Zum Mutzen und Vergnügen. _-----_^«« 49 M^—------- Freptag, den 7. December 1621. ' H i st 0 r l s ch e s T a g e d u ä) s ü r K, r a i n. "' December. Nationalfcst in der österreiä)ifchcn Monarchie, n^^cn Annahme der erblicken Kaiserwürde (i8o,s),— 9. Herr Carbonarius Noglar von Wiesein'ck, des Nom, Nc,chs Ritter, aus Naklas bey Krainb^rg gebürtig, langte zu Laibach an. Er hatte 26 Jahre bey dem Zäar von Ni.ßland als Leibmedicus gedient, Hroßr Reiche thümer gesalnmelt, und reifte nach Rom, um, wie nian saqt, dir Verei'.ugnng de« römischen und Zriechisä^cn Kirche zn o^wirken (i?^5). — 10. Die Franzosen raun en Vrnunan in Gemäßheit der Convention von Fontai-»cbleau ^l'>c>7). — 11. K', Heinrich /i-schenkt ein. in s inerGetrenen s,^»^) Länderenen all der oberen Gm'F in der March Krain (1062). — 12. Johann Georg von Th^lbcra, dedicirte sein eben vollendetes Werk: N^ilQn,« ^lii-onolo^icü ^eine Art Chronik vo>, Kram und uaibaH) d nähmlich starb Herba,-d, Freyherr vo» ^lurfperg den Heldentod für's Vaterland bey Bu, ^ski (auch Wlldatschki) d. 22. Sept., ein Mann, 5tr in seinem ganzen Wesen den größten Männern al-^^' Zeit I'cygescllt, und ob j-i-i,^ v^s-mvollen Todes, ohne der historischen Wah.'deir zu nahezu treten, mit ^eonidas bey Thermooyla verglichen luevven k^?m; i» ^tsem Jahre erhieli Laibach eine, noch wenig dekann» ^ ^ protestantische Schuleinnchning durch den Super-uNendoiNl'n Chrissovh Spindler, und in eben dieseitt ^ah,re wurde das Werk gedruckt, davon hier umstund-schere Nachricht gegebn werden soll. Mit dem trainische,-, Neligionsreformator, Pvi'^ ""ls Trüber, soll i56t, vermuthlich au^ dem Würtem-'"gischej,, h^ Buchdrucker Johann Manlius (gedruckt heißt er H a li ß Mannet) nach Laibach gekommen s/yn. (?!!so das Laibacher Wochenblan »604 Nr. 3, aus Valvasör, und dieser aus krainisch- ständischen ?tr, chivsactl't» —). Wasvor dem Jahre ^57^an Liedern, Predigten, Zeit» und Streitschrifren gedruckt wcrde», ja selbst die Leichenrede des Superintendenten Christoph Spinvlcr,, gehalten am Gra'^2 Her^,ards Freyhcrrn von Aursperg, scheiiu in der Gegenreformation durch den Malbücher Bischof Thomaö Chrön untergegangen oder vielmehr im. Feuer aufgegan^q^/i zu, seyn. Wenigstens ist bis z.ur Stunde nichrs aufgefunden oder bekanntgegeben worden, das vor dem Iahr< 15^5 in Krain ge-druckc worden wäre. Darum nennen wir nachfolgen» des Werk: cin« ,^)7!NtN8 Nö»r>l'i i5^5, das erste nnd alte. ^! ste Laihachevund wohl auch krainifche Druckwerk. Es ist in der That eine überraschende Erfcheinung, wenn man eine?, jungen Edelmann, der kaum die Studien verlassen, äuö der Mitte des Landes-Adels hervortreten, und mit eben so gewandter Hand, als «dl«r Bescheidenheit den historischen Griffel führen sieht, un, s.'inem Vatertande uub semen Mitständen die Per. dunste e-ines herrschen vaterländischen Mannes ins Gedächtniß zurückzurufen, dessen Großthaten mic le^ wendigen Farben zu schildern, und dessen Na^m^n so, init aus den historischen Mobertammern der staubigen Archive ins Leben heraus zu retten. Wenn dieß alles üdertneß noch die herzlichste Dankbarkeit zum Grunde, nnd die Tröstung deH betrübten Äursperglschen Hau^ ses zum Zlelpimcte halte, so erschemi ein derley buch» druckeri'cher Er!llt>:g in einer noch höheren, al) biblio-thetanjchen, H nslchl höchst merkwürdig. Die Litteratur in Krain ecwa^l zugleich Mltdeir, Beginn elsicr ^,^al)ls in Österreich luenverbrelteten n«uen ^ehre? luerden Viele bemerkn. — So wahr dieje Bemerkung, so weiug falll, sie d.'n Krains.n seiest zur Last. . Obwohl eine der südlichen österreichischen Provin« zen, und glelchsam Nachdarmn Iiallens, dieftö Ica, liens/ darin die dunste uno Wlssenschafcen ein Jahr, hundert früher schon die üppigsten Blüthen «nlfalceten, »var Hrain von A^mleja her, als dem Sitze semeZ geistlichen (nal,enlsHen^ Oberhlrten, in litterarischer Hlnslchc, immer nur stlcfmütterllch behandelt morden, etwan wie Da>mauen und desien Schiavi in polttlscher Hinsicht von den egoistischen Repuollkaneru Veneoigs. Es ist eben darum dem bilUgen Kenner und Be-urcheilec nichrs Befremdendes, vor dem 16. Jahrhunderte kaum einlge schwache Spuren eineü litterari« schen Lebens in Krain zu erblicken, während in dem benachbarten Friaul (man lese Liruti) jeder bedeutendere Ort irgend einen ^tot'^ij'joi,^ Mtilico für die d^Ne ^N^<7>, und wäre e» auch nur auf einige Iah.-r«, besoldete. Das Los d?S gemeinen Mannes, selbst des Bürgers, war damahls noch nicht >o glanzend, daß man talentvolle Landeskmber auf die Hochschulen «ach Padua oder Bologna, nach Wien ooer noch wei» ter häcle schicken können. Tarum lst begreiflich, daß in Krain gerade nur der Adel und, sek der Stiftung des Laibacher Blöchums, die Gnstlichteir, besonders die von Wien hieber geschickten Domherrn, einige Funken Litteratur unler sich nährten, die aber aach all-mahlig erloschen, wenn die Verhältnise, in denen si« ftüher zu Gelehrten in Wien oder m Italien standen in der Zeit und in der Entfernung erkalten. DcnlüU erhielten Männer von Ta'.lit und ^l!dN!,q, ocer wer nur irgend ein nützliches G.lverb ans der ^ls^de nut» brachte/ m Krain einstenv nicht nur leicht Unlerkunft, (vorausgesetzt, da^ sie sich mit den Eingebohrnen ein» verstanden)soii!>s»n sie gelangten zu bedeutend,!« Wohl« stände und ^ilifiu^e. AIs Beweis ließen sich he>N z" Tags vicle deutsche und itaüeuische Famiken anführen, die in Kvain, unr vorzugsweise m l/äibach i^r Gluck gemacht haben, Und so wie es noch zur Stunde i>t, ss war es in früherer Zeir. Da-Haus^hisel lleferthie-zuden Beleg. Georg K h isel, Herr zu Kalttnbru , Erbtruchsfß der fmst'' lichen Grafschaft Gör;, gesteht es (in der Vorrede stl-nes Werr>s) ausdrücklich, wie das; sein Geschlecht vo ungefähr ic»o I hren, also in der letzten Halfce de i5. Jahrhunderts, aus Baiern, und zwar vom ban'ü schtnHofe aus- und na b Kram eingewanderr,durchGun!l und Gewogenheit des Aurspergischen HauseS aber ^ erfreulichem Wohlstande gelangt sey. Wirklich sind^ wir den Großvater dieses Georg Khisel, nohml'ch Herrn Veit Khüsel, schon i533, i53/», ,537, ibä" __ i5^5, alS Bürgermeister der Stadt ^aibach/ e^ ne Wül'de, die einstens von edlen Gcschlechteni, als de" Lancheri, bekleidet, litterarische B «düng , besonders dl« Rechtswissenschaften voraus setzte. Hanns Kyßl, ver' mnchlich der Sohn des Bürgermeisters Veit Khi-sel/ erschemt bey Valvasor, ,56? — »5^, in dem lel.!' teren Jahre schon als Ritter, unter den krainisäe" Verordneten, und iböL sogar als Lsndei«^ernies"'-Er ließ sich überließ bey der Grünzvertheidigu"s gegen die Türken als Kriegszahlmeister brauchen, wi« dieß aus seines Sohnes Aurspe^ischer Biograph^ trhellet. Sogar das Wapen der Khisel zeigt an, wl daß sie Lehnsträger und Clienten der AursperZe g«' wesen, dann in zwey Feldern crschemi, neben oe" S^ troincn Khislschen Echlangen,das Syn,bol der List lw Werschlagenheit, der Aursoergische A^odtr Llier. arch, der Rom. Khay. auch zu Hungern vno Be. hamd ^hilnig. May. :c. a»ch Fürst. Durch. Ertzher-tzogen Carls zu Osterreich Rath, LandtShauptmanns !n Crain ond Obristen Leutenamps an deü Craba. tischen und Mör Gräntzen, gantzes zugebrachtes leben auch Ritterlich genomnes End, Inn ^recmscher Sprach glniy lobwirrig vnd gründlich zn beschreiben. H^ben mich nachuolgende vrsachen vil mehr, dirs orls "'» mir auch nichts erfinden zu lassen, solche ansehnliche deschreibungaußder Latein in die Teutsche Sprach ^ bringen, Ais ernlichen die That vi'd Geschicht an lr selbs: Am andern. Das mein lieb^ vaner, jn Wol-geo,i^.tes Freyherrn von Aurspci-g ?c. Kriegsdienstci, 3^1orben, Vnd ^ann ^um drinen: Weyl mich meines Iunckhelrn Herr Vatter, Net'e» dem ich ein die ner ü' Ital^a, Fiankreych ond Tentschlanden 6 Iar ge-west vnd noch bin, ln8t^ln6 verlegt, Der mich zune-Men, Le tzllch auch dise bewegt, DaS mir nicht zweyfelt, ich vnkundig, auch gern vnd mitleydenllch lesen n erden , Mich demnach gäntzlich getröstend. Da lch mnnem verlangen nach, v"d wie es dle nocturfft an jr felbs enordert, kein be. nüegen gerhcni hatte, bey mamMichen v ni) fo vil mehr t'nschuldlgt zusein, Weyl ich darinnen, wie auch meui Iunckherr ^lo. Nlcht vnsern aygnen, sonder allein dessen Rhuemb gesucht, dem er buüch zu geben vnd zuzu-"ygnen lst, Derwegen so volgt ernenceö meiniö Iunck-^^" ^ateliüsche bles^reybung hernach." Dieser Junker, ^err Georg Kiesel, war demnach em in bau, .tliger Zell wohl ausgebildeter Cavalier. ^nne Reisen, dle er i" IlaUen, Flaokreich und deutsch-la>'d gemachc, sc^ten der wissenschastllchen Bil^nig ö^ichsam dle Kroni,' auf, und io läßl sicy's erklären, wl« '"^' U)n »5<)2 schon ali L>iudesverweser von Krain, ^94 sogar als Depulircen der Landschaft auf dem ^eich^age zu Negensburg finden. Was nun die Beschaffenheit der Lettern bcy diesen krainischen Druck-Erstlingen und die ganze AnordnnnZ beniffl, so !äßt sich nicht verkennen, daß Titel unb laicinische Vorrede der Kiselscyen Biographie wn ä!u« ren größeren, da5 Ulvige mir nenen sehr schönen lateinischen kellern, d^e^razendach^rlsche Übersetzung a!' r mir g ilcr schwabacher Schrift gedrnckl suid. Dae la-tn,nsche Wert hat ^>5 nichr pagilnrte Qiiivi^att^r, rrotz dün häußgen 7lbkürzu> gen; die deutsche Überse» l>m?g hingegen faßt 3^ nicht paginirte , wohl ader tr^t der Überschrift: «Ritterliche Anschenliche thaten H^ ^orw^rccn Freyh. zu ^linsperg" versehene Quanbiac» l^r. Das Papier itt von Narur, und n ohl auch vcn AltevZ »regen, ziemlich ^zelb. Im gednckcn Origina!. sind eiirlge Blatier verstiuuil.clt. Auch uiusi l'cli:e !-r werden, daß die Kiselsche Handschrift (wir hatt,:!, s« wenigstens dafür, weil sie, prächtig eingcbimdl'n, »»och vor dem Drucke der Anrspcrgizchen Familie nu:si ver» ehrt worden seyn) keineswegs diplomütijch gnven abgedruckt «vurbe> Auch dov Übersetzer hat sich inchc ge-treli an dabOriginal Dehälccn, sondern wohl gar m>ni-ches aus Eigenem hinzu gefügt, andere« ganz ausgelassen. Lebens > Klugheit. « (Nach HorazenZ ^oter Ode, II. Buchs). ,^ Wie selig lcbt, wer mcht den stolzen Höheu 'W Dcr Wogen sclnen Mast vertraut; Nvch an dem Nfcr schifft, den Stürmen zu entgehen. Das auf veroorgne öNippcn schaut. Seln schönes Los liegt in dcr goldmn Mitte, W Kein eitler Wunsch stört sciue Nast; Und siaicr lebt er fern von morscher Hütte, «M ^en: vom bclicidctcn Pallast. Was höher ragt, der schlanken Fichte Wipfel, Ergreift und schüttelt jeder Eturm; Des Blitzes Strahl trifft oft der Berge Gipfel, l Und donnernd stürzt der hohe Thurm. , Gcsaßter Muth hofft immer bcy de» Leiden, W Und flircht't im Glück — den Unbestand; W Es gibt und nimmt des Jahres rauhe Zeiten ^ > Uns eine weise Schöpferhand. Zstrnt dein Geschick, es kann nicht immer Ulanen, Der Donner rollet «nd vsrhallt; Der Lerche Lied verscheucht dss Kummers Zähren, Und Freud' ertöne:) Flur und Nald. Iin Unglück stark, und unvc^gt im Leiden — Im Glücke lerne weise seyn. Uüd lacht es dir, so z^ehe ja bey Zeiten, Beym bestew Wind die Segel em! Distling. Verclteltcr Plan, oder: Die Prifc Tabak wider Willen. In dem Ta^saale zu W. wah» te ein ange^hener Mann dem Balle d>?>i, und beme>,kte wagend desscl^ hen an seiner ^eite einen mit einem armseligen Mantel bleckten Menschen/ der ,'ehr eifrig zu;ul?hen, und n>as ihn umgab, nicht zu beobachten schien. Doch als dev Erste aus seiner goldenen Dose eine Prise nahm, und 'dann das kostbare Behältniß in dce rechte Rocktasche steckte, siel es ihm auf, das, bald darauf der Nach-, bar sich sebr dicht an seine rechte Seite drängte. Be, sorgt mr sein Eigenthum, wies er nun d«r Dose in ^er, linken nicht belagerten Rockrasche ihr O.uarbier an; M?r der eifrige Beobachter zur Rechten hatte gleich Nachher auch an dieserSeite neben ihm Platz genommen. Nachdem nun auf diese Art mehrmahls die Dose Md ihr unbekannter Bewunderer ihren Standort gewechselt lMtsN/ und dec Besitzer derselben- überzeugt schien, das, der ?lusnerksa,,k ft-ll der. H,rr I'ab?!«, aber nimmermehr meine goldene Dosel" «n^ schab sie lächelnd in die Brusttasche. Neues Gewehr. Eme Waffengattung der Nordamerikaner^ d!e fo^fnannte Höllenmaschine, welche durch eine,, Waf^ senschinied' in ^Philadeiphi« ^rilmden ^o»dcn, b^'lehc ln siebsn Flintenläuse,!, welche durch einen Untert''eil, gleich gewöhnlichen Flinten, vereint sind, der jedoch zu dem N^ange der sieben Läute im Verhältnisse stehc. Jeder deriMen wird mit dreyßig Kugeln geladen, wel' chl> alle unter sich verbunden sind, fo daß beym Abfeuern ein unuinerbrochener Kugelregsn von 2io Kugeln ent-s^eht, dic um so wirtsamec sind, da sie alle von ei»c>n bestimmte,' Zieluyncte au» gerichtet werden können. Dle 2>m.ritaner haben in ih'ren Seekriegen den uortheilhas' testen Gebrauch dapon gemacht, und man schreibt dl«' ftr Masch-ine vorzüglich den Sieg in der Hchlacht aw See Erie ^u, wo daö ganze englische Geschwader, lN Folge der durch jenes Inürum^>n auf einem englische'' Fahrzeuge (wel-hes das Schiff des amerikanischen Co' modors zu entern suchte) verbreiteten Niederlage und Unordnung, genommen wurde. Die amerikanisch^ Kriegöfahrzeuge sind gewöhnlich m^l sechs dieser Ma' schmen versehen, welche darauf so angebracht werden, daßoamtt die Verdecke der feindlichen Fahrzeuge bestn^ , chen werden können, um insbesondere ihre Officier? jU todcen. Neuerlich ist ailch diese Maschine in der Arm^ hinzuführen beichlca wor« en, indem jedes Bataillon 2 davon bey sich zu führen, hat. Fü.r den Landdienst ka»>l uichtö geeigneter fsyn, einen Kavallerie - oder einen aN< dern Angriff mit gefälltem Bajonette abzuhalten, al? diese Maschinen, die leicht auf Saumchieren fortzubrüu gen sind, lmd mittelst einer in die Erde ?in^uschlage>l^ den Eabel, Ziel» uud Richtpunct erhalten können. Eb,e>! fo kann sie aber auch von außerordentlichem Nutzen i, den Festungen, bei Vertheidigung einer Bresche geg?" irgend einen Angriff seyn» L o g 0 g r y p h. Mag schon des Ganzen Stachel an dich dringin, Wenn nur ob elgner Schuld es dich nicht schilt. Kopf weg, daun chrts. Doch wollt es incht erzwingt Wenn nur deZ Hochsmns Streben dich erfüllt! Ausiösung der dlvysy'bigcn Charadein Nr. /l6.. Nachtwandle r. G < dl, ucktbey IgnazAloy » Edlenv. Kleinmanr.