» VV. Dinstag am 4. April «854. Die Laibachcr Zcitunq" crschfint mit Ausnahme dcr So»»- und Fm-ttagr. täglich, uud sostct sa,»mt dcn Acila^u im Comptoir gauzj al, ri.^ l < st., Hal l'j äh rig 5> ft. ^<> kr., mit Kreulbaud im Comptoir q'a»; iähriq >2 fi-, halbjährig 6 sl. Für die Zuüclluiiq in's Hau>? fiud halbjährig 30 kr. >,nhr zn fnlrichtVü. Mit dcr Pust portofrei aa»:iäl>ria uutn Kr.nibaud und qrdnicktcr Adnssc 15 fl.. halbjährig 7 si. :^<» lr. — IuscratiouSqcbühr für ciur Spaltcuzcill oder den Raum dcrsclbll,. für ein-kr für ymimaliqe ^ lr.. fur drcimaligc 5 fr. C. M. Iuftratc bis 12 Zcilcn lostr» 1 f,- ,ür ^ Mal. 50 fr. für 2 Mal u»d 4« kr. für 1 Mal ciuzuschalic,,. Zu dich» Grbiilnm ist »ach dcm „Proolsorifchcu Grsttzc vom U. Novlmbrr ^.^ für I»ftratio»sstämp>l" »och >0 lr. für rinc jcdcsmaligc cfiuschaltillig hinzu zu rtchmn. glnllicher Tsieil s^Fe. k. k. apostolische Majestät habe» mit allerhöchstem Cabi»eelbeu v. 2i). v. Mce. den bei Ihrer kaiserlichen Hoheit, der durchlauchtigsten Frau Erzher-zogil, Elisabeth in der D'eustleistuug befindlichen k. k. Kümmerer, Generalmajor Johann Grafen Har-buval <>l Chamar^, unter gleichzeitiger Verleihung der k. k. geheime» Äachswülde, zum Obersthof« Meister bei Sr. kaiseilicheu Hoheit, dem durchlauchtigste« Herrn Erzherzoge Carl Ferdiuaud aller-gl'ädigst zu ernennen geruht. Der von Sr. Majestät dem Köuige von Griechenland zum außerordeuilichen Gesandten und bevoll-Mächtigteu Minister am allethöchsteu Hofe ernannte Herr Constant!» Sch'naS hat am 30. ». M. Sr. k. k. apostolischen Majestät seine Beglaubigungsschreiben zn überreicheu die Ehre gehabt. Se. t. k. apostolische Majestät habeu mit allerhöchstem Haudbillet vom 24. Jänner l. I. dem katholische» Bischöfe vo» Siebeubürgeu, Dr. Ludwig Hayuald, die geheime Raihewürde mit Nachsicht der Taren allerguädigst zu oe»le»heu geruht. Se. k. k. apostolische Majestät habe» mit alier-Hochston Cabinetoschreiben v 11. >,'. M. dem Bischöfe vou Weszprim. Johann Ranolder, d»e geheime Ralhöwülde mit Nachsicht der Taien allerguädigst zu verleiheu geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchst nlilerzeichuetem Diplome den k. k. Häliptmaun im Linieu-Iufanterie-Neglmente Graf Coronon ?tr. 6, Georg Uuufic, als Ritter des kalsellicheu österreichische», Militär Maria Theresia-Ordens, de» Sca-luteu dieses Ordens gemäß, i>, de» Freiherrnstaud des österreichischen Kaiserreichs mit dem Predicate v. Aradgrad allergnädigst zu erheben geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 12. März d. I. aller-gnädigst zn gestatten geruht, daß der Oraf ?l>, tou Alerander AuerSperg den k. baier'sche» M a r im il > a n » O r b e u; dcr Kreisvorsteher i» Broos in Siebenbürgen, Friedrich 3hiemann.de» k- Preußische» rolheu Adler-Osden dritter Classe; der Biester Bnrger ^pasquale N e v o I t c I l a das Rit-^kr«l>z des päpstliche» St. Gregor-OrdeuS und der ^"blika»t Theophil W e, se zu Prag die k. wnrttem-^'sche goldeue Medaille für Kunst uud Industrie ""Nthwen nnd tragen dürfen. Die landeSfnrstliche Pfarre Niederneukirchen ist "'N Pfarrer von Naab, Vincenz Himmelreich, verliehe,, worden. 3Uchtmnllicher Thl^il. bei dem öffentlichen Einzüge Ihrer k. Hoheit der dnrchlanchtigsteu Prinzessin KHÄiraEl III MMliL Vraut Tr. k k. Apostol. Majestät. Sonntag, den 23. April 18!i^. zu der auf der Hofausage augegebeuen Stunde, fii,den Diejenigen, welch« bei dem Einzüge die Begleitung lcisten, sich w dem Gebäude der therestauischen Ritter - Academic kln, nämlich der Obersthcfmeister Ihrer kö». Hoheit b" dlnchlauchtlgsten Vraut, der Obersthofmeister Ih-"r k. Hoheit der Fi.n, j)erzogin Louise in Baiern, °'< fur dieseu Tag zum Dienste beuannle» sschü k. k. ""m,n,rer und zwölf Palastdamen, daun jene k- k. geheimen Nälhe uud Kämmerer, welche dem Eiuzug? i» ihren sechospäinn^eu Gala-Equipagen oderzu Pseide beizuwohnen beabsichtige», entllch sechs k. k. Edelknaben, die zu der beoorsteheude» Feierlichkeit cvmman-dirteu k. k- Leibgarden und Milllär-^lbtheilungeu. ein Kammerfourier, drei Hoffouciere uud die erforderliche übrige Hofdienerschaft, AllrS in großer Gala, die Damen iu reicheu ruudeu Kleidern. D>e Straße» n»d Pläpe, wo der Zug seiueu Weg nimmt, werden rechtzeitig von dem k. k. Mill-tär, den Zünften, Iunuugen, Gremien uud Vertretern der Boistadtgemeinden beseyt. In der Hosburg dagegen, und zwar in den sogenannten ^Ilcrandelzimmern im Amalienhofe, versammeln sich der dem Zuge nicht beiwohueude männliche k. k- Hofstaat, die «ncht im Dienste befindlichen Pa» lastdamen, die aparlemenimäßigen Damen, d«e k. k. Generalität uud das Officiercorpö der Garnison. Vor der für de» Emzug festgeseßten Stunde erscheinen Ihrc kou. Hoheiteu die Frau Heczogm Louise sthosm'!stclin»cu in einem zweiten Wage» beglei-cet, >» der ll)e>esia»lscheu Nllcer-Academi'. Die durch' lanchtlgsseu Fraucu fahre» incog»ilo, jedoch uulei VoireltNüg einiger k. k. Vereiter, im Campagne-Tienstkleide. Uuter der Haupteinfahrt deS AcademiegebäudeS wird gehalten. Die beiden Ob.'lsthofmeister empfa»' ge» au der Spiye der sechs dienstthuende» k. k. Kämmerer die höchsten Frauen, und sind denselben beim Äuösteige» behilflich. Ihre königl. Hoheiten begebe» Sich unter Vor< tretung der k. s. Kämmerer, dann i» Begleitung der Obersthofmcister und Oliersthofmeistermnen, durch de» mic Tapete» geschmückten u»d mit einem Trabaulen-Leibgarde-Spalier besel)ten Gang iu die vorgerichteten Säle, iu welche» die Palastdamen vom Dienste, dann die zum Mitfahre» uud Mitreiten erschienenen k. k. geheime» Räche und Kämmerer die Aufwartung machen. Die durchlauchtigsten Frauen ziehen lich i» dao üinele Aparcement, a» dessen Thür ein Doppelposten der k. k. Aicieren-Leibgaidc aufgestellt ist, zurück, und lasten daselbst Höchstlhie Toilette, wenn selbe etwa einer Nachhilfe bedürfen sollte, durch die zu dlesem Eude anwesenden weibliche» Kammer-Individuen für den Einzug herstellen. Mittlerweile wird der Zug geordnet. Wen» es an der Zeit ist, wird Ihren königl. Hoheite» d,e Stnnde des Einznges angesagt, und Höchsssle geruhen, von den Obersthofme,stern geführt, ,u Begleitung der Obelsthofmeisteriune», und der zwölf Palastdamen, unter Vortretung zweier Hosfomiere, der Edelknaben uud der sechs k. k. Kämmerer vom Dienste Sich zu dem m der Hauptelufabtt haltenden. Ptachtwagen zu begeben, iu welchen Höchstdicselben unter Beihilfe der Obersthofmeister elnsteigen. Die in dem ansspalierleu Gange aufgestellt gewesenen k. k. Trabanten-Leibgarde» nehmeu zu beide» Seite» des Wageus die Stellung zur Nebeubcglei-tuug — die 6 k. k. Kämmerer vom Dienste ellen zu den für s«e bereitS in den Voranszug eiugerribteu Hoflvagen —- eben so, nachdem die durchlauchtigste» Frauen eingestiegen sind, die beideu Odersthofmeiste» — die Edelknaben begeben sich an ihren Pich im Znge uud sipe» auf — die zwei Oberstdofmeistermneu u»d oie zwölf Palastdameu verfügen s,ch in die bei der Abfahrt des Prachtwageus nach«ncke»ren Hofwagen. Sobald der Zug sich j„ Bewegung sept, wird dieß vou dem auf oeu Basteien aufgestellte» Geschüfte durch Kanouenschüsse angekündigt, und säugt das Glockeugeläuce aller Vorstadlkircheu a». Die Orduuug des Zu.ies ist folgende: Eine Divisiou leichte Cavallerie, eiu k. k. Hofeinspauier z», Pferde, eiu k. k. Huffourier zu Pferd«. ei» k. k. Kammerfourier z« Pf.sde, der zur Begleitung e,schie»e»e männliche k. k, Hofstaat, und zwar zuerst die reitenden k. k. Kämmerer nnd geheimen Nöthe, paarweise uutcr Nebengehung ihrer Diener, dann die in ihre» sechsspännigen Gala.Equipaa.cn fahren» de» k. k. Kämmerer nnd geheime» Räthe, mit ihrer vor uud neben den einzelnen Wagen gehen« den Dienerschaft — jede dieser Abtheilungen nach dem Hofra»ge ge« ordnet, sechs k. k. Hoftrompetts zu Pferde, die k. k. Hoflivree, paarweise, zwei k. k. Hoffonriere zn Fnß, sechs k. k. Edelknaben zn Pferde, die sechs dienstthuende« k. k. Kämmerer in sechs» spannigen Hofwagen — an jedem Schlage so» wohl dleseS Wagens, als auch aller folgeude» sechospäuniqen Hofwageu geht ein k. k. Leiblakai, die beiden Obersthofmeister in einem sechsspänuige» Hofwagen, die k. k. Ga>de-GenSd'armerie zu Pferde, die k. k. Trabaitten-Leibgarde mit der Fahne und klingendem Spiele, der achcspänuige Piachlwagen, in welchem Ihre kö« mgliche» Hoheiten die durchlauchtigste Braut nud die Frau Herzogin i» Vaier» siNen. Zur Rechte» geht der k. k. Hof-Equipagen-Inspec- lor — a» jedem Wagenschlage zw»i k. k. Leib» lakaie» — von außeu leisteu an jeder Seite 8 k. k. Trabauteu-Leibgardeu die Ncbenbegleitung, eine Abthelluug der k. k. Arcieren - Leibgarde zn Pferde, die beide» Obersthofmeisterinnen in einem sechespüu» nige» 5^ofwac,en, die zwölf Palastdamen vom Dienste iu sechsspännigen Hofwage», eine Compagnie Grenadiere, eine Division Cürassiere. Die Prioat-Dienerschafs, wie auch sämmtliche k. k. Leiblakaien, Kammer» nnd Hof-Büchsenspanner, der k. k. Hof-Equipagen - Inspector und die k. k. Hof-Fouriere gehen mit entblößtem Haupte. Der Zug nimmt uuter dem Donner der Kauo» nen den Weg vom Theresianum über die Favoriten, u»d Wiedner Hauptstraße herab, dann über die bei diesem Aulasse zum ersten Male befahrene, mit Fahnen u»d Blumen geschmückte ueue Wienbrücke (an welcher der Gemeinderath und Magistrat der Neichs-n»d Residenzstadt Wieu unter Ansuhnmg deS Bürgermeisters aufgestellt ist und beim Vorüberfahren die Aufwartung macht), hierauf durch das alte Kärnt» »erthor und die Kärntueistraße, über den Stock-im-Elsen PIal), Graben, Kohlma,kc, Micha>>Ier-, lnnern und äußere» Burgplal) zur Vellaria. So wie stch der Zug d«n Stadlwüllen nähert, verstummen die AltiUeriesalven, damit die Pferde uicht scheu werden. Bei dem Emtritte in die inutre Stadt bcgiuu: das Glockengeläute der Stadltircben. Am Stadtthor erwartet der Militärgouverueur Ihre königlich? Hoheiten nnd begletttt Höchstsie, mit gesenktem Degeu am Prachtwage» reitend, bis zur Einfahrt i» die .Hofburg beim soge»a»nle» Theater^ schwidbogen. We»u der Z»g a»f dem innere» Burgplatze anlangt, reitet der k. k. Hoffourier auS der Reihe ab, nm den k. k. Obe,cermo»ienmeister von der Annäherung Ihrer kd»nUicl)e» Hoheitcu zn benachrichtigen. Lepcerer begibt sich mit dieser Anzeige zu dem k. k-Ersten Obessthofmeistir. welcher Se. k. k. apostolische Majestät hievo» die Meldung erstattet. Bei der Anknnft auf der Vellaria wendet sich der Vorauszug links auf die Bastei, die k. k. Edel« knabe», da»n dle reitenden k. k. Kämmerer u»d ge-helme» Rathe siyen auf dem dortigen Playe ab. deß» gleiche» sseigeu dle fahreudeu k. k. geh. Räthe, wie auch die sechs dienstthuenden k. k. Kämmerer daselbst auS, uud begebe» sich sodann Alle uuoerweilt durch den Seiteugai'g in die Hofburg zu dem in den Aleran» derzimmern versammelten Hofstaate — oi, beiden Öb^sthofmeisser verlassen gleichfaUs anf dem eswähn. ten Plafte den Hofwaqe» uod r.''sü^'" >") .U»n Haupce.ngange, um Ih.e» k- H'he.tt.. br.m A»s. 33R steigen hilfreiche Hand zu leisten — die k. k. Garde-GeoSd'armerie und die k. k. Trabaulen » Leibgarde schwenken sich links gegen die Bastei — der Pracht-wagen fahrt in die Halle — die Abtheilung der k. k. Arciereu-Leibgarde endlich wendet sich ebenfalls links, um den Obersthofme'steriunen und Palastda« men im Nachfahren und Aussteigen nicht hinderlich zu sein. Se. k. k. apostol. Majestät nnd die gesammte kaiserliche Familie, wie anch Se. königliche Hoheit der Herr Herzog Mar in Vaiern nnd die duichlauch-tigsten Geschwister der allerhöchsten Braut empfangen Ihre königlichen Hoheiten an dem Eingänge, vor welchem der Prachtwage» hält, und verfüge» Sich lnera»f mit Höchstdenselbe» durch daS Amalieu-hof'Arparrement, in welchem die k. k. Generalität luil) dao OfflziercorpS, da»n der mänuliche k- k. Hof' staac und die Damen beim Vorübergehen die Aufwartung machen, in die inneren Gemacher, womit die Feierlichkeit beendigt ist. Orientalische Allgclc^euhcitcu. Wien. 30. März. Der „Wr. Ll." enthält vom Kriegsschanplaye: Ueber Or sowa sind heute Berichte aus Schumla vom 26. hier eingetroffen. Der Donanübergang der Nüssen bet Ibraila, so wie die muthmasiliche Beftz-zulig der Dobrndscha, waren dort bekauut nnd haite» überrascht. Omer Pascha lebte in der festen Ueberzeugung, die Russen würden die Douau dort nicht überschreiten. Es wurden sogleich Adjutanten nach Sili-stria, Hirsowa und Coustautinopel abgeschickt, mit der Weisung und Bitte, dem Commandanten in der Dobrndscha, Mustapha Pascha, Hilfstruppeu zuzu-senden. Der Commandant von Hirsowa hat überdieß Ordre erhalten, sich mit Kustendscl>e in Verbindung zu seften , dort eine Reserve-Vertbeidigungolinie aufzustellen und Hilfstruppen auS Schumla u»d Con-stantinopel zn erwarten. Omer Pascha selbst begibt fich nach Nnstschuk und sodann nach Turtukai; man glanbt, er habe die Absicht, dort einen Angriff zn machen. Unter den im Hauptquartier befindlichen englisch-französischen Offizieren herrscht große Vrstür-zung, da es bekannt ist, daß sich viele englische nnd französische Offiziere in Tullscha, Matschin und Isak-tscha befinden. Man macht Omer Pascha Vorwürfe und beschuldigt ihn eines großen FehlecS, weil er den wichtigen Punct der Dobrudscha vernachlässigt hat. l Auo Belgrad sind heute Berichte vom 2l). und Miclhlllnngen auS Widdiu hier. Am 28. war in Widdln ein Adjutant Omer Pascha's eingetroffen, der Auftrage an Achmec Pascha überbrachte. Achmet Pascha ordnete sogleich die Vornahme von Recognoöcirungcn an und veranlaßte den Uebergang einer giößere» Truppenzahl von Wid-din nach Kalafat. Man zweifelt aber, daß Achmeis Maßregeln einen Angriff zur Folge haben werden, da wohl bekannt >st. daß die Nüssen 40.000 Mann CerniriingSlruppeu vor Kalafat und überdieß noch Neserveiruppen in Krajowa und Slalina haben; dagegen befürchtet man allgemein, die Nüssen winden an der Furch nnrechülb Nicopoli einen Douanüber-gaug bewerkstelllgen und gegen Sophia openreu; doch waren bis zum 27. keine, diese Besorgnisse rechtfertigende Nachrichten in Widdin eingetroffen. Die ganze Douaulinie ist alarmirr und alle Reselve-truppe» sind beordert, in Ellmärschen an die Donau zu rücken. Omer Pascha hat nebst dem Bulletin übcr den angeblichen großen Sieg bei Turtukai auch eine Proclamation an die Bevölkerung erlassen, in der eo heißt, daß jept der Augenblick gekommen, wo er die Türken znm Siege und zur Befreiung der Fürsten-thümer führe« könne. In kurzer Zeit werde das große Werk vollbracht sein. — Die Tücken in Ka^ lafat sind gegen 30.000 Manu stark. I Weitere Belicht« aus Ibraila vom 2!i. melden, daß Mustapha Pascha uoch am 26. mit seiner Hauptmacht, «nva 2^.000 Manu zwischen Maischin und Tulischa Stellung genommen habe. Von Schnmla, Silistria und Hirsowa wurden die sämmtlichen ver, fügbaren Truppen gegen die Dobrndscha (freilich ttwaS zu spat) in Marsch geseyt. Zwischen Ibratla und dcm türkischen Ufer ist eine regelmäßige Brücke geschlagen; die Versuche der Türken, diese Brücke durch Absendn'.'g von Blalidschiffen, die oberhalb Matschin aufgestellt waren, zu zerstören, hatte» keinen Erfolg. General Gortschakoff hat sein Hauptquartier in Ged- schid genommen. Am 24. und 2K. März dauerte der Uebergang der Nüssen bei Vraila fort. Es sind bereits sehr bedeutende Screilkräfce iu der Dobrndscha versammelt. Am 26. Früh waren die Nnssen Herren der Uferstrecke von Matschiu bis Isaktscha und cer-nirten diese beiden FortS. ! DaS in Bukarest am 27. ausgegebene offizielle Bulletin über den Donauübergang der Nüssen meldet, in voller Uebereinstimmung mit unseren Berichten aus Ibraila, daß der Doncmübergang bei Ibraila und Galacz au zwei Puncten stattgefunden habe. Des Uebergangcs bei Tultscha, so wie der Einnahme der Festung Tultscha, wovou Gerüchte wisseu »rollten, wird in diesem offiziellen Bulletin noch nicht erwähnt. UebrigenS bestehen eiue Festung Tnllscha nnd ein Marktflecken Tulischa. Beide sind durcl, eine Einbiegung der Donau getrennt. Der Mcnkc-flecken liegt jenseits, die Festung dießseitS der in die Spiße laufeuden Donaubleguug. Der Marktflecken Tultschu, aus etwa 80 Häusern bestehend, ist em ganz offener Play. D>e Festnng Tnltscha aber ist je» denfalls in ei»em Zustauoe, um einer längeren Be-lageruug wideistehen zn könne». l Die Uferbefestigungen der Türken zwischen Ibraila nnd Malschlu, welche durch englische und französische Zeitungen alü kaum einuchmbar be^ zeichi.et wurden, waren, wie es sich nun zeigt, von keine, gar zu große» Aedeuttx.g. An der Stelle, wo sich der Donaucnm von Vraila nnc dem ron Matschlu vereinigt, standen zwei Vatcerien. Oberhalb diesei Baccerieu war eine Rcdonie angebracht- Zur Ver-:heid Die Nachrichten auS Teheran, welche mit der leyce» Post ans Coustautinopel hierher gelangten, berichte», daß sich die Beziehungen zwischen Persieu und der Pforte sehr freundlich gestaltet haben. Die Hofzeituug macht dieß zu wiede» holten Malen öfflltt-lich bckannt, und nenut dabei die Pforte „die beide» muselmännischen Großmächte." Der Schach beabsich' tigt einen besondere» Gesandten nach Coustanlioopel zn senden, um den Sultan auf seiner Reise nach Adrianopel und Widdin zu begleiten. I Die Rnssen wollten sich bekanntlich am 1^. März eiucr, Turtnkai gegenüber liegenden Donauiusel bemächtige». Sle hatten zu tiefem Behufe beieics eine Viücke geschlageu, welche jedoch durch dic heftige Ka-> »ouade, wclche die hioter ihre» Wallen verschanzten Türke,, eröffneten, durchbrochen »vnrde. Der „Sieb. Vote bestätigt nun, daß die Brücke mit der darauf befindlichen russischen Mannschaft von der Strömung fortgerissen wurde- Man schaNc den Vellust, den die Rnsstn bei dieser Gelegenheil, sowohl auf der Brücke als am Ufir erlitten haben, auf 2000 Manu. j i!ant einem Berichce deS „Slctfr." vom Kriegs-schauplatze haben blS zum 2.^. d. a» der Douauliine weder bei Tnrtnkai noch bel Rustschl,k, Sistow-Nikopol und Widdin-.Kalafac glöizere Gefechte stattgefunden. In Widdin »Kalafat trifft Iomacl Pascha, welcher Diese Tage zum Feldmarschall (Mu>chir) ernannt wurde, Vcrkchruugeu, um m der kleinen Walachei die Offensive zu ergreifen. j Bekanntlich haben die Bewohner der festen Plape au der Seeküste dcö finnischen Meerbuseus, besonders Weiber und Kinder, ihre Wohnstätteu ver«. lassen, um iuo innere des LcnideS zn übersiedeln und so die Vertheidigung von Neval, Sweaborg, und der aus rothem cauuellirten Grauic erbauten Iuselfestung Kronstadt zu erleichceru. Daosclbe geschah, nach gauz oerläßllchen Itachrlchten aus Odessa, auch an der Meeresküste von Vessarabie», Tanrien und der Krim. Alle Bewohner, welche keine Waffen führeu können, verlassen unter den Auspicieu der Regierung freiwillig ihre Heimat, und machen den täglich mehr und mehr anwachsenden Vertheidigern Rußlauds Plal). Wien, I.April. Von dcr österreichlsch-walachi' schen Gränze erhalten wir, schreibt der „Lloyo", die Mittheilung, daß ein Ausfall der Türken aus Ka« lafat zurückgeschlagen worden sei. G e jt e r r c l ch. Wien, 31. März. Vom k. k. Kriegsgerichte zu Hermannstadt wurden mittelst Urtheils vom 11. October v. I. 44 Indimduen, darunter mehrere städtische oder herrschaflliche Veamce, Advocaten, refor» mirte nnd unitarische Geistliche und Theologen, Gruud-besißcr :c. wegen Theilnahme oder Mitwisseuschaft an der iu Siebenbürgen entdeckten, von Kossuch angezettelten Verschwörung, welche den Zweck hatte, Un» gärn und Siebenbürgen von der kaiserlichen Regierung loszureißen und unter KossulhS Regentschaft zu stellen, verurcheilt. Achtzehn Urtheile lauteten auf Tod, 18 auf 2—20jährigen Festnugsarrest, 8 Individuen wurden u!i in>le Kundmachung des Standes der Natio-»albaük am 28. März zeigt einen Vanknolenumlauf von 180l/, Millionen, I V4 Millionen mehr als Ende Februar, und von weiteren 4!) Mlll. gegen eingelos» teo StaatSpapiergeld. Es «st selbst oelstauden, daß der Umlauf deS StaatspapiergeldeS um ebeu so viel abgcuommen hat; in der That ist eS im täglichen Verkehr« bemetkbar, wie rasch daS Staatspapiergeld verschwindet. > Das Pottefenllle escomptircer Wechsel ist ferner gestiegen, und zwar auf K7'^ Mlll. gegen ^ii^'/^ Mill. Ende Februar. Die ursprüngliche Schuld des Staates hat sich um ss. 250.000, der Münzvorrath um fi. W.000 oel mindert. '' Nach einer Bekanntmachung des Senates der ionischen Insel» oom 21. März, bezüglich des Ge» treidlanofuhrrerboles, dürfe» die Schiffe, welche sich noch in Ladung in den jonischen Hafen bchndeu, oder auch später dort eintreffe», ihre für den Transit bestimmten Ladungen ausschiffen nnd elülagern, um ste später anSzuführe». Dle Regierung behält sich bloß daS Recht vor, Audern gegenüber den Vorzug zu erhallen. — Die hochw. Directoren uud Professoren deS k. k. GymuasiumS zu Kl at tau habeu, wie dein „Salz. Kirchenbl." gemeldet wild, um kein Mittel, wodurch di« Belebung deS christlichen Sinues und der Religiosität gefördert wird, unbenüpt zu lassen, nach oem Vorgange deS Gymnasiums zu Komolan, den Eulschlus; gefaßt, unter der dortige» studierenden Gymnasialjugend einen kirchliche» Verein zu Ehren des heiligen AloisiuS zu gründen. — Der hochw. Bischof von Mantua hat daselbst am 12. den Grundstein zn einem Capuciuer, kloster gelegt. — Aus Verona, 29. März, wird der „Trie-ster Zsg.« geschrieben: Lcyien Sonntag (20. d.) in een Nachmittagsstnnden kehrte der Herzog von Parma i» Vc-gleitung eines seiner Adjntanlen vom Corso, zurück uud wollte, in die Nähe der Residenz gelangt, gerade einbiegen iu eine enge, von der Hauptstraß« dorthin führende Gasse, als er von einem dort lauern-deu Individuum einen heftigen Dolchstoß iu die linke Hüft- uud Vauchgegend erhielt. Mit dem AuSrufe: „Hlil» 1)w, kuno l'c'i'ilu!" saut er iu die Alm« seineS entseyten Begleiters, der, nachdem er daS lang« Messer aus der Wunde gezogeu, ihu in dem nächste stehenden Hause unterbrachte. Bald nach den ersten Hilfeleistungen erHolle sich der Verwundete wieder, und konnte mit aller Umständlichkeit den ungücklichen Vorgang sowohl, als auch die Kennzeichen seineS Mörders genau angeben. Dieser hatte die ersten Augeubli'cke der Bestürzung dazu beuiipt, sich auf nnd ocwou zu macheu, doch iu der Elle seiueu Mantel und Hnt verloren. Alle zur Rettung des jungen Fürsten 3»H angewandten Bemühungen der Kunst blieben leider erfolglos, und kaum vierundzwanzig Stunden nach dem ruchlose,, Mordanfallt war er, versehen mit den Tröstungen der Religion, ins Jenseits hinübergegangen. — Se. Maj. der König von Hannover haben dem Herrn Dr. Hermann Meynert die goldene Ehreumedaille für Kunst und Wissenschaft zu verleihe» geruht. — Ein Berliner Bankier beabsichtigt, Moses Mendelssohn em Denkmal zu seyen. ES sind bereits einleitende Schritte zur Nealisirung des Planes geschehen. Klagenfurt In der Sitzung deS kärntneri. schen LandcagsauoschusseS vom 2. d. wurde aus Au-laß der aUerh. Vermälung Sr. k. k. apost. Majestät blschlossen, eine FestgeseUschafc in den neu hergesteU-ten Localitäcen des Landhauses abzuhalten, und zn diesem Behufe ans dem ständ. Domesticum den Betrag von ungefähr 1000 si. zu verwenden; ferner dem Gemeinderache der Bandes-Hauptstadt Klagen, fürt den Betrag vou ii00 si. ebenfalls aus dem Do-. Mestlcum, mit der Widmung zur Dlsposiciou zu stel. len, zur Feier dieseo hohe» Festes die Flanz Josephs-Alllagen am Krenzberge passend zu decoilreu, do>l «ine Festmusik «m Freien zu veraustalten, und daran auch »ach möglicher Thuxllchkeit dort bleibende Her^ stellungen auszufuhlen. <5arlsruhe, 27. März. Das heuce ausgegeben« „Regiernugöblatt" enthält e>ue allerhöchste Entschließung vom 26. d., welche die in Betreff des ka-lholisch'kirchlichen EonsilcteS erlassene bekannte Verordnung vom 7. November v. I. außer Wirksamkeit setzt. Wie in dieser Eutschließnug augedeucet, so bestimmte hierzn — und diese Molivilung macht die Eutschlicßliug selbst ganz wetthloö! — die Ueberzeu-guug, oas; es bei de» dermali^n Verhältnisse» einei außerordentliche» Volkehr zum Schuhe der StaatS-orduuug gege» deu rcm Heiru Erzbischof eilra soit gescyteu Versuch eines factischen Vorgedeuo »e „Deutsche Volks' halle" theilt eiue vou dem hochw. Herr» Erzbischof Uuterm 1. Februar au das Ministerium ergangeue Beschwerde mit, welche 10 verschiedene Punkte auf-zählc u»d Abhilfe derselben verlangt, auf welche aber eine Antwort bisher uichs erfolgt sei. Die zehu Be-schwerdepuukte betreffen die einzelneu Maßregel», wel« che die Regierungsbehörden iu dem schwcbeudeu Eon-fticc ergriffen haben. Der hochw. Erzbischof sdulderl dieselben als Gesetzwidrigkeiten gegen die katholische Kirche, iudem er darthut, daß sie nicht eine l,»m,t-telbare Folge der Verordnung vom 7. November vorigen IahreS, gegen deren Rechtsbeständlgkelt der Erzbischof schon wiederholt Verwahrung einlegte, ödeten. Frankreich. Paris, 20. März, Ein kais. Decret ordnet die ^gaülsaclon des Sanitätsdienstes der Flotte an; ^6 ärztliche Personale hat aus 480 Personen zu be-stehen, denen ein Ge»eral<»spector mit tem Range eines lZontre-Ädmirals und 10.000 Francs jährlichen ^ehalcs vorgesetzt ist. Die Doccoren der Medicin "halten I-.6000, die Chirurgen 1200 bio 2400 <^r. Gehalt. Ein anderes k. Decret vermehtt den Stand der Cchiffssahutl'che von kl>0 auf 600. Der „Mouiteur" schreibt: „Es ist eiue Broschüre, welche der Politik der Negieruug ga»z entgegengesetzte Idee» enthält, nuter "lln Titel: „die Revision der Karte von Europa" "schienen. Die AuSgabe derselben ist sofort verboten vldeu; da die Regierung jedoch iu Erfahrung ge-lacht hat, daß einige Eremplare der Ueberwachimg «utgaugeu und vertheilt worden sind, so ist gelegent-lch dieser Veröffentlichung eine Untersuchung angeordnet worden " Großbritannien und Irland- London, 27. März. Der „Globe" verössent' licht eine den, mit Nußland handelnden Kausieut«» gegebene Erklärung Lord Clarendons, daß es bei der Behandlung angeblich neutraler Schiffe und Schiffsladungen weniger auf den Hafen, aus welchem der coufiscirte Artikel abgegangen ist, als auf seinen Bestimmungsort und seinen wirklichen Eigenthümer ankommen wird. Vorgestern wurde von den Zollbeamten ein Schiff auf der Themse mit Beschlag belegt, welches Salpeter uud Pulver für Rußland gcladeu hatte. Die Regierung ist gesounen, gegeu deu Eigenthümer undVer-schlffer die Strenge des Gesetzes in Anwendung zu bringen. Iu Shields uud dessen Umgebung ist eine Strike unter deu Seeleuleu auogebroche». Es sind keine Ruhestörungen blo j.tzc vorg.faUen. Mau wird sich oon aUen Seiteu bemühen, der Ausbreitung desselben laugS der ^ilsto, Eluhali zu thu». London, 2«. März. Ueber tt0 Jahre sind vergangen, schafc, wie tie ge>!ilge, euipfiog. Am 10. Mal 180A kundlgie Geoig IU. oeu beide» Hauser» oeu W>t0erauvl.'luch dcö ^iiegeo Mli Frankreich a», nnd er geviauchte ec, welche «>l der gestrigen Botschaft »rötlich wledeitehit: „Eo geleichc ^5«. Ma-jestac zum Tro>t, >age»! zu können, oaß ev vou Sei-i>er Scice an kelner Bemnl)m,g gll. neu Unterlhaueu d»e Srgüuügen oeo Fileoeno zu l)<' wahren." Dle lieldeu Stationen, o«e lich damals an> ^oo und ^ebe» beküegce», tamplen jetzc gam. uud «u welchem genauen Eiüveiitanonlß sie hanoelu^ zeigt auch der U'ustaüd, daß die cfficielle Velluncl. guug des Kriegostaudes lu Parlo uuo London^l, >VIb»m Tage u»d belnahe »u derselben Stunde erfolgt ,st. Die Botschaft galt dem Lande; die Kriegoer-flarung, die zugleich au das Auoland addrissiri ist, w>rt> morgen Flllh >»> 0er „London Gazecia" erscheinen. Ob tao Ministerium am Fxuag oeu Wori-!anc ogeno welcher Vertrage voilegen wird, ist uoch siagllch; der mit Frankreich abzuschließende Vertiag ou,fce »och uichc raiisiciit seiu; jener mit dcr Pforte aber ist militärischer Natur, und eignet sich caher uiellclchi nichc für Lie O'ss^ncllchkcic. Vou elneiu westeuropai-scheu Protecioras, so veisicher» „TüNes" und „lZhio-nicle" wiederholt unt) nachdrücklich, ist me die Red« gewesen. Im Gegentheil, die Veltiecrr Euglanoo nnd Franklelcho >l> lFonstaucinrpel seien bemühr, den lZhlisteu eine solche Gleichstellung mit deu ^inkeu zu erwirke», daß sie kelurs ausländischen Schntzeo bedülfen sollen. Die Pforle selbst hege den eifrigsten Wunsch, diese Refoon duschzusuhren, und werde zn olcse„l Zwecke vou deu westlichen ))iachceu nicht ge^ orangt, sondern >„it gutem Rath uucerstntzt. Neueste Post 2.Vie«, 2. Aplil. Um dnö Uebereinkominen m,i 5er Dillciio» der plivllegirtcn österr. Nationalbank r'om 23. Februar d. I., so weit eS dle Einlösung des gesammteu m>c ZwangocurS im Umlaufe befindlichen StaatspaplergeldtS gegen Banknoten betrifft, allmalig durchzuführen, ist eiue Verordnung über den Vorgang dabel giltig für aUe Kroulander, mit Aus^ »ahme des lombardisch - venetiaxischen Königreiches unter Verühruug der dießfaUlgeu Modalitäten er-schienen. — Die k. k. Verwecholullgscasse i» der Sin-gerstraße hat sich iu Folge emeü Fliianzmiuistenaler-lasses von heute au darauf zu beschranke», Münz-schciue uud alle bereits anßer Umlauf gesetzten Slaatö-oapiergeldsorten umzuwechseln, und wird dlc Umwecho-lung aller mit Zwangscomo cüculircnden Slaatspa-ptergeldsorten von heute an durch die Nationalbank erfolgen. — Die „Wiener Ztg." enthalt: „Telegraphischer Meldung z'n Folge, haben die „russlschen Trnppe» am 28. März Hirsova mit „der (Zitadelle besetzt, nachdem die Türken dort selbst „ihre Pulvermagazine im Stich gelassen hatte». In „Braila wurde versichelt, daß auch Badagh (Va-„badagh) von deu Russen ohne Widerstand besetze „worden sei. Hierauf befände sich die Dobludscha „vollständig in Handen der Russen. Die Kosaken „streifen bis Kostendsche." — Se. kaiserliche Hohcit der durchlauchtigste Herr Erzherzog W i l h e l m litten eine ruhige Nacht; doch war der Schlaf weniger anhaltend. Die Kräfte des hohen K'aukeu sind z,rm' gesunken, dagegen ist seit drei Tageu keine Darmblutung eingetreten und iu den übrige», Kraükheiis - Erscheinungen keine wesentliche Veränderung bemerklich. Wien, am 1. Aplll 18^4. Hofrath Seeburger, Dr. Steinmaßlel', k. k. erster Leibarzt. Slabsfeloaizt. Professor Dr. I.Oppolzer. Dr. Schmerling. Telegraphische Depeschen " Corsoer, 2. April. Napier ist mit der englischen Flotte bei Kiöge erschienen. '' London, 1. April. In der Antwortsadresse auf d>e Botschaft der Königin, haben beide Hauser die Kriegoeiklaruug einstimmig angenommen. Selbst Derby, Malmeobury und d'Israell sprachen dafür. * Paris, 31. März. Der „Mouiceur" demeu-cirt das Gerücht wegeu Ausstellung eines Beobach-tungscorps an der Rhcingränze. " Berlin, 2. März. Se. Hoheil Herzog Georg vou Mekleuburg ist heute auo Peceioburg hier eingetroffen. ^ Nom, 27. März. Antonelli hat interimistisch das Portefeuille ces Handels übernommen. Als künftiger Handeloinlnister wüd Conle Recchi aus Ferrara bezeichnet ' Genua, 31. 9)iarz. Zwei Bataillone sind vo» Aleslandlla an die Gränze vou Parma abgegangen. Die Getreidepieise behaupte» sich fest, trotz ansehnlicher Znfnhieu. Magazine gefüllt. Tttgsncuigkcite.l. Laibach, 4. April. (Na c » r h « sto r i scheS C u r l o su m.) Vorige '^oche b,.,chce ein Bauer ano Obetkialn zwei Melkkühe mit chren Kalbern nach Laibach, um sie weiter »ach Tuest, ,rll^>ln,!l,e ^InslU^rksamke!l. ^iach näherer Besichtigung oo„ Seile eifahreüer Landwllthe und Jäger wurde daoselbe >» Uebeielnstimmung mit Nacuihistorikerli als eiu Bastard, erzeugt durch die Kreuczung der ^v ll l) in l l ei n e in H l r s ch e » (R c, l h - oder Edelhirsche») eikannc, welche Kreutznng nach Aussage oeö Eigenchllmeis leicht möglich war, da die ^nh durch deu Sommer ans oer Hochalpe pocl ^<>I(>-uil'U gehalceu wncdc, wohin aus ceu jenselllgen karuluer'schen Waldungeu manchinal en, Husch sich verreut. I,u vorigen Jahre soll auch eine Hirschkuh in deu Alpen Oberkrains cilegc worden sein. Das >u Rede stehende Kalb, 3 Woche» alt, fällt vor allem durch seme Hautbedeckuug auf, die ganz kurzhaarig ist uud mit einem graue» Filzgewebe viele Aednlichkeit hat; ebenso ist der Schweif, dein am Ende der dem Rlndgeschlechce eigenchumlichc Hacnbnscheu fehlt. Der Kopf ist ganz Kalbokopf, uur sind ziviichen den gewöhnliche,'. Rlnd-hor» - Ausätze» am Stlr»beine unter 0er 5^aut zwel Knocheuerhöhnnge» fühlbar, bereu Bedeutung uHaupt die Stellung der vordern Crcremiläten »ichc so breit auswärts, wie beim Rinde ist. Vicl dem Hirsche Charakteristisches hat das Kalb im „Pinsel." im „Kurzwildbrett" und in der „Losung" (Ercremei'ten). Vergleicht mau diesen Fall mit de» Beschreibungen der zuar sclceueu R i » d-H i r sch b a st a rd e, ivelche in Lanrop's und Fischei's Syloan, und im Wildung'schen Taschenbuch rorsoinme», so nn,s; man gestehe», daß i» diesem Falle viel mehr Merkmale des Erzeugers ausgedrückt sind, als bei anderen derartige» Bastarden. Im W > l d u n g'schen Taschenbuch wird erzählt, daß eine Kuh aus ciner Heerde, wo die Kreutznug mit einem Rolhhilschen beobachtet wurde, ein .Nalb gebar, uur mit hellerem Haar, kürzerem Schwänze und feiucru Füße»; sonst war im Nöipcr. baue nichts dem Hlrschen Aehnliches wahrzuiiehme», uur oas Temperameut und der Gang des Thieres wieS i» der Folge entschieden auf deu Vater. Interessant wird die Veobacht»ng der weiter» Entwicklung dlchü Bastardes se,», welchen, sammt 5er Mutterkuh. del Präsident derLaudwirlhschaftgeselischaft Hr. Fidel is Terpiuz dem Eigculhümer abge« kauft hat und auf seiuem Schlosse in K^ltenbiulM sorgsam pstegeu läßt. ^_____^.^»»» Druct und Vcrwg von I. v. FNrinmayr ^ F. V. HUein'nayr ^ 6^ '^«'«dcru. ggft Anhang zur Laibacher Ieitung. Börsenbericht «> 'lbeodblatl»» d»>l' öst^r. kais Wiener-Zeitung. Nieü l. April Mittags , Ukr. Die günstigl Stimmung bekundete sich hcutt hauptsächlich in liücr ausinordcntlich llchh^ftcn Nachfrage »ach Effecten, welche auch cm l'cds>itli!t>ls Stci^c» d.r (5onrft l'lwirftc. ."»°/„ M.tall mit 8:t '/. l'c^innend, gingm bis 85 '/.. um mchr al,? 3 °/„ lMrr qlss,n gestern, ??l?rdl'ahn-Äcti>n huben sich bei sehr animirter Speculation von 2l<'' '/, bi.i 2>» '/.. Va»k-'Actien wnrdnl l^is l2NN (um lytt si. lwher als q>-ftcrn). Dampfschiff'Action l'is '85 (um 3> ,<. b.sscr) befahlt Fremde Wechsel und (5l?n,planten wichen um 2 "/^ i», Preise bei maßigem Umsähe. ^onron wurdc l'iö 2. — Livoriw. — Luudon 13.^3. — Mailand 135 '/.. — Paris >6l '/,. Staatsschulbverschrcibungen zu 5 '/« 8^ '/, —8'^ '/. dctto „ l>. «. ,. 5 '/. N)3 —lli^ dttw „ .. ^'/. 7« 75'/,-75'/. detto „ ,. 4'/» 6? '/.-68 dettov.I.1»5Um.Rüctz. ^ °/, 87—88 betto l85» ,. 4°/« 86-86'/, detto verloste 4 °/, — — detto „ 3 7» 52'/,—5I'/, dcttu „ 2 7,'/««-42 '/, dctto „ l 7«-------- dsttozu5°/u>!»?lual. verlinSl,-------- Grundcntlast.'Ol'lig. N. Oester. zu 5 °/, 82'/,-^83 dctt« anderer Kronländcr 82—82 '/. lottcric Anlchen vom Jahre 1>>34 2i)3—^05 dctto detto <83i) 1lL-ll6 '/. Vaucu-Ol'ligationen zu 2 '/, "/^ 56-57 Obligat, des L. V. v«nl. v. I. il<50 zu 57« M> '/.^W '/. Aans-Acticn mit Äizug pr. Stück 1145—<> delto ohile Äczng «025-103« detlo neu,r Cmiffion 035 -l)N> (lscolnptebanf-Äctien lw—90 '/, Kaiser Ferdinandi-Nordbahn 2«7—217 '/. Wieii-Gloggni^er -------- Äudwei^illMmundner 230—235 Preßl). Tyrn. 7> Kaiserl. vollwichtige Ducattn-Agio 141—141 '/,- Telegraphischer (lours-Vericht der Staatspapiere vom 3. Apnl »854 Sta 84 3/8 detto ......„ <"/2 ., ^ 753/8 Dirken n,lt Vcrloiunq »'. I. «839. mr >(«> fi . . 1 >5 3/4 Obligationen dcS lombard. venet. AnlrhenS vom I. 18.'><» zu 57o......^ ,1. >'» (5. M. Grundcntl.-Obligat. anderer ^tronländer zu 5 ^ ^'c. Hc»>l li35 ft. l>, (i M. Nctien d»r Kaiser Ferdinands-Vlordt'ah» z» ,<»0« sl. <5. M........2«?0 >l,in(5 M slctien der AndweiS-Linz-Gmundlier Aahn zu 25N fi. (^. M........233 fi. in (3. M. Aclien t>,r österr. Donau-Dalupfschifffahrt z» 5«0 il. (5. M........ 5»c><'. Ä»l) ein« Nchl. ,.» 24 l/2 si. Hnf-, "'»'t'.> 13« 1/4 3 M «al. Ham'Nr,,, ,»> !<»(» Mart 'Ua».l.', Gulden 1l)5 2Ml,»a!. Livorno, f«l 300 ToSe.ouiche Vilt. ^>u!d. 137 2Mm>a>. L^l^o»,',,'ir l Psnnt, Stcrliog, Gülden 13-48 3 Monat. M>n>a»d, sllr 300 O'stlll'lch. v»e, lUulb. 137 1/4 2 Mm.tt. Paris, fnr 300 Franlen . . Guld. 165 1/2 2M'».,l. Getre id - Durchschnitts - Preise in Laibach am 29. Mälz »854. Marktpreise, Maga^s. Em Wiener Metzen ^ ' ___ ^^fl^^kl"!!! fi. ! kr. ' Weizen ... 8 28«^ 8 30 Kukurutz ... — ___ ß ,H Halbfrucht . . a 56 ? — Korn ...» 6 30 6 go Gerste .... ^ ^2 4 ,z Hirse .... 5 28 5 20 Heiden ... 4 56 4 30 Hafer .... 2 56 3 — l (Eingesendet.) In wenigen Tagen hat die heurige Theater-Saison ihr Ende erreicht, und es durste sonach an der Zcic sein, das Ergebniß derselben einem prüfenden Blicke zu unterwerfen, und einigen wohlgemeinten, durch die reinste Kunstpietät hervorgerufen,,'!: Rathschlägen Wort und Ausdruck zu verleihen. Was zunächst die Leistungen der dicsijährigen Gesellschaft anbelangt, so zählt diese eine Reihe tüchtiger, in der Theaterwelt bereits ehrenvoll accreditirter Kräfte, wie auch im raschen Aufblühen begriffene jugendliche Talente, die zu dcn schönsten Erwartungen berechtigen. Emz^lne Mängel können begreiflicher Weise bei einem Provinztheater, das in Folge seiner Unstabilität jedes Jahr die Zusammenstellung einer fast durchgehcnds neuen Gesellschaft bedingt, beim besten Willen kaum vermieden werden. Wenn wir somit dem Gefühle der Gerechtigkeit es schulden, unserm derzeitigen Theater-Director im Allgemeinen unsere volle > Anerkennung auszusprechen, so muffen wir es zugleich auf's Tiefste bedauern, daß die eifrigen Bemühungen desselben, in Oper, Schauspiel und Posse dem Publikum ein möglichst entsprechendes Ensemble vorzuführen, und so allen billigen Anforderungen gerecht zu werden, nicht die Unter-stutzung fanden, welche nothwendig gewesen wäre, um die Aufrechthaltung eines so bedeutenden (Hagen-Etais ohne schwere pccuniäre Opser von Seiten des Unternehmers zu ermöglichen. So beklagenswert!) diese Thatsache an und für sich ist, so sehr wir und mit uns gewiß jeder billig Denkende unsern Theater-Director bemitleiden, welcher sein redliches Streben noch über-dleß mit dcnr. Verluste seines Vermögens bezahlen muß, so sehen aber namentlich alle wahren Kunstfreunde nur mit Bangen den unmittelbaren Folgen dieser traurigen Wahrheit entgegen. So viel steht wohl fest, daß unter den obwaltenden Verhältnissen, bei unveränderter Fortdauer der bisherigen Uedernahmsbedingungen die ungeschmälerte Existenz unseres Theaters sehr in Frage gestellt, jedenfalls aber der Genuß einer Oper uns für die Zukunft vorenthalten bleiben dürfte. Im Laufe dieses Winters erhob sich der Theaterbesuch selten über das Niveau der Mittelmäßigkeit, meistens blieb cS unter demselben. Es ist nicht zu verkennen, daß der Grund dieser beriagenswerthen Erscheinung vorzugsweise in den drückenden Zeitverhältniffen zu suchen ist, welche ihren hemmenden Einfluß nach keiner Seite hin verläugnen. Mangel an Kunstsinn ist es keineswegs, denn daß dieser in unserer Stadt so rege ist, wie irgendwo, beweiset zur Genüge der lebendige Eifer und die sorgsame Pflege, deren sich hier so viele andere Kunstanstalten zu erfreuen haben. Laibach zählt zu den Städten, welche sich beeilten, dem Kunstvereine Wien's sich anzuschließen, und der Liberalität edler Kunstfreunde verdanken wir, daß Laibach nach dem Vorbilde anderer größerer Städte jährlich einer Gemälde-Ausstellung sich rühmen kann. Insbesondere aber hat zu allen Zeiten hier die Musik glühende Verehrer gefunden, und es war stets als Ehrensache betrachtet, die Interessen derselben auf's Wärmste zu vertreten, und nach Kräften beizutragen zur Hebung und Förderung dieser herr^ lichen Kunst, deren veredelnden und wahrhaft sittlichen Einfluß wohl Niemand bezweifelt. Sollten wir nun plötzlich m der Liebe zum Schönen erkalten, sollten wir den drohenden Verlust der Oper mit Meichgiltigkeit betrachten, will es nicht vielmehr unsere gemeinsame Ehre, daß wir mit dem Aufgebote aller unserer Kräfte den ferneren würdigen Bestand unseres Theaters, dessen hohe Bedeutung für unsere Hauptstadt, sowohl als Bildungsschule, auch in politischer Hinsicht kein Einsichtsvoller verkennen wird, für alle Zukunft zu sichern suchen?! Vor Allem wäre es daher nothwendig, der künftigen Existenz unseres heimatlichen Kunstinstitutes eine haltbare Basis zu unterbreiten und Maßnahmen zu treffen, durch welche es seiner Abhängigkeit von den Launen des Zufalls und der schwankenden Zeitverhältniffe für immer entrissen wird. Von Seiten der Stände hat das Theater einen jährlichen Zuschuß von 5lw si. — der aber bei Weitem nicht zureichend ist, wenn Laibach eilt der Icit und den Anforderungen des Publikums entsprechendes Theater besitzen will. Eine Erhöhung des Zuschusses wäre auf folgende Art zu verwirklichen : Bekanntlich faßt das hiesige Theater-Gebäude <»'.> Logen in sich, von welchen aber nur 5 dem jeweiligen Unternehmer zu seiner Disposition überlassen sind. Während an andern Theatern die Logen einen Haupttheil der Einnahmen abwerfen, , reducirt sich hier ihr Erträgniß für den Unternehmer auf ein Minimum. Ueber 8 Logen ver- » fügen die Herren Stände selbst, die übrigen 5 fl. zahlen würde) ein Zuschuß von circa ! Die Vertreter unserer Hauptstadt würden sich selbst und ihren Mitbürger« dadurch ein eben so bleibendes als ehrendes Denkmal ihrer Kunstpietät setzen, und die gest"- ^ gertcn Anforderungen des Publikums, sein Verlangen nach dem unverkümmerten Genusse einer ^ guten Oper, eines braven Schauspieles und einer Posse gewähren für alle Zeiten volle Be- ^ rechtigung. ^' ^' !