Zeitung. Nr l33. Piän » mcrati oii?prci i!: Im Comptoir nauzj. f». ,,. l'.illj, sl. 5.50. Fili dic ZlistcNünn i»>« H.niS yalbj. s>„ l>, 'Äiil dcv Post ganzj. fl. ,5, I)att>j. st. 7.I-.0. Dic,lst.,g, 13. Juni Insertionsgebühr bi« 10Zeilen: imaloolr., »m. 80 lv., 3m. l fl.; sonst Pl. Zeile 1»>. lr. u. s. w. Inscrtionöstcmpcl jcdesm. 30 ^r. «871. Amtlicher Theil. edc. k. und k. Apostolische Vlajcstät haben Nlil Aller-höchster Entschließung vom 4. Juni >. I. dc» ersten Enslos dcr l.k. Hofbibliothek, Hosrath Dr. Ernst Birl, zum Vorstände dieser Hofaustalt allergnädigst zu erneu-ucn geruht. Nichtamtlicher Theil. Nach der Dudget-Dlkattc. Die parlamentarischen Ereignisse der jüngsten Tage haben den Erwartungen, »nil denen wir und mit uns dic große Mchrhcit der Bevölkerung an die Erledigung der Budget Frage im Abgcordnetenhausc herantraten, vollkommen entsprochen. Die Mehrheit des Rcichsrathcs hat ei» abgelehnt, ans die von einer Seite mit großem Ungestüm verlangte Budget > Verweigerung einzugehen, und mit eben so viel Rnhc nnd Tachkenntniß vollzieht sich gegenwärtig die constitutioncllc Feststellung des Staats-hauehaltcs, nachdcm jene von dcr Linken provocirte Epi sodc bereits der parlamentarischen Geschichte angehört. Wir glauben, daß anch die in dcr Minorität gebliebenen Fractionen des Hauses volle Ursache haben, mit diesem Ncsnllalc dcr Abstimmung zuslicdcn zu scin. Die Haltung der Ätajorität war es, welche das Parlament vor dcr gefährlichsten aller Klippen dcö Constitutionalismus, vor dem Vctrcl'.-n einer Bahn lnwahttc, auf welcher das Parlament die Bevölkerung nicht hinter sich, sondern geradezu gcgcn sich gchabt hätte. Die große Menge des Volkes winde cö nie begriffen haben, daß als Antwort cmf den kaiserlichen Appell an die konstitutionelle Mitwirkung des Rcichsrathcs bei Herstellung des inneren Friedens lein anderer Beschluß möglich gewesen scin sollte, als die Verweigerung des Budgets, als die Ablehnung jcncr Mittel, welche zum Fortbctriebc dcr gc-sammten Staatsmaschine mit all' den tausend u»d lausend dem Volte fühlbaren und verständlichen Interessen undc'dma.t nothwendig sind. Von diesem Standpunkte Miö, dessen Nichtigkeit unter unseren Verhältnissen auch die Opposition sich unterwerfen muß, wird man uns zustimmen, wenn wir das Votum der Majorität gegen die Budget-Verweigerung als cincn großen, dem consti-tutioncllen Principe geleisteten Dienst bezeichnen. Dic Majorität wog mit großer Gewissenhaftigkeit die Ncchic und die Pflichten des Parlamentes in dem vorliegenden Falle gcgen einander ab und sie mußte sich, ohne Rück« ficht ans jeglichen Partcisiandpunkt sagen, daß die praktische Pflicht gegen den Staat das theoretische Recht weit überrage. Sc. Excellenz dcr Graf Hohcnwart hat dies treffend charakterisirt. als er erklärte, die Budget-Bewilligung als lein Vertrauensvotum für die Regierung bc« trachten zu töuncn. Wenn ein Factor im Staate diesem die zu sciucr Existenz nothwendigen Mittel gewährt, so erfüllt er doch unr seine Pflicht, mag auch dcr Partci-standpunkt darunter leiden, denn die Existenz des Staates und die Bestrebungen dcr Parteien sind gcwiß leinc Gegensätze, von dcc'cn dcr cine dm audcrcu ausschließt. Wir deuten im Gegentheil, die Partcibcstrcbungcn in, Staate dürfen von den Existenzbedingungen dcö Staates nie abstrahircn, auch dann nicht, wenn in dcr Hitze des Politischen Kampfes das Staalsiulcrcssc für identisch mit dem Partei Interesse qehallen wird. Und Made darin lag die große Gefahr für das constitntiomlle Princip, Und indem eine dcr schönsten constitutiomllen Prärogativen dazu benützt werden sollte, um dem Staate Licht und Luft zu entwichen. — Daß es nicht so weit gekommen erfüllt uns mit hoher Befriedigung und mit dcu größten Hoffnungen für die Zukunft unfercs mr-fassungmäßigcu Bebens. Wcuu, wie es d,e Gudgclfrage bewiesen, der Versuch einer Partei, dem Staate die Ulatcncllcn Lebensbcdingungcn zu entziehen, au dcr Coali-lion dcr Mehrheit diescs Parlamentes fchcitcru mußte Und imm''r scheitern wird, daun dürfen wir wohl die Zuversicht hcgcn, daß dicseö Parlament in seiner Mehr-hcit auch jeden Versuch, den Staatsorganismus in einem Partei-Interesse umzuformen, zu vereiteln wissen Wird. Eine solche, jcdcm Parlamente gewordene Anfgabc lctzt Ausgleichung dcr bestehenden Gegensätze voraus. Je '"chr dcr Ncichörath sich dessen bewußt wird — und kin klarer Beweis dafür, daß er es ist, — l,egt m dcr Faltung dcr Majorität in der Budget-Frage — und ic klarer sich dic Parteien über die Unerbittlichst dieses parlamentarischen Forums gegen jeden einseitigen Partei-slandvnntl werden, in desto höherem Grade wächst auch die Hoffnung, daß dcr Reicbsrath uur die parlamentarische Arena bilden werde für dcu p.ulamcutarischcu Wetteifer aller Parteien, den Staat stmtcrcsscu mit allen cou-stilutionellen Mitttlu gerecht zu wcrdcu und in haruw' nischem Zusammenwirken all' die Gegensätze vcrschwiu-dcu zu macheu, zu dcrcu Lösung dcr Ncichsrath berufen ist und nach dem Worte Sr. Majestät des Kaisers auch bcrufcu bleibt. Ein AnsgllichsprMamlll. Der Viccpiäsidcnt des Abgeordnetenhauses Dr. Vi-dulich veröffentlicht in Schufclka's „Reform" einen Pro-grammartitcl zur Lösung unserer inneren Wirreu, Dem« uach wäre allsoglcich nach crfolgtcr Vcschlnßfassnüg über den Staatsuoranschlag dcr Rcicharath, ohuc den Schluß der Session zu verfügen, einfach zu vertagen, und dies aus dem Grunde, damit für den Fall, daß die gedeihliche Lüfuug der Fragen bci dcu Landtagen sich verzö-gcru sollte, daraus für die Wicdercinbcrnsui'g dcS Rcichs-ralhes behufs rechtzeitiger Berathung dcS nächstjährigen Bnd^ts kein Anstand erwachsen würde, wobei Thronrede und AntwortSadlcssc cnlficlcn. Dcu sofort einzuberufenden Landtagen wären fodanu zwei Vorlagen zu übergeben: a) Die ^cform der L andt a g sw ah lo rdnu n g für alle Königreiche und Länder, wo Aenderungen erforderlich sind; d) ein Gesetzentwurf zur Regelung des Verfahrens, wonach die Landtage von dem ihnen in Gemäßheit des ^ 19 der L a n d c S o r dn u u g zustehenden Rechte wirksamen Gebrauch macheu können. Zur Erziclung einer acwisscn Uebereinstimmung in den bezüglichcu Landtagsbcschlüsfcn wußte die Regierung die wichtigsten Concessionen namhaft machen, zu dcncn sie sich herbeilassen will. ?üich eifolgtcr .'lnnahmc dcr oben erwähnten zwci Regierungsvorlagen wären die Landtage und das Abgeordnetenhaus auszulösen und rin neues Aligcordnctcuhaus einzuberufen, welches die Resormvor-schläge zu diöcutireu hätte. Die oben unter 1>) erwähnte Regierungsvorlage au die Landtage hätte mit dem üblichen Eingang uud dcr Vollzugötlauscl nur einfach die Bestimmung zu cuthalten, daß „die vom Landtage beschlossenen Anträge zu Aenderungen dcr allgemeinen Reichs-gesctzc in Gemäßhcit des § 1V der Laudcsoldnung von dcr Regierung mittelst einer Regierungsvorlage behufs ihrer verfassungsmäßigen Behandlung dein Neichsrathc zuzuführen sind." Die Regierung wäre demnach vcr-pflichtet, die von einem Landtag beschlossenen Anträge bei dem Reichsrathe in der Forin von Regierungsvorlagen einzudriugcu. PÄMschlÜ^ Laibach, 12. Juni. Das ungarische Amtsblatt bringt zwei allerhöchste Handschreiben. In dem ersten wird Horvath auf sein eigenes Ansuchen uuter dem Ausdruck der vollkommenen Anerkennung seiner Treue und seiner eifrigen Dienste scincr Stelle enthoben. In dem zweiten wird Stephan Bitto zum Instizministcr ernannt. In der U nt crha n s sitz ung von Samstag wurde dcr neue Iustizmiuister Bitto von dem ganzen Hause mit anhaltenden, Eljcn veglüßt. Vmady intcr-pcllirte in Sachen des Oesterreich-scheu Lloyd. Ernst Simonyi urgirle die Beantwortung seiner Intcipclla-lion, welche er hinsichtlich des Vorgehens des Stuhl-wcihcnburger Bischofs Ickclsalussl) an dcu Unterrichts minister gerichtet. Der Eultusminister Panler ant' worttte: Ich wollte ycsteru antworten, dach fand teiuc Sitzung statt. Das Haus hat beschloss"', heute leinen neuen Gegenstand aufzunehmen; ich könnte daher nur antworten, wenn cs das Haus dcsm'dcrS wünfcht. (Allseitige Rufe: Hört!) Paulcr fortfahrend: Der Stuhl-wcißcnburgcr Bischof hat in seiner schriftlichen Eingabe an mich erklärt, daß er die dogmatischen Beschlüsse dcs oaticauischcu Concils schon auS Rom scincm Stellvertreter zur Publication übersendet habe. Demzufolge ist die Verkündigung geschehen. Die Regierung beabsichtigt, ;ur Wahrung dcr Aufrechthaltung der Rechte der Krone Verfügungen zu treffen, welche der bisherigen Praxis nud dem Rcchttztrcisc dcr Staatsgewalt entsprechen, und sie wird (er betont diese Wottc) dicse Verfügungen auch in Anwendung bringen, — Simonyi uimmt dicfe Autwort freudig zur Kenntniß. (Allgcmciuer Beifall.) — Iranyi fragt den Präsidenten, was das Oberhaus auf die Mall uung geantwortet, den Gesetzentwurf bezüglich Abschas fuug der Prügelstrafe endlich zu vcrhaudeln. — Prüsi-dent: Bisher ist keine Autwort erfolgt. — Iranyi: Das Oberhaus beabsichtigt, die Sache zu verschleppen. Diese Beleidigung der Nation macht hicsür das Ober-haus uud die Regierung, welche dies duldet, ocrant wortlich. Gestern sollte die letzte Sitzung stattfinden, iu welcher die Sanctionirung mehrerer Gesetze angezeigt wer-dcu soll. Der deutsche Buudesrath hat iu dcr Sitzuug vom verflossenen Samstag auf Antrag des Ausschusses beschlossen, zwei DotationSgcsetze vorzulegen. Das erste bestimmt, daß vier Millionen Thaler an verdiente Generale (gcrüchtwcisc drei Millionen Thaler an preußische uud eine Million au baicrischc Generale) vertheilt werden. Nach dem zweiten sollen vier weitere Millionen als „Rctablisscmcnts-Gelder" an Landwehr-manner uud Ncseruistcu ausbezahlt werde». Beide Gesetze kommen sofort vor dcu Reichstag. Die Prinzen vou Ioiuvillc uud Aumalc sind am lO. Juni in Versailles angekommen und haben Thicrs uud Gr6vy ciucu Bcsnch abgestattet. Man vcr^ sichert, die Haltung der Prinzen sei eine sehr befriedigende; sie hätten Thicrs und Gr^vy die beruhigendsten Versicherungen gegeben. Mau glaubt, Gr^vy werde der Natioualocrsammlung mittheilen, daß die Prinzen ihr Mandat zurücklegen. — Das „Journal Officicl" veröffentlicht ein Dccrct vom 19. d., wodurch die Wähler vou 113 Wahlcollcgicn für den 2. Juli einberufen wcr-dcu. Das amtliche Blatt cuthält weiters eine Mittheilung, durch welche Pcrfonen, die Titel oder Werthe bei dcr Bank von Frankreich depouirt haben, beruhigt wer» den. Alle Depositen seien unversehrt erhalten. Dem „N. W. Tagblatt" wird aus Flore uz gemeldet, es sei dort notificirt worden, daß Sc. Majestät der Kaiser uo» Oesterreich seinen Obersthofmcistcr mit einem eigenhändigen Veglückwünschungsschreiben an den Plipst uach Rom sendet. Das Schreiben gralulirt dem Papste zu seinem fünfundzwauzigjährigcu Jubiläum und dankt bei dicfer Gelegenheit dem heiligen Vater für dic der Kaiserin während ihrer Anwesenheit in Rom gewährte Gastfreundschaft. Dcr österreichische Gesandte in Florenz, Freiherr vou Kübcck, soll die Weisung erhallen haben, dem Köuige von Italien bei dcr Verlegung der Hauptstadt nach Rom dahin zu folgen. Der „Tr. Z." wird aus Rom aus Rom, 6ten Juni, geschrieben: Wer sich gestern und vorgestern in Rom befand, kouute sich die thatsächliche Ueberzeugung holen, daß die uugcheure Majorität der Bevölkerung gut uatioual und eminent dynastisch gesinnt ist uud daß die clcricalc Partei, gegenwärtig wenigstens, höchst unbedeutend und nicht im Stande ist, dcr nationalen Begeisterung dcr Römer Einhalt zu thun. Erhebend und für die Gesinnungen der Römer sprechend war der herzliche Abschied, welchen dieselben gestern von dem uach Monza abreisenden tronprinzlichen Ehepaare uahmen. Vor dem Quiriuale und den zum Bahnhöfe führenden festlich beleuchteten Plätzen uud Straßeu del Quirinalc und del Termini, sowie a»f dem Bahnhöfe hatte sich eine uuabschbarc Menschenmenge eingcfundeu und begrüßte das kronprinzlichc Paar mit solchem Enthusiasmus, daß dasselbe zu Thränen gerührt war. Eine liebliche Scene spielte sich am Bahnhöfe selbst ab. Ein junges hübsches Mädchen überreichte uämlich dcr Kronprinzessin ein Bouquet uud sollte dabei einige Abschiedsv.rse hersagen. Die arme Kleine war aber üdcr die Abreise dcr Kronprinzessin so betrübt, daß sie blos dereu Hand tüßte > nud in lantcs Schluchzcu ausbrach, Dic Kronprinzessin zog mit dcr ihr nngclioruen Herzlichkeit das arme Kind an ihr Herz, küßte cs uud mischte ihre Thränen mit dcn seinigcn. Die auswärtigeu päpstlichen Nuntiaturcn erhielten gemessene Justructioncn, zu crllincu, dcr Papst glaube, ungeachtet dcö GaranlicngcsctzcS dcr italienischen Regierung, sich uicht im Besitze dcr vollen Freiheit als Oberhaupt dcr Kirche zu befinden. Die von mehrere» Journalen gebrachten Mittheilungen über augcublicklich zwischen der italienischen Ncgicrung uud dem päpstlichen Stuhle stattfindende Unterhandlungen sind durchaus un-bcgrüudct. Die r u manische Rcgic r u n g hat, uach einer Mittheilung dcr „Boh.," sowohl dcr sonvcräne» Pforte als dcu Garalilic-Mächteu ihre feste Ueberzeugung ans-gcsvrochcn, daß sie im Stande sein werde, mit der jetzt versammelten Landesvcrtrclung Zustände zu schafft», welche 976 alle Bürgschaften eines dauernden inneren und äußeren Friedens in sich trügen. Die Abreise des Kaisers von Rußland nach Weimar erfolgte am Samstag. Der «Kreuzzeitung" zufolge wird die Reise des Kaisers nach Ems gegen Anfang Juli stattfinden. Abgeordnetenhaus. Wien. 9. Juni. Vorsitzender: Präsident v. Hopfen. Am Ministertische: Graf Hohen wart, Baron Scholl, Dr. Ircöek, Baron Holzgethan, Dr, v. GrocholSli. Erster Gegenstand der Tagesordnung: Specialdebatte über das Finanzgesetz. Erster Theil Clforderniß; die Positionen: I. Aller' höchster Hofstaat 3.650.000 fl, II. CabinelSlanzlei Sr. Majestät 61.229 ft.. III. Reichsralh 560.717 ft. und IV. Reichsgericht 23.000 ft. werden ohne Debatte ein« stimmig angenommen. Zu Capitel V. ..Ministerralh," das mit 420.000 Gulden eingestellt ist, nämlich..Ministerrathspräsidium" mit 72.000 ft. und „officielle Zeitungen" mit 348.000 Gulden, ergreist Baron Kotz daS Wort, um gegen das in dem Gerichte des Finanzausschusses gegenüber dem Ministerium ausgesprochene Mißtrauen zu volemisircn. Das Mini' sterium hatte nämlich außer den vom Finanzausschusse eingestellten Summen noch einen DiSpositionsfond pcr 50,000 fl. und in einer späteren Zuschrift an daS Prä sldium des Abgeordnetenhauses einen weiteren Belrag von 130.000 fl. gefordert. Der Finanzausschuß sagt hierüber in seinem Berichte: Es wurde constatirt, daß unter dem Capitel ..Ministerrath" niemals ein Dispo-sttionSfond, mit Ausnahme deS vorigen Jahres, wo außergewöhnliche Umstände eine vorübergehende Aus nähme Hervorriesen, vorgekommen ist. Es wurde somit hervorgehoben, daß in allen konstitutionellen Staaten die Votirung von geheimen Fonds als ein Vertrauens' vatum für die Regierung betrachtet wird. was im vorliegenden Falle noch mehr zum Ausdrucke käme, indem der Dispositionsfond nicht für bestimmte Zwecke in einem bestimmten Ressort der Administration verlangt wird, sondern für den Ministcrrath, d. h. für den Gc-sammtlörper, der die Regicrungsioecu repriisentirt. Unter diesen Umständen glaubte der Finanzausschuß die Bewilligung eines Dispositionsfonds nicht beantragen zu tonnen. Nachdem aber Baron Kotz leinen Antrag stellte, wurden die Positionen mit der vom Finanzausschüsse bean^agten Ziffer angenommen. Es folgt Capitel VI ..Ministerium des Innern" in Summa eiugesttllt mit 15.341.303 fl. Zu dem Titel „Centralleitung" dieses Ministeriums, der mit 397.500 Gulden eingestellt ist. ergreift Dr. Czerlawsli, als Berichterstatter der Mi» norität des Finanzausschusses, das Wort und legt die Nothwendigkeit dar, ..für Auslagen der Staatspolizei" noch einen weiteren Betrag von 120.000 ft. einzustellen. Redner thut dar, daß die Minorität nur im wohlverstandenen Staatsinteresse handle, wenn sie die Geuchmi. gung dieses Postens empfehle und legt dar. daß es sich um lein Vertrauensvotum für das Ministerium handle. Er stelle daher den Antrag, daß noch jene 120.000 ft. eingestellt werden, so daß der Posten „Centralleitung" im Ganzen mit 517.500 fl. eingestellt werde. Abg. Baron Kotz 8ou. spricht ebenfalls für diesen Antrag und erwähnt bei dieser Gelegenheit der Zustim- mungstelegramme, welche die Audgetverweigerer erhalten. Die Anfrage an die Wähler sei gleich einer Einholung von Instructionen. die nach cunstitutionellcn Gesetzen nicht erlaubt sind. Sprecher verweist auf die kaiserliche Antwort, die dem Ministerium das vollste Vertrauen des Monarchen sichert, und plaidirt für die Bewilligung der 120.000 fl. Abg. Dr. Zailler spricht gegen Bewilligung des von der Minorität verlangten FondeS. Er weist aus den stenographischen Protokollen »ach, wie im Vorjahre die Abgeordneten aus Galizieu, und darunter auch der gegenwärtige Minister Dr. v. GrocholSli. gegen die Bewilligung eines Disposilionssondes von nur 50.000 Gulden gesprochen haben, und nun wollen dieselben Herren sogar 120.000 ft. für diefen Fond bewilligen. Abg. Dr. Schaup fpricht in demselben Sinne. Abg. Dr. Ruß versucht die letzte Rcdc ocS Mi> Nisterpräsidenten bei der Gcncraldebatic zu widerlegen. Der Fortbestand des Ministeriums sei eine permanente Drohung. Der Ministerpräsident habe im Finanz-Ausschusse selbst erklärt, daß die Bewilligung oder Verweigerung ein?S DiSpositionSfondes lein VcrlranmS-oder Mißtram.isootum für die Rcgicning sei. Die Vudgetvewilligung ist nach der Auffassung drS Ministerpräsidenten eine Pflicht, das Budget zu vcrweigeln. dazn habe das Haus kein Recht. Das Abgeordnetenhaus soll cumnach von diesem incoustilutioncllcn Mini' sterium erst den ConstitutionaliSmuS lernen. Die Vudgct-bewilligung sei nach der Ansicht des Ministeriums lein Vertrauensvotum, die Nudgetverweigeruna. lein Mißtrauensvotum, und so möge daher der Herr Ministerpräsident sagen, was er als ein Mißtrauensvotum ansehe; ich gebe ihm die Versicherung, ich und meine Gesinnungsgenossen werden keinen Augenblick zögern, demselben das vollste Mißtrauen auszudrücken. (Beifall links.) Nach Ruß ergriff der Abg. Frcih. v. Lass er das Wort. Redner setzt in längerer Ausführung die Ge-schichte des Dispositionsfondes bis zur jüngsten Dele-gationSperiode ziffermäßig auseinander und sagt: Der von der Nusschußminorilät beantragte Betrag sei nicht für politische Zwecke der Gcsammtrcgicrung. sondern eben nur für einen speciellen AuSgabcziucig eines speciellen Ministeriums als Fachministcriumö bestimmt. Redner hat gleichfalls im Finanzausschusse für die Nicht-bewilligung des Dispositionsfondes gestimmt, kann aber die Einstellung von 120.000 fl. „für Auslagen der Staatspolizei", worin keineswegs ein Vertrauensvotum fiir das gegenwärtige Ministerium liegen kann, nur auf das Wärmste befürwotten. (Bravo rechts und im Centrum.) Abg. Kuranda spricht gegen die Bewilligung. Er sagt: Wir wollen das Geld nicht votiren, damit man gegen uns schreibe und damit man unsere Intentionen verdächtige, damit das, was wir als groß».', ehrliche Partei vertreten, dargestellt werde, als wäre das blos eine Petition einzelner Personen, die Minister werden wollen Wir sind nicht die Schlcppträger einzelner Männer, wir fechten überzeugungstreu für unsere Sache! (Beifall links.) Das Ministerium, das ans unfcrc Intentionen nicht eingeht, foll anch nicht die freie Disposition haben über unsere Gelder. (Beifall links.) ES spricht noch Abg. Wolfrum gegen die Bewilligung, nach ihm vertheidigt der Berichterstatter Dr. Czcr-lawski die Nothwendigkeit desselben, worauf der Ministerpräsident Graf Hohcnwart das Wort ergreift: Ich möchte mir erlauben, nur einige Worte zur Aufklärung zu sprechen. Es ist bereits von früheren Rednern der Unterschied hervorgehoben worden, de< ;n'i-scheu dem DiSpositionsfunde und dein hier für Z"l!" gewiesen worden ist, von einigen nachfolgenden Rcci^i' verwischt, und es sind diese beiden Fondc zusammen -worsen worden. Ich möchte also nur conslalircn, daß »S sich hier nach dem gegenwärtigen Antrage wirklich nicht um einen Dispositionsfond handle, sondcl'n um Fondes zur eigenen Vmvenduna. des Ministers, m,d dieser verbleibende Nest ist, wie ich bercils früher l^-mcllt habe, eben zu einem bestiinntten Zwecke, nämlich dem der öffentlichen Sicherheit, gewidmet. Ich mnß mir in dieser Beziehung erlauben, riuc Bemerkung eines Herrn Vorredners zu berichtigen, ler gesagt hat, es sei von der Regierung bei diesen, T,t^l ein Anspruch gar nicht gestellt woidc». DaS ist insoweit allerdings richtig, als bei Ueberrcichung des Sllw!.^ Voranschlages der Anspruch sowohl sür Zwecke der öst?nl-lichen Sicherheit, als für den DiSpositionsfond, w^ chcn das Ministerium damals noch sich erbitten ;» müssen glaubte, unter einem gemeinschaftlichen Titel als Dispositionsfond beim Ministerrathe angesprochen worden ist. Nachdem ich jedoch im Finanzausschusse auoeiü'. beigesetzt hatte, daß unter diesem Dispositionsfonds« cl'n auch Auslagen für die öffentliche Sicherheit inbe^issl" sein sollen, wurde mir entgehet, daß in dicscm 5^llc diese Auslage nicht hichcr gchöre, sondern bei dem T>lc! „Ocffcnllichc Sicherheit" im Minisiel inm dcS Irmin in Anspruch zu nehmen sei und das habe ich mir a>,ch erlaubt zu thun und die Herren Mitglieder dcS Fina»; ausschusses werden es bestätigen, daß ich Namens der Regie,ung mündlich die Anfurdermig bci diesem Titel des Ministeriums des Innern a/.stcllt habe. Eil ist eine natürliche Sache, meine Henc», daß keine Regierung für die öffentliche Sichclhcit sorgen kann, wenn man ihr die hiezu nöthigen Geldmittel nicht bewilligt. Wen» daher das h. Hauö diese Pust mit 120.000 Gulden nicht bewilligen würde, so würde allerdings meine Verautworllichleit dadurch in einem bedeutenden Maßc erleichtert werden (Schr gul! rechlc«), allein ich spn'chc hier nicht in diesem Interesse, ich muß im Interesse dcS Staates, im Interesse der Staatsbürger sprechen, die vor allem die Erhaltung der öffentlichen Sicherheit wün-schen und bedürfen, und ich glaube, daß eben diese Ihnm schlechten Dank wissen würden, wenn Sie durch Abstrci chung der hiefür nothwendigen Geldmittel eines der vi talsten Interessen der Vcvölkclung nicht berücksichtigen wollten. Was den Betrag selbst anbelangt, so ist die von dcr Regierung gestellte Forderung vom Ausschusse selbst, respective von der Minorität dcS Ausschusses, die den heutigen Antrag einbringt. in einer sehr empfindliche» Weise rcslrmgirt worden. Es ist nämlich dcr gärige 3'c-trag von «0.000 fl,. cin Drittheil des Betrages, dcr überhaupt angesprochen worden ist, abgestrichen worden ', der inm verbleibende Rest ist aber derart, daß er wohl, glaube ich, nicht als ein das Erfordcrniß überschreite! der Fmillelon. Der Einnehmer von Modane. Novelle. (Fortsetzung.) Ungeachtet dieser Täuschung hatte die Hoffnung in dem Herzen Michels zu tiefe Wurzeln geschlagen, um so schnell gelnickt zu werden; er konnte nicht glauben, daß Madame Clareoaux sich in einem Grade verändert habe, daß jede Erinnerung an ihre Spazieraänge, an ihre gemeinsamen Studien, an ihren traulichen Verkehr in die» ser kurzen Abwesenheit und der Berührung mit der Welt erloschen sei. Da er jedoch nicht wagte, noch einmal in diesem großartigen und feierlichen Hotel zu crfchcinen, so schickte er am darauf folgenden Tage der Marquise ein Billet, in welchem er ihr sagte, daß er in dcr Befürchtung unbescheiden zu sein, seinen Besuch nicht wiederholen werde, daß er sie aber nun frage, da er es gestern vergessen habe, ob sie ihm Aufträge für ihren Bruder mitzugeben habe und sie in Kenntniß setze, daß er den ganzen Tag in seinem Hotel darauf warten werde. Michel hoffte auf diese Weise einer directen Verbindung zwischen ihm und der Marquise die Bahn zu eröffnen, die ihm erlauben würde, sie nochmals und vielleicht allein zu schen. Es kam aber nur ein kleines Billet, in der dritten Person und folgendermaßen verfaßt: „Madame Clarevaux dankt Herrn Dubourg; sie hat ihrem Bruder nur tausend Grüße zu fendcn. Sie ersucht also Herrn Dubourg, ihm dieselben auf seiner Durchreise in Chamböry auszurichten und ihm zu versichern, daß sie ihren Aufcuthalt in Savoyen in gutem Andenken behalten habe." Michel war von diefer Antwort vernichtet. Was! so viel Hoffnungen, so viel Illusionen und eine so lange und beharrliche Erwartung um zu eiucm solchen Resultat zu gelangen! Bis zmn Empfange dieses Billets hatte er noch einen Rest von Hoffnung bewahrt; er würde Madame Clareoaux sehen und sein Herz vielleicht von der Last. die es bedrückte, befreien, indem er, wenn auch nicht seine ganze Liebe, deren Ergüsse sie vielleicht nicht würde hören wollen, so doch wenigstens den Schmerz über die Trennung von ihr und seine Freude, sie wiederzusehen, aussprecheu würde! Und anstatt dessen hatte er als Beruhigung für sein heißes Verlangen nach Mittheilung deu Besuch einer Viertelstunde, ausgefüllt mit einem banalen Gespräch, und ein Billet, das noch erkältender und noch banaler war! Die Marquise ihrerseits hatte einen sehr düstern Tag verlebt. Der Anblick Michels, die verhaltene Glut seines Blickes, die Bewegung in seiner Stimme hatten ihr klar bewiesen, daß die Seele dcS jungen Mannes noch ebenso von ihr erfüllt war. wie am Tage ihrer Ab-reife. Sie halte im Augenblicke begriffen, daß er wegen ihr allein nach Paris gekommen fei, und fic war eben so erschreckt als gerührt über diese Liebe, welcher sie keine Aufmunterung geben tonnte. Von einer kalten, formcn-strengen Familie umgeben, von tausend unsichtbaren aber starken Netzen eingeschlossen, gab es für sie nur zwei Arten, Michel wiederzusehen: entweder sie empfing il)N nochmals in einem zcrcmoniösen, fast officicllen Besuch, ohne die Möglichkeit cin herzliches Wort, eine EriN' nerung au die Zeit mit ihm auSzutauschcu, wo sie unter einem schönen Himmel seinen begeisterten und leidenschaftlichen Reden gehorcht hatte, oder ihm cin wnlli-cheö Rendezvous zu bewilligcu, das heißt ihm zu schreiben, daß er sie zu einer Stuudc besuchen möge, wo sic gewöhnlich leine Gesuche annahm, was bei ihrer Familie und selbst bci ihren Leuten große Verwunderung erregt hätte. Diesel letztere Austunftsmittel fiel dem Stolze dcr Madame Elarcvaur zu schwer, um sich dazu zu entschließen; überdies, um die Wahrheit zu sagen, erschreckte sie diese so große, so energische Liebe cin wenig. Wenn sie dieselbe nur etwas crmuthigtc, so fürchtete sic. sicli auf einen Weg zu begeben, für welchcu sie keinen Au^' gang sah. und auf cin stürmisches Meer hinauö ,;>' schiffen, auf welchem ihre Ruhe und ihr Glück scheite»" konnten. Eine solche Entfernung trennte die Marquise r>on Elarevaux, die mit Allem, was in Paris vornehm u>id hochgeboren war, in Verbindung staub, von einem bescheidenen Prouinzbcamtcn, daß, um diesen ungchclM'N Zwischcnraum vergessen zu machen und auSzufülle», cS einer großen Liebe und einer tiefen Hingebung ln-durft hätte. Die juugc Frau fühlte sich diese« Opsc^ fähig; aber daS freundschaftliche, noch etwas unbcstimmle Gefühl, welches sie für Michel empfand, war sichcrlwi nicht stark genug, um sie zu cineni solchen Entschll'sp 977 Vetraq angesehen werden kann. Ich bilte hiebci die Ausd^inul!^ ocs Stllai^^dici.i) überhaupt in's Äl>,<>' zu fassen; ich liiltc in'S Auge u> fnsscn die Verhaltn issl'. in dcncn wir gcgcuwäitig !>l> i'^'i.n'n Icchrc zu bcstreilen, dic Nc.nc-rung taher denn, kido hauDllle, wenn.sic auch in dicscm Zweige dcs SiaalShanehaltes gleiche AnSlagcn inachlc. Wenn im ^insMWsctzc dcS voiii^n I^H>cS dicsn Betrag von l^0 000fl. nicht vorkam, sondern nur ein Betrag von 5)0.000 ft., so darf ich wohl dagegen hervorheben, daß eben zwischenzeitlich durch dic Delegationen eine ncnc Silnatl^n ^schaffen wurde; daß zwcir dic Ncgicrnng vollkommen ancitcnnt, daß ein folchcr Ac schlnß der Delegation noch nicht bindend sür daö hol),! Haus selbst ist, daß sie abcr auch unmöglich die Situation ignorirm kann, die durch die Delegation geschaffen wurde, daß sie nach allen bisherigen Ersah,nugcn vorans-sctzln kann, daß in der Ncgel das hohe Haus bcicil sein dürfte, dasjenige Wort einzulöseii, wclcheS die Delegation gcgcbcn hat. ! Ich inöchte daher in Zusammenfassung dieser wcnigcn Punlle, die ich hcrvorznhcbcn mir erlaubt habe, das hohe 5)ans bitten, bei seinem Botnm übcr die ssragc nicht das Äiomcnt des Vertrauens oder Mißtrauens (Wider-sftrnch links), sondern das Bedürfniß im Anac zu bc-hallen, welches jeder Staatsbingcr fühlt, daß fin- die öffentliche Sicherheit in zurcichcndcr Weise gesorgt werde. (Äcifall rechts.) Nach einer Replik des Berichterstatters Dr. Brcstcl erfolgt die Abstimmung, Es wird znnächst der Antrag des Ausschnsscs für Eapitcl <». Titel 1, „Ecutrallcitung" im Ordinarinm mit 3v7.0l>0 st. und mit 500 fi. im Eztra-Ordinarinm genehmigt und hierauf anch der Antrag der Minorilä!, in einem eigenen Paragraph l 20.000 fl für Zwecke d^r Staatspolizei cinzuslcllcn, mit 7. '^mncn. Vors.: Ihre Frau behauptet, daß die im Pakete l enthaltenen Obligationen nicht ihr gehören. A ngekl. : Ganz richtig, weil sie auch den Kindern gehören. Vors.: Ihre Frau sagt, daß Sie ihr das Pake! l schon im Hochsommer 186'.» gegeben. Angekl.: Die Frau irrt sich, ich habe ihr um jene Zeit nur ein Paket zum Nachschauen gegeben, ob vielleicht ein Tnffer gemacht wurde. Vors.: In dem Pakete l kommen anch zwei dcm Lien-tenant P. gehörige 18l:0cr Lose vor. Angckl.: Ich habe der Frau gesagt, daß sie dem Licnteuant P. gehören, dcr sie bei mir für ein Darlehen deponirte. Vorf.: Ihre Frau fagt aber, daß Sie ihr nich! gesagt, daß die Lose des P. dabei siud, und daß sie das Depot des B. nicht abgelöst habe. Es wird sohin vom Vorsitzenden ein Vrief des Do» menig an P., ddo. 9. October I860, verlesen, in welchem dieser verständigt wird, daß Domcnigs Frau sciuc Lose in Verwahrung übernommen habe, und befindet sich auf diesem Briefe eine Nachschrift, von Emilic Domenig unterschrieben, in welcher dieselbe die Uebernahme der fraglichen Papiere bestätiget. Vors.: Was wissen Sie vom zweiten Pakete, welches bei Ihrem Schwiegervater gefunden wurde? An get l.: Ich weiß nicht, wie dasselbe zum Schwiegervater gckommen ist. Vors.: Es ist dasselbe Paket, dessen Papicrc in dcm Verzeichnisse :; cnlhaltcn siud. In diesem Pakete lom« men Papiere vor, die Ihrcn Kindern gehören, wie z, V. Palssy-, St. Genois-Lvse u. s. w. Angekl.: Ich weiß es nicht. Vors.: Das 1«w-!l-M0 auszusetzen. Abcr, als dieser Eutschlnß gefaßt und durch d,c Msendung des besprochenen Billets ansgcführt war, fühlte sich dic Marqnisc von cincr ticscn Tranrigkett "faßt. Sie hatte mit diesem einfachen Älllct, das so geringfügig schien, die Leidenschaft, das Leben, das Glück vielleicht von fich gestoßen! Sie hatte cin glühendes nnd crgcbcncs Hcrz, das sie licdtc, wie sie noch niemals geliebt woidcn war und vielleicht niemals nicht, geliebt sein würde, tief und unheilbar verletzt! Dann stellte sie sich dcn Schmerz Michels ooi", die Auslegung, die cr natürlich ihrer kalten Artwort gcbcn würde, sie litt bei dem Gedanken, daß cr sic fäl>g glanbcn werde, vor ihrer G.scllschuft die Freundschaft zu verleugnen, wclchc sie in dcr Einsamkeit angenommen, ja fast cr-mnlhigt halte. Die Scclc Mchcl« allcö Trostes zn berauben und in seiner Meinung zu siütcn, das waren zwei Conscqucnzcn chves Entschlusses, in welche sie sich trotz ihrcs Muthes nur schwer füacn konnte! Untcr dcm Volw'.nd von Migraine zog sie sich nach dem Diner in ihr Hmlin^r znrück und gab sich ganz ihrcn Ncflixicmcn und Thräncn hi», welche ihr dcr Eonlrast zwischen Dcm, was sie socbcn von sich gesloßcn, cincr hingebenden und großherzigen Lieb?, u»o was ihr im Austausch dafür blicl', cinc bcqucme reiche, abcr kalte, regelmäßige, abgeznleltc Existtnz, in wclchcr die Vc-oürsnissc dcö Hcr^enS gar nich! gewählt wnrdcn, — end rissen. Dann näherte sic sich ihrem Sohne, dcr in sei ncm kleinen Geltchen schlief, tüßte ihn leidenschaftlich und sagte ganz leise, was er nicht verstehen tonntc. w'.'nn cr cs anch nchört hätte, daß cs für ihn. für ihn oor Allcm, fast allcin für ihu fei, daß fic so handle. Abcr Michel wußte nichts von tiefen Kämpfen nnd von dieser Traurigkeit, deren K^nlniß scinc Verzweiflung gemildert und beruhigt hätte. Er sah die Thränen nicht, die er mit so leidenschaftlicher Dankbarkeit getrocknet hätte! Er verließ Paris düster, gcbrochen und einem Alaune gleichend, der durch cin seltenes Wunder noch vorwärts schreitet, nachdem er dcn Todesstoß empfangen. Er langte so drei Tage früher, als seine Mutter ih« erwartet halte, in Modanc an. Sie erbebte bei seinem schritt und aing ihm mit offenen Armen l,,t-gca.cn, da machte sie dcr Anblick dcr Physiognomie ihres Sohnes bestürzt zurückweichen, cr lächelte jedoch, das arme Kind, abcr welches lächeln! Thränen der Verzweiflung hätten keinen so herzzerreißenden Anblick geboten. Er küßte scinc Mutter. Dann setzte cr sich in cincn Fantcuil und blickte schweigend in das Feuer. Sie ist todt! rief seinc Mutter entfctzt aus. Nein, aber cs ist das Gleiche sür mich, antwortete cr und er schilderte ihr seine Ncise, seinen Besuch im Hotel, dcn empfangenen Brief und die Traurigkeit der Rückkehr. Mein armes Kind, rief die Muttcr ans, als cr geendet hatte, Dich so zu scheu und nichts sür Dich ihnn ;n können! Nichts sür mich thnn zn können, Muttcr! Aber ich schulde Ihnen cin zweites Mal das Lcben, ich vel> sichere Sie, denn ohnc dcn Ocdankcn an Sie wäre ich zur Stundc in dcr Seinc! Dic Mutter blickte ihn cnlsctzl an. Dann näherte sie sich ihm. umschlang ihn. ohne zu sprechen, mit ihren Armen nnd zog seinen Kopf an ihr müllcrlichcs Herz, an welchem er so oft feinen kindlichen Kummer verborgen halte. (Fortsetzung folgt.) 978 Ihrer Correspondenz und den bei Ihrem Schwiegervater versteckten Werthpapieren? A u gcN.: Nein. Bors. : Sie haben in Briefen an R. und Sch. in Wicn sich als den Eigenthümer der im Pakete I befindlichen Werthpapicre ausgegeben. Angetl.: Ich that dies nur, um meinen Credit zu verlängern. Vors.: Ein schlagender Beweis ist darin gelegen, daß Sie dic drei Depotscheine der Bankfiliale sich unter fremder Adresse einsenden ließen. An gell.: Ich finde darin nichts Auffallendes. Vors.: Ein weiterer Beweis Ihres verbrecherischen Vorgehens liegt auch darin, daß Sie an jenem Tage, an welchem Sie die Papiere bei der Bankfiliale behoben, au Ihren Schwager U. ein Paket sandten, das Sie alö eine Sendung von Wcrthpapieren per 1500 ft. declarirlen, während sich in demselben nur alte Zeitungen befanden. A ng ckl.: Ich that dies, um allfälligen Unannchm-lichtciten bei Gerichten vorzubeugen, falls man in der Bank Nachschau gepflogen hätte. Vors.: Der Gegenstand, Ihren Schwager U. betreffend, erscheint auch im Hauplvuchc durchgeführt, Angetl. : Diese Eintragung ist ein Falsuni, das ich deshalb eintrug, um meiue Frau vor Unanuchmlich-leite» zu bewahren. (Schluß folgt.) Locales. «Protokolls - Auszug der Sitzung deS k. k. ttandessan itätsratheo für Krain vom 14. April 1tt71. Gegenwärtig: Der Vorsitzende: SN. Prof. Dr. Valcnta; die t. l. Sanitütsräthc: Negicruna.tssc», und wen,,, unter welchen Cautclcn hinsichtlich dcr Vcr-schlepftung ansteckender Kraüthcitcn. Er spricht sich auö sanilätepolizeilichcn Gründe» gegen die Znlässigteit ous und beantragt: a. Der ^andessanitätsrath wolle erklären, es sci i» Zukunft von der Anstellung der Pollsschullehrcr als Tudteuveschuuer Umgang zn nehincu; d. der ^andeösanilätSrnth wolle dahin willen, daß l. eine knr^cfaßlc. für ^aicn berechnete Anleitung in dcr Todtcnbcjchan in slovenischcr nnd deutscher Sprache hinansgcgetien werde, und A. daß fich dcr Todlcnlnschancr vor dci» Antlittc seincö Dienstes ciner Prüfling durch den Bezirksamt zu unterziehen habe. Dicsc Alttiägc werden einstimmig angcnomincl?. 3. Nun schreitet SN. Dr. Gauster zur Bekundung dcs MotivcnvcrichlcS übcr dic Orglnusalion der Sanilätsverwaltnug dcr Ocmcindcn in Krain und dc? diesbezüglichen Gesetzentwurfes für die ^andgclncindcn, wodci cr niitlheilt, daß das vom ^andessanitälöralhc erwählte Eomit^ für dicse i^ragc sich dnrch die Tani-lätsrälhe Valcnla nnd Blciwcis verstäitt nid dic Anträge des Berichterstatters mit geringen Modifica-tioncn in der ,^assung angenommen habe, wie sie gedruckt fämmtlichcn Mitgliedern vor iilehrereu Tagen zngcslclll wurden, Uclicr Anfrage dcs Vorsitzenden wuvdc uon dcr Generaldebatte abgcschen und dcr ausführliche Moliveu-bericht in seinen enthaltenen Principien cinstimmig ai^ genommen und beschlossen, sogleich dcn Gesetzentwurf zum Gegenstände dcr Discussion zu machen, dal'ci auf dic einzelnen Paragraphc einzugehen ni,d a»f dcn Äio-livcnbcricht Nücksichl zn nehmen, Dcr Entwurf setzt als Mittcl zur Erfüllnüg dcr den Oemeiudcn durch das Gcmcindegcsetz vom 17ttu Februar 1^l(! und das Ncichögcsctz vom W. April 1870, betreffend die Organisation dcs öffentlichen Sanitätsdienstes, auferlegten PervflichlliinM im Sanitäts- wescn fcsl: l. G e m c i n d c - G e s l, n d h c i t s b e h ö ld c u. Diese sollen in den vollziehenden und verwaltende» Wilklmgstcis des Gcmcindcvorslaudcs in s.nlitäreu Ver^ waltungsangelcgcnheitcn trctcn, aus dem Gemeinde-Borslchcr und dessen Stellvertreter, aus dcm Gemeinde-Arzte, dann aus 2—5 vom Gellicindeanöschnssc aus seimr Mitte oder ans dcn übrigen znr Gemeindeoer-lrctuug wahlberechtigten n»d il, dcr Gemeinde domicili-rcndcil Giineindcglicdcrn gewählten Mitgliedern, endlich, falls noch andere praktische Aerzte (graduirte oder diplo-mirte) in dcr Gemeinde domiciliren, aus mini>c>le»s Einem derselben, dcn der ^m^uuöschnß übcr Vorschlag des Landcssanitälsrathcs ernennt, bcstehell. Dcr Gemeinde- ^ Vorsteher fül'rl den Vorsitz und hat in dringenden Fällen Nccht und Pflicht, das Nöthig in sanitätsvolizcilichcr Beziehung vorzukehren, wovon er nachträglich der Ge-mcindcgesundheilsbehördc Mittheilung machen und worüber er deren Beschluß cilcholcn nmß. Ällc dcm Gemeinde-! Ausschüsse zur BcrallMia. nnd Vcslimmul'q zukoininc»-den sanitätspvlizeilichen ÄiaßüuhN'cn nüiss.n vun der Gemcindegcsnudhcitsbehövdc volberathen sein. Zur genaueren Erforschung dcr sanitären, tranti^itserzcngcn-den Uebclsläudc hat die Gcmelndegesnndhcilsbchördc in jenen Ortschaften, in denen mindestens 5)00 Einwohner in bei einander gclcgciml Häusern wohlien, iliindcslcuS jedes zweite Jahr durch zwei Abgeordnete, von dcncn eiucr der Gemeindeamt sein innß, Nachschau ;n psi.^cu, die Vewoh>,cr übcr die vorhandenen Uebclftäudc zu bc» lcliren, sie über die Art dcr Abstellung zn berathen und, wo dringend erforderlich, dic zwangsweise Abhilfe zu bewirken. Die Mitglieder dcr Gemeindegesui'dheitsbeliorde überwachen auch den Vollen der aii^ordneten Maßregeln; werdcn ihre saintärcu Aüträgc von, Gemeinde« Ausschüsse orrworfcn, so hat sie das Necdt, sich an dcn Vandcöculsschuß und im übertrugeucli Wirtliugskreisc an die politische Äezirk^chördc zn berufen. Das Amt eines Ocmcmdcmitglkocs ist unentgeltlich; dcr Bezirkshauptmann, scin Stellvertreter und dcr l. f. Bezirtsarz» louncii nicht dazu gewählt werdcn. Dic Mimlicdcr wer dc» von jeder im Sinne des Gemeiiidegesetzes erneuerten Gemeindevertretung auf drei Jahre erwählt. (Schluß fo-qt.) — (Vortrag.) Gestern Abends hielt Herr Professor Ritter v. Perger im Locale des Forlbildungsvcreins für Buchdrucker eineu Vorttag „iibcr dcn nnmittclbaren Einfluß exacter Swffsorschung auf Indlistric und das lägliche Vcben." Ter Redlicr bcloute, wie die Forschuug ans dem Gebiete der Wissenschaft uicht allein für einzelne Personen, einzelne Zweige der Industrie, sondern fnr die große Gesammtheit der menschlichen Gesellschaft von dcn wohlthätigsten Folgen sci, hob besonders hervor, wie durch die Gaserzeugung aus Steinkohle eine Anzahl von Nebcnproducten, als Paraffin, Salmiak u. f. w., sowie eine Neihe dcr schönsten und dauer-haftestcu Farben, als Frucht langer Forschungen, erzeugt werden und welchen Einfluß dicse Entdeckungen auf Indu-stvic und das tägliche ^'cbcn üben. Dcr belehrende und cm-ziehende Slosf wurde vom Herrn Professor in einer Weise blchcmdcll, dciß ihm das Audilorium mit der gespanntesten Aufmcrtsamteit lausch!»: und gewiß jeder der Hörer eine angenehme Erinnerung an diesen Abend bewahren wird. — (Lebendig begraben.) Aus Obertrain, 10ten Juni, wird uns von unserem Korrespondenten ein entsetzlicher Vorfall gemeldet, dessen volle Beglaubigung allerdings nicht vorliegt und den wir daher auch nur mit allem Vorbehalt wiedergeben und selbstverständlich auch für die Details nicht einstehen können. Der Correspondent schreibt: Soeben kommt mir die Nachricht von einem entsetzlichen Falle zu, dcr, wenn er sich wirtlich so zugetragen hat, geeignet ist, Sensation zu machen. Donnerstag den 8. d. M. soll in Nculnartll der Gastivirlh I. Modiz auf dcm Fclde von einer Ohnmacht befallen worden und als leblos nach Hause gebracht worden sein. Da alle Wiederbelebung«', versuche vergebens waren und auch der herbeigeholte Arzl denselben als todt erklärte, so bahrte man ihn aus und nach Verlauf von 42 Siunden wurde cr beerdigt. Bald nach seiner Beerdigung wurde für einen au diesem Tage Verstorbenen neben dem soeben zngeworsenen Grabe ein frisches Grab gcgrabcu, als dcr Todlcngräbcr plötzlich während des Grabens aus dcm Grabe neben sich dc» Ruf I»c>m^lrM! (helfet!) rufen hörte, dcr Schrecken machlc ihn bewußtlos. Erst als er zu sich kam, lief er fchncll in den Pfarrhof uud auf seine Aussage eilteu alle drei anwcscn-deu Priester zum Friedhof, wo man allsoglcich das Grab ösfncte. Als man die Todlcnlruhc ösfüete, lag der Mann mit dem Gesichte nach nuten und in dcn krampfhaft zusammengeballten Händen hielt cr die Tücher, mit denen man die Todten zu bedecken pslcgt. Aber er war bercils wirtlich lodt. Wie weit diefes Gerücht auf Wahrheit beruht, tonnte ich bisher uicht eruireu, wcrdc, sobald ich Authentisches darüber erfahreu, nicht ermangeln, umfangreichen und ge-uauen Bericht darüber zu geben. Leider kann man nach den hier obwaltenden Verhältnissen an der Wahrheit kaum zweifeln, da es Jedermann bekannt ist, wie mangelhaft die Todlcnbeschau am Lande gepflogen wird und es namentlich in Obcrkrain der Fcill ist, daß man alle Todten weit früher, als nach den durch das Gcsctz bestimmten 48 Stunden beerdiget, was hauptsächlich darin seiucn Grund hat, daß die Geistlichkeit, um dcn bei den hierorts üblichen Nachtwachen bei den Leichen oft genug stallfindcnden Scau-dalen vorzubeugen, uicht gestallen will, daß dcr Todte länger als eine Nacht aufgebahrt bleibt. Dadurch geschieht es sehr häufig, daß mau Leichen oft schon vor Verlaus von 24 Stundcn beerdigt. — (Ueberschwemmung.) Am 2. d. M. trat der durch die starke» Regengüsse angeschwollene Gurtsluß aus seinen Ufern und überschwemmte die am linken User ^clegencn Felder uud Wiesen der Gemcindc Wcißkirchcn. Es wurde» die darauf befindliche» Saaten thcils wcgge-schwemm», theils im Schlamme erdrückt, das bereits reife Gras aber znm Vichfullcr unbrauchbar gemacht. ! — (Krapin a.) In diesem vielbesuchten Vade w^ n selt 28. Mai bis li. d, M. 91 Cmgäste, im Ganzen ixi her, trotz der heuer ungünstigeu WitterungsvcrlMlnisse, 3^1 ^ Curgäste eingetroffen. Gillssesendet. Allen ^idciidcu Gcsuüdl'^t durch dic dclinilc lioviUcZo^ie clu I!^r>^> wclchc ol'nc Anwciiduua um, Mcdiciu mid ,,'l'ül,' >!ost^» dic nachfolgende» Knnithcitc» l'csciüat: Ma,;c» , Ncvvcn-, Ärus! , V»»>^!i', ,^'bcr-, Dniscn , ElMiml'^il! , At>>c»! , Bwscn mid Äicvculci»'», T»d>,'vn!l>,'so, Echn'inr > incl't, Äsümia, >>ustt'!! , Uiw^daiüichlclt, ^«'stopfmi.i, Di,n>I'ö>.',!, Gchl.ch,,','!,, lcil, >3chw.ichc, H.i,!i^rry>,'idc,!, 'R'asjclsüch!, .vicdcv, SckU'intcl, Blnl.uifs!^,^'», Ohicnlnanscn, IM'cltcil u»d Erl'rcchc» sclds! walnviid d^v ^chwa»>u>sch>>s!. Tiabctco, H>lcl.u>cholic, Äduiagcnlü.,, N!'>,'!im>uK'!M!>,!, l^ickl, ^lcich,!,!>>l, - Auszug auö?^.> uu^crtlficatcn iidcr^cücsiliigc», dic >,»cr H»!ctic!!Nl'idcvs!>u!dc» l Certificat Nr. 4^421. Ncnstadtl, U».,>nn, Ecit mehrercn I^ihvcn schon war mcinc Vcrdallung stctd »<,s>l'rt; ich l,attc »lit Mligcnitbcl» und ^crschlciixiüiss ;u läüipfcn. 2c>ü l'in ich nun scit dcm vicrzchittä^igcn Gcnus! dcr liovllw^iüi-o l'cfrcit. I. ^!. Sterncr, Lcyrcr an dcr Vc>ltvsch»lc. Gasen in Stcicrmarl, Post Virlfcld, ü>. ^io^cmdc» >^7». Hochgcchrtcr Hcrr! Mit VcrgiMcn nnd psüchi^ciiias! dcstiitiqc >>!> dic ,pi,!sti!i>! Wirliiüg dcr Ilovillü^wre, wic sic vox i,nclc,l ^cüc» ^cl.nxu gcmacht wordcn ist. Dicsci« vorlrcfflichc Älittcl <^u „>lch von cnljcl'Üchcn AtYciüdcstt'N'crdcn, bcschwcrlichc»! Huslcn, Blli>'!'>U<> nnd Äl^cnll^nnps^,, wora» ich langc I>i!^rc gclittcn hadc, ,^niz vol!s!midi,i bcsrcit. Vin ». cnz St >iinin »i c r, pcnsionirtcr Ps>irrc». Älahrhaftcr als sslcilch, erspart dic 1tLV!l!«l>>',ii!rl> dci lirwachscncn u»t Kindcrn 5,u Mal ihrcn Prclö in '.'lrzncicn. In Alcchl'iichsen von '/, P,und fl. !.5.o, i Psnnd ss. 8.50, 2 Pfund sl. 4.50, 5 Pfund fl. il), 12 Pfund sl. 20, !il Pfund fl. ».'!.> Olwca!>tt>>e in Pulvcr und in Tal'lcttcn für >2 T.isscn si. l.5,v, 2l Tasfc» sl. 2.5>u, -18 Tasscn fl. 4.50, in Pulver siir IÄ» Tasscn sl. l(», für ü8k 3>,s icn sl. i!«,. filr 57«! Tasscn si. .'!(!. — Zu bczicyc» durch Varry dn V>,rr» ><: >2o»!p, in 1Vi«n, '«Vn,IIN2i !> r, in M.nl>ur^ F. Kollctniss, in .«lagcnfurt P. Virul'achcr, <» ("r>i; <^> drüdcr Odcrrauzmayr, in Innsbruck ^icchtl ><: Frant, i» Vin; Hasclniaycr, in Pcst Törol. i» Prag I. Fürst, in Brüun ,^, (^dcr, sow>c in allen Städten l'ci guten Äpothclcrn nnd Spcccrcihäiidicrn! auch vcr scndct das Wiener Haus »ach allcn Gegenden gegen Postanweisung oder 5)>>ich nal'incn. » höchst beachteuswerth » ^ silr alle Dil'jciiigcii, welche grucisst sind, auf einc solide und ^ Erfolg vl-lsprechende Wnse dcn, Glücke dic H^»d zn lnelci,, , > ist die im heutigen Blatte erschienene Annonce dcS Haiis^ W W Il«»»« > <n«»>„«, jx. > Rlnejle"Pöst7 "^ Graz. 11. Iliui. Am Ecl.snß dcr heliligrn ?^r bcitcrvcrslnnmlllng fanden Tuinnttc statt. Dic Sicher hcitsioachc zerstreute dic Mcn^c. (5ms II. Imn. (Tr. Z,) Dcr russische siaiVr und Großfürst Alexis sind hier angct>mmcn; der dentichc Kaiser, dcr König von Würlleinbcni nnd dcr ttönigvou Griechenland treffen morgen ein. ('löichj Georg ist am 10. um Bord der lönigl. Jacht ..'Amphitrite" nach Trieft abg>ve ^!. Bcrli". 11. Juni. (Ti. Z) Iälnuitliche Ncichs tligcipi)rteic!! lirschlossen dic Annahm,,' ^r Gesctzesuolla^ü dclrtffs dcr Dotation für die l!:.!e>slüt^u,!gi«dcdülslis,.'n Nescrvc- und Vandwehrmänuer ohnc Dcv lle. Donücr5lli,i erfolgte der Neichsta^sschluß. Die dcntschen Bischöfe bc schloffen ein Promemoria an den deutschen Kaiser m» Inlcrucntion zu Gunsten des Papst-ö. Tcivstrapliischer ^^cchselcourH oum lii. Juni. i>pcrc. Mttalliqncs 59, ^ 5»pn'c M.talliqncs mit Ml-i und NoVembl-r-Zinsen 5!) — 5p.-v.', ^iülional Aüloheu c)25. .,_ Oalilactim 793. - Lrc^ii' A.!e.n ^88.40. — puudou l^4. -- N!lder 122. - K. l Mil^ Dnceten 5.W'/,. — Naftol.^nd'or 9.85. Handel und Volliswillhschastfichcv. Worl^'nallsweis der Natiolüilbank. Der ^nlll't lUi^! «ecicdcnc Wochenanv'll'si^ dl'r Bank lcziffc>t den Vantnlncü^ nnillliif nn't ^?:)^'.'^!.!.^«^ st., dein dic folc^üden Posten al^ V,-dniimg ljeqrnttlicrstrhen: Dcr Mcilülschal^ t !!).k9^.9'.>»fl, in Mc!l,!l ^il)ll,are'Wcchscl 27.5>'!I,(N8 st., Slaalönole!,, welche dcr B^iN gchörcn, ^7?19ll) st.. Eiicoinpie 9I.5!'0.«;51 ft., Dallchc,! .'>><>(» fl, cliiqelüöte Conpcns von Gl!!liden!lastnNl^-O!'>! liationcn 278.W3 sl., cin^clödte niid I)ö>sei!l!!liszisi cmgekcmstt P,andd>> sc 8.'»-!6. st.^ 3llel^orulli^isch^ ^coUachllln^en ill Lawacl). <;N Mc,, 324^ .^li ll WZW,nii1g. hciter ^ 12 2 „ N. >24^i -j-il;» WöW. star! theiln', bew. ''". 10 Ab. ^5,,x siiH WNW,sch,v. lr>»^> ->"' Windig. Sunlienschcin, Lessen Adciid Gcwilterwollc», eiivac' Äceiien. Dn« Tassci«nu!!cl der Wärme -j- I.'ll", „>„ 1-<;" „i,!c> dnn 9lormalr. Vcraiün'ortlichcr Ncdaelcnr: Ilina,^ u. K l c i n in a r> r. Danksagung. > Fllr die zahlreichen Vcwcise aich'ichtisser Theil- M nähme nach dem Ableben nnd dci der BeerdiMig Ml der Frali W Z'lmcllc Wh gev. Znndcr » sprechen hicinit dcn tics^esühllen Dank an^ W Ioh. Gö^ > l. k. Euidenzhalliing^-Ocoincter, ^ »nd W (1358) Familie Hmlder. W 979 WMbmcht. Wien, 1", Juni. Der Verlauf der Vürse hielt nicht, was der Anfang u^rspvochen hatte. Die Geldverhältnisse hatten sich an der Vorbörse giinstigcr gezeigt und darauf hin halte die speculation einen nem'il Aiilaiis genommen; an der Giirse sclust alier fand sich Widerstand gcgcn diesi! Strömung und trat allmälig ein Nüctgang ein. Von Dc-discu waren lurzc Sicht offcrirt, langc begehrt. Hin 100 si. Tinlj'illiche Staatefchuld zr. 5 pEt., in Violen verziniN.Mni^io^iuoer 59 — 59.10 „ „ „ ^eliluar-ililgns! f,8.95 5'.>.05 ., Silber „ Jänner-Juli . 69 — 69.10 ,, ,. „ April-October . «8 90 «9.— V-i<> >, I, 1839..... 282.-283.— ,. „ 1651 (4 "/.,) ,n 250 ^., 93.50 94.— ., 1860 zn 500 sl, . . 99.20 99.50 ,. „ I860 zu 100 st. . . 112 — 112.50 „ 1864 ,n NX) st. . 126 25 120.50 ^.laalö-Domäuen^Pjalldkricsc zu 120 ft. ü W. in Silber . . 126.75 127 25 i',.!!! 100 ,l. G!'l!^ Woülc ^ö^:>.^ . . , z,l t)p^l 96.— 97.— '-^lij^n .... „ ^> „ 75.15 75.50 5,'iu'dcr-Oestrrn-ich. . „5 ,, 97.50 98. - Oder-Ocsten^ch . , ,, 5 ., 94,50 95 50 S^'mdm'L'-u . . . „ 5 ,, 76 75 77,25 >!?!?i^i!'5:' . . , ., l> .. 93 - 94 - Ungarn .... ,. 5 „ 8010 80.40 <. ?lnde:e l'ffl,»tli»l,r ?llllcl,c,,. 'Dmicmregnliriiligkwle zn 5pCl, 97,30 97.60 Ung. Eisenbahnanlchrn ;ll 120 >I. u. W. Silber 5"<, pr. Slilck 107,40 107.50 llng Präniirnanlehcn zu 100 st. n «tt. l?5sl Einwahl.) pr. SUicl 93 80 94 - Wiener Coininnilalaulehen, rllck- Geld Waare zahlbar 5 pEt. filr 100 fl. . . 87.80 87.60 , Geld Wnare -ilncji^ !>,.crr. -l ant . . . 243. - 243.50 Nantuerein....... 254.50 255.50 Vodeu-^rcdllLllstnll . . , . 264.— 266 — Creditanstalt fHuudel u. Grw . 288.30 288.50 EndiilNlstall, alls>,'m. lilli,ar. . 110— 110.5^ Eilcouipir-Gcsellschllst, li' ä. . . 89,^. 900.— Frlliicu-österr. ^cn,l . . , . 119.75 120.» GciuvaldiUll....... —.— —.— Handelobanl....... 149.— 149.50 ^taiiunüllinnt...... 785.— 787,- Unionbant....... 283 - 283.25 Ver.incchaut . ..... 10?.— 107,50 Vn'tehrsbanl....... 170.— 171.— lss. Rcii?!' von Hransttortunterneb mungel«. Geld Wamr Älsöid-Finnlnncr Äahn . , . 176.50 177.— Vöhm, Wesibahn.....255.— 257. Carl-'.«udwig-Vnhu.....258.75 359. Tonin Dumpsschisss. Go'ellsch, . 588.— 589, (5!isadr:h-Wch!.,üh!l.....223.75 224.25 Elisabeth-Westbül," (^>u,' Vnd- »veiser strecke).....199,75 200 25 Flrdiull^dö-^oids'ühü . . . 2272 2275,. M^",h"?'-!5«r',-ser«Bnol'. . 177. 177.50 Frau,'I2sevbs->, Waare ^>!i,-Wer».>,6.!. 105.— 105,25 ^'s,.^, N,','^'^,.^. 96 50 96.70 Gelb Waare Siebend. Bahn w Silder verz. . 88.80 89.— Slaatsb. G. 3°/>500Fr. „>.Em. 14l,— —.— Sil^b. G 3",, -. 500 Frc. pr. Stück 110 80 III .. Sildb.-G. Ä 2Hamburg, für 100 Mark B«l:cu 90 75 90.90 iVulldon, fiir 10 Pluud S:,:rliuu 123.75 l23.90 !Pari^ .in'! . Amtsblatt t»,r Laibacher Zeitung Nr l33. Dienstag den 13.Imi 1871. (235ll—1) Nr. 5>«32. Kundmachung W»'»;en HViederbcsetznuss des k. f. Tabak-Subverla^cs zu Treffen. Bon dcr k. k. Finanz-Bezirks Direction fnr strain wird bekannt gegeben, daß der Tabak Sub-verlag zu Treffen, im politischen Bezirke RndolfZ< werth, im Wege öffentlicher Concurrenz mittelst Ucberrcichuna. schriftlicher Offerte demjenigen als geeignet erkannten Bewerber verliehen werden wird, welcher die geringste Bcrschlcißprovisimi anspricht oder dieselbe ohne Anspruch auf eine Provision oder unter Entrichtung eines jährlichen Pachtfchiliings lGcwinnstnicklasses) zn übernehmen sich verpflichtet. Dieser Tabak-Subverlag, womit auch der Stem-Pclmarken-Klcinvcrschleiß verbunden ist, hat seinen Materialbedarf bei dein .'i Steilen entfernten Tabak-oistrictsvcrlage zu Weixelburg zn fassen, und cZ sind ihm 32 Trafikanten zugewiesen, deren Zahl jedoch vermehrt oder vermindert werden kann, ohne daß dem Großvcrschlcißcr dagegen eine entscheidende Einsprache zusteht. 3iach dem Erträ'gniß-Ausweise, welcher das Berschleiß Ergebniß einer Iahrcsperiode, d. i. vom 1. Jänner 1870 bis Ende December 1870 umfaßt, und sammt den näheren Bedingungen und den Allslagen des SubVerlages bei der k. k. Finanz-Dircction eingesehen werden kann, belief fich der Verkehr im gedachten Zeitraume an Tabak mit Einschluß des Limito anf 11.400 Wiener Pfunde, im Gcldwcrthc von 7315 fl. 10'/2 kr. Der Tabak - Klcinvcrschleiß gewährte einen jährlichen Bruttoertrag von 223 si. 23 kr. Außer dem 2'/2 verc. Gutgewichte vom ordinär gefchnittenen Rauchtabak wird kein anderes Gutgewicht zugestanden. Die Fassnng der Stempelmarken, für deren Verschleiß die normalmäßige Provision von 1'/. Percent gewährt wird, hat beim k. k. Steneramtc Treffen zu geschehen. Nur die Tabakvcrfchleißprovlsion des erledigten Eubverlages hat das Object des Anbotes zu bilden. Für diesen Subverlag ist, falls der Erstcher das Tabakmateriale nicht Zng für Zug bar bezahlen will, ein stehender Credit von 300 fl. bemessen, welcher durch eine entweder hypothekarisch oder in Staatspapieren oder bar zu leistende Eantion im gleichen Betrage sicherznstcllcn ist. Der Großverschlcißer muß immer mit einem solchen Matcrialvorrathe versehen sein, dessen Werth Ulilldestens dein Betrage des eingeräumten Credites Nleicht'ommt. Die Fassungen an Stempclmarkeu sind nach Abzug der systemisirten 1 '^v^- Provision für die vom Snbvcrlage znm Perschleiße überlassenen Sorten von 5 st. cinschließig abwärts stets bar zu berichtigen. Die Eaution für den Materialcrcdit pr. 300 ft. ist noch vor der Uebernahme des Commissionsgc-schäftcs, uud zwar binnen längstens zwei Wochen vom Tage der dem Ersteher bekannt gegebenen Annahme feines Offertes zu leisten. Die Bewerber nm den Tabak-Snbverlag in Treffen haben ll) Percent der Eaution im Betrage von 30 fl. als Vadium vorläufig beim k. k. Stcucr-amte in Treffen oder bei der hiesigen Landcshaupt-kasse zu erlegen und dic Quittung hierüber dem mit einer 50 kr. Stempelmarke zu versehenden vcr siegelten Offerte bcizufchließen. Jenen Offcrenten, von deren Anbot kein Gebrauch gemacht wird, wird nach geschlossener Eoncurreuz-Berhandlung das Badium zurückgestellt. Das Badnnn des Erstehers hingegeli bleibt entweder bis zum Erläge der Ecm> tion oder, falls er das Materiale Zug für Zug bezahlen will, bis zur vollständigen Material-Be-vorräthiguug zurück. Die schriftlichen Offerte sind nach dein unten beigefügten Formulare zu verfassen nnd, versehen mit der Nachweisuug über den Erlag des Badiums, über erreichte Großjährigkeit und das sittliche Betragen des Bewerbers, längstens bis 22. Juni 1871, Mittags 12 Uhr, um welche Stunde die com-missionelle Eröffnung stattfindet, bei dem Vorstande der t. k. Finanz-Dircction in Laibach zu überreichen. Die Bewerber nm den Tabak-Subvcrlag in Treffen haben sich in ihren Offerten ausdrücklich zu verpflichten, denselben entweder: :») gegen Bezug einer in Buchstaben auszudrücken^ den Provision, oder !)) unter Verzichtleistnng auf eine Provision, oder r.) unter Bezahlung eiucs jährlichen Betrages an das Aerar (Gcwinnstrücklaß, Pachtschilling) zu überuehmcn. In letzterem Falle ist der angebotene Betrag in vierteljährigen Raten vorhinein beim k, k. Steueramte in Treffen zn erlegen, und es kann wegen eines anch nur eine Qnartalsrate betragenden Rückstandes selbst dann, wenn er sich inner halb der Daner des Aufknndignngstcrmines ergeben sollte, von der Behörde sogleich das Verschleiß-befugniß entzogen werden. ' Offerte, welche der angedeuteten Eigenschaften oder Behelfe ermangeln, welche unbestimmt lauten oder in denen sich aus andere Offerte bezogen wird, werden nicht berücksichtiget. Bei gleichlan-tendcn Anboten wird sich die Wahl vorbehalten. Em bestimmter Ertrag wird eben so wenig zugesichert, als eine wie immer geartete nachträgliche Entschädigung oder Provisionserhöhuug stattfindet. Die gegenseitige Aufkündigung ist, wenn nicht etwa wegen eines Gebrechens die sogleichc Entsetzung vom Verschleißgcschä'fte einzutreten hat, auf drei Monate festgesetzt. Bon der Conmrrcnz sind jene Personen ausgeschlossen, welche das Gesetz zum Abschlüsse von Verträgen überhanpt unfähig erklärt, dann jene, welche wegen eines Verbrechens, wegen Schleichhandels oder wegen einer schweren Gefällsüber-tretung, iusofernc sich dieselbe auf die Vorschriften rücksichtlich des Verkehrs mit Gegenständen des Staatsmonopols bezieht, dann wegen eines Vergehens gegen die Sicherheit des Eigenthums schuldig erkannt, oder rncksichtlich der gedachten Gcfälls-übertretungen wegen Unzulänglichkeit der Beweismittel von der Anklage freigesprochen wurden, endlich frühere Verschleißer welche von diesem Geschäfte strafweife entsetzt worden sind. Kommt ein Hinderniß erst nach Uebernahme des Vcrschlcißgeschäftcs znr Kenntniß der Behörde, so kann das Verschleißbcfugnisz sogleich abgenommen werden. Formulare cincs Offertes Ich Endesgescrtigter erkläre mich bereit, den k. k. Tabak-Subverlag in Treffen, unter Beobach-tnng der dicsfalls bestehenden Vorschriften, insbesondere in Bezug auf die Erhaltung des unangreifbaren Material-Lagervorrathes gegen Bezng einer Provision von (in Buchstaben ausgedrückt, ohne Radirung oder Eorrcctur) oder gegen Verzichtlcistnug auf jede Provision, nnter Zahlnng eines jährlichen Betrages von (gleichfalls in Buchstaben ausgedrückt) in Betrieb zu übernehmen, nnd mache auf den Ma-tcrialcredit per 300 ft. oder keinen Anspruch. Die in der Eomurrcnz-Ausschreibung angeordneten Belege und Nachwcisungen sind hier beigeschlossen. N. N., am......1871. (Eigenhändige Unterschrift nebst Angabc dcS Slcmdeö und Wohnortes), Von Außcn: Offert znr Erlangung des k. k. Tabak Subverlages zu Treffen. Laibach, am 7. Juni 1871.