mzMlMs^ für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ^3. Montag ain Jäniter 284Z. Von dieser Zeitschrift ericheinen wöchenilich zwei Nummern, jedes Mal ein halder Bogen. Der Preis des Blaues isi in Laibach a»n!i»hr,g t>, lalblähria 3si. Durch die f. l. Poi'l unlcr Onuvert m>i vorrotre,er Zusendung ganziädrig », halbjädrig 4 tt. C. M., und wird doMäbrio »»rau».­ bciahlt. Alle l.l. Poliämier neome» Prnnuineralion nn. In La,ba« vränumerirl man beim Verleger am Naan, Nr. lyn, ,m ersten Slocle. Volkslieder aus der Bretagne.*) l. 2er Markgraf von Gwerrand."'') »^Fllücf über dieses Haus und Freud'! Wo ist die kleine Ann » heut?" «»Sie liegt und schläft so sanft, habt Acht, Daß sie vom Schlummer nicht erwacht. Sic ruht so sanft, d'run, sle nicht weckt, Daß Ihr nicht aus dem Schlaf sie schreckt.«« Darauf der Schüler von Verlan Die Treppen stieg sogleich hinan. Die Trepp' hinan er stieg gar stet» Und setzt sich vor der Jungfrau Bett. »Auf, Anna Kolvez, laßt uns geh'». Das Tenncnfest'") wir heute seb'u.« »»Zum Tennenfest nicht hin ich geh', Daß ich den bösen Mann nicht seh'; Den schlimmsten Junker auf der Welt, , Der überall mir Netze stellt.«« «Und willen ihrer hundert wohl. Nichts Schlimmes Di r geschehen soll. Und wären ihrer zehnmal zehn, Zum Tennenfest wir dennoch geh'n. Zum Tennenfest, wir geh'n, komm fort! So gut wie sie, wir tanzen dort." Ihr woll'nes Kleid sie »m sich hing, Mit ihrem Schüler traut sie ging. ')Aus der indeutschen Uebertragungen von Keller und von Seiten« dor f (Tübingen, Fues , l«4>) herausgegebene» Sammlung. " ) Ludwig Franz von Gwerrand war der Sohn Claudc's von Nevct, Herrn U«n Lockmorer, Marquis von Wwerrand. Sehr jung in den Besitz be­deutender Güter gelangt, wurde er. ganz sich selbst überlassen, der Schrecken der Gegend. Seine Mutter, die ihn nicht bändigen konnte, zog allemal die Schloßglocke, wenn er ausging, um die Umwohnenden zu warnen. Wegen des im vorliegenden Volksliede erzählten Vorfalles mußte er die Bretagne verlassen. Das Lied, welches-ein Augenzeuge, der Bauer Tngdäol Solaün, gemacht haben soll, erhielt gegen ihn die Erbitterung im Volke. Seine Mutter wendete den Verwanden des Ermordeten reichliche Unterstützung zu. '" ) Ei» »Fest der Tenne« wird öffentlich versündigt, so oft ein Sandmann den Boden seiner Tenne nicht mehr eben findet. Da wird den» vorerst auf cigcnlhümliche Weise die Tenne geebnet, und acht Tage später mit Tanze» und Wcttringen ei» Fest gefeiert. An jenem Tag dem Wirlhe dort, Markgraf «0» Gwerrand rief sofort. »Nirth! Wirth! Ihr müßt mir Neue steh'n, Habt Ihr den Schüler nicht geseh'n ?« »»Herr Markgraf, » verzeihet mir. Ich weiß nicht, wen ihr meinet hier.«« »Verzeih'»? — für's ersten«! wohlan! Ich will den Schüler von Gerlon!« »»Er da hinab lustwandeln ging. Sein Mädchen ihm c>n> Arme hing. Zum Tcnnenfeste geht das Paar, Nie eins so schon und fröhlich war. Eine Pfauenfeder schmückt den Hut, Den Hals ei» schweres Kcltlci» gut; Ein Kettlein hängt am Hals zur Lust, Das fällt herab bis auf die Brust. Sie trägt ein Miederlein gestickt. Mit Sommt und öilbei ausgeschmückt. Nie tragt ein Hochzeitmicderlcin, Die Beiden sind verlobt, ich mein'.«« (Beschluß folgt.) Qesterreichs Eisenbahnen auf Staatskosten. (Beschluß.) Die Schwierigkeiten in der Aufbringung der Geld­mittel zur Führung neuer, oder zur Fortsetzung der be­gonnenen Bauten hatte zur Folge, daß sich an die Staats­verwaltung um Abhülfe der unvermeidlichen Bedrängnisse, in welchen sich die Eisenbahn-Unternehmungen befinden, gewendet wurde. Sie nahm diese Bitte in jene reife Ueberlegung, welche die Wichtigkeit des Gegenstandes er­forderte. Sie zog hierbei alle die verschiedenen Wege, auf welchen man derlei Unternehmungen unterstützen zu können glaubt, als die Gewährung eines Darlehens, die Leistung eines Beitrages, die Uebernahme eines Theiles der Actien, die Zinsen-Garantie in Erwägung, gelangte jedoch zur Ueberzeugung, daß auf diese Weise entweder 29« der Zweck nicht vollständig und nicht sicher erreicht werden, oder daraus die verwickelcsten Verhältnisse hervorgehen würden, der Staat aber jedenfalls mit seinem eigenen Credice einstehen müßte, folglich nicht die Gesellschaften, sondern eigentlich der Staat den Bau mit seinen Mitteln führen würde, die Verwendung dieser Mittel aber einer Privatverwaltung, ohne daß ein unmittelbarer Einfluß von Seite der Staatsverwaltung darauf genommen werden könnte, überlassen bleibe. Auf der Grundlage der erörterten Verhältnisse, einer sorgfältigen Untersuchung und der fortgesetzten Beobach­tung der schon eingetretenen und noch zu erwartenden Wirkungen, welche aus dem Baue und der Benützung der Eisenbahnen für alle Zweige des Verkehres hervorgehen, geruhten Seine k. k. Majestät den Beschluß zu fassen, daß auf die Zustandebringung der für die Staats-Incer­essen wichtigsten Bahnen von Seite der Regierung dircc­ter Einfluß genommen werde, ohne die Privat-Betriebsam­keit, da, wo sie sich nützlich bewährt, auszuschließen. Die Bahnen werden sich daher in der österr. Monarchie in Staats- und Privat-Bahnen theilen. Staatsbahnen sind diejenigen, welche von Sr. k. k. Majestät als solche gleich dermal oder künftig bezeich­net werden. Schon dermal geruhten Se. k. k. Majestät die Bahnlinien von Wien über Prag nach Dresden, von Wien nach Triest, eine Bahnlinie durch das lombardisch­venetianische Königreich, dann eine in der Richtung gegen Baiern, für Scaaisbahnen zu erklären, jedoch unbeschadet der Privilegien, welche Privat-Unternehmungen theilweise oder ganz in diesen Richtungen bereits erworben haben. Da wo keine Privat-Unternehmungen bestehen, oder die destehenden ihre übernommenen Verpflichtungen zum Baue — oder zur Vollendung der Staalsbahnen in den be­zeichneten Richtungen zu erfüllen außer Stande wären, soll der Bau der erwähnten Scaatsbahnen auf Kosten des Staates bewirkt werden. Auf den erst zu erbauenden Etaatsbahnen wird die Staatsverwaltung in jedem Falle die Trace in ihrer gan­zen Länge bestimmen, und, in so fern der Bau unmittel­bar auf Staatskosten geführt wird, den Unter- und Ober-Bau, dann die Belegung der Bahn, und die Herstellung der erforderlichen Wachhäuser und Bahnhöfe veranlassen. Die Vollziehung dieser Werke ist, wo es immer geschehen kann, durch Benützung der Privatbetriebsamkeit und Privat­unternehmer, unter Leitung und steter Aufsicht der berufe­nen Behörden zu bewirken. Der eigentliche Fahrbetrieb auf den StaarZbahnen wird mittelst besonderer zeitlicher Verträge an Privat-Unternehmer pachtweise überlassen werden. Die oberste Leitung der Angelegenheit der Staats­bahnen geruhten Se. k. k. Majestät dem Präsidium der k. k. allgemeinen Hofkammer zu übertragen, und für die unmittelbare Geschäfts-Besorgung und Vollziehung eine, der Leitung des Präsidiums der k. k. allgemeinen Hofkam­mer untergeordnete technisch-administrative General-Direc­tion zu bestellen, deren nächste Aufgabe darin bestehen wird, den ausführlichen Plan zu verfassen, auf welche Art die.vcm .Sr. k. k. Majestät uorgezeichneten Grund­ sätze für die Zustandebringung der Scaatsbahnen zur Voll­ ziehung gebracht werden sollen. I n so ferne Privat-Unternehmungen auf den bezeich­ neten Staatsbahnen bestehen, sind solche nach Maßgabe der ihnen zukommenden Privilegien zn behandeln. — Was die schon vorhandenen Privatbahnen (das heißt alle jene, welche nicht als Scaatsbahnen ausdrücklich erklärt sind oder erklärt werden) betrifft, oder solche, welche in der Folge von einzelnen Privaten oder Privatgesellschaften er­ richtet werden wollen: so haben in dieser Hinsicht die be­ rufenen Behörden in ihrer dermaligen Wirksamkeit zu blei­ ben, und es ist bei den diesfälligen Verhandlungen nach Vorschrift der unter dem 18. Juni 1888 erlassenen Direc­ tiuen und der übrigen nachgefolgten oder noch nachfolgen­ den Normen vorzugehen. Durch diese Allerhöchsten Bcschlüße wird der wichtige Zweck der Eisenbahnen mit Sicherheit erreicht, eine geregelte, durch die wesentlichsten Rücksichten gebieterisch geforderte Ord­nung in die Ausführung gebracht werden, zugleich aber den schon bestehenden Privat-Unternehmungen auf den Scaatsbahnen durch den Bau der letzteren, die sich an die ihrigen anschließen, die Erweiterung ihres Betriebes, und folglich auch die lucracive Benützung der Gesellschafts-Cavitale in sichere Aussicht gestellt." Ferial-Früchte. Humoreske von Fr. Wilh. von Siebenhuener. (Fortsetzung.) Da wurden meine mineralogischen Studien, welche, beiläufig gesagt, nie meine Lieblingsstudien gewesen sind, weil ich nie die Aussicht hatte, jemals unter die stein­reichen Leute zu gehören, durch eine leichte Berührung meiner Schulter unterbrochen. Ich sah mich um, und vor mir stand der Dortor S.. . aus Prag, mit welchem ich, wie sogleich zu lesen sein wird, einst in nähere Beziehun­gen zu kommen gehofft, den ich indeß seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Er reichte mir die Hand, und äußerte sein Vergnügen, so unverhofft mich wieder zu sehen. Ich erwiederre die Höflichkeit, und ward sodann durch den Doctor den übrigen Herren vorgestellt. Eine der Damen, des Doctors Schwester, kannte mich bereits, und zwei oder drei der übrigen schienen mit vieler Aufmerksam­keit über mein Aeuszeres zu Gericht zu gehen. Nachdem auch Bollhei m der Gesellschaft, und diese durch den Doctor uns aufgeführt worden war, kam der Anlaß zur Sprache, der uns jetzt eben mitten auf der Landstraße fest hielt. „Ei", meinte der Doctor, „da ist heute kein Gedanke mehr an ein Weiterkommen. Bleiben Sie bei uns, wir bringen den Rest des Tages und den Abend in vergnüg­ter Gesellschaft zu, und morgen steht Ihnen mein Wagen zu Gebote, der mich und Sie, so zeitlich es Ihnen gefäl­lig sein wird, nach Prag bringt. Sie dürfen nicht absa­gen, und können auch nicht, selbst wenn sie wollten, von wegen der alten Bekanntschaft. Nicht wahr Louise?" T91 Des Doctors Schwester verneigte sich sehr artig, und sprach mit süßer, eigentlich süß lispelnder Summe die Hoffnung aus: «Die Herren würden die rauchgeschwärzte, unwirihliche Gaststube des Dorfes ihrem, wenn auch nicht eleganten, doch bequemen Hause nicht vorziehen", die Versicherung beifügend, „ihr Bruder, glücklicher als sie in gesellschaftlichen Arrangements, werde gewiß dafür Sorge tragen, den werthen Gästen die Zeit wenigstens nicht lang werden zu lassen." Was war zu machen?—Die Einladung konnte füg­lich nicht abgelehnt werden, und mit schwerem Herzen, da wir der Trinkgelder gedachten, für welche es uns Beiden an jeglichem Verlage gebrach, nahmen wir das uns auf so freundliche Weise gemachte Anerbieten an. Da Sancho Pansa, einen Schmied an der Seite, eben jetzt bei uns ankam, war unser Hüteramt erloschen, und wir verließen in der neuen Gesellschaft nicht ohne ei­nen scheuen Seitenblick auf den Handwerksmann, welcher ohne Zweifel nicht so viel Menschenliebe hatte, uns mit seinem Conto zu verschonen, den Ort, den ein böswilliges Schicksal heute zu unserer zweiten Niederlage ausersehen hatte. Vlll. Des Doctors Schwester war einst die Gebieterin mei­nes durch alle Foltergrade von ihr gemißhandelten Her­zens gewesen, bis sie sich mit einemmale an einen Wirth­schafcsbeamten vom Lande zu verheirathen für gut gefun­den. Sie hatte, ohne mir jemals bestimmte Hoffnungen zu geben, doch stets mit so kluger Berechnung mich zu be­handeln gewußt, daß ich eben so heftig mich an sie ange­zogen fühlte, als ihre bizarren Launen mich zurückstießen, und daß ich nie so eigentlich sagen konnte, von ihr abge­wiesen worden zu sein. Sie hatte ein loses Spiel mit meiner Erfahrunglosigkeic getrieben, und es waren Monace verflossen, ehe der Schmerz jener Täuschungen an mir vorüber ging. Nun — die Wunde hatte der allmächtige Arzt, die Zeit, so ziemlich geheilt, aber die Erinnerung an jene peinliche Katastrophe war noch nicht erloschen. Auch bei ihr nicht, wie ich zu bemerken glaubte, da ein sardonisches Lächeln um ihre feinen Lippen spielte, als ich jetzt meine Devotion bei ihr anbrachte. Es gibt übrigens kaum eine mißlichere Gesellschaft für einen nur etwas delicat fühlenden Mann, als die einer vormaligen Geliebten, von welcher er weiß, daß sie ihn, so recht im eigentlichsten Verstände e,»u -lmore, am Nar­renseile herumgeführt, und dann den Korb gegeben hat. Indeß gebot es denn doch nun einmal die Sitte, ihr, der mir von den übrigen allein bekannten Dame und meiner Wirihin von heute zugleich, wenn nicht ausschließlich, doch vorzugsweise meine Aufmerksamkeit zu widmen. Ich ergab mich daher still resignirend in mein Schick­sal. Aber wenn es meine Gewohnheit ist, in weiblicher Gesellschaft möglichst stumm zu sein, weil leere Worte nicht eben meine Sache sind, bot ich doch jetzt im Stillen alle Geister der Beredsamkeit auf, weil ich meine Gegnerin kannte, und wußte, wie leicht diese eine gelegentliche Un­ beholfenhcit für Beklemmung nehmen konnte, welche ihre Nähe mir nun wohl nicht mehr verursachte. Einst frei­ lich war dies Alles anders. Meine Gebieterin von - ehemals war übrigens eine Dame, deren scharfer und gesunder Verstand das >,»tc> mi-I!e» im Inhalte der Conversnion mit dem andern Ge­schlecht längst heraus gefunden halte. Ich kannie sie da­für, daß das schöne oder schlechte Wetter, die letzte pari­ser Mode, oder die jüngste Familienneuigkeit aus andern Häusern, einem Manne gegenüber sie so wenig zu interessiren vermochte, als eine Kritik über die neueste Schulphilosophie sie ansprach. Sie verschmähte es, den Mann in den Kreis ihres weiblichen Wirkens zu ziehen, aber sie mochte eben so auch aus einen Boden sich nicht hinaus wagen, welchem sie ihrer Stellung nach fremd war, weil sie nach dem zweifelhaften Ruhme nicht geizte, über Gegenstände sprechen oder sich unterhalten zu können, welche höher liegen, als die gewö hnli che Frau zu sehen vermag. Aber eben darum war der Ton, welchen sie in ihren Unterhaltungen mit dem Manne angeschlagen wünschte, nicht so leicht zu treffen. Man mußie mit ihr in Uebung sein, und da ich dies nun nicht mehr war,, hatte ich eben jetzt keine ganz gewöhnliche Aufgabe zu lösen. Indeß ich mich bemühte, ohne eine Abgeschmackheit den nun nicht mehr zu verschiebenden Dialog einzuleiten, umging sie mit der Leichtigkeit, welche in ähnlichen Fällen ihrem Geschlechte eigen ist, alle Schwierigkeiten. »Ich habe«, sagte sie mit ihrer sanften, biegsamen Stimme, „seit ich von Prag entfernt lebe, nicht mehr das Vergnügen gehabt, Sie zu sehen, und auch mein Bruder vermochte nicht, mich zu unterrichten, ob ich eine Gratu­lation erwiedern dürfe, die ich von Ihnen selbst vor drei Jahren entgegen genommen habe." „Der Glückswünsch käme zu früh, Madame!" war meine Antwort", und eine verunglückte Werbung", setzte ich lächelnd hinzu, „könnte mir, wenn auch nicht die Lust, doch vielleicht den M uth zu einer zweiten genommen haben." „Ei", wer wird auch so ängstlich sein", fiel sie, eben­falls lächelnd, mir in's Wort, „und nimmermehr hat irgend Jemand Etwas gewonnen, der zum Einsatz sich nicht hat entschließen können. Ueberdieß gewinnt man, wenn die Leute auch sagen, daß die Ehe eine Lotterie sei, doch wohl eher eine brave und hübsche Frau, als einen Tref­fer aus jener." (Fortsetzung folgt.) Neues. (Merkwürdige Seefahrt.) In London ist vor Kurzem die Goelette „Whim" mit einer Mahagonyladung eingelaufen. Mi t diesem Fahrzeug ergab sich der merk­würdige Fall, daß die gesammre Mannschaft unterwegs starb oder erkrank«, so daß nur der Capitän und ein Matrose übrig blieben, um das Schiff nach London zu­rückzuführen, wohin es noch 4000 englische Meilen zu­rückzulegen hatte. Dabei war das Schiss noch beständi­gen Stürmen ausgesetzt, so daß es einen Mast und einen Theil seiner Segel verlor. I n diesem Zustande und von Anstrengung beinahe erschöpft, stießen die beiden endlich auf ein Schiff, das ihnen einen Matrosen zur Aushülfe 293 gab. Das Merkwürdigste bei der Sache ist, daß der Ca­pitän diese lange Fahrt ohne Chronometer machte. Der «Whim" und seine Ladung waren versichert. Man hofft, dasi der beispiellose Muth des Capitäns Kerridge und des Matrosen Lillyden verdienten Lohn erhalten werde. — (Ein Hund.) Seit einiger Zeit strömt halb Stockholm nach dem Friedhof der Marienkirche zu Südermolm, um den wundersamen Hund zu betrachten, der seit länger als fünfzehn Jahren dort auf einem schon halb versunkenen Grabhügel liegt, und um seinen, darunter ruhenden ehe­maligen Herrn instummem, klaglosem Harm trauert. Diese seltsame, fast fabelhaft klingende Thatsache (??) erregte schon vor mehren Jahren großes Aufsehen, wurde auch damals in öffentlichen Blättern besprochen, kam aber dann in Vergessenhet, bis nunmehr durch einen dortigen Schrift­steller die Aufmerksamkeit der schwedischen Hauptstadt, und alsbald des ganzen Landes, darauf gelenkt wurde. Den Namen des dort Begrabenen kennt man nicht. Der Hund aber rührt sich weder Tag noch Nacht, weder Winter noch Sommer, von dem Hügel. Seine Nahrung em­pfängt er von einer in der Nähe wohnenden bejahrten Frau. — (Eisenbahnen in Frankreich.) Endlich sind, trotz aller dem Eisenbahnwesen in Frankreich entgegen wirkenden Hindernisse, feste Beschluß« in Bezug auf des­sen Eniporbringung gefaßt worden. Die Regierung wird ein vollständiges System der großen Bahntracen vorlegen, in welchem das Interesse des Staates, des Publicums und der Compagnien glücklich combinirt sind. Für das Jahr 18-42 werden nur zwei Linien in Vorschlag gebracht: von Paris nach Lille und Lyon. Die übrigen Haupcarterien werden schnell folgen. I m ersten Range stehen die Eisen­dahnen von Paris nach Marseille, und jene, welche Bor­deaux und Bayonne mit Frankreichs Herzen verbinden werden. — (Der Ungenügsame!) I n der Nähe von Bromp­ton, in England, wurde unlängst ein altfränkischer, mor­scher Kasten zerschlagen, welcher, über 20 Jahre alt, sei­ner Schwerfälligkeit wegen auf der Hausflur gestanden hatte. Mit dem Sturze seiner Rückwand fielen, vermuch­lich aus einem verborgenen Fache, eine Menge blanker Guineen auf den Boden, deren Zahl, wie sich bald ergab, 5U0 betrug. »Sapperment!" rief der Eigenchümer, mehr verdrießlich als erfreut, „hättet ihr nicht vor 20 Jahren schon herauskommen können? Da hätte ich jetzt das Dop­pelte!« — (Signora Clorinda Singanelli,) ein junges Mädchen, eine Schülerin des Gesanglehrers Vigalezz o in Messina, singt jetzt in eben genannter Scadc den Orovist in «Norma" und andere Baßpartien. Ihre stim­me soll jener Lablache's gleichen. Die Pariser hoffen, noch diesen Winter dieses Phänomen zu hören. — Pränumeration - Anzeige. Herr Anton Puttl , Licentiat der Mathematik und Mappirung« Geometcr, hat im «ergangene!! Sommer eine pnnoramische Zeichnung der Provinzial-Hauptstadt Laibach mit ihren herrlichen Umgebungen Verfertigt. Nie Aufnahme geschah vom Schloßbcrge aus von zwei trefflich gewählten Punkten, von wo aus man vorzüglich, nebstdem, daß man die Stadt fast in ihrer ganzen Ausdehnung unter sich hat, die so freundliche und mannig« fallige westliche und die wahrhaft erhabene nordliche Fernsicht beherrscht. Die Aufnahme, namentlich ler Stadt und der nächsten Umgebung, ist in Beziehung auf Genauigkeit und Treue musterhaft, nicht minderes Lob »er­dient die Priicisson und Nettigkeit der Ausfuhrung. Aufgemuntert durch die lingetheilte Anerkennung, welche diesem Werte von Seite aller Derjenigen, die es bisher zu sehe» Gelegenheit hatten, zu Thcil wurde, hat dessen Schö­ pfer beschlossen, dasselbe der Lithograph»'!,,») zu übergeben, und er darf hoffen, sowohl hier als auswärts domicilirende» Vaterlandsfreunde» eine Gabe darzubieten, die um so mehr geeignet ist, sie zu erfreuen , je mehr stc jedes andere ähnliche frühere Unternehmen o» Fülle und Trefflichkeit überragt. Das Werk wird auf Pränumeration erscheinen. Die Ausführung hat einer der ersten Künstler Wien's übernommen. Es wird in zwei Natter», jedes zu »? Ul Zoll Lange und 2n Zoll Hohe, bestehen; beide Blätter, nett lithographirt, werden zusammen 2 fl., und geschmackvoll illu» minirt— was weit vorzuziehen ist — »ss. 2u fr. C. M. tosten. Sobald nur die Auslagen der Lithogrüphirung durch Subscriptionen gedeckt sein werden, wird zur Ausführung geschritten, und es erfolgt dann in der thunlichst kürzesten Frist die Ablieferung. Den Pränumerationbetrag wird der Uebcrbringer des Werkes über, nehmen. Für Pränumerotionlustige in der Stadt circulircn mehre Bugen. Auswärtige beliebige Pränumerationen übernimmt mittels Briefen der Herausgeber in seiner Wohnung in La,buch, am alten Markte, H»us Häuser ab. l«c>l wurde Erzherzog Kar l zum Feldmarschall und Chef der ganzen «sterr. Armee ernannt. 10. Jänner l8ly nahm Joseph Wallan d als Bischof »on Gorz feierlich Besitz von seinem Nisthume. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.