MbllcherOMtung Nr. 114. Pränumerationsprei«: Im Comptoir ganzj. fl. 11, halbj. st. 5.50. Für die Zustellung in« Hau« halbj. 50 Ir. Mit der Post ganzj. fi. 15, halbj. si. 7.50. Samstag, <8. Mai Insertl ousgebiihr bi« l<1 Zeilen: lmal 60 li., »m. 80 lr., 3m. l fi.; sonfi Pr. Zeile im. 6 lr., Lm. 8 lr., »m. 10 tr. u. s. w. Insettionsstenipcl jebcSm. 30 lr. 1867. Amtlicher Theil. ade. k. t. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchsten Handschreiben vom 10., 13. und 14. Mai d. I. Allerhöchst ihren geheimen Rath Karl Wilhelm Fürsten von Aucrspcrg znm Präsidenten uud Allcrhöchstihrcu gehciincn Rath nuo Obcrsthofnmrfchall Franz Grafen von Ku esst ein zum Viccpräsidcutcn des Herrenhauses des Rcichsrathcs, ferner den Abgeordneten Dr. Karl Giskra znm Präsidenten, den Abgeordneten Franz Ritter v. Hopfen und den Abgeordneten Dr. Florian Z icmi alkowski zu Viccpräsidcntcn des Hauses der Abgeordneten für die bevorstehende Session des mit Aller« höchstem Patente vom 20. April einberufenen Rcichs-rathcs allcrgnädigst zu ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. Mai d. I. die Sections' rathe Dr. Ernst Ritter v. Scelig, Adolf Löhr und Gustav Kubin zu Ministcrialräthcn, dann den galizi« schcn Bezirksvorstchcr Joseph Ettmayer Ritter von Adelsbnrg zum Ministcrialsccretär im Ministerium deö Innern allcrgnädigst zu ernennen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung vom 12. Mai d. I. dem Sc^ lionsrathc im Ministerium deö Innern Mori; Ritter v. Löhr den Titel und Eharaktcr eines Ministerial-rathcs mit Nachsicht der Taxen allcrgnädigst zu verleihen geruht. __________ Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3. April d. I. dem Statt-haltcrciscerctär Johann Zach anläßlich seiner Versetzung in den bleibendes Ruhestand den Titel eines kaiserlichen Nathcs mit Nachsicht der Taxen allcrguädigst zu verleihen gcrnht. ^_____ S. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung ddu. Ofen am 12. Mai d. I. den MarincobcrkricgScommissär zweiter Elassc Alois Sc-uaulka zum Marincobcrlricgscommissär erster Classe allcrgnädigst zu ernennen geruht. Der mit der Leitung des Ministeriums des Innern betraute Minister hat den VczirksamtSaojuuctcu Ladis-laus Frcihcrru v. Imhof, dcu Landcsrcgicrnngscon« ^Pisten Eduard Stummer und den Vczirkscommissär Leopold Szabel zu Ministcrialconcipisten im Ministerium des Innern ernannt. (Auszug aus dem ungarischen Amtsblatte.) Ueber Vortrag Meines ungarischen Ministers des Innern ernenne Ich die Räthe der anfgclösten ungarischen Statthalterci Kolomau Torkos, Alexander Havas uud Joseph Ribary, dann den gewesenen Vicegcspan Johann Cscley zu Scctionsräthcn im ungarischen Ministcrinm des Innern. Ofen. den 12. Mai 1807. /ranz Joseph in. p. Vela Freiherr von Wenckheim m. s>., Minister des Innern Ueber Vortrag Meines ungarischen Instizministers finde Ich die Ernennung des Aduocatcn Dionis Po-gonyi znm Sccretär des Instizministeriums genehmigend zn bestätigen. Schönbrunn, den 7. Mai 1867. /ranz Joseph in. p. Balthasar von Horvath >„. >>., Instiznnuister. Ueber Vortrag Meines ungarischen Instizmimstcrs ernenne Ich den Doctor der Rechte, Maudes- und Wcch-scladvocateu Dcsidcrius Szilagyi zum Secretär im Instizministerinm. Ofen, den 10. Mai 1867. Franz Joseph in. p. Balthasar von Horvath »>. p,, Instizmiuistcr. Nichtamtlicher Theil. «aibach, 18. Mai. Das Confcrcnzresnltat hat ohne Zweifel Manchen überrascht, der aus dcr heftigen Sprache dcr preußischen und französischen Regierungsblätter nnd dcr Aufstachlnug dcS Natioualgcfühls sowie mit Rücksicht auf die Erfahrungen iiu vorjährigcu prcußifch-österrcichischcn Eouftictc den Krieg für gewiß hielt. Ein Pariser Eorrcspondent dcr „A. A. Z.", indem cr constatirt, daß die hervor« ragende Rolle, welche Oesterreich bei den jüngsten diplomatischen Verhandlnngcu gespielt hat, ciuc uamhaftc Annäherung zwischen den Eabinctcn vou Paris und Wien hervorgebracht habe, hebt dic Opfer hervor, welche Frankreich bei dem Abschlnssc dcr Luxemburger Angelegenheit gebracht, und welche größer scicu, als jcue Preußens. Allerdings l,abc Preußeu schließlich ciuem frauzösischcu Bcgehreu uachgcgcbcu, iudcm cs in cincn Rückzug seiner Soldaten aus dcr Festung Luxemburg willigte. Es vci> zichtct aber dabei nur auf ein Recht, das, heftig bestritten und für erloschen erklärt, auch jedenfalls ein anfechtbares genannt werden mußte, und es löst dcu letzten Rest der politischen Verbindung mit cinem Volke, welches uach dem Eiugestüudniß dcr Mcistbetheiligten selbst gegcn seinc Vcrcinignug mit Deutschland eine namhafte Abneigung hegte. Frankreich dagegen hat bei weitem größere Opfer gebracht: solche, die selbst von dem einem Krieg durchaus abgeneigten Theil des Volks als eine Schädigung des nationalen Prästiginms angesehen wcl> dcn, uud die Hcrr Thiers, dcr sich ebenfalls für dcu Fricdcu aussprach, gewiß uicht ermangeln wird, für eine cclatautc diplomalischc Niederlage zu erklären. So wenig anch der ganze Hergang der Sache noch bekannt ist, so wissen wir doch, daß Napoleon lll. auf die Erwcrbuug Luxemburgs verzichtete, obwohl die darüber aufgesetzte Urkunde bcrcits paraphirt war; daß cr nach cinigcm Widerstreben in die anfangs als uuannchmbar bezeichnete Neutralisation deö Landes willigte; daß cr die von Prcnßcn verlangte Modification des Programms für die Eonfcrcnz auuahm; daß cr selbst auf dic Wiederherstellung der Grcnzcn von 1814 Verzicht leistete, für dcn Fall, daß Luxemburg zu Belgien tommcu sollte; kurz, daß cr fich mit allem und jedem einverstanden erklärte! Noch nie in dcr Geschichte ist eine solch' opferwillige Friedensliebe gesehen worden; noch nie hat man ein Beispiel von so großer Nachgiebigkeit erlebt seitens des Vchcrr» schers eincs großen Staats gegenüber einem an Macht ihm gewiß nicht überlegenen, sondern höchstens eben» bürtigen Gegner! Wäre dieser selbst cincr gcwcscn der Händel gesucht hätte um jeden Preis, cs würde ihm schwer gcfallcn sein, bei so vicl Nachgiebigkeit des Kaisers nnr cincn <'n>l!^ d<üi aufzutreibe». Napoleon hat dcn Frieden aufrechterhalten, I'm- u>i >',-«> Iux<> ösc Geist dcr Politik im Kreis herumgeführt, wic lvohl thut cs dann auf der frischen grünen Weide harmlosen Plandcruö von allen Dingen nnd noch einigen anderen. Wer plauderte uicht gern und wie viele vcr-schlcdcnc Artcn dieses Vergnügens gibt es nicht, die der Fenilletoulst alle brauchen könnte, um das zu werden, was Leser nnd Leserinnen wünschen, nämlich cin amüsanter Plauderer. Freilich müßte er da gar verschiedene Elemente in sich vereinigen, wie: dcu heitern Lebemann, der uach ciucm gutcu Souper mit obligatem Ehampagner den Kopf voll — von Reminiscenzen, besonders an dic Damen vom Theater, hat, dic cs durch ihre Liebrus» würdigkcit verschönerten, sci es nuu cinc dic gnnzc Männer-Welt berückende erste Liebhaberin, odcr cinc durch Gou-"od'schc Arien bezaubernde Primadonna; odcr den für Altcs Bier, fci eö in dcr Citalnica odcr bci der „Schnalle," schwärmenden Stammgast, dessen Reminiscenzen nicht so kilnstlcrischer Natur sind, sondern sich mehr ans dem !'ncrschöpflichcu Felde dcr edlen Jägerei odcr dcr Con-lccturalpolitik bewegen, odcr endlich dcn gewöhnlichen ^liiglcitsträmcr, ein meist schon ältliches, uach dcm "luster des StMshämorrhoidarius iu dcn fliegenden Blättern zugeschnittenes Individnnm, welches mit aller Welt bckannt. alle Welt mit dcr stereotypen Frage.-Was gibt cs Neues? belästigt. Ihr ergebener Dicncr kann cs mit kciucm dicscr Virtnoscn aufuehmcu, ihm ist das Plaudern unr Mittel znm Zwccke, ein verchruugs-würdiges Publicum, das sich gcru langweilt, bei gnlcr Lauuc zu crhalleu. Er frcut sich uic mchr, als wcnn cincs seiner Stichworte ein wenig anregt odcr Staub anfwirbclt, dcr sonst licgcn geblieben wäre, am mcistcu abcr, wcnu cs ihm gelingt, Glänzendes in seiner Hohlheit zu zeigcu und ihm dcn falschen „Nimbcs" zu entziehen. Eine kleine Freude hatte der Feuilletonist neulich, als cr sah, wie das von ihm gebrauchte Wörtchcn „Vereins-abend" in unscrcn wissenschaftlichen Kreisen so schnell Anklang fand und Natnrwisscnschaft nnd Geschichte, diese iu der Ingcudzeit unscrcr altcn Mnltcr Erde untren»-barcu Doctrine», hier cincn Bund zur wcchscludcu Au-reguug dcr lernbegierigen Geister schlössen. Dem Fcuil-lctouisteu erweitert sich dcr Horizont bci diesem anziehen-dcn Gedanken, uud cr muß cs im Interesse seiucr schönen Lcscrilmc» wünschenswcrth finde», daß die ernsten Jünger dcr Wissenschaften auch einmal Jencr gcdcntcn, dic „hinnnlischc 'Rosen ins irdische Leben flechten," uud ! einmal Vortrage für Damcn über allgemein iutcrcssircude Stoffc dcr )tat»rwisse»schaft uud Geschichte cröffucu. Uebrigcns stcht ja dcr Zutritt zu uuscrcu wisscuschaft-lichc» Vereinen auch Damcn frci, nud Schrcibcr dieses erinnert sich, in dcm Album dcs historischen Vcrcincs anch dcn Namcn cincr hochgebildeten Dame aus politisch und literarisch thätiger Familie gcsnndcn zn habcn Uud zndcm hat ja uuscrc vatcrläudischc Literatur auch einige Fraucnnamcn vc>u gutcm Klang anfzuweiscn. Dic Trä-gcriu ciucs dieser Namcn ruht freilich fcho'u lange in frcil,dcr Erde, abcr auf deui Gebiete dcr Knust haben wir hier, in bescheidener Stille lebend, dic Erbiuncu eincS Allen, die ihn gekannt, nnvcrgcßlichcn cchtcn Künstlers, dcs Malers Langns. Und da wir schon bci dcr höchsten der Künste verweilen, jcncr, welche den Triumph der Schöpfnna., die menschliche Gestalt, in ihrer vergänglichen Schönheit festhält uud für immer auf die Leinwand bannt, so vcrtranc ich Ihncn gleich, mciue schö ncn Damcn, ohne Hehl, daß cs mir ein Paar wnn< verschöne blaue Angeu, in cincm Gcsichtc von himm« lischcr Güte angethan habcn, die mir — aus einer alten Leinwand in cinem Laibach uicht fernen geistlichen Sommcrsitzc ciitgcgcu leuchteten. Es war ein klciucs, kahles, fast dufteres Zimmer, in welchem ich und cm paar glcich mir für dic göttlichc Kunst schwärmende Frcundc au cincin dcr letzten schönen Sommcrnachmit-tage als echte Tonristcu uach Schenswürdigkcitcn suchten. Ja, sic war da, die Offenbarnng dcr cwigcu Schönheit uud Güte, in dcr Gestalt cincr frommen Tochter, die den Vater mit dcr cigcncn Brnst nährt. Anch in ciucm verborgenen Winkcl unter altcn, fast ganz verblichenen Familienporträts fand cincr von uns ciu zwcitcs Fraucu-bild, das ihu noch mchr zu entzücken schicn, als mich die fromme Tochter. Mir abcr konnte uach dem hcrr^ lichen frommcn Blickc ans den sanften Augcu dcr wclt. lichc Reiz schöner Formen icineu Eindruck mchr machen. Ich schied bcfricdigt, das Bild der Schönheit im Hcrzcu, jcncr Schönheit, von welcher Platen singt: Wer dic Schönheit angeschaut mit Angcn Ewig währt für ihn der Schmerz dcr Licbc, Dcnn cin Thor nur tau» anf Erdcu hoffen, Zu gcniigcn cincm solchen Triebe; Wen dcr Pfcit des schönen jc gelrofse», Ewig währt für ihn dcr Schmerz dcr Vn-oe! 748 jedenfalls einiger Zeit bedürfen, bevor die Erinnerung hieran gänzlich verwischt sein wird. Daß übrigcuS auch in den höher stehenden politi-schcn Kreisen eine große Erbittcruug herrschte, liclegt der Correspondent durch das Wort einer divomatischcn Per« söulichkcit: „Wir weichen, weil wir jetzt den Krieg nicht wollcn. Wir wollen ihn unS nicht austcgcu lassen, aber wir werden ihn dringen zn der uus bclicbigcu Stunde nnd nach unserer Acqllclulichkcit." Mit diesen Anschauungen stimmt die telegraphisch gemeldete Aeuße» rung der „France" vollkommen übcrcin, welche aus der Rede Mousticrs die Erkaltnng der Vcziehnngcn zwischen Prcußcu und Frankreich folgert. Hoffen wir, daß Preu-s;en nicht seine Äiissiou blos iu der ulilitärischcu Uui-siciruug Deutschlands, in der Eroberuugspolitik der Militärstaatcn sucheu wird. Europa soll nicht jeden Augenblick durch Hcrausforderuugcu, welche dem dcutfchcu Charakter dock cigcutlich widersprechen und uuS mehr nach frcindcr Schablone gemacht schciucu, beunruhigt werden, sondern es soll sich einem friedlichen Wettstreit auf den Gebieten der Künste und Wissenschaften hingeben, der alle cnropäischcu Eoufereuzen und Neutralisirungcn überflüssig macheu wird. Denkschrift über die Errichtung von Districtsförsicreien im Krom lande Kram, überreicht in der Generalversammlung der k.k. Landwirthschaftö°Gesellschaft am 8. Mai d. I. Vou dem Mitglicde Ludwig Diniitz, l. f. Förster und politischer SrPttslcr. IV. Ueberblickcn wir die in der letzten Nummer skizzirtc Instruction, ihre wichtigsten Bestimmungen einer kriti« scheu Untersuchung uuterzichcud. Die Wirksamkeit der Kreiswaldämtcr erstreckte sich auf alle in ciucm Kreise befindlichen Wälder; ihnen unterstanden auch die Domaineu-Forstämtcr. Ihre Aufgabe war demnach die Handhabung der Staatsf orstp ol i z ei im eigentlichen uud weitcstcu Siuue, währcud die Dc-lailaufficht iu den Wäldcru den Eigenthümern selbst übcr-lnsseu blieb; die Kreiswaldämler waren die Wächter der ssorstgcsetzc, dic Anwälte des Staates, wo es sich um eine Anklage wegen Ucbertrctung dieser Vorschriften hau» delte. Das Amt des Krciöwaldamts'Eommissärs läßt sich mit den wenigen Worten kennzeichnen: er war der üffcutliche Ankläger in Forstsacheu, zugleich stand er coutrolircnd über dem Districtsförstcr, dem die Erhebung des Thatbestandes uud die Anzeige oblag. Ganz dem entsprechend war auch eine Iugcrcnz auf den Ent-scheid über die Ersatzleistung (§ 6) nicht iu seinem Wirkungskreise gelegen. Diese in gewisser Richtung unabhängige, selbständige Stellung des Krciswaldcommissärs stimmt nnn meiner Ansicht nach mit der innigen Verschmelzung der Krciswaldämtcr mit den Krcisämtcrn, mit der unbedingten Untcrorduuug dc s A uklägcrs unter den Richter nicht übcrein; denn war der Eommissär, was in seiner Iuftructiou klar ausgesprochen ist, Ankläger in Forstübcrtrctuugcu, so ist es ciuc Auomalic, das; er vom Kreishauptmaun allein die Anfträgc zu erhalten hatte (S 1). Noch klarer ist die rein forstp olizci l ich c Aufgabe des Eommissärs durch den tz .^ charaktcrisirt, welcher ausdrücklich festsetzt, daß ihm ciu weiterer Ein-fluß auf die Bcwirthschaslnug uud BeuützllugSart der Wälder nicht zustehe, als eiu solcher eben durch die bestehende Waldordmmg gerechtfertigt ist. Der eigentliche Waldbetricb (die Einlcgnng der Holzschlägc) unterlag also nnr insofern ihrer Eontrolc, als etwa größere Uebcr-hannngcn (Ertragsübcrgriffc) beanständet werden konnten. Als Wirthscha fts führcr, jedoch wie es scheint, blos Fall für Fall, fungirtcn die Eommissärc nur in den Wäldern der liuuorv^tio ^riiioi^i«. Wie schon zuvor bei Besprechung der französischen Gesetze augedcutct, möchte ich auch hier diese Vereinigung deS rein politischen mit dein finauzicllcn Staatsforstdicustc uicht gutheißen. In Fällen von größerer Bcdentung schciucn die Thatbcstandscrhcbungen wohl auch vou dem Eommissär allciu besorgt wordcu zu sciu; ich cutuchmc dies aus dcu uachfolgcudcu Schriftstückcu, die ich hier nur mit Wcglassuug der Eigcu- und OrtSuamcu llnvcräudcrt wiedergebe, weil sie ciu Beleg sind für die Energie, mit welcher die Krciswaldämtcr vorzugehen Pflegten, wo es sich um ciu folgenschweres Waldgclircchcn handelte, welche hohe Wichtigkeit sie der Einhaltung der seither so vernachlässigten Weide- und Aufforstuugsvorschriftcu bci-maßcn: !1. v. M., daß das Gut diese warucudc Belehruug nicht pflichtmüßig aufgcuommcu uud die abgeholzte Waldstrcckc N. zur Weide für Schafe uud Gaisc übcrlasscu hat. Diese dreiste uud wegen des Gcwiuucs weniger Gulden vorsätzliche Ucbertrctuug der a. H. Wald' vorschriftcu kann daS Kreisaint um so weniger nachsichtig behandeln, als hicbci offenbar eine Widersetzlichkeit zu Gruudc liegt, uud man erwartet, daß sich die Guts-iuhabuug in Befolgung der Gesetze als Mnster zur Nach» ahmuug auszcichucu werde." Iudcm man dem Gute aufträgt, die Weide iu der vorbcuanutcu Waldstrecke bei Strafe von 12 Thatern sogleich einzustellen, wird dem Herrn Krciswaldeom-missär uuter Einem die Weisung ertheilt, auf Unkosten desselben die Waldnng zu uutcrsucheu u»d dasselbe wegen des bezeigten UugchorsamS zur strengsten Verantwortung zu ziehen. Kreisamt Laibach, am 20. September 1820." „An den Hcrru Gutsinhaber zu .... DaS k. k. Krcisamt hat dem Gefertigten mittelst Vcrordnnng vom 2»^. v. M. den Auftrag ertheilt, die vou dem k. k. Districtsförstcr zn Stein bei diesjähriger Vercisnng der Dominicalwalduugcn N. zu wiederholtem male erhobenen Ucbertretuugcu der a. h. Forstgcsctze in I000 zn untersuchen. Da der Herr Gutsinhaber zu gleicher Zeit uud unter der uämlichcu Gcschäftszahl vou dieser krcisämtlichcn Verfüguug verständigt wllrden, so werden Sie hicmit augewicscn, zu der am 12. und 13. d. statthabenden Besichtigung besagter Waldflächen zn erscheinen. Dcr Feuilletonist möchte diesen Moment nicht vor-übergclicn lassen, ohne an ciuc Idee zu criuuern, die uus unlängst ein geistvoller Klinstfrcuud, selbst sehr eifriger Sammler uud Verehrer alter Bilder, welcher deren eine hübsche Zahl in seinem freundlichen Landsitze verwahrt, aussprach: Es gibt so viel Schöucs heimischer und fremder, deutscher uud italienischer Knust in uuse-rcm Laude, obwohl natürlich zerstreut nnd vielleicht thcil-wcisc mißachtet uud verderbend, daß wir wohl ciumal in dieser Zcit dcr Ausstellungen auch ciue Ausstellung von Bildwerken veranstalten könnten, welche nicht nur allgcmciu künstlerisches, sondern auch speciell ein bedeutendes vaterländisch-historisches Interesse erwecke» köuu-teu. Mögeu diese Worte bei den vielen kunstsinnigen LaudSleutcn, Küustlcrn und Kuustfrcuudcn auf furchtbaren Boden fallen! Und wenn sie auch nicht allsoglcich Früchte tragen, wenn nur dcr Wiud das Saatkorn nicht verweht. Seit dcr Feuilletonist das Lob deS Frühlings gc-snngcn, dieser Flittcrwochen der Natur, in dcucn alles eitel Wounc nud Verheißung ist, haben die Bäume geblüht, haben dic Blätter ihren ersten frischcu Schmelz in dcr sommerlichcu Dürre fast ciugcbüßt, uud währcud ich dies schreibe, hüllt sich der bisher uuvcräudcrlich blaue Himmel in ciueu grauen Wolkeuschlcicr, kühle Lüfte durchfröstclu uns uud dic Maifcste, mit welchen unsere Restaurants uud Brauer dcm Wonncmouat verspätete Huldignugcu darbrachte,:, erscheinen uns als eiu arger Anachronismus. Währcud die durstige Welt auf die Eröffuuug dcr heimischen Vicrqucllc bei Lcopoldsruhe harrt, bietet nuS das idylischc Rascubüchcl direct uon Schreiner in Graz, ciu allen Vicrtriulcru classischer Name, bezogcucS Bicr, nnd selbst Roscnbach, die sonst so exclusive Motkaguelle, das Rcudezvuus der clcgauteu Welt uud der fruchtbarste Stapelplatz von Stadtncuigkcitcn, hat sich cmaucipnt, es versteht sciuc Zeit und bietet uus uicht nnr Tassen, sondern auch — Krügel. Beiläufig gcsagt, habeu wir in dcr letzten Gcmcindcrathssi^iiug, welche sich so stürmisch um die Eimcntiruugsgcbührcu bewegte uud iu welcher ciu gewichtiges Mitglied mit Erfolg für die Interessen seines Standes kämpfte, nichts über die wichtige Frage vernommen, ob das Krügcl durch das Eimeutinmgsgcsrtz ciu legitimes Dasein erhalten, ob es cimcntirt wcrdcu soll, mit oder ohne Eiurcchuuug dcs Schaumes, odcr ob cs als Erfindung der Nenzeit dcr alten, soliden Einlheilnng weichen soll, die allen Anforderungen Maß trägt, sich daher mit dcm Krügelsyslcmc uicht vereinbaren kann? Doch, anf welche materielle Abwege ist dcr kuust-schwärmende Fcuilletouist gerathen, dcutt wohl die freuud-lichc Leserin. Ich fühle selbst die Wahrheit dieses Vor-wurfcs, aber mciu Krügclcxcurs erzeugt eine Ideenvcr-binduug, mit welcher gewiß viele uuscrcr schönen Leser-inueu einverstanden sein wcrdcu. Bci dcm Worte: Bier denken wir an M annsburg, uud das Wort Mauus-burg wird immer mit dcr Erinnerung an die letzte Maifahrt deS Turnvereins verknüpft fein, welche, dnrch einen Kranz schöner Damen verherrlicht, einen glänzeudcu Abschnitt iu dcu Auualeu dcs wackercu Vereins bildet. Der materielle Genuß war durch den feineren, dcu Cultus des Schoucu, übcrtroffeu. Solche Erinnerungen kaun aber keine Zcit zerstören, sie bleiben immer frisch uud uuverwclklich. Uud so glaube ich wenigstens zum Schlüsse dcs Beifalls meiner frenndlichcu Leserinnen sicher zn sein. , Ueber den richtigen Erhalt dieser Weisung wird die Empfangsbestätigung erwartet. Michclstcttcu, am 11. October 1820. Zarnba m p., Krcisforstcommissär." Dieser Act ist ein Beweis, daß die Waldämter ihre Aufgabe erkannt uud ihre Aufmerksamkeit auf die wahrcu Puuktc gclcukt habcu. Nicht die Wirthschaftsführung selbst, wohl aber die Eoutrole über dieselbe gehörte diesen Forstämteru zu; daß für sie die Pflicht zu ciuer solchcu bestand, ist aus dcm Wortlaute dcs tz 16 zu ersehen, denn dic Sicherung dcs Holzbcdarfcs für die Znkuuft sollte rücksichtlich allcr Eousumeuten ciuc Sorge dcr Krciswaldämtcr sein. Von Ucbergriffcn im nachhaltigen Etat mußtcu sich also die Orgauc iu Kenntniß setzen, zu diesem Vchufe aber iu Wisscuschaft über die Nachhaltscrträguissc dcr ihrer Obsorge auvcrlrautcn Forste sciu. Diese Aufgabe war ciuc gewichtige, ihr vollkommen gerecht zu werden, dürfte den Krciswaldämtcrn wohl lanm gcluugeu sein; cs war dic Zeit dcs Wirkens dazu ciuc zu kurze, die Aulage cincö verläßlichen Forstctat - Katasters kouute in dieser Spanne Zeit nicht durchgeführt wcrdcu. Eiue solche aber wärc, hätte dic obige Verfügung wirtlich fruchtbar wcrdcu sollcu, unnmgänglich nothwendig gcwcfeu. Aber schou die Bcfngniß selbst zu ciucr derartigen Eoutrole war ciuc gewiß sehr ersprießliche Einrichtung, weil sie denn doch die Handhabe znr Abstellung jeder auffallcudcrcn Uebcrhauuug uud damit zur Vcrhiudcruug riucr nur mit der Gegenwart rechnenden Waldqc« bahruug bot. Oesterreich. Szolnok, 14. Mai. (Dcb.) Gcstcru hat hier die Neuwahl dcs Laudtagsdcputirtcu für dcu Wahlbezirk Szoluok stattgefunden, nachden dcr frühere Dcpntirtc Graf Szapary Gyula znm Obergcspan des Hcvcs-Szolnolcr Eomitatcs eruauut wordcu war uud iu'Folge dcsscu seiu Äiandat im Landtage niederlegen mußte. Gewählt wurde mit Majorität Scher Nicolaus, ein junger, iu dcr Umgebung reich begüterter Gutsbesitzer, Deakist vom reinstell Wasser. — Leider fehlte cs bci diesen Gc< legcnheitcn auch an kleinen Wahlexcessen nicht. Sonntag haben sich die gegnerischen Wählerparteicn begegnet, es kam zu einer Schlägerei, bci welcher der ciueu Partei die Fahuc zcrrisseu wlirdc uud mehrere Mcuschcu schwere Verlctzuugeu erhielten. Mau sprach sogar von zwei Todten uud vielen Verwnudctcn. Thatsache ist, daß die Pandnrcn cilcrgisch einschreiten mußten, um dcm Exceß ein Ende zu machcu. — Gesteru wüthete ciu solcher Oreau, daß auf der Theiß welche noch immer steigt, ciuc Mühle vom Wiudc wcggcrisfeu uud buchstäblich zertrümmert ninrdc. Dcr Wind war so warm, dah die zarten Blätter au den Vaumwipfclu gauz verdorrteu. Uusland. Hamburg, 16. Vtai. Iu dcr gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde die norddeutsche Vuudcs-vcrfassuug mit 137 Stimmcu gcgcll 1 Stimme au gcuo in m e n. Dcr Alltrag Halbcu's, wegen dcr in dcr hamburg'schcu uild uorddclltscheu Verfassung vor-kommcndcn Verschiedenheiten eine uuvcrzüglichc Revision dcr ersteren vorzunehmen lind hiczn eine gemischte Vor-bcrathuugsocmmission sofort niederzusetzen, wurdc mit 72 gegcu li^ Stiuimell abgelehnt. Florenz, I'i. Mai. Die Kaiserin dcr Franzosen soll, wie dcr „G. di Venezia" geschrieben wird, die Königin von Portugal bcwogeu haben, in ihrer Gesell» schaft eine Pilgerfahrt uach Rom zn unternehmen. Piusl.X. war bekanntlich Pathe dcr Königin. - Das Kricgsiui-uisterinm hat bcschlosscu, die Niilitarmusikbanden anfzu» heben. — Dcr „K. Z." wird vou hicr geschrieben: Dcr Köuig hat ciuc Eiuladuug dcs Kaisers bclommeu zur Reisc uach Paris. Victor Emauuel wird ili Paris mit dem Kaiser von Oesterreich znsamnientreffcn. — Dic „Opin." vernimmt, das Mariuemiuislerium gehe mit dcm Plauc uiu, ciucn bcdcuteudcu Theil dcs Flottcu-lunterials zu ucräußeru, iudem daöfclbc durch dic ncueu grinidlichcu Acubcrungcn im Kriegsmariucwcscu un-brauchbar geworden und uur ciuc Mcugc Geld an Er-haltungs» llnd Ausbcsscruugslostcu verschlinge. — Die Luxemburger habcu ihre Antipathien gegen Preußen in ciuem muthwilligcu Au< griff auf Wehrlofe zu crkcunen gegeben, die die Rcun'cher Brücke überschreiten wollten. Da dcr Erawall mögli-chcrwcisc politische Folgcu uach sich zichcu könnte, so lassen wir die Erzähluug dcs Vorganges nach dcr „Tr.Z-" hicr vollständig folgen. Dcr „Tr. Ztg." wird vom 8. Htai geschricbcu: „Dcr gestrige Ncmichcr Vtarkt bot gegcu Abeud das Bild ciuer grohcu Schlacht, die mtt einigem Blutvergießen cudigte. ^>chou am Solmabcnd den 4. Mai begannen anf der Luxemburger Seite d»c Vcxatioucu preußischer Uulcrlhancu dadurch, daß l»an Personen, dic iu Rcmich überall idcutificirt siud, dcu Paß abforderte, uud einen Preußen, obgleich er Mi/us die Anwesenheit cineS lnrcmbnrgischcn Äürgcrmclstno berief, verhaften wollte, weil rr dic Brücke übcrsclirmc halte ohne Paß. Montag Abend begann der Strett " dein 5-)ause ciucö Wundarztes in Rcmich. Dlc P" ' ßcu zogcn sich, da der Streit durch Schimpfrcde» "U! 749 Bismarck u. s. w. begauu, zurück. Eiu gewisser G. v. V. schritt friedlich übcr dic Vriickc, sein lOjährigcö Kind an der Hand; dicö>citc! augclounucu, übci'ficlcu ihn die Lilj,cmburgcr mit dem Rufc: „Auf ihn, der ist ein Preuße!" M. und Cr. schlusscn dem Manne lnit ciucm Iustruiucut zwei licdeutcudc Wnudcn in den Schädel, daß derselbe zusammcusaul und durch den herbeigerufenen Arzt auS Perl mußte verbunden uud die Wunden zngcnäht wer»-den. Als die diesseits befindlichen Preußen dieseö sahen, wolltcu dieselben helfcu; aber die beiden Anführer gcbcr» beten sich nicht mehr wie Menschen, uud es entspann sich ein allgemeiner Kampf. Von ciucm Mauuc anö Ncmich hatte man Iutcrvcutiou erwarten dürfen, aber derselbe schritt crmuutcrud au der Spitze ciucr Colouuc dieser Aufrührer über die Brücke und warf eigenhändig zum Scandalc allerAuwcscudcu die ersten Steine auf diePrcußcu und lämpftc mit, bis auch er ucrwuudct sich zurückziehen mußte. Dem dort anwesenden preußischen Gcudarmcu giug cs uicht viel besser, er bekam erhebliche Stciuwürfe. Eiu Nemichcr Gcudarm, derselbe, welcher Sonnabend die Paßvexation untcrnomuicn hatte, fiel wie leblos uutcr den Schlägen seiner eigenen Mitbrüdcr zusammen, uud iu ciucr halben Stunde bethciligtcu sich uugcfähr W00 Mcuschcu au dem unerhörten Krawall. Erst um i) Uhr Abends endigte der Streit, als beide Theile sich er« mattet hatten. Viele Menschen haben tiefe Kopfwnndcu davongetragen, und es war wirklich schauderhaft zu scheu, wie sich die angctruukcucu Prcußcufrcsscr zuletzt au ssraueu nud Kindern vcrgriffeu, um ihre ^nst des Kampfes zu kühlcu. Hoffcutlich wird die Behörde gc< gcu ciuc su kolossale Schmach, die dazu uutcr Verletzung der Orcuzc stattfand, anf das strcugste ciuschrcitcu, soust köuute kein Landsmanu mehr ohuc Lebensgefahr ferner iu das Gebiet der Ncmichcr Brücke trctcu. Wie unr hören, siud bis jetzt diesseits 17 Pcrsoucu als au starlcu Koftfwuudcu leidcud ermittelt." AuS Mexiro briugt die „Wr. Abdftst." nach-slcheude Corrcspoudcuzcu: Aus der »avanuah, 18. April. Das Gerücht, daß der Kaiser in der Hauptstadt ^>terico'ö sei, erhält sich, ohuc jedoch authentische Bestätigung ^n erhalten, llrber den Fall Plicbla's liegen jetzt ansführliche Telails vor, Er hat am ^!. d. M. nach hartnäcligcin Kampfe stlNtgcfnnde», in welchem Sieger uud Be« siegle in gleicher Weise nnpveidrntige Beweise von Tapferkeit uud Anedaner gaben. Eiu blutigeres Fechten soll uic zuvor iu Vtcrico staltgesuuden haben imd man gibt die Zahl dcr beiderseits Gefallenen auf 3000 au. Die Belagerer waren 10.000 Mam, start, dcneu die Vertheidiger mir 4000 Maun entgegensetzen loiinleii, 29 Ossicierc wurden erecutirt und nach einer barbarischen Schläch-ttrei seilenö der Sieger der Vcvu'lkrrnng ciu Zwangsalllchcn per 1>>.0<)0 Dollars auferlegt. General Viaranez war an der Spitze von 6000 Ma»n der Garnison von Pucbla zu Hilfe geeilt und etN'a 24 Stunden vor der Einnahme des so hart bedrängten Platzes in Apl^ac», ungefähr ^»> englische Meilen von Pnebla rnlfernt, angekommen. Dia; schickte ihui sofort ft000 Mann rn!-gegen-, ol> ciu Zusammenstoft slnllciesiiilden, und welche Resultate er gehabt, war alli 6. noch nicht uelainit. In Veracruz machte die Meldung von dem Falle Pnebla'S einen liefen Eindruck. Der Slurm nnf diese Stadt war gleichzeitig von l3 Eolonnril zu »i< 0 Mann unlcrnommeu worden Die Slürmcndcu zählten doppelt so viele Todte als die Belagerten, 2000 zn 1000. Von einem 400 Man starken, anf der Plaza in Pucbla formirtcn Carrc lain auch nicht ein Mann mit dem Leben davon. In der nach der Einiiahmc erfolgten Metzelei sollen nach einem andern ans sehr glaubwürdiger Quelle stammenden Berichte nicht weniger als 63 Opfer vom llnterlientcnant auswärts gefallen sein, darunter die Generale Qnijano und Trnjeque. 140 Officiere, die sich nach den Höhen von Guadalupe nnd ^,'oreto znritclgczogen halten, capi-tulirten, nin am ^ebeu bleiben zn können Von Pucbla an« wnrde Palomino mit zwei Morscrbatieriln zur Beschießung vou Veracruz entsendet nnd die dortige imperialistische Garnison zur Ncbcrgabe aufgefordert Iu Vrracrn; besorgle man, daß die Stadt durch Verrath in die Gewalt dcr Iuaristcn fallen würde. Mit Ausnahme von Mehl »raren anch die Prouiantuorrälhc daselbst bcdcnl «end geschmolzen. Die österreichische Fregatte „Dandolo" verließ Veracruz am 1»». d, M. Ans Merida wnd vom 4. d, M. gemeldet : Der kaiserliche Kommissär hat die Provinz Iucatan in Be-lagrrungsstand erklärt. In Teco hat ein siir die Imperialisten unglückliches Gefecht statlgefnndeii. Ihr Commandant, Rio«, blieb anf dem Platte. Anch nnter Diaconis, der sein Eoluma>,do niederlegte, zogen die Imperialisten in Misiqnichc den Kürzere»; daöselbr widerfuhr ihnen in Eoncal nnler Padilla, Das imftcra^ llstischr Fahrzeug „Industria" wurde genonunen nnd sein Commandant Gio erschossen, das Schiff selbst, das nnter amerilani-schcr Flagge nach Sisal gelang! war, nach Campechc gebracht. Noch zwei Schiffe der lleinen unperialistischen Flotte, „Merida" lind „Moöqnito", wurden ebenfalls angegriffen. In der Stadt Merida haben sich die Imperialisten concentrirt. Isamal wnrde von dem Nepnblicancr Zepeda genommen nnd mit schweren Con-tnlintionen belegt. Es findet eine massenhafte Auswanderung statt. Veracrllj, 1A. April. Die polilischen Zustände Mexico'S haben sich i» letzter Zeit nicht wcscullich geändert. Wenigstens wurde hier liine ?lendsrung bclanut. Ueber die Bewegungen dcS «m,era c,vclll>rr» unzählige Gerüchte; aller Wahrscheinlichteit nach ^ . ^ 'lbe Fiebcr lichtet bedculeudc Verheerungen a», Aber auch dir Bewa/rer haben vom Hnngcr und der Senchc viel zu leiden. Da« Kauonenbol „Tobasco" ist vor dem Fort San Juan und unter dem Schutze »einer Kcmo»e>i vor Auler gegangen, ! Hagesueuistlieiten. ! — (Aus Wicu.) Am Ticnstag fand dic 30. Gc-! ^ nelllluclsammluug dci Gartculiaugesellschast und zugleich die Vertheiluug der auö Aulaß der Ichteu Ausstellung verliehenen , Prcise durch den Protector der Gesellschaft Se. tais. Hoheit ^Erzherzog Karl Ludwig statt. Es gclcmgteu 10? ^Medaillen (goldene, silberne und Vermeil), ferner 10 Stück Loui^d'or, vom König von Hannover gespendet, und 100 ^ Stücl Tucatcu in Gold au von Privaten ausgesclzlcn Preisen !zur Veitbcilung. — Aei den Befestigungsarbeiten sind circa ^ 500 Mann der ehemaligen mcricanischcu Freiwilligen beschäftigt, deucn auf diese Weise cin ehrlicher Lrwerd ermdg» licht ist. — Die Ncnoviruugsnrbeiteu im Abgeordnetenhause ^ jollen bis Samslag beeudet sein. Es sind die Abgeordneten» !büule für 237 Plätze adovlirt uud ist uameullich auch für größere Acauemlichleit der Zugänge zu den Sitzen geforgt. — Die Demolilung uud Neguliruug der sogenannten Schotlcnbastci wird von der Sladtenveilerungscomnülsion mit allem Eifer betrieben. Ursache zu der längst gewünschten Negulilung dieses StaditlieilcZ war der als nothwendig sich ergebende Neubau deö sogenannten Negelhauses, das wie eine Citadelle die ganze Umgebung beherrscht. Nebst der CiladcUe sollen abcr auch noch >,N kleinere Hüuöchcn, welche der Scholtenbastci nichlö weniger alb zur Zierde gercichcn, dem Verschwinden gcweiht scin. — Der Wcisseisland betrug am 15. im Canale 7 Schuh 8 Zoll über Null, ist daher um 5 Zoll seit 14. gestiegen. — Tie Bescher von Ville-giaturcn zeigen heuer siöhlichclc Gesichter, als voriges Jahr, denn in dcn Ortschaften ,,5^ M^,, jft der größte Th.il der Sommerwohnungen vcnnielhct uild auch in dcn entfernteren Orten steigt die Nachsinge. — (Unglück durch (Nementa l creigu isse.) Die Gewitter der letzten Tage haben iu Mähren, namentlich in der Umgebung vou Brunn große Vc>hclrungcn angerichtet. Die Gegend vou Scdabschih, Woilowi'k und Siro-wil; wurde von einem fürchterlichen Hagel und Wolkenbruch verheerte. Der Hagel zerschmetterte die Wintersaat und ichlug die in schönster Blillhe stehenden Bäume gauz kahl. Zum Glücke war die Ausdehnung des Hagelwetters eine nur geringe. In Sirowilj wurde cin Bauer, der beim osfeueu Fenskr hcrauösah, vom Alihe getroffen und blicb sogleich todt. — Am 10. 0. M. entluden sicb in Steiermarl mehrere heftig- Gewitter. Namentlich wuiden, wie das „O. Tgbl." belichtet, die Gcnttiudcu Staug, Ticfenbach, Oivgraben, Habcgg, Oberlam, Unterlam, Weinberg und Hohenbruck im illaab'Thale von dem sürchtcllichslcn Hagelwetter getroffen. Die Schlossen sielen durch cine Vier» telstunde in noch nie gesehener Dichte uud eincr Größe von Gätisccieru bis zu Cisklnmpen von einer Faust. Nicht nur die Getreide-, sondern auch die Wcinsrchsung dieser Gemein« dcn ist vernichtet. Im benachbarten Ungarn hat oicfcS Gc» Witter seine ganze Wulb cntslsselt und ebenso die Bewohner ihrer augchofften Fechsuna. beraubt. Locales. — (Zu den Gemeiudewablen.) Das burger-liche Wahlconu't« veröffentlicht nachstehenden Ausruf.' „An die l'> l. Herren Wähler ver Landeshaupt» stadt Laibach! Anlaßlich der bevorstehenden Gemeinde-ralhs'Neuwahlen trilt das bürgerliche Wahlcomit^ wicdcr vor Sie, um Ihnen jene Candidatcn anzuempfehlen, welche es Ihres Vertrauens würdig hält. Das Wahlcomw' schlägt Ihucn, ohne Rücksicht auf Parteislellung, Männer vor, welche in ihrer bisherigen öffentlichen Thätigkeit die Bürgichast geben, das sie daö Interesse der Commune zu wahren uud zu befördern bereit sind. Wählen Sie also einig nach diesem Vorschlage und belheiligln Sie sich recht zahlreich an den Wahlen! Candidatenliste für dcn III. Wahllölpcr (Wahl> tag der 23. Mai), die Herren: Dr. (5. H. Costa, biöbeii-ger Bürgermeister: V. L. Zupan, Handelsmann uud Präsident der Handel^lammc,-. — Für den II. WalMrpcr (Wahltag der 25. Mai) die Herren: Andreas Malitsch, Ncalilätcnbcsitzcr: Dr. Anton Schöppl, l. k. Regieiungs-ralh: Matthäus Schreiner, Hausbesijzcr und Gültler: Joses Zupan, Tomherr uud Tompfarrcr: Dr. Josef Zupan, Hof- und Gerichtsadvocat. — Für den I. Wahl-torper (Wahllag der 28. Mai) die Herren: Dr. Johann Ahacic, Nealitätenbcsilzer! .ssarl Holz er, Ncalitätel,« besitzer und Handelsmann: Dr. Vcnlh. Zupancc, l. l. Notar: Gustav Tunnies, Zimmenneister und Ncalitätcn' bescher: Dr. Leo Voncina, Consistorialrath und Professor. Laibach, am 11. Mai 18L7." — (Fest schießen.) Zur Feier der Auluuft des hoch« wohlgcborncn Herrn Landcö «Präsidenten Conrad v. Eybes-fcld findet am 19. und 20. d. M. am hiesigen l. t, pno. Schicßstande ein Festschießcn auf steheudc Scheiben stall. Die werthvolleu Beste spendcle der bohe Protector der Nohr-schahen-Gesellfchaft, Ee. laiserl. Hoheit der durchlauchtigste Heir Erzherzog Ernst. Der Herr Landcscbes wird am INten um 3 Uhr Nachmittags vou deu Schützen festlich empfaugen werden. — (Der hiesigen 3l 0 h rschü tz en . G esell« schaft) wurde die Ehre zu Theil, von dem lobl. Ofsicier?»' corps der Garnison zu dcm jeden Samstag um 3 Uhr be« ginnenden Ossicicrs; nebst einem dem Horste entnommenen Ei dieser seltenen Adlerart vorgewiesen und Einiges über die Natnrgeschichte des Vogels vorgebracht. Das (templar wurde in der vorigen Woche in der Sonncqger Waldung, wo es eine Tanne, auf der sich der Adlerhorst befand, umkreiste, erlegt und vom Herrn Grafen Josef Auerspcrg dem Muscum eingesendet. Der Ma« gen des Vogels war voll gefüllt mit Blindschleichen nebst einer großen grünen Eidechse. Da dic Thalsache noch nicht constatirt ist, ob sich die Nahrung des Schlangen» adlers nur auf unschädliche Reptilien beschränke, oder ob er auch Giftschlangen verzehre, so wäre zur allseitigen Auf« llürung dcr Lebensweise dieses Vogels zu wünschen, das; bei desseu Erlegung vou Iagdfreunoeu jedesmal auch auf den Mageninhalt Nückncht genommen werde. Das Iingeweide des erlegten Eremplars lieferte auch drei interessante Arten von Enlozoen, nämlich den gegliederten Bandwurm 'l'iu'ül'u I><>,'lü!!! (^xl>, den geschwänzten Krazer ^ liiix.l l^nol»,» <^l!li! /,'<^i'j>; «5:>!ml> der tertiären Meeresablagerung in der Kaolinschichte im Tschernagrabcn, durch welche Leitschnecke sich jene Schichte — nach Angabe des berühmten österreichischen Geologen Professor Sueh — als identisch mit den Ober« burger Schichten in Steiermarl und mit jenen von Pol« schitza in Overtrain darstellen, welche sämmtlich dem oligo« cenen Horizonte angehören. Von eigenthümlichem Aussehen sind die auf dem Sälen« berge gefundeneu, mannigfaltig in einander gewundenen wurm« Änlichen Stcinconcretionen, die man auch von anderen ter» tiären Localitäten tennt, und in dcr Schweiz mit dem Na» men Wurm st eine bezeichnet. Dieselben haben sich nach den neueren Forschungen alö die verhärtete Aussüllungsmasse von Sand und Schlamm in den Bohrgängcn einer Bohr« Muschel herausgestellt, die in ihrer Lebensweise übereinstim» ' mend mit dem in dcn jetzigen Meeren lebenden Pfahlwurme ^ !<>!-(>. Ztg." Nr. 107.) Mnsealcnstos Herr Deschmann zeigte eine Suite llei» ner silberner Venezianer Münzen, sogenannter Soldini ans dem 14. Jahrhunderte, der Dogen Andreas Dandolo, Jod. Gradonigo, Ioh. Delphino; dann Paduaner Münzen aus jener Epoche: ferner Görzer Münzen von Mainhard lll. ^ 1258), welche sämmtlich bei Materia im Küstenländischcn in großer Anzahl aufgefunden wurden, und die vom Finder den Freunden der Numismatik um sehr billige Preise zur Auswahl angeboten werden. Bei dieser Gelegenheit gelangte das Mns.nm in den Vrsitz zweier bisher in seiner Münzsammlung noch nicht ver» tretener numismatischer Raritäten, nämlich zweier in der Präge abweichenden Soldini deö an, 17. April 1355 wegen Hochvcrralhes in Venedig enthaupteten Tugcn Marino F a l i e r o. Schlieblich wurde ein von Herrn Dr. Uranit eingesendeter Morser aus Serpentin, ähnlich den in den Apo« theken gebräuchlichen, vorgewiesen, der bei Fundirung seines Hauses an der Schusterbrücke gefunden wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde bemerkt, das, die Vertie-smigsarbeiten des Laibachflusscs reichliche Funde von alter« tbümlichen Gegenständen, die für die Geschichte Laibachs von Bedeutung sind, in Aussicht stellen, und dah deren geeig» netstc Widmung wohl jene für daS Landesmnseum wäre, wo auch die unter dem Bürgermeister Hradccly bei der seinerzcitigen Negulirung des Flußbettes der Laibach und dem Baue der Franzcnsbrücke gemachten und von diesem sorg» fältig gesammelten Funde abgesondert in tinem eigenen Kasten bewahrt werden. ______________________ Neueste Post. Aus Norddcutschland werden dem „N, Frdbl." unterm 15. d. M. umfassende Krieg srüst n n gen Preußens gemeldet: Ausrüstung der Festungen, definitive Formirung der ^andwehrdataillouc in den Aczirfen dcö 51., 10., 11. Armcccorps, Einberufung der Reservisten in Hannover :c. Es sollen nur mehr 11 Tage erforderlich'sein, um dic preußische Armee auf deu uoll« ständigen Kriegsfuß zu briugcu. Die „Tr. Ztg." schreibt: Uurichtigcn Mittheilungen in Wiener Blättern gegenüber bemerken wir, daß das oor dem Hause des Hern. Dr. u. Ecrinzi crftlo- dirte Projcctil keine Orsinibombc, sondcru ciuc unbedeu« tcude, aus ciucr Vlcchkugel verfertigte, mit ctwaS Draht umflochtene Petarde war. Verletzt wurde Niemand. Dic an einigen Bäumen und Häusern längs des Wo gcS nach!dem Voschclto angehefteten gedruckten Zcttcl-chcn warcu offenbar aus dem Vcnctiauischcn importirt uud hatten die bei dem Plebiscit im Gebrauch gewesene Form.____________ Telegramme. (Original-Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, l8. Mai. Heine Majestät der Kaiser werden heute hier erwartet. Die Gr-öffnungösitzunss beider Häuser des Neichs» ratheS ist auf den HO., die feierliche (Sröffnunss aber auf deu V» d. M. festgesetzt. Der Proceft Miihlfeld wurde niedergeschlagen. (Betrifft die Ehrcnbclcidigungsklagc des k. t. Haupt-manus Ilcsch, der den Baron Vadcnfcld in Wien wegen Aufwieglung arretiren ließ. Der gedachte Hanpt» mann hatte sich dnrch einige von Dr. Mühlfcld als Vertheidiger dcö Ersteren gemachte Bcmcrtuugcu gekränkt gefühlt. Die Redaction.) Pest, 17. Mai. (Tr. Ztg.) Das heutige NmtS-blatt meldet: Eine kaiscrl. Entschließung vom Id. d. setzt znr Wahruug der religiösen Ruhe der Protestanten die Protestantcnpatcntc snmint deu dazu gehörigen Ver-orduuugcu außer Wirksamkeit. Berlin, Ki. Mai. Die „Prou. Corrcsp." schreibt: Die Umstände, uuter denen das freundliche Eiuvcruchmcn zwischen Frankreich nnd Preußen gesichert ist, enthalten die Bürgschaft für den beiderseitigen ernsten Willen zn einer aufrichtigcu Friedenspolitik. Die Friedenspolitik erhält eine neue Weihe durch die Besuche des Königs nnd der mächtigsten Fürsten (5nropa's gelegentlich der Weltausstellung. Die Verkündigung der Bnndcövcrsas« snng dürfte biö Ende Iuui erfolgcu. Die Konferenz» ucrhaudluugeu sind dis auf die Auswechslung der Nati» ficationen beendet. Die Nachricht über weitere Vcrhand» lungen aller oder einzelner Mächte ist irrthümlich. Die Natificationcn erfolgen vermuthlich vor der oierwöchent-lichen Frist. Londun, 16. Mai. Der „Globe" schreibt: England nrgire vermittelst freundlicher Mitthciluugcu die coustitntionellen Mächte, besonders Preußen nnd Frankreich, zu einer allgemeinen Entwaffnung. St. "Petersburg, 10. Mai. (Abends.) Kauo« uenschüssc verkünden die stattgefunden«: Verlobung der Großfürstin Olga mit dem Könige von Griechenland. St. Petersburg, 16. Mai. Der König von Griechenland wnrdc zum Ehcf des ersten Ncwskischcn Infantcricirgimcuts cruauut. — Man will wissen, cs sei ein Athen, 14. Mai, datirtcs Telegramm eingetroffen, welches meldet, Omcr Pafcha sei uach eiucin dreitägigen Kampfe geschlagen worden. Telegraphische Wechselconrsc vom 17. Mai. 5pcrc. MetaNianeS 60. — 5perc. Mclalliqncs mit Mai- unb November-Binsen 62.40. —5pcrc. National Anlchcn 70.40, .-Vanl» actirn 72«,"— Crcditacticn 180.80. — 1860er Ttanlscmlchen 8«. — Silber 125. — London 127.25. — K. l, Dncaten 0. chej'chästs-Zeitung. Ilatioualbauk. Der letzte Woäicnanewciö dcr National, bmit zeigt gegen die Vorwoche folgende Berändcrnngen: Der Banlnotennmlanf (239,532.670sl.)verminderte sich nin5,100.930 sl,, die Schuld de« Staate« (31 Millionen) nm 5 Millionen Gulden, der Eöcompte (31,460.060) nm 1,760.060 sl, n„d der Lombard ^26,4l8.0ü<>) fl.) nm 97.200 ft. Dagegen uermchrtln sich die im Besitze der Bank befindlichen Slaat^noten (6,347,519 ft.) um 1,72'.^'76 fl,; dcr Melallschatz (103,767.892 sl) nahm nin 6 sl, ab; die iu Metall zahlbaren Wechsel (44,416 692 fl.) vermehrten sich um :4.l<>6. Vcsterreichische Wci»e. Einem Berichte deö „N. Frdbl." zufolge ist jetzt in, Weingrschliftc nnr geringer Verlehr nnd sind meist nnr ordinäre Sorten gesuch!. Tic Winzer leben in der Hoffnung auf ein gutes Weinjahr, indem der Weinstock schöne Triebe zeigt mid die Gefahr eines Frostes vorüber ist. Die Preise erhalten sich fortwährend hoch ; Prima-Weine kosten in de» ungarischen Weiudislrictcn, anf welche der Vedarf hener insb^ sondere angewiesen ist, fl. 7 bis fl. ?1 per niederüsterreichischeil Eimer. Wie anö England gemeldet wird, ist die Einfnhr nnd der Bcrbranch von österreichischen Weinen dort un Steigen l>e^ griffen. Ungarischer Wein, besonders Ofi^r und Karlowitzer Rothwein, wird seit der Weltausstellung im Jahre 1862 in größeren Quantitäten eingeführt nnd sowohl für den lüniglichen Haushalt nnd das Parlament, alö für Club- nnd Privathänser regelmäßig geliefert. Auch rother Vöölaiur ist beliebt nnd wird dem französischen Burgunder häufig vorgezogen. Desgleichen Vöslaner Schaumwein, der unter dem Namen „Perle von ^llölau" oder „österreichischer Champagner in den Handel lommt Unsere Weine sind an Originalität den französischen Weinen mindestens ebenbürtig, und dies wird uou den englischen Fachmänm'rn auch anerkannt, »amcnllich von den Aerzten, welche unser Product für gesünder halten als das französische. Da der Weinconsum England« seit 1861, wo der Einfuhrzoll herabgesetzt wurde, iu fortwährendem Steigen begriffen ist, so ließe sich dort ein reiches Nb-^ satzgedict erobern, fallö die französische Concnrrenz besiegt werden , lönnle, Frankreich hat seinen WeincMrt seit 1861 mehr alö vervierfacht, nnd die früher in England so beliebten Portweine mehr nnd mehr verdrängt. Allein, iim dem französischen Weine Lon-cnrrcnz zn machen, müßten unsere Wcinprodncenten vor allein den Geschmack des englischen Käufers studircn; hierin liegl cl'cn die Hlliiptstärle der Franzosen. Die vielfachen Verbcssernngs- nnd , Aiivflaiizungoversnche unserer Winzer sind recht lobenswert!), unr wäre zn wilnschen, daß dieselben stets mit Rücksicht auf die Ver-laufssähigleit des Productes nnternoininen würden. Slatt der . Anbanvrrsnchc mit Rhein- und Aurglinderrcbcu, welche am Ende .in dem fremde» Vodcn doch nicht gedeihen, dürfte rö wichtiger sein, dem Producte der inländischen Rebe jene Behandlung an» gedeihen z» lassen, dnrch welche dessen natürliche Vorzüge im Welthandel znr Gellniig gebracht ,verden könnten, Verstorbene. Den 11. Mai, Dem Johann Trontel, Landmann, sein Kind Johann, alt 2'/, Jahre, im Elisabclh'Kindersvital am Eite-rnngsfiebcr. — Maria Vallazar, Taglöhnerögatli», alt 62 Jahre, im Eivilsvital an der Apoplexie. - Maria Koäat, Taglöhucrs-wcib, alt 56 Jahre, ins Civilspital sterbend überbracht. Den 13. Mai. Dem Herrn Johann Turl, Fialer nnd Hausbesitzer, sein Kind Franz, alt 3 V, Monate, iu der St, Peters-uorstadt Nr. 36, an Fraisen. Den 14. Mai. Maria Richar, Inwohncrslochtcr, alt 27 Jahre, im Eiuilspital an der Entlrästnng. Den 15). Mai. Dem Josef Janeschitz, k. l, AmlSdiener, sein Kind Iosefa, alt 4 Jahre nnd 2 Monate, in der Stadt Nr. 134, am Cronp. — Johann Pischfm', Taglöhner, all 57 Jahre, im Eiuiispital an der Uebersetzung deö Kranlheitsstoffcö. Den 1 6, M a i. Johann Wrlikosch, Schneider, alt 35 Jahre, im Eivilspital an der Entmischung der Säfte. — Anton Svaniit, Abschirder, alt 41 Jahre, im Ciuilsvitnl an der^'nngcn-lählnung. — Dem Herrn Georg Jancschitz, Gastgeber, seine Gattin Agnes, alt 3? Jahre, in der Stadt Nr. 134, am Typhus. Angekommene Fremde. Am 16. Mai. Stadt Wien. Die Herren: Knopp, Agent, nnd Vöhm, Fa-bricanl, von Ärünu. — Pour, Actuar, vuu Neisuiz — Prasuil, von Großlaschitz. — Schüffl, von Saaz, Gleftliailt. Die Herren: Graf kichtenberg, Hrrrschaslilbes,, voil Praprczhhof — Jeliiiek, l. l. Äeainter,' von Knttenbcrg, Zolleric, voll Sissek, — Rahm, Kaufm., von Bonn. — Macim, l. f. Aeamter, von Seisenberg, — Hadjecourla, Rentier, von Paris. -- Nelimann, Kaufm, von Graz. — Scheid, Juwelier, nnd Wcsse, l. l. Oberarzt, vau Wien. -- Legaschofski, l. t. Geometer, von Kaschan — Popovic, l. t, Regimentscapla», von Fiume, Frau v, Vaumayer, Private, von Leoben Mohren. Herr Knirsberg, Handelsm, 'ij'ÜTHig." 324 „> -l- 8.?^W. s. schw. trMc ^1 17. 2 „ N. ! 324.<,5 -s-14.li SW.schwach größth, bcw. ^'« 10 ., Ab. , 325.^ ^10.s SW. s. schw. ' Regen ! ""gt" Südwestlicher Wolkenzng anbaltend. Wechselnde Bewölkung. Strichregen. Acrllnlwortliiüer Redacteur: Igua, v. K l r i „ m a U r. Gasthaus- nnd Garteneröffnuna .2NIN Panorama m Unterschischka Nr. 12. Fiir gute Getraute sorgt die aus Nosculmchcl her beftcus dekaunte lilcltlilllil >>kvikintt. Ill^^«'n«»l»^»»»<4,^ Wien, 16. Mai. Die Tendenz ermattete an der heutigen Börse und fast alle Papure fanden zur bllligereu Notiz Abgeber, während Devisen nnd Valuten höher bezahlt AMslllUlllU)!. wnrdrn, Geld fllissig. Geschäft beschränkt.________________________________________^__________________ Veffeutliche Tchnld. Geld Waare In U. W. zu 5p"/„ 70.,!0 70^0 „ „ Apr.-lionp. .. 5 „ 70.15 70.25 Metalliqnes . . . . « 5 „ l>9.80 5<>.<,() dclto mit Mai-Eo«P. „5„ 61.50 6,. "- — Geld Waare Salzburg .... zu 5°/« 86.— 87.— Vöhmen' ...... 5 „ i<«.- —.- Mähreil .... „5 „ 86.50 8?.- Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89.50 Stelenncnl ... „ 5 „ 86.— —.— Ungarn....... 5 „ 72.- 72.50 Temeser-Banal . . ,. 5 „ 72.- 72.50 Croatian uud Slauouieu „ 5 „ ' 74.— 75.— Galizieu .... „5 „ 68.50 «'9.50 Siebenbürgeu.....5 „ 67.75 68.75 Vuluviua .... „ 5 ,. Ü7.50 68.— Ung. m. d. V.-C, 1867 „ 5 „ 68.75 69.- Tem.B.m.d.V.-C, 186?., 5 „ 68.25 ;85.— Kredit-Anstalt ,,u 200 fl. ü. W, 179.6<» 179 80 N. ö, Escom.-Ges. zi, 500 fl. ö. W. 603.— M5 — S.-E..G,zn2'!0sl,CM o.500Fr, 2IN5,» "1080 Kais. Ms. Bahn zn 200 sl. CM. 14, .50 142 - Süd.->iM'dd,Ber.-B.200 „ „ 124.50 124.75 Slld.St.-,l.-vcn,n.z.-i.E.200sl. 200. -- 201.- Gal.Karl-rud,-V. z.M'sl.CM. 219.50 219.50 Geld Waare Böhm. Westbahn zu 200 fl. . 152,— 152.50 Oest.Dou.-Dampfsch.-Ges.«-« 4«0.- 4.^1.— Oesterreich. Lloyd in Triest Z lH 181.— 190.— Wien.Dampfm.-Actg.500sl.ö.W. 465.— 470.— Pester Kettenbrücke .... 380.— 390.— Anglo - Austria - Bank zn 2lX> ft. 96.25 96.75 Lcnibcrgcr Cernmvitzcr Actien . 17^.— 178.50 Pfalldbricfe (für 100 fl.) National- 110i«lirigc u. I. baut auf > 1857 zn . 5°/.. 105.— —.— C. M. ) vcrloöbarc 5 „ 9550 95.?.'» Nalionalb.aufö.W vcrlosb.5„ !>l.30 91.50 Ung.Bod.-Cred.-Anst. zn 5'/, „ 87.- 87.50 Allg. öst. Bodcu-Credit-?!nstalt verlosbar zu 5"/„ iu Silber 105.50 106,50 Vose (Pr. Stück.) Cred.-A.f.H.u.G.z.100fl.ö,W. 127.25 127.50 Dou.-DmPssch.-G.z.100fl.CM «8.50 89.50 Stadtgem. ^sen „ 40 „ ö. W. 2 ».— 26.- Eslerhazy „ 40 „ CM. «5.— 90.— Salm „ 40 „ „ . :V,— 31- - Pallsfy „ 4») „ „ > 24.— 25,— Geld Waare Clary zn 40 fl. CM. 25.— 2«.— St. Genois „ 40 „ „ . 22.— 23 — Windlschgräh „ 20 „ „ . 17.- 1«.— Waldstein „ 20 „ „ . 21. - 22.— Keglevich „ 10 „ ,. . 12. - 12.s'0 Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 11.75 12.25, Wechsel. (3 Monate.) Augsburg sür 100 sl südd. W. 106.25 10«'..75 Fransfnrla.M 100 sl. delto I0,'..50 107.- Hamburg, sür 10>> Mark Banko 94 25 9 '.50 Vondon sür 10 Pf. Sterling . 127,25 127.75 Paris für !00 Franks . .' . 50.50 50.60 (5onrs der Weldsortcn Geld Waare K. Mlinz-Dncaten «. fl. l tr. 6 fl. 2 kr. Napolconbd'or . . 10 „ 16 „ 10 ,. 1? „ Rufs, Imperials . 10 „ 39 „ 10 „ 40 .. Vereinsthaler . . 1 „ 88j „ 1 „ «9 ,, Silber . . 125 „ 50 „125 „ 75 „ ssrainische OrnndenllaNnngs - Obligationen, Pri-vatnoürung: 8