Illyrisches Blatt Nutzen und Vergnügen. Nro. 1. Laib ach den i. Jänner 1819. An die wohlthätigen Neuja h r sgra t u-l a n" t e n L a i d a ch s. ^>^ank,z. »6iä wurden 6il6 Gratulations« Er-laßkarten gelöst und 5i5 Gulden 5? Krcutzer dem Armenfonde gewonnen. Dicfc Snmme nun. erscheint als ein freywillii ges Opfer auf dem Altare der christlichen Vrudcr-licbc und gehört f^r jeden Fall so wie unter die er: treulichen Zeichen der Zeit, so auch unter die auf-zeichnuttgäwürdigcn Tagodegebcnheiten unserer Vladt. Die Danlgebete der leidenden Mitbrüder werden bie V)oll'en durchdlingcn und der, welcher den Obol ^er armen Frau im Evangclio nicht verschmähte, wird ^e hören und wird vergelten zur rechten Zeit. — Jesus der Knabe. Ncr ist der Knäbe wunderhold In Sawus Tempelhallen? Non scincln Haupt, wie fließend Gold, Die zarten Locken wallen; Im ernsten Auge mildeö Licht, Und Gugelruh' im Angesicht. V»!l wannen stammt, wo kommt er her? Seit friHer Morgenröthe Vis an den Abend weilet er An Sionß heil'ger State,. Getrost, alö wär' er Davids Sohn, Ur.d Eions Heiligthmn sein Thron. Was will der Knabe, wunderschön, Im ernsten Männerlrcise? Er hört, er redet; schweigend sehn Auf ihn Israels Weise. ^ An Leib, ein Kind, an Geist ein Mann»?-Sie schauen ihn bewundernd an. Wie strahlsn wundersam und hell Die Augen ihm, die frommen l Als wär' er von des Lichtes Quell, Dem Ewigen, gekommen. Die G'-eise sehn scm Angesicht — »Ein Kind dcr Erde ist e2 nicht:" Die Mutter und der Vater nah'n ^ Mit angsterfüllten Herzen. „Ach, warum hast du das gethan? „Wir suchten dich mit Schmerzen!" »,-»Ihr sucht? Muß ich doch, wie ihr wißt, „In dem seyn, was des Vaters ist!« Er, spricht es; alle schaun auf ihn Mit ahnungsvollem Schweigen, — -- Sehn wir' Isai's Sprößling blühn? »Ihm, dem oie Seher zeugen?" -» Ihr Herz entbrennt; der Knabe steht Ein König.Priester und Phrophet. Statistisch - topographische Beschreibung des ,.,„., Bezirks Mimkendorf. WW (Fortsetzung.) B enutzung des Bodens. Die Benühungsart des Bodens ist hiervon jcneh« des übrigen Kcainlandes nicht wesentlich verschieden. « Die Ökonomie hat sich seit »0 — 30 Jahren von vielen« - >' ' Hessen Wirthschaftsartön bereichert, obgleich durch den Hang zum Alten noch manche ökonomischen Vortheile eine ungünstige Aufnahme finden. Die Bau-erngüter dieses Vezirls, welche einen » 2s5Hüblcr, einen i ^ft Hübler, 18a Ganzhübler, (Ganzlehner,) »4 Dreiviertelhübler, 21 Zweidrittclhüdler, 292 Halblehner, 74 DrittelhüblUrbarialsystcmä «ach physiokratischen Grundsätzen alle landwirthschaft- lich benutzten oder nutzbaren Gru»dstücke gemessen, i'.nd das Resultaf derselben gab in diesem Vezirkc eine Summe von 34,559 Joch »l3» Klft. für die ga-^-e Ausdehnung derselben an, worunter 1617 Icch665 1^6 Kl. herrschaftliche oder Dominica! -. ui'.d 62922 Joch 495 5^6 Kl.' Nustical ^ Grundstücke waren. Obiger Flächeninhalt war zu jedem land wirthschaft/-lichen Zweige also vertheilt, Wr Joch Kiafter W daß 4362 , 77» als Ackerland 2263 - 1421 - Wiesen ^U- 7g5ü - i565 , Hutweid^n i3Z34 > 5^4 : Wald.ulgen benüht, und der jährliche Orundertrag im Gcldwer-the auf 51746 fl. 19 tc. geschätzt wu-de.. Der Landbau^r hiesiger Gegend bcmißt die Grö-. ße seines Ackerbodens nach d^r Menge der Aussaat, übrigens aber ist das östreichische I'ochmaß in. Attwen- düng. .Auf ein Joch rechncc man beyläufig, 2 »ft Met« zen Körnauösaat, wofür in der Gegend bey Münkcn- dorf.ungefähr 4 si. ^io kr. pachtweist bezahlt werden. Dcr Boden kann bey dem beschränkten Wiesen- und Waldgrundc, auch nebstb.y, weiter in der Ebene .tzn0 auf mäßigen Anhöhen zwci Getraidernten g.bt, nicht hiur«chsnd bcdüttgt werden. In einem mittel- wendet würde. Diesfalls könnten dle guten Wasser' schwellungen des Dcrft Godusch als Muster dienen. Vey Gelegenheit der Grnndstencrregulirung vom Jahre l?l',5 wurde der l3rtr^lg von sämmtlichen Wicstn im Bezirke auf lo286Ä^,oo Zen^:«r an süßem, i5i8H 7.,.i!o4 Zentner an sauren oder Pfcrdheu, und 1646 9^Too Z> a»z. Nachheu (Grumct) geschäht. Vergleicht man dic'en. Heuertrag mit dem gleichzeitig davon genährten Mehstandc, so ergibt sich an Pferdheu ein Überschuß von ungefähr üaao Zentner, welker in der Gegend von Stein bis Laidach versilbert wird; hin« gegen :7»uß der Fnttercrtrag an süßem Heu im Ver« hättnlßc des vorhandenen Vichstandes den geschätzten well, ibcrtressen, ungeachtet daß in allen Theilendes Bezirks bedeutcndeFeldft'ächen mit Klee bestellt werden. Von andern Gewächsen werdcn allhicr die Kar^ tosfeln, Kopflohl, Flachs nnd Kürbisse gezohcn. Der Anbau dcr Erbsen-und Linsen ist nicht so bedeutend, als dcr Vohnen. Und der Faseolen.- Wicken werdnt sowohl für sich, al^auch unter Hafer fetten gebaut. Die so nützliche frucht der Ecdäp',^ hat in den letzten Mißjahren den höchsten Anwerth erhalten; jcooch dürft te diese Frucht im Lande nie große Verbreitung «-r« halt,,n, weil der Landmann dafür 2 Getreiderntcn hingeben muß.' Auch der Leinbau ist'nicht ganz unbedeutendem Tüchainthale beySella, Kosta.u, Oder-tuchain, Gollize, Kerstetten u. m. a. wird besonders der sogenüartte türkiscye Lrinsaamcn (Wiuterftachs/i> kultivirt; er kymmt in der zweiten Hälfte Augusti unter die Erde „ und überwintert dann. Seine Behandlung und Znrichtung läßt manche Vevbeß"ner nahm ein Stü.tchen, Papier, faltete cZ, und "achdcm er essest mit dem Nagel gestrichen, rcichte ^ cs dem Kaiser und ,agte; ,.Du bist ein g.osier "'!", cin unöeschr,wl^r Fü^'c, Du vcrm^ ,sc alles, ^'«2 Du willst. Dir wider ce^t nichts: versuch nun ^nmal, >b Du diese Falten vertilgen kannst — das klingt Di, nicht." Petcr s.l'wil'g; er widerrief den ""jcbcfehl, und beschäftigte sich mit „dcr Erziehung " Jugend, cye cr sie nuf Nciseu zu schicken bestand. Diplomatische Ehrsucht.) Der kürzlich bekannt gemachte Friedcnstraktat zwischen Rußland und Persien ist unter dcr Vermittlung des engUschca Gesandt tcn Sir Gort Quseln ^ abgeschloneu w rdcn. Man -weiß düMder eine unterhaltende Anekdote. Im Eingänge, waren die Titxl des russischen Bevollmächtigten, General Ritschcffs, Generalbefthlhabers in Georgien und Ritters vieler drdcn, vollständig ange-> sührt. Da der persische Vevollmächugte keinen Nit« tcrordcn hatte, so waren sei^r Tit^l auch weniger (obgleich er alle in Persien gewöhnüchen, womit mau dort sehr freigebig ist, aufgeführt hatte,) und er war Anfangs in großer Verlegenheit, wie en nicht. Ver-ich?» voir un^! ein ^ürst musi s"c- iclbst gi'acnüber bes„cid^n ftyn; er soll scinenKnn nis-cu n'ifian >-, so'l - mcintweqen -Rath fta.e^ ; ab.'r rr 'c.. dcsscn niemals eingestan-dig, seyn,,he,qn. d^c selbst, weche die Ehre hatten, ihm denselben zu bcn. ^Er so.: sie tuVsycn, soU.ihncnglaube macheu, er verstehe ..c ^a^c.« s W Meteorologisches Tagebuch 'im Monathe December i8i3. 1. Vom Morgen bis in die Nacht überzogener Him- inel. 2. Der Morgen heiter, der Vormittag etwas dc< wölkt, dann bis in die Nacht wieder heiter. 5. Vormittags Nebel, dann aber bis in die, Nacht trüb. 4. Vom Morgen bis in die Nacht trüb. 5. Morgens bis 9 Uhr fiel ein Zoll tiefer Schnee, dann bis in die Nacht trüb. b. Dcn ganzen Tag trüb,-'Um 9 Uhr Abends Schnee« ricscl mit Regen; in der Nacht ftlbst fiel der Schnee 4 Zoll tief. 7v Morgens trüb, bald darauf fing es etwas an sich auszu')eitcrn,und blieb so bis in die Nacht. L. Vom Morgen bi5 in die Nacht nur wenig bewölk ter Himmel, y. Wie der vorhergehende Tag. ^ 10. Unter Tags nur wenig, Abends stark bewölkter Himmel. 11. Vormittag fiel häufiger, Nachmittag und Abends^ nur wcnig Schnee mehr. 12. Unter Tags trüb mit Oftwind, Abends Schnee 13. VomMorgen dis indcnAbcndficlTchnee,Nachmit? tag aber schneite es bey immer veränderlichen Winden hcftiq. zH> Vom Morgen bis,in den Abend trüb. ^, i5. Wie der vorhergehende Tag. ,5. Wie der vorhergehende Tag , nur schneite cs Vormittag etwaö. ' > ^ ^ 17. In der Nacht etwas Regen, der Tag aber bis in die Nacht trüb. 18. Morgens und Abends etwas Regen, unt^'r Tags^ trnb. - . , ^9. Vom Morgen bis in die Nacht trab. 20. Dcr Morgen und Vormittag wenig bewölkt, Nachmittag und Abends trüb. 5,1. Vormittag stark bewölkter Himmel, Nachmittags und Abends heker. z^. Vom Morgen' bis In die Nacht immer nedlichte ^ß. sNic de/ vorgehende T«g. »ä. Dcr Morgen starr, der übrige Tag und Abend, ' wenig hewöltt mit ziemlich scharfen Wind. 20. Vom Morgen bis in die Nacht heiter. «6. Morgens bis io Uhr Nebel, dann aber bis in die Nacht heiter. »7. Vom Morgcn bis in die Nacht ganz bewölkter Hiinmcl. 28. Vis ia Uhr stark, den übrigen Tag nur wenig bewölkter, Abends heiterer Himmel. «9. Unter Tags wcnig bewölkter Himmel, Abends heiter. 30. De^ Vormittag mehr als der Nachmittag, der Abend aber sehr wenig bewölkt. 31. Vormittags wcnig, Nachmittags mchr, Abends ganz bewölkter Himmel. In dies,em M 0 nathe war Mittlerer Stand des Quecksilbers 27 Zoll 5, ? Linien, mittlere. Kälte 0, 6 Grade, mittlere Wärme -2, H Grade; f^rners waren,16 Tage schön, »0 Tagt "trüb, » Tag Nebel und 2 Tage hat es geschnicen. ^ Dcn höchsten Stand des Quecksilbers «8 Zoll » '-Linie hatten wir in, diesem Jahr den 2o. November, 'i.^'.nd 23. December, dcn tiefesten 27 Zoll den 3^ ^ Februar; die größte Kälte 8 Grad den 29. December und die größte Hikc 25 Grad den 27. Iuly und !-August, merkwürdig ist es, daß dcr 28. und 2.9>AP"l Mit dem'23. Iuny, 2., 6., 28., 5o., 5i. Iuly U«d ^8., 9., io. und 11. August einerley Hitze Grade von 2/i Gradcn Neaumur hatte. , Exinn ern u g. Das Steifen und ballen des Barometers wird in diesem Jahre uach Zotten, Linien und Zebntelvo^ »Linien angegeben; :n der Rubrik Linien zeigen d>e ^ Zahlen nach dcmVeystriche dieZehntcl an, um welche das ' Quecksilber noch höher steht, als es die links befindw che Zahl von'Linicn angibt. D