LMllchnWMtung. Nr. 233. Piäii ümeratlonepi:»» : Im «öomptoil ganzz. fl. ll, d iltj. N. 5.50. stur dic Zustellung ins Hau« ha!b>., ,,lr. MitbciPc>ft!>an,,.ft. 15,. ü>Ubi.fl.?.5N, Donnerstllg, ä. November Ilisertionl^ebühr bil» 10 seilen: lmal 80 lv., 2>!,.»<>t:., 3m. i fl.: lonst pr.Zeile lm. «lr., »m.8lr, »m.io lc. u. s. w. Ii-lcrtienestcmpcl jedeen,. »(»lt. 1888. Allitlicher Theil. 3>c. t. t. Apostolische Majestät haben uiit Allerhöchster Entschließung vom 25>. October d. I. den Polizcirath Karl Hofmann znm Rcgicrungsrathc und Polizcidircetov in Tviesl allcrgnädigst zn ernennen geruht. Taaffe >». z». Der Iustizuiinistcr ha! die bei dem i'audcsgcrichtc in Wien erledigten zwei Staateanwaltssnbstitutcnslcllen dein Staatsanwaltssubstituten Nioriz Ritler v. Witt' mann in Krems und dein Staatsanwaltssubstitutcn Joseph Na prcth in St. Polten, ferner die hicdnrch erledigte Staatsanwaltssnbstitutcustcllc bei dem Kreis-gcrichlc in .Krcino niit dcv einstweiligen Verwendung bei der Staatsanwaltschaft in Wien dem Staatsanwalts-subsiitntcn Dr. Karl Krall in Korncnbnrg: dann die erledigte Slaalsanwaltssubslitutenstellc bei dem ^andes-gerichtc in Salzburg dein Staalsanwaltssubstituteu Eugen Ha genauer in Wr.-Neustadt im Wege der angcsuch-tcn Ucbcrsctzung verliehen. Der Instizministcr hat die beim Lcmbcrger Obcr-landcsgcrichtc erledigte Nathssccretäröstcllc dein oberlau-dcsgcrichtlichcn Rathssccrctälsadjuncten Sylvester Rittcr v. Tcrlc cti verliehen. Der Instizniinislcr hat die beim Sainborcr Kreis gerichtc erledigte 3lathssccrctärsstcllc dem dortigen Kreis-gerichtsadjuuctcn Emil Paul Edlen v. Ncmcthy verliehen. Der Ilisli-niinislcr hat dcn Staatsanwaltssubstitn-ten bei dem Vandcsgcrichtc in Klagcnfurt Dr. Johann Nep. Bittcrl Ritter v. Tcsscnbcrg znm Kreisgc-richtsrathc in Lcobcn ernannt. Der Iustizministcr hat den Gerichtsadjuncten bci dc:u Tricstcr Landcsgcrichic Valentin Dcvetak zum Vezirtsrichtcr in Haidcnschaft ernannt. Der Iustizuiinistcr hat die bei dem Krcisgcrichtc in Görz erledigte Hülfsämtcrdireetorsstcllc dem dortigen Joseph Felix Snppau ^igh ucrlichcu. Der Minister für Enltuö und Unterricht hat uach dem Vorschlage des fürstdischöflichcn Ordinariates dcn supplircndcn Rcligionslchrcr am katholischen Gymnasium zu Teschcn Valentin Schebcsta zum wirllichen Reli-gionslchrcr an derselben Lehranstalt ernannt. Nichtamtlicher Theil. Der „Pelli Naplo" über Nunlüniell. In dem genannten Pester Blatte ist ein Artikel erschienen, welcher conslatirl, daß Ungarn nur cine Po-' litil dcö frieden,? verfolgen tonne, und daß Ungarn nnd 3lnmänicu dicsclbc Höhcrc Mission zu crsüllcu, somil allen Gruud haben, freuudschastlich Hand iu Hand zu gchcn. Er constatirt aber gleichzeitig, daß die gegenwärtige Regierung Rnmänicns völlig unfähig ist, ihre Aufgabe zu erfüllen, und daß sie ein Werkzeug russischer Intrigncn, im Volle von Rumänien Haß gegen das benachbarte Ungarn zu erwecken sucht. Der Artikel schließt mit der, auf dic Einsicht der großcu Mehrheit dcr Bc-völkcrung gcstütztcn Erwartung, daß die Politik der Ränte auch iu dcn Donansürstcnlhümcrn bald ei» Ende finden werde. Wir lassen nun dcn Wortlaut des Artikels folgen : „In Rumänien ist dic Hetze gegen Ungarn förmlich zur politischen Mode geworden. Jeden Tag schwören die Regierungsblätter darauf, daß die ungarische Nation keinen anderen Wunsch hege, als die Donaufürstcnthü-mcr zu erobern und das Reich des heil. Stephan bis ans schwarze Meer auszudchueu. Mit dieser Gefahr ängstigen und reizen sie das rumänische Voll und fordern es auf, sich zu rüsten oder vielmehr znm Rüsten Geld herzugeben/' „Es bedarf dcr Selbstuerlängnnng, nm solchen Unsinn ernsthaft zn besprechen; doch gebietet uns die Pflicht, auch die Sclbstvcrläugnung zu üben." „Wir können cs kühn behaupten: wer dcr ungari' scheu Nation solche Tendenzen zuschreibt, wie sie ihr die Bukarcster Blätter insinuircn, hat entweder leinen Begriff von unseren Verhältnissen, Grundsätzen, Ansichten nnd Bedürfnissen, oder cr verfolgt Zwecke, für welche cr dic geeignetsten Mitlcl nur in der Irreleitung dcr öffcnilichcn Meinung lind in dcr Verwirrung dcr Bc griffe finden kann. In unserem Vandc gibt es lcinc zurechnnugosähigc Partei, welche in dcr änßcrcn Politik nicht dcn „Frieden in Ehren" als leitenden Grundsatz anfstclltc. Unsere freiheitlichen Institutionen kann nur der Friede entwickeln und festigen. Das Aufblühen uu scrcr materiellen Zustände können wir nnr von dem Frieden erwarten. Die Kräfte, welche die lan^e Mißrc-gicrung aufgebracht, lauu uur dcr F'icdc wieder ersetzen. Eine Regierung also, welche dcn Frieden gefährdet, würdc unferc wichtigsten Interessen aufs Spiel setzen und allc Schattirungen der öffentlichen Meinung gegen sich empören." „Das ist der Kern unserer Politik, und damit steht auch dcr Ausgleich im Einklänge, welcher heute dic Grund-lagc nnscrer inneren Verhältnisse bildet." ..Die Bcdcutuug der gegcuwärtigcn Organisation dcr österreichisch» uug.uischcu Monarchie beschränkt sich nämlich nicht blos auf die iuucrc Politik, sie übt auch auf dic auswärtige einen nachhaltigen, maßgebenden Ein» flnß. Dcr dualislischc» Monarchie kann cs nicht nach Eroberungen gelüsten, denn jede Eroberung würde das innere Gleichgewicht stören, uud so auch die Existenz des 3taalcs selbst gefährden. Das ist das charakteristische Moment des vollendeten Ausgleiches in Bezug auf die auswärtige Politik, uud cs ist uumöglich, daß dies die Diplomaten Rumäniens uicht begriffen haben. Aber — sie wollen es eben nicht begreifen." „Was wir hier vun dcr gesammten Monarchie gesagt, das gilt anch in «Mi0 von Ungarn. Wir haben kein nationales und kciu politisches Interesse, das nicht im entschicdensten Widersprüche zu jenen Plänen stände, deren uus „Romannlu" beschuldigt. Weuu die ungarische Nation uach dem schwarzen Meere Verlangen trüge, weshalb hätte sie so einstimmig die Idee von dcr Donan - Cunfödcration von sich go wiesen?" „Unser Vaterland ist schöu und groß, seine Grenzen sind weit und bieten uuS Raum genug. Schön und groß ist anch unsere Mission nnd sie nimmt alle nnscrc Kräfte so sehr in Anspruch, daß wir auf andere Zwecke nichts zu verschwenden haben. Diese Mission ist: auf dcm Boden, welchen wir unser Vaterland nennen, die Grundlagen dcr Freiheit zu befestigen, die Segnungen der Eivilisation einzubürgern nnd einen Damm zu sctzcu jenem barbarischen Elemente, welches Europa vom Norden her bedroht. Gegen dcn Norden sind wir das natürliche Bollwerk nicht nur der Eultur dcs Westens , sondern auch jener unserer südlichen Nachbarn, welche wohl ;ur großen slavischen Familie gehören, aber die Willkür des Nordens verabscheuen und sich für Frei-heit und Selbständigkeit begeistern." „Diese Mission, sie ist nnscrc Gefahr, aber sie ist anch nnscr welthistorischer Ruhm, und sowohl in dcr Gefahr, als in dem Ruhme haben wir einen Schicksals' genossen : das Volk Rumäniens. Unsere Mission ist die glcichc. wie unsere Lage; dcnn wir sind beide von fremden Völkern umgeben, und begegnen uns beide auch darin, daß Ungarn, wie Rumämcn, seine Sendung nur dauu crfüllcu kann, wenn jcdcs sich innerhalb seiner Grenzen frei nnd selbständig entwickelt. Das hat auch Sechs Wochen iu Heppelcheim. (Novelle.) (Fortsetzung.) Ich konnte nun dic Nacht schon ohne Wärterin zu» "ingcn, und ciueS Abends, währcud Thclla mein Zimmer'in Ordnung brachte, ehe sie mich verließ, sagte ich plötzlich: — Thckla, Sie sind nicht von Hcppcnhcim, nicht KG? Sie schaute ctwas crrölhcnd cms. — Nciu; warum fragen Sie mich das? — Sie haben mir so viel Gutcs crwiescu, daß ich "uch um alles, was Sie betrifft, intcrcfsue. Wie könnte cs auch audcrs seiu? Sie haben mich '"U dcr unermüdlichsten Sorgsalt gcpflegt! Sagen Sie ""r, wo si.,d Ihre Freunde? ^cbcn Ihre Eltcrn noch? N Während ich dics sprach, hattc icli immer dcn ^licf im Auge. ,. ^ Ich bin in Allcnahr geboren, wo mein Vater '!' Aasthaus besitzt. Mcinc Mnttcr ist todt: cr hat 'lder geheiratet nnd hat mehrere Kinder. - Und Ihre Stiefmutter ist uicht gut mit Ihuen «wescn? sagtc ich, die Sachlage mit dem ersten Blicke ""heilen zu können meinend, j. .^- Wer hat das gesagt, fragte sie unwillig. Es l emc vortreffliche Frau. die meinen Va!er schr Zliick- 'H Macht. ,^ ' ' Warum lebcn Sie dann so fern von dcm vättr- '^u Hause? Bei dieser Frage sah ich dcusclbeu schmerzlichen Anodruck iu ihrer Micuc hcrvorlrctcu. dcn ich schon so oft verstohlen beobachtet hattc; ihre Augen verschleierten sich, und ein lcichics Zittern bewegte ihre Mnnd-winkcl. Indessen antwortete sie einfach: Es war besser so für mich. Diese kurze Antwort cntmuthigtc mich nicht; ich fuhr fort mit einer Beharrlichkeit, deren ich mich hcutc fchämc. — Warum war cs fo besser für Sic, Thckla? War .... Ich fchwicg ciueu Augenblick, dann stürzte ich Plötzlich wic ciu Blinder anf mcin Zicl los: — Ist es nicht jcncs Briefes wcg^n, den Sie so oft lesen, Thekla? Sie warf mir cincn so ernsten Vlick zn, daß ich mchr noch als sie crröthctc. nnd mich beeilte, in ziemlich unzusannmuhängcndcr Weise zn c> klären, daß ich ihren geheimen Kuunmr errathen habe. nnd sehnlich wünsche, ihr zn helfen, wenn cs möglich sci. " Sic könne» mir nicht helfen, sagte sie, dnrch meinc Auseinandersetzung ctwas besänftigt, obschou ihre Stimme immer noch ^i»cn kleinen Groll verrieth, daß ich Sie belauscht hattc. Eö ist cinc allc Geschichte, ein Kummer dcr vorübergegangen ist, oder cs doch stin sollte, und cs ist mcinc Ttrafc, daß Sie Zeuge meiner Thorheit waren. — O! Thekla, wcnn Sie cincn Bruder Hütten, würden Slc ihm nicht erlauben, Ihnen seine Theilnahme zu bczcigcn? Würden Sic cö tadelnswcrth finden, ihm Ihreu Kummer scheu zu lassen? Erlauben Sie mir jetzt, nn Brndcr für Sic zu sein. — Mcin Herr, sagtc sic, auf dies Wort dm Ton legend, ich würdc mich schämen, meinem Bruder cincn Schmerz scheu zu lassen, der ciu Vorwurf und eine öchmach für mich ist. Das waren starke Worte. und ohne Zweifel laS sic in mcincr Miene, daß ich denselben cincn tiefern Zinn, als fic selbst beilege, dcnn sie senkte dcn Blick, und fuhr hastig fort: — Ich habe einen Mann geliebt, der mich nicht wicderlicble; das ist meinc Schmach und mein Vor> wurf; ich kann nicht klar darüber werden, ob ich einst seine Neigung besessen, und nnr später verloren, oder ob ich ihm stets glcichgillig gewesen bin. O! wenn ich mich überzeugen könnte, daß cr mir eines Tages dic Wahrheit gesagt hat, dann könnte ich mir selbst verzeihen. Ihre zitternden Hände legten verschiedene Arzneien auf uiciucm Tische zurecht; ich hatte zuviel erreicht, um nicht noch mchr zu vcrlangcu. — Thclla, fing ich nochmals an. sagen Sie mir alles, was Sie quält, so wie Sie cs Ihrer Mutter sagcu winden, wenn sie noch lebte; cs gibt zuweilen Mißverständnisse, die. wcun sic nicht aufgeklärt werden, cin ganzes Lcbtn elend und trostlos machen können. Sie antwortete nicht sogleich, nahm aber dcn Brief ans ihrer Taschc, nnd rcichtc mir ihn. — Sie verstehen deutsch, sagtc sie mit ruhiger, aber muthloser Stimme; lcscn Sie das, und Sie werden scheu, ob ich Grund habc, an cin Mißverständnis zn glauben. Der Brief, cinen Monat vorher empfangen, war mit Franz Webcr unterzeichnet, und von einer kleinen Stadt in dcr Schweiz datirt. Er begann mit der Se« slätigung einer Geldsumme, welche ihm Thekla, wie man erschcn lonntc. auf sein Ansuchen geschickt hatte; in dcr unbefangensten Weife von der Welt fragte cr sie dann 1880 Europa nicht nur ausdrücklich anerkannt, sondern anch tief gefühlt, als cS an der Gestaltung RumäuicnS mit^ wirkte und dic Neugcbnrt Ui'garns nüt snnen wärmsten Sympathien begleitete/' „Es ist dies offenbar ein höherer politischer Stand-Punkt, als zu welchem die Bukarcstcr Diplomaten sich emporzuschwingen vermögen; abcr es ist nnscr Standpunkt. Unser Programm kann demzufolge kein anderes sein, als gute Nachbarschaft zu halten, einander ans dem Gebiete der materiellen Fragen zu stützen, unseren Han^ del gegenseitig zu fördern, Hand in Hand mit einander zu gehen überall, wo die großen Interesse» Europa'S die Völker zur Solidarität ermähnen nnd wetteifernd die Ideen der Civilisation zu verbreiten, dic unseren Talis man bilden gegen jcuc Pläne, welche die Unterjochung des Orients anstreben." „Anders jedoch deuten die Diplomaten des „Roma uulu." Es wäre ihre Aufgabe, die Idccn der Freiheit dem Geiste ihrer Nation einzuprägen, constitutiouellc Ordnung zu schaffen, die nntcren Schichtcu des Vol teS der Verkommenheit zu eutreißcu, in welche sie durch die Schuld nnd das Elcud uou Jahrhunderten versunken, wahre Aufklärung, religiöse uud sociale Duldsamkeit zu verbreiten uud ihre Nalioualität durch Wissenschaft zu entwickeln." „Aber zu all dicfcn großen und fchöncn Dingen sind die gegenwärtigen Rcgicruugsmänncr Rumäniens unfähig, und nm ihre geistige Ohnmacht zu bcmäutelu, spielen sie GroßmachtSpolitit. ^iach deiu AuSlaud lenken sie die Aufmerksamkeit des Volkes, damit es die Zer-sahrcnbcit seiner eigenen Angelegenheiten nicht wahr> nehme; sie stacheln seine Gefühle auf, damit es uicht nachdenke, sie blcudcu es mit dem abenteuerlichen Glänze ciuer phautastischeu Zutuuft, damit es uicht sehe, was mit und neben ihm geschieht; sie snchen in ihm Haß gegen einen guteu Nachbar zu erwecken, damit sciu gerechter Zoru nicht diejenigen treffe, welche mit seiner Vaterlandsliebe, seinen edlen Bestrebungen, seiueu bcrcch' tigtcn Ausprüchcn eiu frevelhaftes Spiel trcibcu, und anstatt das erlöfende Wort der Civilisation zu verkünden, geben sie sich unter dem weiten Mautcl liberaler Phrasen zu Werkzeugen der russischen Intrigue her." „Ist es ein Wunder, daß, so lange das Schicksal Rumäniens in solchen Händen liegt, seine materielle Interessen stagniren, daß bcispiclweisc in dcn Handels-, Post- und Telegraphen-Angelegenheiten, sowie in Bezug auf die Jurisdiction der Consulate die Bukureslcr Diplomaten bei uus uicht jenes Entgegenkommen nud Vertrauen fiudet, welchem die benachbarte serbische Regierung in allen diesen Fragcu begegnete?" „Die Verantwortlichkeit für diese Schwierigkeiten und Zerwürfnisse lastet anf jcncn Männern, welche hcntc so gewissenlos die Angelegenheiten Numäuicus verwalten. Aber die Erfahrung vou Jahrhunderten gewährt uuS den Trost, daß mau nicht ungestraft Zwiespalt zn säen pflegt zwischen zwei Nationen die, wie dies bei der ungarischen nnd rumänischen dcr Fall, durch ihre gemeinsame historische Mission auf gcgcufcitigc Unterstützung lind geistige Verbindung hingewiesen sind. Vertrauend auf die Eiusicht der großen Mehrzahl des rumänischen Volkes, können wir denn auch die Hoffuuug nimmer aufgeben, daß die Politik dcr Ränke auch iu den Donan-fürstcnthümcru von ihrem Schicksal ereilt werden nnd daß eine wahrhaft patriotische Partei daselbst dcr Welt beweisen wird, daß Rnmänicn wirtlich im Stande sei, dcr großen Aufgabe zu cutsprechcu, welche ihm Europa auvcrtraut hat." 53- Sitzung des Herrenhauses vom 3. November. Auf der Muistcrvaul: Ihre Excclleuzcu die Herren Minister Graf Taaffc, Ritter v. Hafner, Graf Pot octi, Dr. G isl ra. Vertreter dcr Regierung : Herr Sectiousrath R o h r u. Rohr au vom ^andcsvcrthcidiguugsmiuistcriuiu; Herr Hofrath Acuuui vom Iuslizmiuistcrium. Das Protokoll der lctztcu Sitzuug wird verlesen uud genehmigt. Präsidcut Fürst Eoltorcdo cröffucl die Sitzuug um 11 Uhr k') Min. Es erfolgt uuu die Mittheilung der Einlaufe, darunter eine Zuschrift Sr. Emiucuz des Herrn Cardinals Ritter u. Rauscher, iu welcher cr wegcu driugeudcr Amtsgcschäftc scill Mandat als Delegatiousmttglicd niederlegt. Cbcuso Ihre Excellenzen Graf Mcrcaudiu, Freiherr v. Vichtcnscls, Graf Autou Goi>s, Fcldzcug-uicistcr Ritter vou HauSlab, Fcldzcuguicistcr ^iiilter v. Merteus, Erzbischof Or. v. Vltwiuuwiez, cnollch Se. Durchlaucht Fürst Eollorcdo-Mannofcld. Im ganzen sind ii Delcgirtc nnd 3 Ersatzluänncr zu wähleu. Außerdem entschuldige» noch mchrcrc Niltgliedcr des h. HauscS ihre längcr odcr lurzcr währcndc Ab-wcscnhclt culwcdcl, durch ilranlhcit od> Äiann.) (Acrichlclstaltcr ist Gl^f Wickcnburg.) DaS Gcjctz wird einhellig angcnonuncu und cs mild sohiu zur drillen ^esling ^cs Glsctzcö gcschriltcu. Den zweiten Berathungsgcgcnstand bildet die zweite Lesung des StaatsucrtragcS in Betreff dcr Rcgulirung ciucs Grcuzgcdietes zwischeu Tirol uud dcr Schweiz. Se. Excellenz Miuistcr Dr. Gistra erinnert, daß dcr betreffende Vertrag dcu österreichischen Iutcrcssen im vollsten Umfange Rechnung getragen habe, indem cin zwar sehr uuscheiubarcs, abcr in commcrcicller und territorialer Beziehung wichtiges Gebiet uuumchr auf» gehört habe, ciu Object uou Coutroucrscu zu seiu. Die Dringlichkeit dcr Behandlung dieses Gegenstandes resul-tire aber auS dcr Erwägung, daß dcr Vertrag am 14. Juli geschlossen uud damals eine sechSwöcheutlichc Nati-ficationsfrist stipulirt wurdc, die schon einmal ucllüngcrl werden mußte, daher eine fernere Verzögerung eventuell ucue Vcrhaudluugeu zur Folge habcu tonnte, was offen» bar nicht wüuschcnSwcrth sciu taun. Diese vou Sr. Excellenz dem Herrn Vcrwaltungs-ministcr angeführten Äiotivc sind cö auch, welche den Herrn Berichterstatter Grafen Wicken bürg veranlassen, zn empfehlen, die Berathung auf Gruud dco tz 37 dcr GcschäftSorduuug möglichst abzukürzen. Dcr Antrag findet Zustimmuug und cS wird, nachdem noch Graf Kuefstciu die Zweckmäßigkeit des Vertrages insbesondere hervorgehoben, derselbe iu sciucr Totalität iu zweiter uud dritter Lcsuug angcnommcu. Es folgt hierauf die zweite Lesung dcr Concurs- ordunug. Berichterstatter ist Frciherrr von Szymo-nowirz. Der Antrag des Berichterstatters geht dahin, daß vom Hanse das Gcsetz mit 'Ausnahme jencr Paragraphe. welche etwa bei dcr Generaldebatte als zur Discussion geeignet angcmcldct wcrdcu, jcdoch mit AnSnahmc der i<8 ^'> und KH, wozu der Rcgicvungsvcrtrctcr anch dcu i> 3l! gezählt wissen möchte, > ^l,^ angenommen werde. Dcr Antrag erhält die Majorität. (Schluß folgt) 140. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 3. November. Auf der Ministerbauk: Ihre Excellenzen die Herren Miuistcr: v. Plencr, Ritter u. H a s ncr, Dr. O i s-tra, Dr. Herbst, Dr. B r c st el, Dr. Berge r. Präsident Dr. v. Kaiscrfcld eröffnet dic Sitzung nm 10 Uhr lit) Viin, DaS Protokoll dcr letzten Sitzung wird vorgelesen uud genehmigt. Abg. limbeck, Mg, Dr. Groß (Reichcnbcrg) und Abg. Wezyk legen ihre ^^indaic, die beiden crslcn als Delcgirte, dcr letzte als Ersatzmann, nieder. Die erforderlichen Neuwahlen werden mit dcu übrigen vorgenommen werden. Das Ministcrrathspiäsidinm theilt in ciner Zu schrift mit, daß Sc. Majestät mit allerhöchstem Hand' schreiben vom ^7. October die Delegationen auf den 1^. d. M. nach Pest bcrnfcn hat. Vom Ministerium des Innern isl eine Znschrift cingelaugt. Iu derselben wird mitgetheilt, daß der böhmische Landtag den Beschluß faßte, 71 czcchische Abgeordnete als aus dem Landtage ausgetreten zu erklären uud dicscu Beschluß dcr h. Regierung behufs Vornahme von Ncuwahlcu mitzutheilen. Da in Folge dieses Vc> schlusscS dicjeuigcu czcchischen Abgeordneten, welche in den RcichSrath gewählt wurdcu, ihn Maudate verlieren, wcrdcu die erforderlichen Neuwahlen seinerzeit eingeleitet werden. Die Abg. Vidulich und Genossen bringen den Antrag cin, es sei dcr mit der Berathung eines Gesetzes über die Aufhebung des ^ehcnsbandcs in Böhmen betraute Ausschuß zu beauftrag», gleichzeitig ciucu Gesetzentwurf auszuarbeiten, durch welche» das ^chensband auch iu dcr Markgrafschaft Istrieu aufgelöst wird. (Wird dcr gcschäftsorduuugsmäßigcu Behandlung unter-zogcu werdeu.) Die cingclaufeueu Petitioncu werden den betreffen den Ausschüsseu überwiesen. Abg. Steffens uud Gcnofscu richten an Se. Exe. den Herrn HandelSmiuisttr cinc Iutcrpcllation be< trcffi Einführung dcs inctrischen Maßes und Gewichtes uud stellen die Fragc, ob die Hindernisse, welche der Einbringung dcs betreffenden Gcsctzcscntwnrfcs bisher im Wcgc standen, beseitigt sind uud ob man dcr Einfuhr ruug dicscr für Haudcl uud Gewerbe höchst einflußreichen Maßregel nunmehr baldigst cntgcgcnfchcn köune. Sc. Exc^ll''i'z Himdclsministcr v, Plencr citläit dicfc Iiilctvlllalion joglcich beantworten zu wollen. Der Munster setzt hicranf dcn Gang dcr bezüglichen Ver-yaudluugcu mit dcr unganschcn Regierung ausciuander, zeigt, daß er nichts uulcilasscu, was die Aügelcgcnhcit fördcru köuntl, und schließt, mdcm er die Hoffinwll ausspricht, daß die ungarische Rcgkruna sich dcr Ein' um ihre Ansicht über eiuc Heirat, die ihm iu jeder Beziehung wnuschenswcrth schien. Die Tochter cincs wohlhabenden Kaufmanns, irgend eine Anna, gefiel ihm; fie war achtzehn Jahre alt, sehr hübsch nnd cr habe Grund zu glaubcu, daß cr ihr nicht gleichgiltig sei, setzte er mit uuvcrschämtcr Selbstgefälligkeit hinzu. Wenn diese Heirat stattfiudc, würde cr die Geldsummcu, welche ihm Thekla zu vcrschicdcncu Zeiteu geliehen halte, zurückerstatten können. Ich brauchte ciuigc Zeit, bis ich den vollständigen Sinn dieser Epistel begreifen konnte. Thckla stand neben meinem Bette, hiclt das ^icht mit geduldiger uud fester Hand, und sagte kein Wort, bis ich den Brief wieder zufammcufaltctc und ihr hinreichte. In diesem Augenblicke begegneten sich unsere Augcu. — Es ist kein Mißverstünoniß möglich, uicht wahr, mein Herr? Sagte sie mit einem schwachen lächeln. ^- Nein, aber Sie können sich glücklich schätzcu, von einem solchen Individuum befreit zu fein. Sie schüttelte sanft den Kopf. — Erzeigt hier di? schlimme Seite seines Eharalters, mein Herr. und jeder Mensch hat eine solche. Man darf ihn nicht zu strenge beurtheilen; ich, weuigstens lann es nicht. Wlr siud ia zusammen anfgewachsen. — In Altenahr? — Ja, sein Vater war im Vcsilz, des zweiten Gasthauses im Orte, und uusere Eltcru. feru von jeder Rivalität, wareu die be,ten Freunde. Da Franz, der etwas jünger ist, als ich, iu seiner Kindheit sehr schwächlich war, so hatte ich die Obliegenheit, ihn in die Schule zu führen und zu beaufsichtigen. Wie stolz machte mich dieS Vcttrcmcn! Als cr hcrauwuchs, kräftigte cr sich und wurde dcv schönste Bursche im Dorfe. Unsere beiden Väter sprachen oft von uuscrcr Ver» hciratung, wcun sie mit einander ihre Pfeife rauchten, und Franz wußte daS fo gut wie ich. Wenn er in irgend einer Verlegenheit war, fo kam cr stets mich um Rath zn frageu; bei unscrcn Fcslcn tanzte cr mit mir immer zweimal so oft, als mit jeder andern, uud er brachte mir fo hübsche Bouquets! Eudlich mußten wir uns trcnuen; cS war dcr Wille sciucs Vaters, daß cr eine zcillang rcisc, um dcn Dicust in dcu große» Hotels am Rhciuuicr kenucu zu lcrueu; Sie wcrdcu wisscu, daß das in Deutschlaud so Brauch ist. Unsere juugcu ^cutc wandern von Stadt zu Stadt, und lernen überall etwas. — Ich wußte nur, daß cs bei den Handwerkern so Sitte ist. — Ja, nnd bei den Gastgebern ebenfalls. Der größte Theil der Kellner iu dcu großen Hotels iu Frankfurt, Heidelberg uud Maiuz find die Söhue dcr Gasthofbcsitzcr uuscrcr tleiuc» Städte; sie ziehen eine Zeit lang in der Welt herum, uud kehrcu danu mit einiger Kenutniß dcs Französischen und Englischen wieder zurück. Ehe wir uus trcnnteu, gab cr mir eiuen Ring, dcn er von Bonu, wo er seiue Rcisceiukäufc.machte, mitgebracht hatte. Ich h.'.be ihn da eben, und eS thut mir so wohl, cincu Gegeustaud vor Auge» zu schcu, der mir beweist, daß uicht alles ciuc thörichte Eiubilduug von mir war. Ich vermuthe daß er iu schlimme Gesellschaft gekommen ist. den bald ergab cr sich dem Spiel, und verlor mehr als er verdiente. Da schrieb cr mir, uud ich konnte ihn: von Zeit zu Zeit aushclfen, dcuu ich hatte das väterliche Haus ucrlaffcu. Die Kiudcr im Hause meines Vaters wuchscu heran, und ich fand es billig, mir meiueu Lebensuutcrhalt fclbst zu verdienen. Ucberdies .... ich will Ihnen die gauze Wahrheit sagen, - ich dachte, weun ich in einen Dienst gehe, würde ich eine hinreichende Summe ersparen können, um eiucu gulcu Porrath vou Hauswäschc und die nothwendigen Küchcngcräthfchaftcn zu kaufcu, für eiu Ereia-niß......das uun niemals stattfinden wird. — - Ist cs in Ihrcm Vaud Sitte, daß die Bnu't diese Gcgeustäudc mitbringt? sagte ich, uutcr dicscr un geschickten Frage dcn Unwillen verbergend, dessen >n» kaum Herr zu wcrdcu vermochte. — Ja mciu Herr, das ist der Brauch iu Deutsch laud. Wcuu nieine Mutter gelebt hätte, so wäre cs ihre Sache gewesen; meine Stiefmutter wird abcr genug 5" thun haben, um ihre vicr kleinen Mädchen zu versorge". Aber, fuhr sie mit heitrer Miene fort, ich werde w helfen, wcuu der Augenblick gekommen sein wird, den" ich selbst werde nie heiraten. Mein Herr ist Ma) nud freigebig, cr gibt mir jährlich 125 Francs, daS l> cin schöner ^ohn. Und nun, mcin Herr, gnle ^ach -Diese Tasse, rechts, enthält die Arznei, die andere dc» Eichclthcc. „, Sie wollte das Zimmer verlassen, ich ricf fie zuru^ Dcuken Sic uicht mehr an diesen Maun, er I Ihrer nicht werth. Sie wcrdcu viel glücklicher sein, we> Sie ihn nicht heiraten. — DaS ist wohl möglich, s"gtc 1 ernst. Abcr Sie können ihm nicht Gerechtigkeit w" fahren lassen; Sie kennen ihn nicht. ..;<. Sieging; einige Minntcn fpäter hörtc ") ' leise und mit Vorsicht wicdcrcintretcn. Als sie n Augcu offeu sah. legte sie zwei Briefe ucbeu "> Nachtlampe. . q-Mc — Vielleicht, meiu Herr, werdcu Sie sich oic ^ uehmeu, diese Briefe zu lesen. Sie werden daraus '^ hen, wie edel nud intelligent Franz ist. Ich dm zu und nicht er. (Fortsetzung folgt) 1881 führung einer Maßregel nicht cutgegsustellsn würdc. Welch? namentlich sür Uxgaru seines groß.u Fruchthau-dels h»lbcr von besonderem Vertheile ist, Ee. Ej.ccll.nz Justiz niüist r Dr. Herbst legt cinc^ Gesetzentwurf bctrcsscnd die Orgainsirung des Reichst-gerichles nnd die Vollziehung der Urtheile desselben vor, ferner eiuen Otsctzcntwu^f betreffend die Handhabung der Disciplinarlzcwalt bezüglich der Advocate», u»d der Advocatllrscaudidalcn. S?. Excellenz Minister dcs Innou Dr. Gist, a licanlwollel sodann die von den Abg. Grocholski nüd Gcnosse:i (Polen) in dcr Sitzung vom 27. October cingcbrachlc Inlcipüllatiun l,!,cffs dcr im VcroldnnngS-wege in dcr politischen Ad.iiinistralion dcs Köiligrcichcs Galizicn ciü^iiibrten Acnd>'.!''.^gcn nnd schließt damit, daß er die ,sil ssl inig an^spr^chl, dic acacbenen Ertlä-rn"gen wüidl'N dir von dcn '^n!erpcllantcn gehegten Besorgnisse zerstreuen. Die verfügte Mnßregcl habe durchaus leinen polil schc» sondein nnr rein admimstratiucn Charakter. D^r Miuistc, schl,es;t unter dem Oeifall dcS Hauses. (Wir bringn 00s Wesentliche der Rcdc moracu.) Es wird zur Tagcscudnuuq geschrillcu. Erster Glg'l'stnid ist der Vcricht des Finanzausschusses über die Rrgicrungsv0rlage bc-tr^ssci'd die Abänderung dcs ^ 4 der Statute» dcr piiv. öslerr. Nation ^lbank »i>d dcr §§ 1, 40 und 41 dcr Slalutcn der Hypotyllalcrsditsabtlicillu.g de>s^lbci>. Berichterstatter W inte r stein verlicöt den Vcricht, mit welchem der AüSschuß das Gesetz znr Annahme vorlc^l. Das Gesetz wird ohne Debatte augcu 0 m-mcn und sogleich in driller Lesung zum Beschlusse erhoben. Nächster Gegenstand ist der Vcricht des Verfassuugs-ausschusscs 1. über den Entwurf eines A u s n a h m s -gesetzet, 2. über die Regierungsvorlage betreffend die k. Verordnung vom 7. October 1868 und die auf Grund dersclbeu erlassene Verordnung des Gcsammt-mi'-'istcrinms betreffend die Nuönahmsverfügnngcn in Prag. Smichow uud Karoliucnthal. Berichterstatter Dr. Banhans verliest den Bericht, wclchcr mit dem Antt^gc schließt: ». Das Abgeordnetenhaus wolle dem beiliegenden Entwnrfe eines AusnahmsgesctzeS seine Zuslinimnng ertheilen. I). Das h. Abgeordnetenhaus wolle beschließen: die durch die Verordnung dcs Gcsammtministerinms vom 10. October '.^;^ , R.-G.-Bl. ')ir. 137. für die tönigl. Landeshauptstadt Prag nüd die Gebiete dcr Bezirks' hlmplmannschaftcn Smichow nnd ssarolincnlhal getroffenen Ausnahmsvcrfügungen werden zur Kenntniß genommen nnd als gcrechtfcrigt erklär t. Präsident eröffnet die Generaldebatte über das Gesetz. Abg. Svctcc fürchtet, daß damit ein Gesetz vo< lirt werde, welches die Grundrechte, die mau im uori^ steil Jahre mit so vieler Mühe zu Stande brachte, in Gefahr bringe. Schon dcr ß 1 habe eine so vage Fassung, daß man alles daruuter subsninircn tönuc. Im tz'1 heißt es. daß im Falle innere r U n r uheu bic Verfassung suspcndirt werden könne. Unter ..innern Unrnhcn" kann man alles verstehen nnd wegen eines Vicrlrawallcs oder wegen Arbeitcrunrnhen die Verfassung suspcndiren. Das Wort „Unruhen" sei ci:?c Erfindung dcs Absolntismns, er habc sich schr viel Mühe gegeben, aber eine Interpretation demselben nicht Ehalten können. Die Gefahren, welche dkscr Gesetzentwurf birgt, werden gesteigert, wenn man bedenkt, welche Bestimmungen bas gegenwärtige Strafgesetz enthalte. Redner bedauert, daß dasselbe nicht überall gleiche Anwendung finde. Im Frühjahre sei in dcr alten "^rcssc" cin schr rücksichtsloser Artikel gcgen die Slo-^llcn erschienenen, er habc sich zu dem Minister Bcrgcr ^ycbcn, weil er glaubte, die ..Presse" sei osficiös. nnd Mte Klage. Minister Verger versicherte, dics sei nicht ^ Fall: er ließ daher die Sache auf sich beruhen. "^ ^aibach antwortete aber cin slovcnischcs Blatt der " messt" nud hat lnit gleichem Maße gemessen. Was !^' die Folge? Gleich war dcr Slaatsanwalt da. das Bls>t! wurde coufiscirt nnd dcr Redaclcur vcrur-".^lt. Redner beklagt sich über die Art und Weise, ^ gcgcn die oppositionelle Presse eingeschritten wird. .,. Wenn mau so fortfahre, werde es bald kciuc czc "1'schc Presse mehr geben. Sie werden, sagt Rcducr, diesem Gesetze vicllelchl glimmen, weil es sich nm die Ezcchcn handelt (Oho!). """' bcdcntcn Sie, heule mir, morgen dir! . ^Nccmcr bcmcrlt wciler, daß dic Verantwortlichkeit ^' ^icgierling leinen genügenden Schutz gcgcn Mißbrauch ./^ ; ciu rcactionärcs Minisicrium kann ga»'^ gut un-., dc»! Drucke von Ausnahmszuständen N'euwahlcn , schreiben und cin Abgeordnetenhaus znsanünenbringcn, ^ 'h"> bcistinnüt. s, ^s sci aber auch gar nicht so dringend, das Gc-is> ^' ^'sclNicßen ; der 'ärgste Fall. der siel, dcnlcn lä^. ^, bn- F.)ll eines Krieges', man wisse aber, daß iin '^-Nc 1,^^,^ wahrend dcs Krieges kein Ausnahmsgcsctz „', 'ucht cinmal die Beschränkung dcr Prcßfnihcit 'Mcndig wnrde. Die Vorfälle in Prag seien nicht solcher Na.ur gewesen, daß sie dic Snspendiruug d^ Grundrechte noth-wendig machten, Wes halten diese Vorfälle mit dem Vereins, oder Versammlungsrechtc zn thun? 6s waren wohl Versammlungen, aber sie fanden nicht auf Grund des Gesetzes statt. Verbotene Versammlungen haben nicht stattgcfnn-dcn. Und was hatlc die Prcssc damit gcmcin? Mau köuuc uichl nachwciscn, daß sie an den Präger Vorfällen überhaupt Theil hatte. Man sagt, sie habc gcschürt; das thue jede oppositionelle Presse, aber man könne nicht sagen, daß sic die Excesse befürwortet oder anch nnr gutgeheißen hat. Redner spricht fort. (Schluss folgt,> Parlamentarisches. Wien 2. November. (Herrenhaus.) Die bcidcu Commissionen des Herrenhauses, wclchcn die von dem Abgcordnctcnhausc beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend dic Regierungsvorlage eines Gesetzentwurfes, wodurch das zur Ergänzung des Heeres im Jahre 18<^8 ausznhcbcndc Recrn-tcncoutingcnt bestimmt wird, nnd der Tcrrüorialvcrtrag mit dcr Sckweiz zur Vorbcrnthnng zugewiesen wurden, haben in d<-r heutigen Commissionssitzung ihre Arbeiten beendigt, nnd beide Gesetzentwurf'.', wie sie auS den Bo schliisscu dcs Abgeordnetenhauses hervorgegangen sind, unverändert angenommen. Gruf Wickcnburg wird den Vcricht über das Gesetz betreffend die Rccrutirung mündlich erstatten (Wchra us schnß.) Dcr Wehransschuß hat in seiner heute Pormittag stattgefundencu Sitzung über die §§ 40, 41 , 42 uud 43 dcs Wchrgesctzes be-rathen. Von Seite der Rcgicrnng waren anwesend, Ihre Exe. die Minister Graf Taaffc. Dr. Bcrger nnd Dr. Gistra, ferner Oberstlieutenant Horst und Scctionsrath Rohr v. Rohrau. Bei § 40 sprach Abg. Schindler u<1. lit. ä die Ansicht aus. daß dcr als Nachmann eingereihte sogleich entlasse» werden soll, sobald scin Vormann cingcbracht und i» die Armee eingetreten sei', uud stellt demgemäß den Antrag, daß die Worte dieses Alinea „binnen 4 Monaten vom Schluß der Stellungspcriodc au gerechnet" wcgzufallcu hätten, und dem Schluß dieses Para^ graphcs beizufügen sci: „Die vollstreckte Dienstzeit ist dem Nachmannc gutzuschreiben." Abg Baron Wächter stimmt dieser Anschauung bei, beantragt jedoch, daß statt dcs oben cilirteu Satzes in diesem Alinea gesagt werde: „Sobald cin Vormann bis Ende des St e ll n nq sj a h re s in das Hccr, die Kriegsmarine odcr Landwehr eintritt." Bei dcr Abstimmung wird letzterer Antrag, sowie auch dcr Antrag dcs Abg. Schindler, daß die vollstreckte Dienstzeit dem Nachmanuc gutzuschreiben sci, augcnommen. Zn i> 4! bringt dcr Abg. ^ohningcr den An^ trag cin, daß dieser Paragraph in seinem Eingänge folgendermaßen lanten solle: „In den Fällen u nnd >> (F 40) ist der Ersatz bei der nächsten regelmäßig c u Stellung, voransgesctzt, daß bei l> zn-glcich außer Zweifel gestellt wird. daß die Untauglich-feit bereits zur Zeit dcr Einrcihung bestanden" u. s. w. (Angenommen.) Bei dem dritteu Alinea dieses Paragraphcs, welches für diejenigen, denen bei den Stellungen cin Vcr-sclnildcn znr ^ast fällt. cii^e Straf? von 30 fl. nnd außerdem noch eine bcsoudcrc Ahndung nach dem Straf-gcfctzc odcr dcu Dicnstcsvorschristen normirt, sprechen Abg. Baron Wächter und Schindler dafür, daß dieses Alinea ganz wegzubleiben habe, da diese Vcstim mnng Sache dcs inncrcn Dienstes, dcr Verwaltung sei, und in Folge dessen wird beschlossen, dieses Alinea wegzulassen. Das letzte Alinea dicsrs Paragraphcs endlich wird in folgender Fassung vom Ausschüsse genehmigt. „In allen sonstigen Fälleu dcr Entlassung wird cin Ersatzmann nicht in ^lnsprnch genommen", währcud die Regierungsvorlage beantrage: ,.Iu allen sonstigen Fällen dcr Entlassuug wird wcdcr ciu Ersatzmann, noch cin Pauschalbetrag für den Staatsschatz iu Auspruch gcuommcn." 55 42 setzt die Strafen für jene Stcllungspflichli-gcn fest, welche cs nntcrlnsscn, ihren Hcimats' odcr Aufenthaltsort dcm Ocmcindcvorstandc im Monate Aplil dcs betreffenden Jahres bekannt zn geben. Abg. Baron Wächter wünscht die Geldstrafe vo» 100 ft. 'auf 50 fl. herabgesetzt, währcud Abg. feeder für die Regierungsvorlage spricht, jedoch die Strafgelder deu invaliden Soldaten zugnlekommcn lassen will; Abg. öohningcr dagegen möchte dieselben den Bezirtsvcr-lrctnngen, Abg. Wcn'iyl dcm Schulfonds zugewicscu scheu. Ihre E^cllenzcn die Minister Graf Taaffe und Dr. Gislra sprechen iu dieser Bczichnng für dic Rc-gicrungsvorlage, woranf sowohl Abg. Vohninger, als c>,nch Abq. Baron Wächter ihre respective,, Anträge zliriiä'-zichen und dcr ^ 42 nach dcm Wortlaute d>r Regierungsvorlage vom Ausschüsse angenommen wird, mit der einzigen Abänderung, daß als Mcldungstcrmin M statt des Monats April dcr Monat November ftstge^ ^ setzt wird. Bei dcm i> 4.'5 wird in dcr dritten Zeile nach dem Worte „und" hinzugefügt: „ersterer auch für die Identität" und sohin der H 43 nach dem Wortlaute der Regierungsvorlage angenommen. Schluß dcr Sitzuug 2 Uhr. Nächste Sitzung heute Abends 5 Uhr. In dcr Abcudsitzung dcs Wehr a uSschusses waren von Sc^tc dcr Rcgieruug ebenfalls die Minister »W Graf Taaffe. Dr. Giskra, Dr. Bcrczer und ^ außerdem noch Minister v. Plcner gegenwärtig als Regierungsvertretcr fungirten auch in dieser Sitzung Oberstlicuteuant Horst nud Scctionsrath Rohr von Rohrau. § 44 wir? nach der Regierungsvorlage ange« nommen. Der tz 45 dcs Entwurfes, welcher festsetzt, daß 3tellllngspflichtige. welche Reisen ins Auslaud, zu wel-chcn eine Reisebewillignng nothwendig ist, ohne eine solche nntcrnchmcn, dic Vortheile dcr Rcihnng nach Altersclasscll und dcm ^ose verlieren sollen, wird über Antrag des Abg. Skcnc gestrichen, weil in anderer Weift Vorsorge getroffen sci, wie gegcn derlei Pflichtsäumig: vorzugehen ist, 8 40 wird nach dcr Reaierungsvorlagc ange-nommcn. Iu § 47 wird normirt, wer als StellunaSflüct> tiger und als Mitschuldige desselben zu betrachten und welche Strafen über solche Personen zu verhängen seien. Die Abg. Wcnzyk nud Reeder sprechen sich da hiu aus, daß übcr Stclluugsflüchtigc, welche als dienstuntauglich erkannt werden, nicht blos, wie im zweiten Alinea dieses Paragraphes bestimmt wird, eine Arrest strafe, sondern auch eine Geldstrafe verhängt werden könne. Abg. Schindler erklärt sich gegen diese Anschauung uud Abg. Skcuc beantragt, daß es am Schlüsse dieses Alinea heißen soll: „so trifft ihn eine Geldstrafe von 150 fl. oder ein Monat Arrest" (angenommen). Das dritte Alinea dcs §47 lautet folgendermaßen: „Hat dcr Stcllungsflüchtige daS 36. Lebensjahr (§ 16 und 33) schon überschritten und kann er nicht nachwei' sen, daß er znr Zeit. als er in die erste Altcrsclasse cintrat, dicustnntauglich gewesen ist, so wird er mit Haft bis zu 6 Monaten bestraft." Abg. Baron Wächter stellt dagegen dcn Antrag, daß bicsci» Alinea lauten solle: „H.it der Slelllings-stüchtiac iu dicscm Falle das 36. Lebensjahr (tz 16 und 33) iibclschi'itteu, so wird er mit einer Haft von sechs Moiwlen oder 1000 fl. Slrafc bestraft." (?!nge< nommen.) Das fünfte Alinea wird gestrichen, das sechste nach dein Wortlaute der Rcliiernngsvorlagc ange« nommen. Da >>l'?r dicfcu Paragraph so verschiedene Ansicht ten auöacsprochcn winden, beantragt Aba.. S ch i n d l e r, daß die Regicrung zu ersuchen sci, denselben einer neuen Rediairung zu unterziehen, Mimstcr Dr. Bcrger spricht sich schließlich da-h'n ans, daß in die Einfühnlugt'vcrordlinug dicses Ge< setzeö aufzunehmen sei: ..Bc^lich dcr in dcm gegen, wärligm Grütze angedrohten Strafen strht das Ver-fahren, das Erkcnüti'isi und d^r Vollzug dcr polit'schrn Behörde in Gemäßheü der für dicfc letztere glllenden Vorschriften übcr das Vclfahrcn in politischen Slrafan-» gclcgcühlitcn zu." ' ' § 48 bestimmt, daß die Selbstvristnmmler von Amts wegen zum Hl-cre abzustellen sind nnd zwei Jahre übcr die gesetzliche ^ielnendienstdancr z» dienen habcu. Dazu stlllt Abg. Schiudlcr dcn Antrag, daß zwischen dcn Wor.rn „ist" und „von Amlswca/n" ein-^»schallen sei: „insofernc er zu irgendeinem Dienste tauglich". § 48 wird mit diesem Amcndcmcnt angenommen. Die ß8 49, 5»0, 5)1, 52, 53, 54 und 55 werden noch dein Wortlaute der Regierungsvorlage vom Nns< schussc genehmigt. Zu § 55 sleltt Aug. Dr. W c n z y l dcn Antrag, daß hier nur im Principe ausgesprochen werken sollte, daß sin- jene W> hi Pflichtigen, welche zum D'euste im Hccrc odcr in der Landwehr nicht bcigezogen wrrdcu sonnten, cine Tor.' bezahlt w^ldc, so daß dcr Paragraph folgende,maßen zu lauten hülle: „Jene Wehr-Pflichtigen, w.lche znm D>c»ste im Hccrc, in der Kriegs, marilie odcr in dcr Landwehr mcht veigczoacn werden lonnlll,, haben nnc eolsprechende Aliliiällarc für die Mililärinvalideiwcvsorgnng za entrichten. Die Große und die Art dcr E-nhebling :c." (Angenommen.) Schlicßl'ch wild Abg. Dr. Groß (Wels) für daS Hm,5 zum Bcrichlerstatlcr gewählt und die Sitzung um 8'/. Uhr g(sch!ossc„. Dic „ReichSlalhscorrcspondenz" schreibt: ..Die in unserem Berichte übcr dic Samstag Vormittags statt» gehabte Sitzung des Wchrausschusscs enthaltene Mit» theilnng: Minister Dr. Berger habc sich in Bctrcff der I Fassung dcs i< 30 des Wchigesetzcs dcm von »'"s mmt' 'lich cit'irtcn Antrage dcs Abg. Feeder a""''°^ ' "'° von kompetenter Seile dahin richtiggestellt, daß M.n.stcr 1882 Dr. Aergcr in Betreff der im tz 30 dec« Wehrgesetzcs zu uormirendcn ^erthcilung dcr StcllnngSpflichtigen auf die vinzclncu Zander nnd Stcllnngsbczirtc jene An schüuungen entwickelt hat, welche später in dein für die Fassung dieses Paragraphcs o»nl Abg. ^ohningcr in der Abendsitzlmg eingebrachten und vom Ausschusse anch angenommenen Antrag ihren concretcn Ausdruck gefunden haben." Oesterreich. Wien. ^. Nooemlier. (StaatSschul d.) Die ..Wiener Zcitnng" veröffentlicht den mit Ende Juni 1868 abgeschlossenen Ausweis über den Stand der gr-sammtcn confolidirtcn Staatsschuld, dauu der nicht gemeinsamen schwebenden Schuld nnd der Grnndcnt-lastungs-, endlich der consolidirtcn garantirtcn ^audes^ schulden von dcn iin österreichischen Rcichsrathe vertretenen zlönigrcichcn und Bändern, außerdem endlich auch den Stand der ..gemeinsamen" Schuld zu Ende Inni l868. Die Auseinandcrhaltung der Schuldbeträge als solche, die nur dcn im NeichSrathc vertretenen König» reichen und Bändern znr ^ast geschrieben werden, und solche, an denen auch Ungarn thcilnimmt, erscheint hier zum ersten male durchgeführt. Die Hanptübcrsicht ergibt einen Schnldenstand von 2092 Millionen Gulden, für die diesseitigen Provinzen, ohne Veranschlagung der Orundentlastnngöschuld und einen Effcctivstand von nahezu 412 Millionen als „gemeinsame" schwebende Schuld. Unter letzterer erscheinen inbegrisscn 12 Mill. Münzschcine; 20'/. Millionen Banknoten: 279 Mill, in förmlichen Staatsnoten nnd 99^ Millionen in Hypothclar-Anwcisungen. Bei Pcrgleichnng des Standes der gcsammtm consolidirten Staatöschuldcll Ende 1867 mit jenem zu Ende Juni 1868 zeigt sich eine Ver-Minderung derselben im Vclaufc von 20.67A.8O8 ft. Wic«, l. Povcmber. (Ungarische Veden« tcn gegen daS c i s leith a n sch c M aß» nud G c-wich t sy st c m.) ES ist bedauerlich, daß durch die Schwerfälligkeit des ungarischen Rcgieruiigsapvarütce«, an dcn auch in ms Outachtrn einer besonderen Commission einholen müsse. Da dcr österreichische Entwurf das metrische System rein uud unvcrcwrcrt aufgcuommcn Hut u»d von ancrlannlcu Fachmännern verfaßt worden ist, so ist nicht leicht ab zusehcn, was eine ungarische Commission an dieser fleißigen Arbeit, welche auf längst bekannten Wissenschaft« lichrn Grnndlagcn beruht, noch zu vrüfln uud zu ändern finden soll. Wahrscheinlich wird man verlangen, daß nebst dem bereits verfertigten und bei dcr kaiser» lichen Akademie iu Wicu deponirtcn Urmctcr auch noch ein zwcilrS Urmaß angefertigt und in Pest dcponirt werdc, damit man in Ungarn wahlschcinUch nicht mit einem deutschen Maße zu missen brauche. Uusland. London, I.November. (Erdbeben.) Ein Telegramm des Observer auS Leamington meldet, daß man daselbst am 31. October, Abends 10'/. Uhr, mehrere Erdstöße, von denen drei von Oscillationen und nnter» irdischem Rollen begleitet waren, verspürt hat. Viele Einwohner wurden durch die heftige Erschütterung aus dem Schlafe erweckt. In Worcester verspürte man am 30. October eincn Erdstoß, ohne daß derselbe irgend einen Schaden angerichtet. — 2. November. (Parla m cntsauflös u n g.) Standard erklärt sich autorisirt, anzukündigen, daß das Parlament am 11. d. dnrch königliche Proclamation werbe aufgelöst werden. Locales. — Dem Vernehmen nich isl das l. k. Landcsvräsl-dium benachrichtigt worden, d°b Se. M'jstüt der Kaiser die Deputation des tlainischeu Landtages in dcr Eisenbahn-augelegcnhcit zu lmpfangen geruhen wolle. — (Ve i ei nSwe s eu ) Der Verein zur Wah»ung dcö Vollölechte hat als Progiamm fili die nächste Ver» «ammlung festgesetzt: l. Vcricht ves Ausschusses. 2. Dcssen Antrag, das; der Verein dc» Namen„Sloocnija" annehmen und daß dic Sammlung von Beträgen zum Vodnildenlmal fortgesetzt werden möge. 8. Antläge einzelner Mitglieder. — Der Centralauüschuh der Landwilthschaflsgesellschaft hiell ueiflossenen Sonntag eine Sitzung, in welcher ras Plog'amm der am 24. d. M. slallsindenden Generaluelsammlung sest> gesetzt wurde. Die vorzüglichsten Vethandluugsgrgenstande sind: Eiinichlung der Filialen, Wanderuersammlungn, Ti> sllictefölslereien, Hebung der Schafzucht, Gesetz zum Schuhe der insectrnverlilgenden Vögel. — Herr Mach hat aus Slalenegg 4000 Eier del Eich,>ise!densftiiinci zur Velthcilung unter Seidcnzüchlcr cinglscndct. Mach hat ftrner ei«e Belehrung über die Behandlung dirser Scidenwülmer ringe.-sendet mit dem Wunsche, dieselbe in deutscher und sloveni-schcr Sprache zu veröffentlichen. Di< Vrochiice unseres ge» schÄkten Lanismanneö des MissionÄls Franz Pirc: „liilljü^ki vllü.ll" (der liainische Gärtnel) wird zufolge nner Mittheilung der „Novice" in Amenta iu's Deutsche und Englische übersetzt erscheinen, nachdem der gewesene Gouverneur und jetzige Senator Remschl ein solcher Hanch toller t/nstia,-lcit dnrch daö Ganze, daß ri> schwer ist, dicscr Ansteckung z» entgehen Mau lachte dcnn auch viel, >r>enn yiikla« (Herr Müller) — weinte, und auch Frl. I essi l a (Hannchcn) wußte ihren Part, besondern daa gcweinte i'icd, znr vollen Geltung ;n bringen. Nicht minder verdienstlich war die Leistung des Herrn Parth (Kilian), der sich in jeder Rolle recht verwendbar nnd iin Fache der Natnrbursche insbesondere sehr befähigt zeigt Daö Hans war gilt besucht. Demnächst soll, dein Wunsche vieler Theaterfreunde cnlsprechcuo, eine Reprise dcr „Jüdin" stattfinden. Einladung ;ur Generalversammlung deö 2,t»>rcillOzllr lluterstützullst dürftiger Schiller an der t°. t. Qlicrrealschule i>, Uaibach, welche Donnerstag den 5i. November, nin 5? Uhr Nachmittags, im Zcichensaale der l. t Oberrcalschnle, rilckiviirtS im Mahr'schrn Hause im ersten Stock, stattfindet. Tageöordnu n g, ^. Mitthciluug deS GcschäftoberichteS. ^. Die Vorlage der Rechnung übcr die Vcrcin^gcldcr. !l. Wahl drcicr Ausschußmitglieder ans den sämintlichcn Mitgliedern dcS Verein?. 4. All-fällige weitere Anträge. Vom Ausschüsse. Neueste M. Wien, 4. November. Unterhaus. In der Special-debalte über da« Ansnahms-Ocsctz will Ziemiallovsty die Geltung dcS Gesetzes nur, wenn dcr Ncichsrtlh nicht versammelt ist. Leona>di, Svctec, Ncchbancr stel< len AmcndementS im Sinne drr Präcisirung. Die Gründe dcr Suspension der SlaalSgrundgcsrtze wcrdcn uon Rygcr und AanhanS bckämpft. — Dcr Justiz, minister bezeichnet das Gesetz als gerade zum Verfassungsschutz nochia, woranf Paragraph 1 nnter Verwer-fnng aller slmendcmcnls in dcr Fassung des Ausschusses mit 98 gegen 5)5 Stimmen augenommen wird. Wien, 4. November. Das „N. Wr. Tgbl." schreibt: In der gestrigen Sitzung des WehrausschusscS wurde das Wchrgesetz einer cndgiltigcn Redaction nn< tcrzogcn. Dabei kam auch die Frage zur Erörternng, ob das Wchrgcsetz allein, ohne die damit im Zusammenhange stehenden Vorlagen bcznglich der Landwehr nnd des ^andstnrmeS, vor das Plenum des Abgcordne-tenhanscs gelangen sollte. Darüber entspann sich eine Debatte, welche mit dein Beschluß endete, das Wehrge^ setz ohne die anderen Gesetzentwürfe vor das HauS zu bringen, Telegraphische Wechsclcvurss vom 4. November. 5perc. Metalliqucs 58.20. — 5verc. M.lalliques init Mai- nnb Novembcr-Ziusell59. — 5perc, Naiional-Anlchen <',8,4<). — 18ti<>er Stliatsanlchrn«7.40. - Vantacticn^W. — Crcditacü^n 214.40. — London N5.75. - Silber 113.75. - il, l Ducaten 5.49, Handel und Uolkswirtljschastliches. Molltttrölieferullgell für die Armee Das Amtsblatt der „Wiener Zeitung" vom 2. d. W. enthält eine Offert-ausschreilnuig des Reich^Kriegülninislerinm? anf Lieferung fertiger Monlul^sorten „;nr lheilweifn, Decklinii deö für da« Vcr< n>altnilg?jahr 1^!l!3 entfallenden Veinontirung^tedarjcs." Eö haN' dell sich vorläufig um die Lieferung ^iiies Minimums von 20.000 Stück Aermcllriurl, 20 000 Stück Paülalo»^. 10 000 Stück uu-garischc Tuchhl'seu. 5»0 000 Pnar Wäsche und 2l!.8<>0 Paar Schuhe Die brzilglichen Offerte sind nebst den erforderliche« Vadieu big läiisssteiii< 12. December b. I. an das Rrichs-Kriegs-ministemiinn z» richten. Die (^sliinmleinlicsttima, der Aermel-leibel und dcr Schuhe muß bis spätestens Ende März 1>M>. die übrige Monlur bis Ende Juli 1869 vollständig beendet sen:. Vaibnci», 4, November. Anf den, hnitiiicü Mnrlie sind erschienen : »! Wagen mit Gclrcioe, 4 Wagen mit Heu und Stroh (Heu 2!) 6tr. N) Pfd , Stroh 52 Ctr. 22 Pfo ). I0Waqeu und 4 Schiffe (22 Klafter) mit Holz, ___________ Durchschnitts-Pre iff. Mlt.. Vtg^ Mlt.. ^lll,^ st. lr. fl. lr. fi. lr. st. ll. Weizen pr, Me—,- —weißer „ — — 10 .. ItudolfKwertl), 2. November. Die Durchschnitt«-Preist stellten sich auf dem heutigen Markte, wie folgt- Weizen per Mrtzen 5 10 Änttcr pr. Pfnnd . "H 50 ^urn .. 4 10 Eier pr. Stilck . . - 1:! Gcrstt „ 2 75 Milch pr, Mas; » - ! 10 Hafcr „ 1 «0 Rindfleisch pr, Pfd, - 22 Halbfrnchl ,. 4 30 Kalbfleisch .. — 26 Heiden .. 2 83 Schweinefleisch „ - 22 Hirse „ 2 88 Schöpsenfleisch ., — 16 itulnl'ntz „ 2 50 Hähndcl pr. Stilck - : 20 Erdäpfel „ I 50 Tauben ,. - 1« ^''"scu .. 3 81 Heu pr, Ecntuer . 1 ^ 20 Erbsen „ u 84 Stroh „ . 1 5 - F'soleu „ 4 80 Holz. harte«, pr. Klft. 6,^ Rindt,sch>nal; pr. Pfd, — 45 — weiche«, „ — ^ Schweineschmalz „ - 45 Wein. rother, pr. Eimer 5-" Speck, frisch. „ — 30 _ weißer ., 4 ^ Speck, geränchcrt. Pfd. — - ^ ^. AteleorosuMsle Neohachluil^'n iil LMlU^. »!j U>Mg. 327,37^, -s> 2.o OVs. schwach z.Hcilste bew.s 4. 2 ., N. 32«.^ 4-ii.l, W, inäßig f- ganz bew.^ 0.u" >l0., Ab. 32«..^ -j- 9.^ W. mäszig gau; bew. j , Intensives Morgenroth, im Norden in eine schiwc loscnrolyr Färbung des Himmels übergehend. Regenwolken an? W, d"' qauzen Tag die sonne verhüllend. Ziemlich windig. Das ^a' gciimitttl dcr Wärme ^7.6", um 2,5" nbcr dem Normale. . Verantwortlicher Redacteur: Iguaz 0. K l c i n m a Y r. Nn»'l^,»l^»'l<'l»^ Wien, 3. November. Im allgemeinen erfuhren Fonds und Actirn tcinc wesentliche Veriinoeruug, wiewohl sich bis zum Schlüsse eine angenehme Stimmung auSsprach» Kll'lslllUNlU)!. Devisen und Valutcu begehrt. Geld flüssig. Geschäft beschränkt. Veffentliche Tchuld. ^. des Staates (fi>r 100 fl.) Geld Waare I,'. 0. W. zu 5p ) . . 95.25 95.75 «silbrr-Aulehcn von l«^4 «9 . ,5959 Silberanl. 18»;5 (Frca.) rilckzahlb iu37I. zn5pEt. Mr100si, 7150 72 — Nat.-Aul. «lit Iän.Eoup. zu 5"/, ^3 50 ttll 75 Mit Verlos, v. I. 1839 . . . 174.50 175 __ „ „ „ « 1854 . . . 80.50 «l'_ „ „ „ I8«0zu500si. 87.40 87.00 ^ ^ „ „ 1860 „ 100 .. 95.- «,5.25 „ „ „ ,. 1864 „100,. 100.40 100 50 Eomo-Reutensch, zu 42 1^. uul-!. 23.50 24 — Domainen 5perc iu Silber 108,50 108.75 U. der Kronlänber (für 100 fl.) Or.-Entl>Oblig. Medtrüsterreich . ,,'l 5"/„ 86.50 87- Oberüstcrreich . „5,. ««- °"'" Salzburg .... ,, 5 „ «7.- ««.- Gtld Waare Vohmeu .... zu5'/„ i»2.- 93.— Mährcu .... „ 5 « 88.25 «9.75 Schlesien .... « b „ 88.50 89.- - Steiermarl ... „ 5 ^ 86.50 87.50 Ungarn.....„ 5 ,. 76.75 77.50 Temeser - Vanat . . ,. 5 ^ 75.50 76.- Lroaticu und Slavouieu „ 5 „ 76 50 77.— Galizicu .... „ 5 „ «6.50 67.-- Siebenbiirgeu ... ,, 5 ,, 71.50 72.— Vuloviua.....5 ,, 66.50 67.— Nug. m. d. V.-C. 1867 „ 5 ,. 7b.— 75.50 Tem.N.md.P.-C. 1867,, 5 „ 74.50 75... Vctien (pr. Stillt). Natioualbllnl...... 812.— 814.— Kaiser Fcrdinands-Nordbahn zu 1000 fl. CM.....1887.—1890 - Kredit-Anstalt zu 200 fi. 0. W, 213.20 213.40 5N «l. verlosbar zu 5'/« 98 — 98.25 6. M. j Nationalb, auf ij. W. vcrloSb. 5 „ 92.6») 92,80 Uug.Bod.-Ereb.-Änst. zu5'/,.. 91.— 91.25 Allg. osi B°dtll-Creoit-'Änstall verloöbar zu 5°/^ iu Silber 102.25 102 75 dto. iu33I.riickz.zu5pCt.iuo.W. 84.20 8440 Vose (pr. Sttlck.) (lrcd.'N.j.H u.G.z.100fi.ü.W. 139.75 140.25 D°u.-DmPfsch.-O.z.I00ft.CM. 92.- 92 50 Sladtgem. Oseu ,. 40 „ ü. W 31.— 31 50 Esterhazy zu 40 fi. TM. 155.— 160.— Salm „ 40 „ ,. . 41.— 42.— l Geld Waare PaW zu 40 fl, CM. 31.50 31-A Tlary . 40 .. . .36- A^ St. Geuois ,. 40 „ „ . 32 75 ^- Wiuoischgräh „20.....22.- ^ Waldsteiu „20,. « .2150 2^ Keglevich „10.. ,. 14.50 ^5 Rudolf-Stiftuug 10 „ ,. . 13.50 ^' Wechsel (3 M°n.) Augsburg fUr 100 st füdd. W. 96 50 V6. Fraulfurt a.M. 100 st. detto 3b.65 ^ Hamburg, fiir 100 Marl Baulo 85.3 do.^ London für 10 Pf. Sterling . N570 i^-^, Pari« s'lr 100 Franko . . . 45.80 ^-(5our4 der Oeldsorte« Geld Waatt «. Mlluz-Ducat^-. . 5 fi. 49j lr. 5 si- ^^ ,^ Napolcouüd'or . . 9 .. 24 ,. ^ -' ^.' „ Nuss. Imperials . - » — » ^ ^ 70i " VereinSthalcr . . l .< ^^i ' . ,^ " .. „ Gilber . . 113 „ 75 „ 1^ ,. Krainischc Grunbeutlaslnua« - 0bliaat.°m». 'p"-vatn°t.ruu«: 86,50 Geld. 30 W°«r