Vereinigt Laibach cr Z ^M u n g. Nr.. Zg. Freitag den 23. Iuly »819. I n n l a ,t d. L a i b a ch. ^/eine Majestät haben in allergnadigstei- Benickstchtl-gungder Verdienste,' die sich Andreas Hofer, Wirth am Sand zu Paffeyer in Tyrol >lm das allerhöchste Kaiserhaus erworben hat, und um das Andenkn dieses ruhmwürdigen Mannes der seine Treue und An^ hanglichteit anAllerhöchstdieselben in dem gefährlichsten Zeupll^kte bezeiget, und durch denmithelde mmhiger S:^::dhaftig,keit erlittenen Tod besiegelt hat, au.y auf die spateste Nachwelt fortzupflanzen, am 26. Jänner iä,3 dem Johann Hofer das Diplom des österreichischen Adels' ausfertigen zu lassen geruhet/, in welchem dessen Vater Andreas Hofer, sammt seiner ehli-chen Nachkommenschaft absteigenden Stanüneb dci-Lerley Geschlechter für alle künftigen Zenen von Al> terhöchstderoselben erhoben worden ist. Angekommene Schiffe in Triest vom ^Z, bis 3. Juli/. Die österreichische Brigantine^ der Triestiner Courier, voit 255^ Tonnen, Capir. Hierein Be-zerich, von Lissabon in 35 Tagen (leer)> auf N. von. Graziadio Mmerbi. Dic österr. Brigantine, der Erlöser/ von 17? T., Capir. Ant. Carmi^Ilch>. vo>^ Lissabon in 3^ Tagen (leer), a. Madonna del- )iä.chstfolgendenMonaths August in Wien einzlMessen. Der am hiengen k. k. Hosiageratcreditirte a ußercr-denilicheGesandt«' nnd bevollmächtigte Minister S.Maj. deö Königs von Portug,all, Brasilien und A^garbien , Hr^ EoinmandelN' Nai.'arro d'Axdrade, hat gestern, am i5. d^ M., über Paris die erfreuliche Nachricht k. k. Hol), tcr Frau Erzherzoginn Leopoldinc, Kronprinzessinn von ^ra.sl!n'n erhalten, Höchstwelcye am H. April um 4 Uhr Nachmi:tag,s von einer Prinzesiinn embun-den werden ist^ Die Frau Kroz.prinzeiiinn be^ante^ sich so gut, als es dic Unsolide nur iu.n cr erlauf ttn. Un'. t'cjcs ccm dcvi^'n lcni^l. ^ofe lcj^i»- 233 denvolle Ereigniß anzukündigen, wurde sogleich eine Knegsbrigg mitdem Hrn. Oberst-Lieutenant Feld- ' ner von Rio de Janeiro nach Europa abgesendet. Als dieser Stabs-Officier, welcher beauftragt war, stch mit dieser erfreulichen Nachricht nach Wien zu begeben, zu Paris in Erfahrung gebracht hatte, daß Ihre k. k. Majestäten sich in diesem Augenblicke in Italien befanden, schlug derselbe sogleich den Weg nach Florenz ein, woselbst er die Ehre haben wird, Aller-höchstdenselben die officiellen Benachrichtigungsschrei-ben zu überreichen. ^W. Z.) A u s l a n d. Preußen. Die Zeitschrift „Hammonia" enthalt unter andern Folgendes aus Halberstadt: „AIs der Direktor der Durchreisenden Magdeburger Schauspielergesell-schafr vor Kurzem öffentlich angekündet hatte, an einem bestimmten Tage „Kotzebue's Todtenfeier" zu geben, fand man am Morgen dieses Tages an der Thür des Schauspielhauses einen Brief, in welchem mit aufrührerischen Worten verlangt wurde, die an-aekündigre Feier zu unterlassen. Der Direkror wandte sich sogleich an den ^andrath und Bürgermeister dieser Stadt, welcher deu Befehl ertheilte, die Todtcn-feier ruhig Statt finden zu lassen, jedoch zur Sicherheit am Abend an allen Ecken des Theaters Geno-d'armen aufzustellen. Es geschah so und alles blieb ruhig. Vermuthlich war es ein unzeitiger Scherz, den sich ein hiesiger Domschüler erlaubt haue. Auf dem grosien Siegel des Briefes konnte man deutlich die Worre lesen: „Für Deutschlands Ehre." (B. v. T.) Schweiz. Den H. I'.lly hatte in Estavayers die Einschiffung der Schlveitzer Statt, welche bestimmt sind. Neu- Freiburg in Brasilien zu bevölkern. — Welch ein herzzerreißender Anblick, sagt die Züricher Zeitung, zu sehen, wie L70 Pennen von jedem Alter und Geschlecht auf immer den Boden verlassen, der sie werden sah; zu sehen diese Familien in Thränen / ihre Arme nach den Schiffen ausstreckend, welche die Ihc rigen ihren Umarmungen entriß; — zu sehen die düstre Verzweiflung der Scheidenden, mir wenig Hoffnung untermischt; — zu sehen diese Mütter, mir ihren Kindern in.den Armen, die einen gefaßt-und ergeben, die andern trauernd über ihre Wiege-gebückt; — zu sehen diese schwankenden Greise, verlassend Alles, was ihnen lü'b und theuer war, mit einem letzten Blick die Erde verabscheidend, die ihnen hatte zum Grabe dienen sollen, und die wenigen übriggebliebenen Kräfte nur dazu anwendend, um ^ ein anderes Grab aufzufinden. — Dieses Ereigniß, glücklicher Weise noch das einzige in den schweizerischen Jahrbüchern, zog eine Menge Zuschauer herbei; aber wenig gingen hinweg, die nicht unter Thränen und aus des Herzens Tlefe ausriefen: Ach, möchte disß Ereigniß das einzige bleiben! Im Kanton Schafhausen dauert der mystische und frömmelnde llnfug forr; in ein Paar Gemeinden geben sich die Glieder der neuen Kirche selbst den für rühmlich erachteten Namen der Krüdencria-ner. Der Prioatgottesdienst in einer sehr großen Gemeinde von dem Pfarrer außer der Kirche veran» staltet, wo man wöchentlich vier Mal, je zu 20» Personen zusammen kam, weil für U00 nicht Raum war, wurde damit entschuldigt: daß in der Kirche solche Versammlungen nicht hatten gehalten werden, lönnen, wei! die Kirche unter Aufsicht der Polizei stehe. Die Angelegenheil kam i.n Kirchenrarh zue Sprache, wo bei getheilten Meinungen eine Eom-misslonalprüfnng angeordnet und hernach dem kleinen Rathe Bericht erstarkt ward. Dieser erli,'ß alsdann am 14. Iuny eü'.e Bekanntmachung: ^>n derselben werden die Einwohner des Kanrons ermähnt, sich in ihren Andachrsübungen zu k?m.'N Übertreibungen hinreißen zu lassen, die auf Ade.' glauben oder bloß dunkle Gefühle und Begriffe hin' auoiaufen, oder gar in körperlichen Äußeruü^eü zum Vorschein kommen; sondern durch ^eben und Wandel des Namens eines wahren Christen sich würdig zu machen trachte,:. Dann wird verordnet: daß besondere Erbauungsver-ammlungen nur unter Aufsicht der Orcogeistlichcn, und spätestens bis ä 23s) . Uhr Abends gehalten; daß noch nicht confirmirte Kinder und fremde Zuhörer, und besonders Lehrer dabei nicht geduldet; die Ruhe des öffentlichen Got» tcsdienstes nicht gestört, und wenn bei einem Zu-Hörer durch innerliche Gemüchsbewcgungcn körperliche Äußerungen (Krämpfe) zum Vorschein kommen sollten, er sogleich aus der Kirche entfernt werden, und dieselbe nicht vor erfolgtcr Genesung besuchen solle. Hingegen sollen Kinder und junge Leute dem Gemeinde - Gottesdienste beiwohnen, und sich des Auswandernd nach fremden Kirchen enthalten. Dem Predigerstand wird Umsicht, Mäßigung und Festiq« keit empfohlen, eine liebevolle und belehrende Behandlung; die Prediger sollen das sich aussprechende Bedürfnis; nach mehrerer religiöser Belehrung und SchrifcerNärung berücksichtigen: den Pfarrgeno-M hierin entgegen kommen, und wo solches möglich ist, wieder eine Wochenpredigt und Morgengebct «ach der Liturgie einführen. (^str. B.) F r a n k r e i ch. Am 5. Iuly einpflügen Se. Majestät den Hrn. Bothsch,.fter von Porcugall und Brasilien, Marquis vonMarialra, in einer Privataudienz. Se. Ercell. hatten die Ehre, dem Monarchen ein Notisicanons-schrelben seine) Monarchen zu überreichen, worin der» selbe die Geburt einer Prinzessinn, Tochter Sr. königl. Hoh. des Kronprinzen von Portugal, Br^silieli und Mgatbien, ankündiget. Nach dieser Audienz begab n h der portugiesische Hr. Bothschafler in derselben Absicht zu einer Privat- Audienz zu Monsieur, Grafen von, Arrois. Das seit langer Zeir in Tivoli angekündigte Fest bat am 5. Iuly Stattgehabt, es wurde aber auf eine fthrtraglsche Weise gcstörec. Unter den zahlreichen Er-gctzlichkeitcn, welche dem Publikum versprachen waren, befand sich auch die Luftfahrt der Mad. Blanchard in einem beleuchteten, nnrFeucrwerkskörpern versthe-^n Ballon. Um itt U2 Uhr Nachts stieg diese unerschrockene Luftseglcrinn, weisi geUeidet, cincn weisien Hut mit gleichfarbigen Federn auf dem Kopf, in die Gondel. Äufdas gegebene Signal erhob sich dor Ballon so lang« jam, daß einTheil des Feuerwerks die nächsten Bäume berührte. Durch Answcrfimg vlelen Ballastes gelang os der Mad. Blanchard bald, sich rasch zu erheben. Töpfe mit bengalischem Feuer erhellten diese schone Auffahrt; die Luftschiffen»!!! schwang ihre Fahne und Beifalls-klars.henerronte. Bald darauftratder Ballon in eine kleine Wolke, welche alsobald die Feuertöpfe nuslöschre. Mad. Blanchard zündete nun das Feuerwerk an, wel« ches eine überraschende Wirkung that; aber bald sah man stiegends Rakcrcn in perpendicularer Richtung gc» gen den Ballon, dessen Grundfläche sie sofort entzündeten. Die plötzliche Lichtmasse verbreitete allgemeinen Schrecken unter den Zuschauern und gestattete keinen Zweifel über das traurige Schicksal der Luftseglerinn. Die Bestürzung in Tivoli ist keiner Beschreibung fähig. Schreie des Schmerzens ertönten von allen Sciren; viele Frauenzimmer wurden ohnmachtig und Entsetzen stand auf allen Aesichtern. Gendarmen sprengten ün Gallopp nach der Stelle des nmthinaßliche.: Falles, und eine Viertelstunde darauf brachte man den entseelten und sehr verstümmelten Leichnam der Mad. Blanchard nach Tivoli; sie w lr in der Straße Provence niedergefallen, in die Stricke verwickelt, welche sie am Ballon festhielten. Das Publikum verlangte sogleich, daß alle Spiele aufhören und das Feuerwerk nicht 'abge^ brannt werden sollte. Die Unternehmer des Festes ert klarten, die ganze Einnahm: den Erben der Verun« glückten überlassen zu wollen. Das Publicum machte noch eine besondere Sammlung für sie. Mad. Blanchard war ungefähr ^5 Jahre alt. (Wdr.) In der Pariser Nechtsschule herrschten am 3o. I:my und am folgenden Tage, wegen der Suspension eines bey den Studenten beliebten Lehrers, Nahmens Bavoux, grosie Unordnungen, welche zuletzt die Dazwischenkunfr der Gendarmerie nöthig machten. Da Hr. Bavoux wegen seiner zu kühn aUsgesproche: neu, oder zu weit ausgedehnten liberalen Grundsätze verfolgt, wurde, so ist der Vor'all beyden Journalisten Partcysache geworden, uno sie liefern so abweichende Erzählungen davon, dasi wir bis zur nähern Entwickelung sie lieber nicht wicdcrhohlen. Tharsachc ist indessen, daß einstweilen auf höheren Befehl alle Vorlesungen an dieser Rechtöschule geschlossen. 2^ Professor Bavoux vom?lmte sufpendirt worden i'r, und weder ein neuer Ankömmling iüunacriki^lirc noH n«uen> Kometen zum erstenmal in Paris., Alle Brücken und Quays standen voll Neugieriger. Die Journale verspotten die )lstrono>nen> daß sie- einen solchen Gast ohne alle, Anmeldung, so nahe hatte»?, kommen, laffen. ^S, Z.) Deuts ch k a n d. In. der Sitzungvom 5^, Iuly wurde der zweyten Kammer von Scite der Negierung der Entwurf einer Verordnung» di« Aufhebui^. der aus der Leib« elgenschafr fließenden Gefalle betreffend, vorgelegt. Diese Eröffnung wurde mit dem ungetheiltesten Bey» falle aufgenommen und eme Dankadresse an den Gr>>ß« herzog beschlossen« 2/ii In derselben Sitzung wurde auch der Entwurf ü einer landesherrlichen Verordnung vorgelegt, Hinsicht- g lich der Aufhebung der Amtsrevisorate und Tilgungs- r eommissariate. Bemerkenswerth ist es übrigens, daß ( dem Deputirten Föhrenbach, der über diesen Ge- j aenstand in der zweyten Kammer die Motion mach- < ^ te, ein Schreiben unter seiner Adresse, mitdem Post- i stempel' Stuttgart den 16. Iuny, folgenden In- ^ Halts angekommen ist. An de„ Abgeordneten von ^ Fohrenbach.-».Mansch, der du lebst und ferner zu leben gedenkst, höre!! K.....e sprach gegen eine aan'e Nation und starb.— Du, der du gegen einen ein'elnen Stand sprichst, und denselben ins Elend zustürzen suchest, gedenke deines Daseyns!!" — Ähnliche Schreiben erhielten auch andere Deputirte, eben so- der Herausgeber des landstandlschen Bothen, Archioraty Brsdbag, welcher dieses sonderbare Acten-stü'k mit ausdrücklicher Bewilligung des Mgeord-nnen Fohrenbach, in seiner Zeitschrift abdrucken, ließ. ' . < . lWdr.) G r 0^ si b r t t a n n l e nv. Es sind z«t London 2 Kisten mit 5a,000 Stück falschen preusi. Viecgroschensiücken in dem Augenblicke entdeckt wordcn, als sie über Holland nach dem festen Lande gehen, sollten. Die entdeckten falschen Stücke sind z'va-r in London vermchlet worden, ' da jedoch wahrschemlich schon, früher Sendungen auf das feste Land gekommen seyn mögen, so ist eine sorgfältige Untersuchung der falschen- Stücke durch-den General-Münz-Wardcin verordnet, worden. Ein, Londoner Blatt behauptet, dis Regierung sey wegen der, Sicherheit d.es Gefangenen von Sr. Helena in Sorgen. Einige von den südamerikanischen Unabhängigen ausgerüstete Fahrzeuge sollenden Plan seiner Befreiung auszuführen suchen. Deshalb treten Veränderungen, bei dem um die Insel , kreuzenden Geschwader- ein. (B. v. T.) (Aus englischen Zeitungen vvm 1. Iuly.) Der Courier, welcher geilern noch Macgregor's Niederlage für unwahrscheinlich, erklärte, glbt heute Nachrichten aus Jamaika vom' 19' May,, welche d:e-ftlbe allerdings besteigen.. Am, i> May mit A,u bruch des Tages machte der spanische General Hoare^ einen allgemeinen- Angriff auf Portob'ello, und be^ machtigte, sich iberfallenen Engländer wurden getötet oder gesaM ,en, nur 12 fiüchteten sich, mitMagregor, schwing nend an Bord der im Hafen liegenden Schiffe. 3s war 5 Uhr des Morgens, als der Angriff ge-'chah, und er war so unvcrmuthet, dasi Macgrego» ,us einem 2o Fuß hohen Fenster springen mußte , ^un sich zu retten. Der englische Obrrst Raster hatte sich mit einigen Leuten m ei>i Fort geworfen, wo er sich ein Paar Stunden vertheidigte, aber als er sich« von seinem Anführer verlassen sah, endlich kapitulir-te. Die Zeitung von Jamaika giebt ein Verzeich-niß von 5) getödieten, verwundeten, oder gefangen nen englischen Offizieren. Die Letztern sollen von den Spaniern mit vieler Menschlichkeit behandelt werden. — Ebenfalls über Jamaika erhalt man die Nachricht, daß ein Angriff den Lord Tochrane mit 4 Fregatten auf Callao und Lima unternommen, völlig mißlungen sin). (,S„ Z.), V er mischte Na chrich t e n. Fräulein Amalie von V., vier und zwanzig^ Jahre alt, schön gewachsen, von angenehmer Bildung und mit einem Vermögen von siebenzigtausend-Thalern, worüber ffe frey disponiren kann, hat i,w May d. I. durch Nro> 70 der Leipziger Zeitung bekannt gemacht, daß sie sich zu verheirathen wünsche und, ohne Rücksicht auf Stand und Herkommen, einen Mann suche, der wohl gebaut,, gesund, von gutem Charakter, feiner Lebensart,> und nicht übel 4» Jahre alt, sey. Sie bat) dabey diejenigen,, die sich um sie bewerben wollten,- ihre Briefe an das Aconomie-Comptoir in der Wage vor oem Petersthore i < L.,.'w:,ig,einzus'e>nt«>!,. Nachdem über tausend Welbbriete eingegangen sind, größtentheils von Adelichen und Kaufmanns - Commis, so hat die Leipziger Zeitung vom-i5. Iuny angezeigt: „Briefe an Amalie von Bn-werden nicht weiter angenommen; ihre Wahl ill geschahen." — Sie'har d?:i Sohn eines Landesgeistlichen im 'Araunschweigischen gewählt, der sich- vorzüglich, den schönen, Wissenschaften gewidmet hat, und zu. dem. sie selbst gereiset ist., um ihn zu schein ' > _____ (Wdr.) W e ch sel - C 0 urs i t: W.i e n 00M' 17. Iuly ;6iH. Convrntionsmünze v>on Hundert 24!?^ Gedruckt, bey Ig^naz Aloys Edlen von K^.ei,nm.ays..