Min Zeitung ........ i » — Crffteint Vöchentltch zweimal: Donnerstag und Sonntaq früh. - —u.__ nt VcnNttmo> BnintsM tflu Jh. » Xüttlm «. —«»!»»»<,>««»» »erd« k?d« Smiattuo qegeR vere^»»q bwlg»« »««Ihr» tnKwcagcwMii • i|«8»P'»Hi! FS» Icrf S»Ia»d vt»n«ljahrtg Dia 26,—, haldfährlg Dia 60 —. e»il»vr's Dinlioo.—. gfti da» blink «xtfriicheftd« «rh»h,zg. — Etn,i'.»« Jtmmm Dln 1__ Nummer 53. DonnerStap, de« 5. Juli 1923. 48. Javrganp. Der deutsche Kl'uö gegen die neuen Steuern. Ja der Sitzung de« Parlamenl« vom L8. Juni, in bet die Generaldebatte über die Budgetzwölftel abgeführt wurde, hat der Obmann beS deutschen parlamentarischen Klub», Dr. Stephan Kraft, eine Red« gehalten, die in mehr als einer Hinsicht inte» reffant war. Bor allem ist dabei die Tatsache in Erscheinung getreten, daß unser Parlament sehr wohl imstande ist, sachliche Darstellungen in aller Ruh« anzuhören. DaS ganze Hau«, die Vertreter aller Parteien hörten mit geradezu ungewöhnlichem Inte« reffe die ungemein klaren und überzeugenden Aus-fihrungen dt< deutschen Redners an, die darin gipfelten, daß die Deutschen in diesem Staate Steuer-abgaben als die Quelle der staatlichen Einkünfte als notwendige Deckung der staatlichen Ausgaben natür licherweise anerkennen, daß aber ihre Parlaments, rischen Vertreter einem Sleuergefetz dieser Art nie und nimmer ihre Zustimmung geben könnten. Die unverhältnismäßig« Besteuerung in Slowenien, die Abg. Franz Schauer in de» Sitzungen des deutschen KlubS mit allem Nachdruck In daS richtige Licht gerückt hatte, trug zur Formulierung des deutschen Standpunktes, der in der Rede des KlubobmanneS feine» glänzenden Ausdruck sand, ihr gutes Teil bei. Die deutschen Abgeordneten haben sich bisher redlich bemüht, die Loyalität gegenüber dem Staate durch ihre Haltung, durch den immer wieder bewie- »es? YeiMizzen. Von 81 inn M. Karl in, Dritter Teil der Weltumseglung. — Im fernen Oft«» XVI. Ich «erd« Japanerin... Draußen wklet« ei» Taifun. Er riß «n dem Holzvorbau des Hause« wie an etwaS Lebendem, das er haßt« und v«rnicht«n wollte; er warf sich auf da« Dach wi« auf ein «roberte» Tier; er blie« durch die lehmgefüllle Wand und heul!« mir in dt« Ohren und mein Herz würd« schwer wie Blei, denn im Taifun liegt die heiße, begehrende Seele der Trepen und weint und stöhnt um all da«, wa» sein sollte und nicht ist. In diesem Winde leben die toten Träume auf, erwacht da« Begehren nach Menschsein; nach einem Leben, da« nicht nur au« Hunger, Arbiet und Einsamkeit zusammengesttzt ist; durch da« gest alten fluten, die gefühltnahe stehen. Und der rasende, heulende, warmaimige Taifun beult durch Häuser und Herzen, bi« ste beide erschüttert find--- Ich lag auf den Strohdecken der Japaner und einem Futon, einer wattiertrn Decke. Neben mir. ebenso kümmerlich, lagen die beiden Russinnen. Sie fuhren in den nächsten Tagen nach Deutschland und ich blieb zurück wi« «in Sirandgut — wie verlassen« R-st« angeschwemmlen Wrack«. Tirei Monate, drei kurze Monate, hatte ich e« schön gehabt, halte abend« kommen und auf ihrer Kiste fitzen dürfen, wie jemand, der hier ein Heim, nicht nur «in bezahltes Loch hat und halte all die herrlichen, krautgefüllten Piroschki, die Feiertagökuchen mitgegessen. Nun würde ich wieder allein kochen müssen — da« hieß fasten — und würde in irgend einem Zimmer kauern wie ein entsprungener Galeerensträfling. So wir e« ja immer, ein Menschen-kben lang--- senen Willen, für den Aufstieg und die Entwicklung der Heimat mit allen Kräften einzutreten, unzwei> deutig darzulu«. Niemals konnte man aber — und zwar gerade von den deutschen Abgeordneten — erwarten, daß sie in eine ungleichmäßige und utigf' rechte Belastung der Steuerträger einwilligen würden, solange nicht die Voraussetzungen zutreffen oder ge> schaffen werden, die eine solche Belastung eben möglich und gerecht erscheinen lassen. Die Deutschen traten also gegen dieses Steuergefetz aus und ihr Redner verstand es, feine Meinung in einer Weise dem Hause vorzutragen, die aus alle Parteien geradezu überzeugend zu wirken schien. Leider konnte die Stellungnahme der deutschen Abgeordneten die Annahme des SteuergefctzeS in der Generaldebatte nicht verhindern. Die Drutschcn waren vollzählig aus dem Plane. Abgeordneter Schauer wurde vom Obmann Dr. Kraft telegraphisch einbe rufen, obwohl seine RekonvaleSzenz eine längere Schonung notwendig erscheinen ließ. Andere Grvppen nahmen ei offenbar nicht so genau. Jedenfalls fehlle eine ganze Anzahl von Abgeordnelen der Oppofüion. Da» schon vor der Abstimmung leicht zu schätzende Resultat ergab 105 Siimmen für das Gesetz und 70 dagegen. Als die Deutschen die Fruchtlosigkeit einsahen (im Falle ihrer Abstimmung also 105 gegen 78 Siimmen), entfernten sie sich au» dem Saale und enthielten sich der Stimmenabgabe. Die ParlamenlSsitzung vom L8. Juni hat fol> gende» erwiesen: Die Deutschen sind bereit, nach ihrem guten Gewissen zu arbeiten. Sie scheuen nicht Das fang d«r Taifun und heulte über mein Bett hin, unbekümmert um Hau«wände--- Di« Russinnen warfen fich unruhig hin und her; wer kann schlafen bei solchem Slurm ?.. Selbst Kissa, di« Katze, kroch auf ihren weichen Psote», auf mein B«tt zu und dtückl« fich verstohlen daran, so oft ich sie auch »erscheuchl«. „Katzen fühlen da« Scheiden," meint« die illere der Russinnen und ich ließ st« bleiben. „Morgen, morgen, morgen bist duwieder Heimat-1»«," sang der Taifun und seine heiß« Trvpenseel« flüstert« von all dem Glück, von dem ich manchmal er« >ähl«n hör«, wi« von unglaublichen Märchen au« »Tausend und einer Nacht." Berstehlicher ist mir Dante« Inferno. E« scheint mir oft, daß ich mich auch zu-fällig dahin verirrte. »Kein Zimmer!" Da« war e«. wa« mich im Lied de« Taifuns am meisten verdroß. E« war so unleugbar wahr. Di« anderen Sachen liegen sich w«ndeu und drehen, ab«r an diesem Uebel wenigstens gib «s nichts zu rütteln. Ich lag auf dem Boden in der leeren Zimmerecke au« Gnad«--- Zimmer gibt t» genug, k ilte, japanische Zimmer, ohne jedwede Einrichtung, aber von allen TodtSartrn ist mir die de« langsam«» Erfrieren« zeitlebens die ui behaglHste geschienen. Und di« wenigen europäischen Pensionen verlangten ein Sündengeld und halten sehr fraglich angenehme Miibewohner. JH Haff« Pensionen, deren Besitzerinnen mich immer an da« Geschlecht der Drachen und Lindwürmer «innern. — — — Uud dabei, trotz aller Hoffnungslosigkeit der Lage, hatte ich daS Empfinden, nein, die unbedingte seelische Gewißheit: — „Da« Zimmer kommt zu dir!' Ich verlachte da«, verlach!« e«, während der Taifun heulte und Kiffa sachte „Rrrrrrr" zu meinen Füßen sang; trsHdem sagte die unsichtbar« Stimme: — davor zurück, ihre Ueberzeugung im Interesse ihrer Wählerschaft und de« Lande« auf da» kräftigste zu vertreten. Sie werden auch an der Spezialdebatte, fall» die Regierung unnachgiebig bleibt, ihre Ueber« zeugung durch ein komravotum gegen die Bestimmungen der GefctzeSvorlage, die dem Volke un-verhältnismäßig schwere Lasten aufbürden, zum AuS-druck bringen. _ Wadtö spricht. Während Polizei, Gendarmerie und Militär am Sonntag, den 24. Juni, die Teilnehmer an der Per« fammlung im Gebäude des kroatischen Sokol auS-einanderjagten, faß Stephan Rad e! im Gasthoufe Zeb f in der Lachischen Gasse, wo fich immer mehr und mehr seiner Anhänger versammelten, sodeß sich Radiö veranlaßt sühlte, eine Rede zu hallen, in der er, wie die Bcograder Politika meldet, ausführte: Das Bcrbot der Versammlung bedeutet den endgültigen Bruch mit Beograd. Die kroatische Bauern-Partei nehme diese Kriegserklärung zur Kenntnis und werde den Krieg zuerst mit friedlicbenMitteln führen. DaS Maß fei übervoll, die Geduld erschöpft. So gehe es nicht weiter; Europa könne sich mit Asien nicht verständigen. Er sprach dann über England, betonte, daß die Schweiz und Amerika als Föde-rativstaaten groß und stark wurden. In Beograd habe fich ober der Dummheit auch die Böswilligkett bei« gesellt und nach dem, was heule geschehen sei, könne man die Beograder Herren nicht einmal mehr au-spucken. ES ist endlich an der Zeit, daß die Kroaten Herren ihrei Geldes werden. Europa hat die Kroaten in die heutige Lage versetzt, kann sie aber nicht zwi»« gen, in ihr und unter der Gewalt BeogradS zu „D-S Zimmer kommt zu dir!" Und Sonnabend nachmittag«, geradt al« ich all« Hoffnung aufgegeben, kam e«. Einer meiner Schüler forderte mich auf zu ihm zu ziehen und japanisch zu leben. Ich finde die japanischen Häuser so reizend wi« die M«nsch«n, ab«r ich muß auch gestehen, daß ich im Winter unsere Wohnart bedeutend vorziehe; indessen, nachdem ich von den Russinnen zwei zeilverbiffene dunkle Futon, ein alte« vlechwaschbecken, Säbel und Mkffcr und einen Teller käuflich erstanden halle uad mit zwei allen Stuhlverhängen al« künftig-« Kiffen versehen worden war, nebst der Versicherung meine« Schüler«, daß ich einin Ga«ofen — oh ungeträumter Luju«! — Stuhl und T'fch erhalten sollte, lud ich meine beiden Slrohkörbchen und die Futon samt Becken und Kiffen auf eine Kuruma, nahm Abschied vom zeit-erlegenen «Ungetreuen', den ich zurücklassen mußt« und ergriff selbst meinen Schatz, di« Schreibmaschine. Q Rassinnen, o Kissa, o Fräulein Bambn«, du geliebte japanische Köchin! Sahinora l Sc>y,noral-- Weil e« sein muß! Leb' wohl, Uarakucho Sanchome: tchi ban chl, w? eS mir zum erstenmal auf dieser Reise wohlergangen! Die Jinrikisha verschwand mit meinen Körbchen; hinler mir blieb da« Hau« zurück und nur die Schreib-»raschln« in meiner Hand erinnerte mich an den Um-stand, daß ich j, ausgezogen war im Glauben anteren Menschen Wissen und vielleicht etwa« Freude zu bringen, und daß ich nun daS Werk rollenden mußte, selbst nachdem der Selbstdünkel verraucht war — — — Und nun bin ich Japanerin. So verschieden ist das Leben, daß ich e» meinen Cilliern erzählen muß. — den Cilliern, dein» ich alles beichte, vom Wellenreiten bi« zum Bei schwinden und Wiedeikehr-n, ja bi» zum AS'.ben de« „Ungetreuen". (Schluß folgt.) Seite 2 bleiben. Als die heutigen Machthaber in das Land kamen, fanden sie 250 Millionen Goldkronen, die sie sich einfach aneigneten. Er wies dann auf da« Beispiel SavoyenS hin. da» stets Verfassungen gab, und zitierte Fichte, wobei er bemerkte, daß die Serben diesen Philosophen nicht verstehen können, todt sie es überhaupt nicht ver-stehen, ivenn Europa spricht. Er weist dann auf Rußland hm, welches Finnland feine Verfassung beließ (?), und selbst Polen innere Selbständigkeit gewährte (??). Europäische Art fei eS, einem Volke, welches man gewinnen will, die Freiheit zu lassen, aber die bisherigen Erfahrungen lehren, daß sich Europa mit Asien nicht vertragen kann. Das sieht man schon daraus, daß Beograd heule so vereinsamt ist wie nie. DaS alte Oesterreich war ein Besuch, setzte R»dit fort, Slawen, Deutsche, Rumäne», Magyaren zu vereinigen. Dieser Versuch ist mißglückt. Aber besonders das westliche Oesterreich führte europäische Politik und feine Völker gingen durch eine europä-ijlbe Schule. Die österreichische Herrschaft bedeutet 500 Jahre des Fortschrittes, der jetzt weggeworfeu wird wie daS Kind, das man mit dem Bade aus-schüttet. Die Politik Oesterreichs war, den Wider» stand zu brechen, nicht aber di? Kultur zu vernichten. Heute bedauert es Europa, daß ein Kulturgut zu-gründe ging und daS Kulturgebilt« Zigeunern über» geben wuiden. Radiö wandte silq dann Pu« ( zu und erzählte, ihm habe ei« Republikaner, dessen Namen er nicht nennen wo le, gesagt, daß Posiö auf verschiedenen Zusammenkünften im Jahre 1919 erklärt halte, er werde elne zentralistische Monarch!« schasse* und die Kroate» würden vom Erdboden verschwinden. Beo-grad möge nicht an daS Beispiel SvfizS vergessen. Dann sprach er von Bulgarien und sagte, der Fehler StambulljskiS sei eS gewesen, daß er im blinden Hasse gegen da» Kapital auf dessen Wert vergessen habe. Beograd tänsche sich, wenn tS glaubt, Rjdic werde so vergehen wie Slambulijski. Er (Rad habe das ganze Volk hinter sich und schätze den Wert bei Kapitals. Wenn die B.ozmder Herren glaubten, sie hätten es nur mit den Anhängern RaW zu tun, so mögen sie wissen, daß sie das ganze kroatische Volk, vier Millionen Seelen, gegen sich haben. Die K> oaleu lebten 500 Jahre unter österreichischer Herr-schast und hatten eine kulturelle Schul», während die Serben 500 Jahr« unter türkischer Herrschaft lebten wie Sklaven. Heute nach Beograd gehen h'eße zu» geben, daß eS keine K.oateu und keine kroatische Souveränität gebe. Der kroatische Bauer ist bereit, für die Einheit seines Volkes zu kämpfen, und wenn es notwendig ist, wird er fein Land von dtm Ungeziefer, das eS belästigt, auch zu befreien wissen. Die Rede Radiö' wurde, wie Politik« berichtet, stürmisch aufgenommen. Nach ihm sprachen mehrere Abgeordnete, darunter auch dcr Muselman« Ajn:ov'i, der erklärte, sein Klubaverde all« jene Pflichten er-füllen, die er mit dem E.ntritl in de» socialistischen Block auf sich genommen habe. Sodann« schloß Radit mit einer längeren Au-spräche die Zusammenkunft und forderte die Anwesenden auf, m fröhlicher Stimmung nach Haus« zu gehen und ihre Tätigkeit soitjusetzen. Politische Rundschau. Zntand. Das Attentat gegen PaS!«. Als Ministerpräsident N kola Piß t am 27. Juni um 1 Uhr nachmittags nach Schluß der Parlamentssitzung aus der Nationalversammlung nach Hause fuhr, schoß in der Näh« des Bauten-Ministeriums ein elegant gekleideter junger Mann aus einem Revolver viermal gegen daS Auio des Ministerpräsidenten. Der erst« Schuß traf das Fenster des AutoZ. Von den auSeinanderstiebenden GlaSsplittern deS zerbrochenen Fensters, wurde der Ministerpäsident im G.'sichte leicht verwundet und durch einen Etreisschuß am linken U-rterarm leicht verletzt. Der Attentäter gab hierauf In rascher Folge noch weitere drei Schüsse ab, ohne indessen den Ministerpräsident zu treffen, und ergriff dann die Flucht. Polizei und Passanten fetz!«» ihm nach und eS gelang ihnen nach längerer Verfolgung, den jungen Mann festzunehmen. Er gab an Mi« chael Rajö zu heißen und daß er an dem Minister-Präsidenten persönliche Rache nehmen wollt«. In der ganzen Stadt herrschte große Aufregung. AlS der König von dem Attentat Kenntnis erhalten, hatte be» glückwünschte er den Ministerpräsidenten zu seiner Errettung, desgleichen fanden fich In der Wohnung Tillier Zeitung deS Ministerpräsidenten alle Minister und führende Parteimänner, darunter Svetozar Pr!bik«viö, Ljuba Damdov!6, vr. Kaft und Dr. Koiosec ein, um sich nach d«m Gesundheitszustände deS greisen Minister-Präsidenten zu erkundigen. AuS dem «nSlande er-hielt Ministerpräsident Pas-c mehrere Telegramme, in denen der Freude über seine Errettung aus Le> benSgefahr Ausdruck gegeben wird. Solche Telegramm« trafen von Poincare aus Paris, von Ssehla au» Prag, von Brattanu au» Bukarest, von G»-nalas und AlexandriS auS Ath-n, vsn VenizeloS aus Lausanne, ron Zogua auS Tirana ein. Aus der Nationalversammlung. In der Sitzung de? Parlamentes a» 27. Juni wurde nach Erledigung der Formalität«!, zur Tagesordnung, Bericht des FinanzausHusseS über die Finauzvorlage, übergegangen. Nachdem dcr Referent, vc» > Maksimov ö. den Bericht veS Finanzausschusses verlesen hatte, verlas Abgeordneter Sekrov die An-ficht der demokratischen Partei, Lazie jene des Bauernbundcs, B-senjak jene d«r klerikalen und mohammedanischen Partei. Dann'sprach Fmauzminister Dr. Siojadluov'ö, welcher seine Tätigkeit begründet« »n» die Art und Welse darlegt«, wie die Einnahmen erhöht und die Ausgaben gedeckt werden iöanten. Nach ihm kri'isierte Abgeordneter Hohnj.e die Bor-lag« und betonte die Solidarität der Kroaten und Slowenen. Minister Uzunov-ö antwortete, daß die Radikalen immer für ein Einvernehmen waren, daß aber mit niemand verhandelt wnden töane, der glaube, auf Grund feines republikanischen Programmes der Gegenpartner fein monarchliches Programm auf-geben müsse. Lazic kritisierte hierauf die Tätigkeit dcr Kleulalcn und Muselmanen. In der Nachmittag», sitzung teilte Parlamente Präsident Ljuba Jovanooö dem Parlamente mit, daß auf den Minist«rpräfi»enten e>n Revolverattentat verübt worden sei, welche» je» doch glücklicherweise mißlang. Er bedauerte, daß sich unter deu Löhnen dieseS Landes ein Mann finden konnte, dcr fein« Hand in illegalem Kamps« gegen den Vertreter des König» und deS Volke« erhoben habe. Jede» solchen Versuch aufs schärfste veivr-teilend, gab er zugleich seiner Freude Ausdruck, daß das Attentat m ßlungen fei, und ist überzeugt, daß alle auS diesem Ereignis die Kraft schöpfen werden, ihre Pflicht gegen Volk und Baterland bis ans End« zu- erfüllen. D>« Abgeordneten erhoben sich und riefen: „Zwio Pa«:c!" Danach' sprach Abg«» ordnete? Velikov ö und unterzog in längerer Rede ie gesamte Finanzpolitik des SlaateS einer scharfen Kritik. Dann sprachen noch dcr Muselman« Ajtnovlc und der Klerikale Vesenjak, worauf die Sitzung ge-schlössen wurde. In dcr Sitznng am 26 Juni sprach als erster Redner der Demokrat Abg. ruf vorgenommen wurde. Von den 175 Abgeordneten stimmten 105 für u.id 70 Abgeordnete gegen die Borlage. V»r der Abstimmung verließen die deutschen Abgeordneten den Saal und enthielten sich der Stimmenabgabe, in der Lp?zialoebatte stimmten sie jedoch gegen die neu«» Steuern. Die Finanzvor-läge erscheint sonach in erster Lesung angenommen. In der Parlamentssitzung am 29. Juni sprach der frühere Finauzminister Dr. Kosta Kumanudi und kritisierte scharf die Finanzpolitik der Regierung. Ihm antwortete Finm>z«iuister Dr. Stojadino»!c, der die Finanzpolitik dcr Regierung verteidigte. Dann sprach noch der Mohammedaner Alic, dcr Klerikale Badjanin und der Baucrubündler Sianko Miletiö Durch Abstimmung wurde der Abschnitt der Bestimmungen über die Einnahmen und zwar Ar» tikcl 1 bis 17 angenommen. Darauf wurde die Elyung geschlossen. Der deutsche Klubobmann zur Finanz-vorläge. In der Sitzung der Nationalversammlung am 23. Juni, über die wir an eigener Stelle berichteten, sühne der Obmann de« deutschen Klub?, Abg. Dr. Stephan Kraft, bei Besprechung der Finanz» vorläge in einer anderthalbstündigen Rede u. a. auS: „Unsere Gruppe hat für die Dringlichkeit de» Gesetz-entwürfe» gestimmt, weil wir überall unseren guten Willen zeigen wollen, daß die wirtschaftlichen und Nummer 53 finanziellen Verhältnisse im Staate so rasch al« möglich geregelt werden. Mit unserer Abstimmung für die Dringlichkeit haben wir uns j-doch keine», weg« für die einzelnen Bestimmungen deS Entwürfe» ausgesprochen. Im Gegenteil, wir müssen sowohl vom technischen wie vom gesetzgeberischen Stand,unkte unsere schwersten Bedenken gegen die Borlage in der gegenwärtigen Form äußern. Denn das Gesetz ist kein reine» Finanzgesetz, sonder« ein miitnm co«. positum, «in Sammelsurium, in welche» verschie» denerlei Bestimmungen, welche nicht nur in da» öffentliche Prozessualrecht. da» Handelsrecht und da» Berwaltungsrechk, sondern sogar auch in da« inter-nationale Recht eingreisen. Nach unserer Meinung hätte «in so wichtige» Gesetz nicht vor das Parlament gebracht werde» dürfen, bevor eS dem gesetzgebende« Ausschuß vorgelegt wurde, wo e» einer gründliche« Kritik, Verbesserung und Ergänzung hält« unterzogen werden können. Der Finanzmiriister hat in feinem Brief erklärt, wie »otwendia eS sei, die Steueret«» gänge zu erhöhen, um da» Gleichgewicht im Staat«» haushalte wiederherzustellen. Der Finanzminister hat auch erklärt, daß e» sein Ziel fei, daß die Land-wirtschaft wenigsten» ein Drittel der Grundsteuer« zahle, die sie ror dem Kriege gezahlt hat. D«S ift jcdoch nicht ganz richtig. Wenn die Landwirtschaft ein Drittel der BorkriegSsteuern zahlen soll, dann ist keine Steuererhöhung um 509 Prozent, sonder» höchsten» nm 300 Prozent notwendig." Dr. Kraft weist die Richtigkeit seiner Behauptung an der Han» eine» umfangreichen Z ffernmatrrial» nach uvd erklärt, daß, bevor überhaupt an eine Erhöhung d-.r Steuern hcrangeschritten werde, zinächst die wirtschaftliche Klaft dcr einzelne» Steuerträger gestärkt werde« müsse. Deshalb müßte man vor allem dafür sorgen, daß unser« Landwirtschaft auf dir möglich« uvd nötige Höh« gebracht werde. Wir baden in unserem Land soviel« Zweig« der Landwirlschafl, die von dcr Regierung ganz vernachlässigt wurden, die abcr b«i einer großzügigen Wirtschaftspolitik d«r Regierung dem Staat«' großen Nutzen bringen könnten. Der Redner zählt mehrere solche Zwcig« auf, die Zucker-Industrie, die Gclrridewirtschajt, Weinkultur u. et. Wir haben, sührtt Dr. Kraft aus, in unserem Land« soviel Wcinkullur, die abcr infolge der schlechten Wirtschaftspolitik zu verfallen droht. Man begehe durchaus keine Uebertreibung, wenn man feststelle, daß die Gegenden, wo die Weinkultur getrieben werde, sich nicht nur in einer schweren wirtschaftliche» Kris« b.fiaden, sondern daß sie unmittelbar vor einer Ka-tastrophe fiehen^.Dr. Kiast rrklärt, daß er und seine Freunde die Finanzvorlag« in der gegenwärtigen Firm ablehne", und appelliert an die Regierung, die ein-zelneu Bestimmungen derart abzuändern^ daß die dcutschen Abgeordneten dafür werden stimmen können. Der Eindruck der R^de des Abgeordneten Dr. Stephan Kraft. Die Rede dcS deutschen KlubobmanneS Abg. Dr. Stkfari Kraft wurde wiederholt von Beifall-rufen und stellenweise auch von Witersp uch unter» brochen. Die «uSführungen machten im ganze« Hause einen vorzüglichen Eindruck und selbst au» dem Munde Pribic-vii' konnte mc>« zustimmend« Won« vernehmen. Allgemein hört« man di« An«r» kennung darüber, «in« wie klug« und mannhaste Politik die deutschen Abgeordnitcn führen, die nicht irgendwtlch« persönliche oder materielle Interesse« an die eiste Stell« setzen, sondern ihr Parteiprogramm und das Wohl der Gesamtheit. D^r Be-richterstatter de» ^Deutschen VolksblatieS" hatte die Gelegenheit, mit Abgeordneten der Opposit'on über die Rede deS deutschen KlubobmanneS Dr. Kraft zu sprechen. Ein klerikaler Abgeordneter er-klärte, daß die Red« sür daS ganze Parlament ei« Ereignis war, da man die Taktik des deutschen Klub» in der letzten Zeit zu unterschZtzen versucht hatlx, Ein demokratischer Abgeordneter gab zu, daß man sich in den deutschen Abgeordneten getäuscht habe, da »an sie als «in« bloße Abstimmungsma» schine für dir Radikalen betrachtet habe. Im allge-meinen kann festgestellt wcrdcn, daß die deutsche« Abgeordneten durch ihre energische Haltung bei allen Partei«», auch in radikalen Kreisen, di« durch die Stellungnahme de« deutschen Klub« völlig überrascht waren, an Ansehen gewonnen haben. Die Klerikalen und die Muselmanen verlassen das Parlament. Der Hauptausschuß der kl«rikal«n Partei, d«r am 24. und 25. Juni in Ljubljana tagt«, beschloß, di« Taktik de» Klub« zu ändern und die Adgeord-neten aufzusordern, da» Parlament zu verlasseo. Der HauptauSschuß gab de« parlam«nt«rische» Klub freie Hand, das Datum der VertrauenSmänuerver» Nummer 53 Cilfiec Zeitung Gute 8 sommlunz zu bestimmen, welche den endgültigen Beschluß zu fassen habe. Wie aus Sarajewo ge-melkt wird, hat der Muselmauenkiub in irr Sitzung seine« HauptauischusseZ dieselben Beschlüsse gefaßt, wie die Klerikalen. Es ist eine Frage der ntchft« Tage, daß die Museimane» da» Parlament verlafsen. Ausland. Ein« bedeutsame Rede des bayrischen Ministerpräsidenten. Anläßlich der Beratung d?S Haushaltes dks äu» ßeren StaaiSministeriiim« hielt der bayrische Minister» Präsident Knilling im Landtag eine Rede über die Ruhrbesetzunz und führte auS, daß dcr Einbruch in da» Ruhrgcbiet ein frevlerischer Bruch deS Bersarller Vertrage» und des Völkerrechtes sei. AlleS was die französische Regierung zur Begründung dieseö Vor-gehcnS behauptet, ist nur Borwand. In Wirklichkeit sei ihr Ziel nicht die Erreichung deö Restbeträge« der Reparationen, sondern die endgültige Verwirk« lichung der traditionellen französischen Rheinpslitik. Deutschland kämpft am Rhein nicht nur um seine eigene Ex'stenz, sonder» auch für de» Frieden Europas. Solange das deutsche Volk sich als Nition fühlt, wird e» jeden Zugriff an feinem nationalen Bestände Widerstand bis zra, l-tz?en Atemzuge eutgegcnjctzen. Kurze Nachrichten. Tie Heuschreckenplage in Ungarn wird immer drohender; 84 Städte und Gemeinden sind von Heuschreckcn heimgesucht — Bulgarische Bande» sind in Griechisch Mazedonien einßsfatlcn; Griechen» land droht mit bim Abbruch der diplomatischen Be» jiehunzen. — Die Wiener Druckereien, di« bisher die monarchistischen Blätter herstellen, haben dieseik auf Einschreiten der P.ager Regierung gekündigt. — Eine E höhung der Fahrpreise auf den vier-reichischen Bahnen steht bevor; sie soll bei P-r-scmenzügen 25 v. H>, bei Schnellzügen v. H. betragen und bereits am 15. Juli in Kraft treten. — Außenminister Nitc ( bereitet einen Antrag vor, daß ans unserem Staatsgebiet Fremden der Ankaus von Liegenschaften gestaltet werden soll, aber nur dann, wenn der betreffende S^aat, anS dem der Fremde stimmt, die Gegenseitigkeit gestattet. — Nach einer Meldung der „Ehing» Tribune" seien die Vechältnisse in China so «neriuiglich geworden, bah die amerikanische HaudelSkamm-r in Schanghai den StaaiSlekretär der V-reiniglen Staaten tcle-graphisch um entschiedene Maßnahmen zur Wieder-hnsUUuug friedlicher verhältn sf« in C>)ina ersuch! habe. — Wie die .Ageuzia Stefani" meldet, hat der AuSbruch deS Aetna 8 Millionen Lire Schaden vermischt. — Der tschechoslowakische Außenminister Dr. Beucsch wird am 4. Jali seine Reise nach Paris antreten, die während de» Prager Aufent-ttalte« des Marschalls Foch v.'reinbart ward?. DaS kaiserliche PalaiS in Peking ist durch eine FeuerSbrunst vollständig zerstört worden. — Am L6 Juni überreichte der Vertreter der griechischen Regierung tn Sofia der bulgarischen Regierung einen Protest wegen des letztea Einfalle» der bulgarisch.',» Banden in Griechisch Mazedonien, der griech sche Vertreter erklärte. daß Griechenland für den Fall, al» Bulgarien binnen fünf Tagen keine Genug-luuuz gebe. die d plomatischen Beziehungen mit Bulgarien abbrechen werde. — Der Brrein deutscher Gießereien hat die Verkaufspreise ab 24. Jani um 46 Prozent erhöht. — In Neapel wurde am 23. Zuni gegen I Uhr nachmittags der Vizepräsident der italienischen Kammer P etravall« auf dem Ober» dankplatz von einem unbekannten Mann ülersallen und durch einen Dolchstoß in den Magen lebenS-gefährlich verletz?. — Auf dem Dortmunder Ehren-friedhof sind die Franzosen damit beschäftigt. die dort begrabenen Leichen von 1)0 französischen Kriegsgefangenen zwecks Uckerführung nach Frank, reich auezugraben. — Im Brüsseler Museum für Musik ist die Flö!e gestohlen worden, aus der Mozart in feiner Jugend gespielt hat; e» ist ein einfache» Hausinstrument mit einem Mundstück au» Elfenbein. — Französische Trupp:», zusammengesetzt au» Ein« geborenen und Schwarzen, nähern sich der türkischen Grenze mit TankS und besetzten Choban Sey Hadjtlar^ olle diese militärischen Bewegungen sollen die Gsldiorderungen der Franzosen unterstützen. — In Abänderung der bisherigen Vorschriften wurde tn Berlin die Bestattung der Toten durch Ein« üfcheiung auch in Sirgen aus einer eigens zu die-sem Zweck hergestellten Papiermasse gestattet. — .Dem Münchener>Simp!iM«us" ist dcr Postdebit tu Jugoslawien entzogen worden. Aus Stadt und Knd. Tödlicher Unfall auf dem Novisader Flugplatz. Mittwoch den 27. Juni vormittag wurde der Leutnant Andrea? Aralj auf dem Flugplatz in Novisad beim Landen eineS vom Haupt mann Cvelko Princiö gelenkten Flugzeuge» durch den Propeller so schwer verletzt daß er Donnerstag im GarnisonSspital in Petrovaradin seinen Wanden erlag. Der Leichnam de» verunglückten Oifi;ierS wurde Freitag nachmittag in der röm. katholischen Pfarrkirche in Novlsad aufgebahrt und um 5 Uhr unter militärischen Ehren zum Bahnhof geleitet. Air dem Leichenbegängnis nahmen der Armeekommandant General Milosdvljeviö, General Uzelr.c, LinienschisfSleutnant Malinrric, die Osfijiere der Garnison und ein etwa 2000 Menschen zählende» Publikum teil. Die Leiche ist am Montag, den 1. Juli in der Heimat de» verunglückten, in Slo-ven«ka-Bistr?c', beiges« ht wordeu. Bilderausstellung des Grafen Baljmsn. Der in unserer Stadt schon rühmlich bekannte ruf« sische Kunstmaler Graf Baljnen hat am 1. Juli im h'estgen Hotrl „Union" (Eingang durch den kleinen Saal) eine Ausstellung seiner nenesteu Werke eröffnet, die bi» zum 10. Juli dauert und deren Rein-ertrag (nach Blieben) deu Siadtarme» gewidmrt ist. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 12 und 14(2) bis 18(6) Uhr zugänglich. Dcr Besucher wird von der Fülle und Schönheit der gebotenen Werke überrasch'. Vor allem fei auf die prächtigen Adriabiider (Cerkvenica, Selce, V-nodol) hinaewiefen, welche namentlich aus unsere Adriaverehrer »n» Bewcher eine besondere Anziehungskraft anSilben rnüss n. Der wundervolle Ton der adriati chen Land» schaft ist meisterhaft getroffen. Meer und Himmel er-strahlen in seliger blauer Pracht, wie sie eben nur der Adria eigen ist. Jriereffant ist eS, den eigen« artigen Gegensatz zwischen den Adriamotivm und denen des Schwarzen Meere» zu beobachten. Jeden« fall» lasfeu sämtliche M.ereSbilder erkennen, daß Graf B^jne» ein Meister in d:r Darstellung des Meere» ist. Aber auch die Bilder auS dem Juiera Rußland» si.'d von höchster Eigenart und Schönheit. Nimentlich si.,d Moiiu: aus dem Prrke des Känst lerS und dcr Ukraine, auS verschiedenen Dörfern (Sommer' und W!»terflimm»ng) auf da» wirkungsvollste behandelt. Nicht vergessen seien zwei herrlich« Blumenftücke und ein Bild der uns allen bekannten Villa Weste». Der PceiS dieser wirklich sidönen Bilder ist äußerst nifela (220 Din in zahlreichen Abstufungen bi» 1000 Din). Wer sein Hrm wohlseil mit wertvollen Originalen schmücken will, der» säume nicht diese Ausstellung zu besmhcn u?>d sich da» eine oder andere Bild zu sichern Fälle von empörender Tierquälerei ereignen sich in der Aü?erceva ulica. Harmlose Katzen werden in Fz?en gelocki und haun schver verletzt frei gelassen. Die armen Tiere schllppen sich umher bis sie qiaivoil verenden. Diese Zeilen be» zwecken eine Warnung an den grausamen Täter. Collie nur noch ein Fall zu? Kenntnis kommen, so werden w!r den benffcnden Herrn öffentlich brandmarken. Aufforderung! Die Palizeiabtellunz der hiesigen kgl. B zirkSharp'ma^nschcrst ersucht un» um Veröffentlichung fol.iender Notiz: Bor kurzem ist in. Maribor eine gtvßere Diebsban»e festgenomartn worden. Bei einem Verhaft:««» fand man »>e Schach-tel einer kleinen Weckeruhr mit dem Ausdruck ,101. — Mignonette-Hickel* vor. »uf der Rück eite be« siidet tich mit Tinte die Aufschrift „EEE' und mit Blcrstift .500 K". Die Schachtel hat die Gestalt eine» Würfels 5X5°5 cm. Der Wecker selbst wurde nicht vorgefunden. Di.'sen soll angeblich ein Mann vom Lande im Herbst 1S22 beim Uhrmacher Wilhelm Wapper in Maiibor, Siolna ulica l, gekauft haben. Der Käufer heißt Pristopnik, Pristovnrk odcr ähnlich. Die Person, welcher der (iehr kleine) Wecker, oder nur die erwähnte Schachtel bei einem Einbruch oder anderSwl« entwendet wurde, möge sich bei der Polizeiabteilung in Celj', Z mmec Nr. 12, melden. Aus aller Wett. Deutsche in Bukarest. Ja Bukarest leben rund 15 000 Deutsche, von denen 800» rumänische Staatsbürger sind. Die evangelische Gemeinde zählt 8000, die katholische 7000 Mitglieder, beide Ge-meinden erhalte« deutsche Volk», und Mittelschulen. Der während de» Krieges sistierte deutsche Volks-bilduogsvereia dürfte im kommenden Herbste seine Tätigkeit wieder aufnehmen, nachdem die deutschen GeselligkeitSvereiue (Turn», Sport- und Gesang« vereine) dieS bereits getan haben. Eine Zusammen-fafsung all dieser Organisationen ist bisher noch nicht gelungen, obgleich ein Zentralpunkt deutschen Lebens in Großrumänien sehr nützlich wäre. Hinrichtung der Tochter Bruffilows. Englisch: Blätter melden, daß die Tochter de» Gene-ral» Bkussilow, deS früheren Oberkommandanteu der kaiserlichen russische,r Armee und späteren Or» ganisator» der Roten Armee, von den Bolschewisten in Molkau hingerichtet worden ist. Die Dame hatte sich deS „todeSivürdigen Verbrech?nS" schuldig ge» mach', heilige G.-räte der Heilandkirche vor dem Zagriff der bolschewistischen Behörden gesichert zu haben, indem sie diese in einem Berst?ck bewahrte. In Berücksichtigung der Verdienste, die sich General B.usstlow nm die Rote Armee erworben hatte, war man geneigt g-'wesen, nicht die ganze Sireuge de» tyrannijchen G?fch:S gegen seine Tochter in An« Wendung zu bringen, und hatte ihr zu verstehen gegeben, daß ein Gnadengesuch in günstigem Sinne erledigt werde» würde. Die GeneralStochter jedoch, die sich durch daS neue Regime in allem, was ihr teuer und heilig gewesen, ausS tödlichste verletzt fühlte, lehnte das Anerbieten ab. S olz gab sie ihren Richtern znr Antwort: „Aus den blutigen Händen der H irker deS russischen Volkes kann ich kcinen G.radenakt entgegennehmend Die Exekution wurde daraufhin angeordnet und die Dame er« schössen. Michael Karolyi als HochverrSter in contamueiüim verurteilt Die königliche Tafel in Badap st bestätigte das Urteil im Hochverrats-Prozeß gegen Michael Karolyi. Die Bcjchlagnahme aller feiner Güter wurde grundfätz'ich ausgesprochen, deren Vollzug jedoch einem weiteren Verfahrn vor« behalten bleibt. J i der Urteilsbegründung wird fest, gestellt, daß Karolyi sowohl Hoch- als LandeSserrat verübte, indem er als Pirteisührer in einer kritischen Zeit den P izisiimuS v rkündeie, wodurch die Wi» derstandskraft der ungarischen Nation geschwächt wurde. Die deutschen R'paratisnsbienen vzrlaff?n Frankreich. .Im Temp» berichtet der französische.Gelehrte und Bieuensorscher Savalle, daß die deutsche» R.pirMionSbienen Frankreich in Schwärmen verlassen habe», um in die Heimat zurückzukehren. Bekanntlich mußie Deutschland auf Grund des Bersailler V?rttag'S al» Sachleistung auch einige tausend BiencnvAker an Frankreich abliefern. AnS drn Mitteilnngeu d?» französi'chen Ge» lehrten geht hervor, daß var etwa 25 Jahren öfter« reichliche Bienen, die auS Krain nach Frankreich verpflanzt werden sollten, in gleicher Weife wie jetzt die deutschen Bienen davor flogen. Etwas über die 2a«a. Unter dea von den Vulkanen ausgeworfenen Stoffen wird die Asche vom Winde enorm weit getragen. Afchcnteilchen vom V^suv und Aetna wurden in Konstantincpel gesunden. Die Lava, die hinfig Teniperaturcn 'wn 1000 Grad erreich', wird in riesigen Ouantitäieu ausgeworfen ; am Aetna betrug die Menge bei dcr Eruption im Jah'e 1659 700.00!) Kubikmeter. Die Gase werden oft bi» in gewaltige Höh: auSgestoßen; bei mehreren großen AuSbrllchen deS Vesuv wurdeu Asche und Dampf in einer HZhe von 8000 Metern beobrchtet. — Gelehrte behaupten, daß di« Lavi au« einer Tits- von siO Kilometern komme, wo sich daS Gestein bei Temperaturen von 2000 Graden in vollkommen flüssigem Zustande b>findet. ES ist nicht erwiesen, daß sich die LavabassinS auch der benachbarten Vulkaue in unterirdischer Verbindung b«finden; die verschiedene Beschaffenheit der Lava scheint die« zu negieren. Der italienische Valkanaloge Mercalli hat jedoch beobachtet, daß den AuSbrüchen deS Aetna stet« eine stärkere Tätigkeil deS Sltvmboli solgte oder vorausging. Die» war auch diesmal der Fall. Devisenkurse am 2. Juli (30. Juni). {Ohne Gewähr.) Tevise 1 Zürich | Beograd Wien ""* et»q»> 6-15 {6 20) — — | 760 (767) Berlin I 0 0032 ,0-038) 0-0435 (0-O55) _ 0'39~ (0-38) London 36-03 (85 90) 419'- (418'-r) m.2CK>-3i3.ftOO) Mtaki »4 67 (24*85); 40175 ( — )| 3060 (8100) Wt»Wrt &M-60 (f.67 &0), 91— (>0-68)1 71.160 (71.060) Ban« 33 80 (84-27) M3-60 (*5«*60) 4190-— (4870-—) Prag I 17-06 (lfi-96; 244-50 ( — )j8131-—lüTäF^)" Wien "QQ»it5| — — Zürichs — — | - (1620)1 12.466 (18.4»5) Strich, 28. Juni (27. Juni). Beoarad « 25(6-«), Bertill 0 0040 .0-0035). Lonbon 26 «s (26-88), Mailand 26-20(24 80), Newyact 66160 (867-76), vari« »4 60 (34 30), Prag U-7» (16-80), Wien 0-0080 (0-0079;. «rttt 4 CUIlet Leitung JRuatatr 53 Sesselfabrik R« Lirzer, Mariborf Cvetlicna ulica 36 GegrVndet 1868. Sessel für Gasthaus und Garten, auch für Wiederverkauf. Reparaturen werden besorgt. Perfekt deutsch sprechendes xi zwei Kindern (2 und 3 Jabre), welch» schon bei Kindern gewesen, wird gesucht. Reflektiert wird nur ans ernstes Fräulein. Anträge mit Abschriften von Zeugnissen, Photographie und GehultsansprQchen unter ,Deutschsprechendes Fräulein* an 4ie Verwaltung d. BI. s»oOs Schöne, trockene Pilze zahlt bestens u. ersucht bemusterte Offerten nebst Angabe des Preises Firma Sirc-Rant, Kranj. Salon-Foxterrier • ehr schöne Exemplare, zu verkaufen. Viceva Nr. 46 pri Ptuju. Heurige F r üh kartoffeln versendet zum jeweiligen Tagespreis F. 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Amtliehe Kundin nchuuff in deatucher Uebersetxung. jy 425/23/1 Freiwillige gerichtliche Liegenschafts-versteigerung. Auf Antrag der Stadtgemeinde Celje gelangt du Grundstück, G.-Zl. 344 d. K.. in Zagrad, Schieilstätte. durch öffentliche Versteigerung um den Ausrufpreis von 25.000 Din zum Verkaufe. Die Versteigerung findet am 14a Juli 1923 um 9 Uhr* vormittags in der Kanzlei des Herrn Notar Jurij Deticek in Celje statt. Falls der Ausrufpreis nicht erreicht wird, werden aaeh Anträge unter dem Ausrufpreis entgegengenommen. Das Vadium beträgt 30'/0 vom Ausrufpreise. Die Versteigerungsbedingungen liegen in der obgenannten Notariats» kanzlei während den Amtsstunden zur Einsicht ans. Kreisgericht Celje, Abt. IV, 23. Juni 1923. Dr. Kranöiö. Gegründet 188» Erste jugoslavische Jalousien-, Roletten-, Holz und Stahlrollbalkenfabrik G. Skrbic Nachfolger Brüder Yidakoviö, Zagreb Tel. 4-92. 23-19 Jllea 40 erzeugt alle Arten von Roletten als: Stahl-, Holz-, Koatenvoran- Leinen- und geflochtene Roletten, Gitter, Sonnenplachen-•chisge und Frei»- Konstruktionen uad deren sämtliche Bestandteile, liaten kostenlos Vertreter werden gesucht. Amtliche Kundmachung in deutscher Uebersetiung. Jfr. I 289/2$ Oeflentliche Versteigerung. Auf Antrag der Stadtgemeinde Celje durch Bürgermeister Dr. Jurij Hrasovec. Advokat in Celje, findet am 14. Juli 1923 um 9 Uhr vormittags in der unterfertigten Notariatskanzlei eine freiwillige Öffentliche Versteigerung der Besitzung, G.-Zl. 500 der Katastralgemeinde der Stadt Celje, statt und besteht aus der Parzelle Nr. 4, einem Baugrunde in der Matija Gubeeva ulica Nr. 6. Der Ausrufpreis beträgt 79.960 Din. Vor Beginn der Versteigerung ist das 30°/gige Vadium vom Aus-rufpreise zu Handen des Gerichtskommissärs zu erlegen und zwar in barem oder als Einlage eines Sparkassebuchcs. Genaue Auskünfte können in der unterfertigten Notariatskanzlei am Deökov trg Nr. 3 während den Amtsstunden eingeholt werden. Ce^je, am 26. Juni 1923. Jurij Detl6ek m. p.. Notar als Gerichtskommissär 2);um, g<fler »»!> $«au£fisbft: «crcinsbachdracker»! „(idea* ttt (teile. — SietanwoTtlt^ et öOriftUita: Kranz feg.-.üt:.