Nummer 8. > etta «. den 21. Letrnar IV04. XV. gahrgang. PettauerZeitung. Erscheint jeden Fonmag. Prei« für Peitau mU Zustellung in« Hau«: Monatlich «0 h, eurteljährifl K 8.40, halbjährig K 4.80, ganzjährig K S-. mit «oftvtisendung im Inland«: Monatlich 8» h^r- rierteljihng K 2.60, holb>Shng K 6.—, ganzjährig K 9,60. — iinjdiw Nimmern 20 h. Handschriften werden nicht zurückgestellt, «nkündignngen billigst berechnet. — veilrüg« sind erwünscht und woll,» längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden ' Der Fall Bratuscha wird neuerlich von dem hervorragenden Krimi-nalisten Dr. HanS Groß. UniversitätS-Proseffor in Graz in einrm Anssatze in der deutsche» In-risteyzeitung besprochen und kommt Herr Dr.'Groß nach der Darlegung des Sachver-hÄlte». wie er iu der Pettauer Zeitung mehr als «inmal in seinem vallen Umfange gebracht wurde, zu"'folgendem Rosumee: — .Da» Geständui» wo* sicherlich umfassend genug" und war auch .durch die übrigen Ergebnisse der Voruuterfuchnng unterstützt", — denn: 1. Hat die Frau des Bratuscha dessen Ge-ftändni» bestätigt; 2. ist da« angeblich ermordete Mädchen tatfächlich verschwunden; 3. wurde bei der Hautdurchsuchung ein Anzug de« Kinde» ge. funden und durste angenommen werden, daß da» Kind der in allerärmsteu Verhältnissen lebenden Leute kaum elnen zweiten Anzug besessen haben möchte, mit dem e» noch existieren könnte; 4. hat Bratuscha zweifello» dolose. gegen bessere» Wissen, da» Kind der Therese Holz al» da» seine bezeichnet, wa» nur so zu erküre» war. daß er den Verdacht de» Morde» an feinem eigene« Kinde von sich abwälzen wollte; b. hat der zehnjährige Sohn de» Brat»fcha a »gegeben. e» sei uit frag-liehen Zeit einmal nacht» der Ofen so stark ge-heizt worden, daß er seine Schlasstätte (auf dem Ofen) für diese Nacht verlassen mußte; 6. ist > Bratuscha festgestelltermaßeu gegen feine Kinder | oft unglaublich roh und grausam gewesen; so hat er z. B. de» genannten zehnjährigen Knaben VtriegK- u. LrtedenDerlcht am Sonntage Guadrageflmae. Kaum war der letzte Eüdmarkabend vom 6. Feder am Bormittage de» Siebenten zu Ende, al» diese schlitzäugigen japanischen Kri,g»schiffe mit der .gelben Gefahr" an Bord vom japaui-scheu in» gelbe Meer hinüberdampfte» und noch obendrein acht Transportschiffe voll Soldaten zu ihrer eigkneu Sicherheit mitnahmen, die sie schnö-der Weise dann im Hafen von Tsche-mul-po, — der gar nicht ihnen gehört, sondern dem Kaiser von Korea — au»fetzlen und hilflos zurückließen. Den rufsifchen Kreuzer .Warjag" und da» Kanonenboot .Korejetz". die gegen eine solche Behandlung protestierttn. schössen sie in Brand, bohrten sie in den Grund, vernichteten sie und kaperten beide; dann telegraphirten diese dunkel-gelben Ehrenmänner in alle Welt hinaus, daß die Russen angefangcn und den ersten Schuß getan hätten. Aber e» kam noch schlimmer, viel schlimmer ! Vom gelben Meer dampften diese Japaner mit ihrem Geschwader und ihrer gehobenen Stimmung in den Golf von Tfchi-li, warteten bis Mitter-nacht und griffen dann mit ihrer asiatischen Hinterlist u»d ihrer Torpedoflolille die auf der Rhede vor dem KnegShaseu Port Artur liegen-den russischen Schlachtschiffe an nnd zwar ganz zur unrechten Zeit, denn ersten» waren die Offi° mit einem Stein da» Gesicht zerschlage» — weil der Wind dem Kinde den Hut enttragen hatte; 7. liegt eine Menge von Beweisen dasür vor, daß Bratusck)a, der übrige«« ein sehr i»telligen-ter Mensch ist. dem Aberglauben arg unterliegt, so daß die Annahme nahe lag. er habe die Tat aus Aberglauben begangen; die« lo»»te al» genügende» Motiv ougciehe» werden. Faßt man diese Momente zusammen, so muß zugegeben werden, daß ein umfassendes, vielfach unterstützte» Geständni» vorlag; weitere Erhebungen wurden zum Teile vorgenommen, zum Teile waren sie der Natur der Sache nach au»gelchloffeu. Man frtzt: die Nachforschungen nach dem Kinde fort, man durchsuchte alle» und veran-staltete umfassende Nachgrabungen — alle» war. wie man wohl vorau»setzen konnte, vergeblich. Da» einzige, wa» versäumt wurde, war die Un-tersuchung der Flecken auf den Kleidern des ver-schwuudeuen Kinde», die mau auf ihre Quuli-tät al» Menschenblut hätte untersuchen lassen können. Aber wenn die» geschehen wäre, wenn sich ergeben hätte, die Flecke» find Tierblut oder überhaupt nicht Blut — wäre dann keine An. klage, kein Schnldspruch erfolgt? Man halte mit vollem Rechte gesagt: .Nach den Angaben Bra-tuscha» hat er da» Kiod -»»ürgt und bevor er e» zerstückelte, hat er e» faulig nackt auSgezogeu — wie sollten die Blutfpuren auf die Kleider kommen? Da» negative Ergebnis war zu erwarten." Nach dem damaligen Staude müssen wir sagen: Den Bratuscha nicht anklagen, ihn nicht verurteilen, wäre nach dem vorliegenden Male- ziere dieser Schiffe an» Land gegangen, um sich in Port Artur anständig zu unterhalten, wa» an Bord, wo e» keine Weiber gibt, nicht mög-lich ist und dann war e» Nacht, eine Zeit die auch in Ostasien gewöhnlich zum Schlafen be-nützt wird. Daß es höchst unartig sei, fremde Menschen im Schlafe zu stören, wissen natürlich diese Asiaten nicht und lanzierten gegen dierussi-schen Schiffe — Torpedos! Znm Glücke war der Wachoffizier nicht auch an» Land gegangen sonder» an Bord und die Wache» schliefen nicht. S« wurde geschossen und da» war gut, sonst hätten die Offiziere am Lande sicher keine Ahnung gehabt, daß ihre Schiffe draußen auf der Rhede schwer havariert und außer Gefecht gesetzt worden feien. Zu derfelbigen Zeit war in Petersburg der Hofball angesagt und männiglich freute sich da-rauf, als da» Telegramm de» Admiral» Alexejew auch dieser Freude ei» jähe» Ende machte und anstatt zu tanzen mußlen die schönen Garde-Offiziere und hoffähige» Damen — beten. Viel Andacht dürfte dabei nicht gewesen sein. Das war der Beginn diese» Kriege», von dem bloß die amerikanische .Assoziated Preß" richtige Berichte bringt, weil sie am meisten — lügt, was bei der Wahrheitsliebe der russi-scheu Zensur, welche die Berichte .redigiert", schon elwaS sagen will. Währenddem die Ja-pauer und ihre Freunde, die Engländer, bloß zu Wasser — lügen, lügen die Russe» und ihre Freunde, die Franzosen, zu Wasser und zu Lande. riale nicht zu rechtfertige» gewesen, wir sind eben nicht allwissend. Aber auch jetzt, nachdem wir wissen, daß daS Geständnis erlogen ist. können wir uns den Hergang nicht erklären und nur Vermutunaen aufstellen. Mißlich ist: 1. Dir Erklärung Bratuscha»: daS Gestand-«>» wurde ihm durch den Geildarmen erpreßt. Irgend eine Wahrscheinlichkeit hiefllr liegt aber absolut nicht vor. Abgesehen davon, daß mau den bestbeleuuiuiideteu Wachtmeister eine so völlig sinnlose Erpressung nicht zutraue» kann, haben umständliche Erhebungen ergibe». daß sie nicht vorgekommen sei» kann. Endlich wird diese Erklärung dadurch hinfällig, daß Bratuscha da» Geständnis vor vier, sagen wir Instanzen wiederholt hat. Und seine Behauptung, er habe sich zum Tode verurteile» lassen, weil er fest hielt an dem Spruche: .Ein Mann — ein Won" — die» ist kaum ernst zu nehmen. 2 Die floveuische Presse klärt die Sache einfach dahin auf: Bratuscha fei von seinen Rich. «er», die mangelhast slovenisch sprechen, mißver-standen worden! Diese Erklärung fällt in sich zu-sammen, da Bratuscha vortrefflich deutsch spricht und da erhobenermaße» alle Beamten, die mit Bratuscha zu tun hatten, gut slovenisch sprechen. Außerdem ist ein Mißverständnis hier nicht denk-bar, da eine lange, eingehende Schilderung eine» so grauenhaften Vorgänge» verwechselt worden sei» soll mit der Erklärung: .Rein, ich hab'» nicht gelan!" 3, Im Volke wird behauptet. Braluscha habe lediglich Versorgung im Kerker habe» wollen. woher e» kommt, daß die Ruffen trotz der raten-iveise erhaltenen Schläge schon einen ganzen Haufen japanischer Kriegsschiffe zuschande» ge-schössen. — in der Hitze des Gefechte» und im Nebel schösse» sie auch drei eigene Torpedoboote in den Grund, wa» aber nichts tut. — uud zwei Regimenter, dann 80 Man». 30 Man» und noch ein paar Japaner so greulich massakriert habe», daß diese genötigt waren, bis jetzt zirka 120.000 Mann nach Korea zu werfen, wa» die siegreichen Russen au» lanter Gutmütigkeit nicht hindern konnten. Daß sie wirklich gutmütig sind, bewiesen sie am Faschingsonntag abermals, denn die Offiziere der Flotte oder de» Reste» derselbe» in Port Arthur unterhielte» sich eben wieder recht angenehm am Lande, al» die Japaner angriffen und zwei der besten russische» Panzer, durch mitten in die Hafeneinfahrt gelaugte japanische Torpedoboote zerstört wurden. Dagegen sorgten sie allerdings für eine Sensation, indem russische Sappen» ein im Eise festgefrorene» japanische» Panzerschiff — enterten! — E« wird sich dann allerdings empfehle», daß der höchslkominandierende Admiral Alexejew in Zukunft die Matrosen der Flotte zum Schanzen-, Straßen- und Bahnbau über ven Baikals« verwendet und die Kriegsschiffe mit Sappenren und Dragoner» bemannen läßt, da die Kriegsgeschichte auch dasür ein Beispiel liefert, daß eine im Eise festliegende Flotte von Reiterei attakiert wurde. Aufrichtig gesagt braucht man sich für die DaS ist uuwahrscheinlich, weil er da nicht ein todetwüidige« Vrrbrechen auf sich grnoitiiitrn hallt, zumal fr eutsetzliche Angst vor drin Ge-henktwerde» au»gefianden hat. Aiißerdein wider-spricht dieser Aufsagung entschieden sein Vorgehen bei der kl iw«ziciung de» Hvlz'scl>en Kinde». tvelä)eS in raffiniert« We»e gerade ans Exkul-pierung gerichlet war. 4. Ansgeschlosien ist auch geistige Störung nicht. Aber die GerichlSärzte, welche de» Bratuscha während der ganze» Hast beobachtet hab,«, fchließen da» Vorliegen einer solchen an». b. E« wurde mich die Möglichkiit aufgc-worsen, daß da» Gesiandni« Bratuscha» teilweise wahr sei» könnte. Zweifellos ist er dem Aber-glauben in weitgehender Weife untenvorfen; e« ist also möglich, daß er irgend ei» Kind zu aber-gläubischen Zwecken getötet, vielleicht auch ver-brennt und teilweise verzehrt hat. Al« er sich nun zum Geständniffe gedrängt sah. glaubte er vielleicht Mistiger zu fahre», wen» er sei» eigenes Kind al« getötet angab. Mau könnte auch annehmen, daß die .blutigen" Kleider, die der Gendarm im Haufe de« B>atuscha fand, nicht die seine« Kinde«, sonder» die de« fremde» er» mordeten Kinde« waren; al» nun der Gendarm diese blutige» Kleider fand, wußte sich Bratnfcha nicht ander» zu helfe», al» wieder diese al« die seiner Tochter anzugeben. Allerdings ist auch hier einzmveiide». daß Bratuscha doch mit auffal-lender Schlauheit da« Kind der Holz al« da« feine darzustellen suchte, na« keine» Sinn hatte, wenn er ein fremd«» Kind getöiet hat. Ebenso muß auffalle», daß jetzt de« Bratuscha Kind trotz der grenzenlosen Armut d?r Eltern (vereu Hütte famt alle» Habseligkeite» überdies vor kurzem abgebrannt war) zwei Anzüge gehabt haben soll. Einen Anzug z:ig muß da« Kind bei der Flucht ans d,m Leibe getragen haben. Diese Argumentation könnte zu dem Echlnße jtihren, daß der vom Gendarme» gefiindeiie Anzug doch wieder von einem fremden ermordeten Kind stammt! Jede versuchte Lösung — auch die Annahme von Geiste»slvrung — stößt entweder im Tatsächlichen oder im P>ycho-logische» energisch ans Widerstand, vielleicht bringt die Zukuiijt doch Licht i» die seltsame Sache. Wochenschau. Am Balkan. Schon am vergangenen Dienstage wurde von gut informierter Seite ge- Japaner schon an« dem Grunde nicht sehr zu begeistern, weil sie die Russe» hindern, im Ver-eine mit Österreich-Ungar» die Türkei zu zwin-gen. de» unterdrückte» «lave» i» Mazedonien und Rumelien jene Freiheiten zu gewähre», die Rußland de» deutschen Untertanen feiner Ostsee-Provinzen, besonder» den Finnläudern Jahr nm Jahr mit Gewalt nimmt. Freilich, wen» die Meldung eine« drutsche» Blatte» richtig ist, daß der russische Konsul in Saloniki zum Vertreter deS .Berliner Tagblatte«" sich äußerte, duß im Falle eine« Kriege« der Türkei mit den Balkanstaaten, Osterreich loyal auch den Teil der Rolle übernahmen würde, der Rußland zufiele, welche» durch den Krieg im Osten verhindert ist. wenn man die Österreicher dazu auffordern sollte, so stimme» ja die warmen Gefühle der Deutschen Österreich« für Rußland ohnehin bi» — bi« — hm lagen wir bi« zu jenem K»echt«si»ne. den die.Eüdsleirische Presse" den Deutschen in einem sehr schönen Gedichte — vorwirst! Man fordert Österreich aus und diese» ist so loyal, auch de» auf Rußland e»t> fallende» Teil der Millionenkoste» einer bewaff-listen Intervention zu tragen und anstatt der russischen, so und so viele tausend öfierreichisch-ungarische Soldaten tot oder zu Krüppel» schießen zu lassen! — Alle« hat seine zwei Seiten, auch die Vorliebe für Juchtengeruch ist Geschmackjache. F. | meldet, daß tu mabgrbende» politischen Kreisen die Lage am Balka» ernstlich z» beuuruhigen anfängt. Die Pforte scheint den Krieg Rußland» mit Japan dazu auszunützen, um die Reformen zu verfchuben. wogegen die .beteiligte« Mächte" fest entschlossen sind, dagegen eventuell ZwangSniaßregeln gegen die Türkei in Er-wägung zu ziehen, wobei ü st e r r e i ch • U «• gar» eine entscheidende Rolle zu-fallen würde. Daß, nachdem Rnßland in de» Krieg mit Japan verwickelt ist. sich die Türkei mit der Ein-führung der ihr und allen ihre» muselmauifchen Untertanen tief verhaßten Reformen nicht beeilen wird, weil es zwar vor dem gewalttätigen Ruß-land, nicht aber vor Österreich Ungarn Angst hatte, ist schon sicher. Sicher aber ist anch, daß Rnßland während feine» Kriege« in Ostasien etwelche» gegen die Türkei ergriffenen Zwang»' maßregeln zustimmen wird; sie selbst zum Teile durchzuführen und seine Kriegsschiffe und Soldaten dazu zu verwenden, ist es heute schon nicht mehr in der Lage I — Ob der österreichische Minister de« Äußern glaubt oder nicht, daß der oslasiatische Krieg Rußland so sehr lahmlegen werde, daß e« am Balkan den Vorgänge» weniger In-tereffe entgegenbringen würde, kommt gar nicht in Betracht; er so wenig wie die deutsche Diplomatie habe» a» 'den plötzliche» AuSbruch de» ruffisch-japanischen Kriege» geglaubt, obwohl da« Barometer schon lange genug auf Sturm stand. — Wiid nun der Sultan einerseits um der zwangsweise» Einführung der Reformen und der damit verbnndenen Vergewaltigung feiner eigexen mohamedanische» Untertanen auszuweichen und gleichzeitig Bulgarien für die unläugbare Unterstützung de» mazedonischen Ausstände« zu züchti-gen — den Krieg geg,n Bulgarien beginnt oder wenn die beiden Herrscher von Bulgarien und Serbien, für die ein Krieg mit der Türkei noch da» einzige Mittel ist, sich anf ihre« wackeligen Throne» z» erhalten, umgekehrt de» Krieg mit der Türkei beginnen? Sie werde» all/ drei sicherlich nicht die Erlaubn >» Österreich. Ungar»« dazu einholen; wa» dann? Ru» dann wird Österreich-Ungarn und zwar sür sich und dem Mitinteresseuten Rnßland Ordnung schössen müssen. Da« ist dann allerding» die .eiitscheidende Rolle" die Österreich zufallen würde, welche Ehre die Staatsbürger freilich mit riesige» Opfer» an Geld und — Blut werden bezahlen müssen, ohne etwa» ande-re« davon zu haben, al« die Ehre zu bluten und zu zahlen. Der K r i e g i « Ostasien hat auch die Sympathie» und Antipathie» der Slaven geweckt. Allein, während es sich die sogenannte „staatsrechtliche" Partei der Tscheche» nuter ihrem Häuptling Baxa nicht nehmen ließ, dem Zar telegraphlich alleruntertänigst ihr, heißestenWünsche für den Sieg der russischen Waffe» z» Füßen zn lege», habe» am 15. Februar die polnischen Stndente» der Lem berger Univer» fität und die der laiidwirtfchastliche» Hochschule in D » blany eine Sympathie« k » n d g e b u n g au die j a p a » i s ch e u S t u« deuten in Tokio gesendet. — Dagegen wird vom Ist. Feber au« Berlin gemeldet, daß die Kadetten in Groß-Lichterfelde an die Frequeiitattten der russischen Ruolai-Jn-genienrschule in russischer Sprache die aller-wärmsten Wünsche der deutsche» Kadetten für de» Sieg der Russe» ausgedrückt hätten. — E« ist kaum wahrscheinlich, daß e« Frequeutauten der Kadettenschulen in Deut,chland gestattet ist» sich politische Kniidgebunge» zu leiste». — E« wird überhaupt feit Beginn diese» Krie-geS so viel Wahrscheinliche« und Unwahricheinli-che« — von Wahrheit ganz zu schweige», znsam» mentelegraphiert und berichtet, daß e« schwer ist. sich nur ei» annähernd wahrheitsgetreue» Bild zu schaffen. So wird am 16. Feber au» London ei» neuer Sieg der Japaner bei Port Artur gemel-det. wobei acht r u f j i s ch e S ch l a ch t s ch i s s e in de» Grund gebohrt und zehn geläppert I worden seien. — Dazu stimmt die Meldung d>» Rew-Uork Herald, daß Admiral Alexejew die Ber-teidigung von Port Artur de» Fort» überlas-sen, sich selbst aber mit dem Hauptquartier nach Mulden zurückziehen will. E» stimmt auch die weitere Meldung dazu. d»ß die Japaner die Bahu zwischen Miitve» und Port Aitnr, also die einzige Verbindung de» russischen Krieg»hafen» mit der sibirischen Bah» und Wladiwostok, vo» wo au« allein Port Artur mit Verpfleg»- und Krieg»bedarf versehen lverdeu kann, an mehreren Stellen zerstört l>abe». Daß die Japaner ohne jeden Schade» davongekommen seien, wird wohl niemand glauben, allein wenn die Russen so be-— troffen sind, daß sie selbst die eigenen Tor-pedobooie für japanische halten und in de» Gruud bohre», dan» allerdings ist'« auch glaublich. daß die russische» Osfiziere der Flotte, auch beim zweite» Angriff der Japaner nicht anf ihren Schiffen sonder» am Land« waren. Der riesig, PatriotiSmn«, von dem die ruffenfreuiidliche» Blätter so viel zu sag,» wissen, wird durch die Vorgänge in Moskau und Odessa eigentümlich beleuchtet. In der letzteren Stadt wurden sogar die für den ruffischen Sieg bitten-den Armenier mit Steinen beworfe». Wa» das Anerbieten der Moskauer Großkaufleute anlangt, dem Za?^S Milliarden Rubel für den Krieg zur Verfügung zu stellen, so dürste auch diese» patriotische Anerbieten, wie alle» i» Rußland, eine sehr egoistische Kehrseite habe». Nachdem die Regierung de» Zar selbst öffentlich eingestand, „daß ivege» der Frieden»liebe dr» Kaiser»" keine Borbereitungeu für den Krieg getroffen worden sind, so ist e» natürlich, daß die in der Mandschurei zusammengezogene» Truppen, rus-sische Berichte vom IS. Februar rede» davon, daß binnen kurzen 400 000 Mann in der Ma»d> schurei stehen werden, ihren Verpfleg«- und KriegSl'edarf auf der eingeleisigen sibirische» Bah» nachgeschickt erhalten müssen l Wen» daher de» Kaufleute» in MoSkau sür ihre 3 Milliarden Darleihen auch nur ein Teil aller Truppenlie-fernngen übertragen werden, d.mn ist bei der not-wendigen Riesenmenge an Artikeln aller Art und bei der unter d?u Russe» aller Veamtengrad« in Ostasien herrschende» Korruption, die nach dem Berichte eine» Franzose» selbst die chinesische weit übertrifft (in Port Arthur bestellte und be-zahlte der Staat 100.000 Tonne» Kohle, vo» denen bloß 40.000 geliefert wurden, während der Prei» fstr die restlichen «0.000 Tonnen »n die Taichen der Liesrraute», Beamte» und Ossi-ziere floß), dieser Akt de» kaufmännifchen Patrio-tiSmu» für die Patrioten sehr lukrativ, denn e» lassen sich da recht viele schöne Millionen ohne große» Risiko verdiene». Im übrigen betrage» die Schulde» Ruß-land» rund >7 Milliarden Franken und der Krieg, ob siegreich oder nicht, kostet für Rußland noch andere Milliarden! Diese al« Kriegsentschädigung von Japan hereinzubringen, ist bei der Freundschaft Eng-land» und Amerika» für Japan nicht möglich. Und »och ist Rußland »icht siegreich! Im Gegenteile, die drohende Rote China«, daß e« eine Schändung der Kaisergräber i» Miikden. der Hauptstadt der Mandschurei, mit Waffengewalt beantworten würde, beweist, da» Rnßland der gehabteste Staat in Asien ist und mit Japan und China und deren Freunde den Kampf aufzunehmen vermag auch Rußland nicht. Übrige»» lebt selbst im Herzen Rnßland« ein Feind, der ZariSmn». der noch gefährlicher ist al« alle Asiaten und im Falle einer Nieder-läge Rußland» iu der Mandschurei die Kata-strophe bedeutet. Dieser Feind, da» sind die Unzufriedenen, die nach Freiheit Durstenden, die in den letzten Tagen massenhaft folgende Kundgebung verbrei-teten .Die Autokratie hat abermal» die russischen Völker in einen blutigen Krieg verwickelt, der den Wohlstand de» Lande» auf Jahrzehnte hinau» vernichte» und taufende von Familienvätern in den Wellen ferner Meere oder aus de» entlege-nen asiatischen Steppen in» Grab betten wird. Die Ausgabt» de» russische» Volke» liegen weder in der Mandschurei noch in Korea, sondern mir in Rußland. Wenn da« Zareutum ein zusrikdene» und geachtete» Rußland habe» will, so »wge e« den Weg der inneren Reform betreten Niemal» hat eS noch einen törichter«», leichtsinnigeren und unsinnigere» Krieg gegeben al» de» gegenwärtigen. S« ist eine Lüge, daß wir den Asiaten die europäische Kultur bringe». Wir könne» ihnen nur die Sklaverei und die Knute ver-Mitteln. Japan ist eiu frei«» StaatSwesen, während Rußland eine asiatische Despotie ist. Aber schon hat dein antokratischen Regime in Rußland die zwölfte Stunde geschlagen, und alle Anzeichen deuten darauf hin. daß der jetzige Krieg sein Grab weiden wird." Aus «Htadt und Tand. (Sie heitere Liedertafel verbunden mit eine« Heringschmau») Mittwoch, deu 17. Feb-rnar fand im Deutschen VereinShause die übliche «heitere Liedertafel" unsere» Gesangvereines statt. Beim Eintritt in den Saal bemerkte man dir Bühne, aus deren Vorhang mit Lapidarbnchstaben prangte: Mensch, ärgere dich nicht! Und diesem Sinnspruche getre» verlies auch der Abend in heiterster Stimmung. Der Gesangverein sang unter der tüchtig.» Leitung seine» ersten ChonueisterS, Herr» Direktor» Kinidi graber folgende Chör«: „Mensch, ärgere dich nicht"! Polka sranyaisevon E. Kremser. „Ungarische Lorelei" von Koch v. Langentreu, „EinBall deiHeiman» Lewi", Chor vom gleichen «omponisteu und „Am Wvller-See", Walzer für gemischten Ehor mit Klavier-begleitnng von Th. Koschat. Dieser hübsche Ehor, bei dem sichunsere Dame» wie immer auszeichneten. fand besonder» viel Beifall. Fräulein «lotilde Czak besorgte i» vorzüglichster Weise die Klavierbegleitung und ihr gebührt auch viel dej- Danke». Zum Schlüsse folgte: „Im Bremer Keller", heitere» Singspiel von ». Morre, Musik von Leop. Schulz. Diese» schr geliin-gene Spiel wurde vom Herrn Lehrer F. Mühl-bauer mit großem Fleiße und viel BerstäudniS einstudiert und recht gut aiisgesührt. Spielleiter war Herr Postverwalter Kr, schau, dem hiemit der beste Dank zuerkannt wird. Bon den vielen und »ach besten Kräften Mitwirk,»den könne» natürlich nur einzelne besonder» erwähnt werden, broo waren alle. Herr Ingenieur Weber sang mit mächtiger Stimme den König Wein, bei dessen Auftreten aus der Bühne mehr Ruhe er-wünscht gewesen wäre. Wenn ein „Geist" aus-tritt, ist man ja gewöhnlich überrascht, nicht so einzelne Sänger, die schon an ihn „gewöhnt" gewesen sei» mußten. Seine Fee Uva war ei» sechzehnjährige» HandelSbürschchen, da» durch seine Lieblichkeit allgemein gefiel. Der Wirt Angstjacke, Herr K. Kasper, machte seine Sache gut, trotzdem er in letzter Stunde sür diese Rolle eiuipringen mußte. Die Bürger, darunter Herr Max Wegschaider, Herr Murschetz, Herr Strohmaier und Herr Morelli, der den Pechiczek sehr komisch gab. waren iu Maske, Spiel und Gesang gelungen. Bon de» Banern sind besonder» Herr Heller und Herr Zur-schenagg zu erwähnen, da sie sehr gut jodel-ten und die echte» Geb>rg»bauer» darstellte». Ausgezeichnet waren die Studenten, fesch im Auftrete», flott im Spiele, eher zu flott al» zu wenig. Herr Perko et freute uu» durch seiueu Finke, der wirtlich mnnter sang nnd über eine frische, klingende Stimme verfügte. Herrn Deisiug er werden wir leider bald nicht mehr haben. Daß der Wachtmeister die gelungenste Fignr war, konnte man voraussetzen, wenn man wußte, daß ihn Herr Dr. Braüiö spielen wird. Schon feine MaSke erregte ein allgemeines Ge-lächter. Dieser poetische Wachtmeister hatte mehrere witzige Einlagen gedichtet, die er mit viel Wärme vortrug. „ES bleibt beim alten", „ES gibt Momente", „Ich bitte um Entschuldi-gung" waren ihre Kehrreime und wurden mit rauschendem Beisalle belohnt. Seine zivei Wachter Herr Masten und Heller waren seine würdi-gen Genossen, komisch und stimmgewaudt. Die schöne Schlnßgruppe ist so malerisch, daß ma» einen Moment.Photograhpeu gewünscht hätte, sie festzuhalten. Herr Lehrer Mühlbauer, der dazu da» Klavierspiel besorgt hatte, wurde mit Heilrufen ausgezeichnet. Der rührige Obmann, Herr Josef Kasimir, hat sich mit seine« ersten Liederabend recht verdienstvoll eingeführt. Nun einige Nachworte: Wie scho» beim Süd-niarkfeste nnd beim MaSkenballe. so erwie» sich auch diesmal der Saal sür die jetzigen Ver-Hältnisse als nicht mehr zureichend. Angesehene Familie» fandtn keinen Platz mehr und mußten heimkehren, das sollte wohl nicht sein. Es wird daher die opferwillige Bürgerschaft daran denken müssen, für einen zweite» Saal Sorge zn treffe», in dem eine Bühne dauernd stehen könnte, wodurch den Vereine» große Opfer an Geld erspart blieben. E» sehltauch a» verschiedene» Nebeuränme», deren Heistellung wohl nicht mehr hinauSgescho-be» werde» kann. DaS Ersuche», vor Schluß de» Programmes nicht z» rauche», läßt sich wohl schwer durchführe»; eiu Raucher kau« aber nicht vier Abendstunden bloS plaudernd zubringen. ES muß daher sür die Ventilation gesorgt wer-bei», denn sonst ist e» für die Damenwelt ein-fach nicht anSznhalten, ja geradezn gesundlieitS-gesährlich, wenn sie i» einem Meere von Ranch tanzen soll, daß oben ein Ranchziminer ist, weiß man ja, aber der Ranch schlägt sich vo» dort und auch vom Musikruume bald in den Saal und wie man die Rauchwolken wahrnimmt, so zündet sich jedermann eben auch sei» Zigarrl an nnd die Ranchlafcl» werde» zur tabula rasa. — Also Abhilfe dieser zwei übelstände ist dringendst geboten. Zum Schlüsse werde der städt. Musik-kapelle gedacht, die zeitweise auch vom Herrn Musiklehrer und Kapellmeister Seifest dirigiert wurde und schr brav spielte. Der heitere« Lieder-tafel wird bald ein Konzert, „Die Glocke" vo« Bruch, folgen und e» sei schon jetzt der Wunsch anSge-sprechen, daß die Sänger die Proben pünktlicher und regelmäßiger besuchen; man ist die» nicht nur dem Vereine, sondern auch de» Heere» Chor-meistern schuldig, die uur tf« „geschulte» Heer" mit wahrer Freude in» Treffe« führe» wolle»; denn a»f sie fällt allerdings die Ehre, wen» e« gelang, aber für ei» Gegenteil wären fie gewiß nicht zn haben. St. (Hauptversammlung de» Zweigvereiue» des Verbände» alprnländischer Aandelsange- !lelltcr in Settau.) Die diesjährige Hanptver-ammlung findet Donnerstag den 18. Februar 1904 um 8>/, Uhr abend» im Gasthause „F r a n t i f ch" mit folgender Tagesordnung statt: 1. Berlesnng de» Protokolls der vorjährigen Hauptversammlung. 2. Tätigkeitsbericht. 8. Rechenschaftsbericht des BcrrinS'KassierS. 4. Rechen-fchaftSbericht des VergiiügnigSaiiSschiiß-KassierS. 5. Wahl zweier Rechnungsprüfer. 6. Tätigkeit«-bericht de« Bücherivarte». 7. Neuwahl der Zweig-vereinSleitung. 8. Bestimmung der Umlage» für daS neue Bereinijahr. 9. Wahl de» Bcrgiiü-guugSauSschusfeS. 10. AllfälligeS. (Per Maskenball des „peutscheu Heime»'') war entschieden daS buntfarbigste und glänzendste Tanzfest in Pettan im heurige« Karneval. B«»<-farbig und glänzend ist ja bei einem Masken-feste selbstverständlich. Dennoch istS nicht immer so; besonder» in großen Städten, wo den Be-sachern solcher Feste MaSkenleihanstalteii zur Ver-fügmig stehe», gibt eS trotz der Abwechslung in den verschiedenen Kostüme«, doch mehr oder weniger Schabloufigureu, die vielleicht in ver-schiede»?,, Farben vertreten, aber doch nur ein nnd dieselbe Figur vorstelle». Domino bleibt Domino, ob er rabenfchwaiz oder schneeweiß, amarantrot oder papageigrün ist. Aber vier schneeweiße Dominos als ein vollständiges Spiel Pignetkarten und zwar so geschmackvoll wie möglich gn,nicht, daS ist schon etwas anderes, das war chic. Noch ein anderes Kartenspiel «rieb sich herum, aber da fehlte bald diese, bald die andere Farbe, die dann irgend ein Tänzer herumwirbelte. Da war auch eine Büßerin in, Zwilchgewande und Strick, die aber wenig Lust zu», Eiiisiedeln zeigte. Prachtvoll »ud geschmackvoll zugleich war da eine Pierette und eiu zierliches Nippesfigürchen „Alt-Wien", während eine Polin und eine Dame aus der französischen Revolutionszeit 1789 im Kostüm i\ la Directoire als EharaktermaSken ebenso reich« al» aparte Kostüme zeigten. Ei« herzige» Sträußchen von drei „roten Nelken" und ein sehr zierlicher „Glücksklee" zeitweise um ein „Baby" iu blauem Flügelkleide, waren Gegen-stand begreiflicher Nengierde, wogegen ein Pracht-voller Phantasiedomino in Schwarz mit modernem Spitzenhut. ein um ihn herumfackelnde» Gigerl weit überragend, sowie eiu „Stiefmütter, cheu" entschieden die beide» imposantesten Ge-stalten iu dem bunten Gewirre bildeten. Eine sowohl im Kostüme als in Frisur und Kopsputz vorzüglich imitierte Japanesin und zwei blaue Damen der Empirezeit und viele andere, insbe-sondere Phansasie-Maiken in oft bizarrer Form, aber von entschiedenem Geschmack nnd hoch-eleganter Ausführung, das wimmelte, lachte, tuschelte, flirtete und schwirrte so buut durch-einander, daß die mämilichen Masken Mühe hatten, zur Geltung zn kommen, bis endlich ein Zng ganz prächtiger Beduine» in weiße» Burnus und Haikh, mit erschrecklichen antiken Schießeisen anSgerüstet und begleitet von „Bedninerinnen" — na, wenn die alle dem Scheich gehörte«, dann m«ß der ei« sehr geräumige« Zelt in der Wüste habe«. — auch den Gigerln. Bauern. Chauffeuren, PierrotS und anderen die Wege bahnte«, die ihnen „die im Ballanzuge" streitig gemacht hatten, obwohl diese in ihren verschiedene» Narrenkappen auch nicht gerade sehr vertrauen»-erweckend aussähe,So. oder so, e» war auf alle Fälle sehr schön, elegant und gemütlich, trotz oder vielleicht gerade wegen deS übervolle« SaaleS. da manche MaSke ohne bemerkt zu werden, vor-zeitig gelüstet werden konnte; freilich nur auf Augenblicke und bloß der Hitze wegen warS auch in den RestaurationSräume» sehr voll, wozu übrigen» auch da« Gebotene an Essen nnd Trinken nicht wenig beitrug, denn Herr Schrei versteht sich aus eine stramme Leitung. Die städtilche Musik spielte unermüdlich und da« will schon etwa» sagen, wenn so ein Maskenball um 8 Uhr beginnt und am nächste» Morgen erst und zwar auch nicht sehr zeitig endet. Der Verein „Deutsche» Heim" kann mit dem Ersolge seine» Maskenballes wohl zufrieden sein. (An» dcm lt. k. Kandeoschulrate.) Den, AmtSblatte der k. k. BezirkShauptmamifchaft Weiz zufolge wurden auch die Schule» diese« Bezirke« dem k. k. LandeSschnlinspektor Herrn Dr. P. K o n ö n i k zugewiesen, also wurde Steiermark nicht in einen deutschen und slovenische» Schul-krei« geteilt. (Seschworenen Auslosung.) Für die erste Schwurgenchteiagung. die am 7. März beginnt, wurden ausgelost: Von der Stadt Pettau: Kajetan Edlinger, Lebzelter. Dr. Franz Jnrlela, Advokat. Franz Kaiser, Weinhändler. Kajeta» Murko. Kaufmann, Raimund Sadnik, Kaufmann. Wilhelm Schwab. Kaufmann. Johann Stendte. Faßbinder nnd Josef Wreßnigg, Maurer-meister. Von der BezirkShauptmannschast Pettau: Michael Brenöiö, Ziegeleibesitzer iu Ragosnitz, Max Straschill, Realitätenbesitzer in Ober-Ran», Maximilian Ulm. Gutsbesitzer in Sauritsch und Alois Mickl, Kaufmann in Frieda». (Evang. Gottesdienst.) Heute Sonntag den 2l. Februar wird im Musikvereiut-Saale ein evangelischer Gottesdienst abgehalten. Der Zutritt ist jedermann gestattet. Allgemeiner sieirischer Weinbautag iu Marburg am tt. und 7. Mär?. I» nächster Zeit komme» wie bekannt die fremden Hau-dclS- und Zollverträge an die Reihe zur difini-tiven Erledigung, darunter der für den öfter-reichifche» Weinbau im allgemeinen nnd für den steirischen Weinbau im belonderen belangreichste: der Handel«- und Zollvertrag mit Italien. WaS in diesem Vertrage die steirischen Weiubautreibenden am meisten angeht. ist dir .Weinjollllausel", von deren Fastung so ziemlich da» Wohl und Wehe b«ft steirischen Weinbaues abhängen wird. der friue wie immer geartete Zollbegilnstigung fslr ausländische Weine vertrügt. E» hat sich nun ein Komitee gebildet, welche« ein» Zusammknnft aller Interessenten de« stei» rischen Weinbaue« in den Tage» de« 6. und 7. März veranstaltet, bei welcher den veesam» mclten Teilnehmern der Stand zur ganzen An-gelegenheit klargelegt und ihnen Gelegenheit geboten wird. ihre Ansichten und Wün-sche zu äußern und dnrch eine einhellige Knndge-bung insoserne bestimmend aus die Eiitschliebnngen der Regierung einzuwirken, daß diese sich bei den Neihandlnngen aus den entschiedenen Wunsch und Willen der Bevölkerung berufen kann. Her-vorragende einheimische und fremde Kräfte habe» bereit« Referate übernommen und die Zustimmungen zu diesem Weinbautage stellen einen Massenbesuch in Aussicht! Zuschriften sind an da« .Komitee de« Weinbautage« in Marburg" zn richte». (Sie kommen.) Die besten Freunde des Landwirte«, die Zugvögel, besonder« aber die iuselteasresseuden. nnter denen sich wieder die Siaare hervorragend auszeichnen; denn wa« ei» Etaarenpaar besonder« während der Buitzeit uud Aufzucht a» schädliche« Insekte» aller Art vertilgt, ist geradezu unglaublich. Andere seiner Sippe geben ihm an Eifer in Vertilgung nicht« nach. Ander« aber steht'« mit dem Unterkommen der Heinikehrende». Sie finden, insbesondere im freien Felde und Waldvögel sind die wenigsten davon, — kaum mehr eiuen dichten Busch, i» dem sie ungesehen nisten und die Brüt nngesähr-det ausziehen können. Diese WohuuugSnot abzu-helfen, hat der .Osterreichische Bund der Vogel-freunde" Linder-Nistkästchei» herstelle» lasse», die sich befandet« gut i» HaiiSgärten ic. anbringen lassen, gefällig gebaut uud sehr billig sind. Diese Nistkästchen können durch die .BnndeS-Wartc", in Pettau durch die Firma Brilder Slawitsch bezogen werden. (Per häusliche Fleiß unserer Schuljugend.) Da sich mehrere Eltern beklagten, dafj die Kinder keine Lernausgaben bekämen, so kann erwiedert werden, daß die Schüler Tag sür Tag etwa« zu lernen anf haben, fei e« au« Religion. Sprachlehre, Geschichte, Geographie oder au« Naturkunde. Ma« halte demnach die Junge» aus Grnud de« Stundenpläne« an. den in der Schule ve»arbeiteten Stoff zu wiederolen.deu» in der Mittelschule muß der Schüler an den häu«liche» Fleiß gewöhnt sein, sonst geht e« ihm nicht besonder« gut. Also man glaube dem Jungen nicht«, wenn er behauptet! .Wir haben nicht« zu ler-neu ans. und zwinge ihn, sein Schulhest zu zeigen. damit man fiiht, iva« iu der Schule dnrch. genommen worden ist. St. (Gefunden) wurde vo» der Schülerin der Ul. Klasse Aloisia Hörvathein goldener Ring und vo» der ehrliche» Finderin bei der Sicher-heilSwache abgegeben, wo er anch abgeholt werde» kann. (Ungutes.) Dieb stahl. Die bei Herrn Franz T Ichech bedienstet gewesene Magd ?lpol. Gy u n gye l wurde vom Oberwachmann Jakopin au» dem Grunde arretiert, weil sie der Frau Gregonü eine goldene Damenuhr im Werte vo» 80 K. und der bei Herr» Tschech bedienftete» Kellnerin eine Scheere entwendete. Die Diebin wurde dem k. k. Bezirksgerichte Pettau eingeliefert. — hervorgerufen wird, entstehen häufig schmerzvolle Maaenbeschwerden Zur Be-Hebung beneiden eignet sich die «kiivoidung des De. Rosa'» Balsam säe den Piagen au» dee Apoiheke de« B, Frag nee, k k. H»stiefera»ten in Prag. Erhältlich in den hiesigen Apotheken, — Siehe Inserat! ERSTE SCHRITT ZUM ERFOLG tat vcntlndieci und beatftndiges Annonciren. Seit beinahe 50 Jahren tat es unsere Aufgabe, die Geschlifs* und Handetawelt im versündigen u. erfolgreichen Annonciren zu unter-weinn, und haben wir una dieaer Aufgabe, wie unzlhlige Anerken-nungaachreiben beweisen, turn Wohk vieler Tarnender in glänzender Weise entledigt. Reifes Urtheil, g «se Erfahrung, Originalität, treffende Skizzen, gute Ideen lind unsere Mittel zum Erfolg. Es ist unser Geschlft, Original'Entwürfe für Inserate zu machen und die beaten Erfolg ▼ersprechenden Zeitungen, KaJender und sonst immer Namen habende Publicationamittel herauszufinden, weshalb je«? :r Inserent sich in seinem eigenen wohlverstandenen Interesse in erster Linie an uns wenden sollte und laden wir zur Correspondenz mit uns ein. HAASENSTEIN & VOGLER (OTTO MAASS) WIEN, I. Walisisch«. 10. * PRAG, Weczelsptatz 12.» » - -BUDAPEST. Dorotheagaaae 9. iBiinlii • inathnt (Ir all« ZiIIhi» - * - ul iRSirtliBSBltftl i»r Welt. - - - Stampiglien um Kairttohuk «der Rotall 4tkni n >ier AjwAlkrug billigst ti« ftvekdrnokerei W. Blanke in Pottan. — s — Einladung ta der Vonvmtag den 25. fedniar 1904 * nachmittags 2 Uhr im Falle aber die Versammlung zu dieser Stande nicht beschlussfähig sein sollte am selben Nachmittage um 3 Uhr im Saale „Hotel Stadt Wien" stattfindenden Vollversammlung de$ Pensum Uor$ «. a, Visit- nnd Adresskarten in hochmoderner Austattung liefert die Buchdruckerei W. Blanke in Pettau. fto—s PlllUi. itn-r^T ritUaiTinilataliN t» altem Seraobaa I&lliStOD- OrttatriMS LMfciaj piai&ytpleü taktleaiaraaJ. i»anta »a allaa Mm« BaaaiaMa aad aa- tirjll'li ----- Tg. üccoraeons U Mkr rai«k»i ta« vakl, aakr yraiavarla laatnMata ia all*« IMnajNM iJ6 * Zithern aUar irtan. «Ia iwri-, Harsaa-, Daatt-, Kaattit-, Üaitaira-ZiUara M l(U JLila Aftw AntamaMn mM Oaldaiawurf fafan Bial & Freund in Wien, XIII^ Eatatof» mttfmimmm gntfi wU IM. < Kundmachung. Vom Stadlamte Pellau wird hiermit bekannt gegeben, daß zufolge tk« »cuerlich herabgelangten Rei'e- und GeschäftSplane» sür die Haupt-stellung pro 1904 für die Stiü>t Peliau die diesjährige Stellung am 7. April mit dem Brginue um 9 Uhr varmittags stattfinden wird. Der Bürgermeister: Aofef Grnig. Kundmachung. Auf die im III. Stücke de« L.-A- und B.-Bl. unter Nr. 4 ent-halten« Kundmichung de> k. k. Statthalter« iu Steiermark vom 9. Jan-ner 1901. betreffend die Freigebung de« Verkehre« mit Reben und anderen ReblauSirägeru zwischen verseuchte» und seucheuverdächtige» OrtSgemeinden Steiermark« uud den mit diese» territorial zusammen» Itdnqeiibcii verfeuchten Ort«gemeinde» de« Herzogtum« Arain wird auf-merksam gemacht. Pettau, am 17. Februar 1904. ______________ Der Bülgermeister: J«stf Graig. 99 Germania" Lebens-Versicherungs-Aktien-Gesellschaft zu Stettin. In Osterreich zum Geschäftsbetriebe zugelassen seit 1873. Bureaux In Wien: Germaniahof I., Lugeck No. 1 und Sonnenfels- gasse Nr. 1, in den eigenen Häusern der Gesellschaft. Veroichernngsbestand Ende 1902: .... 772*4 Millionen Kronen. Sicherheitsfonds:........... 3235 Millionen Kronen. Znr Verteilung vou Dividenden vorkau- deue Gewinnreserve der Versicherten: . . 223 Millionen Kronen. Liberale Versicherungsbedingungen. Günstige Beteiligung der Versicherten am Reingewinn ohne Nacbsehassverpflichtnng. Dividende im Jahre 1904 nach Plan A 23'/, der maßgebenden Jahresprämie und nach Plan B 2•/«*/• der Prämiensumme, d. i. 66»/, der vollen Jahresprämie für den ältesten Jahrgang. Bezug der ersten Dividende nach 2 Jahren. Jnvalidititsversichernng mit Prämien-Befreiung und Gewährung einer Rente bei Erwerbsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall. Prospekte und jede weitere Auskunft kostenfrei durch: Sparkasse-Oberbuchhalter Johann Katper, Pettau. Meterzentner snsses Berg-Heu zum Tagespreise zu verkaufen bei Jos. KoUenz, Pettan. Petianer Badeanstalt am linken Drauufer. Badeordnung. Dusoho- und Wannenbäder täglich von 8 Uhr Früh bis 7 Uhr abends. Dienstag, Donnerstag and Samstag von '/,3 bis >/,6 Uhr abends und wird bemerkt, dass Dienstags von */,3 bis 4 Uhr das Dampfbad kür Damen vorbehalten ist und daher dieselben pünktlich um '/,3 Uhr mit dem Bade beginnen müssten, somit an Dienstagen Dampfbäder für Herren erst etwas nach 4 Uhr verabfolgt werden können. 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Wen» nun alilctucherweise et» großer' " ...... - ... . . .. . ........— 'ch die KS^gki» befltzt, di, ' VÄm. d l.LVO cXXI Menschen Lungenerlsanlunq Teil derer, di» die »ingeatmeten . ______sogenannten über derrn Zweck die Wissenschaft lang» im Unstarr» war Jetzt dagegen wissen wir au« den Forschungen Dr. Hoffmann », daß dieselben einen „ganz besonderen Saft" erzengen, der di« fcrantyritMriiw, bevor fi» noch, i» der Lunge ihr gersttrungtiverk beginnen können, zum Absteiben bringt. Wo nun diese Drüsen in rVoiRc eine« wrertleu gehler« und Schwäche,ustande« oder sonstiger «gauischer Etörungen nicht genaoend von dicsem Stoffe erzeugen tt»«n tuib wo die Lungen durch Ertüliung. Staub oder andere Einstäfse empfiidlich gemacht worden sind, da können die ei»dii»genden Tubertelbazillen sich sestsetzen und früher oder später kommt die Krankheit zum Autbnich. Hier lag der Gedanke nahe, in der Stärkung »nd Kräftigung dieser vronchialdrösen einen Hebel in der Bekämpsung der Tub»rkelbazikl»n anzusetzen. Diesen Nächstliegenden Weg beschritt nun Dr. Hoff««»» und schuf au« dem stärke»den Stoff der Lungendrüsen selber eiu Heilmittel, welch»« laut ärztlich?» Berichte diese Bazille» einatmen, vo» der Tuberkulose ni-tt befallen wird, so geh« dorau« »nwiderleglich hervor, daß der menschliche Körper a» sich die Fähigkeit Tuberkelbazillen unschädlich zu mache». Da, wo die Luströhie sich in viele seine tftchen — die Bronchien — teilt, die i» Me Lunge sühre». liegen zwei ^vrschunge» Dr. Hoffma »Ichstlieaendei bei Lungenleiden, chronischen Katarrhen vorteilhost oogkwendei wtr» »nter dem Namen .»lmtdultn". ,Gla»dultn' ist nicht« «istige« und chemisch Erkünstelte«, sondern wird au« de» srischen Bronchial drüsen völlig gesunder und »nter tierärztlicher Aussicht srisch geschlachteter Hammel hergestellt — die Natur selber gib» die Heilmittel gegen all» Erkrankung»», man muß fi, nur zu finde» wissen. Die Bronchialdrüsen werden bri niedriger Temperatur im luftl»»r»n Raum getrocknet und zu Tabletten gepreßt; jede Tablette von 0-26 Gramm Gewicht e»thält 006 Gramm pulverisierte Drüse uud 0 20 Gramm Milch-zucker al« Geschmack«zusatz Wird da» .Glandultn" nach Borschrist angeweudet, so HM sich dt» Eßlus», di» Stimmung heitert sich aus. Kraft und KSrpergewicht nehmen zu. Fieber, Nachtschweiß eß ist nn Gang». — Bon einer großen «»zahl Arzte und Privatpersonen ist der hohe Wert diese« Heilmittel» und Husten mindern sich — der Au«wurs löst sich. der G»nesung«prozeß ist im 4 bezeug! worden. — .«londultn" hat schon überraschende Ersoüie gezeitigt, wo ^GlandulSn" wird h»roelicllt von der chemischen Fabrik D?. Hos Niederlage B. Frag»»»» «pithecke, k. u. k. Hoslieserant. Prag berichten sendet die Fabrik aus Wunsch grati« «nd frank«. alle anderen Mittel dr. Hofmann Nachs. i» Meer«»» 906/3 in Flaschen zu 100 Todt. " r großen 1 i verfalle-eerane (S< k K 5 60, «»zahl Arzte und Privatpersonen ist d»r hohe Wert diese» Sachs»«) »nd ist üb»r ärztliche BtrotlMuau ia Apothev» s 50, 60 Tabl. k K 8'— zu habe». — «ussthrlich« Broschüre l«l»U i» der mit Kranken Verwundungen jeder Art sollen sorgfältig vor jeder Verunreinigung geschützt wer^n, da durch diese die kleinste Verwundung zu sehr schlimmen schwer heilbaren Wunden ausarten kann. Seit 40 Jahren hat sich die erweichende ZuRsalbe, Prager Haussalbe genannt, als ein verl&sslic-hes Verbandmittel bewährt. ■■ Foatvaraand Uglloh W> Gegen Voraussendung vo) K 3'16 werden 4/1 Dosen, oder 8 36 fy 9 Doaen. oder 460 6/1 oder 4 9ä 9/k Dosen franko aller Stationen der Österr.-ungar. Monarchie gesendet. Alle Talla dar Emballage trage» dla ge aatzIMi da»a»lrta Sohatzmarke. Hauptdepöt B. FRAGNER, k. n. k. Hoflieferanten, Apotheke „nun schwanen Adler" PRAG, Kleinseite, Ecke der Nerudagasse Nr. 203. Dapata Ia da» Apatfcekea Öatarr.-Uagana. b PETTAU Ia dar Apotiieka das Harm 16. 8EHRBALK. "4 kahw «f« rS»»kr«iökeM»;!ai ! Magenleidende! vieleDanks^gun^ichrcibei, bestätiae» den Wert und die über« raschend vorzügliche Wirkung de4 Dr.mea. Hirsclil*fii DIGJSSTOR. 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Weil'age jitr DM ■J0cttaxxcr 23cttvmg. * ^ 3m IPalbbaus. \*tii« einem lagebuch von Srita Hellingen, $51 [A Deit 24. November. i^r-'' ciinn in, Walde so siir »lich hi». Und nichts zn suche», hfl/C das war mein Sin» - " (üuiite ich eigentlich als Moll» »der den heutige» Abschnitt setze». Ich hatte etwas VfV »ovfweh, «ud da schlug die stets giitige Frau Lbersörster mir bei dein I)e»t klare» Wetter einen Spaziergaug vor. Leonie war in eine» Roman vertieft, zeigte daher wenig Lust, mich zn begleite». So gi«g ich den» allein. Wie schön war das, so mit seinen eigenen Gedanke» in diese Waldesstille hinein wandern zn könne», mitten in die Gesellschaft der Waldriesen, die so hoch-erhaben ans mich kleines Menschenkind herabblickte». Ich atmete »lit Wouue die reine Gebirgslnst ei»; mich überkam eine feierliche Stimmn»«. ES war so köstlich, so ungestört die winterliche Natnr gleichsam zn belauschen; offenbarte sie sich mir doch hier ganz anders, al» ich sie bisher gekannt. Meine Heimat liegt ganz flach, und so sehr ich sie anch liebe, konnte ich mich dem Zauber dieser Umgebung nicht verschließen. Mir schie» das miter der blasse» Novembersoiiue aufblitzende Funkln des Rauhreifs weit schöner, als der Glanz der Wachskerzen und elektrischen Lichter in Onkel SchöllerS Gciellschastsräume», die ich so schuode verschmäht. Biel-leicht hätte ich daselbst gerade heute irgend ei» la»gweiligeS Diuer absolvieren u»d so uud so viele Berbiuvlichkeiteu anhören müssen. Wohin daS A»ge blickte, fand e« malerische Motive. Ich hätte ein Schnellmaler sei» mögen, um all' den Zauber gleich auf die Leinwand baun«» zu kö»»en. Jetzt konnte ich voll »nd ganz die Begeisterung verstehen, mit der Matthias ClandiuS sein .Lied vom Reisen' singt: „Seht meine lieben vönme an, Wie sie so herrlich steh',,. VIuf allen Zweigen angetan Alt Reisen wunderschön' Bon unten an bi« oben 'non«. Aus allen Zweigelein Hängt » weib und zierlich, zart und krau», lind kann nicht schöner sein. Und all« vüume rund umher. MU', alle weit und breit stehn da, geichinlickt mit gleicher Ihr'. In gleicher Herrlichkeit." — >e. An» solche» poetische» Gedanke» riß mich plötz-lich ein au« müßiger Entfernung fallender 8ch»6, der mich erschreckt zusaminensahre» ließ, »»d da . — nicht weit vo» mir siel eine Wildente, von« tödliche» Blei durchbohrt, zn Boden. Unwillig wandte ich de» Blick nach der »»längst durch« schritten«» Lichtung zurück, von welcher der Schnß gekommen zu sein schien. Dauu überlies e» mich Professor lir ttavl snrchtsom. War etwa ein Wilddieb in der Nähe? vh°>. ?ri«d wancr, loch da sprang auch schon ein Sühnerhnnd a» mir vorbei: der Jäger konnte deshalb nicht weit sein So war es auch, und wie ich mich »ach ihm umsehe» wollte, vernahm ich eilige Schritte in meiner nächsten Nähe, die mich iu der Einsamkeit rings umher abermals ausschrecken lieben. .Berzeihen Sie. Fräulein Walter, wenn ich Sie erschreckt habe!" vief da eine mir schon bekannte Stiniine, die niemand sonst au-gehörte, als Rols Landan. Ter snnge Mann reichte mir mit einem fröhliche» „Servus" die vaud, als ob wir schon alte Bekannte seien. Ich versicherte ihm ans seine abermalige Frage, da« mein Schrecken bereits überwunde» sei, beichtete auch erleichtert nieiiie Befürchtungen wegen der Persönlichkeit de» Jägers. Taun siigle ich hinzu: .Ich konnte in dieser ja niemanden weniger vermuten, als Sie, lderr Landa». Sie scheine» aber die Jagdflinte ebenso gewandt zu führe», als de» Pinsel?" .Das will ich meinen," lächelte er, „ich habe doch a»ch nicht »msonst mein Militär Jahr bei den Jägern abgedient nnd mich in de» Jagdgesilde» der Indianer weiter in der edlen Weidmanns« kirnst vervollkommnet. Und was soll ma» hier i» de» Äarzbergen jetzt weiter machen? Um in dieser rechtschaffenen Kälte hier im Freie» z» male», müßte ma» sich schon erst z»m Eskimo ausbilde» »ud »ach desse» Modejonrnal kleiden." lau» spräche» wir über de» malerischen Anblick des Waldes. Ich sreate mich mit einem Male, da« ich nicht mehr allein war. sondern gerade mit diesem Äüustler vo» dem spreche» konnte, was mei» für Raturschönheite» empfängliches Auge Hcnl so sehr entzückt hatte. Ich weiß gar nicht, wie es kommt, das» ich, die ich z» Frein-de» sonst wenig mitteilsam bin. diesen» Mann gegenüber mich so ganz ander» verhalte? Ist es nicht eigentümlich, das; ich hier in de» einsamen iöarzbergen den treffe» mußte, dessen Bekanntschaft ich umgehe» wollte, und »och eigentümlicher, das> gerade er — ich muß eS heilt am Schluß des denkwürdigen Tages diese» Blättern anvertraue» — ja. das! gerade er eine» tieferen Eindruck anf mich gemacht? — So hier steht es schwarz ans weiß. Jri) möchte es eigentlich wieder ansradierrn. aber — was hülfe es? Aus meinem Äerzeu kau» ich es damit doch nicht sortwische». ^ De» 27. November. Wie soll ich nur heut beginne», »»i alle» Erlebte folgerichtig auszuzeichnen? — Die kühle iderta vou Waldt-Hausen scheint einem wirklich recht einsältige» Dinge, uameuS Walter. Platz gemacht z» habe», einem Menschenkind?, das plötzlich ansängt, sich törichten Wünsche» nnd sentimentalen Eiscrsnchts ansäUen hiiizilgebe». Lächerlich! U»d n»r, weil ein jliiiger Ma»» ihr als vollkommener Kavalier artig begegnete nnd zugleich anch einer andern ritterlich beiiprung. die zniällig sehr reich, hübsch und kokett ist. Schäme dich. üerta! 4>«t nicht jeder Mauu ebenso wie Fräulein Waller und ihre Nebenbuhlerin das Recht der freien Selbstbestim mnng? Darf diese getadelt werde», weil sie in diesem Künstler eine» ihrer Romanhelden gesim-deu zii habe» glaubt, aus welche» Eindruck zu mache», sie iit de» Auge» der Welt weil mehr berechtig! ist als die nndedentende Gesellschaste ritt? Doch, ich will die krause» Gedanke» ziisai» meitsnchen, »ni alles ordnungsmäßig anfzeichne» z» könne» Oent »ach dem Mittagessen wurde von Ober« sörsterS die Absicht ausgesprochen, am Nachmit-Alfred v. Mittel t. tag deu erbetenen Familieiibesuch bei Mühlings München. >Mi> zu machen .Eigentlich müßten Sie das Gut >m Sommer zuerst sehe», liebes Fräulein," meinte Fra» Oberförster, »den» seine Lage, wie sei» Park ist sehr schön: aber es wird Ihnen auch ^öffentlich in dieser Jahreszeit dort gefallen" Ehe ich noch a»tworte» konnte, siel Fräulein Leonie ihrer Tarne in» Wort: , So, Fräulein Walter kommt anch mit?" Und z» mir gewandt, snhr sie fort: „Nun ja, warum auch nicht?" Es ist doch sehr interessant bei Mühlings, selbst jetzt, im Winter; ja. ich inöchi« jage», jetzt ganz besonders." Ein vielsagendes Lächeln streifte mich. Ich war empört. Fra» Oberförster hatte nichts bemerkt nnd sagte 30 +- mm: »Aber natürlich summt ftiöiilriu Walter mit uns: sie wurde dochvou Herr» Miihliiig besonders darni» gebeten." .Es war selir ofitin von Herrn Miihliiig." antwortete ich. „eS tat mir anch seh» wohl, nnd ich hoffe, gnädige Fra» werden mich nicht für »»dankbar halte», wen» ich bitte, heut z» Lause bleiben A» dürfe»/ A»f dir erstaunte Frage der Sausfrau schützte ich Kopfweh. sowie wichtige, »maiisschiebbare Briefe vor. Der Hausherr blickte jetzt vou seinen Leitungen auf: „Ach was. papperlapapp. Fräuleiu Walter, schreibe» Sie Ihre Briefe morgen, nnd fiir Kopfweh ist so 'n Weg gerade gilt." Ich ko»nte de» gllte» Mensche» den wahren Grund meiner Weigerung Ia nicht sagen, ohne Leonie anzuklagen, und das widerstrebte mir, zumal ich anscheinend allein die Absichtlichkeit ihrer Reden herausgefühlt hatte. So erklärte ich den», wenn es irgend ginge, mitkonirnen zu wolle». Was hatte ich Leonie getan, daß sie sich plötzlich so ab-sichtlich unartig gegen mich zeigte? Ich sollte e« bald erfahren. Als ich ein Alleinsein mit ihr nicht vermeiden konnte, meinte sie nachlässig: »Es ist nur gut, daß Sie wahrscheinlich doch heut »ach-mittag mitkomme» wollen, sonst erheischte Ihr Interesse für Malerei womöglich eine genaue Beschreibung von Herrn Landaus una zur Ausicht ve» heiße,ten Skizzen, und dazu reichte mei» Gedächtnis denn wohl doch nicht ans. Oder hat der Herr Ihnen anf Ihrem gemein-same» Waldspaziergang bereit» Bortrag darüber geholte» ?" .Ge»,einsamen Waldspazier» gang?" antwortete ich mit etwas vorwnrsSvollem Blick auf die Fra-geri». .Sollte» Sie die »»fällige Begegnung mit Herrn Laiidan inei> neu. so sprachen wir wahrend derselbe» allerdings vo» Kunst, allein zu der vou Ihnen vermuteten ausführliche» Beschreibung würde die Zeit doch etwas knapp gewesen sein. Erzählte Ihre Iran Tante Ihnen davon?" „Ach nein, Fräulein Walter, aber der Wald hat auch manchmal A»ge». llttser alter Waldhüter hat Sie znsainnle» gehen sehen — aber jedenfalls würde »»einer Tante der Bericht über solches Zusammen-treffen ebeusalls interessant fehl. Schade, da» sie vermutlich nichts davon weiß." „Sie irren," sagte ich kühl, ob-wohl ich innerlich vor Empörung bebte, „ich hatte keinen Grund, Ih-rer Iran Tante diese Begegnung zu verschweige«, und habe ihr noch am selbe» Tage davon erzählt. Ich Wichte uur nicht, da« ich verpflichtet gewesen wäre, Ihnen, Frän-lein Buch, Rechenschaft über jenen Spaziergaug abzulegen." Fräulein Leouie streifte mich mit scheuem Blick; sie stammelte irgend eine verlegene AuSrede uud verlies» das Zimmer. Jetzt Wichte Ich, welche Motive sie leiteten; sie war eifersüchtig. Ich wußte aber auch, daß ich es mir selbst schuldig war. heut auf de» Besuch zu verzichte», obwohl e» mich einen i»»rrliche» Kamps kostete. — Ich sah also am Nachmittag wirklich allein iu dem gemütlichen Wohnzimmer, »nd wollte mir nicht eingestehe», daß ich eigentlich recht verstimmt nnd traurig war, denn auch das Bewußtsein, vom Lberförsterpaar für lauueuhaft gehalten zu werde», war niir peinigend. Bor mir lag ei» Briefblatt, doch nur widerwillig glitt die Feder über das Papier. Da eiu elliger Schritt über die Fliese» des Vorsaals — da»« kräftiges Poche» a« der Wohuziiumertür, die sich auf mein er-fchrockenes „Herein!" öffnete, »im den über die Schwelle zn lassen, an den ich soeben gedachtI „Sie sehen mich erstaunt an, Fräulein Walter," sagte er, „aber ich komme als Abgesandter der Familie Miihling, die so bestimmt aus Ihr Komme» rechnet, uud ivill Sie, wenn Sie gestatten, abholen." Als ich sah, daß alle nieine Ausrede» nicht helfen würde», gab ich »»eine» Widerstand ans nnd schritt bald an seiner Seite dnrch den Wald. Wie anders hent, als vor wenigen Tagen. Ich glaubte schon LeonieS spöttische Blicke zu sehen: aber was lag au» Ende daran? Wem» ich de» llebeuswürdigeu Begleiter an meiner Seite anch im Verdacht hatte, daß er Mühlings Eifer, mich i» ihrer > •mm* SI»bekl Comtesse, »er schweizer. BiuideSprSfide»! für 1904. (Dtit Text.) «ach »wer PhoIoirMtc von *. In «vie ich denke, jeder Gebildete solches Streben." Er hatte eifrig gesprochen, nnd ich fühlte, >vie wann es mir »ms Herz »vurde. Ich brauchte nicht, wie Diogenes, mit der Laterne Meu-scheu zu suchen, an meiner Seite ging einer, der meinen» Ideal anss Haar glich, deffeu Gesinnung ich nun kannte. Bei Mühlings wurde ich sehr freundlich empfange»,. Leonie war noch steifer als sonst, wa» ich igno-rierte; ich wollte mich hente nicht inehr über sie ärgern. Nach dem Kaffee holte Herr Lan-dan anf allgemeinen Wnnfch seine Skizzenmappe; das war sehr hübsch. Er wandte sich mit seinen Erklärungen öfter an mich, wa» mich veranlaßte, manche Bemerkung Über Kunst, Menschen und Gegenden mit ihm zu tauschen. Unsere Ansichten trafen meist zusammen, ein Uin-stand, der mich sehr angenehn» berührte. Leonie sah etwas geärgert aus, nur ivenn der Künstler auch sie «m ihre Meinung fragte, »vard sie zur Kunstschwärmerin. Ihre Wangen röteten sich, ihre Auge» glänzte» lebhafter, so daß sie wirk-lich bildschön aussah. Ich mußte zugeben, daß sie einem Manne, noch dazu einem mit Künstleraugen, wohl gut gesalleu könne, und dürfte es den» jungen Manne nicht verübeln, daß er sich jetzt mehr mit Leonie unterhielt. Diese fand es in» Zim-nier zu heiß und äußerte den Wiuisch, mau möge einen geineinsamen Spaziergang durch den Park machen, da die Wege in demselben fast frei von Schnee »varett. Leouie hatte es einzurichten gewußt, daß sie mit dem jungen Manne, der ihr artig den Arm reichte, voranging. Ich sah, wie sie fortwährend lebhaft anf ihn einsprach, »vobei sie kokett ihr Haupt zu ihm hinneigte, »nd hörte ihr girrendes Lache», das mich vo» Biifaiig a» so eigentümlich berührt hatte. Auch Frau Mühliug und Fra» Oberförster, die an meiner Seite gingen, schien Leo»Ne» veränderte» Wesen auszufalleii. Jetzt stand die junge Dame am Ufer eine» ziemlich großen Teiche», da» sie hinabzusteigen versuchte. Ihr Begleiter schien ihr abzuraten, doch al» sie sich dennoch anschickte, hinab zn gelangen, reichte er ihr ritterlich die Hand. Al« die »in» ernstlich erzürnte Tante ihr zurief, wieder heraufzusteigen, war die Antwort nur ein abermaliges übermütiges Lachen. Wir aber fanden, als wir den Teich erreicht hatten, Leonie anf der glatten Eisfläche In graziösen Wend»»lgen tänzelnd und schnr-rend, eine Schlittschuhläuferin nachahmend, dann sich im langsamen Walzertakt drehend. „Haschen Sie mich, dann will ich dieses Natnrparkett verlaffen!" rief sie eben ihrem Kavalier zu, der ihr nolens volen« ans das Eis gefolgt war nnd sie sehr gewandt fast erreicht hatte. Im selben Augenblick waukte sie «ud brach ans der au jener Stelle schwache» Eisdecke ein. Mit einem Schritt war Rolf Landau bei ihr. Seine starken Arme faßten Ihre Gestalt, doch mußte er behutsam sein, das, das Eis ihn trng. Die beiden Damen hatte» erschreckt ans- ■4 31 +- T r~ geschwelt und hielt?» mich krampfhaft fest, al« auch ich Leonie »>, Hilfe eile» wollte. Der Teich war glücklicherweise a» jener Stelle nicht allzu tief, wie sich bald zeigte, so daß die Unbesonnene nicht völlig durchnäßt wurde. Rolf Landau hatte sie glücklich dem nassen Element entrisseu und trug sie uuu vorsichtig an» llser. Ob Leouie ohnmächtig war? ES schien so. Sie lehnte ihr jetzt schreckensbleiche» Gesicht au seine Schulter», und ihr An» umschlang seinen Nacken. Es sah ganz romantisch au». Fra» Oberförster schie» aber fiir diese romantische Ader ihrer Nichte leider gar kei» BerstäiidulSzu haben, und so merkwürdig schnell wich de-reu Ohnmacht auch ihrem energischenZu-ruf. Leouie sah sehr enttäuscht an», als die Tante in ihrer ruhigen, be-stimmten Art den jungen Mann voraus» sandte, um hei» s,en Fliedertee bei derMamsel zu bestellen, während wir beide da« trie-sende junge Mädchen so schnell als uur möglich dem Hanse zuführ-ten, da Frau Oberförster diese Bewe-gnng sür Leo-nie jetzt am zuträglichsten hielt. Die re-solnte Frau Miihliiig, die ebenfalls vor-.ingeeilt war, hatte sogleich in einem der Logierzimmer hetzen lassen, denn daß nur Fliedertee und sofortige Bett» ruh« die Nube-fouuene vor einer schweren Erkältung be< wahren könne, war ihre seste Überzeugung, der schließlich Frau Oberförster auch bei-Vflichtete. Der letzteren war dieganzeSache augenscheinlich höchst fatal, während der Oberförster feine Nichte mitder lachend gestellten Franc einvfing. .ob sie sich zur Wassernixe habe ausbilden wollen', eine Neckerei, die Fräuleiu LeouieS augenblickliche Laune nicht gerade verbesserte. Ich hatte der geschäftigen HanSsrau beim Herrichte» deS für Leonie bestiunnteu Gemachs schnell geholte», nnd so war eS trotz der kalten Jahreszeit schon recht gemütlich darin, al» Taute und Nichte eintraten. Ich blieb noch eine Weile allein bei Leonie, die mir uuu doch recht leid tat, hatte aber kein Glück mit meinen Anfheiiernngsversuchen, da das Mädchen sich mürrisch uud wortkarg zeigte. Als ich mich auch wieder zu deu ander» gesellte, brannte» die Lampe» bereit« im Wohnzimmer, wo ein gemütliche» Abendessen «»serer harrte. Kanin erblickte mich Herr Landan. al» xr a»s mich ,»schritt, »in sich augelegcntlich nach Leonie» Befinden zn erkundigen. Verdroß mich dieser anscheinende Eifer, oder hatte auch mich dieser ganze, die Gemütlichkeit störende Zwischensall angegriffen? Vielleicht war e» beide», da» mich etwa» einsilbig anf deS jungen Manne» Unterhaltung eingehe» ließ. So endete denn dieser im Beginn so vielversprechende Nachmittag etwa» unbefriedigend. Buch» trieben zur Heimkehr, da «jrau Oberförster noch einen l. * ' -v » - 'v • i ■ $7 .-.7^ — *v ■ li . .. •' Vv-. ' ' •v. . ' V . w i V &> I 1 S 94 & ' y . \.,r: ■nV-f - ' V »• 1 , I i A .slJjU"*' Boten mit Sachen für Leonie schicken wollte. Al» ich noch einmal zn der jungen Dame ging und in Anbetracht ihrer etwas fieberhaft glänzenden Augen ihr anbot, die Nacht über bei ihr zu bleiben, erntete ich eine so »»freundliche Abweisung, daß ich keiu Wort weiter darüber verlor, zumal dir beiden Damen dazu kamen uud Frau Miihliiig sich erbot, für Leouie» Pflege besten» Sorge tragen zn wolle». Aus dem Heimweg war jeder vou «uS dreien wohl mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, so daß wir ziemlich schweig-sam blieben. Doch ward eS mir trotzdem zur beglückende» Gewiß-heit, daß Fran Oberförsters Benehmen mir gegenüber ein gesteiger- - i 32 +- «»ch ..Wal i-ifltn «Sie denn zu 6cm Kkfang Per itrnu Wat vorhin?^ „Sa* »lavler scheint auch lehr verstimmt." . ItS mütterliche» Wohlwollen verriet, das mich seli? wohltuend berührte. Wir kommt es nur. daß die Stimmung. d«e im Anfang meines heutigen Berichtes zum Ausdruck kommt, mich dennoch nicht loS läßt? Worum fragte Rolf Landau denn auch gerade mich bei unserer Verabschiedung nochmals nach LeonieS Befinde»? Und warum fiel ihm immer »och dies und jenes ein, was er gerade von mir über sie hören wollte? (?»»nse»nn, foi8t-> I -ML UßüJS IEJF&IE BD8JDHI& Professor Dr. Karl Alfred van Zittel +. Einen schweres, Verlust hat die deutsch« Wissenschaft erlitten durch d»n am 6. Januar ersolgten tol> bei berühmtenPaliiontologen der Münchner Universität und Präsidenten der dortig«» Akademie d«r Wisienschoften, «eheimra» Professor I)r. Kur? »'f?(>4. Der für da» Jahr 1994 gewählt» Präsident drr schweizerische» Eidgenossenschaft, Robert Eomtesse, ist «in Sohn de» traubengesegneten Reuchatel«r Ländch«nl. Gebore» am 14. August 1847 zu Eernler, besucht« er nach Absolvi»rung der heimatlichen Lehranstalten die Hochlchulen von Held»lb«rg und Pari», um dort feine juristischen Studien zu vollenden. (Er ward 1874 in seiner Heimat als Uuteriuchunglrichter praktisch tätig, wandte sich ab«r auch gleichzeitig dem öffentliche« Leben zu, so daß er mit liebenundzwanzig Jahren bereit» zum Mitglied dei Wro»en Rat», der kantonalen gesetzgebenden Behörde, gewählt wurde, und drei Jahre später. 1877, trat er all llhef del Departements de» Inneren und der Landwirtichast in die Regierung del Kanton» Neuenburg ein, der er dil zu seiner im Dezember 1890 erfolgten WatK ln die oberste eidgenössische Behörde angehört«. )m Jahre 188:', auch in dal eidgenössische P.trlaineut, den Nationalrat, gewählt, war er dessen Präsident 1894/96. Leb- haften Temperamkiiti und mit einem reichen Schatz von Ersahrungen versehen, nahm er au alle» Tageltrage» Anteil, hauptsächlich abee hat er lich bei der Beratung der «ersicheruuglgesetze hervorgelan. Vlm 14 Dezember 1899 wühlte Ihn die Bundelversaminiuiig an dle Stelle del zurückgetretenen Lachenal i» di« ob«rste Landelbehörbe, den Bundelrat, in dem er zunächst dal Justiz, und Polizeldepaetement leitete, und sür dal Jahr t!>04 übertrug sie ihm dal höchste Ehrenamt, dal die Eidgenossenschaft zu vergeben hat. Dir Liebeodote. Der Bautierich« .LIebeliote' entledigt sich fetner Auf. gäbe zue unpassendsten Stunde. Statt einen Augenblick abzuwarten, In dem die Schöne den dusligen «ruß in der Flur oder im «arten mit ungetrübter Freude In Empfang nehmen kann, platzt «r mit ihm zur Türe herein, wäh-rend die Tochter neben der strenge» Frau Mutter sitzt. Tee a>e!ichi»auldruck der letzteren bei dem Überraschenden Anblick ist überaui ergötzlich. n Aber. .Du weißt, mein lieber Olkor, daß ich die sanfteste, beste Frau der Welt bin, daß man mich um den Finger wickeln kann — aber einen Wideespruch vertrage ich nicht.' Heilige Gefühle. Beaut: »Ich hätte e» dir schon lange sagen sollen. Otto, ich bin ein arme» Mädchen .. — Bräutigam: .Aber--Marie — wie hast du so lange — mit meinen heiligsten «esühlen spielen können?' Er hat was gelernt. Der Fürst einel kleinen La »del ließ ziemlich rück-sichtllo» Rekruten pressen, um die Lückeu feine« Heetel zu stille», und unter anderen ward auch der einzige Sohn einer Schuhmacherlwitwe aulgehoben. Diese eilte v«rzweif«lt nach dem Schlosse, wo ei ihr glückte, den Fürsten zu treffen, deu sie inständigst um Freigebung ihre! Sohue» anflehte. .Ich kann Euch nicht helfe», gute Frau," sagte der Fürst, .meine eigenen Söhne müssen ja auch dienen." — .Ja. dal ist ei» ander Ding," erwiderte die Witwe. .3h>e Prinzen haben auch nichtl gelernt, mein Sohn aber versteht ein Handwerk.' Der F»rst mußte lachen unb erteilte B«f«hl, den Sohn der Mutler zu lassen. Zeiisdutter. Man mengt S«ns und Butter nach Gutdünken (etwa halb und halb), streicht e» auf Brot- oder Pumpernickelscheiben und reicht diese Schniitchen mit feinster Leberwurst iTrüffelwurst, Sarbellenwurst) belegt. Borsicht mit Petrolenmlempe«. Man sollt« nie eine Lampe während del Brennen» füllen, sondern el sich zue Regel mache», die Lampen gleich morgen! noch dem Waschen del FrÜhstUckigeschirr» instand zu s»tz«u, und sich sogleich überzeugen, ob sie auch gut und rein brenne» Wie viel Beestimmungen und Verdruß tdnnen dadurch vermieden werden und wenn e» »uch nur Kleinigkeiten sind, so tragen sie doch viel ^q^u bei, ade bei guter Latne zu »hallen De« Überhandnehmen des Ungeziefers iu Kanari»,checken vorzubeugen, ist e» zweckmäßig, sobald die Nester gebaut sind und die Weidchen zu legen anfangen, pulverisierte Kamillen und Wermut in» Nest zn streuen, um möglichst die blutsaugenden Schmarotzer, die Milben, von den Alten und den Jungen abzu-halten, «erade diese» Ungeziefer richtet in einer kanarienhecke heillosen Schaden an, und e» komme» Fälle vor, wo ganze Znch. ten junger Vögel durch diese Plage zu Grunde gegange» sind. «ufllf»»«. K 8 | 6 S E | E S E | » Logogriph. Ha» du ihm ein * »«geben, stührt's ein adaeychlofstn Leben. Mit dem a ift"l (itdertier. flianie tolrb'l, steh« e dafür. , Julius ftattf. Palindrom. g«nf Laute el blos hat. Ss nennt die ein« etadti In Indien such' es au». willst kommen du darauf. Bon rückwärts tiel «al «vrt. So führet es dich fort, Hjniin ins garenland, T-rt ist's als Statt bekannt. Ar Buggenberger. Scharade. Lebst lange du auf dieler Seden. Mußt du das erste selber werden. Ist es dein »weites, mache dem ten Seit des Lebens angenehm, Tal »anze ragt Im Dtaiicmlnnb. Smpor kühn bis zum Wolkenrand. guttu» i>flt(f. Rösselsprung. ich lein ge- aus in Hon« oft Vi«hl hin» hob In ruh! »vsl Man- mee- Dach ich aus «es UN» ier» »o» nem mei- schlle. nir» chem aus lern Käm- dend ruht wie »a< »er leid- ich dort »en Ich und Ärnnk. im deck- ree mach 1° stroh» in ' Hut auf en- de» sich- !>e» c»n Auflölung folg» in nächster Nummer. Aufiitsiiiigen aus voriger Nummer: $e»'i!»f|»grivbs: Wnbel, Oalxl, ,labet. — He« »tätsei»! iVemtfi, Negus. siile '.Nenne vordeliaiicu. , »erantwortliche «edaktwn von Ernst Pseifser, aedruekt «nd yerausgegede» von »reiner * Aleisfer in Ot»it«art.