'^U, «5<^ /« ^lii^nm»r»tlon»pltl«: Im Comptoir aanzj. 3«H* X^D4 ?- »l, h»lbj.^l. »Ll>. Wr b!e Zustellung in» H«u« ^«.^4 ^»ffi. hal»j. SO lr. »lit b« Post zanzj. fi. I», halli. ft.?.«, Slimstag, 23. December ,m.80ll.. 5m. Ist.z,onm.»f, «^ F > !«m. >0 lr. n. s. n,. Insertion»ftempel jtd«,m. ,o sl ^d? ß Z.» Pranuumations - Einladung. -------------------„, >«o «»----------- Mlit l. Jänner 1872 beginnt ein neues Abonnement auf die „Laibacher Zeitung." Durch einen reicheren und mannigfaltigeren Inhalt, durch sorgfältige Redaction des politischen Theiles, durch eingehende Behandlung aller wichtigen Tages-Fragen in Qristinal-Artikeln von unterrichteter Seite, insbesondere durch thatsächliche uud kurze Berichterstattung ülicr alle hervorragenden Neuigkeiten des In> und Auslandes, durch Be< sprechung der materiellen tt a ud esi n ter e s sc n, durch schnelle Mittheilung thatsächlicher ö o c alan g el e geu hei ten, durch Besprechung wichtiger Fragen aus dem Mbictc der Literatur, Vand ^ und For st wirthschaft, I ndustric - und Nationalökonomie, denen die „vaibacher Aeitung" auch fortan ihre Spalten bereitwilligst öffnen wird, durch die Mittheilung von Original-Telegrammen über alle wichtigen Ereignisse, durch Feuilletons theils belehrende,,, theils unterhaltenden Inhaltes, werden wir, wie bisher, bemichi seiu, unserem Blatte ein allf,emciue5 Interesse zu sichern, Die vollinhaltliche Mittheilung der wichtigsten N c i ch s - und ^ a nd e s g c se tz e, Ministerial und Bandes -Verordnungen, wodurch die Anschaffung von Tcvaratausgabcn erspart wird; die Schnclligtcit, mit welcher die Verhandlungen des Landtages, 0) c m c i n d er a t h e s, aller Vereine uud Korporationen gebracht werden, dürften der „««wacher Z.-lt»»,," den Vorzug vor anderen Blättern sichern. Dic Besprechung in allen Rubriken wird eine gemessene und leidenschaftslose, endlich die äußere Form eine anständige sein. Wir crsnchcn schließlich alle Freunde unseres Vater und Heimatlandes, alle Freunde des Fortschrittes auf der Bahn der Staatsarunbacsetzc um ihre geistige und materielle Mitwirkung zur Erfüllung unseres Programmes, damit dic „valbacher Zeitung" ein Gemeingut des gcsammlcn Heimallandes werde. Wir unsererseits werden Alles aufbieten, um die Verwirklichung dieses reellen patriotischen Programmes zu erzielen. Die Prinmncratwng-Dltingullgen bleiben unverönderl i . . - 15 fl. — lr. .... l2 sl. — tr. haldjühriq dlo. bto. dto. . . . 7 „ 30 „ halbjährig dto. d!o. dtn.....6 „ - ssaiizjaliriss im Compwil'imtrr Convert . . ., . . 12 „ — „ lianzjährig im Comptoir offrn...... ^1 , __ lialbjähriq bto, dto. .....6 „ — „ halbjährig dto. blo....... 5 " 30 " Die Pränumerations - Beträge wollen portofrei zugesendet werden. Laib ach, im December 187! IgMz u. KleillllMyl ^ Ftd0l BttMbelg. MM^ Der l). Feiertage wegen erscheint die nächste stummer am Mittwoch. Amtlicher Theil. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben den neu ernannten außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter Sr. Majestät dcs dcnlschcn Kaisers und Königs von Preußen, Generalmajor Votyar v. Schweiuitz am 111. l. M. in fcimichcr Auoicnz zu empfangen und dessen Beglaubigungsschreiben aus seineu Handen entgegenzunehmen geruht. Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. December d. I. über einen vom Mmlster des taiserl. Hauses und des «cußcru erstatteten allcrunlerlhän gttcn «mrag den lünigl. ungarischen Ministcrialsccrelär Alexander o. Otoliezäny zum Hos- und Mmistcrialsccleiar und den lünigl. unga-r«schcn Minlsler>alco>ic,pi!tcn ^mcrich v. P<^chy zum Hos- und MilnsttrialconcipMn, vcide s-xtra ntawm, bcl dcr Prcisidialscctmn dcS MlnistermmS des Äcußcrn allci' ynüdlgst zu ernennen geruht. . Sr. l. und l. Apostolische Majestät geruhten aller-gnädigst die Uebernahme des bcim Generalcommando zu Ofeu zugetheilten Feldmaifchall. Lieutenants Friedrich Flcih. Jacobs v. Kant stein, auf seine Bitte, in den bleibenden Ruhestand anzuordnen und demselben bei dicscin Anlasse, in Ancrlmüung seiner langjährigen und vorzüglichen Dienstleistung, tarfrei den Fcldzcugmeisters. Cyaralter uci Iwiiors» zu verleihen. Sc. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchst untcr^eichnciem Diplome dem Hofrallzc be, dem Oberlandcsgerichtc in Trich Johann Äapllst Blsln-lini. als Ritter dcs Ordens der eisernen Krone ontlc, Klassl, in Gemäßheil der Ordensstatulen den Nilttrstalid alltrgliaoigsl zu ucrlühcn geruht. Dcr Minister dcs Innern hat eine bei der Trieste, Polizcidircction erledigte Odcrcomnnssärsstcllc dem mit dcm Tltcl nnd Charalter cincs Polizei'Obercommissärs bclleidcten Heinrich Frans verliehen. Dcr Präsident dcs l. l. Obersten Gerichtshofes hat die bei demselben erledigte Hilfsämler-DirectionS« Adjunclcnstcllc dem mit dcm Titel und Charakter eines Directionsadjuncten bcllcidcten Officialen Welimir Gar« bacit verliehen. _____ Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage. Dic Publicistil bemcht die Tage dcr Ruhe, dcr streng politischen Ruhr, dic Zcil bis zur Eröffnung deS RcichsralhtS — 27. d. - dazu. um nach Anhöruna der öffentlichen Meinung in Uebcrlegung und Erwa» gung zu zichcn, was nun zu thun sei, und welche Hal» lung die Verfassungspartei nunmehr zu beobachten habe. Oer „Pcstcr ttloyd" bespricht die t^agc CiSleithanicnS wie folgt: „Die politische Silnation CiSlcilhanienS ist erfüllt von der Wahlbcwegung. Die Verfassungspartei hat einige der bci dcn oberöslcrreichischen sauern« und Pfar. rerwahlen erlittenen Niederlagen wclt gemacht, und bci dcn slädiischeu Wahlen in Mähren und dcm Großgrundbesitze in Oesterreich ob der Enns nicht unwichtige Er» folge erzielt. In Mähren wurden dic Großgrundbesitz-wählen bereits vollzogen und nach allen Nachrichten der ocrfassungStrculN Presse ist an eincm günstigen Stande orr Dmgc nicht zu zweifeln. Damit sind zwei wichügc «ronländer, welche das Ministerium Hohenwarl dcr föderalistischen Sache preisgegeben hatte, dcr Verfassung«, partei wiedergewonnen. OnclÖsterreich und Mähren werden überwiegend verfassungstreue Wahlen in den Reichsralh vornehmen. Und jedenfalls genligt diese cine Thatsache, um ein mindestens so gimsligcS Parleioer» yällniß im Äbgcordnetenhansc herzustellen, als es vor oeln AmiSantrttlc dcs Mnnstcriums Hohenwart bestand. ü!ählt der bütimischc Großgrundbesitz ministeriell, so ist ocm Cabinet Auerspug jedenfalls ein slarler Grundstock fiir eine bedeutendere und durchgreifendere parlamentarische Unterstützung gesichert. Allerdings scheint das Ministerium selbst nicht all» mvlel zu dieser gimstigrn Entwicklung oeia.cttaa.cn zu traben. Das Wahlcompromiß im oberösterreickischei, Oroßarundbcsitz soll auf ein persönliches Verdienst de« Huistcn Earlo« Auerspcrg zurückzuführen scin. dcr der Nrüdcrllchleit seiner Gesinnung auch durch veifassunu«. treue Einwirlung auf den böhmischen Großarundl'csiy ,'einen Ausdruck gibt. Die Bulowina scheint das Mi. „istcrium verloren gegeben zu haben, wenigstens ist kein anderer ErllärungSglund jür Thatsachen denlbar, wie die. daß eS dem Landespräsidcnten schattet werocn lann. qegui einen bewährten verfassungstreuen Abgeordneten selbst zu candidircn. Nnch in Krain ist von irgend welchen gouvtrncmentlllcn Anstrengungen zu Gunstcn deS Ministeriums nichts zu spüren. Indeß wäre es unbillig, das Ministerium blos nach seinen Nichlthalcn zu deurlhciltn und nicht anch die Thaten abzuwarten, die ja jetzt nichl mehr allzulange auf slch warten lassen lönnen. Wenn es wahr ist, daß der in wenigen Wochen zusammentretende ReichSrath auch diesmal mit einer feierlichen Thronrede eröffnet werden soll, so Mrden wir ja wohl oil Aufschlüsse er. hallen, welche auch die reservirlestt derartige Kundgebung nicht verweigern kann. Wir hoffen, dah die jüngstver-gangcnePeriodl ohne alle Schönfärberei und mit Entfchieden» heit als abgethan bezeichnet wird, wir hoffen nicht minder, dic letzten Ziele des Ministeriums ohne Ruhm-rednerci und SclbsNov, aber llar und abgegrenzt hervor« lreien zn fehtli. Kcin Progromm mi< den üblichen tönenden schellen des Wortes und dcr Verheißung, sondern ein ehrliches Verwerfen des Vergangenen, eine clirlichc AliScinanocrsetzung über das Künftige. Das ist Alles, was wir von dcm Ministerium erwarten, und nichts bcrechlig? uns zu dcr Annahme, baß cs diescr Erwartung nicht cnlsprcchcn werde. Wir haben uns daher zunächst noch an die Partei zu halten, und ohne in cisleithanischen Dingen da« große Wort zu fühicn, glauben wir doch berichtigt zn sein, auch unseren Anschauungen Ausdruck grbcn Hu dürfen. ES lann nicht oft genug wiederholt werben, daß dic Vildung cincr starten ministeriellcn Partei die tlstc und nüchstliegcnbc Aufgabe der Verfassungstreuen ist. Es mag ihnen schwer werden, dem Individualismus ;u enlsMn. dcr dcm denlschcn Wesen und dcr pallamen-rischcn Entwicklung CisleilhanienS entspricht, sie mögen auf die Mnzeudclen und populürcren Triumphe ungern ncrzichlcn, dic dtr Sclbstündigtcil, der Nnabhängigleit, die der Opposition an sich zugewiesen sind. slbcr wenn jie diesmal nicht fühlen, daß so gut als Alles auf Disciplin, Sebstbchtllschung und zeitweise sogar auf Unter» ortmung anlomml, so ist an ihrcr Einsicht und ihrer Fähigkeit zu politischer Parleitallil fast zu verzwtiftln. Ja mchr noch. fnr uns ist es nichl zwelftlhafl bah die Partei ihr Willen, ihre RtgierunaMhigleil, die Möglichlcil i'yrcr staatlichen Herrschast vielmehr in einer Schwelung nach NechtS und in ciner conseroaliven Nuancirung zu snchen haben wird, als in einer Schwcn-lung nach Linls. Es war eine Zauberformel deS Ministtriums Gislra, die Eilchcit CisleilhanienS durch die Freiheit herzustel» lm. Welche Erwartungen wurden nicht an die zusam-menschlichenbe Kraft aller derer geknüpft, welche der Ve« oötteruna Eisleilhanicns dic Grundrechte verbürgten. Im We^r des Vercins- und Versammlungsrechlls u. s. f. sollte sich die staatliche Neugcbnrt vollziehen. Daß auch etwas wie die Krone exiftl« in Oesterreich, übersah man, oder wollte es übersehen. Und doch zerschellte die Phrase jener Formel gerade «n der Macht der Krone. Dcr Grund davon liegt einfach darin, daß dieser Macht überhaupt eine größere Bedeutung zuerkannt werden muß, als für sich jeder anderen und daß sie für den Zusammenhalt dcS Staates auch weit unentbehrlicher ist. Will man von einem einigenden Princip sprechen, so wirb man schwerlich ein einiginderes finden, als das der Krone. Die staatsrechtliche Opposition anerkennt dieS ganz richtig, und deshalb will sie nur durch die ssront verhandeln, allein sie ignorirt alles Uebrige. Di« 21ft2 verfassungstreue Partei ihrerseits oder wenigstens ihre fortschrittliche Nuance acceptirt zwar die Emaualiontn und Wutmigen des Princips, aber diese« selbst glaubt sie, wenn nichl untergraben, so doch geringschätzig de«! handeln zu können. Beides ist gleich verkehrt, gleich unpolitisch, weil es innerlich unwahr ist. Die Krone bedarf der Stärkung in Oesterreich und ste darf dicje Stärkung namentlich in Pelloden, wie die gegenwärtig« in Anspruch nehmen, in welcher die volle Harmonie zwischcn ihr und der constitulio-„ellen Regierung hergestellt ist. Insoferne hat der conservative Gedanke jeßt ein Recht auf Existenz und Geltung. Nicht der conservative Gedanke, der an ein nickt existirenteö czechischeS Staalsrecht anknüpft, aber der conservative Gedanke, der in dci Erkenntniß ruht, daß schließlich die Dynastie die Einheit der Monarchie geschaffen hat, und daß sie das wirksamste Mittel ist, diese Einheit zu erhalten. Und diese Erkenntniß hat allerdings die Genesis des Ministeriums Hohenwart ganz ebenso dargethan, als sein Untergang. Vergebens haben die parlamentarischen VertretungStürper alle Macht aufgeboten, die Actiun o>s Grafen Hohenwart zum Stillstand zu bringen, sln einem Entschlüsse der Krone ist diese Action gescheitert und dieser Entschluß ist sicher nicht in lctztcr Linie dadurch herbeigeführt worden, daß die Fuudameutalartitel des böhmischen Landtages ganz ebenso viele Attentate auf die Rechte der Krone umschlossen, als auf die Rechte der Verfassung. Man hat immer Unrecht, eine positive Macht zu ignoriren. na mentlich aber dann Ursache, sie zu respectiren, wenn sie ihre Geltung im wohlthätigsten und willkommensten Sinne ausgeübt hat. Die Formel für die politische Haltung der Ver-fassungspartci scheint uns darnach leicht gefunden. Sie darf über die Auffassung deS mit der Krone in fortwährendem Contacte stehenden Ministeriums ihrer Partei nicht hinausgehen, sie muß namentlich Alles vermeiden, was einem Gegensatz zwischen dicsem und der Krone schassen könnte. Es wird sich durchaus empfehlen, a» die Fragen bürgerlicher und kirchlicher Freiheit nicht allzu hastig heranzutreten, ehe die staatsrechtlichen Fra» gen aus der Wrlt geschafft sind. Die Regierungsfähig-leit einer Partei beruht auf dem richtigen Erfassen aller Bedingungen der RegierungSmögl'chleit. Die verfassungstreue Partei wird gut thun, diese Bedingungen sehr streng zu prüfen und für's Erste wenigstens die aus irgend einem liberalen Wollenkululsheim hergeholten Maß stäbe nichl an sie anzulegen. Wir reden weder einer Selbsterniedrigung der Partei das Wort, noch einem ideenlosen Conservatism««, sondern einer vernünftigen Auffassung der Verhältnisse und einer Würdigung aller staatlichen Kräfte, also den bleibenden Voraussetzungen vernünftigen politischen Handelns." Politische Uebersicht. Laibach, 2s. December. „Pesti Naplo" tadelt die Opposition wegen ihrer Haltung den Nationalitäten gegenüber; sie coquet» tire mit offenen Feinden der Integrität Ungarns und der Instlct für die Interessen desLandes sei ihr avhan« den gekommen. Die vorgestrige Rede Hoffmanns gegen den Minister Pauler wird von dem ..Pester Lloyd" und der „Reform" getadelt. — In den Ausschuß dcS Pester Eomitales wurden nur Dealisten gewählt. Der ungarischeReichStag arbeitet mit einer beispiellosen Hast. um den Berg von Vorlagen zu erle- bigen. Nach dem Beschlusse der Dealpartei, die bekanntlich mit eiserner Cous^quenz die Entschließungen des Hauses beherrscht, soll auch während der WeihnachtS-serien der Präsident ermächtiget werden, bei der Anwesenheit lie:! 100 Deputirten «ine lieschlußsähia,e Sitzung abzuhalten. Ais zum 8. Jänner unterbricht der Reichs« lag seine legislatorische Thätigkeit der herannahenden Feiertage wc.icn, und ist die 14tägige Sistirung in Folge angestrengterer Thätigkeit genügend gerechtfertigt. Am 19. d. wurden oie Debatten des Ressorts für Handel. Gererbe und Ackerbau beendet, und dürften die eben be» gonncncn V ldgctbcrathungen des Iustizministers und die Indcl:mllitt?li"stimmungen am 20. d. legislatorisch ins Reine gebracht worden sein. Die Ernennungsvor» schlage des Iustizministers erhielten die kaiserliche Ge-nehmiaung. In Angelegenheit der Neulraer Bahn findet heute Abcnds eine Conferenz bei der königlichen Bau-directio > swtt. — Die Organisirung der Gerichte erster Instanz wird vom „Naplo" in einem längeren Artikel besprochen, Zufolge zweier Momente bedeute die Organisation eine wesentliche Neuerung im Rechtslcben Unacnns; erstens wird durch dieselbe die Justiz von der Administration gesondert, zweitens treten ernannte Rich, ter an die Stelle der gewählten. Der Richter wird fortan blos seinem Berufe leben und nicht wie bisher mit verschiedenen politischen Rollen sich adqcben müssen. Jahr. Hunderle bedürfte es, bis sich in Ungarn die Ueberzeu« ssnng Bahn gebrochen, daß die Justiz von der Administration getrennt werden müsse, und noch in zwölfter Stunde hatte man gegen die Befangenheit der Anhän-ger des alten Municipalwesens zu kämpfen. „Naplo" hebt hierauf hervor, wie dic ganze innere Umgestaltung s> wohl im Gebiete des Municipalwesens als der Justiz-vorläge die nothwendige Folge des geänderten Regierungs-systcms sei, und spricht schließlich die Ueberzeugung an«, daß der Iustizminister bei den Richterer.-lennungen ledig« lich die Qualification als maßgebend betrachtet habe. Von den ernannten Richtern aber hofft ..Naplo," daß sie das Land überzeugen werden, ihre Ernennung sei auf einer Basis erfolgt, welche größere Garantien als die in der Nichlerwahl liegenden bietet. Die „Provinzial-Correspondeiiz" schreibt: Der Ent, wurf der VerwaltungSorganisatlon für Elsaß-Lolhrili«en ist anf Grund der Anträge des Ollerpräsidenten Müller zunächst im Neichstanzleramte, sodann im Bundeslanz-lcramte festgestellt worden und wird nunmehr unver züglich pndiicirt und zur Ausführung gebracht werden. --Mit dem Budget für 1872 wird das preußische Ab-geordnetcnhaus vor Neujahr nicht mehr fertig; deshalb bereitet der Finanzminister ein In oc m n i t ä t s-G e« setz vor, über welche« sich daS HauS im Lauf«: dies r Woche schlüssig zu machen hat. Der König von Vaiern hat, wie in Abge-ordlictelill-cisl,'!, verlautet, dem Grafen Heaiicnlierg-Dux seine volle Billigung der Regierungspolitit ausgcspro« chen und betont, daß es sein unumstößlicher Wille sei, die ans den Abmachungen in Versailles hervorgcgangene Stellung Baierns aufrechtzuerhalten und, feinem Königs-worte getreu, zum deutschen Reiche zu stehen. — In der „AugSb. Abd^tg." wird der Nachweis versucht, daß das baierische Budget selbst mit Einschluß der Aufbesserung der Beamten« und Schullehrergehaltc, auch ohne d-e zehnpercenliqc Stencrerhöhung das Gleichgewicht zwischen Einnahme und Ausgabe bewahren werde, weil die Eisenbahnen um eine Million, die Zölle um eine halbe Million und die Staatsforsten um eine Million mehr eintragen würden, als im Budget Entwurf del Regierung veranschlagt sei. Die Prinzen von Orleans treten im „Iouo nal des DebatS" mit zwei Briefen vor die Öffentlichkeit. Dieselben sind an ihre Wähler gerichtet und die Prinzen sprechen darin von einem „höheren Tribunal," welche« das Hinderniß, das sie bisher an der Ausübung ihres Mandates zurückgehalten hat, beseitigen wird. — Der Po st vertrag zwischen Frankreich und Deutschland wurde am 18. d. in Paris unterzeichnet. Die Transtt-frage bleibt noch in der Schwebe. Der mit Baiern früher abgeschlossene Vertrag zum Schutze des literal!« schen Eigenthum« wird auf ganz Deutschland ausge^ dehnt. — Dem Vernehmen nach wird Herr Thiers die Weihiiachtsfcricn in Lyon zubringen, um Einsicht in die städtische Verwaltung zu nehmen und Beschlüsse über die Befestigung Lyons zu fassen. Gesucher des Kaiser Napoleons in Chlslehurst schildern denselben in nachstehender Weise: Er scheint noch immer stumm und resignirt. Er liebt es, sich von Ankommenden nnd Freunden recht viel vorerzählen zu lassen, indem er still rauchend zuhört. Aber er belebt sich sogleich, sobald das Gespräch auf den kaiserlichen Prinzen kommt. Dann nimmt er selbst gern das Wort, um zu erzählen, wie sehr sein Sohn auf englischem Boden sichtlich an Geist und Körper gedeihe; wie er sich ausbilde, Welt und Menschen kennen lerne, und gibt zu verliehen, daß er für sich selbst wenig Belangreiche« mehr erhoffe, nut desto größerer Zuversicht aber auf die Größe seines Sohnes baue, der nur zu warten brauche, um alles Vergangene sich wieder zufallen zu sehen. Das Verhältniß der kaiserlichen Gatten wird auch neuerdings als nicht völlig wolkenfrei geschildert. Die Königin Victoria traf in London ein. Der Kronprinz ist in fortschreitender Rcconvalcsccnz, es be« steht leine Befürchtung mchr für sein Leben. Der Nationalralh in Bern beschloß, daß die Ge« sclMlnmg über das C'vilrecht mit Inbegriff l>c« Ver-fahren« Älmdessache sci. Ter Bund ist übcrdieö vcfn.,t, seine Gesetzgebung auch auf das Strafrecht und den Strasproccß auszudehnen. Die Todesstrafe wird vorbehaltlich der Bestimmungen des Militär^es^'S abgeschafft und Körperstrafen untersagt. Sanilälepulizeillchc Verfügungen gegen gemeingesährllche Epidemien und Seuchen sind ebcnsfalls Sache der Bundesgcsctzqcbung. Der erste Eindluck deS Scllu'schen Finanzberichtes schien in Rom ein guter, und die ministerielle «Opl« nione" rief in zuversichtlichem Tone der Opposition zu: oaß die Olbmmg der Finanzen der Nation am Herzen liege, und daß nur, wer dem finanziellen Programm der Regierung ein eigenes Programur entgegenzusetzen habe, beanspruchen könne, an die Slelle der gegenwärtigen Mi« rnster zu treten. Die „Oslset.Ztg." meldet aus Petersburg: ..Eine vom Kaiser ernannte Special-Eoinmifsion, bestehend ails den Ministern des Innern, der Finanzen, der Marine, des Communicationsmesens und des Krieges, ist mit Entscheidung der Frage beschäftigt: ob der Hafen von Scbastopol ausschließlich Kriegs- oder ausschließlich Handelshafen oder aber beides zugleich sein soll. Von dcr Entscheidung dieser Frage hänat eS ab, ob die Festungswerke zu Sevastopol wieber aufgebaut werden, oder nicht. Die baldige Entscheidung dieser wichtigen Fragl ist mit Rücksicht auf den bereit« in An« griff genommenen Vau derLosow-Sebastopoler Eisenbahn nothwendig geworden. DaS Gerücht von einer Ministerkrisis in Constantino pel erhält sich. In diplomatischen Kreisen erregen die äußerst intimen Beziehungen zwischen dem Großvezier und dem Vertreter Englands Aufsehen. — «smilleloil. Der Weihnachtsbaum. Wir finden die ursprünglich deutschen Weihnacht«« oder Christbäume nicht nur in Oesterreich, Deutschland. Frankreich, Italien, wir finden sie nicht nur in christ» lichen, sondern auch in anderen Confessionen angehäri« gen Familienkreisen; wir finden sie in Amerika, in China, in Japan, in Indien; wir finden sie nicht nur in den Palästen der Großen und Reichen, wir finden sie zu Tausenden in den Hütten der Armcn in Thürin« gen, in Sachsen, im Erz- und Riesengebirge. Prinz Albert, der treueste, leider zu früh verstorbtne Gemal der Königin Victoria von England, hat den Weihnachtsbaum seinerzeit zuerst in England eingeführt. Der erlauchte Prinz eines deutschen Fürstenhauses hat durch die Einführung der uralten deutschen Sitte dcS WeihnachlSbaumes in England seiner Familie, seinen eigenen Kindern, deren Zahl keine gerinae war, sicher die größte Freude gemacht. Die uralte Sitte des Weih-nachtsbaumes hat in christlichen Kreisen eine hohe religiose Bedeutung. Nehmt dem sechsjährigen Jungen seinen fetten Weih» uachtsschmaus. aber laßt ihm seinen Ehristbaum milden vergoldeten Atpfeln. Zwetschken und Nüssen! Kleine Kinder freuen sich durch das ganze Jahr auf den Weih. nachtsavend, der ihnen die verschiedenartigsten Geschenke bringt, der sie an die Gedurt des Gottessohnes, an den Nährsohn cincs armen Zimmermannes, an den Stifter der alleinseligmachenden Kirche erinnert. Ist's nicht eine Freude, wenn man die kleinen Kinder sieht, wie hastig sie mit wonnevoller Miene, mit ausgestreckter Hand die geschmückte Puppe, den drolli« gen Wurstel, die unschädliche Flinte, den brummenden Kreisel, den stolzen Schimmel, den lebkuchcnen Reiter, das süße Herz und die schmetternde Trompete vom Christ' bäume herabpflückcn? Nicht nur die klein»n Kinder, auch die großen Kinder freuen sich, wenn das ..Christkind" auf sie ge« dacht hat. Auch der Jüngling pflückt in kindlicher Freude die ihm zugedachte Ciaarrenspitze vom Weihnachtsbaumc; die holde Jungfrau nimmt in hehrer Stimmung deu ihr gewidmeten Pelzlraam und das ihr für den nächsten Carneval gespendete leichtgeweble Ballkleid in Empfang; auch Papa und Mama verschmähen es nicht, wenn das Christkind auf beide denkt, ihnen eine silberne Tabak« Dose oder eine feine Kaffeetasse bringt. Der Gebrauch, den Weihnachtsabend zu feiern, ist alt und dürfte sich sofort erhalten, wenn auch die Familien» schahmcister dagegen Einsprache erheben sollten. Das eine Gute hat diese alte fromme Sitte immerhin: wemastcns denkt Jung und Alt am heiligen Abende an die Geburt Ehristi i daS religiöse Gefühl wird durch diesc Sittc genährt und mehr gestärkt, als durch anderen zwecklosen, nur auf die Sinne berechneten Firlefanz. Wir feiern Morgen den ein tausend acht hundert und einundsiebzigsten Christabend. Vor beinahe zwci, tausend Jahren haben drei Könige an der heiligen Ge^ burtsstätte Christi die reichsten Geschenke des Morgenlandes niedergelegt; ich wollte sie kämen morgen zu mir und brächten mlr Weihnachtsgeschenk«l Die Erinnerung an das hohe, schöne Weihnachtsfesl und seine Gaben erregten meine Phantasie derart, daß ich. bereits in die A^me des Schlafes gesunken, vom Chrifttind und feinen herrlichen Gaben träumte. Ich erinnere mich lebhaft auf diesen Traum und will ihn hier erzählen: Ich befinde mich in einem reichdecorirten Prunlsaal >, eS muß der Thronsaal in der Kaiserburg aewesen sei». In der Mille des Saales prangt im Lichtermeere ein riesengroßer Weihnachtsbaum; darauf hängen der Christ« geschenkt gar viele. Der Saal ist von Herren und Frauen aus den höchsten und niederen Ständen überfüllt ; nllen Anwesenden war eine WeihnachtSaabe zu' acdacht, und mir wurde der ehrenvolle Auftraa zu Theil, die Ehristgeschenle laut beiliegender Adresse aus» zutheilet!. Ich dachte an Schiller's „Theilung der Erde" und machte mich a"s Werk. Ein Ceiemoniär stand mir zur Seite; cr las die zu Belheilenden vor. Die NuSlhci-lung dcr Weihnachtövaumgeschenle beginnt: Dem Kaiser überreiche ich eine von allen Nationen nnd Völkern sciner Krone unterscrt ate Adresse dcS Inhaltes: ..Gi,t nnd Blut für Kaiscr und Vaterland! Unwandelbare Unterthanentrcue!" nnd als Beigabe ein Band. welches die einzelnen Länder an das Gesammtrelch untrennbar knüpft. Der Kaiserin überreiche ich ein Füllhorn, no-mit Golt der Aligüliye all seine Gnaden über ihr durch» lauchtigstes Haupt im reichsten Maße ausschüttet. Dcn kaiserlichen Kindern überreiche ich Faunlienportraits, damit sie sich täglich an die vor- 2is!3 Von dem in der letzten Woche erfolgten Geamtenwecksel dürfte im Auslande blos so viel interessiien, daß der neue Marincmiuister Ferid Pascha zum Minister der Cioilliste ernannt wurde und an scine Stelle Mustafa Pascha, bis dahin Chcs der Artillerie. Marineminister ward. Die Direction der Ullillerie, der auch in flicht' rcn Zeiten die Quarantäne nud das archäologische Mu-seum'untergeordnet waren, ist jctzt wieder dem Kriegs Ministerium zugelbeilt worden. DaS neue Ministerium wurde am 20. d. M. in Madrid definitiv in folgender Weise gebildet: Sagasta Präsident und Inneres, Malcampo Marine, de BlaS Aeußeres, Eandau Arbeiten, Topctc Lolonien, A„gulo Finanzen, Groizard Iuttiz, Caminde Krieg. Die CorteS werden am 8. Jänner zusammentreten. Zwischen Spanien und del, Vereinigten Staaten soll sich nächstens ein Conflict herausbilden. Der Anlaß ist 6uba, dessen Aufstand die spanische Rc» gierung seit drei Jahren noch immer nicht zu bewältigen vermochte. Dic Aufständischen sollen fortwährend Unter-stNtznng auS den Vereinigten Staaten erhalten, nicht von der Negierung, wohl aber von Privaten, die theils auf Schmugaleraewinl,, theils auf die E,Werbung der Insel für die Union specnliren. Der Senat in Washington hat ei»e Nesolu-tion angenommen: Es möge eine Enquete darüber vcr. anstaltel werden, ob Vertreter Amerila'S im Auslande mit Grschaftsuntcrnehmungen öffmtlich in Verbindung stehen oder ihre Namen zur Förderung solcher Unter» nehmungen hergeben. Mgesnmigkeiten. — Se. Majestät dcr Kaiser trafen am 1U.De. cember in Neuberg ein. Zunächst fanden Hofjagden bei MUrzsteg und bei 'Neuberg stall. Am 21. December sind Se. Majestät nach Salzburg zu seinen Kindein abgereist. Nach den Weihnachtsfeierlagen werden Se. Majestät abermals m Neuberg erwartet. — Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien sind in Paris angelommeu und im Grand Hotel abgestiegen. Sie bewohnen die nämlichen Gemächer, welche die Kaiserin Charlotte inuc hatte, als sie von Mexico nach Europa lam, um Napoleon zn besilinmen, seine Armee, trotz dcr Aufforderung dcr Vereinigten Staaten, dieselbe zurückzuziehen, noch zur Verfilmung des Kaisers Maximilian zu lassen. Der Kaiser von Brasilien erhielt berrils den Besuch des Prinzen von Orleans. — (Die Reorganisirung des Stadtrat h e S und derBeamteu-Gehalte in Graz) wurde nach dem Antrage des Comil^Enlwurfes ohne wesentliche Aenderung in zweiter Lesung sn dlo« mit 20 gegen 15 Stimmen angenommen. — (Besteigung der „Jungfrau.") Die „Nl-penpost" bringl unter „Älpeuchronil" folgende Notiz: Die Jungfrau wurde in diesem Jahre von Eggischhoin auS zwölf mal bestiegen. Es waren dabei vertreten sllnf Schweiger, sieben gngländer und sechs Deutsche. Eine in» teressllnle Besteigung vollbrachte der Baumeister Wutlte aus Berlin. Derselbe ging in Begleitung nur eiueS Fuhrers, des Alexander Mining, am 19. September, Mittags, über den großen Alatschgletscher nach der Faulberghülte. Am 20., Morgens 2 Uhr, wurde aufgebrochen, die Jungfrau, spitze um 11 Uhr erreicht und um 12 Uhr mit dem Abstieg begonnen. Derselbe glückte besondcrs schnell, da die! Bergsteiger, die Richtung zwischen Trugberg und Mönch übers Mönchsjoch nehmend, am 'Nachmittag ü Uhr in der MönchShütle eintrafen. In der Nacht zum 21. wurde das Wetter bedenklich, es gestaltete sich zum Schueesturm'. Nichtsdestoweniger glückte der Nbsteig nach Grindelwald in ver-hiillnißmäßig kurzer Zeit. — (Die Gesammteinnahmen des Ober-ammergauer Passionsspieles) betrugen heuer C2.000 fl., von denen 27 000 fl. unter die «00 Mit. wirkenden naa> Verhältniß ihrer Rollen vertheilt, 1200 fl. an die Armenlasse überwiesen, :l000 fl. für Wasserbauten in der Amper, 10.000 fl. zur Errichtung eines provisorischen Theaters verwendet werden, so daß noch ein unver-wendeler Activrest von 8000 st. bleibt. Locales. Znr Versassnngsseier. Unsere Blätter reichen auch über die Grenzen Krams weit hinaus. Wir bringen nachfolgend die bei dem am 20. d. in Vaibach stattgcfundenen Verfassung«-banlette gehaltenen Neben und wollen hiedurch constaliren, daß das Kronland Krain des verfafsungstreuen Elementes nicht gänzlich bar sei, son ern immerhin tapfere Mannen und Streiter zähle, die für die Verfassung mulhig ihre Lanze brechen. Nun, vernehmen wir die Reden. Rede des Dr. Tuppan: „Zum vierten male sind wir heute versammelt, um den Tag zu feiern, der uns die Staalsgrundgesehe gebracht — die Grundlage unserer politischen, bürgerlichen und Ve» Wissensfreiheit. Es war ein Jahr des Unheils, seit unserem letzten Zusammensein dahingeschwunden, ein Jahr schweren Kampfes, und manchen auS uns mag dcr Zweifel beschlichen haben, ob die Verfassung den heftigen Angriffen ihren vereinigten Widerstand leisten, ob sie den« von einem Pflicht» und eidvergesseuen Ministerinn» geplanten Untergänge werde entrinnen tonnen, ob es uns gegönnt fein werde, den heutigen Tag in festlicher Stimmung zu begehen oder ob wir uns zu einer Leichenfeier der Verfassung versammeln würden, die gleichwohl getragen gewcsen wäre von unserer festen Ueberzeu» gung dcr baldigen Wiederauferstehung derselben. Wenn sich derartige Befürchtungen nicht verwirklichten, wenn dic Verfassung auS diesem Sturme nur neu gekräftigt hervorgegangen ist, wenn wir mit größerem Vertrauen der Zukunft entgegensehen können, so ist es wohl unsere Pflicht, vor allem desjenigen zu gedenken, dem wir dafür iu erster Linie den Dank schulden, Sr. Majestät unserm constilutio-nelle» Kaiser. Hat die Kroue zuerst mit der Februarverfassung in hochherziger Weise ihre Vollgemalt mit dem Volle getheilt, hat sie dann die Dccemberverfaffung mit den gesetzlichen Vertretern des Volkes vereinbart, so hat sich in. der letzten Zeit der entschiedene kaiserliche Wille, diese Verfassung ihrem Wesen nach unantastbar zu erhalten, auf das glänzendste manifestirt. Wer winde es nicht begreiflich finden, daß die Krone nach allen von ihr gebrachten Opfern an Souveränität«, rechten es schmerzlich empfinden mußte, daß so manche Voltsfractionen und felbst folche, die an der Schaffung der Staalsgrundgesetze lheilgenommen, diesen beigestimmt hatten, selben dennoch feindfelig gegenüber stehen und die ihnen daraus erwachsenden weitgehenden Rechte nur zum Umstürze der Verfassung zu verwenden suchen? Wer würde >es nicht begreiflich finden, daß ungeachtet der vorange« ^gangencn mißlungenen Versuche, die Krone noch ein letztes trefflichen Eigenschaften ihrer erlauchten Ahnen erinnern mögen. Der Minister deS Neußern erhält ein Hörrohr, damit er rechtzeitig und klar wahrnehmen -taun, waS in den diplomatischen Küchcn zubereitet wird. Dcr Minister des Innern bekömmt eine Fahne, das Banner dcr Verfassung; diese wird cr in ganz Oesterreich hochhalten, gan; Oesterreich wird ihm folgen, die ihm nicht folgen, mögen entweder ins Castell zu LaibaH oder nach Tirol — Kufstein — gehen. Der Minister der Iustiz erhält den Entwurf eines neuen Strafgesetze«, welcher bereits daS Verfahren gegen gewisse Agitationen u la Stamz m stch schlleyt. Der Mimster der Finanzen erhält ein mit Kremnitzer und Schemnitzer Erzeugnissen wohlgefülltes Potttseuille. . . > ,? Der Minister dcs Handels bekommt eimge Co-lonicn in Mocc.,, Java. Kuba und Südamerika, um den billigen Wünschen dcr Kaffeeschwcstern Rechnung tragen zu können. Dcr Minister des Eultus und Unterrichts erhält eine flovenifche Sprachlehre neuester Austage. Der Minister des Ackerbaues erhält eine Iäl« maschinr. damit cr dae» verfassungofeindliche Unkraut auS dem Boden der Verfassung schnell beselügen und un< schädlich machen kann. Der SPre ch m inister bekommt ein Sprachroyr, womit cr das dicke Trommelfell der Berfassunasfeinde durcharbeite» wird. < , , Der Präsident dcs Oberhauses erhält eine neue Uhr, die etwas schneller geht, als die alte; der Präsident des Unterhauses bekommt desglllchen eine, die langsamer geht als die alte. Der Landeshauptmann bekömmt einen Nürnberger Trichter, womit er den verfassungsfeindlichcn Dcputirten die Lehre vom Verfassung«, echte beibringen kann; mit diesem Trichter kann man auch Pattiolis — muß füllen. Der Edelmann erhält einige Verwallungslaths-stellen und einen feinen Hinterlader aus öüttich, damit er die Vöckc sicher schieße. Der Pfarrherr bekommt eine Lockpfeife, damit er seine Lämmer aus dem nationale« in das verfassungstreue Lager bringe. Der Advocat erhält eine prämiirte Kuh von Mürzthalcr Race, sehr milchreich, die er täglich zwölf, mal mellcn kann. Der Bürger und Bauer empfängt eine neue Auflage zum — Kraut; diese Auflage soll minder schmack-haft sein, als jene in Ehrfeld's Eastnorestaurallon. Nachdem die Stunde bereits vorgerückt, die Lichter abgebrannt, die Gäste bereits abgefertigt waren, fo gab ich den Rest der auf dem WcihnachtSbaumc hängenden Gaben, als Feigen, Schnecken, Kletzen, spanische Wind?, u. s. w. dem Volle preis; denn Voller müssen auch einen guten Tag, d. h Abend haben. Jeder An» wcsendc erhielt beim Austritte au« den Saal zur Erin-!nerung an diesen feierlichen Abend eine Karte, eine wllFNli 5imrta, die Karte der Verfassung. Dcr größte Theil der Empfänger hält diese Karte hoch; nnr > einige, sie sollen aus Czrchien und Slovcnien sein, woll» ten diese Karte nicht annehmen; sie zischten, sie grunzten, sie mach«« einen solchen Lärm, daß ich — erwachte. ^ Es war ein schöner Traum vom Weihnachlsbaum. mal alle Voller auf dem Boden der Versassung z» eini-gen trachtet? Als aber das Resultat dieser Bestrebungen zu Tage trat, als es sich zeigte, daß die Regierung, das ihr geworbene Mandat überschreitend, nicht die widerstrebenden Elemente auf den Voden der Verfassung heranzuziehen, son» dern diese denselben preis zu geben trachtete, als die czechi-schen Fundan'.entalaililel e« klar legten, daß der eingeschla-gene Weg nicht zur Verfassung, nicht zum inneren Frieden, fondern zum Verderben deS Reiches fllhre, da wurde dem frevelhaften Beginnen das Ziel gefetzt und das Vannerder Verfassung hoch erhoben. Die Verfassung ift zwar nicht von der Krone beschworen, allein für sie bllrgt daS Kaiferwort, und rückhaltSlos wurde diefeS eing-löst. Wenn wir daher auch stets bei Veginn dieser Fei« unseren Gefühlen folgend, der Treue und Ergebenheit gegen den angestammten Herrscher Ausdruck gegeben, so werden Sie diesmal nur mit um so erhöhter« Begeisterung einstimmen in das Hoch, das ich ausbringe Sr. Majestät unserem con« stitutionellen Kaiser." Rede des Bürgermeisters Deschmaun. „Wir bezehcu heule festlich den Geburtstag der Ver« fassuug, wir feiern zugleich ihre Errettung aus großer Ge» fahr und Äedrängniß. Mit bangen Gefühlen mußten wir in jüngster Zeit jenem verrälherischen Schauspiele zusehen, in welchem die innern Feinde und Verschwornen des Reiches eingehüllt in die Verkleidung des ..wahrhaften" Oestcr» rcicherlhums die Verfassung umlauerten, um ihr den Dolchstoß zu versetzen. Sie planten an der Zuslandebringung eines Neichsrathes mit Selbstmordgedanken, sie wiesen ihm die »tolle de« Todtengrä'ber» der Verfassung zu All' die kostbaren Errungenschaften, die zu hülen und zu pflegen die Reichsvcrtrelullg berufen ist, derentwegen die Bersas. sung uns so werth und chcuer ist, die Freiheit des Gewissens, die Freiheit der Lehre, der Presse und de« Versamu,-lungsrechte«, eine unabhängige und rasche Justiz, eine ge» meiilsame Gesetzgebung, der freie Verkehr im Erwerbe waren des Rechtsschutzes bar, der Willkür und dem Fanatismus brutaler Laudlagsmajoritäten anheimgestellt gewesen, stall des Schutzes der Nationalitäten auf dem neutralen Hoden ihres Zusammenroirtcn, wäre ^»rietrachl und fort^ dauernde Besehduug unter der Negide eine« sogenannten NalionalitätengefetzeS in Permanenz erklärt worden. Diese Gcsahr ist vorläufig beseitigt, wir alhm.n wie-der frei auf- und wenn etwas als ein beachtenSwerthe« Ergebniß dieser Krisis bezeichnet werden kann, so ist «S der Umstand, daß überall, wo nicht blinder Fanatismus oder Pmilirtheit den gesunden Sinn gefangen hält, im Bewußtsein dcr bestandenen Gefahr sich das Pflichtgefühl regt, für die Verfassung mannhaft einzustehen, sie vor der Wiederkehr ähnlicher v.'rrä'therischer Angriffe zu schützen. Auch in Kram haben die Freunde de«, gemeinsamen Vaterlandes zu gemeinsamem Tchutz und Trutz sich zusam« ln'ngcs'undeu. Und wenn auch die letzten Vandlagswahlen lein anderes Resultat als die früheren erzielten, so wur» de» doch, Dank den wackern, pflichttreuen Wählern der Städte und Märkte, in mehreren von diesen so imponi-rende Minoriläten erzielt, doß, wenn im Landtage da« Recht zur Geltung gelangen könnte, jene Minoritätrn sich zu Majoritäten gestalten müßten. Aber auch außer Landes, in allen Theilen Oesterreichs hat die Sturm» und Draugperiode dcr letzten Zeit die Zähigkeit und Ausdauer dcr Äersassunasflcunde gestählt, sie hat alle enge aneinaN' rer geknüpft und ihren compacten Willen, die Verfassung hoch zu hallen, nur noch mehr gekräftigt. Tiefe vielen Tausende gedenken heute ihrer mit In» nigleil, als des Hortes all unserer Freiheit, lassen Sie auch unS dem Gedeihen der Versassung ein Hoch ausbringen!" Rede des FinanzsecretärS Grtl: „Als vor vier Wochen die jetzigen Regierungsmänner in den Rath der Krone berufen wurden, da brachte man der ueuen Combination uichl jene Frenesie de« Beifall« enl« gegen, mit der man einst daS BUrgerministerium begrüßt hatte. Noch lastete der Alp de« vermessenen Hohenwart'schen ErperimeulcS auf allen Gemüthern. Das fo lange fortge« sponnene, dann mit Einem Ruck beseitigte NusgleichSatten-tat hatte das Vertrauen der Völker in die verfassungsmäßigen Einrichtungen zu lief erschüttert, Haß und Verach. lung gegen eine solche Staatspraris in zu weite Kreise verbreitet. Man suhlte sich zwar befreit von der Vesorgniß einer hereinbrechenden Katastrophe, die alle« Bestehende in ein Meer von Blut und Thränen versenkt uud den Vaterlands« retlcrn :'l Iu Mndischgrätz und Haynau die Bahnen geeb-net hätte; allein die entsetzliche Verstimmung der Geister ließ die Herstellung eine« wirklich parlamentarischen Regime« für lange Zeit als utopisch erscheinen. Die Verfassungspartei war nüchtern und bis zur Resignation genügsam geworden; die fortwährende, sich überstüzende hast im Wechsel der Systeme, das seit Jahren andauernde Schwanken aller Fundamente der staatlichen Ordnung, die Begriffsverwirrung, welche durch den Mißbrauch der officiöfen Publicistil fort und fort erzeugt und systematisch genährt worden war — alle die kleinlichen Mittel einer jesuitischen Staalslunst hatten die Achtung vor der Negierungsgewalt untergrabe« und selbst den zä-hesten Optimisten der Verzweifluug nahe gebrach«. „Kühl bis ans Herz hinan", lautete die Signatur des Tages. Unter solchen Auspicien waren die neuen Minister 2164 inS Amt getreten. Sie stellten sich mit einem sehr bescheidenen, schr laconischen Programme vor. Ehrliches Festhallen an den Staat«grundgesetzen, enl^ schiedene Fortentwicklung unserer liberalen Einrichtungen, unparteiische Nnwendung dei Gesetze. Nicht mehr, nicht »veniger versprachen die neuen Re> gierungsmänner, aber sie verbürgten sich mit ihrer Ehre fur die genaue Beobachtung dieser Grundsätze. In Wahrheit enthielt dieses Programm die einzige Politil, die unter den gegebenen Verhältnissen möglich erschien, und ras Ministerium Nuersperg bedürfte zu seiner Einführung leineS oralorischen Beiwerkes, denn e« war ein öffentliches Geheimniß, daß dieses Cabinet nicht einer spontanen Initiative der Krone, sondern nur der durch die reale Zwangslage geschaffenen Nothwendigkeit seine Ent« ftehung zu danken hatte. Ueber dieses Ministerium hinweg — dessen war sich jedermann bewußt — fuhrt der Pfad zur Reichsauflösung, zum Chaos. Inzwischen hat sich die Situation einigermaßen geklärt. Der vom Ministerium bestimmt ausgesprochene Ent» schluß, die verfassungsmäßige Basis zu consolidireu, hat feine Wirkung nicht verfehlt. Wenige Wochen genUgten, um die drei föderalistischen Landtage in verfassungstreue umzu« gestalten, und schon mehren sich die Symptome bedeutungsvoller Wandlungen im Schoße der nationalen Parteien, schon wenden sich hie und da im gegnerischen Lager edlere Naturen, angeekelt von dem schmählichen Treiben der Fuhrer, unwillig zur Seite, wie wir dies eben in unserem Land» tage erfahren haben. An der Negierung ist es jetzt, einen Nclionsplan zu entwerfen und ihn mit unerschütterlicher Willenskraft durch» zusUhren. Bei richtiger, ehrlicher Benutzung der ihr nun zu Gebote stehenden Mittel braucht sie fortan den Schwer, punlt des Reiches nur im Parlamentshause außer dem Schottenthore, niemals aber außerhalb desselben, sei es nun in Prag oder Pest, sei e« in den olympischen Höhen ungreifbarer Gewalten, zu fuchen. Jene hochverräterische Opposition, die ihre Fühlhörner Über die Reichsgrenzen hinaus gegen Norden oder Süden ausstreckt, wird sie mit ehernen Sohlen niedertte. ten; der zum Werkzeuge schimpflicher Parteiumtriebe gewordenen clericalen Agitation, welche eben in diesen Tagen durch die Ermordung des Slainzer Bürgermeisters ein so düsteres Relief erhielt, wird sie theils durch repressive Maßnahmen, theils durch Hebung deS niedern Clerus den Boden entziehen. Nicht minder wird sie bedacht sein, durch Einführung einer wohlgegliederten strammen Verwaltung die Autorität der Unterbehörden zu stärken und den Gesetzen Achtung zu verschaffen. Getragen von dem Vertrauen der gesammten Verfas-sungSpartei, wird sie sich bemühen. die schon gewonnenen Freiheiten in verfassungsmäßigem Wege zu ergänzen und zur vollen praktischen Geltung zu bringeu' insbesondere wlrd sie darauf bedacht scin, unsere kostbarste Errnngenschaft, die Schulgesetze, mit solchen Schutzmitteln zu umgeben, daß die Ausrottung der deutschen Mittelschulen in den Väudern gemischter Nationalität durch utraquistische Zubereitung verhindert wird. Auch wird sie sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß die möglichst rasche Lösung der Wahlreformfrage eine gebietende Nothwendigkeit ist, um den Neichsrath von der Willkür der föderalistischen Landlage unabhängig zu machen und seine Existenz zu sichern. Und weil wir von den Mitgliedern deS Cabinets nach ihren bekannten Anlecedentien und ihrem Auftreten mit Fug und Recht erwarten dürfen, daß sie das ihnen anvertraute Werk mtt sicherer Hand ausführen werden, bringen wir ihnen die wärmsten Sympathien enlgegen. Möge jhr dornenvoller Weg zum ersehnten Ziele führen. Von diesem Wunsche durchdrungen, erhebe ich das Glas und bringe ein hoch aus, ein dreimaliges Hoch dem verfassungstreuen Ministerium!" (Fortsetzung folgt.) — (Die philharm. Gesellschaft) gibt am Dienstag den 26. d.. um 7 Uhr Abends, das drille Con» cert. Das Programm enthält eilf Nummern, größtentheils Gesangspiecen. Die Namen Beethoven, Mozart, Schumann, Gsunod, Reinecke, Hiller, Esser und die gefällige Mitwir» kung dcr Opernsängerin Frau Vh. Millöcker verbürgen uns einen exquisiten musikalischen Genuß. — (Freunde des Ci ther spiel eS) machen wir aufmerksam, daß sie bei Blumlacher's Terzett, welches am Dienstag, dcn 26. d., bei Franz Peltan (Sonz) statlfin» det, einen vergnügten Abend finden werden. — (Erdb'eben in Naffenfuß.) Am 18. d. Abends halb 7 Uhr wurden in Nassenfutz abermals drei aufeinanderfolgende fürchterliche Erdstöße verspürt; zum Glücke waren keine Schwanlungen im Gefolge, sonst wären Gebäude eingestürzt. — (Unglücksfall.) In der Nacht vom 19. zum 20. d. sind die Kohlenhäuer Anton Pleßnik und Anton VnZur beim Auszimmern und Eintreiben der Pfähle unter den Versatz in der Kohlengrube zu Kifouc, Gewerlschafts« rayon Sagor, Bezirk Littai, verschüttet worden; ersterer blieb todt, letzlerer wurde nur leicht beschädigt. __ (Theater.) „Aner von unsere Leut" ist hier zwar längere Zeit nicht aufgeführt morden, dennoch glauben wir Inyalt und Tendenz des Stücke« von den früheren Auf, führungen und namentlich von den Berichten der Wiener Vlätltr ber als bekannt voraussetzen zu dUrfen. Das Stück zähli unstreitig zu den besten Arbeiten Berg's und wird bei halbwegs genügender Darftcllung stets wenigsten« einigen Erfolg erringen. So auch hier gestern, wenngleich uns fast dedünten will, als wäre der Rolhstift in zu un» barmherziger, rücksichtsloser Weise gehandhabt worden. Wesentliches Verdienst um die Aufführung erwarb sich in erster Linie Herr Schle singer als „Isaal Stern" ; seine Lei. stung hat uns fast durchgehend« vollkommen befriedigt, Ne< ben ihm müssen wir zunächst Herrn Ehrenfest nennen, der die lüstliche Figur des „Sebastian Stößl" über unsere Erwartung gut zur Darstellung brachie. Herr Ehrenfest scheint nur der wohlwollenden Berücksichtigung der Direction und der Aufmunterung zu bedürfen, um darzuthun, daß er für gewisse Nolle« ein ganz schätzbares Talent besitzt. Herr Hofbauer in der Rolle des «Schlossermeisters Frühaus" und Herr Nadler als „Gerichlsschreiber Ducks" wurden ihren Aufgaben völlig gerecht, so daß wir, da die anderen Rollen alle mehr oder weniger in den Hinlergrund treten, die gestrige Darstellung eine recht befriedigende nennen lön. nen. Die Couplets gefielen und fanden lebhaften Beifall vom mäßig gut besuchten Hause. Herr Schlesinger und Herr Ehrenfest wurden gerufen. (Sloven ische Bühne.) Die nächste Vorstellung findet am Stephani.Tage den 26. d. M. statt. Zur Aufführung gelangen folgende Stücke: „Uskok" („Der Flücht» ling". Posse in einem Acte, übersetzt von Prof. Bols; „8v«t)i V60M- na. 8traii" („Auf Posten am WeihnachlS-abend"), Genrebild mit Gesang, und eine neue Operette „I^oö pröä ösnitvi^'o" (,Die Nacht vor der Hochzeit"), Musik von C. Löw. —Mit obiger Vorstellung, der letzten im diesen Jahre, schließt die erste Hälfte der laufenden Saison; der dramatische Verein darf sich zum bisherigen Erfolge seiner Bestrebungen wohl grallüiren. Der heutigen Nummer liegt cme Pläuumeralions^Eiuladnug aus die «Oesterreichische Wochenschrift fttr Wissenschaft nnd Kunst (Neue Folge)" ,u. Einnesenvet. ^lieu KrHullbll liratt Ullü 6e8llllÄbeit oull« Illeäieill lluä ablle Ko8teu, kevaleseiöre Du Narr? von I.ouä0U. Dic delicate Heiluahruug Iiovl,>L8 Nierenleiden, Tnbcrculose, Diarrhür», Hchwilidsiicht, Asthma, Husten. Unuerdaulichteit, Verstopfn!,«., Fieber, Hclnvm-del, Vlutaussttia/u, Ohrenorauscn. Uebelleil und Erbreche» selvsl in der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Aumagcruug, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — Aus;ug ans 7?/, 0 Cer tificaltu üli^r Genesungen, die aller Medicin getrotzt! Bertis, cat Vi r. 6« 471. Pruuctta (bei Mondovi). den 26. Oclol>cr 1,^). Mei» Herr! Ich lann Sie versichern, das; seil ich umi der wundervoll!'» U^vklegcidr« (ln Iluir^ !rauch m^chle, daö heisj! seit z>»ici '^cchrcn, s^hle ich die Vcschmcrlichlellc!» meinck Attcro nicht mehr, noch die i,'ast meiner Kl Jahre. Meine Beine sind wieder schmus flmnirdm; mein Gesicht ist so gut, daß ich keiner Brille bedarf- mmi Maa.cn ist stars, al« wäre ich 30 Jahre alt. Kurz, ich fühle mich verjüngt; ich predige, ich höre Beichte, ich besuche Kranke, ich mache ziemlich lange Reisen zn Fuß. ich fl!t)>e meinen Verstand tlar und mein Gedächtniß erfrischt. Ich crsnchc Sie, diese Erklärung zn veröffentlichen, wo nnd wie Sie et! wNn-schen. Ihr ganz ergebeucr Äbb6 Peter üastclli, Lacu.-ö^I'keal. und Pfarrer zn Prnnetlo, Ärcis Mondom. Nahrhafter al« Fleisch, erspart die liovÄlLgciüru bei Erwachsenen nnd Kindern 5>0 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von z Pfund fl I.5»0. 1 Pfnnd sl 2.50. 2 Pfnnd fl. 4.5)0. 5 Pfnnd fl, 10, 12 Psnnd fl. 20, 24 Pfund fi. 3ft. l,nd Spcccrcihäudleru; auch versendet daö Wiener Hans nach allen Gegenden gegen Postauweisung oder Nachnahme. Wir machen hierdurch auf die im hcutlgcu Vlalte stehende Annonce der Herren H. >2tci»decker K5 Go. in Hamburg besonders anfmertsam. 2s handelt sich hier um Originlll-i.'usc zu einer so reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgestalteten Verlosung, baß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Betheiligung voraussetzen läßt. Dlcses Unternehmen verdient um so mehr oas volle Vertrauen, indem dic beste» Ttaatsgarautiru geboten sind und auch uorlienaliltteö HauS durch ein stet« streng reelle« Handeln uud Au«zahluiig zahlreicher Gewinne allseits belauut ist. Neueste Post. (Original'Telestramm der „ttaidacher Zeitung-") Wien, «3. December. Die heutisse „Wie. ner Ztss. veröffentlicht die Ernennung des Fürsten Karl AuerSper« zum Präsidenten und der Grafen Wrbna und Fünfkirchen zu Vice-präsidentcn deS Herrenhauses. Wciters rr> nannte der Kaiser den Tenatöpräsidenteu des ubersteu Werichtshofes Freiherrn von Apfaltrern, den Präsidenten der vorarlberger Landwirthschaftsgesellschaft Grafen Velrupt. den Grafen En,enl»erg, den Feldzeussmeister Härtung, Vtoriz Kaiserfeld, den zweiten Präsidenten des Wiener.vberlandessserichtes ^frei Herrn von Nizy, Dr. Scrinzi und Grafen Vrints zu Herrenhausmitgliedern auf Lebensdauer. Linz, 21. December. Die Verfassungsfeier ver> sammelte 4000 Personen. Wlfer begrüßte die Verfamm» lung. Göllerich's brillante, stimmungsvolle Festrede be< geisterte alle Anwesenden. Der Landeshauptmann Aigner brachte einen Trinlspruch auf de» Kaiser uus. Die Vollshymne wurde stehend augthütt. — Alle liberalen Deputirten und viele fremde Gäste nahmcn an dem Feste Theil. — Au« dem oberösterreichischen Landtage wurden in den Reich«rath gewählt: Minister v. Lasser, Graf Starhemberg, Dr. Figuly, Dr. Schaup, Dr. Groß, Dr. lidlbacher, v. Wlckhoff. Dörfner, Hasting« lehner und Deifer. In den LandeSauSfchuß wurden gewählt: Dr. Kremer, Dr. Peßler, Dr. Dehne, Wert-heimer, Zehetmayer, Edenberger. Orünn, 21. December. Im Landesvoranschlage pro 1^i72 wurde das Vollsschulwesen in ausgiebiger Weise bedacht. Zu ReichSrathsabgcordneten wurden gewählt : Minister u. Chlumecly, Baron Eichhof, Max Baron Kübeck, Graf Adolph DubSty, SlotliU, Kol-nocky. Ritter D'Elvert, Gomperz, Tomanel. Dr. Be-nesch, Leydold, Dr. Vanderstraß. Dr. Weeber, Dr. Steinbrecher, Fux, Dr. Hanisch, Kleveta, Scopalit, Talsly. Dr. Zaillner, Oberleitner, Konvalina. Die Session wurde ui üblicher Weise geschlossen. Berlin, 21. December. Der Erlaß des Reichskanzlers an den Grafen Arnim vom 7. d. M. in An< aelegenheit dcr Freisprechung der Mörder deutscher Soldaten in Frankreich erllärt: In Zullwft würden wir bei Verweigerung der Auslieferung genöthigt scin. durch Ergreifung und Wegführung französischer Geißeln, im üußtlsttn Falle auch durch wetteigehcnde Maßregeln auf die Erfüllung unseres Verlangens hinzuwiilen. eine Eventualität, dcr überhoben zu sein wir lebhaft wünschen. Sandringham. 2l. Deeember. Mittags. Der Kronprinz hat die velflosscne Nacht sehr gut verbracht; seine Kräfte nehmen allmälig zu. Xelegraphiscker N!ect»selco,,r« onm iiil. December. 5ptrc. Metalliaue« 60 70. — 5perc MelalliqueS mi» Mai» mid Viovember-Zmsen l!0 70. — öperc. National-Nulehm 7140. - 1860er Staats-Nnlehen 103, — «aul-Actie» 812. - «tndit, Act ei, 3^7.90. - Lolidon 117.20. - Silber 110.60. — « l Mlln,, Ducateu 5.5l. — Napnleond'or 9.ij0, Verstorbene. Deu 15. December. Herr Franz iübeusly, Schlleidrr-«iieislel, alt 47 Jahre, in der Stadt 9ir 144 a» d?r ^!uuge,i-tüderclilose. - llrsula Korencau, Iustilutöarmf, ill 67 Jahre, in der Gradischaumstadl lilr. '? Jahre, in der Stadt ')»r. .'l!l an .verzlähiniing. Den 17, December. Agnes Kuöal, Inwuhiierswitwe, all ?« Jahre, ius(5ivilspital sterbend übeibracl't. Josef Petcrli», ^aschilldri-, alt 75i Jahre, in der ztapuzinevvursladt i)ir. X an Cr schijpfunss der Kraflr, — («rrtrand .^oban, Iinvohnerowitwe, alt 5i4 Jahre, im Civilspilal an ^'ungenlähmun^. Den 18. December. Herr Paul 'Mihleisen, Hörer der Technil und l. t. Reserve l,'i<'utc!lant des 47, ^,'iuic» Infanterie» ^icssimentis Baron Härtung, alt 21 Jahre, iu der Kapuziner »urstadt ^cr. 75) a» der ^ungentuberculose. Den 1 !^. Deceml) e r. Herr Michael Stroy, biirger licher Hanydrsitzer und akademischer Äiiuftler, alt 70 Jahre, in der ötadt Nr. 9 am wiederholten Schlagflussc. — Maria Goruil. Inwohnerc-witwe, alt 5it Iahrr, und Johann Vorutelcr, Maler, alt 75 Jahre, beide im Cioilspital au der k!nugeuenlzündung. — Mathias Iapel. Taglöhner, alt 50 Jahre, im Civilspital' am chronischen Hydrocephalug. Den 2l). Dccc ,ube r Maria Ternovc, gewesene Köchin, alt l>7 Jahre, in der Kapuzinervorstadt 9ir. 1^ a» Altersschwäche. - Theresia Telavrc, Magd, alt »^ Jahre, im (iivilspital au der Luugentuberculuse. - Dem Herrn Josef Wolf, Führer beim l, t. 70. Linien Iüfanterie.Äegimeute Oraf Huyn, seine Fra» Maria, geb. Harlberger, alt 40 Jahre und 4 Monate, in dcr St. Peters« Vorstadt Nr..'!? am i!ungenoedcnt in Folge organischen Herzfehlers. Den 2 I. Decen! ber. Rudolf Tomaz, Taglöhner, all iil) Jahre, ins Civilspital sterbend überbraclit. — Josef Plntar, Bettler, alt 70 Jahre, im Civilspital au Marasmus. — Herr Johann 'Kralj, Schweinbändler. alt 60 Jahre, in der Polaua Vorstadt Nr. A6 an der ^'ungenlähmung. — Ma^arctha Strel, Inwohnerin, alt 69 Jahre, im Civilspital an der Pneumonie. Angekommene Fremde. Am 21. December l2>es«»,,e. Schmidl, Kaufn,., und Herz, Hausbescher, Wien, — Glubocnil, l. l. Bez. Vorsteher, Adelsberg. - Garzarolli. Senosetsch. — Hoievar, Unterlrain. — Mihelac, Nadmannsdorf. - Stuzzi, Kaufm., Görz. «lt»«>t TV»«»». Krenn, Musquitter, Noßenberss und Pollal, Kaufleule, Äiien. Theater. Heute: Fortunio's Uiebedlied. Komische Operette in einem Act von Osjciibach. Vorher^ Tchach dem H«Ui>herrn. Posse mit Gesang in einem Act von SäMau, — Morgen bleibt die Billme geschlossen. - Montag zum Vortheile des hiesigen Ärmcninstitutcs: Tchlechte Mittel - guter Iweck. Posse mit Gesang in .^ Abldellimssen von Kaiser. Musit von Snvpo. V tnrelc, ftv. 8t«l»n», <1«.n)- U,!l«i!l. Ijmli2 v I äejim^i, po-Llnvoml I)2v. llc)1 g. Hiscubahnanllhelt zu 120 st. ö. W. Eilber 5'/, pr. Glllcl 109 50 I09.tt0 Ung Prämieuanlcheu zu 100 st. « ^.«a«l.....306 75 307.. Vantoerein.......247- 248.— «odeu-Hreditailstall .... 262.— 265,— Credilaustalt f, Haudel u. Ttw. . 325 50 326 — llreditausialt, ullgcm. ungar. . . 12?.— 128 — Cscompte-Gcscllschast, n. ö. . . 993, 995.— Frauco-öfterr. Van! .... 131.40 131.60 Geulralbaul.......—.— —.— Handelsbllnl.......231.— 232.— Nlltionalbanl.......809.— 610 — Unionbaul.......280.75 281.— Vereinabaut...... . 108.— 108,50 «erlehrsbant.......193.— 193.50 «5. Nctlen von Transportunterneh. MUNgen. Geld Waare Nlfölb-Fiumllner Nahn . . . 184.50 185.50 Vöhm. Weftbahn.....259.— 261.-- «larl-Ludwig-Vahu.....255.75 256 — Donau-Dampfschifss. Vesellsch. . 625.— 626.— Elisabrth-Westbahu.....244.— 244.50 Elisabcth-Wcslbllhu (Linz-»ud- weiser Strecke).....210 50 211. sserdlnmido-zilordbllhu . . . «135 8140 — Gel" V,«r, ffr«ni.^l>s'db«.«»bn . . . 207 50 208 — Lembtr4-6,r.«.lIu,ll««at»l> . 164 25 164 65 i,'l°yd, öfterr........413.- 413.— Oestnr. Nordweslbahn . , . 222 50 223 - Yludolf«-V»hn......163 50 164.— Siebenbltrger «ah» . , , . 177 !O 178.— Slaalsbahn.......393.-- 395.- Sttbbahu . ......204 - 204,20 SUtxliordd, Verbind. Vahn . 180. 181 — Lhriß-»ahn.......357- 257.50 Ungarische Norboftbllhn . . . 161-- 161.50 Ungarische Oftbahn .... 12525 125.75 Tramway........257.75 238 — V>. Pfandbriefe (für 100 fl ) Mg. öft Vodm-Lredit-Unftalt Veld Waare verl°«bar zu 5 ptt. in Silbcr !06 — 106 50 dto.in33I.rlick,.zu5p0.- 100.20 «.!t«l-i!udw.B.i.«.v«l.',Lm. 106. - 107 -I»tl^> k '