Cchriftleitnag: DlatbaoSgass« Nr. 5 I^iWiixr^che» «,,«»»»»»,! »I,Uch IM» Mutn Hl CrsB- ». Wn- kni M 11—11 n»i tm. J««li#Ttitrn Bettn «ch« {■Mtcicto, uaotloi« Ct»> tdtiij;« nicht txHKtchltgt ml »» BoMltani gim •mattta Ni MBtqft friU >l Mi MWn rat jcjcm. - W KUMlilHin r>nl- M»iu. »jl „*-jtich« etichl" rtichnsi !•>» an» •nurilai t»igful. fltftcrctR («-««ml» ttn.tou. Verwaltung: Waioau«flfl(K OTr.5 sH»»«er'>ch»« vezngsdedw«nngen: virch dl« V»ft >«,»«»! «tCKtelfttchcia . . . fl. I« £n[b',dirtg ... 11. CM •»w|»»« «tntbtn «ich M« ewilptHlturn an tu Html H«f«*»!i«(l»-Uk6 litt;»i CfiWlcitctc Dtanneaunt« »eile» tM int Äbfttbtstimmung»recht üben. In seinem Elend ist et sich seiner Macht und seine» Rechte« nicht be» «üb» — die wuchtige Hand seiner Frohnherren hält e» furchtbar nieder und da kommen die Hyänen und kämpfen um die Stimme de« Volte«. Bei der Verlrauen»männeroersammlunki am 2. Oktober, welche wir in unserer letzten Nummer schon in ihrem Werte gewürdigt haben, sind diese politischen Hyänen zu Rat« gesessen. Ein mutiger Berichterstatter de» »Narod* hat da« ganze R-nonettenspiel enthüllt: Die Geistlichkeit hat vor. lixfig noch die Herrschaft. Und doch haben sich die Leute ä la fforo* schetz mehr versprochen. In ihrer unermeßlichen Ehrsucht träumten sie davon, daß wirklich alle bisherigen slovenischen Landtag«abgeordneten nicht mhr kandidieren würden. Nun die alten klebten so. wie die neuen kleben würden. Herr Koroschetz «Ichien nach der Versammlung in Cilli und holte sich beim Abte Ogradi da« Stimmungsbild der» selben. Da« Ergebni« war der pfäffische Alarm« ns gegen die „Advokatokraiie- im »Slovenec-. Damit war eine ganze Kette von Streitig-keilen und Strafpredigten über die Vertrauen«« »ämierversammlung eingeleitet. Die «Information", eine Wien-r Korrespondenz, die sür slavisch-klerikale veitrebungen Stimmung macht, hielt sich in scharfen Lotten dagegen auf, daß den künftigen Abge« ordneten keine Direktiven gegeben worden seien. E« gototrn.) Aschenregen. Ein Capriccio. Bon Karl P r ö l I. ReueS au« Westindien! Nun lag sie da al« Zininen-Knäuel, die unglückliche Stadt, von tücki» fcheit Naturgewalten überfallen, deren sie sich nicht erwehren konnte. Höllendämpfe und glühende Lava« stiöme hatten in wenigen Minuten da« Zerstörung«« wert vollbracht. Noch immer riefelte der Asche»« regt» nieder, der alle« begrub. Der leidenschaftliche Äilibruch de« scheinbar erloschenen Vulkan«, wel« cher plötzlich erfolgte, hatte den wenigen Geretteten jenes furchtbare Entsetzen eingeprägt, da« nur mit tan Tod« der geschonten Verurteilten endet. Kein Augenblick, in dem sich ihnen nicht Grauen an die Knien heftet, da« sie vergeben« abzuschütteln ver« ßchen. Ich will nicht nochmal« die einzelnen Schreck« tilder ausmalen, welche selbst Fernstehenden die bloße Schilderung hervorgerufen hat. Die Zeitun-gen waren überfüllt mit derartige» Schilderungen, md auch die Bierphilister kauten sie wieder ohne das gewohnte Behagen am Weltklatsch. Sogar der Himmel blieb fast den ganzen Sommer trübselig ml» goß Tag sür Tag Regen hernieder. Man fröstelte unaufhörlich. Die ästhetischen GourmetS, die einst in Schön« heit starben, vorläufig aber vergnügt weiterleben ■eilen, wandten sich ab von den Gräueln der Nmjchenvernichtung. Sie ahnten kaum, daß auch wer sie ein leiser Aschenregen niederging, der ihr sei nicht einmal entschieden worden, ob die Abge» ordneten nach Graz gehen sollen oder nicht. Die« sei aber gegenwärtig die wichtigste Frage sür die unterstenischen Slooenen. und e« sei sehr bedauer« lich, daß darüber keine Entscheidung gesaßt wurde, weil in dieser wichtigen Frage endlich doch volle Klarheit herrschen müsse und zwar schon vor den Wahlen, damit die Wähler wüßten, woran sie seien, und zu welchem Zwecke sie in den Wahlkampf gehen sollen. Die .Information" hält den Mangel einer maßgebenden Parole sür den Wahlkampf für einen großen Fehler. Den Gesamteindruck der Ver« sammlung saßt sie in die Worte zusammen: „Wenn auch die Vertrauensmänner den Kandidaturen ein« hellig zugestimmt haben, so war bei der Versamm« lung doch keinerlei Einigkeit zu bemerken. Für den Augenblick wurden die Gegensätze noch au«ge« glichen, durch da« Kompromiß ist aber keiner der beiden Teile zufriedengestellt." Bemerkenswert ist, daß der klerikale „Slo-venec' diesen Stimmungsbericht mit diebischer Freude nachdruckt. „Slovenec" streift übrigen« die Frage der Abstinenz auch noch in recht feindseliger Weife, indem er mein», e« werde sür die Herren Advokaten selbstverständlich viel einträglicher sein, in ihren Kanzleien zu sitzen, als im Landtage sür die Rechte de« slovenischen Volke« einzutreten. In der Dien«tagnummer de« „Slovensti Narog" meldet sich nun gar noch ein slovenischer Bauer au« dem oberen Sanntale, welcher den slv» ven.schen Advokaten auch ein« am Zeuge flickt. Er spricht den slooenischen Advokaten mit dürren Worten den Liberalismus ab. Dieser Liberalismus sei so beschaffen, daß der Slovene, welcher mit einem Geistlichen einen Prozeß habe, auch nicht für gute Bezahlung unter den slovenischen Advokaten in Steiermark einen Vertreter finde. Freilich ver-stünden auch diese Advokaten den Witz de» ,SU>« bunteS Genußwerk in eintönige« Grau umwandelte. Nur die Bibel, die den Untergang SodomS in eine moralisierende Geschichte einkleidet, oder Dante, deffen tiefsinnender und Gewaltige« schauender Geist durch die neuen Höllenkreise zog, hätten zu Verkündern de« unfaßbaren Unheil« getaugt. Doch wo findet «an flammende Zeugen in der selbstge-fälligen Gegenwart? Nur die Subiilitäten kleiner Seelen sind un» vertraut. Und über sie lagert sich die unaufhörlich herabsinkende Asche. Die tage«eitle Raubwohltätigkei», welche Kunst und Reklame zu ihren Zwecken mißbraucht, hat wieder eine Gelegenheit für Dilettanten-Vorstellun» gen, Bazare u. dgl. gefunden. Und die Ueber» frommen sind vor die Wahl zwischen ihren zwei Verlegenheit«sprüchen gestellt: „Gott züchtigt in seinem Zorn" und „Gott prüft, den er liebt". B-'l dem schlichten Denker lösen sich angesicht« solcher Katastrophen die Gedanken wie geschlagene Heerhaufen auf. Und der Wille zur Weltverbesse-rung knirscht ohnmächtig. Er steht zwischen finsteren Gewöllen und wagt nicht, sich zu rühren, weil der ungesehene Abgrund ihm zu Füßen liegt. O wie gerne möchte er vorrücken die Uhr der Zeit, damit ihn die Stunde grüßt, in welcher der Nebel ent-weicht. Und der Nebel, der un« umflort, ist die Ennnerung. Löscht diese au«, und ihr glaubt euch wiedergeboren, bi« neue Erinnerungen austauchen. Vielleicht schüttelt mancher den Kopf über diese psychologische Mystik, welche die Brust beengt und die Tatsachen-Organe behindert. Wir wollen nicht eindunkeln, sondern un« durch ein zweckoolle» venec" über ihren Liberalismus selbst sehr gut und lächelten vergnügt vor sich hin. Der erwähnte Bauer ist überzeugt, daß die slooenischen Advokaten auch in diesem Falle das. was ihnen „Slovenec" aus Laibach schicke, ergeben und ruhig einstecken werden. Die Rolle, welche die slovenischen Advo-katen spielen, sei freilich eine jämmerliche und komische, aber schließlich steckten sie doch alle« in ihren Sack. Sie brauchten sich daher nicht zu wundern, wenn ihr Stern im slovenischen Volke verbleiche. So schreibt da« liberal,, das „Advo-katenblatt". Die „Domovina" machte in dieser furcht-baren Verwirrung den heiteren Versuch, durch eine allgemeine Strafpredigt den Streit hinwegzuleugnen. Herr Koroschetz wird ebenso herabgekanzelt, wie der Berichterstatter des „Narod"; beiden wird ge-sagt, daß sie nicht« verstünden und der salbung«-volle Sprecher der Philippika — wenn man sie liest, kann man nur an Dr. H r a s ch o w e tz denken — schlängelt sich um die peinliche Wirkung de« Bruder-streite« mit der sophistischen Annahme herum, daß da« ganze Unheil aus Kram komme, indem die beiden Parteien Krain« in die hiesigen Verhältnisse dreinreden wollten. Je nun, die Verfasser aller dieser unseligen Artikel sitzen ja doch in Cilli und Marburg und man sieht klar und deutlich, daß sich die slooenischen Politiker Untersteiermark« in ganz-licher Uneinigkeit befinden, daß sie gegeneinander da« ärgste Mißtrauen hegen und daß sie, wie wir schon in der letzten Nummer betont haben, die Wahl ohne Programm und Parole einleiten. Da« Volk selbst kommt nicht zum Worte. Um seine heiligsten Rechte und Güter balgen sich die Hyänen herum, die Hyänen der Expensen und Talare. Handeln Befreiung von unerträglichen Gefühlen schaffen. Die zwei westindischen Inseln Martinique und St. Vinzent. welche vot den Fäusten der Flammen-Giganten Mont Pelve und Soufrivre zerschmettert werden müssen von ihren Bewohnern verlassen werden. Man zögert viel zu lange mit dieser unerläßlichen Entscheidung. Der Menschen-witz klügelt keine bessere Lösung herau«. Wenn die Glut der Erdtiefen ihren Brauttag feiern will, dann ist e« waghalsig bi» zum Frevel, Zeuge zu bleiben und an da» verlorene Land sich anzuklam-mern. Die großen Naturschauspiele kümmern sich nicht darum, ob sie den Menschen gefallen oder Gefahr bringen. Könnten wir die Vulkan-Dämonen in die arttische EiSwüste zu den isländischen Geistern oder nach dem unerforschten Nordpol verbannen, dann erst dürfte man von einem wirklichen Tri-umph der modernen Technik sprechen. Doch solche Wunder vollziehen sich nur auf den Schatzinseln de» Märchen«. Eine Beherrschung ko»mischer Ge-walten durch Menschenwissen gibt e» nicht, da erlahmen alle Forscher-Schliche Nicht einmal die Völkerbewegungen können wir nach Belieben lenken und die Völkerdauer bestimmen. Warum sind die Alemannen und Niedersachsen noch wurzelfest ge-blieben und Ostgothen, Westgothen, Vandalen ein-getragen in die Fremdenliste de» „jenseitigen Deutschland?" Und doch träumten diese Recken» Völkerschaften davon, die Welt nach ihrer Willkür zu gestalten, wie heute die Uebermenfchlein sich de»» gleichen vermessen. Harte Schwertarbeit und ver- Seite 2 Kroatische Zustünde. Pic Agramer Ereignisse. Ein in Kroatien lebender Freund der »Deutschen Warte" macht in einem Schreiben in« tereffante Mitteilungen über die Agramer Ereig« nisse, die nicht ohne Interesse sür unsere Leser sein dürsten. Der Gewährsmann schreibt: Die Eiozelnheiten über die Agramer Ereig-nisse sind au« Meldungen der Tage«blätter wohl« bekannt; ich will da« stanze nur in großen Zügen, «ehr im Rahmen der Allgemeinheit, behandeln. Die Ursache all der rohen, wohlvorberuteten Ausschreitungen soll, nach den Meldungen der meisten Blätter, der vielgenannte Leitartikel de« .Srbobran" sein, in welchem dem Kroaten jede Existenzberechtigung abgesprochen wird. Die Blätter mit dieser Behauptung sind entweder falsch unter« richtet, oder wollen sie wissentlich Ursache und An-laß nicht von einander trennen. Die Kroaten sind de»onstration«lustig, wie kein andere« Volk. Da« haben die Jahre 1845. 48—49, die 80er Jahre bewiesen; nun sind seit der letzten Demonstration gegen die Ungarn, al« der Kaiser in Agram weilte, wieder einige Jahre verflossen und die Kioaten wollten halt wieder einmal ein Lebenszeichen von sich geben und seit zwei Jahren wird jede« unga» rische und serbische Blatt geprüft, ob ja nicht eine Beleidigung de« kroatischen „Natiönchen«", pardon großkroatischen Nation, enthalte. Jeder gegnerische Leitartikel ward den eigenen Lesern so verzerrt wiedergegeben, und auch versuchte man den Geg-ner durch wütende« Gekläff so zu reizen, daß er einmal, bi« ihm der Geduldsfaden gerissen, fest zubeißen sollte. Und dann wollen die Kroaten, al« die Gebissenen, den Gegner mit Steinwürfen er« schlagen. Und wa« sie brauchten, kam gar bald. Der Biß war der bombastlsche Schmähartikel de« „Srbobran". Nun heulte der „arme" gebissene Kroate, nahm Steine, um den Biß zu rächen. Ein Mensch vertreibt den Hund, der ihn beißt mit Steinen, Hunde geben den Biß zurück. Der Kroate hätte den Serben, so wie schon oft, wieder beißen sollen, so wie« Hunden untereinander geziemt; aber nein, er wollte eine andere Rolle spielen und bewarf den Serben mit Steinen und wollte ihn er« schlagen. Wofür? Weshalb? Flogen ja schon öfter noch viel größere Steinbomben von drüben herüber und umgekehrt, ohne großen Schaden anzurichten, auch an Gestank ist man hier mehr al« gewöhnt, da ja alle« faul hier ist. We«halb, fragt also der erstaunte Serbe mit Recht. Wozu alle« ? Die Kro« aten wollten ein Leben«zeichen von sich geben, woll-ten auf diese Art beweisen, daß der Kroat Falke (sokol) noch Stimme habe, wenn e« das mit vielem Geschrei in Szene gesetzte Sängerfest des „Kolo" — ein Weltereigni«, haben Sie etwa« davon ge« hört? — nicht beweisen konnte. Sein Gekreisch (sokol) dringt bekanntlich nicht über die Drau hinau«. Und wa« hat da« ganze bewiesen? Daß der Kroat-Falke Mut hat, da« vom Eigentümer seinerte Gehirn arbeit reichen nur bi« zu einer nicht voran« zu bestimmenden Zeitgrenzt. Dann kommt der Aschenregen. Auch «ein Gedankenflattern bleibt ein phantastische« Spiel. Und e« entspringt der gleichen Stimmung, die un« Heine mit den Worten enthüllt: „Wenn die Kinder sind im Dunklen, Wird beklommen ihr Gemüt, Und um ihre Angst zu bannen, Eingen sie ein laute« Lied." Diese« Lied ist mir in da« Ohr geklungen, al« ich durch daS zum größeren Teile wieder au«-gegrabene Pompeji wanderte und im Museum die verkörperten Geständnisse de« Tode«schmerze« er-blickte. Dem Vesuv entstieg die mächtige Rauchsäule, die Riesen'Pinie eine« Schattenreiche«, von dem der Schleier ein wenig gelüftet. Und gegenüber grüßte da» schöngegliederte Eapri, der vom süd« liehen Frühling geschmückte Leichenstein de« Eäsaren-Wahnsinne«. Eine endlose Reihe von Herrscher-Schatten schien dem Möoenfluge zu folgen. Ich scheut« die Fata morgana der Geschichte und der Gräber einstiger Taten und Untaten. Aber da« Meer sonnte sich in der herrlichen, eilandumkränz» ten Bucht wie ein träger Lazzaroni auf den Hafen» quadern. E« sog schlummernd Wärme und Glanz ein, glücklich in seiner Bedürsni«losigkeit. Der Vesuv zeigte sich so harmlos und glich einer Land« fchafts-Dekoration. Freilich weiß niemand, wann ihn wieder der Jähzorn erfaßt und er den roten Lavadolch hineinbohrt in die Siedlungen der Men-fchen. Dann folgt dem Lichtregen der Aschenregen. Ja, die Natur ist ein schöne« Weib, da« auf verlassene Nest seine« Bruder« zu überfallen und die kleinen jungen Falten ihrer Hab« und Nahrung zu berauben. Da« ist die neueste großkroatifche Heldentat. Aber nicht bloß i« ureigensten Sinne groß-kroatisch ist die Tat. o nein, auch klerikal. Der Klerikali«mu« ist mehr daran beteiligt, al« man vermuten würde. Der Katholikenkongreß, wo Siadler seine Hetzrede hielt, wird Ihnen wohl noch bekannt sein. Un bei diesem Kongresse war einer der Hauptmacher der Abg. Breß>yen«ki und bei den letzten Unruhen ebenso, obwohl er sich «ehr rückwärts auf dem Monarchenhügel hielt und feine gefügigen Truppen ins Gefecht schickte — so wie ein Raubritter, der auS dem Hinterhalt den arg-losen Kaufmann überfällt. Wa« Dr. Frank, der sich sonst al» Geaner deS KlerikaliSmu« — inso-ferne man al« Kroate ein solcher sein kann — ausgab, bewogen haben mag, al« Regisseur diese« Polichinelltheater« auszutreten, und durch sein Organ (Hrntsko pravo) die Marionetten verschiedenster Art reden zu lassen, weiß ich nicht. Höchstwahrscheinlich Geld und gute Worte. Er ist nämlich auch ein Judenliveraler und steht den Ihrigen in gar nicht« nach. Stadler« Doppelzüngig-keit in der sattsam bekannten San Girolami-Ange-legenheit, sein Protest und seine famose Berichti« gung sind Ihnen wohlbekannt. Und Frank denkt nicht mit Unrecht, wa« dem Stabler erlaubt ist, werde ich wohl auch dürfen und tut desgleichen wie sein geweihte« und mit allen Salben, die in Rom fabriziert und geheiligt werden, gefchmierteS Vorbild. Al« er (Frank) die Zustände im Traw-niker Jesuiteilgymnasium, die ich noch später ein-mal eingehender besprechen will, kritisierte, endigt« er feinen Artikel mit einem flammenden Protest gegen die Jesuiten überhaupt, insbesondere aber wollte er sich die Herren p. t. Gäste näher ans.hn. bevor er (!) sie »ach Agram lassen würde (eS kommen au« Spanien vertriebene Jesuiten nach Agram) und versprach ihnen einen würdigen Em-pfang. Fürwahr er hat Wort gehalten und mit allen Kräften mitgearbeitet, u« den Schwarzkutten die Tore zu öffne», und ihnen einen würdigen Empfang zu bereiten. Die Kraftprobe de« Kleri« kali«mu« ist geglückt. Heute arbeitet Rom mit allen Mitteln an der Verwirklichung seine« »»realisier« baren Wunsche«, der Au»höhnung der östlichen und der westlichen Sekte — und morgen verfolgt da«« selbe Rom auf die roheste un) brutalste Weise die zähesten Anhänger der ersteren Sekte. Da« kann man auch nur von Rom erwarten: so sieht die Aufrichtigkeit der römischen „Internationale" au«, so erkenn« «an die schwarzen Pappenheimer, wenn man ihren vielgewundenen Pfaden nachgeht, bis man endlich anS Ziel kommt, da« bekanntlich immer Rom ist, da alle Wege nach Rom führen, mögen sie auch mit ollen „Guttaten" der Schwar» zen gepflastert fein. Wer selbst noch ein paar „Gute Werke" al« Pflaster gibt, kommt noch viel früher ins Alleinseligmachende und bekommt dann noch dem einen Ohre taub ist, während da« andere aushorcht der anklingenden Menschenstimme. Der Pessimist setzt sich zur tauben Seite und predigt umsonst gegen ihre Gleichgiltigkeit und Lasterhastig« keit. Der Optimist hat die gute Seite gewonnen und weiß mit Schmeichelworten ihr ein freundliche« Lächeln abzugewinnen. Auch ich halte e« mit dem Optimisten, will den Mass,„rausch empfinden, der durch da» Zulächeln erzeugt wird, jedem den Wert de« Lebens und Atem« erhöht, indem e« sein Mannesgefühl steigert. Was hat man von den zerknitterten Menschen und Salonkrüppeln, von der ElendSkunst und Fufel-Liieraiur? Besser bleibt e«. an ein Maienland zu glauben, wenn der liebliche Mai auch au«bleibt. ..Rundet. Gundel. Gieb mir« Mündel", fo klingt der Kinderreigen, bei dem ein in der Mitte stehender Junge, dem die Augen ver« bunden sind, einen Ablöser erhäschen soll. Neue Hiob»bolschaf«en kommen von den West-indischen Inseln. Da» karaibische Meer dampft wie ein schlecht geschlossener Kochtopf. Und immer noch fällt der Aschenregen. Fort mit den Lebenden und vergesset der Toten! Diese grausame Lehre schärft der Selbfterhalturikstrieb ein. Die moderne Samariterin, die sich in ihr ele» gante» Kostüm wirft, um auf dem Hilf«bazar au« fremden Taschen Spenden zu plündern, und zu« eigenen Vergnügen »flirtet-, ist die naive Ver» künderin dieser praktischen Wei«heit. Sie will schim-meru und täuschen im elektrischen Lichte, so lange e« geht. Und dann kommt der Aschenregen! Ich werde den Bazar besuchen. Nummer 81 einen „Päpstlichen" (Segen) al« Draufgabe. Viel« leicht hat Frank auch fo etwa« wollen. Die grast« probe ist also geglückt, nämlich im Sinne der kleri-kalen, denn da« Bein, das sie der Regieamg stellten, haben sie hübsch „patriotisch" wieder zurück« gezogen, al« die Regierung ihnen hilfreiche Hand bot, e« wurde ihnen nicht gebrochen, keiner von den feisten tonfurierien Herrn ist von ihrem Troß erschlagen worden, wie der arme Hauplmann Wita», der buchstäblich zu Tode ge«artert ward. Die Kraftprobe «ußte ja glücken; denn wo i> der Welt noch, außer in Kroatien, besteht denn da» höchsteigenartige Verhält»»«, daß eine Partei, in zwei anderen, sich auf« schärfste befehdenden Parteien die hervorragendste Stellung, in einer sogar die führende einnimmt? Hier sitzen die Klerikalen in der Regierungspartei und in der Opvositio» und führen infolge dessen beide Parteien a» Gängelband hin zu Rom. Aeußerlich befehden sie einander wohl, aber hinter den Kulissen, da find die Ehr- und Hochwürdigen die allerbesten Freunde. So augenscheinlich und handgreiflich wie hier, ist doch nirgends die Doppelzüngigkeit der römische» Schlange, die sich rüstet die Völker zu erdrücke» «il ihrer fürchterlichen Umarmung, während sie «it ihnen liebäugelt und verliebt kokettiert, wa» auch kein Wunder ist; jede« Volk ist ein guter Bissen, und die Kirche hat ja einen guten Maß«». Nur dann wird« ihr übel, wenn sie mit tränende» Augen und verhohlenem Zorn und Grimm die ,Lo« von Rom"-Bewegung anschaut. Die Kraftprobe hier unten im Süden sollte auch ein seltener Protest gegen die Abtrünnigen oben im Norden sein, die so unchristlich und un-patriotisch sind: Lo« von Rom zu predigen, de» Worte auch die Tat folgen lassen und Ro« .un-dankbar" den Rücken kehren; e« sollte ein Bewei« fein, wie treu die kroatischen Herzen im Gegensatz zu denen der „Schwaben" für Rom schlagen, daß Kroatien daS goldene Land christlicher Nächste»-liebe, ein Bollwerk gegen westliche Kultur ist und bleibt und auch fürderhin bleiben will. K. K. Gegen die hohe Belastung des Hausbesitzers hielt Abgeordneter Franz Schreiter am Hausbesitz«, tage in Tetschen ein« vortrefflich« Red«, der wir folgende Stellen entnehmen: Da« Wort „Der Starke ist am mächtigsten allein", fährte der Abgeordnete au«, bewahrheitet sich heute nicht, di» einzelne, Stände müssen sich vi«lm«hr zusammentun, wmi sie ihre Interessen wirksamer vertreten wollen. Tie Not habe nun auch die Hau«bcsitzer vereinigt, die nun auch ihr Heil in der rücksichtslosen Betonung ihrer Interessen erblicken. Man fände e« eigentlich. daß die Hausbesitzer, also diejenigen, di« große Paläste besitzen über drückende Lasten klagen. Allem die Besitzer von Palästen befinden sich nicht in de» Reihen der Hausbesitzervereine, sondern hier find Tausende von kleinen Hausb-fi^ern zu finde», di» mit Not und Elend zu kämpfen und drückende Steuerlasten zu tragen haben. Di« HauSzinSst«uer ist di« höchste Besteuerung in sämtlichen Staaten der Welt. 'Jtach dem Staat»« voranschlage für das Jahr 1902 beträgt die Grund« steuer 54,800.000 K, die Erwerbsteuer 34.400.006 K, di« Gibäudesteukr dagegen 71.200.000 X, als« nahezu soviel, als die Grundsteuer und Erwerb» steuer zusammengenommen. Wie bei der Eintreibung derselben der Hau«besitzer bedrückt wird, geht auch daraus hervor, daß in« heurige Budget l,955.0001t ExekulionSgebühren und 915.000 K VerzugSznfe» eingejetzl erscheinen. Wenn die Höhe der Steuer-erträgnisse in den verfchiedenen Staaten vergliche» wird, so finden wir, daß Oesterreich in Bezug aal direkte und indirekte Abgaben und mit Rücksicht aus die Kopfzahl an dritter, beziehungsweise vier« Stelle rangiert, trotz der ungünstigen wirtschaft« lichen Verhältnisse in diesem Reiche. Bei un« wertn diese Realsteuern aber noch zur Grundlqt einer Umlagenwirtschast gemacht, wie in keine» anderen Staat« der Welt. ES ist haarsträub«»^ daß vi«l« Gemeinden über 100 %• ja sogar 300, auch 488 % Umlagen zu zahlen haben, und da» sind meist arme Gemeinden, Die Gebäudesteuer in den einzelnen Statt« beweist die Ungerechtigkeit derselben in Oesterreich. In Preußen wird der Nutzwert der Gebäude «t 4 %' und wenn dieselben gewerblichen Zweck» dienen, nur mit 2°/0 besteuert. Ja Sachsen beträgt der Grundsatz für 1000 Mark 8 Mark, in Engliit sind sämtliche Gebäude bi« zu 20 Pfund Stnfa| (500 K) Mietertrag steuerfrei. In Frankreich bc* trägt die Gebäudesteuer 37»%» in Oesterreich 147* Nummer 81 M Vruttovertrage» ober 30 bis 26s/s% des Reinettrage». Bei eine« Mieterträgnisse von 500 X stellt sich die Gebäudesteuer in den einzelnen Ländern wie folftt: in Preußen auf 20 K, in Bayern auf 15 K, in Sachsen aus 1 K, in England steuerfrei. » Frankreich auf 12 X, in Oesterreich auf 100 di« 130 X. Da« ist ein Steuersatz, der jeder Ge-rechtigke t Hohn spricht. Aber nicht allein di» hohe Sedäuvesteuer ist eS, welche die Hausbesitzer so hart drückt, fondern in»besonders auch die in Oesterreich einzig dastehende Umlagenwirtschast. Gibt et doch ai Böhmen allein Gemeinden welch« bis 488 % Gmeindeumlagen zahlen! Mit einem solchen System »uß ganz entschieden gebrochen werden. »Sie muffen," sagte Redner. „Ihre Forderun-gen rücksichtslos gelten» machen, und Ihr Abge-»rdntter muß wissen, daß er sich auf die Hausbe-sitzn v-rlassen 'ann." Di« Frage der Besteuerung di« Hausbtsitze» ist nicht allein eine Frage der HcmSdesitzer, sondern ein« volkswirtschaftliche; denn sie berührt ja au« naheliegenden Gründen anch die pvße Mass« der Mieter. Zu letzteren gehören nun Zausend« von Arbeitern. Kleingewerbetreibenden zc., »««halb es Sache der Volksvertreter ist, sich dafür mzuseyen, daß in dieser Hinsicht endlich einmal eine Reform geschaffett werde. Redner bespricht sidznn die Reniensteuer, welche eigkutlich den jtavitalisten treffen sollte, aber wiederum den Hau»« deich» trifft, nachdem sie zumeist vom Darleiher au* den HypothelSbesitzer überwälzt wird. Referent desoricht sodann noch die Erwerb« und Personal-«»kommensteuer, wies daraus hin, daß die St«u«r-deamien bei Feststellung deS Einkommens zur Be« ßeuerung öfter weder da« Interesse des Staates, «ich der Steuerträger, sondern ihr eigenes und jvor durch Erzielung einer großen Steuersumme »sch zu avanzieren im Auge haben. Die Steuer-träger sollen Steuern zahlen zur Erhaltung des Staates, aber sie sind nicht dazu da, um al» Versuchs» klwinchen für Steuerbeamte zu dienen. Redner be-«rlt, daß er da nicht dem ganzen Stande zu nahe rieten will, da es ja auch Steuerbeamte gibt, welche ihn Aufgabe richtig auffassen, nur gegen die leiser ziemlich häufigen Ausnahmen wend« er sich. Er schloß mit den Worten: „Vertreten Sie Ihre For-derungen rücksichtslos; Sie weiden in den Abge-ordneten Mitstreiter finden, die entschlossen sind, «densalls Ihre Interessen zu vertreten, damit end-lich in Bezug aus di« HauszinSst«u«r eine den tat-sächlichen Verhältnissen des HauSbesitzeS entsprechende Kistiutrung eingeführt werde." politische Kundfchau. Aushebung der Pienstkantionen für Staats- tarnte. Nach einer vorliegenden Meldung wird den ReichSrate voraussichtlich schon in der nächsten >l«ich«ratracht«n konnt««. Kohn ist also noch ü^er ein« and«r« sehr hohe Persönlichkeit, die ihren Waldarbeitern wenig-sten» 30 Heller zahlt. |>ic AnsehkVarkeU der?äplle. Wie e» mit der Unfehlbarkeit der Päpste bestellt, mögen folgende Tatsachen klar machen: Im 4. Jahrbunder» vertritt Papst Liberiu» zuerst die Lehre de» Athanasiu», sodann die seiner Gegner, der Semi-Arianer. „Ja" und „Ne n" ist nicht bloß eine schlecht«, j«b«nsall» für di« Behauptung päpstlicher Fehllosigke t auch halsbrecherische Theologie. In demselben Jahre verurteilt Jnnozenz die Irrlehre deS Pelagiu«, während sein Nachfolger ZosimuS die gleiche Irr-lehre in einer Schrift de« Pelagianer« Cöleftius sür korrekt erklärt. ZosimuS gegen Jnnozenz! Wer hat Recht? Papst HonorinS entschied im Kampf der Frage, ob im Goitmenschen ein oder zwei Willen zu denken seien, sür einen Willen; aber drei Konzile und fein Nachfolger Leo II. verwarfen die Lehre und verdammten den sie vertretenden Papst. Ist daS nicht eine offizielle Verurteilung der Un-fehlbarkeitSlehre? Die großen mittelalterlichen Päpste Jnnozenz III. unb IV. beanspruchten die Jnfallibilität nicht; jener, wenn er sagt: „Wegen einer in Glaubenssachen begangenen Sünde kann ich von der Kirche gerichtet werben"; dieser, wenn er ausdrücklich gesteht: .Der Papst kann irren im Glauben". Papst S>xiu» V. bedroht jeden, wrlcher an der von ihm veranstalteten lateinischen Bibel-Übersetzung ändern würde, mit dem Bann, und Gregor XIV. veranstaltet eine geänderte Ausgabe. Da» Costanzer und Ba»ler Konzil crklärten den Papst für dem Konzil unterworfen, da» Vaticanum da» Gegenteil. Urban VIII. erklärte gegen Galilöi daS Kopernikanifche System für falsch. Papst KlemenS XIV. h»d 1773 den Jesuitenorden al» „dem Frieden der Kirche gefährlich" aus. Piu» VII. stellte ihn 1814 wieder her, um »die kräftigen und erfahrenen Ruderer für da» Schiff der Kirche wieder-zugewinnen". Hat Luther nicht recht gehabt, in Seit« 3 Worm» zu erklären, daß er .dem Papst und den Konzilien allein nicht glaube", w«il „offenbar" fei, daß si« sich oft widersprochen? ES dürfte der raffiniertesten Sopbistik schwerlich gelingen, die Tat-fächlichkeit dieses Tatbestandes zu erschüttern. Mit ihm aber ist die Behauptung der päpstlichen Unsehl-barkeit unwidersprechlich widerlegt. Es gehört in der Tat «in« eiserne Stirn« dazu, angesichts dieses vernichtenden Zeugnisses der Geschichte sie zu vertreten. Aus Stadt und Land. ZZürgermeisterwahl. Am Freitag, den 11. d. M, um 11 Uhr vormittag« findet eine außerordentliche öffentliche Gemeinde-AuSfchuß-Litzung zum Zwecke der Neuwahl des Bürgermeister«, eventuell Neuwahl des Bürgermeister-Stellvertreters, statt. Evangelische Gemeinde. Anläßlich des Gottesdienstes inLichienwald muß am Sonntag, den 12. d. M., in Cilli der evangelische Gottesdienst ausfallen. per älteste Kopfeneiukäufer des Sanntaies gestorben. Gestern ist Herr Rabel au« Jlz, welcher durch Jahrzehnte für ei» Saazer Groß-handlungshau» im Sanntale jährlich v el Hopfen kaufte, im Alter von 79 Jahren ron f.iner rastlosen Tätigkeit abberufen worden; er erlag in Sachsenseld dem Herzschlage. Der Verstorbene wir tagsüber noch im Hopfengeschäfte tätig, abends noch guter Laune, und in der Frühe fand man ihn in einer Ecke de» Zimmer» tot liegen. Herr Rabel hat sich in der diesjährigen Saison tatsächlich über-arbeitet, man mußte wegen seine« hohen Alters staunen, wie er die ganz bedeutenden Arbeiten de» Hopfeneinkaufes bewältigte. Der brave reelle Mann, der sich besonderer Beliebtheit im Sanntale er« freute, wird gewiß 'edem, der ihn kannte, in angenehmer Erinnerung bleiben. pentschvölkischer Hehilfenverband. Sonn-abend, den U.d.M., abends 8 Uhr hält der Verband in seinem Arbeiterheim im ersten Stock de» Gasthofe» „Zur Krone" seine MonatSver« fammluiig ab. Hiebei ist jeder deutsche Arbeiter und Freund der deutschen Arbeitersache herzlich willkommen. Kheateruachrichten. Die Theaiergefellschaft des Herrn Benhold Wolf, welche in der kommenden Spielzeit an unserer Bühne wirken wird. ist. wie uns auS Laibach berichtet wird, überaus glücklich zusammengesetzt. In Laibach haben die Vorstellungen bereits am 1. Oktober begonnen und man konnte schon jetzt von der bedeutenden Leistungsfähigkeit der einzelnen Darsteller die beste Meinung gewinnen. Herr Berthold Wolf selbst wird als artistischer Oberleiter tätig sein, al« Regisseure Gustav O I m a r, Franz T r a g a n und Adolf Lang, al« Kapell-meister Herr Richard S t a p «. Die Vorstellungen werden in Cilli unmittelbar nach dem 20. Oktober beginnen. Wie schon gemeldet, findet die Logenlizi-tation Sonntag, den 12. Oktober, um 11 Uhr vor-mittag« im Theatergebäude statt. Trotz der bedeu-tenden Bauherstellungen hat die Gemeinde von einer Erhöhung de« AuSruspreiseS Abstand genommen und eS ist daher wohl anzunehmen, daß alle Logen Abnehmer finden werben. Z>as Airchlein a« ZSerge. Der schönste Punkt im LandschastSbilbe Cilli« ist zweifellos die Höhe des Nikolaiberge« mit dem schmucken Kirchlein. ES war ein guier Gedanke de« Herrn Fritz Rasch, da« reizende Bild aus dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege der Ansichtskarte in netter Ausführung festlegen zu lassen. Die Ausnahme ist sehr gut gewählt und zeigt neben dem andacht«-vollen Kirchlein ein kleine» Märchenschlößchen, das der Lebensfreude seine gastlichen Pforten öffnet. Eine Kundgebung der Hemeindevertretuug Wahrenberg. Die Grazer Tagblätter und die .Marburger Zeitung" veröffentlichten in ihren SonmagSnummern den nachstehend«!, Beschluß der wackeren Mahrenberger: „Die Gemeindevertr«tung Mahrinberg als Sitz d«i BezirksgerichlSorleS hat in ihrer Sitzung vom 1. Oktober l. I. d«n ein-stimmigen Beschluß gefaßt. Herrn Bezirksrichter Visconti, welcher in der letzten Zeit vielfach den Gegenstand allerlei bübischer und boshafter An-griffe in der allerbümmsten und gewiß allerfchlech» testen Presse, drr „Südsteirischen Presse" bildete, ihre Hochachtung und Verehrung für fein unpar-teiische« ämtliches, wie außerämtliche» Verhalten aufzusprechen." — Wir beglückwünschen da» Unterland zu einer so tatkräftigen und wackeren deutschen Gemeindevertretung wie die der Mahren-berger, allein wir glauben, dieselbe hätte der Wahr-heil nicht in da» Gesicht geschlagen, wenn sie ihrer Entschließung auch der Ueberzeugung und dem Seite 4 Wunsche Ausdruck verliehen hätte, den p. t. statt« lichen Behörden zu sagen. dieselben mögen endlich damit aufhört», die Besudelungen ihrer deutschen Beamten in dieser allerdümmsten und allerschlech« testen «Südsteirifchen Presse" zu beachten und sich mit der beweisbaren Tatsache begnügen, daß die allergrößten Spitzbuben und Defraudanten, wenn sie nur da« Mänielchen eine» windischen Partei« manne« hervorkehren, in dieser Presse als die aller-besten Patrioten und die unpartenfchesten Richter und Beamten, ja sogar al« die allerbesten Partei-männer hingestellt zu werden oder mindesten« ungeschoren zu bleiben pflegen. Wir, die wir mit den unlersteirischen Verhältnissen so vertraut sind, wie die Mahrenberger selbst, wir kennen jene Drachenberger Unke, gegen die sich wohl die Mahren-berger Kundgebung kehr», genau; und wir gestehen offen, aus uns haben die Auslassungen dieser Cillier Perlt niemals einen anderen Eindruck als den dar verdammten Windigkeit mit sei em Beruf»gejchäfte gemacht. Vielleicht werden wir bei gelegener Zeit einmal diesem H?rrn mit einer Geschichte über eine schlecht belohnte Gastsreundschast, die de« Bezirks-obmann von Drachenburg und Dechant von Peilen-stein widerfuhr, aufwarten. Kvangetischer Hottesdienll in Lichtenwald. Am Sonnlag, den 12. d. M., findet um '/,4 Uhr im Saale des Gasthauses Emreker ein öffenilicher evangelischer Gottesdienst. Po» de« puffern zerquetscht. Moniag hat derWagenumerfucher der Südbahn, Johann Valentin, der auch als Lokomotivheizer verwendet wurde, in Marburg einen gräßlichen Tod erlitten. Nachdem er beim Zuge 203 die Bremse untersuchte, wollte er rasch zum Zuge 14, welcher um 7 Uhr 46 Min. abends in Pragerhof eintrifft, gehen, geriet dabei aber zwischen die Puffer, welche den Unglücklichen vollständig zerquetschten, wodurch der Tod sofort erfolgte. Kerein Südmark. HauSverkauf. In einem an der Südbahn gelegenen unlersteirischen Markie ist ein zu jedem Geschäftsbetriebe geeignetes HauS, mit dem auch eine GasthauSbefugniS übernommen werden kann, aus freier Hand zu verkaufen. — In einer an der Südbahn gelegrnen Landstadt der Untersteiermark ist ein HauS mit Stallungen und einem kleinen Grundstücke zu verkaufen. AuS-fünfte werden in der Kanzlei deS Verein'S Süd» mark in Graz (Herrenaasse Nr. 3) erteilt. Zlnser Areund im Winter — der Ösen — tritt jetzt wieder in feine allen Rechte. Seil dem vorigen Winter ist er verloren in seiner Ecke ge« standen, wie ein überflüssiges Möbel, höchstens gut genug, um andere Uederflüfsigkeiien darauszustellen. So mancher trägt noch die Schrammen und Sprünge, die er im Dienste unserer Behaglichkeit davonge« tragen hat. al« an dämmerigen Tagen und endlosen Abenden seine warme Seele in Flammen sür un« glühte, als der rötliche Feuerschein das kahle Jung« gesellenzimmer freundlich machte oder beim Knacken und Praffeln der Kohlenbrände die Traulichkeit des Familicnheim« noch anheimelnder wurde. Jetzt, wo die Kälte schon durch die Fenst/rsugen in die Wohnungen dringt und der Ncrdwind unS auf der Straße unsanft anpackt, ist der Ofen wieder eine Persönlichkeit geworden und b'gehrliche Blicke streifen ihn in der Erwartung de? Augenblickes, in dem er wieder zu feinem wohltätigen Berufe erwachen wird. In der Familie mit bescheidenem Haushalt wird es in der Regel als eine mehr oder weniger schwere Mehrbelastung des HauShalteS empfunden, ihn wieder in Dienst zu setzen und die teure Kohle zu verbrennen. Ueberall aber, in der einfachen wie in reichen Wohnung, gewinnt da« Heim durch da« Anzünden de« ersten Feuer» einen neuen Reiz, ein wohltuende« Gefühl berührt jeden, der unseren guten, alten Freund zum erstenmale wieder seine gemütliche Sprache reden hört. Und auS dem Ge-flüster und Gepraffel de« Ofenfeuer« hört ein feine« Ohr die Mahnung, derer zu gedenken, die de« warmen Freunde« in der Winterkälte entbehren müssen. Schönllein, 2. Oktober 1902. (Wähler-Versammlung.) Heute berichteten Reich«rat«-abgcordneier Herr Professor Dr. Joses Pommer, sowie Landtag«abgeordneter GmSdesiyer Herr Josef L e n k o in einer von den hiesigen Deutschen voll« zählig besuchten Versammlung im Saale de» hie-stgen Gastgeber« Breschnik über ihre Tätigkeit im ReichSrate, bezw. im Landtage. ReichSratSad-geordneter Herr Dr. Pommer begann seinen Vor-trag mit allgemeinen Ausführungen über die letzten 96 Sitzungen de» ReichSrateS. gab dann eine ge« drängle Uebersicht der Ergebnisse jeder Sitzung und hob namentlich jene Sitzungen hervor, in denen für da« Deutschtum wichtige Beschlüsse gefaßt wurden. Er führte unter Anderem in feiner bekannten Art au«, daß eigentlich die Deutschen durch ihre Uneinigkeit die meiste Schuld tragen, wenn andere Völker, namentlich die Slaven, die vor Jahr« Hunderten erworbenen und behaupteten Rechte streitig machen wollen. Würden wir Deutschen derartigen, fremden, übermütigen Eingriffen in unser Recht »einig und stark" wie ein Mann begegnen, so würde so Manche« nicht eingetroffen sein und wir Deutsche würden die Stellung, die wir vor noch nicht langer langer Zeit im Reiche eingenommen haben, auch noch jetzt ungeteilt behaupten. Weiter« erging sich Herr Dr. Pommer über da», wa« bi« nun im ReichSrate gearbeitet und erreicht werden konnte und wa» noch erreicht werden wird. Die Teilnehmer der Versammlung lauschten seinen klaren, lichtvollen, hie und da durch Bonmots gewürztem Vortrage mit ungeteilter Aufmerksamkeit, doch war Reich»« rat»abgeordneter Herr Dr. P o m m e r eine» Hal«-leiden» wegen gezwungen, seinen Vortrag sehr kurz zu halten. Al» er denselben schloß, wurden ihm zahlreiche Sympathiekundgebungen zuteil. Der Vor-sitzende der Versammlung, Herr Hau» W o s ch n a g g, dankte in warmen Worten dem Herrn Dr. Pommer und sprach seine Hoffnung dahin au«, daß e« dem Herrn Reich«rat«abgeordneien auch fernerhin ge« lingen möge, die Interessen de« deutschen Volke», namentlich de» bedrängten deutschen Volke» zu wahren und zu fördern. Nach einer kurzen Pause, in welcher Herr Dr. Pommer vielfach beglück« wünscht wurde, erhob sich Landtan»abgeordneter Herr Josef Lenko und berichtete in kurzer, über« sichtlicher, gedrängter Weise über die Arbeit de» steiriichen Landtage». Sein sachlicher, überaus ver« ständlich gehaltener Vortrag wurde vielfach von Betfall»rufen unterbrochen und am Schlüsse feiner Rede gestalteten sich diese zu einem wahren Bei« sallsfturm. Al« nun gar Landlag«abgeordneler Herr Joses Lenko in seiner gemütlichen Art mit dem Glase in der Hand zu jedem einzelne» Teil-nehmer ging und mit selben anstieß, da wollte da« ,Heil"-Rufen schier kein Ende nehmen. E» wurde einstimmig beschlossen, H«rrn Lenko wieder alSKandidaten fürdie nächstePeriode aufzustelle». Herr Dr. med. L i ch t e n e g g e r dankt- dem Herrn Jofef L e n k o für dessen stramme Haltung im steirischen Landtage und sprach seine Genugtuung au», da» Wohl de» Volke« von solchen Männern wie Herr Lenko vertreten zu wissen. Auch Vorsitzender Herr Han« Wofchnagg dankte dem LandtagSabgeordnelen für feine Auseinander-seyungen und bat denselben, auch in Zukunft die Interessen und da» Wohl de» steirischen Volke» im Auge zu behalten. Im darauffolgendem gemütlichen Beisammensein wurde noch so Manche« eröuert und noch manche Wünsche vorgetragen und ver-sprachen beide Herren Abgeordneten ihr Möglichste» zu tun, um auch fernerhin da« Verirauen, welche» ihnen bisher emgegenbracht wurde, zu rechtfertigen. HSllmarkt i» Hraz. Die OdftverwertU'ig«-stelle ,n Graz besorgte die Vermittlung de» Odst« verkaufe» diSher auf die Weife, daß sie die Andole der Verkäufer und die Aufragen der Käufer sammelte und die Verzeichnisse der Anbote und Anfragen den Verkäufern rücksichtlich Käufern gegenseitig mitteilte, dieselben also auf diese Weise miteinander bekannt machte. Auf denGeschästSabschluß selbst übte dieObft« verw« >ung«steUe keinen Einfluß aus. Viel« an die ObstoerwerlungSstelle gelangende schriftliche und mündliche Nachrichten vestängen, daß durch diese vermittelnde Tätigkeit der ObstoerwertungSstelle zahlreiche Obstverkäuse veranlaßt worden sind. Der Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften, welcher die ObstoerwertungSstelle jetzt führt, glaubte in der vermittelnden Tätigkeit eiwaS weiter gehen zu können. So hat er bei dem nächste Woche in Graz stattfindenden Obstmarkte die Vertretung seiner Mitglieder, welche davon Gebrauch machen wollen, übernommen, und wird in deren Namen Obst am Markie zum Verkauft bringen. Ein weiterer Ver« such, der Käuser und Verkäufer möglichst in direkte Verbindung zu bringen beabsichtigt, wurde dahin unternommen, daß die ObstoerwertungSstelle de» Verbandes eine große Anzahl von Obsthändlern au« den Absatzgebieten de« steinschen Obste« und ebenso eine große Anzahl von bedeutenden Obst« Produzenten de» Lande» zum persönlichen Besuche de» Obstmarkte» am 10. Oktober l. I. vormittag eingeladen hat. wobei unter der Leitung ver Obst-verwertung»stelle Obsttäuser und und Verkäufer zusammengeführt, und der Abschluß von Geschäften gefördert werden soll. Selbstverständlich müssen die Verkäufer dafür sorgen, daß Muft,r de» verkäuflichen Obste» sich am Markte befinden. Allen größeren Obstproduzenten Einladungen zu schicken, war wohl nicht möglich, weshalb jene, welche übersehen wurden, diese Zeilen al» Einladung betrachten wollen. Nummer 81 Aür K«lsleidende. Die in den jetzige» ftucht- kalten Herbsttagen sich stetig mehrenden Fäll« m Halserkrankungen lassen un» die Aufmerksamkeit aller auf die Wahrnehmung lenken, daß da« Gurgel» mit der als Heilwafser »ielbewährten Rohitscher „Elyri» quelle" sich bei Rachen- und Kehlkopf»Katarrhe» be> sonder« wirksam erwiese» hat. Hervorragende »erpe und eine Unzahl geheilter Personen au« dem Putlikam haben sich in diesem Sinne ausgesprochen. Echo» nach dem ersten Gebrauche pflegt sich die Wirkung durch ausgiebigere Schleimabsonderung und Rückgang der Tat-jündung der leidenden Schleimhäute bemerkbar z» iuache», und ein fortgesetzter regelmäßiger Gebrauch zeajhr-leistet selbst bei veralteten, chronischen Zuständen dies« Art sicheren Erfolg. Die Rohitschen..Styriaquelle* iß in den meisten Mineralwasserhandlungen, Drcgnerien und Apotheken und durch die Brunnenverwaltnng in Rohitsch-Sauerbrunn stet« frisch erhältlich. Jahr- und Aiehmärkte in Steiermerti. A» 9. Oktober: Graz. Hornviehmarkt nächst de» Schla4»hause; Göß, Bez. Leoben, I. u. V.: ffiröb« ming, Pferde- und Schlachtviehmarkt; Rann. vez. Petiau, Schweinemark«; WolsSberg. Bez. Wilds», I. u. V.; Mariadof, Bez. N'umarkt. V. — Ä« 10. Oktober: Graz, Slechvie>,markt nächst de» Schlachihaufe; Unzmarkt, Bez. Judenbura, I. «. V.; Sagmühle. Bez. Gröbming. Pferde» und Schlachtviehmarkt. — Am 11. Oktober: Graz, Getreide«. Heu- und Strohmarkt am Grie«plH, Holzmarkt am Dietrichsteinplatz; Ailenz, V.; Eise» erz, V.; Kammern, Bez. Mauiern, I. u. B.; st, Margarethen bei Silberberg. Bez. Neumarkt. B.; Pölifchach, Bez. Windifch-Feistritz, I. u. V.: töann, Schweinemark«; Wörfchach. Pferde- und Schlacht« oiehmarkt. — Am 12. Oktober: Gschnaidt (0a Pankrazen), Bez. Umgebung Graz, I.; Kallwcm«. Bez. Mautern. J>; Nestelbach, Bez. Um ebuag Graz. I.; Niederwölz, Bez. Oberwölz, I. u. Turnau. Bez. Aflenz, I. — Am 13. Oklob-r: Fraustaude», Bez. Marburg, V.; Gamlitz. Bq. Leibnitz. I. u. V.; Ranten. Bez. Murau. B.; Gnu«. Bez. Feldbach, I. u. V.; Gröbming, I.; st Hemma bei Kreuzberg. Be,. VoilSberg, I. ». $.; Kallwang. Bez. Mauiern. I. .u. V.; Liezen, I u. V.; Niederwölz, Bez. Oberwolz, I. u. V.; Cpluiui?, Bez. Gonobitz, I. u. V.; Turnau. Bez. Aflenz 8. — Am 14. Oktober: Frieda», Schw?ine«artt: Feldbach, Ä.; Trieben. Bez. Roitenmann, I. ». L. — Am 15. Oktober: Graz. Getreide-, Heu- aift Strohmarkt am GrieSplatz, Holzmarkt am Driettich» steinplatz; Arnfel», Kleinoiehmarkt: Brück, 3.; Burgau, Bez. Fürstenseld, Kräm; St. Galle», I. u. V.; Hl. Kreuz bei Sauerbrunn. Bez. RoWch, I. u. V.; Hl. (Seist bei Lolfche. Bez. Gonebu, I. u. V.; St. Leonhard, Bez. Windifchgraz, I. u. V.; Montprei». Bez. Drachenburg. V.: Peilui. Pferdk« und Schlachtviehmarkt; Prediog, 9ez, Leibnitz. I. u. V.; Weiz, I. u. V.: St. Lore»,». Bez. Marburg, V. — Am *16. Oktober: $nu, Hornviehmarkt nächst dem Schlachthaus«; Ä. Philipp bei Weratsche, Bez. Drachenburg, Z. t SB.; St. Gallen, I. u. V.; Rann, Bez. Penw. Schweinemark»; Spielseld. Bez. Leibnitz, I. «. L. verstorbene im Monate September IM: Anna Krobath, 15 Monate alt, Casetiertioltl«, Rhachlti». Anna Pratter, 2 Monate at, Stubenmädchei:«' lochler. Durchsall. Karl Vamc. 6 Monate all, KausmannSsoh», Magenkaiarrh. Josef Perko, 54 I. a., Handelsmann, Tui«-kulose». Erich Bindlechner, Bahnbeamten»sohn, Leben«-schwächt. Norbert Bindlechner, BahnbeamlenSsohn, Leben«-schwäche. Am allgemeinen Krankenhause: Helene Vertoinik, 77 I. a.. Inwohnerin, Allirt« schwäche. Josef Ofet, 38 I. a.. KeuschlerSsohn, Herzklap?!,' fehler. Elisabeth Paik. 43 I. a., Taglöhnerin, Bauchsti« entzündung. Marie Scheligo. 23 I. a.. Näberin, Typhu». Marie Orlatscher, 71 I. a.. Ortiarme, Luiißiv emphysem. Johann Suchi, 79 I. a., Schneidermeister, Lingu-entzündung. Andrea» Sdole. 65 I. a., Taglöhnerin, Heq> klappensehler. Jgnaz Pepelnak, 39 I. a., Winzer, bösarlijt Neubildung. Seite 5 Nummer 81 Die Ernte des Tafelobstes, dessen Sortierung. Verpacken und Aufbewahrung. Mitteilung derLandes-Obtt-und Weinbauschule in Marburgs (Fortsetzung.) 2. Sortieren. An dieser Stelle sei nochmal« betont, daß hohe Preise im Handel mit Tafelobst nur dann erzielt nmden können, wenn da« Sortieren gewissenhaft BorRtnonmen wird. Für Steiermark würde e« sich mpsedlen. zwei bi« drei Qualitäten zu sortieren. man von einer Obstsorte sehr viel Früchte ab» zugeben, so mache man drei Qualitäten, handelt e« sich jedoch bei einer Sorte nur um wenige Meter-jmtner. so mache man zwei Qualitäten, eine I., «tthalttnd nur schöne große Früchte ohne jeden Klttken und Fehler, dann die LL, welche auch noch gute Früchte enthält, jedoch etwa« kleinere und viel-lnchi nicht medr vollständig reine. Die verkrüp-peilen und angestoßenen sowie die wurmigen werden aajgtschitven und kommen auf den Hausen, welcher Ncstobst enthält. Je nach den Verhältnissen kann, wie schon «bm erwähnt, noch weiter sortiert werden, doch hÄigt da« von der Menge und Güte de« in Frage tehenden Obste« ab. Zwei Qualitäten sollte aber jeder Züchter, welcher sür ven Verkauf arbeitet, cul seinem Tafelobst« machen. Z. Pas verpacken. Da« verpackte Obst muß fest liegen! Nach ditiem Grundsätze muß beim Verpacken gearbeitet werden. Liegt da« Obst in Kisten Fässern oder Körben lose, daß e« sich bewegen kann, so wird e« jedesmal in angestoßenem ichlechten Zustande An Bestimmungsorte ankommen u»d in seinem verle ganz bedeutend gesunken fei«. Die autsortiene I. Qualilät feiner Tafelforten rird am besten in Kisten verpackt, welche zweck->aßl?erwe>se nicht zu groß sein dürfen. Kisten mit «wa üll kg Inhalt sind , die tmof-'hlti «wertesten »d haben folgende Maße: 38 cm hoch, 35 cm breit, 83 cm lang, lichle Weite. Diese« sind die ftfienanmen ganzen Original Kisten. Die etwa Ä kg fassenden kleineren, die sogenannten halben Orixiaal-ttisten sind 31 om doch. 34 cm breit und Ä> cm lang lichte Weite. Für den Versandt de« L»mmer- und Herbstobstes ist e« gebräuchlich und mpsehlentwerl, auf jeder Stirnseite etwa fünf Luft-bcher anzubringen, damit die in der Kiste sich ent> mckelnde Wärme und Feuchtigkeit abziehen kann. Lei Versandt de« Winterobste«, welche« ja aus den Hliusin jlion geschwitzt hat, sind diese genannten Äsllöcher nicht nölig. Tie Früchte der l. Qualität, der sog. Kisten-wre. sollten jetzt in Seiden- oder Cellulose-Obst-«iclelpapier eingewickelt werden, welche Arbeit bei «imger Uebun!, sehr schnell vonstalten geht. Mit zwei Bogen Obstkisten-AuSlepepapier wird an die Riste au«gelegt, und aus den Boden breitet *u eint dünne Schicht Holzwoll«, wvrauf die erste Zaze m.l den eingewickelien Früchten kommt, welche «dn st«» fest aneinander gelegt werden miissen «lli ftcliger Zuhilfenahme von cinigen Fäven Holzwolle. Ist vie erste Lage fertig, so wird wie-dri eine dünne Schicht Holzwolle daraus auSae-keilet and so geht e« fort, bi« die Kiste voll ist. Ctolauf bringe man noch eine etwa« stärkere Schicht Holzwolle, fo daß der Deckel fest darauf gepreßt werden muß, damit die Früchte sich nicht bewegen können. Zur Sicherung de« Deckel« nagele man an zwei Seilen noch ein Band von gespaltenen Haselnußruten an. worauf die Kiste mit Adresse und Bezeichnung de« Inhalte« versehen und der Bahn zur Beförderung übergeben werben kann. Nach denselben Grundsätzen findet die Verpackung von 5 Kx-Körben aber Kistchen statt. Die II. und eine etwaige III. Qualität wird von den meisten Sorten wohl auch in Fässern ver» packt werden können. Diese« geschieht auf folgende Weise: Da« Faß wird au seinen Jnnenwandungen mil zwei Bogen Autlegepapier verseden und der Loden mit einer Lage Holzwolle bedeckt. Die Früchte legt man nun unter Zuhilfenahme von etwa« länqlichen, schmalen Körbe», welche in da« etwa« schief ausgestellte Faß gehalten werden, in da« Faß, wobei auch stei« dafür gesorgt werden muß, daß die eingelegien Früchte fest liegen und kein« Hohlräum« dlei?««. Ein zeitweilige» sanfte« Rütteln muß dabei nachhelfen, da« Faß wird so voll gemacht, daß da« Obst etwa handbreit über den oberen Rand herauSsteht, darauf gebe man al«dann eine etwa« starke Schicht Holzwolle und den Deckel, welcher mittelst einer Fußdeckelpresse langsam und gleichmäßig ausgedrückt und mit Reisen und Nägeln befestigt wird. Bei solcher Verpackung wird keine Frucht be-schädigt, da« Obfl liegt im Faß ohne jede Zwischen-schicht fest und kann sich nicht bewegen, es kommt daher am Bestimmungsorte auch sicher gut an. Am bequemsten sind Fässer mit einem Inhalte von 120—150 kg anzuwenden. Größer« Mengen mittlerer Qualität können auch in vollständigen Wagenladungen abgehen. Der vorher gut gereinigte Waggon wird an den Selten und auf dem Fußboden mit gewöhnlichem Pack-Papier ausgelegt, alSdann durch Ausstellen von ein» fachen Bretterwänden in 6—8 Teile eingeteilt. I» diese dadurch entstehenden Verfchläge werden die Früchte gelegt oder vorsichtig geschüttet, so daß keine Beschädigung der Früchte vorkommi. Die in den WagaonS meterhoch aufgeschichteten Früchte kommen bei dieser Versandwelse selbst aus weile Strecken ganz gut an, nur dürs.n keine beschädigten oder hochreisen Früchte mil eingeladen werd-n, weil diese unterwegs in Fäulnis übergehen und auch das Verderben der gesunden bewirken können. Verfasser balle vor kurzer Zeit Geleg«uh«il, in der Berliner Markthalle sich b im Ausladen von mehreren Wag-gon« steirischen Ödste« von dem Zustand der auf solche Weise verladenen Früchte zu überzeugen, und kann gesagt werden, daß für harte, vauerbaste ©orten diese BersendungSart ganz gut ist. Auch auf Befragen mehrerer Großhändler dorifelbst wurde die Antwort zuteil, daß sie mil dem Zustande der Früchl« zufrieden sind, nur möge beim Verladen kein Stroh, sondern nur Packpapier, wie oben be« schrieben, verwendet werden, da dieses bei dem ziemlich schnell vorzunehmenden Autladen hinderlich ist. Dorl werden die Früchl« durch de» Händler sortiert und kommen in Körben sofort in die Groß-halle, wo sie an die kleineren Händler und sonstigen Abnehmer als »Sieiermärker^ verkauft werden. (Schlub folgt.) Vermischtes. Aotgeu der Millioueu.Z)efraudatio« a» »er Läuderbauk. lieber Anordnung de« Gouverneur« der Länderbank wurde dem Kassendirektor, sowie de« Kassendirektor-Sielloertreter der Dienst gekün» digt und dieselben gleichzeitig ihre« Dienste« ent« hoben; außerdem wurde die angebotene Demission deS Chef« der Buchhaliuugskontrolle angenommen. Weitere Entschließungen hängen von dem Ereignisse der Disziplinarumersuchung ab. Keilserum gegen Scharlach. Ein Wiener Arzt. Dr. Moser, hat ein Heilserum gegen Scharlach er» funden. Diese Errungenschaft, welche sich seither in 80 Fällen mil nie versagendem Erfolge bewährt hat. wurde am soeben geschlossenen Aerztetag in Karlsbad al« hervorragend anerkannt. Weidmannsheil. Der alte deutsche Gruß „Weidmannsheil!* gab den Titel für eine präch» tige Nummer ab. mil der der .Scherer" in ras neue Quartal tritt. E ne humorvolle Skizze au« der F«d«r d«« beliebten Schriftsteller« A. Dessauer gibt einen gelungenen Vorfall zum Besten, wie ein neugebackener Forstadjunkl beim Ausspüren eine« Wilderer« ganz grundlich hineinfällt. Feine Jagd-gedicble und lustige Schnadahüpfeln vervollständigen den Inhalt de« in jeder Weise gelungenen Feste«, zu dem Scholl «in prächtiae« Titelbild ae,eichtet hat. Hia verbreitetes Hausmittel. Die steigend« Nachfrage nach „Moll's Franzbranntwein und Salj' beweist die erfolgreiche Verwendbarkeit dieses, namentlich als schmerzstillend« Einreibung best-bekannten antirheumatischen Mittels. 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Ministerial-Zahlamte in Wien hinterlegt. Prospekte und Tarife, auf Grund welcher die Gesellschaft Polizzen ausstellt, sowie Antrags-Formulare werden unentgeltlich ausgefolgt durch die General-Agentur in Laib ach bei Herrn Guido The „Mutual" Lebensversicherungs - Gesellschaft von New-York. Aas Gegenseitigkeit beruhend. = Gegründet 1842. Gegründet 1842. Die MUTUAL* besitzt unter allen Versicherung-Gesellschaften das grösste Vermögen und ist dasselbe alleiniges Eigentum der Versicherten. Nummer 81 7*15 405,307.367'— 50,898.267- ES wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die diesjährige Kontrolls -Jersammtung für die nichtaktive Mannschaft der Landwehr im Bereiche der Stadt Cilli am 16» Qktober 1902, um 9 Uhr vormittag» im Hofe der Landweljrkaserne stattfindet. ' Hiezuhaben zu erscheinen sämtliche Urlauber, Reservisten und Ersatz, reservisten, welche im Laufe dieses Jahres weder in aktiver Dienstleistung gestanden' sind noch zur militärischen Ausbildung oder Waffcnübung eingerückt waren. Die Nachkontrolle findet am 2«. Mvemöer. um 9 Aßr vormittags statt. Jeder hat seinen Landwehrpaß mitzubringen. Sladlamt Cilli. am 24. September 1302. Der Bürgermeister-Stellvertreter: M. Nakusch. m. P. Elegante Neuheiten in Damenkleiderstoffen empfiehlt 744i zu bescheidensten Preisen Alois Scheibein, Graz «Tonnn ©umring- 10. «itar a.\xf vn/ •\aja.Bc3a. ^Koatezxlas. Bestellungen von 20 K aufvr. portofrei. Geschiftliche Entwicklung in den Jahren 1890, 1900, 1901 7601 Stand der Aktiven: am 31. Dezember 181*9: 14Q91!, H^lllionen EZionen am 31. Dezember 19O0: 1607'/« ^dlillioaaen. Kronen am 81. Dezember 1901 ±T4l±'U ZKjronexi Da» Deckungskapital für die östreichischen Versicherten hinterliegt beim k. k. Ministerial-Zahlamte in Wien. General-Direction für Oesterreich: Wien, I, Lobkowitzplatz Nr. 1. Die Vereinst ucbdruckerei » » » * * * „Oeleja" in cuu empfiehlt sieb zur Anfertigung.von Suckäruck Arbeiten. ist die erste Wiener £a£eszeitun£ grossen Stils, die zwei wichtige Yorzüge vereint: allseitige finanzielle M» w Unabhängigkeit und einen weltumfassenden HÄBvs-SÄGN ,/if achnchisndienst. xaae Z6PF aoacss SI6IT Nummer 81 .»-«tsck- W«cht" Seite 7 Mayer'i ' - Lexikon 0 Band e, vollkommen neu, ist sehr reuwQrdig zu verkaufen. Anzufragen 1 der Verwaltung dieses Blattes, ■it 3 Zimmern, ist' sogleich zu vermieten. 7571 rheaterplatz 4. THEE MESSMER ist heute die tonangebende Marke. Die vorzüglichen., in feineren Kreisen so beliebten Mischungen sind unerreicht. MessmersThee istdes tägliche Frühstück wirklicher Kenner u. wird von Familie zu Familie weiter empfohlen.. Probepackete ä 100 Gramm zu K. 1. —. K. 1.25, K. 1 60. K. 2.— bei : Franz Zangger, 7617 Tränn & Stiger in Cilli. 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Stadtamt Cilli, am 8. Oktober 1902. Der Bürgermeister-Stellvertreter: m Jnl. Kakasch. Wichtifl t Magenleidende! ippetitlosifrkeit, Mngenl>e«elk\ver«len, Übvn