Schriftleituog: NathimSgafle Nr. S. r»Ie»h«» «r. kl. t»ler,ld«». «»rech?,»«e: Zd^ru« sntt laliuliMt »er 6OKB- ». $«1(xiUnm-AtNts ».»oo. i-a ir» Verwaltung: RathauSgaffe Nr. S. Xclttchu Rc. 21, t«lrrntt«a. Be,llgSbediogmi«ea Dirch die Post dq»se» : «ierteljährig . . . K S'SO Ä: :: fiUt 4 Uli mit Z-stell»», in» H-»l: M«»allich . . . . K 11« MatefliNtig . . . K ••— ftalHiSrf« . . . . K <■- . . . R II— »itrl A»,I-->d er»»»«» st« tu t)cjao»3rt U$«r. am di«dihere» «Injtlritetc Blnuorrttl gelten MI tut «ddeftell»», Ar. 85 Mi, Wttwoch, bett 25. HKtoöer 1911. 36. Jahrgang. ßi du mein Desterreich! Die LandSmannministerien haben grundsätzliche Gegner. Diese sagen, es gehe nicht an, den Posten eines Ministers lediglich vom nationalen Stand-punkte zu beurteilen, es widerspreche dem öfter-reichischen StaatSgedanken, zu sagen, daß dieser und jener Minister seine Stellung nur seiner nationalen Zugehörigkeit verdanke. Das ist der alte, öfter-reichische Grundsatz, der an Stellen, wo e» leiten und verwalten hieß, keine Nation kennen wollte, sondern nur ausschließlich ein Oesterreichertum. Das Oesterreichertum als Surrogat für ein nicht einbe-kannteS VolkStum ist nun allerdings seit TaasfeS Zeiten ins Schwinden gekommen und jetzt wohl nur mehr in Militärkreisen ältester Jahrgänge und bei Geheim« und Hofräten, die auch schon ihre Zeit hinter sich haben, zu finden. Wenn aber auch frü-her, als das Oesterreichertum als Nationsbegriff noch lebte, jemand auf die Frage, welcher Nation er angehöre, antwortete, er sei ein Oesterreicher, so konnte man Hundert gegen Eins wetten, daß es ein — Deutscher war. Man hat eS eben früher gut verstanden, bei der Erziehung der deutschen Bevölkerung Oesterreichs das Deutsch vergessen zu mache», ja in Gegensatz zum österreichischen zu stel-len und so ein Oesterreichertum an Stelle des Deutschtums in Oesterreich zu schaffen. AuSgenom-men von dieser Erziehung waren nur die — Sla' wen. Schmerling. AuerSperg, Plener usw. waren nur .Oesterreicher", Polackq nur ein Tscheche. Das ist, wie gesagt, seit Taasfe anders geworden, aber es hängt noch immer viel davon den Deutschen an, die sich dem Staatsdienste widmen. Das hat man ja „oben" nie gerne gesehen, wenn sich einer als Deutscher in einer Staatsstellung bekannte. Darum hat man auch die Landsmannministe» rien eingestellt, al» Dr. Schreiner im vierten Stocke (Rachdruck verböte«) Die Arandfacket des drohenden Wettkriegs. Von Dr. Karl Harffner. In diesen Tagen, da sich aller Augen nach Nordafrika richten, wo an der großen Syrte eine Entscheidung über die politische Entwicklung Euro-pas fallen soll, ist Tripolis, die biSh«r wenig ge-kannte türkische Provinz, in den Vordergrund des allgemeinen Interesses gerückt. Nicht von jenen Konsequenzen soll hier jedoch die Rede sein, die der türkisch-italienische Konflikt nach sich ziehen dürfte, sondern einzig und allein von dem Lande selbst und seinen Bewohnern, das der Staat der Apenninhalb-insel sich, wenigstens wirtschaftlich, anzugliedern ge-willl zu sein scheint. Das jetzt so aktuell in den politischen Vorder-gründ getretene, nordafrikanische Gebiet grenzt in Osten an Aegypten, im Westen an Tunesien an. Die Wüste grenzt eS gegen Süden, das Meer gegen Norden ab. Mit den Landschaften Fezzan und Barka umfaßt Tripolitauien rund 800.000 Quadratkilometer, auf denen ebensoviel? Menschen wohnen. Fiuchtbar sind eigentlich nur die tieseingeschnittenen Täler des Westens. Sonst hat man eS im Wesent-lichen mit einem Wüstengebiet zu tun, daS direkt an das Meer heranreicht. Freilich könnte bei in-tensiver Kultur dem Wüstencharakter erheblich nach-zeholsen werden, denn in den Flußtälern, die, ob-, wohl wasserarm, fast nirgends fehlen, findet sich bei einigem Nachgraben sehr bald daS ersehnte Naß, das die landschaftlich« Oede in einen blühenden Fruchtgarten ohne größere Schwierigkeit umzuwan- des Herbersteinschen Palaiv in der Schauflergasse ein Amt einrichtete, daS wirtlich den Namen Lands-mannministerium verdiente, weil es ein Ministerium für die deutschen Landsleute im allgemeinen sein wollte und teilweise auch schon war. Solange das deutsche Landsmannministerium nur ein Minister-posten wirklich ohne jedes Ärbeitsprogramm war, durfte es als politische Münze im parlamentarischen luogo di trafico bleiben und ein beschauliches Da-sein führen. Als aber das deutsche Landsmann-Ministerium sich nach dem Mnster des um einige Jahre älteren tschechischen SchwesterinstituteS ein-richtete, da gefiel eS auf einmal nicht mehr, da hieß es, eS ginge nicht an, daß ein ganzes Ministerium nur nationale Angelegenheiten besorgen. Im tschechi-scheu und im deutschen LandSmannministerium wurde durch die Beseitigung des ChefS der Betrieb formell eingestellt — man wird aber kaum fehlgehen, wenn man behauptet, daß im tschechischen Institute trotz-dem weiter gearbeitet wird. Der deutsche Landsmannminister mußte sallen, als er wirklich Landsmannminister war. Ein Mi-nister, der sich der Deutschen annahm, deutsche An-liegen vertrat, war nicht — österreichisch, so sagten e« ganz offen die Leute, di« auch heute noch das einst so treffliche Rezept, daß deutsch und öfter-reichisch sich ausschließen, anwenden möchten. Seit-dem sind zwei Jahre vergangen und jetzt erleben wir etwas anderes. Die Landsmannministerien wer-den nicht mehr besetzt, man verzichtet daraus. — die Tschechen sind so großmütig — einen nationalen Anwalt im Ministerrate, der in seiner Gänze doch wohl die Verkörperung des reinen Oesterreichertums darstellen sollte, zu haben, denn man will nationale Fachminister. Der ^anvelSminister und der Acker-bauminister sollen Tschechen sein, oder richtiger ge-sagt, zum Handelsminister soll ein Beamter ernannt werden, der sich mit dem vom Tschechenklub auSge-stellten Zeugnisse strammer nationaltschechischer Be-tätigung answeisen kann, und Ackerbauminister darf deln vermöchte. Auch das im wesentlichen kontinen-tale Klima wäre einer landwirschaftlich intensiveren Bodenausnützung in keiner Weise ungünstig; nur die Regenmenge dürste kaum genügen, hier aber könnten artesische Brunnen, wie sie die Franzosen in Algerien zahlreich mit Erfolg angewendet haben, viel helfen. Die heutige Landwirtschaft beschränkt sich auf den Anbau von Weizen, Gerste, Safran, Bohnen, Datteln, Oliven und Johannisbrot. Dieser Anbau erfolgt aber nur insoweit, daß eS für den eigenen Bedarf genügt, könnte aber um ein Vielfaches zu Exportzwecken gesteigert werden. Rinder, Pferd«, Kameele, Ziegen und Schafe, gleichfalls nur ftr den notwendigen Hausbedarf gezogen, gedeihen leidlich, obwohl wenig Sorgfalt auf die Züchtung guter Rassen gelegt wird. Dazu kommen als Bodenpro-dukte Salz, Schwesel und Natron, die in höchst primitiver Weisc gewonnen werden. Aus alledem ersieht man, daß Tripolitanien aus einer außeror-dentlich niedrigen Stuse steht, und daß die Italiener nicht unrecht haben, wenn sie behaupten, bedeutend mehr aus dem vernachlässigten Lande herausholen zu können, als es gegenwärtig unter dem türkischen Regime hergibt. Von einer Industrie ist kaum die Rede. Woll-und Baumwollwaren, Teppiche, Matten, Lederar-arbeiten und wohlriechende Essenzen werden, dnrch-wegS im Hau», oder Kleinbetrieb hergestellt. Dazu kommt noch an der Küste ein wenig Schwamm-sischerei. Der Handel ist daher auch ein recht un-entwickelter; handelt eS sich im Wesentlichen nur um Durchgangshandel nach dem Sudan, wohin Ta-bak, Bandeisen und Kolonialwaren eingeführt, und Straußfedern, Elfenbein, Halfa, Henna — früher nur ein Beamter werden, der sich Zeit seiner Lauf-bahn zwar nie um die richtige und rechtzeitiae Er-ledigung seiner Akten, dafür aber um so leohafter um den KomenSkyverein und dessen Schulen in Wien bekümmert hat. DaS ist die neueste tschechische Theorie für die Staatsverwaltung in — Oesterreich. Jetzt ist es wohl an der Zeit, daS Lied „O, du mein Oefter-reich I- als wahres Klagelied anzustimmen. Früher war es ein Verbrechen am StaatSgedanken, wenn ein Assistent sich deutsch bekannte, jetzt muß man tschechischnationaler Hosrat sein, um Minister wer-den zu können. Früher wurde ein Aspirant, der sich in einer deutschen AgitationSversammlung er-tappen ließ, angeschnauzt, daß er „dort als Oester-reicher nichts zu suchen" habe, jetzt wird ein Sek. tionSchef, der von Herrn Kramarsch zum Handels-minister vorgeschlagen ist, gefragt, ob er wirklich allen tschechischen Hetzvereinen in Wien als Mit-glied angehört. Ist der Herr Sektionschef imstande, diese Frage in recht gebrochenem Deutsch zu be-jähen, dann kann er am nächsten Tage seinen Na-men in der ersten Spalte der „Wiener Zeitung" lesen. O, du mein Oesterreich! Die erste Noseggerschule. Sonntag wurde in Hölldorf bei Pöltschach die vom Deutschen Schulverein errichtete erste Rosegger-schule der Alpenländer eröffnet. ES war ein Freuden-tag für Hölldorf und das ganze st mische Unterland, ein Ehrentag für Rosegger und dem Deutschen Schul-verein. Mit der Rofeggerstiftung konnte der Deutsche Schulverein die völkisch« Not der Deutschen von Hölldorf beheben und in freudiger Weise opferten auch HölldorsS Deutsche dem Baue — ei sei nur u. a. auf die 2000 Kronen-Spende der Gutsbesitzerin auch Sklaven — ausgeführt werden. Für den europäischen Handel kommen nur die Hafenorte Tri« poli« und Benghasi, und anch diese nur in ganz untergeordneter Bedeutung, in Betracht. Neben den beiden soeben genannten Hasenorten gibt eS kaum noch andere Städte von irgendwelcher Bedeutung, wenn nicht das im Innern des Landes gelegene Mursuk nennen wollte. Tripolis, als größter Ort des Landes, zählt rund 40.000 Einwohner, worunter sich 10.000 Juden und 5000 Europäer, fast die einzigen im ganzen Lande, be-finden. Heute noch kann man Tripolitanien als eines der unbekanntesten Gebiete NordafrikaS bezeichnen. Die maurische Bevölkerung in den Städten macht dem Europäer das Reisen ebenso schwer, wie die fanatischen Beduinen, Neger und Berber der Dör» ser'und der Oasen. In geistiger Berührung stehen diese halbwilden Menschenhorden mit der europäischen Kultur so gut wie gar nicht. Weit eher übt der Sudan einen geistigen Einfluß aus sie auS. Die Saharareiche Borku, und die Sudanländer Bornu und Wadai üben in zahllosen Karawanenzügen ihren Einfluß auf daS Denken und Fühlen der Bewohner FezzanS und TripolitanienS aus. Alles daS find Wahrnehmungen, die uns von zahlreichen ForfchungS» reisenden berichtet worden sind. Verwaltung und Militär dürften in Tripoli-tanien nicht gerade von sonderlich hervorragender Art sein. DaS in fünf SandfchakS eingeteilte Wi-lajet hat eine nur unzulängliche Besatzung, die als Division deS auch in Arabien stationierten 17. tür-kischen Armeekorps anzusehen ist. Jedenfalls aber ist es nicht ganz in daS Bereich der Fabel zu ver-weisen, wenn ernstzunehmende ForschungSreiser.de be- Seite 2 Deutsche Macht Nummer 85 Frau Suppanz verwiesen. Die schwerwiegende Be-. deutung dieser Schule war auch den Gegnern klar' mit allen Mitteln versuchten sie die Eltern vom Ein-schreiben ihrer Kinder abzuhalten, indem sie u. a. auch daS Gerücht aussprengten, daß die Eltern für jede« Kind 4 Kronen Einschreibegebühr entrichten müssen, was bei manchen Eltern mit mehreren Kindern bedeutend in die Wagschale sällt, natürlich aber voll« ständig unwahr ist. Trotz aller Hetzereien kamen aber die Eltern von 145 Kindern mit diesen zur Ein-schreibung — ein wahrhaft überraschender Erfolg! Leider ist die Schule gegenwärtig aus solchen Andrang nicht eingerichtet und es werden so manche Kinder zum gegenseitigen und allgemeinen Leidwesen abge-wiesen werden müssen. Noch in der Nacht vor der Eröffnung setzten national verhetzte Elemente ein« „nationale" Tat; nach 4 Uhr früh wurden die zum Aufziehen der deutschen Fahnen bestimmten Schnüre an den Fahiienmasten durchschnitten und auf einige Fahnenmasten windische Fahnen aufgezogen. Und am Eröffnungstage selbst predigte vormittags in der Kirche der slowenische Psarrer Cileuschek gegen die deutsche Schule, die er alS eine lutherische bezeichnete; das ist derselbe Psarrer Eilenschek, der vor noch nicht langer Zeit in einem Prozesse nationalen Charakters vom Marburger Kreisgerichte mit der Begründung freigesprochen wurde, daß ein katholischer Priester nicht lügen könne . . . Um halb 12 Uhr vormittags wurden die auS-wärtigen Gäste am Bahnhofe vom Bürgermeister Herrn Baumann und der Gemeindevertretung empfangen und mit Böllerschüssen begrüßt. Deutsche Fahnen grüßten im Orte, desgleichen kaiserliche und steirische, als die Gäste zur Schule marschierten. Dort ertönten die Klänge der Unterlandlerkapelle auS Marburg, welche nnter der Leitung des Herrn Ratzck dort Ausstellung genommen halte. Ein wunderschöner Bau bot sich den Blicken der Gäste; so heimlich und lieb mutet er an, alS ob er eine Art Villa darstellen wollte; nichts Schulkasernmäßiges — sonnige Freude scheint beim Entwerfen der Pläne und beim Bauen den Stift und die Kelle geführt zu haben. Schul-vereinshauptleitungSmitglied Architekt Herr Payer aus Wien und der Baumeister Herr Schmiedt aus Gonobitz können stolz sein aus diesen von außen und innen gleich schönen Bau. Von der Front leuchtet ostwärts in geschmackvollen Lettern der Name des HauseS: Rosegger-Schule. Weingirlanden schmiegten sich an Flächen und Linien. Vor zahlreichen einheimischen Zuhörern beg' üßte der Obmann des OrtsschulrateS und der Schul-Vereinsortsgruppe Herr Inspektor Zimmer die aus> wärtigen Festgäste, insbesondere den Obmann-Stell-Vertreter und steirischen Referenten des Deutschen Schulvereines Herrn Dr. Baum und das Haupt» leitungSmitglied Herrn Architekten Payer, fernerS richten, daß hier und da sich die Soldaten durch außerdienstliche Arbeiten ihren Lebensunterhalt ver-dienen müssen .... Tripolis ist eine Gründung der alten siziliani-schen Griechen, die die Nachbarstädte Oea, Sakra-tha und LeptiS als Tripolis — d. i. Dreistadt — bezeichneten. Später wurde das Land den Kar-thagern tributär. Nach Niederwerfung der Kar-thager durch di« Römer wurde die Regio Syrtica den Numidiersürsten überlassen. Erst im dritten nachchristlichen Jahrhundert bildete sich unter römi-scher Oberherrschast eine Provincia Tripolitana her-aus. Dann kam im siebenten Jahrhundert die In-vasion der Araber; Tripolis kam an Tunis und er-langte erst im 15. Jahrhundert feine politische Un-abhängigkeit. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts nahmen dann die Spanier von dem Lande Besitz; doch bereits ein halbes Jahrhundert später war es wieder in türkischen Händen. Nun wurde Tripolis ein Hauptsitz der Piraten im mittelländischen Meer. Erst Ende des 17. Jahrhunderts sah sich der Bai von Tripolis gezwungen, von den Franzosen einen teuren Frieden zu erkaufen; ein Ende fand die See-räuberei jedoch erst durch die endgiltige Eroberung Algeriens durch die Franzosen. Erst im Jahre 1835 setzten die Türken in Tripolis «hre Verwaltungsbeamten ein, die bis zum heutigen Tage in mehr oder weniger glücklicher Art ihren Posten ausfüllten. Wer Tunis, Kairo, Smyrna und Stambul kennt, darf sich von der Stadt Tripolis keine allzu vornehme, orientalische Vorstellung machen. Das negroide Element hat das arabische allzusehr über-wuchert, und der Sudan hat allzu erfolgreich seinen Kamvs gegen den Orient aufgenommen. Man ist in Tripolis mehr in „Afrika", als an einem an-deren Orte der nordafrikanischen Küste von Tanger die Gäste aus Marburg, Pragerhof, UnterpulSgau, Gonobitz, Oplotnitz, Rohitsch>Sauerbrunn, Heiligen Seist usw. und entbot allen Dank sür ihr Erscheinen und herzliches Willkommen. Hierauf wurden die Fest-gäste in die Schule geführt; in einem Klassenzimmer fand die Feier ihre Fortsetzung. Bürgermeister Herr Baumann begrüßte dort die Festgäste namens der Gemeindevertretung. Er sührte aus, daß die Gemeindev«rtretung von Hölldorf in ihrer Sitzung vom 20. Juli d. I. beschlossen hatte, in Würdigung der großen Verdienste, welche sich Herr Dr. Baum um das deutsche Schulwesen im Unterlande, insbesondere aber um die Errichtung einer deutschen Schule iu Hölldorf erworben hat, ihn zum Ehrenbürger von Hölldorf zu ernennen — der erste Ehrenbürger Hölldorfs überhaupt! (Stürmische Heilruse.) Sie. Herr Dr. Baum, fuhr der Redner fort, haben den gerechtesten Anspruch aus die höchste Auszeichnung, welche ein sreieS, deutsches Gemein» wesen vergeben kann und ich übergebe Ihnen hiemit die Ehrenbürgerurkunde in der Hoffnung, daß Sie noch viele Jahre alS unser steirischer Referent wir« ken werden. Ein dreifaches Heil dem ersten Ehren-bürger von Hölldorf I (Stürmische Heilrufe.) HauptleitungSmitglied Architekt Herr Payer schilderte die Freude, die er empfand, als er im Vorjahre von der Hauptleitung den Auftrag erhielt, die Rosegger-Schule zu errichten. Habe er dadurch doch die Intentionen des DichterS Rosegger zum Ausdruck bringen können. Redner müsse hiebet aus die ver-ständnisvolle Mitarbeit des Baumeisters Herrn Schmiedt aus Gonobitz verweisen; dieser arbeitete vor allem nicht im Hinblicke aus sein GefchäftSinte-reffe, sonder» aus Liebe zum deutschen Schulwesen; sonst wäre es nicht möglich gewesen, den Bau in so kurzer Zeit und so schön zu vollenden. Der Redner verwies weiter auf die Opserwilligkeit der Hölldorser und pries dann das neuerstandcne deutsche Bollwerk, daS neue deutsch« Kulturzentrum an der Südbahn zwischen Marburg und Laibach uud übergab dann die Schlüssel des Hause« Herrn Dr. Baum mit dem Wunsche, die Hölldörser mögen ihre Schule betreuen wie eine Mutter ihr Kind. Heil dem Deutschen Schulvereine! (Allseitige Heilruse.) Dr. Baum drückte hierauf der Gemeindevertre-tung den herzlichen Dank aus für die ihm bereitete ehrende Auszeichnung; diese Auszeichnung gelte aber der Sache und der Arbeit des Deutschen Schulver-eines und in diesem Sinne nehme er freudig die Ehrung an alS des Deutschen Schulvereines stein' scher Referent. Ein bedeutungsvolles Werk wird heute der Oeffentlichkeit übergeben; seine Bedeutung liegt nicht nur darin, daß mit ihm wieder ein deut-sches Kulturbollwerk dem Lande gegeben wurde, son-dern darin, daß sich an diese Schule ein hoher Name knüpft — denn die erste Schule der Alpenländer bis Alexandria; das muß sich der Besucher immer wieder in Erinnerung bringen. Die Stadt selbst ist schmutzig, winklig und schmal; kaum fünf Meter messen die breitesten Straßen. Die Häuser sind einstöckig und schmucklos nach stußen. Die Bazargassen sind überdacht und reich an türkischen Kaffeehäusern, in denen die Kunden den ganzen Tag über auf unappetitlichen Strohmatten hocken. Im großen und ganzen bietet die Stadt ein ziemlich einförmiges Bild. AuS der Ferne gesehen überrascht das blinkende Weiß und das Grün der Palmen das Auge des Beschauers. Aber eS ist auch hier wie mit allen Städten des Orients: man darf sie nicht in der Nähe sehen und riechen. Wenigstens verfliegt dann meist rasch jeg-licher Enthusiasmus, mag es auch noch so schmerzen und der Phantasie noch so wehe tun! . . . Dazu kommt ein etwaS hoheS, schwersälligeS Kastell, das wie auch nun sich bestätigt hat, ernstlichen Kanonen-schüssen gegenüber nicht stand halten konnte. Nun ist dieser verhältnismäßig öde, bisher so gut wie garnicht beachtete Ort der nordafrikanischen Küste mit einem Mal Gegenstand des allgemeinen Augenmerks geworden. Eine Brandfackel ist hier ins Lohen geraten, die furchtbare, unabsehbare Ver-Wüstungen anstiften kann. Man muß die Dinge wägen, wie sie sind. Schon lange hat Italien in diesem Teile NordasrikaS eine Kulturmisfion. wenn auch zu seinem eigenen Nutzen, ersüllt. Und man soll niemand Früchte streitig machen, die er selbst auSgesät. Darum heißt es für alle Fernstehenden' die Dinge, b'.e sich jetzt an der nordafrikanischen Küste anspinnen, mit Ruhe und Besonnenheit zu betrachten und sollte es sich selbst im Falle Tri-polis um die erste Brandfackel eines drohenden Welt-kriegeS handeln. ists, die den Namen des größten lebenden Dichters trägt! Stolz steht sein Name an der Front des Hauses und wie ein Rauschen auS den Wäld«rn t>eS steirischen Oberlandes klingtS heute herab zu uns. Dr. Baum, welcher Rosegger persönlich die Ein-ladung des Deutschen Schulvereines überbracht hatte, an dieser EröffnungSseie'.' teilzunehmen, verwies dann darauf, daß Rosegger aus Gesundheitsrücksichten nicht erscheinen konnte und verlaS folgendes Schreibe» Roseggers: „Liebe Volks- und HeimatSgenoffen! Mein Gesundheitszustand erlaubt eS mir nicht, an Eurem erhebende» Aeste teilzunehmen. Heil und Frieden Eurem neuen Schulhause aus deutscher Hei-matserde! Graz, 21. Oktober 1911. Peter Rosegger." Stürmische Heilruft auf Rosegger folgten der Verlesung tiefes Schreibens. Dr. Baum fuhr dann fort: Rosegger ist nicht nur unser Waldschulmeister. er ist nun auch Schul Baumeister geworden; mit seiner Zaubersormel schuf der Dichter reale Werte, mit denen wir nun deutsche Schulen bauen. Unser großer Poet dachte nicht nur an daS Bibelwort: »Lasset die Kleinen zu mir kommen" — er geht vielmehr selbst zu den Kindern und gab ihnen, was ihnen das Nötigste ist: Deutsche Schulen! Mit ehr-surchtSvollem Danke verneigen wir uns vor ihm und bringen ihm unsere dankerfüllten Grüße in deutscher Treue I Nur ein Gefühl deS Dankes be-feelt uns heuie alle: des Dankes an Rosegger und jenes an die wackere Schar der deutschen Hölldorser, ihre Gemeindevertretung und ihre Bürgermeister. Und wir danken dem hochverdienten Obmann deS OrtS» schulrates Herrn Inspektor Zimmer und dem Bau-meister Schmiedt. Der deutschen Gemeinde sei nun die Roseggerschule in ihre Hut gegeben; möge sie diese schützen und schirme», damit sie «och den späte-sten Geschlechtern Kunde gebe von unserem Rosegger und dem Deutschen Schulvereine l Heil Rosegger und der ersten Roseggerschule der Alpenländer! Clür-mische Heilruse solgteu den von wärmsten Gefühlen getragenen Worten des Schulvereinsreserenten. Oberlehrer Herr Schmuck übernahm hieraus nach einer Ansprache, in welcher er versvrach, sein ganzes Können dafür einzusetzen, daß die Jugend der Roseggerschule zu rechtschaffenen deutschen und tüchtigen Menschen erzogen werde, das Schulhaus. Es sprach noch als Vertreter der Ortsgruppe Pragerhof der Bezirkswanderredner Herr Hölbling, wo-mit die Feier in der Schule beendet war. An sie schloß sich die Besichtigung der schönen Räum«. Nachmittags fand im Hotel Baumann ein ge-meinfameS Festmahl unter zahlreicher Beteiligung statt. — Bürgermeister Baumann ergriff hiedei das Wort und drückte namens der Gemeindevertretung und der Deutschen von Hölldorf Heirn Dr. Baum als Gründer der Roseggerschule nochmals den innig-sten Dank aus mit der Bitt«. Dr. Baum möge auch fernerhin für Hölldorf eintreten. Mit einem drei-fachen Heil au- den SchulvereinSreferenten schloß der Redner seine Ansprache. Bürgermeister Albert Stiger von Windisch' Feistritz verdolmetschte die Freude der Windisch-Feistritzer über die Hölldorser Roseggerschule. Er verwies darauf, daß Roseggers Geist heute mitte« unter unS sei und daß auch ein ehemaliger Schul-kollege Roseggers, Herr St^ßgüttl, Mitglied der Bezirks- und Gemeindevertretung von Wiudisch-Feistritz, heute anwesend ist. Was wir im Unter-lande in völkischer Hinsicht erreicht haben und noch erreichen werden, daS verdanken wir dem Deutsche» Schulvereine und RoseggerS glücklich«» Jniliative. Die hervorragenden Wirkungen der deutschen Schult im Verlause weniger Jahre kann man in Windisch« Feistritz sreudig beobachten. Früher sprachen unsere eigenen deutschen Kinder infolge deS slowenischen Unterrichtes fast nur slowenisch; jetzt, seit wir durch den Deutschen Schulverein die deutsch« Schule er-hielten, ists ganz anders geworden: Die deutsch» Kinder sprecht« nunmehr deutsch in Mndisch-Feistrttz! Redner verwies auf das innige völkische Zusammen-wirke» der Windisch-Feistritzer und Hölldorser un» gedachte dann des Dr. Baum, der das Füllhorn der Gaben des Deutschen Schulvereines überS Land ergieße. WaS er sür uns tut, findet seine Grenz« nur am Unmöglichen. Redner erhebe sein Glas auf das Wohl deS Dr. Baum, dem wir mitverdanke», daß wir Deutsche im Unterlande noch existier«» sönnen. Möge nnser deutsches Schulwesen blühe« und gedeihen! i Stürmischer Beifall.) Herr Straßgüttl schilderte seine VolkSschul-kameradschaft mit Rosegger unter dem Schulmeister Schein in Kindberg (später erst ging Peter Rosegzer nach Krieglach in die Schule) und schloß: Rosegger, Nummcr 85 Kjemsche Wach« Seite S das grüne Land. daS Steirerland, das Land Rosegger? Hoch und Heil! LandtagSabgeordneter Neger überbrachte die Grüße der Stadt Marburg und pries Dr. Baum als den Organisator des deutschen Schulwesens in den bedrängten Orten des Unterlandes. Wie die Schule in Zierberg, so verdanken so viele andere seiner Tatkraft ihr Entstehen — sie bilden die Ver dienste Dr. BaumS Und deshalb ist daS ganze Deutschtum des Unterlandes Dr. Baum zu hohem Dank verpflichtet. Redner verwies insbesondere auf die deutschen Schulen in Brunndors, Windisch-Feistritz usw. und drückte die Hoffnung aus. daß wir Dr. Baum niemals verlieren werden und daß die Roseggerstiftung und stetig vermehrt werde. Im Parlamente wurden wir Deutsche leider zurückge-drängt — die Schutzarbeit deS Deutschen Schulver-eines muß unS schirmen. Wo solche Arbeit geleistet wird, wie hier vom Deutschen Schulvereine und sei-nem steirischen Referenten, da erblüht uns die Hoff-nung, daß es unserem Nachwuchs einst besser gehen wird als uns. Redner erhebe sein Gla« auf den SchulvereinSreferenten Dr. Baum. (Stürmische Heil-rufe) Dr. WieSthaler, Obmann der BezhkSvertretung Windisch-Feiftritz, verwies auf den falschen Kamps-rus unserer Gegner: Na«a zemlja! (Unsere Erde!) Zm 7. Jahrhunderte wurden die Sloivenen durch die Bölkerwanderungswoge von der Wolga hieher-getrieben, sie wurden dann von den Avaren unter-jocht und waren Karl dem Großen tributpflichtig. Und als die Ostmark gegründet wurde, da wurden die Slowenen wieder von deutschen Geschlechtern regiert. Wann also war diesei Land nasa zemlja? Niemals! Unsere Erde ists und unser soll sie bleiben durch unsere deutschen Schutzvereine sür alle Zeiten! (Stürmischer Beifall.) Dr. Baum erwiderte auf die vorhergegangenen Ansprachen und dankte herzlich für die reiche Aner> lennung, die ihm beweise, daß er sich auf dem rech-ten Wege befinde. Er besprach die Arbeiten des Schulvereines, der jetzt alle deutschen Sprachinseln im Unterlande geschützt und mit deutschen Schulen versehen hat. Nun aber harrt uns noch unserer Aufgabe zweiter und schönerer Teil: Das Teutsch-lum in den Orten außerhalb der Städte und Märkte zu sichern. Redner führte Schule um Schule an, die bereit« gegründet wuiden, und verwies darauf, daß der Deutsche Schulver«» mit einer einzigen Ausnahme in früheren Zeile«, die noch eine Kinder-krankheit darstellte, mit seiuen Arbeiten noch nie einen Mißgriff machte, und e« ist gelungen, un-verhältnismäßig viel SchulvereinSgelder nach der schönen Steiermark zu bringen, sowohl aus den lamenden ordentlichen JahreSeinuahmen deS Ber» eines, als auch der Roseggerstiftung. Bevor noch die Windisch - Feistritzer Schule gebaut war, vor süiis oder sechs Zähren, kamen schon die Hölldorser, so fuhr Dr. Baum fort, mit ihrem Schulanliegen zum Redner. Es hätte aber nicht erfüllt werden llnnen ohne die Roseggerstiftung. Darum freuen wir uns alle aus tiefstem Herzen darüber, daß wir einen solchen deutschen Mann besitzen, daß wir einen Rosegger haben I Ihm gebührt gar hoher Dank uud ihm gebühren alle Ehren! Redner erhebe sein Glas auf daS echtdeutfche Gemeinwesen, dessen Gäste air heute sind. Möge es mit deutscher Zähigkeit und lreue seine deutsche Schule, die e^ste Rosegger-Schule, hegen und pflegen als sein Kleinod. Die Gemeinde Hölldorf und ihr Bürgermeister leben hoch! (Lang-iichaltender stürmischer Beifall folgte den Worten des RednerS.) Räch Dr. Baum sprachen noch mehrere Redner, deren Ausführungen wir mit Rücksicht aus den Raum nicht wiedergeben können. Es sprachen u. a. nochmals Bürgermeister Stiger auf den verdienstvollen In-speklor Zimmer, serners Dr. Lederer aus Gonobitz. Oberlehrer Schmuck, Bahnarzt Dr. Novosad, Bau-»eister Schmiedt (Gonobitz), Dr. Mühleifen (Wind.-Feiftritz), Buchhalter Jurlche (namen« der Ortsgruppe auf die Gäste) u a. Schwer nur trennten sich die auswärtigen Festgäste von den lieben und wackeren Hilldorsern, Die ungarische Krise. Der ungarische Ministerpräsident Gras Ahnen ist am letzten Sonntag beim Kaiser in Audienz er-schienen, um den Monarchen über den Erfolg der Amühungen zu unterrichten, die in den letzten Tagen im Interesse der Wiederherstellung geord-oeter Verhältnisse »m ungarischen Abgeordnetenhause gemacht worden sind. Der „Wiener deutschen Korre-spondenz" gehen hierüber folgende Mitteilungen zu: Trotzdem die Parteien, die von recht« und links im ungarischen Abgeordnetenhaus? gegenwärtig einander bekämpfen, erklären, die« nur ihrer Prin-zipien halber zu tun, unterliegt es keinem Zweifel, daß die Machtsrage dabei eine große Rolle spielt und in letzter Linie es sich doch nur darum han-delt, die Opposition beziehungsweise einzelne ihrer Gruppen wieder den Zugang zur Regierung zu ver-schaffen. Auch in der letzten Audienz, des ungarischen Ministerpräsidenten dürste eS sich noch nicht um einen genau präzisierten Entwirrungsplan gehandelt haben, sondern lediglich um die kaiserliche Ermächtigung dasür, daß die Verhandlungen mit den oppo-sitionellen Parteien nunmehr in osfizieller Form und in einer bestimmten Richtung geführt werden. Gc-genstand dieser Verhandlungen wird sein, eine Modifizierung der Wehrreformvorlagen beziehungS-weise ihre Reduktion aus die Erhöhung des Re-krutenkoutingentS unter Aufrechterhaltung der drei-jährigen Dienstzeit bei regulärer Beurlaubung der ausgebildeten Mennschasten nach dem zweiten Dienst-jähre und Verschiebung der großen Wehrresorm bis nach Erledigung der Wahlreformfrage. Zu diesem Zwecke soll die Wehrresormdebatte unterbrochen werden, um einerseits Zeit für die Modifizierung der Vorlagen zu gewinnen, anderseits aber um da« Budget zu erledigen. Ueber die grundliegenden Prin-zipien der Wahlresorm wird erst zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden, bei welchem Anlasse auch der Inhalt einer definitiven GcschästSordnungS-reform festgestellt werden wird. So sehr ihr die 1843 er Partei noch unter dem Regime TiSzaS widerstrebte, so bereit sind sie, jetzt in dieser An-gelegenheit mitzuwirken, sobald sie mit der Wahl-resorm verknüpst wird, weil von letzterer unter allen Umständen eine Vermehrung der Zahl der nichtmagyarischen Abgeordneten zu erwarten ist und der Möglichkeit ihrer Obstruktion durch diese Ver-schärsung der Geschäftsordnung von vorneherein vor-gebeugt werden soll. Politische Rundschau. Reichsratswahl in Graz. Für das Grazer Mandat des ReichSratSabgeoid-netei. Wastian wurde DienStag der gemeinsame Kandidat der deutschen Wahlausschüsse, Gewerbeschulprofes-sor Franz Htld, ein tm völkischen Leben hochverdienter und reicherfahrener Mann von untadeliger freiheitlicher und radikaler Gesinnung, gewühlt. Von 9135 Stim men wurden nur 3268 abgegeben, eine Wahlbeteiligung, welche der politischen GestnnungStüchligkeit der Deutschen von Graz zweifellos kein gutes Zeugnis ausstellt. Professor Franz Held erhielt 1918 Stim men, der Sozialdemokrat Aukobsky 1101 Stimmen, auf Dr. Weidenhoffer entfielen 119, auf Dr. Gargitter ■37 und auf Tschiggerl 80 Stimmen. Der Alldeutsche Verband gegen die Schönerianer. Den deulfchradikalen Blättern wird au« Hain-bürg berichtet: Hier ist von einer dem Alldeutschen Verbände und den österreichischen Deutschradikalen nahestehenden Seite eine Aktion gegen den Besuch Schönerer« in Friedrichsruh eingeleitet worden. Schönerer beabsichtigt, wie seit einer Reihe von Jahren, auch Heuer wieder am Toten Sonntag am Grabe Bismarcks zu erscheinen. Der Witwe Bis-marcks ist über daS zwischen den Schönerianern und den Sozialdcmokraten anläßlich der letzten Reich«, ratswahlen abgeschlossene Wahlbündnis berichtet worden, sie lehnte jedoch den Vorschlag, Schönerer den Zutritt zum Mausoleum zu untersagen, ab. Die Fürstin erklärte. Schönerer nicht zu kennen und sich sür seine Politik niemals interessiert zu haben. Wenn er mit der Sozialdemokratie, der größten Feindin BiSmarck'scher Grundsätze und Bismarck' schen Wesen«, gemeinsame Sache mache, so müsse er selbst zu ermessen wissen, ob seine Huldigung am Grabe de« Altreichskanzlers dem selbstverständlichen politischen Takte entspreche. Wie man weiter er-sährt, wird der bisher übliche Empfang Schönerer« durch einen fürstlichen Beamten von Friedrichsruh diesmal unterbleiben. Aus Stadt und Land. Ernennung. Der Leiter de« Handelsmini« sterlum« hat den Obervostkontrollor Hugo Leeb in Wien zum PostamISdirektor ernannt. Ernennung im Postverkehrsdienst. Die Post- und Telegraphendirektion hat den An-Wärter Franz Mlinaric zum Postoffizianten ver 2. Dienstaltersklasse sür Pragerhos ernannt. Ernennungen im Postverkehrsdienste. Die Post- und Telegraphtndirektion hat ernannt Die Anwärter: Friedrich Martinz zum Postosfizianten der 1. Dienstaltersklasse in Brück a. d. M. 2, Gustav Pachernigg zum Postosfizianten der 1. Dienst-alterSklasse sür Köslach, Franz Fludernik zum Post-offizianten der 2. Dienstaltersklasse für Steinbrück, und die Anwärterinnen Antvnie Lichtenegger zur Postossiziantin der 2. Dienstaltersklasse für Siezen und Helene Aplenz zur Postossiziantin der 1. Dienst-alterSklasse sür Schladming. Vom Landesschulrat Der steiermärkische Landesschulrat hat die Lehrerin an der Mädchen-Volksschule in Windischfeistritz Fräulein Ludmilla Schreiner zur definitiven Oberlehrern an der vier-Massigen Mädchenvolksschule in St. Georgen a. d. Südbahn ernannt. FremdenoerKehrstag in Eilli. Der Landesverband sür Fremdenverkehr in Steiermark teilt mit. daß die sür den 29. Oktober in Eilli ein-berufene FremdenverlehrStagung nicht im Hotel Mohr, sondern im Zeicheusaal der LandeSbürger-schule abgehalten werden wird. Die bereits bekannt-gegebene Tagesordnung bleibt unverändert. Dankeskundgebung. Die Stadtgemeinde Pettau hat der Grazer Handel«- und Gewerbe-kammer, sowie dem Reichsratsabgeordnetcn Richard Marckhl wegen ihre« Eintreten« in der Likabahn« frag« den Dank ausgesprochen. Ackerbauschule in St. Georgen a. d. Südbahn. DaS Ministerium für öffentliche Ar-beiten hat dem steiermärkischen LandeSauSschusse die Bewilligung erteilt, zum Bau, beziehungsweise zur Einrichtung der Ackerbauschule in St. Georgen a. d. Südbahn den voranschlagSgemäßen Kredit im Betrage von 429.000 Kronen au« Landesmitteln in die ordentliche Gebarung einzustellen. Wir fragen nur. mit welchem Rechte ein solcher Kredit in die „ordentliche Gebarung" aufgenommen werden kann. Für zwanzig ad hoc präparierte windische Bauern-buben wird eine halbe Million Kronen auSgewor» sen, während Hunderte von Lehrersamilien hungern müssen, da ihnen da« Land mangels einer ordent» lichtn Gebarung ein sür die notwendigsten Lebens-bedürfnisse ausreichendes Einkommen nicht bieten kann. Bahnverbindung Heilenstein— Laibach.. Unter Führung slowenischklerikaler Abgeordneter er» schien vorigen Dienstag beim Leiter des Eisenbahn-Ministerium« Sektiousches von Röll eine Abordnung, bestehend au« den Abgeordneten de« Krainer Land-tageS Freih. Apsaltrer v. Apsaltrern, Freih. von Born und dem Gerenten der Stadtgemeinde Stein. Der Sprecher der Abordnung Freih. v. Apsaltrern überreichte dem Leiter des Eisenbahnministeriums eine Denkschrift, in der von den interessierten Ge-meinden die Bitte dargelegt wunde, daß in den neu-einzubringenden Lokalbahngesetzentwurf auch der Bau der Eisenbahnstrecke Heilenstein—Stein in Kram ausgenommen werde. SektionSches v. Röll anerkannte in seiner Erwiderung die Wichtigkeit einer Eisen-bahnverbindung von Heilenstein und Laibach und stellte der Abordnung in Aussicht, daß da« im frü-heren Gesetzentwürfe enthaltene Projett Heilenstein— Franz auch im neuen Lokalbahngesetzentwurfe aus-genommen wird. Was die Verlängerung dieser geplanten Bahnstrecke anbelangt, meinte SektionSchef v. Röll, es seien hier zwei Varianten de« Projek-tes, und zwar die eine Franz—Stein, die zweite Franz—Domschale. Welche von den zwei Varianten zum Ausbau gelangen sollte, darüber sei bis jetzt kein Beschluß gefaßt worden. Die österreichischen Städte und die Teuerung. Der in Wien abgehaltene 8. Oester« reichifche Städtetag ha» folgendes wirtschaftliche Re-formprogramm aufgestellt: 1. Hebung der Landwirt-schast in jedem Belange, Förderung der Bildung von Organisationen der landwirtschaftlichen Kreise be-Hufs Erleichterung des Betriebes und Absatzes (ins-besondere bezüglich der Vieh- und Milchverwertung). 2. Schaffung eine? staatlichen Besitze« an Sohlen-und Petroleumgruben in solchem Ausmaße, daß ihm aus die Bildung der Preise ein Einfluß zusteht, weiters Einleitung der Monopolisierung de« Kohlen-bergbaues und der Petroleumgewinnung und Resor-mierung deS Berggesetzes. 3. Bekämpfung der Ueber- ©ehe 4 griffe der Kartelle durch Erlassung eineS Kartell« gesetzes und zeitweise Suspension der Zölle. 5. Beseitigung der Hochschutzzölle sür Agrarprodukte. 6. Zulassung und Förderung der Einfuhr — insbesondere von Fleisch — aus dem Ausland in jenen Fäl-len, in denen die heimische Produktion dem Bedarf nicht genügen kann und auf erwiesene Tatsachen gegründete sanitäts- und veterinärpolizeiliche Beden-ken nicht vorliegen. 7. Regelung der Milchkontrolle. 8. Ermäßigung der Eisenbahntarife für Lebensmittel (Milchporto). Regelung deS Eisenbahnverkehres unter Beistellung genügender und geeigneter TranS portmittel. Evangelische Gemeinde. Am SamStag abends um »! Uhr Versammlung des deutschevange-lischen Mädchenbundes in Cilli. Herr Psarrer May wird einen Bortrag halten über den Lutherkeller in Lichtenwald. Eillter Männergesangverein Die nächste Probe findet Donnerstag den 26. d. statt. Vollzähliges Erscheinen ist unbedingt notwendige wenn die Liedertafel am 11. November stattfinden soll. Bürgerliche Schützengefellschaft. Sams-tag den 28. Oktober findet um 8 Uhr abends im Turmzimmer des Deutschen Hauses die diesjährige Jahreshauptversammlung statt. Nachdem sehr wich-tige Angelegenheiten zu beschließen und die Neu-Wahlen des Ausschusses vorzunehmen sind, werden die Mitglieder ersucht, pünktlich und vollzählig zu erscheinen. Eillier Geselligkeitsverein. Die ordent-liche Hauptversammlung für daS Jahr 1911/1912 findet am 4. November 1911, abends •/,9 Uhr, im Turmzimmer deS Deutschen Hauses statt. Die Ein-ladungen an die Mitglieder werden in den nächsten Tagen ausgeschickt. Die Mitglieder werden ersucht, zur Hauptversammlung möglichst zahlreich zu er-scheinen, da wichtige Vereinsangelegenheiten im Rah-men der Tagesordnung erledigt werden müssen. Mufikverein Eilli. (Erstes Symphv« n i e k o n z e r t.) Sonntag den 5. November ver' anstaltet der Mufikverein Eilli sein erste? dieSjäHri-ge» Symphoniekonzert. Hur Aufführung gelangen: Beethoven VIl. Symphonie in A-dur; Jean Sibe-liuS: Valfe triste; I. LouiS Nikode: Symphonische Suite in H-moll. Sämtliche Werke werden in Eilli zum erstenmale aufgeführt. Der Vereinsleitung ist eS gelungen, für daS Konzert sich der Mitwirkung des Herrn Kapellmeisters Theodor Christoph aus Laibach zu sichern, welcher den Vortrag des großen Violinsolos in der symphonischen Suite von Nicode übernommen hat. Vom Theater. Als erste Klassikervorstellung wird am Freitag Altmeister Goethes unsterbliches Werk „Jphigenie" gegeben. Es soll damit nament-lich auch der studierenden Jugend Gelegenheit ge-geben werden, eineS der tiefsten Erzeugnisse der Weltliteratur auf der Bühne kennen zu lernen. Die Titelrolle deS Stückes, das von Herrn Direktor Dr. Phil. SchliSmann-Brandt sorgfältig einstudiert wurde, spielt Fräulein Herma van Rhayn, den OresteS Herr Dumay, PyladeS Herr Bürger, ThoaS Herr Eghardt, OrkaS Herr Diehl. Der ehemalige Abgeordnete Dr. Vosnjak gestorben. In Windisch-Feiftritz starb der ehemalige ReichSratS- und steirische Land-tagiabgeordnete Dr. Josef BoSnjak. Dr. Vosnjak war seinerzeit der Führer der Slowenen im stein-schen Landtage und spielte in dem ehemaligen Hohen-wartklub eine führend« Rolle. Dr. Vosnjak war diejenige politische Persönlichkeit, welche die Eillier Gymnasialfrage aufrollte und von der damaligen Regierung die Zusage zur späteren Errichtung eines slowenischen Gymnasiums in Cilli erhielt. Vernünftige Eltern erkennt man am besten in der Auswahl der für die Kinder bestimm-ten Geschenke. Eine Gabe, die jedem Schüler gewiß herzliche Freude macht, ist ein vom Mährischen Lehrerverein und vom Deutschen Schulverein heraus« gegebenes 80 Seiten starkes Büchlein, Jahrbüchlein genannt, welches auch das Kalendarium vom September 1911 bis Ende Dezember 1912 enthält. Der Inhalt (Bilder, Zeichnungen, Spiele, kleine Ge-schichten. Belehrendes) ist mit größter Sorgsall ge-wählt und dem kindlichen Verständnisse angepaßt. DaS Büchlein ist so prächtig, daß Junge und Alte ihre helle Freude daran haben. Und daS Aller-erfreulichste ist der Preis. 20 Heller kostet es nur. So verstehen wir also, daß seit Beginn des Herbst-semesters durch den Deutschen Schulverein (Wien 6, Magdalenenstraße 6) allein bereits über 60.000 Stück abgesetzt wurden. Alpenftädte. Es ist eine auffallende und höchst erfreuliche Erscheinung, daß in jüngster Zeit die Arbeit der Schutzvereine auch in den Alpen- ländern ausgezeichnete Fortschritte macht und die Hilfeleistung für die Volksgenossen der Sprachen-grenze auch in jenen Gemeinden eingeleitet wird, welche von der nationalen Gefahr nicht unmittelbar betroffen sind. DaS gute Beispiel geht naturgemäß von den größeren Städten aus und die Landes-Hauptstädte Graz, Klagensnrt, Salzburg haben auf ausgezeichnete Erfolge in der Schutzarbeit zu ver-weisen. Im letzten Ausweise deS Deutschen Schulvereines ist ein Festertrag der Ortsgruppe des Grazer Vororte» Ruckerlberg in der Höhe von 1480 50 Kronen und ein Festertrag der Männer-ortSgruppe Salzburg von 1615 Kronen anSgewie-sen. Zugleich hat die MännerortSgruppe Salzburg auch 1000 Kronen als Ertrag der Sammeltürme an den Deutschen Schulverein abgeführt. — So erfährt die deutsche Gemeinbürgschast im Rahmen deS Deutschen Schulvereines ihre tägliche Erneuerung zur ehrlichen Freude aller, die wollen, daß unser Volk einig und dadurch stark und unüberwindlich werde. Diebstähle am Ursulamarkte. Wie all-jährlich so wurden auch heuer beim Ursulamartte am 21. d. M. einige Diebstähle verübt, nur war ihre Zahl gegenüber dem Vorjahre bedeutend ge-ringer. Ein stellenloser Kellner, der 26jährige Karl Lubej ließ einen neben dem Stande aufbewahrten Ueberzieher des Krämers Johann Pail auS Graz mit sich gehen. Als Pail den Abgang seines Ueber« zieherS bemerkte, erstattete er einem Wachmann? die Anzeige. Dieser forschte sogleich bei den Trödlern nach und erfuhr beim Trödler Kronovschek, daß so« eben ein junger Mann einen Ueberzieher verkaufen wollte. Nicht weit vom Geschäfte entfernt traf der Wachmann den Kellner Karl Lubej, der de» Ueber« zieher umgehängt hatte. Da Lubej bereits mehrmals wegen DiebstahleS abgestraft ist, schöpfte der Wach« mann sofort Verdacht und führte ihn zum bestohle« nen Krämer, der den Ueberzieher alS sein Eigentum erkannte. Karl Lubej, der ein Gewohnheitsdieb ist, wurde dem Kreisgerichte Eilli überstellt. — WeiterS wurde einer Frau, die bei einem Krämer einige Gegenstände einkaufte, ihre Brieftasche, die sie in Vergessenheit liegen ließ, von einem unbekannten Täter entwendet. — Der Markt wies im Gegen-satze zu anderen Jahren, Heuer einen geringen Be« such aus, da wegen der Maul« und Klauenseuche ein Viemarkt nicht stattfand. Aus diesem Grunde dürften auch die „professionellen Marktdiebe' den Besuch dieses Marktes verschmäht haben. Schlecht belohnte Gutherzigkeit. Am Montag nachmittag erstattete der 26 jahrige Uhr« machergehilf« Karl Jdem auS Preußen bei der städtischen Sicherhcilswache die Anzeige, daß er von zwei unbekannten HandwerkSburschen destohlen worden sei. Mit diesen beiden Burschen traf er auf dem Wege von Tüffer gegen Cilli in der Nähe deS „JungsernsprungeS' zusammen und zahlte ihnen auS Mitleid, da er ihnen ansah, daß sie hungrig seien, in der dort befindlichen Greislerei Brot und Schnaps. Er ging dann mit ihnen zusammen weiter und in der Nähe des Grenadiersteges ließen sie sich auf dem Rasen nieder. Er schlief dann ein und bemerkte nach feinem Erwachen, daß er von feinen „erst vor kurzem gewonnenen Reisegefährten" verlassen sei. Zugleich bemerkte er aber auch den Abgang seiner Brieftasche mit 13 Kronen und seines Federmessers. Nachdem er vergebens nach den Burschen gesucht hatte, erstattete er die Anzeige und gab eine sehr ge-naue Personsbeschreibung, er erzählte auch, daß die beiden in Tüffer die Vcrpflegsstation besucht hatten und nach Eilli wanderten. Tatsächlich kamen gegen Abend zwei Handwerksburschen aus die VerpflegS-station, auf die die Personsbeschreibung paßte, näm-lich der 19jährige Hilssarbciter An'.on Kanka, zu-ständig nach Niemes in Böhmen, und der 20 jährige Hilfsarbeiter AloiS Sedlacek, zuständig nach Vteno. Bezirk Juugbunzlau in Böhmen. Diese beiden wur-den einem Verhöre unterzogen. Sie leugneten jedoch auf das hartnäckigste deu Diebstahl, obwohl der Be-stohlene, Karl Jdem, in den beiden seine Begleiter erkannte und bei Kanka daS Federmesser vorgefunden wurde. Ueber ihren Geldbesitz befragt, gaben sie an, daß dieser von ihrem Verdienste noch herrühre. Sie behaupteten, den Jdem überhaupt uoch nie ge-sehen zu haben. Da jedoch Verdachtsmomente gegen sie vorlagen, wurden sie dem Gerichte eingeliefert nnd jetzt erst gestanden sie den Diebstahl ein. Marburger Schützenverein. Sonntag den 22. d. sand das Schlußschießen statt, an welcher sich auch Schützen der Eillier bürgerlichen Schützen« gesellschast beteiligten. Beste erhielten die Herren Emanuel Hoppe (zwei), Friedrich Jakowitsch und Fritz Jakowitsch. Nr.NÄa 85 Liedertafel in Schönstein. Sonntag den 29. Oktober findet im Saale des Deutschen Hauses zu Schönstein die Herbst-Liedertasel des Männer-gesangvereineS „Liederkranz" in Schönstein und deS Männergesangvereines Wöllan unter gütiger Mit-Wirkung der Frau Lilli Prachner, Oberlehrersgattm in Schönstein, und des Herrn Fritz Schweyer aus Cilli mit folgender BortragSordnung statt: 1. Ge-samtchor: „Heil dir, du Eisenmark", Männerchor von Rudolf Wagner. 2. Klaviervorträge der Frau Lilli Prachner: a) „Arabeske" von Lefchetitzky, d) „Frühlingsrauschen" von A. Sinding. 3. Männer-gesangverein „Liederkranz", Schönstein: „Trautlieb-chen', Männerchor von Franz Blümel. 4. Gesang-vorträge des Herrn Fritz Schweyer. 5. Männer« gesangverein Wöllan: „Sonntag ist'S", Männerchor von Simon Breu. 6. Flügelhornvortrag deS Herrn Sepp Prachner, Mitglied des Männergesangvereines „Liederkranz", Schönstein. 7. Männergesangverein Wöllan: „Heimkehr", Männerchor mit Tenor- und Baritonsolo von G. Kratz. — Tenorsolo: Herr Franz Kuranda. Baritonsolo: Herr Franz Rednak. 8. Gesangvorträge deS Herrn Fritz Schweyer. 9. Männergesangverein „Liederkranz", Schönstein: „Am Wörlhersee", Walzer-Jdylle sür Männerchor mit Klavierbegleitung von Thomas Koschat. Am Klavier: VereinSmitglied Herr Rudolf Hübner. 10. Gesamt-chor: „Oesterreichs Eiche", Männervollgesang von U. Fichtner. Deutsche Hauptstellen - Vermittlung Oesterreichs in Wien 7, Kandlgafse 22, vermit-telt unentgeltlich Stellen jeder Art von Deuischen sür Deutsche. Die privatangestellten und die Teue-rung. Von der Leitung deS Deutschnationalen HandlungSgehilsenverbandeS in Wien erhalten wir folgende Zuschrift: In einer an die gesamte TageS« presse versandten Nachricht wird mitgeteilt, daß die „sührenden Reichsvereinigungen" der Angestellten und Privatbeamten aller Gruppen eine ReichSkon« serenz einberufen werden, um gegen die Teuerung zu protestieren. Anmeldungen dazu sollen an die GeschästSstelle des Sozialdemokratischen Handlnngs-gehilsenverbandes gerichtet werden. Diese Veran-staltung, sür die unter einer neutralen Flagge Re« klame gemacht wird, ist eine vermummte Propa-ganda für die sozialdemokratischen TeuerungSanträge. da die Veranstalter sich lediglich aus den sozialde-mokratischen Angestelltenverbänden zusammensetzen. Die auf deutschbürgerlicher Grundlage stehenden Privatangestelltenverbände müssen es ganz entschieden ablehnen, mit diesen sogenannten „sührenden" Ange-stelltenverbänden in einen Topf geworfen zu werden. ES soll selbstverständlich den Sozialdemokraten im Privatangestelltenlager unbenommen bleiben, gegen die Teuerung zu protestieren. Aber ihre Verbände sollen daS offen und ehrlich unter Entfaltung der roten Parteifahne tun, denn sonst gewinnt die Ver-anstaltung den Anschein, alS ob wieder einmal darauf ausgegangen würde, daß eine VolkSnot dazu benützt wird, um Parteigimpelfang zu betreiben. Aus Eifersucht «m 15. d zechten bis tief in die Nacht hinein in einem Basthaus« in Forstwatd mehrere Bauernburschen; unter diesen befanden sich auch Johann Dobersek und Johann Gabersek, sowie Franz Breznik mit seiner Geliebten. AlS nach Mitter-nacht Franz Breznik mit seiner Geliebten sich aus den Heimweg machte, hetzte Martin Belensek den Dobersek und Gabersek auf, den Breznik durchzuprügeln. Die beiden waren dazu gleich bereit und mit einem Ochsen-ziemer und einer Zaunlatte bewaffnet, gingen ste dem Bre'mik nach. Nachdem sie ihn erreicht hatten, hieb ein jeder mit seiner Waffe auf Breznik lo«, so daß dieser zu Boden fiel. Er raffte sich jedoch noch auf und entriß dem Dobersek den Ochsenziemer, worauf die bei den Angreift? ihr Heil in der Flucht suchten. Bieznik, der einige leichte Verletzungen erlitten, erstattete die Anzeige. Der Ochsenziemer wär mit einer großen Blei-kugel versehen. Feindliche Brüder. Der Besitzerssohn Johann Poklaz zechte am 19. d. bis tief in die Nacht in einem Wirtshanse zu Resno, Bezirk Franz. AlS er dann nach Hause kam, begann er mit seinem Bruder Georg einen S:reit, in dessen Verlauf er ein großes Küchenmesser ergriff und damit seinem Bruder einen Stich in die Brust versetzte, der die Lunge verletzte. Ein Blutstrahl schoß aus der Brust deS Bruders und dieser stürzte zusammen. Sqsort mußte, um den Tod des levenSgesährlich Verletzten hintanzuhalten, um den Arzt geschickt werden, der auch rasch herbeeilte und dem mit dem Tode Ringenden, so gut eS ging, half. Unterdessen, floh der rohe Bruder, wurde jedoch noch in der Nacht fest« genommen und dem Bezirksgerichte Franz einge« liefert. Nummer 85 Deutsche Wacht Seite b Verbandsverfammlung der Fleischer von Steiermark Am Sonntag den 22. d. wurde im städtischen Rathause zu Leoben unter großer Beteiligung die Verbandsversammlung der Fleischer von Steiermark abgehalten. Der Ver-iaiidSvbmann Gustav Klauß begrüßte die erschienenen Vertreter und Mitglieder der einzelnen Genossen-fchaften, wie auch den Landtagsabgeordneten Zeidler. Bürgermeister Dr. Grübler, Handelskammerrat Kricger, Handwerkerrat Erwin Putzkar, Genossen-schusisinstruktor Statthaltereisekretär Dr. Hornung, Graz, den Direktor des Steiermärkischen Gewerbe-sörderungsinstitutes u. a. Als Vertreter der Cillier Fleischer • Genossenschaft waren die Herren Joses Rebeuschegg und Ludwig Junger entsandt worden. Ueber die beabsichtigte Erklärung des Fleischerge ««rbcs als freies Gewerbe ergriff Genossenschasls-Vorsteher Renner -.Graz) das Wort und wurden seine glänzenden Ausführungen von allen Anwesen-tcn mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, miaus eine Resolution gegen diese zu erwartende Verfügung einstimmige Annahme fand. Herr Polegeg (SJaiburg) referierte über die Uebclstände bei der Lieh und Fleischbeschau und wurde i» einer ein-stimmig angenommenen Resolution ein Reichs-Bieh-beschaugesetz gefordert. Sehr trefflich waren die Zllisuhrungen des Fleischers und Gemeinderates Schüiky (Graz), welcher durch die Ausführungen in kr Sreuerfrage daS größte Interesse der Versam-»elten erweckte. Den Vertretern der Genossenschaft iilll gelang eS durch die Aniragstellung deS Herrn Lchütky, daß die nächste Verbandsverfammlung in Lilli abgehalten wird. Die Neuwahlen für den Aus-ichuß hatten folgendes Ergebnis: Renner, Klaus, öchütky, Windecker, Banholter, Schlagholz, Wein-Handel, Möslacher (Graz), Rebeuschcgg (Eilli), Ziovowi (Brück), Hammerschmied (Judenburg), ltniely (Leibnitz), Polegeg lMarburg). Mit dem Wunsche aus ein fröhliches Wiedersehen beim näch-ßn> Verbandstage in der lieblich.n Sannstadt Eilli schloß der Vorsitzende mit DankeSworten die fo schin verlaufene Versammlung. Wilddiebrache. Aus Oberburg wird ge-schrieben: In letzter Zeit wurden in der Umgebung mhreren Jägern die Jagdhunde, durchwegS Rasse-Hm, mit Arsenik vergiftet. So wurden dem Forst« tusjeher Johann Stergar zwei Hunde im Werte von 200 Kronen, dem Besitzer Anton Pecovnik einer , (8krt 50 Kronen), dem Kaufmann Raimund l Braianie einer im Werte von 80 Kronen und dem Gemeindesekretär Anton Pustoslenschek zwei Hunde im Werte von 70 Kronen vergistet. Man glaubt bestimmt, daß die Hunde von einem Wilddieb aus Zische vertilgt wurden. Trotz eifriger Nachforschung tonnte der Täter noch nicht ausgeforscht werden. Verkehrs- und Hotelbuch für Steier-mark. Wie bereit« mitgeteilt wurde, wird der Landesverband für Fremdenverkehr an Stelle des kttierigen SommcrsrischensührerS(WohnunganzeigerS) rot Verkehrs- und Hotelbuch für Steiermark heraus-zeben. Dieses Verkehrsbuch wird zum ersten Male int Frühjahre 1912 vor Beginn der Reisezeit er-scheinen und alle wichtigen in- und ausländischen KiskilnstS. und ReisebureauS, sowie an sonstige sür den Fremdenverkehr in Betracht kommenden Stellen zwecks Abgabe an das Reisepublikum versendet werde». Um die umsangreichen Arbeiten rechtzeitig dinchsühren zu können, werden nochmals alle Frem-deuvrrkehrSkreise (Körperschaften, Kuranstalten, Bäder, Hoteliers u. dgl.) in ihrem eigenen Interesse ringe-loten, die bereits vor einem Monat erhaltenen Flazedogen deutlich auszufüllen und ehestens an den Verbind zurückzuleiten. Vertreterfirma in Athen. Die Handels-wt> Gewerbekammer in Graz ist in der Lage, den )rt«rksstvlen ihreS Sprengels eine neugegründete Ämeterfirma in Athen unverbindlich namhaft zu machen. Fischerpflichten! Eine der selbstverständ-l isten Pflichten eines jeden Fischers wäre eS, die für die Ausübung seines Sportes oder Berufes gel-senden gesetzlichen Vorschriften zu wisse» und zu be-solgm. Steiermark besitzt statt eineS vollwertigen Kischereigesetzes »ur eine Fischereipolizeiverordnung m dem Jahre 1882, die in gedrängterer Form Vorschriften für die Fischerei bringt, jedoch manche wichtige Stelle ungeklärt beziehungsweise ungelöst ÜB', in der Voraussetzung, daß ein Fischereigcsetz die Unvollkommenheiten dieser Verordnungen ergänze. Co ungenügend diese Verordnung di« Belange der Fischerei schützt, beziehungsweise ordnet, so gering ihr Inhalt ist. so wenig wird das Gebotene gekannt, geschweige denn nutzbringend verwertet. Der Grazer Zpvrtanglerverein hat iu einem Auszuge (in Taschen« formal) aus dieser Verordnung die wichtigsten und wissenswertesten Punkte zusammengestellt und durch einige^ Punkte aus dem Gesetze vom 16. Juni 1872, betreffend die amtliche Stellung des zum Schutze einzelner Zweige der Landeskultur aufgestellte» Wach-personales vervollständigt. Den Schluß dieses Nach-schlageblattes bildet ein wichtiger, auch für Steier-mark geltender Punkt aus dem Reichsrahmengesetze vom 25. April 1885 über das UserbetretungSrecht. Der Grazer Sportanglerverein gibt diesen Auszug kostenlos an Interessenten ab. Pettauer Marktbericht. Schweinemarkt am 18. Oktober. Ausgetrieben wurden 868 Schweine, alles schöne, deutsche Rasse, zum größten Teile aus der Pettauer Umgebung stammend. Preise im Verhältnisse zur guten Ware sehr billig und wurde daher auch alles glatlweg verkauft. — Fleisch- und Speckmarkt (Specharen) vom 20. Oktober. Der Markt war seitens der Speckbauern sehr gut beschickt und hätte auch, obwohl ziemlich viel fremde Käufer waren, einer größeren Nach-frage Stand gehalten. Geboten wurde nur Prima-wäre. Preislagen: Prima-Speck (ohne Schwarte) K. 1.70 bis 1°80; Schmer St. 190 bis 2-—; Schinken K. 1 60 bis 170; Schulter K. 130 bis K. 1 40; Rücken-Fiscyfleisch K. 2 20 bis 2 40; Wurstfleisch Ä. 1 70 bis 1 80. Nächster Schweine-markt am 25. Oktober. Nächster Vieh- und Pferde-markt am 7. und 8. November. Eine sehr rege Beschickung ist voraussichtlich und Privaten u. s. w. sehr zu empsehlen. Auskünfte erteilt bereitwilligst das städtische Markt-Kommissariat. Markt Tüffer. (Südmark.) Am 21. d. hielt die hiesige Ortsgruppe des Vereines Südmark ihre Vollversammlung ab, die jedoch nicht über-mäßig besucht war. Da der bisherige Obmann Oberpostkontrollor Pohl aus keinen Fall die Ob-mannstelle weiterhin annehmen wollte, obgleich ihn Bürgermeister Weber, LandeSgerichtSrat Wagner und Notar Dr. Mravlag in beredten Worten darum er» suchten, wurden nachstehende Herren einstimmig iu die Ortsgruppenleitung gewählt: Obmann: Schul-direktor i. R. Karl Balentinitsch; Obmannstellver-treter: Bürgermeister Adols Weber; Zahlmeister: Notar Dr. Adolf Mravlag; Zahlmeisterstellver« treter: NolariatSkandidat Alois Kraker; «Schrift-führer: Lehrer Josef Wamlek; Schrift führerstellver» treter: Oberlehrer Matthias Hötzl. Einige Zuschris-ten und Vertrauensfragen wurden dem Ausschüsse zur Beratung zugewiesen. Unter den Anträgen sei besonders jener deS LandeSgerichtSrates Wagner erwähnt, welcher lautet: ES möge dnt drei Mitgliedern, die vor kurzer Zeit unseren Ort verließen, den Herren Adolf Pnlko, Ferd. Pamberger und HanS Popp, für ihr ersprießliche» Wirken und ihre rastlose Tätigkeit im Vereine der Dank ausgesprochen und dieser den obenerwähnten Herren schriftlich übermittelt werden. Bürgermeister Weber dankte dem abtretenden Obmann sür die mustergiltige Fühning der VereinSangelegenheiten, worauf Herr Pohl für die Lobworte dankte und erklärte, für die deutsche Sache stets und immerdar einzutreten. Heilenstein. (Deutscher Schulverein.) SamSlag den 21. d. fand aus Anlaß der Eröff-nung der zweiten Klasse an der hiesigen deutschen Volksschule in JelenS Saal eine Festversammlung statt. Der wackere Ortsgruppcnobmann Herr Vor-stand Rauscher begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und deutschen Familien. M't herzlichen Worten hieß er den neuen Lehrer Herrn Theodor Schiffmann und dessen Frau i» Heilenstein will-kommen. Herr Schiffmann dankte hierauf für die liebe Begrüßung. Mit großem Interesse lauschten die Teilnehmer den Worten des Herrn Oberlehrers Goltschnigg, welcher über den ersreulichen Stand der Kinderanzahl und über den Kampf um unser ge-liebteS Deutschtum sprach. Er richtete an die Ver-sammelten die Mahnung, treu zu verharren und sich durch nichts beirren zu lassen. Dieser glänzenden Rede wurde rauschender Beifall gezollt. Nach der Wahl eineS ZahlmeisterstellvertreterS-und -tm«* rfne-schußmitgliedee erklärte unser strammer Obmann die Versammlung für beendet. Run kam der gemütliche Teil, welcher auch wirklich ein gemütlicher und lustiger wurde. Rann a. d. Save. (Weinlesefest.) Unter diesem Titel fand am 14. d. in den Räumen deS Vereines „Deutsches Heim" der erste Familienabend nach der Sommerpause statt, der äußerst anregend verlies. Die gespendeten Trauben sauden „reißen-den" Absatz, was wieder den anwesenden Burger-moasta, Gmoanschreiber, Gmoanwachta, Kotterwachta, GrichtSherrn usw. veranlaßte, in ulkigster Weise ihres Amtes zu walten. Ein Buschenschank vermit-telte den Besuchern Kostproben des heurigen vorzüglichen Tropfens, dessen Güte in dem raschen Ab- gange seinen Ausdruck sand. Der liebenswürdige, unermüdliche .Gmoanwachta" Herr Kapfer gab wie-der einige seiner gelungensten Schlager unter dem jubelnden Beisalle seiner dankbaren Zuhörer zum besten. Ein lieblicher Kranz schöner Winzerinnen huldigte unermüdlich unter den verführerischen Klän-gen zweier bewährter Schrammelmusiken dem Tanze bis zum Morgengrauen. An dieser Stelle sei den gütigen Spendern von Trauben und Most wärm-stenS gedankt. Schaubühne. Prrnzchen, Liebesschwank von Robert Misch. Der am Montag in Szene gesetzte Liebesschwank „Prinzchen" fand eine günstige Aufnahme. Aller-dingS für prüde Damen warS eine derbe Kost. Ein schon ziemlich bekanntes Motiv im Gewände deS Schwankes. Der Brinz der auf die Hochschule zieht um zu leben und zu liebe«, um seine Jugend zu kosten, getreu den Intentionen des Hauses derer von Schreckenstein. In da» Liebesverhältnis des jungen Schreckensteiners mischt sich noch etwas Lieb und Treu und etwas Falschheit, zu einem kleinen gordischen Knötchen, daS durch die Geld- und fegen-spendende Hand des alten Schreckensteiners zur all-gemeinen Befriedigung gelöst wird. Ganz nett zum Anhören, viel zum Sehen unb wenig zum Lernen. So könnte man kurz den Wert von „Prinzchen" angeben. Gespielt wurde diesmal gut. Frl. Rhayn gab uns eine packende Ada von Gernoth, ein Weib daß sich sowohl seines Werte», zugleich aber auch seiner Schwächen voll bewußt ist. Prächtig gelang ihr der Gegensatz zwischen Komödie nnd Liebe. Einen prächtigen Partner gab Herr Fabro als Fröhlich ab, der das Publikum glänzend unterhielt. Nur war der Unterschied zwischen den Wissenden im dritten und dem Dummen im zweiten Akte etwas gar zu stark. Herr Direktor Schlismann-Brandt befriedigte uns ebenfalls in der Rolle des alten Herzog, eben-so wie auch Herr Eghart als Gouverneur deS Prinzen von bedeutender Komik war. Bor allen aber nrüssen wir Herrn Burger erwähnen, dessen Erb-prinz Karl Egon von durchschlagender Wirkung war. Die Rolle konnte nicht besser ausgefaßt sein und brachte ihrem Träger auch den wohlverdienten Beifall. Vermischtes. Jagd aus eine Fliegerin. Im Aero« plan der Polizei entschlüpft ist die bekannte ameri-kanische Fliegerin Miß Mathilde Moissant, die Schwester des Aviatikers Moissant, der von Pari» nach London flog und nachher seinen Tod in Ame-rika fand. Miß Mathilde Moissant ha» sich ein schreckliches Verbrechen zu schulden kommen lassen. In Mineola auf Long Island beging sie eine SonntagSschändung, indem sie ihrer Passion, dem Flugsport, huldigte. Die Polizei wurde auSgesandt, um die fliegende Verbrechen» zu verhaften. Eine riesige Menge befand sich auf den AuSstellungS-gründen, wo Miß Moissant Schauflüge vorführte. Eben stand sie wieder im Begriffe, in die Lüfte auf-zusteigen, als sie von Freunden benachrichtigt wurde, daß Polizisten herannahten. Bevor sich die Flie-gerin vollständig zum Aufflug vorbereitet hatte, be-fanden sich die Hüter des Gesetzes aus dem Flup-selbe. Ehe die Beamten jedoch an die Fliegerin herantreten konnten, wurden sie von der Menge zu-rückgehalten, so daß es Miß Moissant gelang, leichtbeschwingt in die Lüste zu steigen. Den ent-rüsteten Polizisten wurde ihr fteuudlicheS Lächeln als Entschädigung zuteil. Weit von bannen segelte die Fliegerin und ließ sich erst dann wieder auf die Erde nieder, als sie sich außerhalb deS GeltungS-bereicheS des Haftbefehls befand. Was alles von einem ReichSratS-abgeordneten verlangt wird. Kam da kürzlich zu dem Abgeordneten eines niederösterreichi» schen StädtewahlkreiseS eine Dame, die sich als Witwe eines höheren Staatsbeamten vorstellte und ein Anliegen an den Abgeordneten zu haben erklärte. Er empfing sie mit aller Zuvorkommenheit und bat sie, ihm zu sagen, was er für sie tun könne. Nun erzählte sie ihm, daß sie in einem Haufe in I. wohne, wo nebenan täglich zeitlich in der Frühe der Hahn krähe. Das sei eine Ungehörigkeit, die der Herr Abgeordnete durch Vorstellungen bei der — Bezirkshauptmannschaft beseitigen helfen solle; im Seit« 6 Deutsche Wacht Nummer 35 übrigen könne er dabei auch veranlassen, daß die Hunde in der Mhe des Wohnhauses der Dame nicht mehr bellen. — Diese Bitten beweisen jeden-falls, welch großes Pertrauen der Abgeordnete m seinem Bezirke genießt, aber wir meinen, daß eS auch über die Kraft diese« Abgeordneten gehen dürfte, di« Hähne feines Wahlbezirkes nicht mehr krähen und die Hunde nicht mehr bellen zu machen. Das Glück des Lehrlings. Eine Laune FvrtunaS hat einem Fleischhauerlehrling in Wien zu einem ungeahnten Vermögen verholfen. Die Gat' tin des Fleischhauers, bei dem der Lehrling sich be-findet, fandte den jungen Burschen in die Lotto-kollektur mit dem Auftrage, auf drei bestimmte Num« meru einen Betrag von fünf Kronen zu setzen. Der Bursche verlor den Zettel und setzte aufS Gerade-wohl drei ander« Nummern, die ihm gerade ein. fielen, auf die nächste Präger Ziehung. Als der Bursche mit dem RiSkonto zu der Meisterin kam, konzelte diese den Lehrling herunter, sandte ihn nochmals mit den von ihr angegebenen Nummern in die Lottokollektur, gab ihm neuerlich sünf Kronen und sagte, er möge sich den RiSkonto von früher behalten, sie werde sich die fünf Kronen hierfür von seinen Ersparnissen abziehen. Der Lehrling war ganz unglücklich und beklagte den Verlust seiner süns Kronen. Wer beschreibt aber seine Freud«, als er kurz nach der Ziehung erfuhr, daß seine willkürlich gesetzten Nummern herausgekommen waren und er einen Gewinnst von 19.994 88 Kronen gemacht hab«. DaS geistreiche Gesicht seiner Meisterin kann man sich vorstellen, als sie den wahren Sachverhalt erfuhr. Tragödie eines Offiziers. Man schreibt aus Wien: Wie seinerzeit gemeldet, sind dieser Tage im Hafen von Ragusa, wo sie während des Baden» von einem Sturm überrascht wurden, der Hauptmann aus dem preußischen Kriegsmini, fterinm Friedrich Wolf und seine Frau aus Berlin und der Militärintendant Karl Hanak ertrunken. An« sangs war man geneigt, die Katastrophe aus ein un-glückseliges Verhängnis zurückzuführen, um so mehr, al» von Seite der dalmatinischen Behörden erklärt worden war. e» sei alles versucht worden, nm die unglücklichen Opfer zu retten, die Wut des entfeffel-ten' Elementes spottete aber allen Versuchen der Hilseleistung. Jetzt erhält aber der traurige Fall durch die Aussage von Augenzeugen eine vollständig andere Beleuchtung, und eS ist festgestellt, das; die Unglücklichen hätten gerettet werden könne», wenn nicht eine unerhörte Saumseligkeit jeden Rettungs« versuch unmöglich gemacht hätte. Im .Serajewocr Tagblatt" werden die Vorgänge geschildert, die sich im Hafen abspielten, nachdem das Unglück geschehen war. Vorausgeschickt sei, daß nur Hauptmann Wolf die Absicht hatte, zu baden, Frau Wolf und Inten-dank Hanak saßen im Schwimmanzug aus de» Felsen unweit der Pension „Adria". in der sie wohnten, und sahen dem Spiel der Wellen zu. Eine Riefen« woge, die von rückwärts angestürzt kam, riß die beiden mit sich. Ein dritter Badegast, der sich retten konnte, lief sofort in die Pension „Adria" und machte Mitteilung von dem Unglück, £8 war Zeit genug, um die beiden zu retten — sie schwammen von '/«II bi« 12 Uhr mittags, verzweifelnd um Hilfe rufend, aber es fand sich niemand, der ihnen zu Hilfe gekommen wäre. Von der Ploce sahen die Leute dem fürchterlichen Schauspiel zu, man sah, wie Hanak Frau Wolf an der Hand hielt, um ihr zu helfen, man hörte ihre gellenden Hilferufe, die üeute eilten in die Stadt, um die Behörden zu vtrstän-digen. Die Unglücklichen kämpften zwei Stunden um ihr Leben, unmittelbar vor den Augen der Hafenbehörde schwammen sie fast in den Hasen, wo sie die Krisle verließen. Der Hafenkapitän Hermann Mirosev^c redet sich nun daraus aus, daß der Diener von der Pension „Adria" nicht direkt den Fall der Hafcnbehörde angezeigt habe, sondern die Mitteilung der Gendarmerie machte. Diese wieder meldete es der BezilkSbehörde, diese der Gemeinde, und erst von dort kam die Meldung an daS Hafenkapitanat. Die golden «nZukunftSträumedrr Welfchtiroler Patrioten über das noch nicht völlig erobert« Tripolis wußte dieser Tage ein reichst italienisches Gaunerpaar bestens für sich anszubeu-ten. Bei vielen Geschäftsleuten in Trient stellte sich ein elegant gekleideter Herr mit feinem Benehmen vor und erzählte, daß er die Absicht habe, sich nach Tripolis zn begeben und daselbst einen Führer herauszugeben, in welchem auch Reklame sür die bedeutenderen Geschäftshäuser und Hotels Welsch-tirolS gemacht werden soll und lud schließlich den betreffenden Geschäftsmann ein, sich ein derartiges Reklameinserat im Führer von Tripolis durch An-zahlung eines Betrages von fünf Kronen zu sichern. Der saubere Agent machte dabei ziemlich gute Ge schäfte; in Trient allein hatte er binnen wenigen Tagen mehr als vierzig solcher Bestellungen erworben und war sodann nach Rovereto gefahren, um auch dort Kunden sür seinen TripoliSführer anzu werben. Mittlerweile hatte aber die Polizei in Trient Wind bekommen. Zwei Polizeiagenten begaben sich nach Rovereto und suchten den Jnseratenschwindler aus, den sie auch in Gesellschaft einer jungen elegan« ten Dame fanden, die vorgab, feine Gattin zu sein und ihrem Gemahl« in der Ausübung seines Le rufeS tätige Beihilfe zu leisten. Die beiden Geheim Polizisten aber nahmen sowohl den Herrn als auch die Dame, die sich Christine Easali nannte, in Hast und übergaben sie dem Kreisgerichte in Rovereto, welches jedensallS etwas genauere Angaben über diesen italienischen ZukunftSReifeführer sür Tripolis verlangen wird. Einen bemerkenswerten Beitrag zur Lösung der Frage der gewerb-l i ch e n U n s a l l v e r h ü t u n g hat kürzlich die Rheinisch-westsälifche Hütten- und WalzwerkS-Be rufSgenoffenschaft geleistet: sie hat an ihre Mitglie der ein Rundschreiben gerichtet, in welchem der Wunsch zum Ausdruck gebracht wird, im Interesse der Unfallverhütung das Biertunken während der Arbeitszeit in de» Betrieben allgemein abzuschaffen, dagegen Einrichtungen zu treffen, die daS Trinken von Milch ans der Arbeitsstätte erleichtern. „Immer mehr," so heißt es in der Begründung, „bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß auch geringe Mengen Alkohol geeignet sind, di« Klarheit des Denkens zu beeinträchtigen und so Fehlgriffe und Unfälle her-vorzurufen" DiS Rundschreiben hebt anerkennend hervor, daß schon bisher neben d«r allgemein ge übten Unterdrückung des BranntweinlrinkenS wäh rend der Arbeitszeit aus vielen Werken durch Be reitstellung von Ersatzgetränken (Mineralwasser, Kaffee. Te«. Milch) dem Alkoholgenuß der Arbeiter entgegengewirkt wurde, woneben aber doch noch in den meisten Betrieben die Abgabe von Bier üblich sei. Sie weift dann darauf hin, daß die Kruppschen Werke in Esten den weiteren Schritt bereit® getan haben, indem sie vom 1. November 1919 ab in ihrer Gußstahlfabrik das Einbringen und Trinken von Bier, mit Ausnahme des in den Speisesälen der Feuerarbeiter mittags abgegebenen, gänzlich un tersagt hab«», wobei sich irgendwelche Schwierig keilen nicht erg den haben. Betreffend den „Werkaus schank" von Milch wird auf die Schrift von Pro ftfsor Kamp „Die Werknahrung der Arbeiter und ,hr Milchkonsum" und auf die fachmännisch« Be ratung seitens der Gemeinnützigen Gesellschaft für MilchauSschank in Rheinland und Westfalen in Düsfeldorf verwiesen. Fortschritte der Feuerbestattung. Das preußische Feuerbestattungsgefetz ist in den letz-ten Septembertagen amtlich verlautbart worden und trat mit dem 9. Oktober in Kraft. Sobald die AuSführnngSbestiilmungen zu diesem Gesetze ver-össentlicht sind, wird das Krematorium in Hagen dem Betriebe übergeben und zahlreiche andere Städte, welche den Bau von Einäscherungshallen beschlossen haben, werden diese Beschlüsse mit tunlichster Be schlennigung znr Ausführung bringen. Die Eröff nung des Krematoriums in Göppingen (Württem berg, soll noch in diesem Monat ersolgen. Im Monat August d. I. sanden in den Krematorien Deutschlands mehr Einäscherungen statt als im ganzen Jahre 1909 und säst so viel als im ganzen Jahre 1901 (655 gegen 631, beziehungsweise 692) In Oesterreich sind die Freunde der Feuerbestattung allerorten an der Arbeit. Dem Abgeordnetenhause werden zwei die Feuerbestattung fordernde Anträge vorliegen. Der Triester Landtag nahm eine Resolution, die sich sür die Einführung der Feuerbestat hing ausspricht. Aus Marienbad wird gemeldet, daß sich dort eine Vereinigung gebildet hat, welche den Bau eines Yrematoriums anstrebt; di« Pläne zu^leleck'Monn'ü.mtalbau. sür welchen Grund und Kapital bereits gesiche't sei, sollen bereits in Arbeit sein und demnächst ausgestellt werden. Ansorderungen. die von Seite der deutschen Auto« didakten an eine slowenische Grammatik für den Selbstunterricht gestellt werden können, vollkommen angepaßt, sowie sorgfältig revidiert und verbessert. Der sich selbst Unterrichtende hat einen anerkannt schwierigen Standpunkt, weitaus schwieriger noch ist die Ausgabe des Schriftstellers, der ihm !ben Weg möglichst erleichtern und dem an und sür sich trocke-nen Sprachganzen einen Reiz einprägen soll. Dem« gemäß hat das Lehrbuch eine für den Rahmen überaus reiche Mannigfaltigkeit auszuweisen. Vieles Neue, wa» bisher noch keine slowenische Grammatik gebracht hat, wurde aufgenommen. Da» Sprach, ganze in natürlicher Reihenfolge, streng methodisch behandelt, soll eine gediegen« Kenntnis der Sprach« vermitteln, während die Uebungsbeispiele und Ge-spräche, unter denen der Jurist. Arzt und Saus, mann manche» Brauchbare finden wird, sowie ander-weitige Skizzierungen zu besserer Orientierung de» kürzesten Weg ins praktische Leben weisen werden. Weiterhin hat die Grammatik einen Schritt auf e:n anderes, bisher wenig gepflegtes Gebiet al« erste unter allen bisherigen slowenischen Sprachlehren getan. Der Lernende wird auch die Dialekte behalt« delt finden. Allseitige Anerkennung von Seite der deutschen Autodidakten, sowie von Seite der wissen« schaftlichen Philologie dürft« diesem Versuche folgen. Der Deutsche wird Schwierigkeiten, die ihm der Verkehr mit dem Landvolke bereitete, überbrückt sehen; der Philologe hingegen dürste so manche« Interesse entdecken. Der Versasser hat alle« geboten, was die Brauchbarkeit des Lehrbn^e« erhöh«» konnte und die schnell eingetretene Notwendigkeit einer vierten Auflage, welche nebstbei wieder vielfach ver« bessert wurde, beweist, daß seine Bemühungen Dank gefunden haben. A. Hartleben'S Verlag in. Wi» Gingesendet. Kinder und Erwachsene essen mit Vorliebe Mehlspeisen, die durch einen Zusatz von Dr. Oet-kers Backpulver leichter verdaulich ge nacht worden sind. Gut zubereitet enthalten sie Milch, Fett, Mehl, Eier. Zucker, also die sür den menschlichen Organismus notwendigen Nährmittel iu an« genehmer, und waS sehr wichtig ist, in leicht ver> baulicher Form. Sie sind deshalb insbesondere fit: Kinder ben Fleischspeise» und zusammengeseh:ei Gerichten vorzuziehen. Man merke sich nur: «eint Mehlspeise, Bäckerei oder Guglhups u. s. w. ohne das vortreffliche Pulver, denn dieses verbirgt Lc-kömmlichkeit und Wohlgeschmack.___ 30.000 Kronen werden als Preis« und Prämien von den EcreS Werken ausge- schrieben. 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Name de« Fleischers Billichet Ia!ob Znedrich Jc ohann Jtofiär Ludivii, . iötojdjct Jatob »tdnischegg Joses ZKitner Josef. . 6eUat Franj . . 6uljtt .... ©urpan .... ll»egg Rudolf . Boflgtub« Franz Kwelil. . Mlichal «ß»lu» Privalk »aiachl»«»«» »«». etnBcta»rtrS gluldk li ^gas|fs_yfl Q B .5 L >S | JS rs -CJ ■e w S S «7 6 «D 2 I — 7 10 - I S 8 2 4 l 4 11 9 2 • 5 | = ,§ "o o* ! «} Eingeführtes Fleisch in Kilogramm ü S ■0 U « « "8 1 - s a •e ■& >s o> 5 I «z «5 65 96 54 70 55 Fahrkartei- M Fracbtsclin nach Amerika kOnigl. belgischer Postdampfer der „Red Star Linie von Antwerpen1' direkt nach New-York und Boston konzest. von der höh. kJr. Oatcrr. Regierang. Man wende sich wegen Frachten und Fahrkarten an die Red Star Linie ia Wien, IV., Wiednergttrtel 6 Julius Popper i» Innsbruck, S&dbalnutrasse L Franz Dolene in Laibach, Bahnhofstrasse 41. Eene 8 deutsche Wachi .'tummer Sö Verlangen Sie die Bedingungen des Ceres-Preis-Ausschreibens über K 30.000 bei Ihrem Kaufmanne. 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