„Freitzeit, Wohlstand, >ilda»g flr Alle." Rr. ««. Mittwoch, t». Mai t««S. 'H Jahrgang Die ins ie „Marburge? Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Miitwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., hnlbjahug Ist., vierteljährig Ist. 50 kr; für Zustellung s Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: f.anzjührig 6 fl.. .halbjährig 4fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Zur ^jl'jchichte Da< Tagesgespräch in Rom ist. wie man der Kr,uzzeilung schreidt, die Ankunft de» Grafen Lrenncville (Obrrsltämmercr des KaiscrS von Oislentich). von dem eS lzeißt. daß er in besonderem Auftrag er. schienen. Unmittelbar nach seinem Eintreffen hatte er eine gusammenkunsl mit dem kardinal Antonclli. Richtsdestolveniger glaubt man nicht an eine Vcrbesierung der Beziehungen zivischen Rom und Oeslcrleich. Der Vatikan ist nicht gewillt, in der Konkotdatssrage irgend welche Zut^eständ-nisie zu machen, und alle Versuche de» Kardinal» Rauscher, eine Au» sötznung zu Stande zu bringen, erweisen sich als vergeblich. Je mehr der römische Hos seine Gegnerschaft gegen Oesterrcich kundgibt, desto mehr scheint er von dem Wunsche etsilllt. sich Preußen zu nähern. So versichert man in Rom. daß Preußen die Errichtung von Werbebureaux auf seinem Gebiete gestattet (?) habe und daß dcn „Landwehren" erlaubt sei, ohne ihrer Eigenschaft al» Preußen verlustig zu gehen, in den päpstlichen Dienst zu treten. (?!) Die päpstliche Armee würde dadurch freilich einer großen Umwandlung entgegengehen. Die Buhrzahl der Franzosen. Belgier. Holländer. Amerikaner, die j tzt im päpstlichen ZuavenkorpS dienen, warten, wie ,» heißt, nur da» Ende ihrer Dienstzeit (Dezember diese» Jahre») ab. um au» der Armee au»zuscheiden. und e» würde natürlich sehr erwünscht sein, wenn tie entstehenden Lücken durch preußische Soldaten ««»gefüllt »Verden könnten. Welche Zustä n de in der Türkei trotz allerVersprechnugen der Pforte »och immer herrschen, ctsehrn lvir auch au» dem Gesuche, da» die Herzegowiner (katholischen Glauben») durch die Vermittlung de» öster-reichlichen Vertreter» an den Sultan gerichtet. Dicse Beschtverden find: 1. Da» Gericht von Mostar erhrbt noch immer eine Kopfsteuer, iva» Verschikdentn Befehlen de» Kaiser» zulvider ist Die Katholiken, fast lauter arme, besitzlose Menschen, entrichten die Hälfte aller auf die Provinz entfallenden Steuern, während die Aga», welche den gesamtnten Grund und Bode» in ihren Haudcn haben, nur ein Dultel davon zahlen. 2. Die Aga» überbürden die Leute mit Abgabcn und muß der Ackrrbau dabei zi» Grunde gehen. 3. Wenn ein Landmann ein Stück unbebauten Lande» zu kultiviren beginnt, hat er so virle Steuern zu entrichten, daß er den Versuch aufgeben muß. Au» diesem Grunde liegen grobe Strecken guten Boden» brach. 4. Die unentgeltliche Tran»p0ltirung der Krieg», zufuhren ist eine wahre Landplage, da die armen Menschen ihr letzte» Vieh dabei verlieren. (So verloren die Katholiken dabei in den letzten neunzehn Jahren an Pferden allein 12,000 Stück!) 5. Die A,,a» mögen Vrrträge mit den Pächtern abschließen und die Streitigkeiten zivischen diesen und jenen sollen durch eine Kommission untersucht und geschlichtet werden, in deren Schöße die Aga» nicht sitzen. Bis jetzt ivar der Aga K^läger. Richter und Exekutor zugleich l l 6. Zum Wcgbau soll jeder oline Unterschied de» Glauben» herausgezogen iverdcn — und nicht nur l^hristen. 7. Da» Vieh ist schon so besleucrt worden, daß die neuen Steuern unmöglich entrichtet werden können. Don jedem Kopfe Hlirnviche» iverden jährlich 3 f!. österr. Währ. (30 Piaster) entrichtet unv vom Kleinvieh 8 Piaster. 8 Die LandeSgesetze sollen in der Landessprache (serbisch) gedruckt und veröffentlicht tverden. Die französische RegierungSpresse lügt durchaus nicht, wenn sie den Behauptungen jener Blätter entgegentritt, »velche der Welt verkünden, daß eine große Thätigkeit in d»n französischen KriegShäfen herrscht, und daß die Flotte aus Krieg»fuß gesetzt ivird. Die französische Klolte ist schon im vorigen Jahre auf den Kriegsfuß gebracht ivorden und lvaS jetzt noch geschieht, betrifft die Reserveschiffe, tvelche in dcn Slaud gesetzt sind, in der kürzesten Frist bemannt zu werden und in die See zu stechen. Mit dei^ französischen Flotte verhält cS sich ebenso, »vie mit der französischrn Armee -- sie ist edenfall» so organisirt. daß sie binnen acht Ein Ziirchhofsgeheimnik. v«m »trfass« »er .,»»«»« dnltschea JeitbUder". (Schluß.) Nach einer Pause sprach er weiter: „Die Keller, in denen der Gefangene sich befindet.Niegen unter Meiner Diettstivohnung. Sie liaben einrn besonderen Eingang, rechts nach der Seile de» hohen Speicher». Unter diesen her zieht sich einer ihrer weiten Arme ; »r zieht sich biS unter die Altit'e deS Kirchhose». Es ist gleich vom Eingänge rechlS. An stinem äußersteii Ende be können, de» Schließers Martin Kraus. Sein Verbrechen war nur seine Treue für mich Uiid nun. mein Herr, handeln Sie, wie Ähre Pflicht, wie aber auch Ihr Herz eö Ihnen eingibt.- Er schwieg. Ich stand anf. Er reichte mir noch seine Hand und drückte die meinit^e. ..Leben Sie wohl. Wir sehen nn» hier nicht wieder. Nehinen Sie fich meine» armen Kinde» an." Ich ging, ich ging tief erschüttert. Meine Neugitrdc ivar jetzt b.-friedigt, endllth. nach so l.'Nger Zeit Aber wie konnte ich an ihre Befriedigung denken? Eine furchtbare Last drückte mich fast zu Boden. Im Gange vor der Thür trat die Tochter dr» Sterbenden mir entgegen. Sie hatte auf mich gelvartet und sah mich ängstlich fragend an. „Sie waren so lange bei ihm." sagte sie, darf ich ihn fragen, was er Mit Ihnen gesprochen hat?" Durfte sie e»? „Fragen Sie ihtt niä^t." antwortrte ich »Hr. .,Ti. werden ihn ruhi ger finden, und er bedaif der Ruhe." Ich eilte fort. Auch die Arme hatte ja eine Ahnung, nicht blo» der Sohn de» Gefangenen, ivie der Sterbende gemeint hatte. Jene» Gespräch Mit dem kränklichen jungen Menschen hatte es mir veriatl^en. Durste er auch die Ahnung seine» Kinde» kennen? Aber n,aS hatte ich jetzt zu thun? Ich hatte eine schwere, traurige Aufgabe, und mußte mich ihrer Lösung unterziehen. Nicht blo» da» Bertnächtniß de» Sterbenden, meine eigene Pflicht forderte e» von mir. meine amtliche, wie meine menschliche Pflicht. Von einem neuen Vee-brechen hlUte der Amtmann gesprochen, da» verhindert iverden müsse. Ich war auch Nicht ziveifellzaft. ivie ich jener Lösunjz mich zu entledigen hätte. Der Amtmann hatte nicht eine sofortige Verübung des Verbrechen» gesürchtet. Ich war besorgter darüber, al» er. Ich mußte e» sein. Er wußte nicht, daß ich noch unmittelbar vor meiner Unterredung mit ihm. nnter Zuziehung de» Schließer», die alte Kirche durchsucht hatte. Die 'üia^juchung ivar zivar ohne alleS Resultat geblieben, hatte mich diese« um Nichts nälier geführt, aber ste hatte dem fiirstercn. mißtrauischen, entschlossenen Manne die Energie zeigen müssen, mit der ich auf Verfolgung meines SicrdachteS beharrte. Wie leicht konnte ihn da» zur sofortigen ÄuSsührung seine» angedrohten entsetzlichen Verbrechens veranlassen! Ich begab mich aus der Wohnung de» Amtmann» gerade» Wege» in die des Schließer» Martin KrauS. Ich ging allein hin. Einen Augenblick hielt ich uuterivegS meinen Schritt an. Ich ging einen gesähilichen Gang. Ich wollte zu dem Schließer und dann weiter lnit ihm allein gehen. Ich ivar ohne alle Waffen, ich ^rug nicht einmal einen Spazierstock bei mir. Er war. wie viele Jahre er mehr zählte, als ich. mit seinem riesigen Körperbau mir noch immer an körperlichen Kräften weit überlegtn. Er konnte zu dem Gange, dcn ich mit ihm vorhatte, sich Mit Waffen versehen. Ich ging mit ihm einen Gang, der ihn zur ^^^erzivriflung führen konnte, sübren mußte. Er war zu eincm fürchterlichen '^itlbrechen entschlossen. Die Ehre de» Amtmann», diese von ihm mit der rücksichtslosesten Entschlosienheit vertheidigte Ehre hing daran. Nicht minder seine eigene Ehre, seine Existenz, sein Leben. Von diesem Ver-bltchen ivollte ich ihn zu'ückhalttN. mit Gewalt, »veun eS sein müßte! Aber ich mußte allein gehen. Die Ehre de» AmlmannS. die auch ich n ich Möglichkeit schonen mußte, sorderte eS von mir. und auch meine eigene Ehre. Der Schließer Marlin KrauS ivohnte in dem Gcfangrnhause neben dem Amthause. Er war zu Hatlse. in seiner Stube. Der finstere Mann ivar ohne Familie. Er saß in einem alten Lehnsessel, die Beine über kinandcr geschlugcn. aus einer alten Pfeife rauchend, durch den TabakS-dampf iZ0r sich hinstarrend. Ich :vlir zu ihm eingetreten, ohne mich vorher anzukündigen. Er erschrak nicht, er fuhr nicht auf. al» er mich plötzlich erblickte. Er sah wich nur einen Augenblick wie mit leiser Verwunderung an. dann stand Tage« auf den Kriegsfuß überzugehen geslattct — ohne daS Ausland aufmerksam zu machen. Nicht nur die bereits in die beiden Panzerge-schwader eingetheiltrn. sondern auch die Resfrveschijfe sind mit neuer Ar-tllierie Versehen. Die KüstenverthridigungSslotte und eine bedeuteude Anzahl mächtiger Transportschiffe sind m voUtommrnee Vereitschcst — ebenjo die nöthigen Mannschastcn. _ Bermischtr Nachrichten. (Europa und Amerika.) Der außerordentliche Gegensatz zwischen Europa nnd Amerika, der sast nirgends Berührungspunkte stadet, macht sich auf allen Gebieten deS öffentlichen Lebens geltend. Welch' ein merkwürdiges Land ist überhaupt nicht dieses Amerika! Was ma» hier im alten Europa nur tastend und schüchtern versucht und planirt. daS schießt dort sofort IN Halme und Nehren, streckt sich nnd läßt seine Kräfte wirken unter der Sonne der Freiheit, und stellt sich dem Auge iri lebenS« voller Wirklichkeit dar. Welch' ein vielseitit^kS Lebcn. welche Fülle von Kraft, von Gedanken und Erstrebungen, welche Bürgschastcn einer großen Zukunst einer solchen Nation! Hier, im altcn lahmen Europa, scheint eS oft. als werde alles Aufstreben der menschlichen Entwicklung niedergehcilten von angeerbten Einrichtungen in Staat und Gesellschaft, die uns nut Mißbehagen erfüllen, ohne daß wir wifsen. »vie wir uns ilirer entledigen sollen; dort im jungen Amerika sind alle menschlichen Kräfte entbunden, bewegen und bethätigen sich in seffelloscr Freiheit, ohne daß deswegen „der Krieg gegen Alle" entstanden ist. Um wie viel höher steht nicht der menschliche Werth eineS Jelien in einem Lande, wo das möglich ist ^D c r faule Fleck in Frankreich) Was ist die Civilisation? Es ist der Gegensatz zur Barbarei. Was aber ist die Barbarei? Sie ist die Untvlssenheit. Der civilisirte Staat ist mithin der.welcher die wenigsten Unwissendtn uno die meisten Schulen zählt; der Civilisationsgrad eines Volkes zeigt sich nicht in der Zahl stiner Kriegsschlffe. in der Größe seines Heeres, in dem Lujus semer Kirchen, in der Großartigkeit und Herrlichkeit seiner Denkmäler, sondern in dem Grade von Achtuug und Wohlstand, mit denen ein Volk seine Lehrer umgibt. So lange also ' Frankreich scine Generale und seine unnützen Verwalter mit Ehren. Würden und Geld überhäust — während tvir im Amtsblatt Folgendes lesen: „JahreSpcnsion sül .Herrn F. R.. öffentlicher Lehrer außer Dienst, geboren 1794. 48 Dienstjahre: 100 Frankrn!" oder: „Pension für Herrn D.. öffentlichrr Lehrer außer Dtenst. »eboren 1793. 50 Dienstjihre: 61 Franken!" ... so lange wir dieses ungerechte und empörende Mißverhält-n«ß wahrnehmen und Zeuge davon sein mi^ssen. wie unwissende oder aber gläubige Masten noch iN vielen Departements vor dem Pfarrer und dem Feldhüter zittern, werdcn wir Frankreich zurufen: ..Wie schr Du Dich auch Deiner Macht. Deines Glanzes und Deiner Bildung rühmen magst, Du bist nicht die l^ivilisation. Du bist nicht die Zukunft. Du hüllst Dich mit Stolz ln die Fetzen der Vergangenl,eit: 61 Franken jährlichcr Pen-sion zahlst Du einem armen Greis, der Dir 50 Jahre als Sehullehrer gedient hat. und Du verschivendest so viele unnütze Millionen, die noch gar nicht gerechnet, die in tollen Unternehmungen verschlungen werden. Unter solchen Bedingungen bist Du nicht allein nicht die Civilisation, sondern Du trittst kaum erst aus dem Zustande der Barbarei heraus." er auf, legte seine Pfeife fort, und stcllte sich, meine Befehle erivartend. ausrecht vor mich. „Schließer, zündet Eure Laternen an." „Beide. Herr Assessor?" ..Beide." Er zündete die beiden Latelnen an. die unS in der Kirche geleuchtet hatten. Ich nahm wieder die Blendlat tris mori" (.,Süß ist es. für das Vaterlünd zu sterben") hat leicht reden der Lateiner, wär' ein schönes Elend, lvenn auch' also dächte Unse'^eiuer, wenn wir nur so hin uns legten mit den Dölchen in den Büsen zu dem Zlvcck des vaterländ'schen Tod'S. de» sogenannten süße«. Ob's nicht süßer ist. zu leben in dem theuren Baterlande, mit demselben festverknüpfet durch die heiligsten der Bande (Band des heil'gen Lepold nämlich) uud verschied'-ne andre Bänder, ziehen doch so viele Bahnen durch die kaiserlichen Länder, und du magst nach Nord, nach Süden, und nach Ost. nach West dich wenden, ßb'rall winken Sinekuren, übrall fette Dividenden." Also spricht des Reiches Bote, reckend die sitzmüden Glieder, die Session ist nun zu Ende, in die Heimat geht eS wieder, in die traulich stillen thäler. in die alten Stammwirthshäuser, die Diäten in der Tasche, aus dem Haupt die Lorbereeiser,' die aus dem verarmten Reiche ziemlich spärlich aufge« schössen, die Herr Doktor Giskra reifte und Herr Kaiserfeld begossen. In die Heimat zieh'n die Männer, dort den ihren imponirend oder in die trauten Bäder ihres Leib'S Gebrest' kurirend. Alle geh'n, auch Doktor Schindler, er. des heil'gen Lazz'rus Ritter, auf „Leopoldskron" sein fchöueS angekausies Landgut zieh! er. um dort seine Freiheitsthaten stillbesthaulich nachzulesen — schaudernd d rüber, ob dies Gut nicht gar ein Raubschloß eiyst gewesen. Marburger Berichte. sErtrnnken.) Am 13. d. M. ertrank der zweijährige Knabe dts Winzers Franz Spindler in Mettau: er hatte mit seiner vierjährigen Schwester neben dem Hausteiche gespielt und war in das Wasser gestuft. Die Mutter, die auf einige Minuten zum Brunnen gegangen, um Vaßee Mauern gebildet, die eben fo dunkelgrau waren, wie jene Pfeiler uud Gewölbe. Er lag zur rechten Seite. Martin Kraus füyrte mich in ihn hinein. Er zog sich ein Dutzend Schritte weit fort abschüssig in die Tiefe; darin wurde er eben, aber er bog sich immer mehr und mehr nach rechts. Wir mußten so. ganz wie mir der Amtmann gesagt hatte, unter den großen Speicher und unter diesem hinweg unter den Kirchhof kommen. Wir erreichten das Ende iseS Ganges. Links von unS befand sich eine eiserne Thür. Wir waren völlig schweigend gegangen. Ich horchte eine Weile an der Thür. Ich hörte nichts. Doch etwas hörte ich. DaS Klopfen meines Herzens. Ich stand, nicht mehr vor der Auflösung des RäthselS. aber vor der Entscheidung eines entsetzlichen Schicksals, die so unendlich viel neues Elend, neuen Jammer nach sich ziehen sollte. Daß ich mit d,:m riesigen, zum Aeußersten entschlossenen, vor einem !Verbrechen, auch dem schwersten, nicht zurückbebenden Menschen mich allein besand, hier, tief unter der Erde, allein, ohne daß in der Welt ein dritter Mensch davon wußte, allein iu einem verborgenen Winkel, dessen Existenz nur er und der vielleicht unterdeß schon verstorbene Amtmann kannte — ich dachte in diesem Augenblicke iveder an alle diese Umstände, noch an die gefahrvolle Lage, in die sie mich verfetzten. Martin Kraus stand unbeweglich mit seinem unbeweglichen Gesichte neben mir. „Schließt die Thür auf." Er schloß sie auf. Wir traten in einen großen Raum. Es war ein neuer, weiter Keller. Eine Menge kleiner Pfeiler trugen niedrige Gewölbe. AlleS war von jenem dunkelgrauen Stein aufgemauert. Ich horchte mit angehaltenem Athem hinein. Ich hörte nichts, nicht daS leiseste Geräusch. Rur eine kalte, feuchte, dumpfe Lust wehte mir entgegen. „Schließer, folgt mir." Wir schritten tiefer in den Raum hinein. Es blieb still um uns her. todtenstiU. Aber der Raum war auch völlig leer. Die nackten grauen Mauern, das war Alles, was meine Augen erblickten. Ich durct)schritt ihn in allen Richtungen, ich sah nichts weiter. Ein menschliches Wesen tvar hier nicht; auch keine Spur, daß jemals ein Mensch hier gelebt habe. Selbst die Luft verrieth es in dem freilich ungeheuei/ weiten, dumpfen und feuchten Keller nicht. Ich trat vor den Schließer Martin Kraus. „Wo habt Ihr den Gefangenen gelassen, der bis heute sich noch hier befand?" zu holt«. fa»d nach der Rückt«hr nur mehr die Leiche de» ltindet. Wären zweltmäßige RetIii>k»Versuche gemacht worden, so hätte man den Ertrun-tene» wohl noch ins Leben zurückgebracht. in br u ch.) Am Ib. d. M. wurde von A. Pessek, Tochter einer Grund-befißerin in Kötsch, die gerichtliche Anzci.^e gemacht, daß ihr und ihrem Bruder Kleidungsstücke im Werthe' von 96 st. gestohlen worden. Die Lhäter waren in die unbewohnte Stube qcvrungkn, nachdem sie gen-stergitter ausgehoben. (Turn er tag.) Am 16. d. M. kl^men die Abgeordnktcn dn Turnvereine in der Stkiermark. in Kärnten. Krnin und Trieft «ach Mar-bürg, um die konstituirende Bersommlunq dr» GauverbandeS tibzuhnlitli. Diese Vertreter lvaren die Herren: Dr. Hailmann. Wastian. Bude ^raz. allgemeiner Turnverktu). Dr. Hugelmann (Graz. akadtMiscvcr Turnverein), gamponl (Iuveaburg). Tisch (CtUi). Dr. Hiebler. Mctnliardt (Klagensurt). Laidlin (Raibach). Leseber (Trieft). Die Adgeordncsrn de» biefigen Vereins waren die Herren: Turnlehrer Martl und Prosesit>r Rieck. Billach war nicht vertreten. Diese Vereine zählkn 500 Turner. Graj wurde zum Borort sür daS nächste 3ahr bestimmt. Die Beitrüge für gemkinschastliche Awkcke sollen aus 2°/^ jener Beiträge sich belaufen, wclche die Mitglieder an die Kaffe lhr '!!5erständ!gung (^Uoalitions-recht) zu geivahrci, und erklärte sich gegen die Kinder.,rbeit. Herr Macher (Graz) sprach gleichfalls über daS KoalitionSrecht. Hsrr TiUner(Graz) schilverte die Stellung dcr Artieiter dem Kapital gegenüber U'id belegte rnit vielen Beispiclcn den Satz: „Di: Mehrheit produzirt. die Minderheit genießt." WieStlialer erging sich über die Frage: Ob der Staat berechtigt, ob er sogar verpflichtet sei, die Arbeitszeit in d«n Fabriken zu bestimmen. Im weiteren Verlauf seinir Rede hob er die Dringlichkeit hervor, die schulpflichtigen Kiuder von der Arbeit in Fabriken j.änzlich auszuschließen, die volle Arbeitszeil erst dann eintreten zu laffen. wenn der Arbeiter den Vollbesitz der leiblichen und geistigen Kräfte erlangt. Die Aufstellung von Fabrikslnfpektoren würde nach der Meinung dieses Redners den geivünfchten Erfolg nicht haben. Herr Moser (Graz) beleuchtete kritisch den Bericht, welchen der AlbeiterauSschuß drS Abgeordnetenhauses verfaßt, sprach über daS KoalitionSrecht und beantragte folgende Erklärung: „3n Erivägung. daß die Arbeiterfrage wirklich eine soziale Frage ist — daß diese nicht bloS von „arbeitsscheuen und arbeitsunfähigen Schivärmcrnzu einer sozialen Frage t)inaufgeschraubt ivird". sondern daß alle jene Resolutionen, tvelche dem Abgeordnetenhauje zugekommen, von Arbeiter- und Volksversammlungln beschlossen worden ... in Erwägung di«ser Umstände glaubt auch die heutige Versammlung, daß ein solcher Bericht nicht genügend ist. um eine so weittragende Frage damit zu erledigen. DaS Abgeordnetenhaus sollte beschlilßen: die Geivährnng deS unbeschränkten Koalitionsrechtes, die gesetzliche FiLirung der Arbeitsstunden, die Abschaffung der Kinder- unk' Frauenarbeit in den Fabriten, die Aufhebung der ZivanqSgenossenschasten." Vlese Erklärunsi ivurde angenommen — ebeiiso der Antrag deS Herrn Machcr. der ArbelterversammluNj,, die eben im Zeltiveg stattfinde, zu telegraphiren: „Haltet sest ain Banner der Sozinldemotratit und der Sirg ist unser! Mit sozial-demokratischem Gruß: die öffentliche Versamm-lung des ArbeiterbildungsvereinS in Marburg." (Schluß folgt) (Verein „Fortschritt") 3n der heutig«n Versammlung des politisch volkSivirtsch.'fllichcn Vereins kommen zur Beralhung: die nächste Gemeindewahl. daS Programm sür die Maifahrt nach W.-Feistritz. die Abänderung der WochenmarktSordnung. aufgereateS Nervensystem so sehr bedurfte; vielleicht etwas Anderes. Ich mußte hin. Ich sollte ettvaS Anderes finden. Ach trat zivischen die Gräber. Ich ging weiter zwischen ihnen, zwischen ihnen und den Sträuchern und den Dornen und Brombeeren. Immer weiter. Hinter mir schlug die Uhr auf dem Klosterthurme die Mittrrnachtöstunde. Als der Ton des letzten Schlages verklungen »var. glaubte ich, hinten am Ellde des Kirchhofes ein Geräusch zu vernelimcn. Ich horchte. Ich hörte etwas sich bcivegen. Ich ging darauf zu leise, langsam. Eine furcht-bare Ahnung ergriff mich. Das Geräusch dauerte fort. Es arbeitete Jernand an und in der Erde. Cr arbeitete emsig, eilig, im Dunkeln. Er unterbrach die Arbeit nicht; er hatte mich nicht gelvahrt. Auf einmal stand ich bei ihm. Der Schließer Martin Kraus füllte ein Grab, vielleicht ein altes, längst verfallenes, aber zu einer neuen Bestimmung. Er warf die letzten Steine, die letzte Erde hinauf. Rasen znr Bedeckung des Ganzen lag neben ihm. „Martin Kraus, wen habt ihr da begraben?" Da war er erst meiner getvahr geworden. Er erschrack lvieder nicht; aber er sah mich mit einem wilden Blicke an. „Herr," sagte er, „Sie können das Grab öffnen lassen. Sie werden einen nackten Leichnam darin finden, den kein M nsch auf der Welt kennt. Und weiter werden Sie nichts erfahren." Ein Schuß fiel neben mir. Der Schließer Martin Kraus sank mit zerschmettertem Gehirn auf das Grab. Er war auf Alles vorbereitet gewesen. Welch' ein treuer Mensch! Welch' ein Beamtenthum! Ich lieb den Leichnam ruhen und ließ auch die dunkeln Verbrechen ruhen, die hier begangen »varen. Kein Atensch war mehr da, den die irdische Strafe erreichen konnte. DaS Andenken des Gemordeten tvar längst aus der Menschen Gedächtnisse verschwunden. Stin Sohn hatte nur noch lvenige Monate zu lebe«. Er starb in ter That noch vor dem Winter. Er hatte geahnt, aber er hatte geschrvie-gen. Auch er in Treue und Liebe. Rosa, die Tochter des Amtmanns, bat nie erfahren, was ihr Vater verbrochen hatte. Sie wurde meine glückliche Gattin. Vor wenigen Jahren ist sie g'storbe". Da erst theilte ich meinen Söhnen die Geschichte ihres Großvaters mit, zu ihrer Warnung auf den Beamtenweg. den auch sie eingeschlagen hatten. Letzte Post. Die österreichische Regierung hat in Netreff der allgemeinen Kirchenversammlunä noch keine Beschlüsse, gefaßt, welche darauf hindeute«, daß den Bischöfen die Betheil^ung erschwert Verden soll. Vag Oberhaus des ungarischen Reichstages hat den Adreß-entwurf einstimmig angenommen. Im Unterhause sind fünf Entwürfe vorgelegt worden. Eingesandt. Obgleich tt in dcii hiesigen Weinftebirt^kN schöil und vielversprechend stedt und dieselben dislier von rinnn j^rößeren Elementnrschaden verschont lieblieben. dnlikr ein erqiebistrs Wcinjalir hoffen lnsscn. so zählt doch in unserer Gej^cnd der Hagelschlst^ i^ewis; nicht zu den Einzelnhkjtkn. 3m Interesse der Landwirthe dürfte die Nachricht sein, daß dir landwirthschastliche VersicherunnSt,esellschast „Providentia" auch in Steikr-mark Bersichtkunsten gegen Hagelschäden zu s,ltr müßigen Prämien an-nimmt, und hat Herr Heinrich v. Bünau in Marburg, Hauptplatz Nr. 90. die Hauptagentschaft für die Bezirke Marburg. Luttenlierg. Ober RadkerS-bürg. St. Leonhardt. W.-FeiftriK und Malzrenberg übernommen, wo auch jede Auskunft erlheilt wird. Marburs, am 14. Mai 1869. Ein Landwirth. ole Ä»A«v«»e>»N In der Nianufaktunvaaren Handlung von ^osol Sollr«x ck 5olw »Verden Eingesandt. Die vom Staate Braunschweig ausgegebenen, von der Firma Bottenwieser ^ Co. in Hamburg im heutigen Blatte angetündi^ften Prämien-Loose finden viele Abnehmer. Wir können siir den Bezug dieser beliebten Loose die genannte Firma, die in allerneuester Zeit wieder viple bedeutende Gewinne in Oesterreich ansgezahlt hat, an-gelegentlichst empfehlen und machen alle diejenigen, die sich der Vermittlung eines aner-rannt soliden Hauses bedienen wollen, auf die betreffende Aunonee besonders aufmerksam. Verstorbene in Marburg. Am 3. Mai: Herr Johann Poppenmeyer, RealitätenbesiPer, b8 I. alt, an Brustwaffersncht. — Am 6.: Johann Frank, Treisler, 68 I. nlt, an PeufitiS. — Am 8.: Josefa Rokenbauer, ArbeiterStochter, 15 I. alt, an SkrophulofiS. — Her Georg MeSneritjch, Privat, 68 I. alt, an Lungenoedem. — Anna Kolschek, Magd, 23 I. alt, an Lungentuberkulose. — Am 11.: Rudolf Weber, TaglöhnerSsohn, 6 I. alt, Fraisen. — Am 13.: Herr Adam Weiß, Lackirer, 36 I. alt, Luftröhrenschwindsucht. — Alois Habich, ManrerSsohn, 1 Mon. alt, Brechdurchfall. Ellen Schaswoll SrHalbsridrn Älcidtrstosst, das Nrurstt für Arühjahr», Sommer« und Herbst'Saison, aus einer Wiener ^ s Konkursmasse angekauft, ^ unter dem Original'Kabrikspreis, und zwar Stoffe im? I Original Fabriköpreis von 9V kr. bis fl. 1 2V kr. mit nur 4S kr.A, L .. „ »v kr. „ 9V kr. „ „ 4« kr. „ 7V kr. „ 8V kr. ^ „ kr. „ ?y kr. „ KV kr. „ LS kr. „ 55 kr. „ KV kr. „ SV kr. „ 55 kr. hintangegeben. ^ Wir enthalten unS jeder weiteren Anpreisung und ersuchen2tz das P. T. Publikum, sich von der Wahrheit deS Obgefagten K freundlichst zu überzeugen. '^Für neue und solide Waare »vird garantirt, Aufträge vom*^ Lande prompt ausgeführt. (317 olv ÄaxvHvesvnM « W» « 'S tt tt tt »S kr. 8. »S kl. »» kr V »« kr L BS kr.^ pfslct. Arit, vo?! 9 von ö/s ^äT'ntnLT'Aasse, eöe/ieT' Glly lltllt vljWndige Zimmereinrichtung sogleich zu verkaufen im k. k. Kadeten > Institute. Anfrage bei der Thor-^ wache. (264 Baustellen zu verkaufen. Die GutSverivaltung Kranichsfeld gibt bekannt, daß bei ihr mehrere Tlieile cineS Gartens im Orte Kranichsfeld als Baustellen zu verkaufen sind. — Der Ort Kranichsfeld liegt an der Eisenbahnstation Kranichsfeld, hat gegen 2000 Einwohner, drei Jahr- und Viehmnrkte, eine Kaffktsurrogat Ftibrik, eine Kavallerie Kaserne; inmitten liegt die Herrschaft Kranichsfeld. Arbeiterfamilien finden daselbst stets Veschältigung. Jeder Gartenlhcil hat mit Baustelle und Weg eirka 300 Klf. SchäKungspreiS für jeden Gartenthcil 250 Gulden, halb beim Kauf, halb binnen 3 Monaten zu bezahlen. (32l (314 Alle, welche auf den Nachlaß der am 17. März d.J. in Marburg verstorbenen Frl. Anna Mafreda eine Forderung zu stellen haben. »Verden eingeladen, dieselbe am BS. Mai d. I. Bormittag 9 Uhr in der Kanzlei des gefertigten k. k. Notars als GerichtSkommifsärS anzumelden oder bishiu schriftlich ihre Anmeldung bei dem k. k. Bezirksgerichte Mar-bürg zu überreichen, ividri^ens, wenn die Berlaßmaffe zur Befriedigung der angemeldeten und liquidirten Forderungen nicht hinreichen sollte, die-selben, insoferne ihnen kein Pfandrecht zusteht, uon der. Befriedigung ausgeschlossen werden. . ' v » Marburg am 9. Mai 1869. Dr. Kranz Radey. k. k. Notar als Gerichtstommiffär. vuldeii ev. Hauptgewinn. «ulde« ev. Hauptgewinn. Wen-Mrikö-Niederlage _ __bei D I»«rnt«S«r Original'FabrikSpreise unter Garantie. SN. 4 Rull. . fl. 19—12 I)amsn-(!zsI.Dlirvn 8 Rub. . dtv. (tolänknä . „ 12—14^ dto. emaillirt . . 15—17! dto. Goldmantel . 15—13i dto. krystall. GlaS 16—22i dto. Savonet . . 2'l—29> dto. Sav.-Remoni. 14—16 Oamsu-^nlcer-lldrsQ 15 Rub. 15—19 dto. Remontoir . 17—2b llerrsn-^nksr VdrsQ 15Ruk. dto. krysttill. GlaS 1)amon-<^vl.-l)kren vergoldet DoppelgehäuS dto. Remontoir .^nlrsr-^krsn, 15 Rub. dto. Goldrand . . dto. krystall. . . dto. DoppelgehättS dto. tryst. Savonet . dto. t!temont0lr. . dto. „ krystiUI. . dto. „ 'Doppelgeh. A von 29A KV. si. t7S,««« — toS.W» — 70,0«« — 85.00« — t7.50« — M4MV - t«.S0« - 87SV — ?«M — zz««— l7S«— ».«. Mietet die von der Znmschwtigijcht» »tgitN»! tNichMt «l» Wanilittt grißt Zt «i ca. »'/, Milltonem O Tilbergulven. jO Durch eine große Anzahl Preise beträchtlich vermehrt, hat diese solide Ber.« Moosung noch den besonderen Bonng, daß das ganze Einlage Kapital unter TarantieZ W^eS Staates iiinerhalb weniger Monate an die Theilnehmer zurückgezahlt wird, unt Mewahrt solche daher die sicherste Aussicht auf Erfolg. Zn der schon am 10. kommenden MonatS beginnenden Isten Ziehung kosten^ Ganze Original-TtaatSloose nur fl. 7. Zlsi« halb» „ „ „ „ ? Das unterzeichnete, mit dem Berkauf betraute GroßhandlungShanS wird ge-^ ^neit^te Auftrage gegen Einsendung des Betrages in Banknoten, unverzüglich auSfüh v ^ren und die VerloosungS Pläne gratis beifügen, auch die amtliche Gewinnliste nach^ jedesmaliger Ziehung den LooS-Jnhabern unaufgefordert- übermitteln. Gewinngelder^ Iwerden nach alle» Städten Oesterreill'S versandt, oder durch unsere Berbindungenk fl. 25-3-1 AanSgezahlt. 32—^8 T Da nur der direkte Bezug alle Bortheile gewährt, die Loose aber bei der 35—58 ^massenhaft eingehenden Bestellungeu rasch vergriffeu sein dürften, so bel»ebe man st^ 42-54^^baldigst vertrauensvoll zu wenden an 43^54 M vottvNHvteser V«. ^ Bank- nnd Wechjelgeschäft in IUi»md»rs. 19—26 28-35' 29—3!» 32-36^ 12—24 75—90 40-54 35-120 35-45 48—90 48-70 49-90 30-120 vkren in Goidrahmen. 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Es lverden demnach Josef, Anna und Maria Wabitsch und ihre allfälligen unbekannten Rechtsnachfolger aufgefordcrt. ihre Ansprüche bin-nett Einem Jahr, sechs Wochen und drei Tagen vom Tage der ersten Einschaltung des Ediktes an bei diesem Gerichte so gewiß anzumelden und darzuthun, lvidrigcnS nach Ablauf dieser Frist in die Löschung obiger Satzpost geivilligkt lvürde. Marburg am 10. April 1869. Verantwortlicher Redakteur : ftranz WieSthaler. 2. ds. St. v. ivrnck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg