5 ^ Donnerstag den 19. ZeVtember 1833. Mlien. ven 13. September- Nachrichten aus Münchengratz zufolge, sind Se. Majestät der Kaiser von Rußland am lo. Abends zwischen 7 und L Uhr im erwünsch« testen Wohlseyn daselbst eingetroffen. (Oest. B.) Trieft, vcn ll. September. Se. k. k. apostolische Majestät haben nnt al. lerhSchster Entschließung vom 26. Juli dem Baron August 0. Eicht Hal das Exequatur scmcs Dl. plomeS als k. belgischen Consul in der Stadt und dem Freihafen von Tliest zu ertheilen geruhet. Päpstliche Ztanten. Ancona, ».September. Gestern Morgen lief die französische Brigg, der Comet, hier ein, mit Mililarcssccten namentlich Säbeln an Bord, für die Füssliercompagnien des in Garnison befind» lichcn 66sten Regiments. Die Hauptdestimmung dieses Schiffs scheint zu seyn, vcrs-dicdcne Solda« ten und Unteroffiziere, deren Dienstzeit zu Ende ist, nach Frankreich zurückzuführen. (Allg. Z.) Königreich driver Sicilien. Neapel, den 2I. August. Am i3. d.Abends erschütterte ein heftiges Bcbcn des VesuvS gleich einem Erdbeben die nahe gelegenen Gegenden; äußerlich wurden übrigens seine Phänomene wahr. aenommen. Am 20. spürte man einen starken Schwefelgeruch m der Umgebung des alten Kraters, aus welchem am folgenden Tage dre. Lavastrdme gegen die Ebene delle Gincstre ,ich herab ergossen, deren sich jeder auf dem Wege in mehrere kleme Ströme theilte. Eine halbe Stunde zuvor, ehe dieß geschah, greine bei trci Meilen hoheRauch- faule aufgestiegen, deren Spitze sich nach der Seite von Borgotrecase neigte. Das Fallen deö Wassers in den Brunnen von Resina dauerte fort. (B. v. T.) Schweiz. Zürich. In der sechsunddreißigsien Sitzung der Tagsatzung am 2. September wurde ein Auszug aus dem Protocol! der Verhandlungen des gesetzgebenden Raths von Neuenburg vorgelegt, und dieser Gegenstand einer Commission, bestehend aus den HH. Heß, Pfyffer, Tavel, Müller v. Gla« rus, Baümgartner, Boisot und Rigaud, überwie« sen, welche am 3. September ihr Gutachten ein-zureichen hat. Ferner wurde ein umfassender, do» cumentirter Bericht der lZommissarien aus dem Ean-ton Basel abgelesen, in welchem dieselben die Ueber» zeugung aussprechen, daß Basel «Stadt, und zwar allein, den Landfriedensbruch verschuldet und so« nach alle daherigen ergangencn ui'd noch ergchen« den Kriegsunlosien zu entrichten^ und jcdcn verur» sachten Schaden zu vergüten habe. Es wurde beschlossen, den Bericht gedruckt den sämmtlichen Ständen zur Kenntniß zu bringen und solchen an die bestehende Commission zur Begutachtung zu überweisen. Zürich, 3. September. Auf einmi'ithigen Antrag ihrer Commission beschloß tie Tagsahung heute mil ,2 Stimmen, Neuenburg aufzufordern, daß es bis zum l». September eine Gesandtschaft an die Tagsahung abordne, widrigenfalls es mi« litairisch besetzt werden solle, zu welchem lInde der eidgenössische Kriegsrath die erforderliche Truprcmabl bereit zu halten habe. Zürich, 5?. September. Für den Fall einer nnlitänschen Besetzung des Cantons Neucnbulg ist 3o4 der Oberstquart'icrmeister Dufour zum Truppen« commzndanten ernannt. Zwei Brigaden, jede von vier- Bctt'a^ll.onen, werden sich bereits morgen nach " lem CanlsH Bern in Bewegung setzen, die eine ",'An Schwyz? die andere von Basel aus. Das ganze ^'(ZFrpö. lvirö aus ungefähr 700a Mann bestehen. NacMKten aus Neuenburg lasscu jedoch hoffen, daß die dortigen Behörden durch baldige Beschickung der Tagsatzung die eingeleitete Expedition .überftüs« slg machen werden. Zürich, 6. September. Gestern wurde dem Vororte eine Note des königlichen preußischen Ge« schäftsträgcrs, Hrn. v. Qlfers, übergeben, worin dersclbe gegen die beabsichtigte Militairsbesetzung des Lantons Neuendurg protestirt. Die Tagsatzung lies; darauf antworien, es sei zu einer solchen Pro« tcstanon kein Grund vorhanden, indem die beschlos-sene Besetzung nur das Land Neuenburg, als schwci« zclischen Santon, wegen dessen Weigerung dieTag^ satzung zu beschicken, nicht dessen anerkannten sou< verainen Erbfürsten, den König von Preußen, betreffe. — So eben vernimmt man jedoch, daß der gesehgebende Körrcr von Neuendurg vorgestern be« schlössen hat, Gesandte an die Tagsah-ung abzu« ordnen, in den Personen der HH. p. Wesdehlen und Tarissa. (Allg. Z.) U e u t s ch l a n v. Hildburghausen, 4. September. Der große deutsche Zollverein hat nunmehr fast olle Hindernisse überwunden und wird mit dem Jänner iä54 ins Leben treten. Die Gesandten der hethciligten Staaten begeben sich zum definitiven Abschlüsse nach Berlin, Grundsätze sind: vollkommen wcchsclscicige Freiheit des Verkehrs zwischen ten verbundenen Staaten, daher Aufhebung aller Zollstätten an denbccheiligtcn Gränzen. FürWaa--ren, die aus dem Vereine fremden Ländern durch tie Vercinsstaalcn in fremde gehen, wird an der Gränze derselbe DurchgangszoN, wie er biSher in dem Lande bestand, fortcrhoben, also z. B. der Durchgangszoll in Baicrn und Württmderg nicht erhöht. Man sagt, iah der Verein mit der Schweiz vnd Frankreich in Unterhandlungen wegen freien Verkehrs treten würde." Zu Ingolstadt haben nun auch auf der linken Seite der Donau die Erdarbciten und Aus» grabungen zu den künftigen Festungswerken be» gönnen. (Allg. Z.) Briefen aus Regensburg zu Folge, hat Se. Majestät der König die vollste Zufriedenheit über die Fortschritte des Baues der Walhalla geäußert; nach Vollendung desselben solldie am rechtenDonau. Ufer nach Straubing führende Hauptstraße auf das linke, und zwar durch den Flecken Donaustauf und an der Walhalla vorüber, verlegt werden. — Am »5. October wird der Grundstein zu dem, der neuen pudwigskirche gegenüber zu erbauenden, großarti. gen Gebäude für das von Freysing hierher zu ver« legende Blinden« Institut gelegt werden. — Das in jedem Sinne herrlich zu nennende Monument des hochstieligen Königs Max ist in dem Attelier des Hrn. Stieglmayer schon weit gediehen; die bei« den neuerlich dem Postamte angestellten Figuren: Iustitia und Bavaria, und der obere Theil der ko« lossalen Statue selbst sind nun kunstvoll vollendel. DaS Denkmahl tommt auf dem Max Ios,phs< platz zu stehen, und ivird, da es d«n Moment der Constitutions. Verleihung barfieNt, am 27. Mai künftigen Jahres inaugunrt «erden. — Auch in Kissingeu soN ein (Zur. Saal erbaut werden; der fönigl. Professor Gärtner ist von Sr. Majestät dem Könige mit dem Entwürfe des Planes zu jenem Gebäude .bereits beauftragt. (W. Z.) M i e v e r l H n V e. Haag, 5, Septtmber. Se. königl. Hoheit der Prinz Albert von Preuße» ist von Berlin in .Los angelangt. — Der König rviro morgen hier erwartet. — Aus Breda schrlibt man: An der Vermehrung der Feldaltillerie, an der Verstärkung der Festungswerke, an d,n Feldverschanzungen auf unserer Gränze wird eiflig gearbeitet. In die Magazine von Herzogcndusch, Breda und Gertruiden? burg werden heute 500,000 niederl. Pfund Heu, 700,000 Pfund Stroh und 240 Lasten Hafer ab-geliefert. (Allg. Z.) V e I V i e n. Antwerpen, 5. September. Wir vcrneh. men, sagt das Journal du Commerce, aus Privatbriefen aus Holland, daß Prinz Albert von Preußen, von Berlnl in großer Eile reisend, in dem Haag angekommen und wichtige Depeschen, vlln einem günstigen Inhalte für Holland, über. bracht hat. Er verweilte nur kurze Zeit im Haag, und reiste dann wieder nach Berlin ab. Densely ben Tag verließ der Prinz von Oranien den Haag, nicht um sich, wie es in den holländischen Blättern heißt- nach London, sondern nach Schwedl zu begeben. Wir stehen am Vorabende großer Ereig« Nisse. (Allg. Z.) Brüssel, den 3t.August. DieKömMn 3o5 der Belgier wird am«. September ein Erziehungs« haus eröffnen; Hoa junge Mädchen werden in demselben unentgcldlich in der französischen und flamändischen Sprache, im Lesen, Schreiben, tZle« mcntarrcchnen, Stricken, Nahen und Sticken Un« terricht erhalten ; monatlich werden Preise an Diejenigen vertheilt werden, welche die größten Fortschritte machen. Nach dc,n Berichte der Central-Sectian würde zu Ende dieses Jahres der Schaß ein Deficit von L5 Millionen Fr. haben; in dieser Summe sind54 Millionen Rückstände von dem Antheile der Schuld begriffen, welche ^ns Her Bertrag vom i5. No« vcmber auflegt. (Prg. Z.) Frankreich. Eine Deputation aus Neufchatel, welche dem Könige von Preußen den Antrag auf Trennung dieses Fürstenlhums von der Schweiz überbringt, ist auf der Reise nach Berlin durch .Straßburg passirt. 4o Personen an Bord ausgelaufen war. Gin anderes englisches von Calcutta kommendes Schiff ward .ebenfalls an die Küste geworfen; man kannte sein Schicksal noch nicht. Briefe auö Dünk.irchen mel» Hcn i!och andere Unglücksfälle. Spanien. Madrid, 26. August. Die Gesundheit des Königs bessert sich fortwährend. Dex Infant Don Francisco de Paula wird gm Ic>. August hier erwartet; er hat den Festen zu St. Sebastian bei' gewohnt. Man sagt, er solle in den ersten Tagen des Septembers mit Aufträgen des Königs nach Portugal reisen, um endlich seinen Bruder, den Infanten Don Carlos, definitiv nach Italien zu bewegen, (Allg. Z.) V 0 rtuga I. Nach Berichten aus Lissabon vom 2». haben die Authcritätcn der Königinn Santarem verlassen, und eine Abtheilung Miguelistcn ist daselbst eingezogen. Von Lissabon sind 3oao Mann regelmäßiger Truppen nach Villa Franca marschir.t, iwas be« neigt, daß Dona Maria's Regierung weder eine Reaktion vou Imien noch den Augriff von Außen fürchtet. Zwei Dritttheile der Miliz sind in daS re« gelmäßige Heer eingetreten. Auch tonnen wir an« zeigen, daß am Abende des 20. August loao Mann von Oporto nach Lissabon eingeschifft wurden, und daß am folgenden Tage ebenso viele folgen solllcn, Die Londoner Blätter pom 4. September bringen nichts aus Portugal, außer folgender No« jiz, die dcr Globe mittheilt: „Wir hören, daß ,in Falmouth der Pike von Lissabon eingetroffen, pnd Privatcourriere mit dieser Nachricht in London angekommen seien. lZs heißt auch, Saldanha sei .aufgebrochen, um Bourmont zu folgen, indessen hörten wir von keinem Tressen, das statt gefunden hätte." (Allg. Z.) K ch w e v e n. Stockholm, 20. August. Man versichert. 3<)6 daß vor der Abreise des Grafen v. Wettcrstedt im königlichen Conseil beschlossen worden, Dona Ma« ria da Gloria als Königinn von Portugal (<^6 facto, nachdem lhr Recht dazu längst anerkannt ist), un. mittelbar nachdem es von der englischen und der französischen Regierung geschehen, anzuerkennen. Großbritannien. Seit dem ,. bis 25.. August sind auf dem Londoner Zollamte, um nach dem Festlands eingeschifft zu werden, angezeigt worden; 5oo,ooc» Unzen Gold und Silber, sowohl gemünztes als in Stangen. Nach Hamburg sind verschickt worden «twa 220,000 Unzen, nach (Zalais 74,000, nach Rotterdam 102,000, nach Petersburg 71,000 und nach der Insel Moriz 3o,ooo Unzen gemünzten Sil« 5erS. (W. Z.) Am ^29. August wurde das Parlament vom Könige in Person prorogirt. Se. Majestät be» werkten in der Thronrede, 2ah im gegenwärtigen Parlamente Sachen von höchster Wichtigkeil seien entschieden worden, daß Sie fortwährend von ih« »en ANiirten und fremden Souveränen Versiehe« »ungen der freundschaftlichsten Gesinnungen erhielten ; nur bedauerten Sie, daß Sie eine. definitive Uebcreinkunfl zwischen Holland und Belgien noch nicht anzeigen könnten. Dagegen seien durch die kürzlich in Portugal Statt gefundenen Ereignisse die diplomatischen Verbindungen mit diesem König» veiche wieder erneuert worden. In Bezug aufGroß« britannien seien der Freibrief der Bank von Eng» land wieder erneuert, die Angelegenheilen der Ost« indischen Compagnie gehörig untersucht, dem briti. schcn Unternehmungsgeiste durch die Eröffnung des China.Handels ein neues Feld gcbahnet und zur ILerhüthung des Sclavenhandels für die Zukunft die strengsten Maßregeln getroffen worden. Nach« dem der König die Thronrede geendigt hatte, nahm 5er Lordkanzler das Wort und sagte, daß dieses Parlament bis auf den 3». October prorogirt sei. Oourrier. Wir hören, daß Dona Maria nach London kommt, ehe sie nach Lissabon abgeht; zwei Dampftoote sollen gemiethet seyn, um sie zu begleiten. Der Marquis v. Rezende, Ihrer Ma» lestaten Kammerherr, i'st bereits angekommen, und trift Vorbereitungen ;>.i ihrem Empfange. Die Geschwader Englands und Frankreichs ha« bcn die Gewässer von Tenedos verlassen, und kreu« zcn in dem Archipel. Die Kassenberichte Über die Folgen der schrey lichen Stürme am 3«. und 3i. August und 1. Sey. tember sind hockst niederschlagend. Es ginaen furchtbar viele Menschenleben und Eigenthum zu Grunde. Gesten, und vorgestern waren beiLloyds nicht weniger als 59 Scbisse angeschlagen, von de« nen die meisten ganz in Trümmer gingen, ^n der Nordsee wurden mehrere große entmistete Schisse gesehen, über welche die Fluchen schlugen. Gsnmnmschcg Reich. Nach einem Schreiben aus Scutari vom 16. August wollte der dermalige Vczier den Sohn seines Vorgängers, Iussuf Bei ermorden, um sich seiner Schätze zu bemächtigen. Zu tiefem Enoe ließ er denselben am 7. August, als er sich mitsei-nem Gefolge nach Hause begab, zu Giaffa durch 60 in Hinterhalt gelegte Soldaten angreifen. Es wurden in diesem Gefechte von deiden^Seiten viele gelobtet und verwundet, nachdem der Vezier seine Truppen mit 200 Mann verstärkt hatte. Beim er« sten Lärmen des Kampfes wurde der Bazar mit allen Kaufläden geschlossen, und Türken und Rajas flohen in ihre Häuser. Die Soldaten zerstreuten !>ch nun in der Stadt, verwundeten, lödteten oder beraubten wenigstens Alle, die ihnen begegneten Auf dem HauptplHye war eine Wacke aufgestellt,' welche die Bürger abhielt, ihre Wohnungen zu be« schützen; ,4 dieser Bürger wurden getödtet und ,5 verwundet, ob sie gleich, ihrem Souverän actreu an dem Gefechte keinen Antheil genommen hatten" Sie schickten eine aus Türken und Ehrisicn zusammengesetzte Deputation an den Großherrn, um Gerechtigkeit von ihm zu erst.-hcn. Beim Abgang der letzten Nachrichten war der Bazar noch geschlos. sen- ^ . (B. v. T.) Hrlethenlano. Die neuesten Nachrichten aus Griechenland sagen, daß daz Ministerium Trikupi in Folqe des vielfach gegen dessen Verwaltung lcuttgewordenen Mißvergnügens aufgelöst und durch ein neues er. setzt worden sey; d.ich fehlt noch die Bestätiauna d,cscr Nachricht, die übrigens nach Allem, was von boll verlautet, nicht unwahrscheinlich ist ^ (ANH. Z.) Nach einem Schreiben aus A lexandria vom 29. Juni hat Mchemed Ali in Folge einer Tntschel« dung deS obern Rathes auf der Zoll. Leqstätle zu Cairo allen Mokka.Kasseh in Beschlag nehmen lassen, welchen die Kaufleute von Alexandria, sowohl Emgeborne als Fremde, dahin abgeschickt hatten. Er licß diesen Kaffch, ungeachtet aller Protestatio. ncn mehrerer Konsuln gegen diese Verletzung deg Völker, und EigenthumSrechtes, in seine Magazine schassen. (B. v. T.) Theater. Camstag. ->.: «zampa.« Revacteur: ^r. Vav. Meinrich. Verleger: Pgnaj Al. Vvler v. Rleinmavr.