e r k s b e t ri r b.) Jnl steirischen Unterlande (Nevier-Bergland Cilli) gab es 1875 5535 Freischürseil unv betrug die Ge-sammtzahl der Bergwerks- (Gruben-) Masse, welche im vorigen Jahre auf Eisensteine und Mineralkohlen verliel)en worden, 1,01.9.571 und 34,097.923 Geviertnreter. (N i chtigkeitsbeschwerde eines T o d t s ch l ä g e r s.) Der Oberste Gerichtshof hat die Nichtigkeitsbeschwerde des Michael Kostenz, welcher in der vierten Sitzun.^ des Cillier Schwurgerichtes (Juli 1876) wegen Todtschlages verurtheilt worden, als unbegründet verworfen mld gegen den Vertheidiger eine Muthwillens-Strafe im Betrage von 25 fl verhängt. (V e r nnglückt.) In der Pack, Gemeinde St. Martin bei Windisch-Graz, wurde ein weiblicher Leichllam ausgefunden, an welchem sich aber keine Spur eines Verbrechens zeigte. (In der Düngernbe.) Ein Knabe des Grundbesitzers Mathms Slatschitsch in Wu-dischoszen, Gerichtsbezirk Luttenberg, ein Jahr nnd sechs Monate alt, siel am ll. d. V!. in die Dütlgergrube; er wurde zwar noch lebend herausgezogen, starb aber schon nach einigen Minuten. (Maul- und Klanens e u ch e.) In Tüffer und in drei Nachbargemeinden ist die Maul- und Klauenseuche ausgel'rochen. (E i n R a n b m ö r d e r d n r ch g e r e i st.) Alfons Mendoza (Heinrich Francesconi aus Klagenfurt), welcher den Briefträger Johann Guga in Wien ermordet und um 14,500 fl. beraubt l)at, soll in FranzenSoeste von einem Postbeamten erkanilt und festgenommen worden sein. Mendoza reiste über Marburg, er snhr am Donnerstag mit dem Neilner Znge nach Kärnten und sprach ans den: Südbahnhofe noch nnt einem Gensdarm. Die telgegraphische Nachricht traf später eil». War' diese Anzeige frilher erfolgt, so hätte die Verhaftnng schon hier statt-gefnnden. asensra ß.) In Tschretten, Psarre Schleinitz, sind Obstbännle des Grundbesitzers F. Toplak bereits durch Hasellfraß geschädigt worden. (Privilegium.) Das österreichische Handelsministerium nnd das ltngarische Mlni-sterinm für Landwirthschaft, Industrie llnd .j)andel haben das Privilegium des Herrn Georg Lirzer in Marlnirg, betreffend eine Verdessernng in der Konslruktion sreiliängender Wasserräder ans die Daner des dritten Jahres verlängert. (E i n e W o ch e n n d k e i n T o d t e r.) Der l)iesige Kmnmnnalarzt, Herr Urbaczek, gibt nns bekannt, daß in der verflossenen Woche im Stadtgebiete Marblirg Niemand gestorben. (Wein b anschule.) Ende Februar 1877 kominen an der hiesigeil Weinl^anschnle sechs landschaftliche Stipendien inl Jnhresbetrage von je l2l» fl. zur Wiedel oerleit)nng. Die Bewerber lnüssen sechzetnl Jahre alt, förperlich stark, gesund, unbescholten nnd ini Besitze jener Kenntlnsse sein, welche in der Volksschule gelel)rt werden. Nur Steiermärker sind l'erechtigt sich zll bewerben nnd inüssen die Gesuche bis Ende Noveml^er l. I. beini Landesansschnfse über-reicht werden. ^Theater.) Heute werden „Die Karlisten in Spanien" zum letzten Male gegebeil, da die Dekorationen nnd Ansstattnng dein Stadttheater in Bern leihweise abgetreten werden. Theater. (—8.) Donnerstag den 19. Oktober. — „Die Karlisten in Spanien". Zeitbild ans der letzten spanischen Revolution von A. Verla. Musik von Karl Millöcker. Ein Ausstattungsstück, das noch einige volle Häuser erzielen dürfte und uns prachtvolle Dekorationen nnd Kostüme vor Augen sührt. Erwähnenswerth sind die Dekorationen im 2., 3. und 4 Bilde, die Explosion des Pulverthurmes und der Ueber-fall eines Eisenbahnznges. Die Zigeunerkostüme sind recht nett und gefällig und brillirte insbesondere Frl. Urban (Auguste) in ihrer ver« kleideten Tracht als Zigeunerin. Von den Dar-stellern war das in spanische Dienste getretene österreichische Kleeblott,die Herrn Fiala (Klampfl), Direktor Zinker (Schmalznazl) uild Männel (Strz) recht gut am Platze; der stets fidele und kecke Wiener sowie der von Geburt aus musikalische Böhme fanden in den genannten Herren genügenden Ausdruck und verursachten große Heiterkeit. Das preußische Ehepaar Herr Griese (Rentier Schulze) und Frl. Urban (Auguste) hatten ihre energische Einsprache gegen die Gefangennahme sehr gut zur Geltung gebracht doch gelang es Herrn Griese besser als Frl. Urban, die norddeutsche Aussprache zu treffen. Herr Löcs (Santa Cruz) excellirte inl 3 Bild; bei Gesang und Tanz denkt der blnt-dürstige Allführer nicht an die Vernichtung der Republikaner, seine Augen rollen zwar sieber-haft Hill und her, doch ist es nur ein Weib, das seine Sinne gailz beherrscht, ihn gegeil die Außenwelt theilnahinslos macht. Frl. Herbst (Pedra Montez) und Frl. Haffner (Jlianita) sowie die Herren All'in (Schlvarzau) und Tuschl ^Salvanna) spielten recht brav. Herr Sieder (Jose) hätte iln Lager der Zigeul»er etlvas sin gell sollen, doch blieb es nur bei einem mißglückten Versllche. Das ganze Stück wurde sehr beifällig aufgenomnlen; hervorzuheben ist die Scene iln 3. Bild, ill welcher Herr Schulze aus Berlin seilten Mitgefangenen den Bries von seiner Allgste vorlesen lvill uild dies ullter Einlvelldnngen, die die Lachnlnskeln der Zu-schaller reizen, kaum zu Ende brillgt — Der Direktor, Regissenr. Mascbiilist lllld Dekorationsmaler wuldeil nach deln 3. nnd 5. Bilde und znln Schlüsse wiederholt und stürmisch gerufen, aber anch die übrigen Darsteller erilteten Bei-sall. Es ist nicht zli oerkenneil, daß eiil volles HallS ulld gutes Spiel in geivisser Wechsel-ivirkullg stehen; an diesein Abend lvar das Haus gut besucht, ooch ist dieses Eigeilschasts-wort „gut" auch lloch einer Steigerung sähig. Freitag deil 20. Oktober. Das gestrige Stück lvurde vor ntähig besnchteln Hanse lliie-derholt nnd lvickelte sich etlvas rascher al'. — Herr Sieder (Jose) lvar wieder bei Stillllne nlld illl Eillklange lilit dein Orchester, seill ^ii-genilerlied fand all.'nlhalben Ailklailg. Sollst gilt das slir gestern Gesagte. Letzte ^ost Dl'r FortfchrittSklub und d?r Klub der Linken habL» sich geeinigt, wegen der Orientfrage zu ittterpelliren. Die Ttudeuten von Pest tzvsllen dem tttrtifchen Kvnful einen Fackelzug bringen. Die Serben haben im .stampfe zur Witdereroberung ZaiearS alle Redouten um Ljnbnica und Trnjavac eingenommen. Die Türken haben nach »eunstitndiger Schlacht ihre frühere Stellung bei Gredetin wieder eingenommen. Ein neuer Angriff der Serben steht bevor. Auszug aus dem Beobachtungsregister der meteorologischen Beobachtungsstation Weinbauschule Marburg. L Okt. 7. 8. 9. 10. N. 12. IS. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. Temperatur nach Telfiu» 7 Uhr! 2 Uhr! 9 Uhr 11'2 1S6 100 11-3 12 4 102 102 96 94 12 6 g'8 9-3 11.8 76 21 6 22 6 22.4 21 4 22 4 22 1 23 18' 14' 17 18 17 12 7' 15 0 13 2 12-3 184 13 2 15 0 15 0 12.2 IS 2 11-8 114 12-4 11-4 72 Luftdruck in Millimetern TageSmittel Aeuch. tigkeit in Pro centen 741 6 742 1 737 2 735-7 7S7 2 738-1 739 6 736 2 735-5 737 0 737-1 736 0 734 6 735 0 85 87 37 78 76 84 80 96 95 89 83 86 96 95 ewölku ng 7 Uhr ! 2 Uhr heiter Nebel heiter Nebel ganz bew. heiter ganz t ew. 9 Ul>r heiter ganz bew. Am 19. !tnd 20. Stegen; 14'g'N'N. Rr. 7221. (1200 Kundmachung. In Folge GcmeinderathS-Beschlusses »vird für die Besorgung der Beleuchtung eineS TheilcS der öffentlichen Laternen in den Vorstädten Mar-burgs mittelst Petroleum die Offert-Ausschrei« bung auf die Dauer vom 1. Jänner 1877 biS Ende Dezember 1880 hiemit veranlaßt. Unternehmer werden eingeladen, hierüber Offerte, in welchen die verlangte Zahlung für jede Laterne und jede Brennstunde mit Zahl und Wort anzugeben ist, bis 1. November 1876 anher zu überreichen und dem Offcrte eine Kaution von 100 fl. beizulegen. Die näheren Bedingungen können während den AmtSstunden täglich hieramtS eingesehen werden. Schließlich wird bemerkt, daß der Umflmg dieser Unternehmung beiläusig 60V00 Brennstunden jährlich beträgt. Stadtrath Marburg, 4. Oktober 1876. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Kür die herzliche Theilnahme schon während der Krankheit, wie bei dem Hinscheiden meiner geliebten Gattin, Krau Viktoria Pototschnig geb. Metzinger, ebenso für die zahlreiche Begleitung der theueren Verewigten zu ihrer letzten Ruhestätte sagt hiemit Allen den herzlichsten Dank 1245 /)6?' s bis T««« si werden gegen ein Accept auf ein halbes Jahr, mit 12''/o jährl. Verzinsung von einem Oekono-men und Realitätenbesitzer aufzunehmen gesucht. Referenzen ersten Ranges. (l244 Reelle Anträge sind bis 26. d M. unter der Chiffre k. an die Administration dieses Blattes abzugeben.__ in II«rt)urk, empfiehlt dtn geehrten s'. sehr elegante sowie auch einfack)e Litte fitr Damen ultd Kinder in Atlz, Tuch und Sammt. Daselbst werden alte Hüte billigst modernifirt. Empfiehlt auch ihr gut sortirtes Lager in Wirkwaaren, als: gvLtickto liieksr, It^oatvi'-ttsudsn, vux- ät. Vavtoi'-l.vibekvn und tt08vn, Ltriimpfs, Loolcvn, ttanäsekukv; elegante und einsache ttaussekukv- fcrtige Wascke für Herren. Damen ilnd Kinder ist stets am Lager. Kleider und Wascde werden zum nähen übernommen und für gute Arbeit garantirt. Achtungsvoll 1242 >1. Gin Zinshaus, welches nett erbaltt uin 1 '^000 fl., mit Reinertrag, ist um 1080l^W^^ verkaufen. Näheres im Comptoir^RBl._(1240 i^eiier Mer pssnitlier pr l^iterkr. (124S 2U Kaden (1248 wedrere Ltuvk etvas überbr»uvlite Utllwasvdtiloil ill 6er !?ieäerI«Ke bei Ä. L. I'rvsek. Ein möblirtes Zimmer im 1. 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Ligvnbau-^oin (1238 (lsr I^itsr 2u 20 lcr. im ^u33ekau!c. -Z 'S v ^'alirsoksiii1!oklröit«»Lorsoklluvgs dk«irsn6, mit xsns «uk l'sr'rx»», unä Lstrktto. <5s'^trKr»«. ^ufrsxsn rickts man gotdrt uvtsr ^ärö»8s stVer» trnuen Air. (1223 l« ViÄlliiii'leli j» Iii »iml fl. 1.40 „ 1.20 .. 1.- „ —so .. —.so in xvviditer Zelirill loo Stuck .... 100 100 „ Uantaslv .... 100 „ ...... 100 „ ..... eml'fishlt die Buchdruckerci deS Lltusrö ^an8vluti, I'ostgzlUv 22. Marburg, 21. Oktob. (Wo «denmarkt < prei se.) Vrizen fi. 7.90, Korn st. 5.90, Gerste fl. v.—, Hafer k. 0.—, Kltkurutz si. S.öl). Hirse fl.V.—. Heiden fl. 5.40, Erdäpfel fl. 2.20 pr.Hktltr. Kisoleu 14. Linfeu 80, Erbsen 23 kr. pr. Klgr. ^irsebrein 10 kr. pr. Liter. Weizengrieß 26, Mundmehl 21, Semmelmehl 16, Polentamehl 12, Rindschmalz fi. 1.20. SchweiuschMtilz 90, Speck frisch 68, glränchert 90 kr., Butter fl. 1.05 pr. Klgr. Eier 1 St. I kr. Rindfleisch 44. Kall?flcisch 5^. Schweinfleisch jung 5b kr. pr. Klgr. Milch fr. 12, abger. 10 kr. pr. Liter. hart geschwemmt fl. 3.—, unaeschwemmt fl. 8.90 x weich, geschwemmt fl. 2.80, uugeschwemmt fl. 3.— vr. Kbmt. Hol^kolilen hart fl. 1.—, weich 60 kr. vr. Hktlt. Heu a.v0. Stroh. Lager fl. 0.00, Streu 0.00 pr. I00Klgr. l^iiViidadn-syahrordililiig Marl^'urg. Peisonrnzüftk. Nou Trieft nach Wien: «ukunsl S U. 80 M. Früh und 6 U. S1 M. «bends. «dfahrt 8 U. 40 M. Früh und 7 U. 8 M. Abend». Bon Wien nach Triest: Ankunft 3 U. 46 M. Frilh und 9 U. 49 M. Abend«, «bsahrt 9 U. — M. Krilh und 10 U. 1 M. Abend«. Eilzüge. Wien» Triest. j Triest-Wien. Ankullst 2 U. 8 M. Nachm. > Anknnft 2 U. 30 M. Rarym. «bfal)rt 2 ll. 11 M.Nochm. > Abfahrt 2.U. L8 M. Rachm. Gemischte Zsl,^e. Von Marburg nach Graz: Abfahrt b U. d0 M. Krüh. Ankunft in Graz 8 U. bS M. Bon Triest nach Mürzzuschlag: Ankunft 12 U. 11 M. Abfahrt 12 U. 38 M. Rachm. Bon Mürzzuschlag nach Triest: Ankunft I U. 44 M. Abfahrt 2 U. 20 M. Nachm. Bon Graz nach Marburg: Abfahrt 3 U. b M. Nachm. Ankunft in Marburg 6 U. 88 M. Kärnlnerzüge. Abfahrt. Räch Kränzen «feste: 9 U. 20 M. Bormitt. nnd 10 U. 80 M. Nacht«. Nach Billach: 2 U. b0 M. Nachmtt. Anktlnft: 7 U. Krüh. 12 U. 24 M. Mitt. 6 U. 85 M. Nachm. 'tt»rantivt,?tliche Nedoktiou, Druck und Verlag von Edvard Aanschitz Marduru. Mit einer Beilage. Beilage zu Nr. 126 der „MarbmAer Zeituiia" (1876). I2gl Für diiS bisher lieschenkte Zutrauen höflichst dankelid, erlaube ich »lir auch fiir die herannahende Winter-Saison meinen in qefällij^e Erinnernng zu bringen und enipfehle: vorzügliche Lankowitzer Stückkohle, die als best anerkannte Eillier Glanzkohle, sowie auch in allen Qualitäten und O.nantitäteu. — Die Zn- stellnnft in's HanS wird billigst berechnet. Achtnngvvoll Mkllikgerjlraßt 93. Bestellungen übernehmen die Herren M. Berdajs, Bnrgplatz — A. Rein-precht, Hanptplatz — M. Moriv, Tegetthoffstraße — nnd Frau E. Kray, Burggasse. kliler (ZsttttnnAen kks«lII.W-^tUk« »II »«Iir kllllx«» emptivl It ^tvQ I'ötZ, Ilt? Uerrenxisse. H^kkllkk. »errenxsgse lv7. öeson^ers eu empkeklen: k. vittm.ii'ij pstvnt. Vellltpennpi in kllNlibl'VNNVI', von Krösster Vollkomnionlleit vinfklcli unci 8l)!jc^ in (Zer Konstruktion, nnerreziellt in Leiner I^eistunxsRIliß^keit. WW^ ^Ile vinivlnon ke8tanMoiIe unc! klAgsi' 7.n ?etl()Ieuw'I.ampen sin6 billigst 2u dat)en; «neli vveri^eii nnc? TlSkSriinckvi'iUnz^Hi» von ?etl0lenm-l^»mpen destens »nsKeMInt. ^12,9 liaupt-ktiväHrlaxs kei II. k. in Haikurz vv>H «rißkittt»! i». (141 ^Ile kläkmasokinvn /ttl' SStlRS^SI' K Zc»» o 'tiul lttr «I« »ri« lit oltlu'üt. Dank llild Ancmpfchlullg. Mit blsonderun Dnnke für daS bisher gl schenkte Ber-trauctt rrlaube ich mir Pt,S gcehrte Publikum tmf meine HraSlaternen Verschiedener Größe aufmcrksam zu machen. Zugleich empfehle ich folgende Arbtiten: lloI»d«QÄtor (nuch alö Papierkörbe in Kanzleien verwendbar), StsiaIrodIvQdoI»ÄItor samm! Schaufel, Ä»lUU»orrotirsävQ — für welche ich von der Grazer Industrie-Ausstelluag im Jahre 1873 ausgezeichnet worden bin. (N61 Sämmtliche Gegenstände sind in gefülliger Form und ^uerhaft gearbeitet und in großer Auswahl vorlilindrn. Die Preise werden aufs Billigste berechnet. Hoch.chtuutisvoll Not»« >»4 Kürnlnergasst, Hartmanu'schkß Haos in Meirburg. Unterleibs - Äruchleidendc 1229 filiden in der durchaus unsodkläliok wirkenden Sruodialdo von SodtUvd Ztur-snvxxor in Ssrisau (Schweiz) cin überiaschendes Heilmittel, sowohl ^jkgen Vntvrivibsdrüollv als 1!illlttvrvorLü.11o. Zeugnisse und Dankschreiben sind der Gebranchsantreisung beig.sngt. Zu beziehrn in Töpsen zu Oe. W. fl. 3.20 sowohl durch G. Sturzenegger selbst, als durch die Apolheke deS Herrn ?nrx1eLtuvr w vra-. und zu haben in Steinmetzgeschäft, Kaiserstraße, Marburg. Gaßhos-Berlanf. Der altbekannte, seit 50 Jahren bestehende Post.Gasthof nebst Fleischhauerei im Markte I^KAttvndvrK» der einzige Einkehrgasthof da-seltist, — mit vollständig elngerichteten Passagier-Mmern, großem Gast, und Extrazimmer mit Billard, 3 schönen Kellern, großem Hof, großen Stallungen und Wagenremisen; zur Fleischhauerei eine Fleischbank, Schlachtbrücke und EiSgrube; ferner ein Garten und 12 Joch Gruud, — ist unter leichten Zahlungsbedingniffen billig zu verkaufen. Anzahlung nur 2000 fl., die Hälfte blkibt likgen und daS Uebrige in Jahresraten von 1000 fl. Der G^isthof ist in vollkommen gutkm Bau-ustand und IM besten Betriebe; eS werden zm 'lahre bei i)00 Em. Bier und 300 Em. Wein ausgeschenkt und 2—300 Stück Vieh geschlachtet. Allfällige Anfragen wolle MN unbedingt nur an den Eigenthümer Georg Lorber, Hotelpächter .,zum goldenen Löwen". Maria-li'lferstraße in Gr^iz richten._(1210 Vo>u?r«»«l neuester Construetion in solidester Ausführung liefern unter GaranÜe l1214 Ss S«. Frankfurt a. 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Pollntionen, Weißfluß und Haut- änsschläge jeder Art b>'i strengster DiScretion. > Unbemittelte werden tierlicksichtigt. (553^ v. V0Q Xloist. Acrlin, A. W. Jervsalemerstr. 9.j Um Attgal'e der zar Zeit sich zeigenden Synltomej^ ^sowie der Dauer des Leidens wird ersucht und erfolgt^ Mdie guseudung der erforderlichen Präparate uingehend.M soo« fl werden gegen sichere Hypothkt aufzunehmen gesucht. Auskunft im Comptoir d. Bl. (1216 Eine kleine, sehr schöne Realität, bkstthend aus neugebauten Wohn-und WirthschoftSgebäuden. über 1 3och gut kul-tivirten Weingarten, 2' Joch Aecker und Obstgarten, nahe der Bahn bei einer gut befahrenen Straße, an daS herrsch. Gut PeßniKhofen grenzend, zu einem Gasthause, welches längere Zeit erfolgreich betrieben wurde, sehr geeignet, — ist wegen Familienverhältnissen billig zu verkaufen. Anzufragen bkim Eigenthümer, Haus Nr. 10 in Peßnitzhofen. (1203 Ew junges Madche« aus guter Familie wünscht in einem foliden Bürgershause in Marburg unterzukommen — am liebsten in einem Laden (1215 Auskunft im Verlag dieses Blattes. ' Geschäfts GeöffUttAg. Gefertigter zeigt einem ?. Publikum ergebenst an, daß er in Marburg, Grazervor-stadt Nr. 9t, im Fischer'schen Hause, ein eröffnet hat und stets bemüht sein wird, die geehrten Kunden mit allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten auf das Vollkommenste zufrieden zu stellen. Um zahlreiche Auftiäge bittend, zeichnet hochachtungsvoll Jamotl Achllllrr, 1220) Riemermeister. Sogleich zu vermiethen: Ein schönes groheS Gewölbe mit oder ohne Einrichtung am besten Posten, Eck der Post- und Herrengaffe. Haus Nr. 112 in Marburg, billig. Auskunft bei A. Supan._(1232 Ein Gewölbe in der Postgafse Nr. 22 ist zu vergeben. (1039 lirolsr-I^oäkii ist üu Kaden de! 1209) Il^r. 11. Vl I « p » t v (k'vllsm'dt) tieilt brieLiel) illpf-il.Wl»ille>lbad io drr Aürntntr-Vorkadt täglich von Vj»? Uhr Früh bis '/.g Uhr Abends. lb6) _Alois Gchmiderer. kkr llur 7 I. so Ilr. bekommt man nachstehende echte Britannia- und Ehinasilber-Tascheugarnitur. Britannia-Silber ist daS einzig-Metall, welches immer weiß wie Silber bleibt'. eS soll daher jede Familie, der die Gesundheit und daS Wohe ihrer Mitglieder am Herzen liegt, alles Blech- oder Paksong-Tischzeug entfernen, uud durch dieses Brittanial Silber ersetzen, «Al» ! — Die Garnitur b«sieht aus ^olari'dem: 12 Stück schweren Snppenlosseln, 12 „ dieselben Kaffeelöffeln. 12 „ Speisegabeln. 12 „ Speisemessern, 1 „ großen massiven Suppenschöpfer. 1 „ schönen schweren Milchschöpfer, 8 „ feinsten Chinasilber-Eierbechern, I „ Zucker-Streuer. Ehinasilber. 306 2 Stück Britannia-Metall-Waffergläser-Untertafsen. 6 „ Lenchter-Tassen anS Ehinasilber, 1 „ große Präsentirtasse aus Britanuia-Silber. tt „ Rttsteln für 6 Bestecke, Krystall. 1 „ Pfeffer- und Salzhälter, Krystall. 1 Paar schöne Tafel-Leuchter ans Britannia-Metall. 1 prachtvolle Salon-Petroleum-Lampe, 18 Zoll hoch, sammt Zylinder. l)io80 sSmmtlioksn liVirtksolisfts-Lsvlisn Iloston nus 7 tl. 50 kr. Dieselbe Tisch-Garnttur, wo auch das Besteck von Britanuia.Silber ist. um 3 fl. 50 kr. theurer. vßr» V ik. ^ ENtjlische Britannia-Silber- FabrikS.Riederlage einzig und allein in Oesterreich. 2>isZ7.1S Vnr MIlU M zMeW MM Vurvk 26 Islirv erprobt! Analhrnli-Prtziritk von Dr. ?undhöhle nnd der Zätjne. Preis per Stiick 35 kr. Vvevt»I»»llsvI»v« 2»l»npulver. Es reinig,t die Zähne derart, daß durch dessen täglichen Gebrauch nicht nnr der geiröhnlich so lästige Zahnstein entfernt lvird, sondern auch die Glasnr der Zähne an Weiße und Zartheit immer zunimmt. 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