Vchrtftkwnß: «r. • (ist.) UjTU» (alt W«i)k b« enn- n. 9tio-*»») M u—II N*r »irrn. fMtWkrrifcr* fetrbro attt Btü«(|f(rtm. »«■ratete «tu-'rltastfli «ie: tcribff^Ngt. M« VfTMItaitt gegen __ *i Mlif» „ »es«Htm Vrbltm niDcgra. — #«t Bicfrnt*°zr»d rnrr.nltoj ■wettn«. ««•Htttann-ffrat* WM#. Benv»lt»»g: Ratd«ulSgass» Skr. i («traf« »< J08«bf6lngn*8t«: c»«ch die Haft tq*9ts i »lirtrfKtn« ...Kr» emin«t>9 ...»»«« a*B»Htrig . . . . » 1S-90 S«i CIIIi »>l -jufltüain 1*1 faati W*MITI4 .. . .» l-i* KirMWlil ... » r— MHIMi . . . . K «•— »»«Uichrs, . » . . K ir— Ntl llllirt ntükn sich St» äTlUj.'.rMlKtn 301M« »»hil» BnfirnBin,) öiaflflrlttt« «toasmcct* ftkt >»> ItilHlMIaii. M. 13. HiM, Donnerstag. 15. Ieöruar 1906. 31. Jahrgang. Die südftavifche Bewegung. Die füdflavifche oder illyrifch« Bewegung hat in der deutschen Presse noch bei Weitem nicht die Beachtung gefunden, die sie verdient. Man gibt sich einer höchst gefährlichen Unterschätzung der Tragweite dieser politischen Bewegung hin. In» dessen setzt die südslavische Propaganda unter den österreichischen Südflaven mit einem Auswande an Mittel« und einer Rührigkeit ein, die einfach Er» staunen erregen muß. Wir haben Kärrnerdienste auf uns genommen und im Nachstehenden einige« Material zu einer richtigen Einschätzung der politischen Einiguag«b«str»bungen unter den «vier Nationen- zusammengetragen: J>« Aufruf eines serbische» Mattes .Südflaven! Da« freie Serbien ist der Erste, der in den Kampf mit Oesterreich eintritt; sein Verbündeter ist da« sreie Bulgarien. Ihr, die ihr noch nicht befrei« seid, ihr, vom Triglav bis Salona, die ihr euch noch krümmt unter den Fesseln der Knechtschaft, nehmt wahr, was euch die Pflicht gebietet! Gehen Serbien und Bulga-rien al« Sieger in diesem Kampfe hervor, fo siegt auch ihr — Die Sonne der Freiheit wird in Bälde auch über euer durch die Knechtschaft verhärmtes Antlitz aufgehen . . . Nun ist der ge> fchichtliche Augenblick da, da sich zeigen soll, ob die Idee de« Bunde« der Südslaven und der übrigen Balkanvölker ein Hirngespinnst ist, oder «d sie die richlige Formel ist, nach welcher sich die Einigung aller Völker aus dem Balkan vollziehen wird. Süsslavin! Laßt un« gewissenhaft unsere Sch»ldigkeit gegenüber der Nation und der Mensch« deit erfüllen!" Kt»e fto»e»if$« Ztlattstimme „Oesterreich-Ungarn wollt« mit einem Schlage die frische südslavische Bewegung zerschmettern, allein e« hat nur erreicht, daß dieselbe solche Dimensionen annahm, daß man sie niemehr er« sticken kann. Der ganz« slavische Süden ist heute solidarisch, der ganze slavische Süden hat sich um da« kleine aber moralisch starke (!) S e r» dien gesammelt, al« seinen natürlichen Mittel« punkl. Oesterreich selbst hat den Grund zu dem mächligen Baue gelegt, der da heißt: S ü d s l a-vische Föderation. Dieser Zollkrieg zeitigte den herrlichen Erfolg, daß alle Südflaoen eine« Geiste» wurden und Serbien führt diesen Kampf nun nicht mehr allein in seinem Namen, sondern im Nam«n de« ganzen slavischen Süden«. Serbien ist der Mandatar deS gesamten Südjluventum«.' Zlaterschiedliche lud slavische Mera»fl»lt»age». Im Laus« de« Frühjahre« wird in Sofia eine südslavische Kunstausstellung veran-staltet, zu der bulgarische, serbische und kroatische Künstler ihre Beteiligung bereit« zugesagt haben und für die der Sloo. Narod nun auch unter den Slooenen wirbt. In Belgrad hat man in diefe» Tagen einen südslavischen Klub gegründet, dem ange« sehen- Politiker, Bürger, ZeitungSleute und die akademische Jugend angehören. Der von dieser politischen Vereinigung errichteten „s ü d s l a v i« s ch e n L e s e h a l l e" hat der Belgraver Stadttat 600 Dinare zugewendet. Die südslavischen Siudenten Wien« hielten Ende deS vorigen Monats eine Versammlung ab. in welcher sie die bulgarischen und serbischen Bru« der-Völker zum A»«harren im Widerstände gegen Mauöreif. Wa« eilt dort der Wanderer so leicht be« schwingt den Pfad entlang? Warum erstrahlt so »erklärt sein Auge und warum nur jauchzt er in ju>endlichem Ueber««! ? Ist »« der FrühlingSjauber, der ring« um ihn her -»«gebreitet ist nnd der ihn jauchzen macht in jugendlichem Ueber««!? Frühling«wo»n» — neue« Leben der Natur! vom blauen, wolkenlosen Firmament lacht freundlich die Sonne hernieder nnd küsset »ach die Blnmelein nach lange« Winterschlaf. Munter sproß» ft«< jugendsrische Grün der Wiesen, und die Erst-K,,e de« Lenze«. Ammenrölchen, Butterblumen entbiete« ihre Grüße. Weit schon hängen die >l«tenkitzchen von einem einsamen Weideubaume Mi klaren Gebirg«bache ihre Köpschen heraus; de« Schlehdnrn« silberweiße Blßten verschönt dort eine halbversallen« Mauer und über und üb«r mit schwellenden Knospen bedeckt, verspricht dort der »irschbanm in Kürze «in Meer von Blßlen zu entsalten. «her all' die Pracht de« jungeu Lenze« »nbe-nchte« läßt der Bursch?; ihn treibt e« vorwärt« in immer rascherem Lauf; da. endlich, noch eine Bie« ■mit de« Wege«, da taucht e« auf vor seinen M>ck«. b«< liebe HeimatSdörfchen, die Ursache sein» Sehnsncht, feiner Freude. B»r drei Jahren, al« er e« verlassen, u» hi»»n«zuji«hen in die Fremde, damit er, »in wackerer HanbwerkSbursche. die Meisterschaft er« rneche. »« «ar e« gerade wie heule. Lau wehte die Luft unv fächelt lind sein tränenfeucht,« Auge; denn scheiden tat weh; di« zu dem Kreuze vor dem Dorfe hotten sie damal« ihm da« Geleite geveben, seine Braut und sein liedeS Müiterlein. die Mutler hatte ihn zum Ad« schied« geküßt und gesegnet; und auch di« Braut hatte ihm verschämt gewährt, einen Kuß aus ihre unschuldrrin« Stirn zu drücken. Und nun kehrt« «r wieder heim, da« Meister-schast«dekret in der Tasche. Weit, weit entfernt von der Heimat hatte er «« sich erworben im rastlosen Fleiß. Mutter und Braut, sie dachten sein auch in der F'emd« und Briefe und Grüße wechselten stetig und halsen ihm leichier hinweg über di» harte Zeit der Trennung. Noch vor 14 Tagen, da« war der Tag vor seiner Abreise in die Heimat, hatte ja die liebe Mutter noch einmal geschrieben — wie sehr sie sich freue, nun bald den geliebten Sohn an ihr Herz zu drücken; auch Anna, fchrieb sie, freue sich fehr ob seiner Wiederkehr,' nur fühle sie stch jetzt etwa« unwohl; aber, so schrieb die Mutier, va« ist nur die große Frende, die die Braut fast krank macht, da sie nun den Bräutigam baldigst werde küssen dürsen. Er bewahrte diesen Brief nebst vielen anderen al« fein Htiliglum. Und nun lag e» da vor feinen fehnsuchl«-trunkenen »ugen, sein liebe» HeimatStörschen, die Städte seiner Kindheit, wo seine Mutter weilt, wo seine Braut in Lied« seiner harrt. Frischen, frohen Mute« wollte er sich hier etabliert», und eine Stütze sein der lieben Mutter in ihren alten Tagen; aber Oesterreich aufforderten und da« freie und unad« hängige Balkanflaventum hochleben ließen. Am 13. Dezember d. I. begeht Belgrad die Jahrhundertfeier der Befreiung vom Türkeojoche. Zu den in großem Stile gedachten Feierlichkeiten entsenden die „Bruderstüdte" Laib ach und Agram eigene Abordnungen. Kie österreichische» Peichslande Der „Sloo. Naröb" schreibt: .Al« der Konflikt zwischen Oest«rr«ich und Serbien auSbrach, begann in Bo«»ien ali'ogleich eine lebhafte Bewegung — unter den Gendarmen und der Polizei, di« unablässig Hausdurchsuchungen vornahm«« und nach Waffen sahnd«ten. Die R«-gierung t«S Landes halt« nämlich auSgekund« schaftet, daß Serbien nach Bosnien taufende neuer Repetiergewehre eingeschmuggelt hatte. Aber die Bosnier waren so verständig und haben tie Büchsen so gut versteckt, daß die Gendarmen sie umsonst suchten. Streng verboten ward auch daS Lied: »Der Serbe erhebt sich für sein Volk l" Aber das wird allrS nichts helfen. Die Serben haben nicht umsonst daS Sprichwort: „Je härter der Druck, desto kräftiger der Auftrieb l Und Bosnien ist genug bedrückt, um der Welt noch «in Schau-spiet zu bieten, über das man staunen wird." Im ^aiöacher Hemeiaderat trat der bekannte Dr. Triller als Anwalt Serbiens auf. fprach von der verlorenen Position Oester-reich» am Balkan und den eingebüßten letzte» Sympathien Oesterreichs und beantragte eine zu den Fenstern hinaus gesprochene Entschließung, m welcher die infolge des Zollkrieges zu befürchtende Fleifchteuerung dazu herhalten muß, die Bevöl-kerung gegen die Maßnahmen der österreichischen Regierung wider Serbien einzunehmen. auch heimführen wollte er jetzt feine Braut al« sein geliebte« Weibchen, da« Glück seine« Lebens. Heimat! An sein Herz möchte er sie schließen, den Boden möchte er küssen, auf de« er der Jugend schönste Tage erlebt, wenig hatte ste sich verändert, sei» er ste verlassen, alle« noch, wie e« eh«dem gewesen. Hi«r noch da« Kc«uz am Weg», wo ihn di« Mutter gesegnet und er die Braut zu« Abschied noch geküßt; dort zwischen Wiesengrün d« silberhelle Bach, wo er so oft gespielt al« Rind, wo er und Anna, noch der Schul« nicht entwachse», spielten und sich liebend neckten, Blumen pstückie« und sich gegenseitig damit schmückten. Doch halt — die alte Weide, die an dem Weiler hier gestände», die hohl und ihm oft zum Versteck gedient wtk Anna, wenn die Mutter idn gesucht, wo war »ie hin? Die mag wohl gefallen sei»! Denn alter«» schwach war damal« schon ihr Stamm »»* schwankte oft bedenklich hin und her im Winde. Schon kann er die Glocken in dem kleine« Kirchtürme erkennen, die er so oft geläutet hat al« Knabe, da der Me«ner nm ein lieber Freund >e» wesen und der stch so gerne in seinem Dienste v»u dem aufgeweckten Jungen unterstützen li«ß. Doch sieh'! di« Glocken schwingen und laut und h schössen werden kann. Dieser Ausblick i« die Zu-' kunst ist so interrssant, daß dir seltstunen Rüstungen de« Herrn der Schwarzen Berge die volle L»f-«erk,a«keit bet un« zu Land« und vielleicht sogar a« — Wiener Ballplatz verdienen. E« ist ja nicht nur Montenegro, sonder» der ganze Balkan, der «it einenmale interessanter ge-worden ist, al« gut ist. Mazedonien ist trotz der Flott«nde«onsteation ruh«lofen Angedenken« sa»t der Finanzkontrolle gänzlich in den Hmlergrund getreten, derBoden de« ganze«Balka»« ist mit tinemmale heip geworden u»d e« »öul wie ein u»»tr»rdische«Gr»l-len au« der Tieft e«por, da« einen vulkanischen Au«bruch ankündigt. Nach de« fernen Osten beginn» wieder der »ah« Osten auf Interesse Anspruch zu erheben. Die unerhört« Ueb«rh«bung Serbien« der Monarchie geg«nllb«r, da« ausgedeckle ferdisch-bulgarisch« In« trigenspiel. da« Wiederaufleben der Idee des Bal-kanbunde«, diese Sympto«« werden jetzt ergänz! durch Nachrichten von einem serbisch-mootenegrim-schen Trutzbündni«, von den Geschützankäufen des Fürsten der Schwarzen Berge. Gewiß, es hagelt nur Dementis, e« wird soznfagtn das Blaue vo« Himmel herunterdementierl. Zu nah« aber d«r Grenze der Monarchie «ach«» sich all« diese Sy»i-tom« gellend, als daß D«««ntis genügen würden, um da« hoffentlich auch am Ballplatz wachgewor« den? Mißtrauen zu beruhigen. Es liegt zu klar am Tage, daß alle diese Erscheinungen auf dem heißen Boden des Balkans ein Gemeinsames haben, eine Sp>tze gegen die österreichisch-ungarische Monarchie. Und noch eine« ist «ehr als deutlich: es ist nicht das unterirdische Feuer allein, das seil Jahrzehnten aus de« Boden des Balkan« hervorzubrechen droht, u« Europa in Brand zu stecken, e« ist «ich» dieses Feuer allein mit seinen natürliche» gefährlichen Tenden-zen, sondern es sind sremde Gewalten a« Werke, diese« Feuer zu schüren und anzufachen. Und wenn «an all biefen Erscheinungen und ihren Motiven nähertritt, dann bietet sich ein Bild, da« wesent-lich von de« verschi«d«n ist, da« sonst al« typisch galt für Balkanwimn. Einst rollt« «unter der Rubel. «« war dit Zei« bet Gefährlichen Anlage« Nlsmus Rußland« und Oesterreich-Ungarn« auf dem Gewalt, fein Ziel werde er bei ihr doch noch er-reichen. Und ein Gerücht ging durch« Dorf, der Franz habe Gewalt an Anna geübt, al« sie vor kurze« im Walde Beeren suchte für dit kranke Mutter. Und wollte «an de« Gerücht nicht Glauben schenken, so wurden die bleichen Wangen Anna« gar bald zum Verräter ihre« in ihre« Herzen na-genden Kummer«. „Sie ist krank!' raunte man sich i« Dorfe zu. Doch still und stiller ward da« sonst zu Scherz und Sang leicht aufgelegte Mädchen, «it verweinten Augen fah man sie oft noch spät am Abend einsam a« Fenster ihre« Kä«merchen« sitzen, den sanften, traurigen Blick in unbegrenzte Fernen richtend, al« ob von dort sie Trost und Hilfe hoffe. Und vor acht Tagen war e«, da fand man eine« Morgen Anna« schönen Körper, umspült von den trüben Wellen de« Docsleiche«, tot auf. In fest verschlossener Hand, von Tränen und vom Wasser säst verblichener Schrift, die letzten Grüße dem Ge-lieblee, dem Bräutigam, dem sie. entehrt und ent-schändet, nicht mehr angehören kann. Vor vi«r Tagen hatt« mau sie still ins kühle Grab gebettet, und Ruhe war dort dem gequälten Herzen geworden. Die ohnedies kränkliche Mutter überlebte nicht lange diesen schwer«« Schlag, und binn«n zwei Tag«n macht« infolge übergroßer Aufregung ein« schnelleia»r«tend« Hrrzlähmung ihr«« L«b«n «in * jähe« Ende' Nummer 13 .Ke« fch» Seite 3 Balkan. Veit der Entente und noch «ehr infolge der oftafitifchen Satastrophe. die Rußland betroffen, und der Revolution, di« e« erschüttert hat, liegen die Dinge ander«, und wer gut aufhorcht, der kann heut» «ine ander« Münz« klingt» hören al« den Rubtl. Bon Rußland hat der Fürst der Schwarzen Berge viele alt« Flinttn erhalten in seine« Leben, aber er hat sich nicht da«it begnügt, mit Ruß-land verwandt und befreundet zu fein, der tinziq« wahre Freund Rußland«, wi« ihn Alexander III. nannt«, «r ist auch der Schwiegervater de« König« »on Italien geworden, und sind Rubel schöne« Geld, jo sind auch Lire nicht zu verachten. Und der Lire ist aus de« Balkan ein gangbare« Geld-stück geworden. Ist e« notwendig, an Albanien zu erinnern, wo seit Jahr und Tag eine italienische Propaganda der lebhaftesten Art getrieben wird, deren Tendenz trotz der rührendsten Au«einander« setzungen zwischen de« ehemaligen italienischen Minister de« Aeußern Tiuoni und de« Grasen Goluchow«ki nur Blinden entgeht» kann? Die Adria ein italienische« Meer, e« ist ein Progra««, an de« dit größere oder minder große Dreibund-irtundlichktit gewesener odtr zukünftiger italienischer Minister dt« Aeußern nicht« geändert hat, nicht« ändert und nicht« ändern wird. Man hat e« vor-läufig mtt einem historischen Gedanken zu tun, drr aber sicher nicht ruhen wird, bi« sich die Dinge hart im Raume stoßen. Der Zusammenhang zwischen den Bestrc-düngen Italien« in Albanien und den seltsamen Dingn», die stch in Monlentgro begeben, ange-sangen von der sunkentelegraphischen Verbindung de« Hasen« Antivari mit der italienischen Küste bi« zu de« Bau de« Fort« am Grab« d«« «rsttn Njegusch und der Reis« de« Erbprinzen Danilo. ist uuschwer herzustellen. E« sind vorläufig lediglich Symptome, böse Konturen, die sich am Horizonte abzeichnen, aber die Idee eine« Balkanbunde« tritt auS ihrer Schattenhastigkeit hervor, wenn ein Mann wie Fürst Nikita seine Hände im Spiele ha», ein Mann, dessen dynastischer Ehrgeiz stet« mit de« Ideal eine« Serbenreiche« spielte — und wahrscheinlich der Schaltenkönig Peier wäre da« geringste Hinderni« seiner ehrgeizigen Pläne — und der heute obendrein der Schwiegervater Jta-likn« ist. . . „N. Wr. I.- ?«litllche Mimdscha». Aus dem Aeichsrate. Bei Behandlung de« Dringlich keit«anirage«. betreffend die Borgänge vor dem Wiener Kursalon bei dem kürzlich abge-haltenen slovenischen Feste gelangte auch Dr. Pornmer zu Worte. Abg. Dr. Po««er nahm «it Vergnügen zur Kenntni«, daß Abg. Ploj die Au«-schreitungen in Do«scha.'e al« bedauerlich bezeich-net höbe. Al« aber dit Angelegenhtit in di« Oeffenilichkeit kam, hab« Dr. Ploj kein Wort de« Tadel« oder B«dau«rnS gefunden. D«r Redner be-spricht hierauf nochuial« die bekannten Vorgänge Siu«m drückt« der Freund dem Freunde die Hand. Trostt«n»ortt klangen an sein Ohr, doch teil-nahmSlo« verharrte er in dumpfem Schweigen. Also Franz, vor dessen rohem Ungestüm er Anna, noch ein Kind, durch seiner Fäuste stärkerer Kraft so obst geschützt! Er, den er fast instinktiv al« den Feind in frühester Jugend schon gehaßt. — er hat die Blüte gebrochen mit frevelnder Hand, die ja für ihn bestimmt, an deren Duft er stch nun laben wollte. Und Verzweiflung krollt e« sich um sein Herz und schwerer sinkt sein Haupt herab auf seine Brust. Wa« eilt dort der Wandern flüchtigen Fuße« den Pfad entlana? Warum blicket so düster sein Auge, und hebt und senkt sich Brust wie im wilden verhaltenen Weh? Ist e« der Rauhreif, der gefallen über Nacht und. der ihn weinen macht, da er die zarten Blüten de« jungen Lenze« so grausam zerstörte? Ja, der Rauhreif! Der Rauhreis war gefallen in sein junge« Leben und Lieben, hat zerstört seine Hoffnungen, vernichtet seine Träume von Liebe und Glück. Mit gebrochene« Herzen zieht er nun zum zweitenmale htnau« in die Welt, um Vergessen und zu suchen i« Strudel de« schaffenden Leben«. Möge ihm die alle« heilende Zeit die Wunden de« Herzen« ver» narben. die ein unerbittlich Schicksal so grausam ih« geschlagen. M. in Domschale und schließt: Die Deutschen Cilli« haben unter der fortgesetzten Provokation der Slo-venen, welche von Tschechen und Kroaten unter-stützt werden, zu leiden. Ein slovenische« Schand-blatt hat die deutschen Frauen und Mädchen in der niederträchtigsten Weise behandelt, indem e« sie sogar al« Dirnen hingestellt hat, so daß sich die E«pöruna aller anständigen Leute gegen di« slo-venische Hetze gerichtet hat. Ein Mann, der hier diese slovenische Nation vertritt, hätte besser getan, zu schweigen al« zu reden! „Wir bemerken hiezu, daß sich auch unter den ort«ansäfsigen Slovenen kein Mensch gesunde» hat, der damal« die rüpel» haste und gemeine Schreibweise de« Blatte« miß-billigt oder bedauert hätie, daß sie sich «it der-selben somit völlig einverstanden erklärten und daß de«nach auch alle hiesür in gleiche« Maße verantwortlich sind. Z>er sloveuische Schuloerei» hielt kürzlich in St. Georgen an der Südbahn seine 20. Jahresversammlung ab. Dem in slov/nischen Blättern veröffentlichten Tätigkeitsberichte ist zu entnehmen, daß der Verein 25 Anstalten, die von 2600 Kindern besucht werden, und vier eigene Gebäude i« Werte von 200.000 Kronen besitzt. Al« „notwen-big" wurde bezeichnet die Gründung slov«nisch«r Vereinsschulen in Marburg und Brunndorf, sowie eine« slovenischen Kindergarten« in Graz(!l!) T«r Verein, der 0000 Mitglieder in 151 Ortsgruppen zählt, nah« während de« Berichtsjahre« im ganzen 04.328 Kronen (sast 11.000 Kronen mehr al« im Vorjahr») ein, die Ausgaben betrugen 61.096 K. Dir größten AuSgabeposten verursachten Schulan-gelegenheilen in Völkermarkt und Triest. Äus Stadt und Land. ßillier Hemeiuderat. Am Freitag den 16. d. M. um 5 Uhr nach-mittag« findet eine ordentliche öffentliche G e-meindeau«schu ß-S i tz u n g. mit folgender Tagesordnung statt: Nach Mitteilung der Einkäufe: Berichte de« Recht«au«schusseS über die Eingaben betreff« Zuerkennug de« Heimat«-rechte« in der Stadt Cilli bezüglich Josef Sabu-koschek, Joses Wretscher, Johann Korber, Ferdinand Kager und Johann Hlavniischek. Bericht de« Bauau«schusse«, 1. über einen Aml«vomag betreffend dit Feststellung der zukünftig»» Baulinien für da« Kr»i«gericht«-gtbäudt und 2. einen Amt«bericht in Angelegt»-htit de« Verbote« der Erbauung von 3 Stock hohen Häusern in der Stadt Cilli. Bericht dt« Thtattr-Komitee« wegen Vergebung de« Stadliheoter« für die Spielzeit 1906/07. Btrichf de« Waldaufsicht«-Komittt« üb» da« Ergebn!« der Ausschreibungen sie« Verkaufe« der Holzvorräle. Bericht de« Schlachthau«-Berwal-tu ngSau« schufst« über eine Eingabe der Frau Jofisine Jell,nz um Ueberlassung eine« Raume« zur Aufbewahrung der Rohhäute im städtischen Schlachtdause. Der öffentlichen folgt eine vertrauliche Sitzung. 5>n: cvang IamikieuaSeud muß leider au« triftigen Gründen verschoben werden. Deutscher HewerbeSuud. Sonntag, 11. d. fand im Gasthaus« „Zur Traube" die zahlreich besuchte Jahre«ha»>plversammlung de« Vereine« statt. Der Obmann. Htrr Prettner begrüßte die erschienenen Mitglieder und richtet« sodann im Na««n de« Vereine« an den frühtrtn Obmann, Hurn Karl Mörtl, der da« lange Jahre hin-durch innegehabte Ehrenamt mit der Begründung der Kränklichkeit nitdtrgtltgl hat, höchst thrend« und herzliche Worte dt« Dankt« für dit viel« Mühe, der «r sich im Dienst« de« Vereine« und um der gemeinfa«en Sache de« Gewerbestande« willen unierzogen habe. Herr Mörtl habe eine un-gemein erfolgreiche und ersprießliche Tätigkeit ent-faltet. Ein hoher Anteil komme ihm vor allem an dem Zustandekommen de« »Cillier Deutschen HandwertertageS" zu, von welche« die alpenlän-dische Handwerker-Organisation ihren Au«gang nimmt. Htrzlich» Dank gebühre ihm in«beson-der« für die Entschiedenheit, mit der er bestrebt war, da« Interesse eine« jeden einzelnen Verein«» Mitgliedes zu vertrett» und zu wahr»». Eintr Aufforderung folgend, erhebt sich dit Versammlung zur Bekundung ihre« Dankes von den Sitzen. Unter den Einläufen befindet sich ein Schreiben de« Gewerbef»rderung«instilute« in Graz, in welchem die Erkundigung eingezogen wird, ob sich in Cilli hinrtichtnd viele T«iln»hmer zu rine« Buchhaltung«kurfe, ähnlich d«« bereit# abgehaltenen für die Kleidtrmachtr, nun auch für Tisch« ler, Spengltr und Schloss» finden dürften und ob tin solcher Kur« erwünscht sei. Ueber Antrag de« Herrn Mörtl wird beschlossen, die bezüglichen Er Hebungen durch Rundschreiben zu pflegen. Weiter« erstattet der Obmann Herr Prettner einen kurzen Bericht über dit erfolgte Gründung dt« deutschen VolkSrate« für da« Unterland, in welchem auch der jewtiligt Obmann de« Vereint« Sitz und Stimme hat. Der Schriftführer Herr Krtll brachte nunmehr den Jahrr«btricht zur Vorlrsung, d°m wir folgende« entnehmen. I« abgelaufenen Ver-einSjahre fanden 2 Vollversammlungen und 10 Au«fchußsitzungen statt; außerdem wurden 2 Ge-werbeoerein«oersammlu»gen einberufe». Der Bereis zählt 99 ordentliche und II unterstützende Mit-glieder. Offiziell beteiligte stch der Verein bei dt« am 27. August 1905 in Marburg abgehaltenen I. unttrsteirischen Gewerbetage. sowie an der in Cilli statigesundenen Sonnwendfeier. In reger Mitarbeit beteiligte sich der deutsche Gewerbebund an dem Au«baue der Organisation der alpui-ländischen Gtw»rbttrtibenden, weiche bekanntlich an dem im Jahre 1903 in Cilli abgehaltenen Ge» werbetage in« Leben gerufen wurde. Mit Erfolg wirkte der Deutsche G-werbebund im Interesse de« Gewtrbtstande« durch Hemmung de« Pfuscher- al« auch de« unbefugten Hausierwesen« und c« wurde» alle zur Anzeige gebrachten Fälle von die Ge-wtrbttrtibtnden schädigenden Eingriffen zur «nt-sprechenden Amtshandlung an die G«werb«behördt weittrgtltitet. Ein besonderes Augenmtrk wendet? der Ausschuß de« Gewerbebunde« der Vergrbung von Bauarbeiten an heimisch« deutscht Gewerbe-treibende zu. E« wurden die betreffenden Bau-Herren, beziehungsweise Vereint nicht nur schriftlich, sondern auch persönlich durch den Obmann de« Gewerbebunde« ersucht, bei Vergebung von Ar» dein» in ersttr Linie dit htirnischen Gewerbt-trtibtttden zu berücksichtigen, doch konnte der ge-wünschte Erfolg leider nicht in allen Fälle» erzielt werden. Nicht unerwähnt kann bleiben, daß unter Leitung de« Obmanne« de« GenossenschaftSverbande« in Graz, Herrn Vitu« Käser ein Fachkur« für die Damtnkltidermacherinnen abgehalten wurde, wobei besonder« hervorgehoben werden muß, daß da« Gewerbeförderung« Institut in Graz den Ve« strebungen de« Deutschen Gewerbtbundt« in jeder Beziehung auf da« Bertitwilligstr entgegenkam. Am 29. Juni 1905 fand ein Gewerbeau«flug in da« Waldhau« statt, bei welchen die Musikverein«k-pelle konzertierte und der Männergtsang«vtrtin „Liederkranz" durch Gesangtvorträqe zur Verschönerung der Vtranstallung wesentlich beitrug. Am 6. Jänner d. I. wurde im Hotel „Stadt Wien" ein Ge-werbekränzchen abgehalten, welche« in jeder Hin-ficht al« gelungen bezeichn t werden kann, nur muß leider festgesttllt werden, daß der Besuch von Stil» d«r Gewtrbelrtibtnden viele« zu wünsch;» übrig li«ß, jedoch ist trsrtulicherwtise da« schöne Rtintrträgni« von 150 K zu verzeichnen, wofür den, Vergnüyung«au«schufst der wärmste Dank zu zollen sei. Anläßlich der im Jahr« 1905 stattge-fundenen Ersatzwahl in die Handtl«- und Gewerbe-kammer hal der Ausschuß de« Deutschen Gewerbe-bunde« eine rege Tätigkeit entfaltet und nur de« Bemühungen desselben ist e« zuzuschreiben, daß die von der Organisation de« alpenländische» Hand» werkervertint« ausgestellten Wahlwerber au« der Wahlurne hervorgegangen sind. Mitglied» dt« Deutschen Gewerbebunde« wurden im abgelaufenen Verein«jahre drei in da« Jenfeit« abberufe» und zwar Franz Lavmann und Johann Storr, sowie da« unterstützende Mitglied Matthia« Schmid. Durch die Opserwilligkeit der unterstützende» Mit« glieder, weiter« durch die alljährlichen Eptndtn der städtischen Sparkasse und de« Vereine« Südmark wurde der Deutsche Gewerbebund in die Lagt ver» setzt, Familien armer dtmschrr Gewerbetreibender zu unterstützen. Der Bericht spricht allen Gönnen, und Freunden be« Deutschen Gewerbebunde« dar» unter auch der Gemeindevertretung den wärmste« Dank au«. Nachdem auch der Obmann in ähn-liiern Sinne gesprochen und über eine neue in die Wege geleitete Unternehmung zur Versorgung de« Unterlande« mit deutschen Lehrlingen berichtet hatte, ward vom Herrn I. Zicha der Kassenbericht er« stattet, dem zu entnehmen ist, daß Annahmen im Betrage von 1339-97 K Ausgaben in der Höhe von 432 92 X gegenüberstehe», wonach sich ei» Seite 4 fiaftatcft von 907-05 K ergibt. Die Rechnung wurde von den Herren Terschek und RiegcrSberger überprüft und für richtig befunden, wonach de« Zahlmeister Herrn Jicha die Entlastung erteilt und der Dank ausgesprochen wurde. Herzliche Danket« «orte richtete der Odmann auch an den Obmann de« Vergnügung«au«schusseS Herrn Koroschetz. Bei dir nun vorgenom«enen Ersatzwahl in den Au<-schuf, wurde Herr Karl Mörtl «it Etim«enein-hillizkett gewählt und ti ward allseits «it hoher Genugtuung becirüßt, als derselbe erklärte, die aus ihn gefallene Wahl auch anzunehmen. Ueber An-»rag d»S Herrn Olto Küster wurden die bisherigen Kassenreviforen, die Herren Terschek und RiigerS« verger wiedergewählt. Zu der am 22. d. M» in Wien stattfindenden Tagung deS Alpenlänvischen HandwerkerrateS werden die Herren Mö?tl, RiegerSperger und Kullich entsendet. Nachdem freie Aniräge nicht vorlagen, schloß d«r Odmann die Versammlung «itDsickltwZrlen an die Erfchienenea und der Aufforderung ,u strommem einheitlichen Borgeden jetzt und in aller Zukunft. Ao« der SüdbaHu. Wie unS da« Betriebs-Jnspektorat der Südbahn in Graz mitteilt, können wegen Uiberfüllung der Freiladeplätze und säumiger Abfuhr seitens der-Empfänger in Trieft vom 10. d. M. an Schnitt- und Langholz-Sendungen nach Trieft S.-B. und Trieft k. t. St.-B. nur nach Maßgabe des § 55 des Betrieb«reglement« üb.-r-nom«en werden. Hiedurch erleidet der Holzverkehr nach Triest-Et. Andrä und Servola keine Ein-schränkung. Aus dem Kuulileven Fräulein Beate De» reani (Ploner). eine Cillierin, wurde nach glück« lich beendete« Gastspiele unter überaus günstigen Bedingungen für die Oper in Köln a. R. al« erste dramatische Sängerin auf drei Zahre verpflichtet. Höerlandesgerichtsrat i. A. Eastelli; f. Am 13. d. M. starb in Graz der OberlandeSgericht«» rat i. R. Herr Johann Nep. C a st e l l i z im 71. Leben«jahre. Er wurde am 8. Jänner 1835 zu Cilli al« Sohn des damaligen MagistratSrates und späteren Bürgermeister« von Cilli, Johann 92. Castelliz geboren. Da» Gymnasium besuchte er teils in Cilli, teils in Graz und legte im Jahre 1853 am StaatSobergymnasium zu Cilli die Ma« turitätSprüfun» ab. Im Juli des JahreS 1357 trat er als RechiSpraktikant beim KreiSgerichte in Cilli in den prrktifchkn Justizdienst. AIS Richter war er bei entschiedener Milde streng gerecht, ein Zeugnis. daS ihm auch in Prozessen Unterlegene nicht versagen konnten. In Cilli war er ein Mit-gründ» deS über 40 Jahre bestehenden Männer-gesangvereine« und wurde in den Achtzigerjahren in Würdigung seiner Verdienste um diesen Berein zum Ehrenmitglied« ernannt. In Tüffer bewahrt man ihm ein dankbare« Andenken. Er wirkt« dort zum Segen de« Bezirkes und hat manchen prozeß-süchtigen Bauern zur Ueberzeugung gebracht, daß e« Bessere« und Würdigere« gebe, als den schädi» genden Streit um Dinge, die durch billigen Au«» cileich au« der Welt geschafft werden konnten. Al« OderlandeSgerichtSrat Castelliz im August deS Jahre« 1885 Tüffer verlassen mußte, zeigte e« stch, wie dankbar die Bewohnerschaft dem wohlwollen-den. objektiven Richter war, und wie schwer sie ihn scheiden ließ, bewie« der im Hotel .Horiack" ver» anstaltete Abschiedsabend. — Bei seiner Ueber» seyung in den Ruhestand wurde ihm der Titel eine« Oberlande«gericht«rateS verliehen. Der Ver-storbene bekleidete seit einer Reihe von Jahren bis zu seinem Tode da« Ehrenamt eine« Obmannstell» Vertreter« der MännerorlSgruppe Graz des Ver» eines Südmark. Er starb an einer Darmver» schlingung. Z>er ZLännergesaugverei« hält Freitag, den 16. Februar die erste Probe mit Orchesterbeglei» tung ab und werden die ausübenden Mitglieder daher dringendst ersucht, vollzählig zu erscheinen. KausSalk. EamSiag, den 17. Februar, 8 Uhr abends, findet in ven Räumlichkeiten de# GasthofeS „Zur Krone" ein gemütlicher Hau«-ball statt, zu welchem die Musik von der Cillier Musikoerein«kapelle besorgt wird. Hillier Kurnerverein. Zum 1. Bericht über den zu veranstaltenden Narrenabend am Fasching-dienStag wäre nachzutragen, baß sich auch eine Gruppe von Schusterbuben einfinden wird. Der Obmann des FischingSrateS hat bereit« dem Sprecher der Herren «Buben" seine freudige Ueberraschung über den zu erhoffende» Besuch au«-gesprochen und hinzugesügt. daß die in Cilli nie gesehene edle Vereinigung so lange hier verweilen möge, bis alle« bis auf den letzten Heller im Februar verschustert sei. Auch eine Fasching«» Wacht- zeitung wird am Abend durch zarte Hände unter den Besuchern gegen bare Münze verteilt werden. Die größten Schriftsteller der allerneuesten Uebermenschenrichtung, vife Kerle, haben ihre Dienste angetragen und sich mit Prosa und Poesie eingesunden, weil ihnen ein Ber« gelang in einer Sprache, die!für sie dichtet und denkt. So ver-spricht die FaschingSzeitung ein epochemachendes Machwerk ersten Range« in«besondere sür diverse Papierkörbe zu werden. Bg. Sek§st«ord Der gewesene Kausmann und Hau«besitzer Joses Priuschegg au« Sachsenfeld hat seine« Leben durch Erschießen ein Ende ge» macht. Er wurde am >3. d. M. um halb 4 Uhr im Fichtenwald. Oberlahnhos al« Leiche gesunden. Die Ursache de« Selbstmorde« ist ein unheil» bares Leiden. Z>er steiermärkische Landesschnlrat hat in der am 11. v. abgehaltenen Sitzung ven Oberlehrer Joses S ch e l i g o in St. Gertraud ob Tüffer über fein Ansuchen unier Anerkennung seiner langjährigen, pflichteifrigen Dienstleistung in den dauernden Ruhe-stand versetzt. Angestellt wurde an der städtischen Volksschule «it deutscher Unterrichtssprache in Rann der AuShilsSlehrer in Judevburg Rudolf R e n t» meister. Pie Marburg« ZSezirKshauptmauulchaft. Die Gemeindevorstehung der rein slovenischen Ge-meinde Schikarzen im GerichtSbezirke St. Leonharb W.-B. hat eine in »neuslovenischer" Spracht ab-gesaßte Zuschrift d»r Marburg» Bezirkshaupt-Mannschaft (!) mit dem Ersuchen zurückgeschickt, ihr nur deutsche Zuschriften zukommen zu lassen, weil m ganzen GemeindeauSschusse — den Pfarrer ausgenommen — niemand den ntuwilidischen Text ver» 'tehe. Zu diese« höchst bezeichnenden Zwischensall ichreib» dte „Marb. Ztg.": .Die überwiegende Mehrheit, auch dkS slovenischen Teile« der unter-lteirischen Bevölkerung, will von der Pervaki-iterung. der sie durch die Marburger Bezirkshaupt-«annschaft ausgesetzt ist, nichts wissen! Sie prote-stier» dagegen, und nur dort, wo ihr der gesunde Sinn durch einigt hoch- und nicht«würdige Hetzer geraubt wurde, hegt sie krankhaften Haß gegen die deutsche Bevölkerung. Man halte nur die Hetzer ferne und verhintere die k. k. BezirkShaupt«annschast an der künstlichen Slovenisierung, und man würde einen Wandel der Dinge im Unterlande erleben, der jeden Deutschen und jeden der Hetze abholden Menschen «it Freuden erfüllen würde." Aus Sachsenfeld kommt die Nachricht, daß die vor einigen Tagen dort erfolgten Gemeinderats-wählen ein sehr merkwürdige« Ergebnis hatten. Die Sachsenfelder Pervaken haben ihre Rolle näm-lich ausgespielt. Der Sachsenfelder Gemeinde»»«-schuh wird künftighin nur mehr zur Hälfte aus Bürgern bestehen — vorderhand iA die andere Hälfte an die wahlberechtigten Bauern der Umge-bung verloren gegangen. Nächsten« geht alle« flöten. Da« ist also da« Resultat der Politik der Weisen 'von Sachsenfeld. Z»ie Apache» von Kiffer. Au« Tüffer wird un« geschrieben: Dem letzttn „Domovina"-Artikel kurz erwidernd, wollen wir hier zunätst den Einäugigen von der Platte, den geistigen Miturheber der Zuschrift, ein wenig unter die Lupe nehmen und ihn etwa« genauer zergliedern. Dieser Mensch ist der verkörperte Undank. Gutmütige Cillier Deutsche waren e«, die sich über Empseh-lung eine« deutschen Lehrer« de« darbendtn Stu-dritten annahmen, ihm gute Kost reichten, herau«-fütterte» und alle erdenklichen Wohltaten erwiefen und wie lohnt» e« der Erwachsene seinen Wohl» tätern? Er oersolgt ste heute mit teuflischem Hasse, schmäht sie Nemtschuren und sucht ihnen zu schaden, wo er nur kann. Dieser „Märtyrer" war seit längerer Zeit bei einem deutschen Brotherrn bedienstet, den er durch einen abgefeimten wohl» durchdachten Gaunerkniff um mehrere hundert Gulden bestahl und betrog; doch der „Nemtschur" und .neuredar" entließ ihn nur und erstattete nicht einmal die Strafanzeige, den Stromer dergestalt vor dem rächenden Arme der Justitia bewahrend. Allein die K^tze läßt da« Mausen nicht! Kurze Zeit darauf imirde er von der Gendarmerie bei einem Fischdiebstahl ertappt und auf einige Tage unschädlich gemacht. Ein Glück, daß e? nur deutsche Fische waren, denn der windische Ehrbe» griff scheint in einem Falle, in welchem e« sich um deutsche«, entwendete« Hab und Gut handelt, sehr dehnbar zu sein; nach wie vor duldet man den „Ehrenmann" in den Kreisen der sogenannten slo» venischen Intelligenz. Vielleicht tritt er sogar wieder in Kürze bei einer Festoorstellung der hiesigen win« oischen U-lute-Vol^e mit seinen Genossen von der Nummer 15 Platte al« Macher unter tosende« Beisall aus. — Die« ist der Ehren«ann, den die „Domoviua* so mütterlich und fürsorglich in die Ar«e schließt, de« sie als nationalen „Märtyrer' hinstellt und al« wunde«, zu Tode gehetzte« Wild schildert!! Seme . drei Spießgeselle» kennzeichnen sich von selbst, durch ihren Umgang. E« sind die«: der Ouie«cierte. der Chefredakteur de« go«pod Direktor« und der lange Prügelknabe. Letzterer veranstaltete «it de« Ein» äugigen Mittwoch in der .Pionica' einen arg«n Skandal, indem er statt barer, klingender Münze die arme Wirtin mit einem derben Fußtritt zu en»-lohnen versuchte. Der Gentleman glaubte da«it jeder Verpflichtung ledig zu sein. Die Wirtin war jedoch anderer Ansicht und erstattete di« Strafan» zeige, über die wir nächsten« berichten werden. Vielleicht erteilt auch der Lang«. d«r stet« da« da« Hasenpanier ergreift, seinen Spießgesellen von der Platte, denen die Schöpfung nicht so lange Beine verlieh, unentgeldlich Unterricht i« Schnell-lausen, dessen Uebung ihnen bei ihren Streifzügen manchmal sehr zustatlen kommen würd». Nun zum Herberg«vaterIn seiner Bude, wo Alt und Jung, ein- und au«fliegende Zugvögel in soniiät«- und polizeiwidriger Weise dichtgedrängt nisten, kehren di« Apachen nach ihr«n unternommenen Streif» und Beutezügen siege«trunken ein und tun sich hier bei „warmem Wein" und gröhlende« Gesang bi« in di« dämmkrndkn Morgenstunden gütlich, hiebet den wunden Buck«l pflegend. Und da sollten die Kinder bei der letzten ruhigen Polizeiintervention so sehr in Angst und Schrecken versetzt worden sein? Für heute genug! Nächsten« könnten wir vielleicht not-gedrungen in die Lage kommen. d»m Gelichier schonungslos die Maske vom Gesicht zu reißen, um der Welt zu zeigen, mit welch einem pervakifchen „Mob" wir «« hier zu tun habe«! — Aug' um Aug', Zahn u« Zahn! „Elektrisches" aus Markt Außer. DerGe-«tindtral von Tüffer hat nach langtn Vorbe-ratungen in einer feiner letzten Sitzungen einsti««ig den Beschluß gefaßt, di» geplante Einführung der elektrischen Strafen- und Wohnung«beleuchtung der bekannten Wi«n«r Fir«a Hock zu übrrgtben und sind dit bezüglichen Verträge vollständig abgeschlossen und angeno««en worden, so zwar, daß in kurzer Zeit mit de« Bau der Kraftstation, so-wie den Jnstallierung«arbeiten begonnen wird. Da« Verdienst, diese Angelegenheit, die sich schon seit Jahren hinzog, endlich einer gedeihlichen Lösung zugesührt zu haben, gebührt in erster Linie de« wackeren Bürger««isttr Herrn Adolf Wtb«r. und weiter« dem Zementfabrikanten Herrn Otto Wit« Halm. Wie wir hören, soll auch der Bahnhos in Tüffer dem elektrischen Netze einverleibt und das an Naturschönheiten so reiche Tüffer endlich im Interesse de« Fremdenverkehre« mit gute« Trinkwasser versorgt werden. HIerturg. (Todesfall.) -Am 13. d. M. starb hier der Distrikt«arzt Dr. Johann Schlander, ein Slovene. Miudisch.Kraz (Alpenverein«kränz. ch«n.) Di« neugegründele Sektion de« Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereine« Windisch-Graz veranstaltet am 17. d. M. in sämtlichen Raunen dt« Hotel« „Post" tin großt« alpine« Kostümfest. Da« Erträgni« fließt de« Fond« zur Erbauung einer Sektion«hütte aus dt« eine herrlich« Au«sicht bietenden Ursulab«rg« zu. Man rechne« aus zahl-reichen Besuch auch von au«wärt«. Kränzchen der „Kufierer Liedertafel". Da« a« 1. d. M. in den Lokalitäten de« „Hotel Henke" in Markt-Tüffer abgehaltene Kränzchen der „Tüfferir Liedertafel" kann «it Fug und Recht eine Elite-Beranstaltung genannt wnrden. Da« Komitee, an der Spitze di» Herren^Dr. Mrav» lag. Stationtches Feigel und Kontrollor Siiebenegg, hatten nicht« verabsäumt, um den au« Nah und Fern herbeigeeilt«» Gästen einen recht angeneh««», genußreichen Abend zu bereit«». Unter den Klängen eine« von der Kapelle de« k. k. Jnsantnieregie» mente« Nr. 27 gespielten Marsche« betraten die Sänger den Tanzsaal und bracht«» zwei flotie Chöre zu Gehör, die lebhaften Beifall fanden. Nur trat Terpsichore in ihre Rechte, und eS wurde mit einem E-ser getanzt, der nicht >n letzter Linie durch die zündenden Weisen der trefflich geschulten RegimentSmusik hervorgezaubert wurde. Ein «ranz hübscher Damen belebte den Saal und unermüdlich folgte Tanz auf Tanz, deren Arrangement in liebenswürdigster Weife Herr Derganz au« Cilli besorgte. Wenn wir noch hinzusügen. daß auch Küche und Keller de» Wirtes da« Vorzüglichste leistete, auch die leiblichen Ansprüche der in großer Zahl erschienenen Gäste zu befriedigen, haben wir Rummer 13 W«cht- Seite 5 1» ziemlich unseren Bericht über den gelungenen Abend erschöpft. Alle Besucher de« Kränzchen«. Jung und Alt. waren voll de« LobeS und äußerten u«r den »inen Wunsch, recht baldigst wieder in Tüffer einer so gemütltchen Unterhaltung bei« wohn»» zu können. Zu ihm Beruhigung können wir heute schort mitteilen, daß Mittwoch den 23. d. M. ein» Häring-Schmau«.Liedertafel stattfindet, dit sich würdig den früheren Unterhaltungen dir „tüffmr Siebettafel* anrtihtn wird. Dem Ver» gnügungtkomitke der Liedertaftl, deren Leitung wir »ingang« erwähnten, bringen wir im Namen aller Cillier ein kräftige« deutsche« «Heil' mit dem Wunsche .Aus baldige« Wiedersehen!" Kiffer. („W a« dieGeistlichkeit hier« zu land« treibt.') Nicht gtnug an dtw, daß da« schöne Unterland von allen möglichen eing«-wanderten pervaktschen Agitatoren stetig zersetzt wird, findet e« die Geistlichkeit nicht unter ihrer Würd», sich selbst tätig an diesrn den Gtbottn der christlichen Nächsttnliebt widersprechenden Hand-langen in zunehmender Maßt zu beteiligen. E« ist grradezu staunen«w»rt, wie w»aig so »in geistlicher Herr am Land« durch feinen Beruf beansprucht wird, so zwar, daß er Zeit in Hüll« und Füll« erübrigt, an dem weltlichen Treiben wacker mit-zutun. Man hör«, wa« da geleistet wird! Ist e« schon an und für sich beschämend, daß in Orten mit deutscher Semeindtvertretung jahrau«, jahrein die Meffe au Sonntagen mit slovenischer Predigt beschlossen und dieser Vorgang ganz still und in Ergebung von den Deutschen ertragen wird, so ist «« geradezu Hohn, wenn sich einer dieser wackeren Diener Tolle« nicht entblödet, zur Hebung sein» Finanzen jährlich Sammlungen »on Haus zu Hau« bei den Deutschen vorzunehmen. Ist e« da «in Wunder, wenn dem geduldigem Deutschen e»d-lich einmal die Geduld recht und er dann den frechen Sammler unsanft zur Türe hinauSbesör« der«?! Ja noch mrhr! Die Sammlung von Gel« dein war bei den Deutschen besonder« ergiebig «»«gefallen. Jeder rechtlich dtnkeudt Mensch würde nun erwarten, daß beim Leichenbegängnisse »i»»« Deutsch»«, dem man Geld abzwackt», doch wknigstenS «Da« Vater unser" in deutscher Sprache zum Seelenheil nachgesprochen worden wäre. Aber selbst da« ist nicht zu erlangen, selbst am Grabe äußert sich die Deutschfeindlichkti». Warum läßt sich der Deutsche im Unttrlandt dit« gtfalltn, warum wird da nicht tndlich von den Gemeinden dahin gearbeitet, daß wie in anderen gemiichtsprachigen Gebieten. beispiel«weise in Süd-Tirol, der Gottesdienst abwechselnd in beidrn La«d»«sprachtn gehalten wird? Dit Geistlichkeit ist doch dazu da, für da« Seelenheil aller Natio «alitäit« zu sorgen, nicht um Politik zu treiben! Aber leider kennt dieser Stand bei un« am wenig-steu seine Pflichten, denn sonst könntrn sich diese Herrn nicht solche Freiheiten herausnehmt«, sogar «ichttlang sich dtm Trunkt zu ergrben und allt« andere al« nüchtern am Slerbedeiie der G»m»ind»»Jnsass»n dann Gebete zu verrichtt«. E« ist kaum glaublich, aber doch Tatsache! Für dieseSmal so vi«l, näch sttn« etwas «ehr au« den Kloster-Mauern. Südmärkische Solksbank ia Hraz. Stand a« 31. Jänner 1906: Anteilsvermögen von 3681 Mitgliedern 363.400 K, Spareinlagen von 2372 Parteien zu 4 v. H. 3,858.304 K, Konto Korrent: Kreditoren 182.823 K, Debitoren 524.775 K, Darltihtn 1,598.216 K, Wtchstl und Devisen 1,158.244 K, eigene Einlagen 551.786 K, Wertpapiere 340.237 K. Bankgebäude 262.500 K, Reservefonds 30.075 K, Geldverkehr i« Jänner 1901.164 K. Schwurgericht. Das Haupt der amerikaaischea Zwauzigkr» neanoteu Källcher vor de» geschworn»eu. Vorsitzender des SchwurgtrichtShoseS L.-G.-R. Gregorin, Ankläger StaatSanwalistelloert eter Dr. Bofchtk, Vtrieidigrr Dr. Karlovsek. Noch langt vor Beginn der Verhandlung war der Zusthtrrau« de« Schwurgtrichissaaltö bi« auf da« letzte Plätzchen gefüllt. Angeklagt ist der im Jahr« 1360 in Starigrad geborene nach Cleveland im Elaatt Ohio zuständig« Paul K «kiö. Die An-Nag« legt ihm ungefähr folgende« zur Last: Im Herbste 1904 tauchten in Kram, Sleier-mark und Kroatien falsche Zwanzigkronennoten der öfterr.-ungar. Bank in großer Menge auf. Alle waren von der gleichen Beschaffenheit und liegen sosort erkennen, daß sie derselben ErztugungSquelle »ntsta««en. E« gelang der Verbreiter Dieser falschen Noten habhaft zu werden und sie der gerichtlichen Verurteilung zuzuführen. Mit Urteil de« Schwur-gerichte« Eilli vo« 22., 23. und 24. Februar 1905 wurden Martin und Johann Zorko. Anton Buöitr, Aloi« Procener, Franz Baric, Franz Zugic und Anton Tonie wegen Verbrechen« der Kreditpapier-Verfälschung verurteilt. Diese« Strafverfahren hatte auch den Bewei« erbracht, daß alle diese falschen Banknoten von einer Fälscherbanbe in Amerika erzeugt und durch Martin Zorko von den Fälschern und ihren Agenten au« Amerika bezogen und nach Otstemich gebracht wurden. Unter Jnoeniion de« österr.-ungar. Vize-Konsulates in Cleveland wurde auch den Fälschern in Amerika von den amerikanischen Gerichten der Prozeß gemacht. Vom Geschworenengerichte in Cleveland wurden dann im März und April 1905 Johann Krkovik, Michael Omerzu, Johann Horvat und Franz Pylek. die wichtigsten Mua.beiter an den Fälschungen zu schweren Zuchthausstrafen ver-urteilt. Von den amerikanischen Gerichten und der österr.-ungar. Bank wurde festgestellt, daß die ge-nannten Fälscher im Zuge ihrer FälfchungSarbeiten stet« darauf bedacht waren, die gefälschten Note« möglichst zu verbessern und die in früheren Drucken vorhandenen Mängel bei späteren Auflagen zu be-festigen. Aus diese Art haben sie drei Fälschung«-typen erzeugt, welche in der Reihe der Fälschungen der Zwanzigkronennoten von der österr.-ungar. Bank mit 11, 11» und 12 bezeichnet wurden. Die erste Ausgabe der falschen Noten, Type 11, hat Martin Zorko nach Osterreich gebracht, di« zweit« Au«gab», Typ« 11», hat Anton Toni« gebracht und von der dritten Type 12 wurde bei der Ver-Haftung de« Krkovic in Amerika eine große Zahl gefunden. Nach dem teilweisen Geständnis der Fälscher und dem Gutachten der österr.-ungar. Bank ge-fchah die Herstellung durch Plaitendruck und zwar i« der Art, daß die Fälscher nach dem deutschen und ungarischen Notendilde, dem Ueberdrucke und Punkisatze einer echten Zwanzigkronennote vom Jahre 1900 photographische Negative erzeugten, die erhaltenen Nvtendilder wurden auf Druckplatten überzeichnet und dann auSgestochen. Mit Zuhilfenahme einer Druckerpresse wurde« dann mit den Platten die Notenbilder in roter und grüner Farbe aus Velinpapier abgedruckt. Die Medaillonbilder der Austria und Hungaria wurden besonder« daraus-gedruckt. Aus typopcaphifchem Wege wurden dann noch die Bezeichnung der Serien und Nummer« in schwarzer Farbe ausgedruckt. So erhielten die Fälscher sehr gelungene Falsifikate, die im Verkehr ohne Anstand angenommen wurden und nur bei größerer Aufmerksamkeit al« falsch erkannt werden konnte«. . Im Zuge de« amerikanischen Strafverfahren« gegen die Fälscher tauchte ein Name auf, der immer wieder in Verbindung mit den Fälschern genannt wurde. E« war die« der Name de« heutigen Beschuldigten Paul Kekic. Dieser war im Jahre 1890 au« Ctarigrad, Bezirk JaSka in Kroatien, nach Cleveland in Amerika ausgewandert, zuerst hatte er dort in einer Fabrik gearbeitet und später in der St. Clair-street Nr. 807 ein Gasthau« gepachtet und hatte endlich auch die amerikanische Staatsbürgerschaft erworben. Er kam überraschend schnell zu großem Reichtum, ohne daß sein gewöhnlicher Erwerb hiefür eine sichtliche Grundlage geboten hätte. Die Erklärung deS auffälligen Erwerbes feines Reichtumes blieb aber nicht aus. Im Jahre 1900 wurde ihm die Verbindung mit einer gefährlichen Eindrecherdande nachgewiesen. ES wurde ihm seine Beteiligung on drei großen EindruchSdiebstähien nachgewiesen und er wurde zu Geldstrafen von 200, 200 und 100 Dollars, daS sind 1000, '1000 und 500 K, verurteilt. Am 1. April 1903 wurden deS Paul Kekii Tochter, Nichte und Gattin in Cleveland bei der Verbreitung falscher Zweidollarnoten betreten und verhaftet. In ihrem Besitze wurden zusammen 28 Falsifikate nachgewiesen. Paul Kekic selbst war an diesem Tagt nicht in Cleveland sondern in tintm nicht wtit davon rntsernttn Orte namens Okron. Am selben Tage wurden in Okron drei falsch« Dollarnoten der gleichen Type ausgegeben Ein Okroner Geschäftsmann, der «in solches Fälst fikat eingenommen hatte, konnte den Ausgeber ge-uauer beschreiben. Diese Beschreibung paßte voll kommen aus Paul Kekic. I« späteren Strafverfahren konnte oder wollte dieser SefchäftS«onn nicht «ehr «it Besti««>heit sagen, ob Kekii oder dessen damaliger Begleiter die falsche Note auSge-geben habe. Genug a« dem, Paul Kekiö wußt« sich, feine Tochter und Nichte — die beiden trotz ihres Geständnisse« und derBetri» tung auf frischer Tat — der Verurteilung zu entziehen Nur seine Gattin wurde verurteilt, aber auch diese nur zu einer Geldstrafe von 250 Dollar» gleich 1250 X. Bezüglich dieser FälschungSangelegenheit hat Johann Krkooiö gegenüber dem Fälscher Marti« Zorko offen bekannt, daß er selbst (krkovic) die falschen Zweidollarscheine erzeugt und Kekic den Vertrieb übernommen hatte; auch die Platten für diese Fälschungen habe Kekit in Verwahrung ge-nommen. AIS nun nach der Verhaftung der Zwanzig-ronennotens »Ischer i« Herbste 1904 wieder der Na«e Paul Kekic in Verbindung mit den Fälschern genannt würd», wendete di» Clevelander Geheimpolizei ihn und seinem Hause erhöhte Aufmerk-amkeit zu. Am Tage nach der Verhaftung de« tlkoviö nahm die Geheimpolizei bei Kekic »ine Hausdurchsuchung vor, aber ohne Erfolg. Der Grund der Erfolglosigkeit wurde jedoch bald in Erfahrung gebracht. 10—14 Tage vor dieser Hau?-durchfuchung war nämlich zwischen 2 und 3 Uhr morgen« im Eackqäßchen hinter dem Kekiö'schen Hause ein Lastwagen »ingefahrin. aus den Kekic in igener Person mit einem anderen Manne Gegen, iände auflud und vorsichtig bedeckte. Die Geheim * »olizei zweifelt nicht, daß damal« die für die H-r-tellung der Falsifikate denützte Presse samt Zuge-)ör aufgeladen und auf eine Far« fortgeschafft worden ist. E« war auch bi« heule nicht möglich. >ie Presse zu Stande zu bringen. Im Zuge de« Strafverfahren« gegen die Fälscher gestand Johann Krkovik dem Gehe«,-polisten wiederholt, daß er ein guter Bekannter de« Kekic sei und viel in feine« Hause verkehrt habe. Krkovic und die anderen Fälscher O«erzu, Horv.il und Pylek erklärten auch, daß sie Hoffnung hätten, Kekic werde für sie die notwendige Kaution erlegen, um ihnen die Untersuchungshaft zu ersparen. Die letzte Verhandlung gegen die unmittelbaren Fälscher und zwar gegen Franz Pylek fand in Cleveland am 24. April 1905 statt. Am 6. Mai 1905 verließ Paul Kekik Cleveland und fuhr über Newyork—Hamburg in feine frühere Heimat. Bald nach der Abreise deS Kekic aus Cleveland erhi.lt das dortige österr.-ung. Konsulat überzeugende Bt-weise für die unmittelbare Beteiligung deS KekiL an den Fälschungen der Zwanzigkronennoten; eS ver ständigie daher «it Kabeltelegram« die österreichischen Behörden; 15. Juni 1905 wurde Paul Kekic auch in Wien verhafte^ ES wurden nun Krkovic und die übrigen Fälscher, die itjre Strafen im Zuchthause Colum^uS im Staat» Ohio v»rbüßi»n, einvernommen. Die Angaben dieser, die im Gegensatze zu Paul K-kic, noch österreichische Untertanen sind, sind begreiflicher-weise sehr rückhältig, weil sie sürchten, nach Ver-büßung ihrer Strafen in Amerika noch vor de« Gerichten ih«S Vaterlandt« zur Verantwortung gezogen zu werden. Trotzdem mußten sie die **e» tiiligung de« Kekic an den Fälschungen zugeb,«. Johann Krkovik gab nun an, daß da« Mnaiied der Fälscherbanbe Franz Buöar wegen der Nach-machung der Zwanzigkronennoten mit Paul Kekic in Verbindung getreten sei und schon nach den ersten VorbereliungSarbeiten. Kekiö al« denjeninen bezeichnete, der der richtige Mann zum Venried» der falschen Note« fei. Kekic soll auch die ron den Fälscher« Zorko, Bukar und Meziö weagt-tragenen Platten in Verwahrung genommen haben. Der Fälscher Omerzu bestätigt ebenfalls, daß Kekiö mit ihnen in Verbindunq stand. Omerzu ist auch selbst mit Krkovic zum Kekii »« die Planen gegangen. Franz Pylek der trotz seiner Verurteilung seine Schukvlosigkeit beteuert, bezeugt, daß Krkovic in der Strafanstalt ihm wiederholt erzählt habe, er mit Kekic wegen der Banknotensälschungen in Verbindung stand und mit ihm zu tun hatte. Josef Drugovic wieder gibt an, daß Krkoviö nach einem Streite unter den Fälschern sofort ic mutete, daß Zorko und die übrigen Unzusried», n die Platte« zu Kekic geschafft und dieser sie m Verwahrung genommen habe. Faßt man mit diesen Aussagen die ftü angegebenen Ereignisse au« dem Vorleben >.» Kekic und die Erhebungen der Clevelander Pvli> i / Seite 6 „fettSfte M.cht Mummer 15 z»sam«en, so zeigt sich, daß die Verantwortung des Paul Kekiö, er kenne die Fälscher nicht und sei nie mit ihnen in Verkehr getreten, unwahr ist. Sehr wichtig ist die Aussage de« Zeugen Szüc«, der zur Verhandlung au« Amerika hieher gekommen ist. Franz Szüc«. ein Gärtner au« Ungarn, war im Jahre 1903 nach Amerika au«- Sewandert und sand in Cleveland Arbeit. Ansang lani 1904 suchte er dort ein Kosthau«. Weil ih« in der Viola-street Nr. 1 ein solche« bezeichnet wurde, ging er am 5. Juni 1904 abend« dahin. Als er in da« Hau« eintrat, war da« Erdgeschcß dunkel; da er vom ersten Stocke herab Summen hörte, ging er hinauf und ka« in ein Zimmer, wo er sogleich von einer Schar ihm unbekannter aufgeregter und bewaffneter Männer »«geben wurde. Einer der Männer holte mit einem Dolch zu« Stoße gegen ihn au», und nur da« Dazwischentreten der Frau de« Omerzu. welche erklärte. Sziic« zu kennen, schützte ihn vor weiteren Angriffen. Au« den Arbeiten, «it welchen die Männer gerade beschädig» waren, sah Sziic«. daß er in die Werkstätte einer Banknotensälscherbande geraten sei. Zwischen ih« und den Fälschern Krkoviö, Zorko u. s. w. wurden jetzt Verhandlungen eingeleitet, die ihren Schluß darin fanden, daß Szüc« zum Beitritt» zur Fälscherbande gezwungen wurde und den Beitritt mit einem feierlichen Eide bekräftigen mußte. Schon kurze Zrit nach seiner Zugehörigkeit zur Bande wurde Szüc« den Fälschern verdächtig, weil er sich weigerte den Vertrieb von falschen Zwanzigkronennoten in New-Dork zu übernehmen. Um diesem gezwungenen und uner-kläglichen Verhältnisse ein Ende zu machen, zog er seinen Land«mann Peter Ujhazi in« Vertrauen und bat ihn um Rat. wie er sich au« dieser Ver-binbung mit den Fälschern befreien könnte. Ujhazi war «it einem Geheimpolizisten bekannt und wie« Szüc« an diesen. Szüc« befolgte den Rat und schilderte dem Geheimpolizisten Dick feine gefähr» liche Lage. Auf diese Art kamen die amerikanischen Behörden und da« österr.-ungar. Vize-Konsulat in Cleveland zur Kenntni« de« Treiben« der Fälscher-bände und veranstalteten ihre Festnahme. Szüc« gab al« Zeuge unter Eid vernommen an. daß «rkooiö ih« den Paul Kekik da« erste Mal in der Gastwirtschaft de« Franz Pylek al« jenen zeigte, der an den Fälschungen den größten Anteil habe. Auch von den anderen Mitgliedern der Fälscherbande hörie Szüc« oft und oft den Na«en de« Paul Kekic, al« den eine« besonder« Beteiligten nennen. Ein Fälscher sagte dem Szüc« auch direkt, daß Kekic geradezu der „bo«s", der Herr der ganzen Fälscherband« sei, weil er zur Anschaffung der Platten und übrigen Fälschung«-Werkzeuge einen weilau« größeren Betrag al« die Uebrigen geleistet hatte. Szüc« hat auch den Kekic oft in die Fälscherwerstätte gehen gesehen. An einem Sonntagnachmttlag, Ende Juni oder Anfang Juli 1904, kam Kekic wieder in die Fälscherwerkstätte, Viola-street Nr. 1. Umgeben von den Mitgliedern der Band«, prüfte Kekic die auf dem Tische aus-gebreiteten fertigen Falsifikate mit einem Ver-giößerung«glafe, untersuchte einzelne Exemplare und bemängelte sie in erregter Weise, insbesondere bemerkte beim Vergleiche eine« Falsifikate« mit einer echten Zwanzigkronennote. daß auf der d«uischen Seite tn der rechten Ecke «inz«lne Buchstaben im Worte corone beziehungsweise corona zu klein seien. Weiter wendet« «r «in. daß der grüne Uebtrdruck im ungarischen Texte beim Kopf« d«« Engel« grob« Unr«g«lmäßigtkiten ausweise. Al« Krkoviö und die U«brig«n den Kekic drängten, trotzdem Falsifikate Mitzunehmen, lehnt« «« dieser mit der Bemerkung ab. daß er nur gelungen« Noten nehmen könne, «it mangelhaften Noten habe er ohnedie« schon }U viel A„stände gthadt, weil diese ihm die L«ut« zurückgeschickt hätten. Trotz de« hartnäckigen Leugnen« de« Kekic stellt sich die.Beteiligung de« Paul Kekic on der Erzeugung der falschen Zwanzigkronennoten in folgender Weise dar: Zunächst hatte «r die Kosten der Anschaffung d«r Werkzeug« und dr« ganzen Betriebe« der Fälschung«arbeiten in größerem und im Verhältnisse zu den übrigen, geradezu h«r-vorragendem Maße übernommen. Er überwacht« den Fortgang der Fälschung«arbeiten, prüfte die erzeugten falschen Noten auf ihre Aehnlichkeit mit d«n echten und ihre Verkehr«sähigkeit. er gab die Richtungen an, in welchen die Falsifikate bei den weiteren Fälschung«arbeii«n zu verbessern waren; «ndlich hat «r di« falschen Noten selbst in V«rk«hr gesetzt und den wichtigsten T«il der Fälschung«-Werkzeuge in Verwahrung genommen. Der Beschuldigte Kekic tritt s«hr sicher auf. Er v«rantwort«t sich, obwohl «r sehr gut deutsch spricht, slov«nisch und lkugnet «it aller Entschieden-heit alle ih« zur Last gelegten Anklag« punkte und behauptet, niemal« «it b«r Fälscherband« in irgend ein«r Verbindung g«w«s«n zu sein. Er hab« sich in Cltvtland, wo «r in d«r Et. Clair-Straß« «in« gutgehende Wirischast betreibe. zie«lich viel Geld gemacht. Kekic gibt aber fein Vermögen bedeutenb niederer an al« e« eingeschätzt worden ist. Kekic bewertet e« auf 15.000 Dollar während e« auf weit über 100.000 Dollar geschätzt wird. Da« Geschäst in der St. Clair-Straße sagt er, sei au«-gezeichnet g«gang«n. bet ihm hätten im«er 30 bi« 40 Arbeiter, «eist Slovenen uns Kroaten und auch andere in Kost- und Verpflegung gestanden; in derselben Straße sei die längst« Z«it seine Wirt-schast die einzig« gewes«n. Die Fälscher will Kekiö nicht kennen, den Krkoviö nur oberflächlich. Auf die Frag« d«« Vorsitzenden, wie e« mit der Au«-gäbe d»r salschen Zweidollarnottn durch feine Frau und Nicht« stehe, vehauptet Kekic, «in unbekannter Mann, der bei ihm gezecht habe, habe ihm g«-fälschte Zweidollarnoten gegeben. Al« dann seine Tochter etwa« einkaufen ging, hat er ihr Diese Noten gegeben. Der Vorsitzende hält ihm vor, daß er gleich nach der letzten Verhandlung gegin die älscher in Amerika nach Europa abgefahrtn fei. efif erwiedert darauf daß er nur seine Eltern in Kroatien besuchen wollte und nur 000 Dollar mitgenommen habe. Seine Verurteilung in Amerika wegen Hehlerei gibt er «zu. behauptet aber auch unschuldig zu sein. Fremde Leute, die er nicht kannte, hätten ihm die beanständeten Gegenstände prei«würdig verkauft. Der Zeugt Martin Zorko, ein Mitglied der amerikanischen Fälscherbandt, da« in d»r Strafanstalt in Marburg eine mehrjährige Kerker-strafe abzubüßen hat und vorgeführt wird, sagt, «r hab« ihn erst in Marburg kennen gelernt, wo er ihm gegenübergestellt wurde, wohl aber habe ihm der Hauptsälscher Krkoviö in Cleveland von Kekiö erzählt. Krkoviö sagte ihm, daß er (Kekic) schon in der Heimat Geld zu machen versucht habe, e« jetzt aber besser verstehe, da er e« bei den „Gratteuren* gelernt hab«. Von Kekiö sei auch di« Sprache gewesen, und zwar von der Au«gabe der salschen Zweidollarnoten durch seine Tochier und Nicht« und daß «r mit den Fälschern der Zwanzig-kronennoten in Verbindung stehe. Seine Aussagen machen den Eindruck, daß er da« Bestreben hat, recht vorsichtig und rückhältig autzusagen. Krkoviö hat ihm au«drücklich gesagt, gibt er zu, daß er falsch» Zw«idollarnoi«n dem Kekic gebracht babe. Krkovic babe auch gesagt, er werde da« Nach-machen der amerikanischen Noten ausgeben, da da« Papier (mit Seidensäden) schwer zu bekommen sei und daß die Herstellung zuviel Schwierigkeiten bi«t«. Der Zeuge vtrwicktltt sich in einige Widersprüche und wird vom Ankläger wiederholt darauf aufmerksam gemacht. E« läßt sich au« dem Zeugen nicht herausbringen, ob ihm Krkovic gesagt habe, daß er dem Angeklagten'die falschen Roten zu dem Zwecke übergeben hab», daß »r sie verausgabe. Kekic bestreitet entschieden von Krkovic di« falschen Dollarnoten bekommen zu haben. Der StaatSan-walt hält ihm vor. daß ,S s«hr merkwürdig sei, daß «r nicht« davon gewußt habe, daß sein« ganz« Familie im Besitz« von falschen Sioten fei. (Bei der Frau fand die Polizei mehrere solcher.) Sehr interessant gestaltet sich die Vernehmung de« au« Amerika al« Zeuge hierhergekommenen Franz Szücz. Der Verteidiger verwahrt sich gegen-die Beeidigung de« Zeugen, den er al« Mitglied der Bande und mit scharfen Worten al« nicht vertrauenswürdig bezeichnet. Der Zeug, quittiert die« mit den Worten: „Da« sind Lügen!" Der Staat«anwalt verwahrt sich gegen die Beleidigung de« Zeugen und bemerkt, daß die Beeidigung in der Voruntersuchung genügend sei. Szucz sagt, er fei im Jahre 1903 nach Eleve-land in Amerika gekommen und habe dort einen Posten al« Gärtner bekommen. Nach 11 Monaten sei sein Herr von Cleveland weggezogen und habe ihm gesagt. in seinem Hause könne er wohnen, aber Kost müsse er sich irgendwo suchen. Al« er eben aus der Suche nach einem Kostort war, habe ihn di» Frau d»« Fälscher« Omerzu begegnet und ge-sag», daß die Frau de« Krkoviö in d-r Viola Street Nr. 1 Kost verabreiche. Er sei in da« be-zeichnete Han« gegangen, habe aber im Erdge-schösse niemanden getroffen. Da «r im ersten Stocke Stimmen hörte, ging er hinauf. Die Frau de« Krkoviö b-merkte ihn und rief Jancz! Martin! nekdo ide! (Johann, Martin, e« kommt jemand.) ' E« seien darauf mehrere Männer aus ihn znge-ko«««n. Ein«r derselben. Buncar habe ih« »iner geladenen Rtvolvec entgegengehalten und »in an-d»r»r, der al« Zeuge anwesende Zorko, habe ihn an die Wand gedrückt und eintn Dolch gegen itz^ gezückt. Erst al« die O«erzu dazu ta« und n flirt?, daß sie ihn kennt, ließ «an ihn lo«. Er «ußie ad«r dann schwört», daß et der „Kompagnie- btitrtttn und die Noten verbreiten werde. Szücz erkennt den Zorko genau al« denjenigrn. der aus ihn «it de« Dolch» l»Sg»stürzt fei. Zorka dagegen bestreitet dies und behauptet entschieden, daß er den Szücz früher nie g.sehen habe. A« nächsten Tage, sagt Szücz weiter, habe er bei« Mittag«essea den Angeklagten bei Krkovö gesehen. Kekic habe sich ausgehalten darüber, daß ma« jeden in die Ko«pagnie aufnehme. Später hab« er den Kekiö wieder dort getroffen, wie er am einem Vergrößerung«glase eine echte Zwanzig» kroneniwt« mit den Fälschungen verglich»« und verschiedene Ausstellungen gemacht habe. Horvat habe ih« ««geteilt, daß Kekic sich bei dieser Ge-legenheit geäußert habe, er habe schon sehr viel Geld hergegeben, aber «it so schlechten No,en könn» er nicht« anfangt» und er komme nicht auf seine Kosten. Szücz erzählt w»it»r, daß «an ihn den ganzen Vorgang d»r Erz»upung erklärt habe und daß man ihm bei seiner Anwesenheit außer den Maschinen an 3800 Stück halboollen?ete Zwanzigkronennoten, an denen nur erst der grüne Druck sichtbar war, gezeigt habe. Kekic behauptet entschieden, daß «r den Zeugen niemal« gesehen habe, obwohl ihm dieser wiederholt in« Geuchk sagt, daß er ihn genau erkenne. Szücz bestäiixr auch, daß ihm Krkooic, der Hauptsälscher gesran-den habe, daß er falsche Dollarnoten mache, daß e« ihm aber nicht recht gelinge, weil er die Papiere, zwischen denen Seidensäden sind, nicht zn» sa««enklebe» könne. Falsche« Geld habe er schon in seiner Hnmat gemacht und habe die« m Amerika fortgesetzt. Szücz schildert schließlich Entdeckung der Fälsch«r«ünzerbandt durch sei«? Mitteilungen an dt» Geheimpolizisten Dirk. R«W sei damal« nicht in Anklage v«rs«tzt worden, weil «an bei ihm keine corpore delicti fand, wa« nach dem amerikanischen Gesetze die Nichtoersolgung zur Folge habe. E« werden »in» Unmenge A'?en-stück» vtrltstn. Auch wird durch da« Bewei«w fahr»» festgestellt, da« K»kiö «it b»rüchtigt»n Ein-br»ch»rn in Verbindung stand und sich dadurch »in bedeutende« Vermögen erworben habe, welche« aus mehr al« 100.000 K geschätzt wirb. Der Verleidiger Dr. Karlovsek verlänft stch wiedtrholt in seinen Zwischenfragen in »in Plaidoyer, wogegen sich der Staat«anwalt energisch verwahrt. E« werden di» Aussagen der in Amkriki verurtrilien Fälscher verlesen. Sie behaupten un-schuldig verurteilt worden zu fein und sagen sehr reserviert au«. Man erkennt au« den Aussagen derselben deutlich heraus, daß sie darum auf dem Standpunkte der Negation verharren, weil sie eii»e dereinstige weitere Abstrafung durch die östemichi-fchen Behörden sürchten. Die Au«sage de« Zeugen Ujhazi, die ebensall« verlesen wird, weicht i« einigen Punkten von jener de« Zeugen Szücz ab. Letzterer bleibt bei seinen Behauptungen. E« werden mehrere Leumund«noten au« A»e-rika verlesen, welche sich über daS Vorleben und Verhalten des Beschuldigten in Amerika im ganzen günstig auv «55 Vcreins-Bucbdruckcrci CEliEJA * Cilli, Rathausgasse Hr. 5 » —--------- im eigenen Hause. -----------— \*n. 'se. u. -n. £>r, §fol enu. *durj. S! in ul*r e £!°nn nie. •tc. -tc. HOB. US- KW Südmärkische Volksbank Graz, Rad etzky.strasse Nr. 1. L Stock. Npareiulageu zu «4°/, 1 auch von Nichtmitgliadern, Terzinst vom Werktage nach Krlag bis zur Behebung, in der Kegel kslndigungssrei. Die Rentensteuer trägt die Bank. Auswärtige Binleger erhalten Postsparkasse-Erlagscheine. Kontokorrent- Kinlagen zu 4*/0 Bürg.ch*ftB- ja Weelmel- llaiieheil Egcompte und -Kredit. Belehnung von Wertpapieren. Bestellung von Bau- undLieferungs-Kautionen. Primlirt m. d. höchsten AOSZeichDMlg „Grand Pril" Weltaast. Zt. Urals I904| 'GLOBUS POTZ- r*ajb i ScHuü Finnin Ustl' l.nj ächt nit J Wadti Man verlange nur iGlObllS'Putzextrakt, wie nebenstehend« Abbildung. da viele wertlose Nachahmungen | Allein. Fabrikant: Frita» Schul/ .iun.Akt.-Ue«., Kger n. Leipzig. Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Die Cillier Gemeinde-Sparkasse befindet sich im eigenen Anstaltsgebäude, Ringstrasse Nr. 18. Die Spareinlagen werden mit 4°/. verzinst; die Rentensteuer trägt die Anstalt Der Einlagenstand betrug mit Schluss des Jahres 1904 K 11,842.642-40. Darlehen auf Hypotheken werden mit 5°/t, Wechsel-Darlehen mit 57,% und Pfand-Darlehen gegen 5u/0 Verzinsung gegeben. Die Sparkasse vermietet eiserne Schrankfächer (SafesJ unter Verschluss des Mieters und unter Hitsperre der Sparkasse zur sicheren Aulbewahrung von Wert-Effecten; übernimmt aber auch offene Depots. Nebenstelle und Qiro-Konto der österr.-ung. Bank. Der Kredit- und Vorschuss-Verein der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli erteilt Wechsel-Darlehen gegen SV//, Verzinsung. Für den Parteien-Verkehr sind an allen Wochentagen die Amtsstunden von 9—12 Uhr vormittags festgesetzt. 6594 Die Direktion- «rat B „9rtrtf** W»cht- Kummer IS Essen Sie Suppen, Saucen, Mehlspeisen:c., bann Ersparen Sie teure, frisch« Eier. Benutzen Hie .'»tnr Zubereitung „Pneiflc44 Trocken«Eier • Mehl»Präparat tfrsr. ■ ■- Kl au« 11165 EEUh nereiern. In Pakelen von lv Heller an. Oberall käu 11 tob. Generaldepot für Oesterreich: Ludwig Wild Wien, VI. HagdalrnrnatrKRUf U-C6. Alleinverkauf für Steicrm&rk, Kttrnten nnd Krain : Englhofer & Komp.. Graz, Mo»« rhof Rasse 43 agenleidender gebrauche nur die best-b*w.\hrten Kaiser'8 Pfeflermünz-Caramelien leinten sicheren Erfolg bei Appetit' loaigbeit, Magenweh n. schlechtem verdorbenen Magen. Angenehme» und ingleich erfrischende» "| Mittel. Paket 10 und 40 Heller. I Zn haben bei Schwärzt & Co., Apotheke r Mariahilf, Cilli. Adler- | Apoth' ke M. Rauscher, Cilli. Hermann, Markt Tüffer. 11237 n verwendet Stet« Bachnlrer YanüliB-Zocker PoidinjE-PnlTer Ein heller Dr. Oetkcr's k 13 Heller. Millionenfach bewährte Renepte grati» tob den besten Geschäften. Zu haben bei: Josef Matic, Job. Fiedler in Cilli, Babnhgofasse 7 Marien- nnd Fracblscb« naoh Amerika kOnigl belgische Poitdampfer der ,Red Star Linie' von Antwerpen direct nach Vnr-Yoit ufl PhlladBlDüla •onces». »on der hob. k. k. Osten.' Beyierong Man wende «ich wegen Frachten und Fahrkarten an die 10274 Red Klar Llnl« Im Wien, IV., Wiednergfirtel 20, Jvllua ropper, Südbahnatraas« it I» Innsbruck, *»■■» Helene. Ilahnhofstrnas« 41 la Laibacb. aus gutem Hause, wird fstr ein grosses Gemischtwarengeschäft in der Provinz gesucht. Anzufragen bei «Job«*##» Miohm, CilH. U610 Eleganter Kutschirwagen ganz neu (Lotmer'sches Fabrikat) ist proiswilrdig zu verkaufen. Anfragen: Hauptplatz 19, Schreibstube I. St. Schönes Rasse-Geflügel wegen zu grossen Ueberfluss zu verkaufen 2 Stück echt steirische Zuchthähne sehnn weiss K 6'— per StQck. 1 Paar Nilherfasane, Prachttiere K 25"— das Paar. 2 Paar graue Perlhühner K 8-— per Paar. Zu haben bei Josef Jarmer in Cilli. Ein gilt gebautes - Haus fflr Gern ischtwaren-Geschäft eingerichtet, mit mehreren Zimmern, schönem Garten, an der Beiirksstrasse nahe von Badeorten nnd Eisenbahnstation gelegen, ist in einem Wallfahrtsorte Südsteierrnarks aus freier Hand zn verkaufen. 11587 Antrugen sind unter .Hau* 5000" an die Verwaltung diese« Blattes zu richten. Wohnunff mit drei grossen Zimmern im II. St. ist ab 1. April zu vermieten zugleich wird eine Parterre-Wohnung? mit zwei grossen Zimmern liehst Zugehör zu dem gleichen Termine gesucht. Anfragen an die Verwaltung d. BL 1159« Faninger' Gasthaus am „Annenhof' ist z-o. Trerpacliteaa. Anzufragen beim Eigentümer. Gesucht wird und sogleich aufgenommen eine Köchin im Alter zwischen 35 und 45 Jahren, dio sehr gut selbständig kochen kann, in einein grösseren Hause am Ij->nde gedient hat und auch für die Dienitleute au kochen versteht. Diesbezügliche Anfragen sind 10 richten an ,P.\ Post Pletrowitsch b. Cilli. Haus in Heilenstein (Sanntal) villaartig. sehr solid gebaut, schöner Lage, in der Nähe deS Bahnhofes, sofort unter günstigen Bedingungen preiswert zu ver-kaufe». Selbes hat im Hochparterre: 3 Zimmer, 1 Kabinet, Vorzimmer, Küche m. Speise»., schöne Veranda; im 1. Etock: 2 Zimmer, 1 Äabinet, BoihauS, Küche, Speise», Bo-denabteilung. t Balkon: im Louterain: 2 Kellerabteil., I Waschküche, Holzlage u. d. Veranda. Das Haus ist noch S Iah« steuerfrei, die Zimmer Parketböden. "/« Joch großen Obst-, Wein- u. Gemüse-garten, Hühnerhülte mit Hol» Kohlenlage, Kegelbahn, rückwärts deS Garten», Senn-Kanal, eigenes BadehauS. Gefällige Zuschriften bitte »u richten an gerd. Edlhofcr, Heileusiein 81. 11491 in allen Orten der Monarchie finden höchsten Verdienst durch den Verkauf der Erzeugnisse der Brannaner Holzrouleanx n. JalOUSien- Manufaktur Hollmann & Merkel. Brannau in Böhmen. Versäumen Sie nicht, unsere günstigen Bedingnisse einzuholen. 11614 Eine seküne Wohuung liingatruMSP Jfr. 10. I. St., bestehend aus Tönf Zimmern, Vorzimmer mit Balkon, ein Dicnstbotcnziramer, Köche, Speisekammer, Boden- und Kelleranteil, ist ab 1. März 1906 zn vermieten. Anzufragen beim Hansadminlstrato r der Sparkass der Stadtgenieinde Cilli. Putze nur mit VflBUS Globus BUtzexträct Bestes Putzmittel der Welt. Geld-Darlehen für Personen jeden Stande» tu 4, 5, 6% gegen Schuldschein, auch in kleinen Raten rttckzahlbar, elfektniert prompt nnd diskret Karl von Berecz handelsgerichtlich protokollierte Firma Budapest, Josesring 33 Retonruuirkc erwünscht. 11(109 Wäsche zum putzen, waschen und bü#>4a wird übernommen bei €>}abrlele KuNcher.GuberJe Hfr. IT (Hobelhof). * Von ledigen Herren wird die WjUck* ===== abgeholt. ===== Verlässliches Liul en iniiil dien und ein Lehrjunge fstr eine Bäckerei werden sofort aufgenommen. Anzufragen in isr Verwaltung dieses Blattes. Sehr gutes i per kg 36 h in der Bäckerei Re*tU Lnibarlierstrasse 2. Gemischtwarengeschäß in Mitte eines grossen Ortes, alter Eckposten, im besten Betriebe, gute Bauernumgebung und Industrie, ist samt Haus zu verkaufen. Auskunft erteilt L. Cordon, Muran, Oberstei-t, Husten Sie? so nehmen Sie nur die un übertreffen? a. ärztlich empfohlenen Gloria - Brust - CaramelleD mit reinem Malzextrakt hergestellt. Pakete in »O und tft h Niederlage bei: , Johann Fiedler in Cilli, Bahnhofgasse. udoo Notariatsbeamter verlässlich, iu allen Notariatsgeschätten bewandert, selbständiger Arbeiter, der deutschen und slovenischen ..Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtig/wird zum Eintritte mit 1. Mai 1996 Willibald Swoboda * k. k. Notar in Gonobit«. 11590 — Im Er scheine» befindet sich: — Sechste, gänzlich neubearbeftete und vermehrte Auflage. 20 Bände in Halbleder geb. en je 10 Mark. Prospekte u. Probehefte liefert jedeBuchhandlung. Verlag de« Bibliographischen Institut« In Leipzig. Zu beziehen durch FRITZ RASCH, Buu.händler In oiiu. 5 Kronen 1UW und mehr per Tag Verdienst. , - Hausarb,iter-Strickmasckine«-Gesellschast. { Gesucht Personen beiderlei Geschlecht? »um Elrickrn auf unserer SRaichtn?-. . Sinsache und schnelle Arbeit das gan»e Jahr hindurch »u Hause. — xcme Borkenntnisse nötig. Entfernung tut nichts zur.Sache und wir verkaufen die Arbeit. Haiisarbeiter-Strickmaschinen«G,s-aschaft _ ThoS. H. Whittick Co.' A «s Prag, P'terSv lay 7—147. Tri-ft, Bia Campanile 13^—14r unk He».,.-der v-rei»«buchdr.ck-r-i .Celeja" i. «ill,. «u^wortlich» Schriftleiter - Daniel Walter. IxU -er «erei,.»buchdruckerei .Cel-j.- in lili.