Ar. 24. Ponnerlwg, dm 23. Mär; 1882. VII. Aalirqaiifl. Cillier Zeitung. Ericheint jeden Donnerstag nnd Sonntag Morgens. — Priiiiuiileratioiisbcdiiiguiigrri: ,vflr Gilli sammt Zustellung ins Haus ganzjährig fl 6 —, halbjädri,; fl. 3__, vierteljährig fl l.üg, monatlich kr. Mit Postverlendung ganzjährig fl. S.4V, halbjährig fl. 3.20, vierteljährig fl. l.tK». — Redaction tttiii fUminiiiration: £men= gaffe Nr. »>. Sprechstunden des RedacleurS täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, von '■*— 1? Uhr Bor- und von f> Uhr Nachmittags. — 3iiscrate werden billigst berechnet. Auswärts nehmen Inserate für die „Cillier Zeitung" alle bedeulenderen Annoncen Expeditionen an. Gemeinde möge sie mm Süßenheim oder Greis heißen. Doch lassen mir alle Reflexionen. Wir leben ja in einer Zeit, wo, um mit dem Fürsten Auersperg zn sprechen, die öffentliche Meinung nur zu gerne erwürgt wird. Wir sind bereits dahin gekommen, daß wir nicht mehr nach Wien gravitiren. Was ist uns Wien, was sind wir ihni. Die schöne kosmopolitische Residenz des Reiches, die sich sür Ma-kart'sche Maskeraden begeistert und deren Per-treter trotz aller Loyalität sich doch nicht vor dem Vorwürfe der Factiösität feien konnten, bildet für uns keinen Anziehnngspunkt. Hat sich das im Großen und Ganzen geschlechtslose Wien je für die Kämpfe begeistert, die die Stammesgenossen an den deutschen Sprach-grenzen führen müssen? Rein! — Wohl wurde in Wien der deutsche Schulverein von echten deutschen Männern gegründet, allein die Zahl dieser Männer ist in der Millionen» Statt eine so verschwindend kleine, daß man ihre Namen fast in einem Athem hersagen kann. Die Unterstützung aber, die der deutsche Schul-verein daselbst fand, sie ist auf das Conto der Wiener Gutmüthigkeit und Freigebigkeit, doch nie und nimmer auf das Conto der nationalen Be-geiftening zu setzen. Wenn wir daher sagen, wir gravitiren nicht nach Wien, so wollen wir damit bekennen, daß wir gezwungen sind unsere eigenen Wege zu wandeln, daß wir uns bereits genöthigt sehen zur Selbsthilfe zu greifen. Das Deutsch-thuin des Steirers ist von einem andern Klänge als jenes des Wieners, es ist nicht im Handumdrehen eines Umschlages fähig, es ist frei von Servilismus und Byzantismus. AIS in Wien in den Sophiensälen das zweite Rütli tagte und unter großen Wehen die LppositionHpartei, ge-nannt vereinigte Linke, geboren wurde, da wußten wir gar wohl, daß wir von dem ersprießlichen Wirken einer Partei, die, um nach Oben hin nicht zu verstimmen es scheute nur das kleine Wörtchen „deutsch" ihren Namen vorzu-hängen, nichts zu erwarten haben, daß eine Partei, in welcher halbe Männer und Auch-deutsche sitzen aus die Dauer nicht bestehen könne. Dit Gründung der vereinigten Linken hat bei uns nur verblüffeud gewirkt, Beweis dessen, daß nnser Gemeinderaty es nicht über das Herz bringen konnte ein diesbezügliches Beglückwünsch-ungstelegramm nach Wien zu entsenden. Wir missen eben, daß wir nur in dem starren Be-tonen des deutschnationalen Bewußtseins uns vor den Schlangenwinduugen unserer fanatischen Gegner schützen können, daß wir nur dadurch uns vor einer verderblichen Zukunft zu wahren in der Lage sind. Von der Reichsvertretung haben wir und auch alle übrigen Deutschen nichts zu erwarten, Ob unsere Vertreter rat Abgeordnetenhause sitzen oder nicht, dies ist bei gegebenen Verhältnissen ganz nebensächlich. Besser ist es eine Ab-stinenzpolitik zu treiben, als unnütz mit natio-naler Verblendung zu ringen und täglich mit Schimpf und Verdächtigungen bedacht zu werden. Mögen daher uusere Wähler eine Versammlung einberufen und in derselben eine Resolution be-schließen, in welcher die liberalen Abgeordneten ersucht werden, den Reichstagsverhandlungen fern zu bleiben. Es ist die Zeit gekommen zum letzten Mittel zu greifen, um dem Versöhnnngs-Cabinet und seinen Mamelucken ein Schach zn bieten. Jer (töraf von Wisokllraiisöe. Am 20. März hat die Rechte ihr neues Wahlgesetz ^ im Abgeordnetenhause durchgebracht. Dnrch die Zerstückelung des böh-»tische» Großgrundbesitzes nach dem Recepte Zeithaminer ist der seudal-tschechischen Partei die Majorität gesichert und anch die Delegationen können jetzt von den Tschechen nur mit Partei- Schach den Mamelucken! a Der Gipfel der Versöhnung ist nunmehr erreicht. Die nationalen Gegensätze sind in der Wahlreforn, Debatte in einer Weise aneinander gerathen, daß eS wohl dem conciliantesten Poli-tiker aufzudämmern beginnt, eilte Verständigung mit dieser Majorität sei eine Unmöglichkeit. Das Ziel der Regierung, die frühere Macht der liberale» Partei mit Hilfe der Clericalen und Demokraten für immer zu brechen und den Liberalismus selbst au die Wand zu drücken, ist in unmittelbare Nähe gerückt. Die vereinigte Linke, welche einer unzeitgemäßen Opportunitäts-Politik ihre wassersarbne Parteiorganisation dankt, hat bereits bedenkliche Risse erhalten. Den Deutschen geht eine Position uni die andere verloren, und es erscheint fast kein Tag, der nicht neue Enttäuschungen, neue Demüthigungen und wohl auch neue Verdächtigung?» brächte. Der kurze Zeitraum von drei Jahren hat ge-nügt, Alles was eine liberale Majorität in 18 Jahren geschaffen, über den Hausen zu rennen. Kann man es der Bevölkerung verdenken, wenn sie des langen Haders müde, apathisch zu werden beginnt und erdrückt von neuen Steuerlasten mit der Resignation der Verzweiflung das Hereinbrechen einer Katastrophe erwartet? Ein Parlament, das den hirnverbrannten Ausführungen eines D r. V o s n j a k oder K l u n Beifall spendet, ist nicht mehr ernst zu nehmen, ein Parlament, das unsere Mittelschulen zu win-bische» Verkütnmerultgsaustalte» zu degradireu geneigt ist, richtet sich selbst. Man sollte meinen, daß in einer so wahn-sinnigen Frage, wie die Slovenisirung unserer Mittelschulen, doch die zumeist betheiligten Städte auch ei» Wörtchen mitzusprechen hätten, daß ihr Volum wohl gewichtiger in die Wag-schale falle, als die von einem Kaplan ange-regte Petition einer welwersteckten slovenischen Auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. <30. Fortsetzung,) Der Salon war noch von Gästen leer; nur der Marquis von Mont Heron schritt unruhig und erwartungsvoll auf und ab. Seine sanfte» Augen leuchtete» lebhafter als gewöhnlich, sei» Gesicht zeigte einen Ausdruck von Freude nnd Triumph. „Es ist Zeit, daß sie kommen," sprach er zu sich selbst, nachdem er die schweren Fenster-vorhänge ein wenig weggeschlagen und einen Blick aus den erleuchteten Schloßplatz und den Weg zum Schlosse geworfen hatte. „Ich höre kein Geräusch vou fahrenden Wagen. Aber sie wird sicher kommen! Ich habe ihr Versprechen, und Lady Wolga gehört nicht zu denen, die in einer Minute ein Versprechen leichtfertig geben, um eS in der nächsten zurückzunehmen. Sie kann nicht so launisch sein, im entscheidenden Augenblick ihre Absicht zu ändern und sich weigern, zu kommen! Eine plötzliche Beklommenheit ergriff ihn, denn mährend er sprach, dachte er daran, daß Lady Wolga doch so launisch sein könnte. „Ihre alte Abneigung »tag sie in der letzten Minute erfassen, der Gedanke an die längst vergangenen Schrecknisse mag sie auf's Neue erfüllen und zurückhalten. O diese Ungewißhei!! Dieses peinliche Warten Er trat wieder an's Fenster, schlug die Vorhänge zurück und suchte das Dunkel in der Ferne zu dnrchdringen. Er horchte nach dem Geräusch von fahrenden Wagen ; aber nichts ließ sich sehen, nichts war ^u hören. „Es hängt so viel von ihrem Kommen am heutigen Abend ab," murmelte er, seine unruhige Wanderung durch den großen Salon fortsetzend. „Hat sie ihren Widerwillen gegen dieses HanS besiegt, so hat sie es meinetwegen gethan. Sie hat mir nie eine directe Ermuthigung zu meiner Bewerbung gegeben, obwohl ich Jahre lang um sie geworben habe. Zwar kam sie auf mein Drängen nach Clyffebourne, aber das ist auch Alles. Wenn sie heute Abend hie-herkommt, wird dies Jedermann so gut wie eine Verlobung zwischen ihr nnd mir ansehen. Ihr Kommen ist eine Annahme meiner Bewer-buug und enthält indirect das Versprechen, daß sie mein Weib werden will. Wenn sie kommt, thut sie es als zukünftige Herrin, und sie weiß das so gut wie ich. Wenn sie Liebe oder Ehr-geiz genug besitzt, hier als Herrin regieren zu wollen, wird sie kommen." Wieder horchte er; aber nicht das leiseste Geräusch durchbrach die Abendstille. Seine Ungeduld und Anfreguug wurden immer größer. Rascher wurden seine Schritte, und jede Minute blieb er stehen, nni zu lauschen und in die Nacht hinauszusehen. „Dies ist der Wendepunkt meines Lebens" flüsterte er. „Wenn sie nicht kommt, muß ich ihr Ausbleibe» als eine offene Zurückweisung für mich ansehen. Und ich kann sie nicht ans-gebe», die schönste, stolzeste und erhabenste Frau in ganz England! Ich will sie nicht aufgebe»! 'Aber wenn sie kommt dann weiß ich, daß ich sie gewonnen habe. O, wäre ich doch aus dieser Ungewißheit heraus!" Die Thüre wurde geöffnet und eine ältliche Dame, in voller Abendtoilette, trat in den Salon. Es war MrS Jngestre, die Witwe des älteren Bruders des Marquis von Montheron. Sie vertrat den Gästen des Marquis gegenüber die Stelle der Wirthin und war so zu sagen Herrin des Hauses. Sie sah trotz ihres grauen Haares noch sehr gut aus, nnd war etwas corpulent, langsam in ihren Bewegungen und noch langsamer in ihrer Sprache. Es war, als wäge sie jedes Wort sorgfältig ab. ehe sie eS aussprach. Sie war überhaupt von bedacht-sanier, ängstlicher Natur, glaubte sich von einer unheilbaren Krankheit befallen und besaß zum Glück eilt eigenes Einkommen, welches zur Be-streitung ihrer Bedürfnisse, da diese nur in Kleidung bestanden, ansreichte. Ihren Schwager, Männern aus Böhmen beschickt werden. Die Fünfgulden-Wahlmänner werde» der Rechten vielleicht auch eine oder die andere Stimme gewinnen; daS liberale Geflunker mit der Er-Weiterung deS Wahlrechtes sollte nur als Man-telchen dienen, die reaktionäre Blöße dieses »enesten Machwerkes einer schonungslosen Majo-rität zu decken. Die deutsche Zunge scheut sich in ihrer Sprache den Ramen deS Apostaten zu nennen, der als Generalredner der Rechten in einer haßdnrchglühten Rede die Debatte zum Ab-schlusse brachte. Mit Ekel muß sich jeder Deutsche von dem Manne abwenden, der den traurigen Muth hatte, als Anwalt von Tschechen, Polen und Slovenen die deutsche Sprache noch seine Muttersprache zu nennen. Für Teutsche dieses Schlages wäre es besser — slovenisch zu reden. Nnd doch welch' Ironie, der Abgeordnete von Krainburg, der Führer der Rechten und Slo-venen, der sein Mandat krainischen Bauern ver-dankt, nennt daS Deutsche seine Muttersprache, betont mit Nachdruck ein Deutscher zu sein ! Was werden die Slovenen dazu sagen? Sie mögen sich trösten, solche Deutsche gönnen wir ihnen von ganzem Herzen; derjenige, der seine Nation verkauft und verschachert, ist ein Renegat und Leute dieser Sorte kann der ehrliche Deutsche nicht als Mitkämpe» brauchen. Mit den gemeinsten Jnvectiven hat der Gras von Visokstra/iSce die Deutschen Oester-reichS beschimpft; der Mann, der als der be-sonnendste unter den vielen Unbesonnenen seiner Partei galt, hat mit seiner letzten Rede die letzten Rücksichten parlamentarischer Gepflogenheit abgestreift; — die lang verhaltene Wuth hat mit einem giftigen Ausbruch ihren Ausweg gefunden. In den Analen der Parlamente unerhört waren die niedrigen Schmäh-ungen, mit welchen der Führer der Rechten einen der berühmtesten und geachtesten Männer der deutschen Partei überhäufte und mit ihm allen Teutschen Oesterreichs den Fehdehandschuh in der gröbsten und beleidigend-sten Weise hinwarf. Sie werden ihn aufheben die Deutschen und wenn die Stunde der Ab-rechnung kommen wird, und sie muß kommen, so werden wir auch nicht vergessen, die Art, in welcher uns die gegenwärtige Majorität durch den gräflichen Mund ihres Führers heraus-forderte. BiShin aber werden wir auf der „hohen Warte" stehen und Acht haben, wie weit^ es noch die Freunde und Helfershelfer des Fundamentalgrafen treiben, was sie noch gegen Recht und Freiheit unternehmen werden. Trotz neuer Wahlreform, trotz der jetzigen Majorität, werden die Deutschen Oesterreichs wieder gerufen werden, Ordnung im Staatshaushalte zu machen, wie sie bereits zweimal gerettet haben, wo Alles ver-loren schien. Die kläffende Schaar, die durch den Marquis von Montheron. hielt sie für den vollkommensten Mann, weil dieser sich sehr generös gegen sie benommen hatte und ihre Dankbarkeit verdiente. „Ah, Du bist eS, Augnsta!" sagte der Marquis, sich umwendend. „Du siehst heute Abeud ungewöhnlich wohl ans." „Ich sehe besser aus. als ich mich fühle, Roland." erwiderte seine Schwägerin in trau-rigem Ton. „Die Aufregung hat mich sehr an-gegriffen; ich bin ganz abgespannt. Heute habe ich ein Dutzend Briefe geschrieben, der Haus-hälterin Anweisungen gegeben, und bin jetzt mehr aufgelegt, mich zu Bett zu legen, als hier Gäste zu empfangen." Der Marquis von Montheron drückte fein Bedauern über ihren leidenden Zustand in einer theilnehmenden Weise aus, als habe er nicht täglich solche Klagen von ihr zu hören. „Die Wahrheit ist, Roland," sagte MrS. Jngestre. „ich gebrauche Sympathie »nd Bei-stand. Seit unserem Besuch zu Clyffebourne vorgestern Abeud bin ich recht mißvergnügt gewesen. Lady Wolga ist roch jung, gesund und kräftig und sie hat neben ihrer Zofe und ihrer Ehrendame, der Lady Markham. noch ein junges Mädchen, dessen einzige Aufgabe es ist, ihre Briefe zu schreiben, ihr vorzulesen und zu singen, überhaupt ihr die Zeit zu vertreiben. — 2 — ihr LoyalitätSgeheul die staatSerhaltenden Rath-schlüge der Deutschen überschreit, sie wird bald auSgehetzt haben; jeder Schritt, der sie ihrem ersehnten Ziele näher bringt, führt sie auch weiter auf der Bahn des Verderbens, und wenn sie wähnt, auf dem Rücken der Deutschen ihr Hal-lali anstimmen zu können, so wird sie sich fürchterlich täuschen. Noch einige Besten, die Deutschthum und Cultur in unserm Vaterland errichtet haben, werden dem Anstürme der Rechten zum Opfer falle», noch einiges könne» sie vom Deutschen in Oesterreich erobern, — nur ihn selbst nicht; immer dichter und dichter schließt sich unsere Phalanx; unüberwindlich werden wir dastehen, wenn der Troß der Feudalen und Nationalen diese zu durchbrachen trachten wird. Zu spät haben wir unsere Nationalität auf unsere Banner geschrieben, um siegreich geblieben zu sein, zur rechten Zeit noch um in der Zukunft zu siegen. Zu lange hat ein Scheinliberalismus unsere besten Kräfte lahmgelegt; — zur Einsicht und Umkehr mahnend ist die Gegenwart. Nur im Deutschthum und Fortschritt ist unsere Zukunft; weg mit allem pseudoliberale» Geflunker, die Zeit des sogenannte» Liberalisnins ist abgelaufen: die des Radicalismus beginnt. Nehmen wir uns ein Beispiel an den Gegnern. Arbeiten wir nn-entwegt trotz vielfacher Hindernisse e i n e »i Ziele zu! Unsere hohe Enltur, deutsche Zähig-keit und Ausdauer sind uns Bürgen des end-lichen SiegeS. Aber vergessen wir dabei nicht u«S immer und immer wieder zu erinnern, mit welchen Mitteln der Persidie die Gegner gear-beitet haben uns zu verdrängen und daß an ihrer Spitze ein Mann stand, der eS wagte als Deutscher seiuenEinfluß aufzubieten, um das Volk, dem er entstammte zu Sklaven der Slaven zu machen. Für den Grasen Hohenwart aber kann der Teutsche nur Abscheu empfinden. Er hat seinem deutschen Namen Schande gemacht. Z>i, A„s«rrection. Die Nachritten aus den Heldenländern eonstatiren, daß sich der Aufstand allmälig in ein Räuberwesen verwandelt; die früher 800 — 1000 Mann starke» Bande» sind in solche bis höchstens 200 getheilt, welche ihren LandSleuten das Vieh stehle» und dergleichen Heldenstückchen aufführen. Unsere Truppen haben durch dieses Brigantaggio gleichwol sehr zu leiden, denn die Bande» wechseln sortwährend ihre Standorte, treten unerwartet bald da bald dort auf, über-fallen kleinere Abtheilungen und Posten, und sind fast unfaßbar, weil sie keinem Angriffe Stand halten, sondern sogleich davonlaufen, wenn sie von unseren Truppen aufgesucht werden. Es ist übrigens vorauszusehen, daß die Diebe-reien und 'Brandschatzungen in der ruhigeren Bevölkerung den Wunsch nach dauernden Frieden und Ordnung nicht nur wach erhalten, sondern daß auch die Erbitterung die sich allinälig in dieser geltend macht zur baldigen Pacificirung führen wird. Wenn man den ganzen Aufstand von dem ersten Diebstahl bis zur letzten Räuberei, vom ersten Mord, der ersten Verstümmlung eines österreichischen Soldaten bis zu dem jetzigen feigen Davonlaufen der als Helden gepriesenen Nasenabschneider verfolgt, so muß man sich wundern wie es möglich ist, einem solchen Ge-sindel die warmen Sympathien zu zollen, oeren es sich von Seit« der Slovenen und Tscheche» zu erfreuen hat. Ueberschwänglich und fanatisch wie die Slaven überhaupt sind, schreien sie mit den halbwilden Brüdern am Balkan um die Wette um eine Verfassung für Bosnien und die Herzogevina! Man gebe sie, und stelle die eifrigsten Schreier der Slaven in Oesterreich an die Spitze dieser Verwaltung und besetze alle Posten daselbst mit solchen, auf daß den Herren Gelegenheit werde, sich der SchmerzeSkunde der Nation und ihrer Tugenden zu freuen. politische Rundschau, GiUi. 2-2. März. Inland. Auf der ganzen Linie unserer Gegner herrsche» frenetischer Jubel und ungezügelte Freude über das Ereigniß vom 21. d. als ob der Sieg über die Wahlreform von den Liberale» je bezweifelt worden wäre. Erbärmlich sieht es jedoch gerade;» aus, wenn man die hohlen Phrasen und maßlosenAngriffeHohenwartS.dem es diesmal gefiel sich als Teutscher zu drapiren, als die Ouintessenz staatsmannischer Weisheit preist. Die tschechisch offieiösen Correspondenten ver» künden auch bereits, daß durch die Energie deS Grasen Taaffe die Durchdringung der Wahl-reform auch in, Herrenhause gesichert sei. Gestern trat daS Abgeordnetenhaus in die Specialdebatte über die Wahlreformvorlage. Bei § 2 betreffend die Wahl im böhmischen Groß-qrundbesitze, machte die deutsch-liberale Partei geltend, daß dieser Paragraph eine Versassung«. Aeudenliig involvire, demnach zur Beschlußfassung die Zweidrittelmajorität nothwendig sei. Der Präsident Dr. Smolka erklärte, daß er diese Ansicht nicht theile, er werde nicht auf alle Argumente zurückkommen, die bezüglich einer oder der andere» Ansicht ausgesprochen worden seien, allein er halte dafür, daß der Wortlaut des $ 7 des Staatsgrundgesetzes, welcher aus-drücklich zwischen Wähler-Claffen undWahlkörpern unterscheidet, im Zusammenhalte mit § 15 keine Zweidrittelmajorität fordere. Er spreche die Ueberzeugung mit umso größerer Beruhigung ans, als für den möglichen Fall einer irrigen Ansicht seinerseits innnerhin noch ein Correetiv in den Beschlüssen des Herrenhauses und der wenn sie sich langweilt. Natürlich, ich weiß, daß ich nicht die Tochter eineS Herzogs und auch nicht die Schwester eines Herzogs bin, leine eigenen Güter und kein großes Einkommen habe, welches mir die Gewährung aller Wünsche erlaubte; aber ich bin doch auch von edler Geburt," und sie fing an leise zu schluchzen und hielt ihr Taschentuch vor die Augen. „Das kann Niemand in Abrede stellen, wenn ich auch eine Witwe und arm bin." „Ich denke, es hat noch Niemand in Ab-rede gestellt, daß Du von edler Geburt bist, Augusta," sprach der Marquis sanft, mit einem feinen Lächeln. „Nein; ich glaube. Jedermann gönnt mir dieses armselige Privilegium," sagte MrS. Jngestre bitter. „Aber Lady Wolga hat stets große Gesellschaft um sich; wozu bedarf sie noch eine Gesellschafterin? Wenn unsere Gäste das Schloß verlassen, bin ich ganz allein, ohne jede weid-liche Gesellschaft, nur, daß mich einige Familien aus der Unigegend einmal in der Woche be-suchen. Ich gebrauchte nothwendiger eine Ge« sellschasterin als Lady Wolga, ganz gewiß, Roland." „Wenn eS Dir gefällt, so halte Dir eine, Augusta," erwiderte der Marquis. „Ich habe Dir nie etwas abgeschlagen, was Du von mir wünschtest. Wenn Du eine Gesellschafterin habe» willst, wie Lady Wolga, so verschaffe Dir eine. Dn hast so viel, um den Gehalt bezahlen zu können, und ein Unterkomnien findet sie in meinem Hause." MrS. Jngestre'S Gesicht klärte sich auf. und sie sprach dem Marquis ihren Dank aus. „Ich habe eine große Steigung zu der Gesellschafterin der Lady Wolga." sagte sie. „Wäre eS nicht hinterlistig. — ich glaube, es würde sogar verräterisch sei», Roland, — möchte ich Miß Strange engagiren." Der Marquis antwortete nicht. Er war so sehr mit seinen eigenen Hoffnungen und Be-fürchtungen beschäftigt, daß er ihre Worte nicht hörte. Er trat wieder an's Fenster, schlug die Gardinen auseinander und blickte hinaus, alS MrS. Jngestre fortfuhr: „Also meinst Du nicht, daß eS Berräther« sein würde. Roland? Ich weiß. Du würdest es mir sagen, wenn Du ein Unrecht darin erblicktest. Vielleicht kann ich heute Abend mit Miß Strange über die Sache sprechen. Nebenbei, Roland, glaubst Du. daß Lady Wolga heute Abend wirklich kommen wird?" Diese letzten Worte verstand der Marquis deutlich, weil sie behandelten, was seine Ge-danken beschäftigte. „Gewiß," sagte er; sie hat es mir ver-sprachen." kaiserlichen Sanction gelegen sein werde. Bei der hierauf vorgenommenen namentlichen Ab-stimmung wurde § 2 mit 165 gegen 145 Stimmen angenommen. Die Abgeordneten Graf Wurmbrand, Baron Zschock, Posch, Löblich und Steidl sind aus der vereinigten Linken ausgetreten. DaS ungarische Parlament wird nach Erledigung der Wehrgesetzvorlage die Osterferien beginnen, welche dann bis nach Schluß der neuen Delegationssession in Wien währen sollen. Ausland. Im preußischen Abgeordnetenhaus« wird demnächst der Antrag deS Centrunis auf Straflosigkeit des MesselesenS und Sacrament-spendens zur Verhandlung kommen. Die Stim-mung der Parteien läßt eS schon jetzt als fest' stehend erscheinen, daß der Antrag mit großer Majorität abgelehnt werden wird. Das französische Ministerium hat der Deputirten -Kammer einen Gesetz-Entwurf auf Abänderung der gerichtlichen Eidesformel vorgelegt. Die Zeugen würden sich dem E»t-würfe nach, in Zukunft darauf beschränken können, daß sie versprechen, die Wahrheit zu sagen auf ihre Ehre und ihr Gewissen. AnS Tunis wird gemeldet, daß die Ver-wegenheit der Marodeurs mit jedem Tage wachse. DaS Bedürfniß einer Polizei für die Hauptstadt und einer Gendarmerie für daS flache Land mache sich dringend fühlbar. Aus Tripolis wird gemeldet, daß Leute des Aali-ben-Khalifa daselbst ganz offen Schlachtvieh, welches sie den tunesischen Stämmen gestohlen haben, verkaufen. Das englische Cabinet sucht auf alle Arten seinen Antrag auf Einführung eines „Schlusses der Debatte" im Unterhause durch, zusetzen. Es hat vorläufig in verschämter Weise durch den Marquis von Hartington die Ca-binetssrage stellen lassen. Die Angelegenheit wird sich jedoch mit einem Compromiß deiven-den lassen. In Rußland findet voraussichtlich im August die Krönung Alerander III. statt. Eine Aenderung deS Termines könnte nur durch das Be-finden der Kaiserin beeinflußt werden, welche für den Monat Mai oder Juni ihrer Entbind-ung entgegensieht. Bezüglich Serbiens verla>ttet, daß die serbische Regierung durch die Vertagung der Sknpschtina, welche durch den Austritt der Radi-ealen verursacht ist, der Nothwendigkeit über-hoben wurde, jetzt schon über die financiellen Arrangements, die noch nicht ganz abgeschlossen sind, Rechenschaft abzulegen. Somit habe die Regierung Zeit gewonnen und dies bilde die gute Seite des Zwischenfalles. „Sie ist nicht innerhalb dieser Mauern gewesen seit dem Morgen nach dem Mord," bemerkte MrS. Jngestre. „Es ist ein schweres Unternehmen, welches sie sich zumuthet. Wie kann sie eS ertragen — und vor allen Gästen? Sie nluß Dir sehr zugethan sein, Roland. Ich denke, daß ihr Kommen ein Zeichen Eurer.Ver-lobung ist? „Ja, ja, ich hoffe es!" erwiederte der Marquis von Montheron, wieder unruhiger werdend. „Du hoffst eS ?" fragte MrS. Jngestre verwundert. „Ihr Erscheinen in diesem Schlosse nach einer Abwesenheit von achtzehn Jahren läßt keine andere Erklärung zu. Sie kommt als zukünftige Herrin! Sie wird finden, daß ich keine unwürdige Stellvertreterin bin. Wann wird die Hochzeit sein?" Roland? Dem Marquis wnrde die Nothwendigkeit einer Antwort erspart durch das Eintreten einiger Gäste. — solcher, die schon wochenlang in seinem Hause waren. Er hatte dieselben, unter denen sich auch Lord Kingsconrt besand, kaum begrüßt, als das lange erwartete Geräusch herannahender Wagen in der Ferne vernehmbar wurde. Ein paar Minuten später hielten die Wagen vor den Stufen des Portals, die In-fassen stiegen aus und wurden in die Garderobe-zimmer geführt. — 3 — Horrespondenzen. Hochcnrgg, 21. März. (Orig.Corr.) sG e-m e i n d e - A n S s ch n ß w a h l.j Bei der am 14. d. hier stattgehabten Gemeinde-AuSschußwahl wurden durchaus fortschrittlich gesinnte Herren gewählt. Unser Herr Ortspfarrer, der früher die Stelle eines AnSschnsses bekleidete, erhielt merkwürdiger Weise nicht eine einzige Stimme. * ♦ * Pktta», 20. März. (Orig..Corr.) sCital-n i c a. — Volksschule.] Die Citalnica hat mit Beihilfe der hiesigen sowie der auswärtigen Geistlichkeit das Gasthaus „zur Stadt Wien" angckanst und wird nun daselbst ihren Wohnsitz aufschlagen. Voraussichtlich wird nun wol der Name „Stadt Wien" gegen „Stadt Petersburg" umgetauschl. Wir sind nur noch neugierig, ob das Gebäude vor der Eröffnung nicht auch ein-geweiht wird. Wie glücklich sind wir nun, solch ein Gebäude mehr zu haben. Jetzt fehlt nur noch ein Jesuiten-Kloster, um unsere Kinder in ein solches zu schicken, denn in der hiesigen städtischen Schule herrscht, seitdem einer der Herrn Lehrer in die Schule der Umgebung anS-helfen geht, eine Unregelmäßigkeit in der Ab-Haltung der Schulstunden, daß es wirklich zum staunen ist. * « ♦ Rohitsch, 20. März. (Orig.-Corr.) sBran d-b r i e f e.j Gestern wurden hier im Markte vor drei Häusern Briefe gefunden ; jeder dieser Briefe ist mit einer Schleife versehen und hat folgenden wort- und fehlergetreuen Inhalt: „Löbliche Bürger Rohitsch. Es wird allen bekannt sein, die Ge-schichte von meinen unglücklichen Vorfahren Gouse, gewesener Räuberhauptmann, somit sehe ich mich nicht gezwungen sein Leben und Treiben zu schildern, nur bleibt mir die Be-kauntgebung übrig, daß ich der Nachfolger meines dahingeschiedenen Kameraden bin, und meine Thaten nie so mildthätig sind als die des Gouse gewesen waren. Wie ich das Ende meines Genossen in Erfahrung gebracht habe schwur ich hoch und theuer, der Ouällgeift der Menschheit zu werden, meine Thaten sind Brandstiftung und Habeberaubung, so mir nicht meiner Forderung Folge geleistet wird. Mein Lebensweg führt mich auch hieher nach Rohitsch und ich kann unmöglich ohne einen Lösegeld abzihen, habe aber zu meinen Schaden in Erfahrung gebracht, daß in Rohisch wenige dieser sogenannten Katzenbesitzer sind, dem zu Folge stelle ick die geringe Forderung per 400 fl. als Abfindnngssumme nnd verlange daß mir das Geld durch einen Boten, über-sendet wird, welcher Samstag den 18. d.M. Der Marquis von Montheron stand wie ans glühenden Kohlen,als die Gäste von Clyffe-bourne in den Salon traten und er Lady Wolga nicht unter ihnen fand. Sein bleiches Gesicht und seine ängstlich suchenden Angen zeigten deutlich seine Enttäuschung. Schon wollte er Lady Markham nach Lady Wolga fragen, als diese und Miß Strange angemeldet wurden. Gleich daraus traten beide ein, beide todten-bleich. Der Ausdruck in ihren Augen war ein gänzlich ungleicher: Lady Wolga hatte geweint ihre Augen sahen trübe und matt ans, während in Alexa'S Angen eine fieberhafte Gluth brannte. Endlich war sie unerkannt auf dem Schauplatze der blutige» Familientragödie, deren dunNe Räthsel sie lösen wollte. — DaS erste Ziel war erreicht. — Lady Wolga war bezaubernd schön, und ebenso schön war Alexa. Jmponirte die eine durch ihre majestätische Gestalt, fesselte die andere durch ihre jugendliche Frische und Zartheit. Der MarqniS von Montheron bewillkoinmte Lady Wolga mit unverhehlter Freude, und Alexa wurde von Lord KingScourt in Beschlag genommen, sobald sie mit Mrs. Jngestre Grüße ausgetauscht hatte. „Ich kann Ihnen nicht genug danken, Wolga, für Ihre Güte, mich heute mit Ihrem Besuch zu beehren," sprach der Marquis, so nm 12 Uhr Mitternacht von Rohitsch ab-gesendet werden muß, und auf der Strasse nach Krapina so lang zu gehen hat bis er durch ein Halt zum stehen gebracht wird. Der Bote hat sich so zu verhalten wie ich vor-schreibe 1. er muß allein erscheinen 2. darf er keine Waffe bei sich haben, falls er ein Instrument welcher Art es imnier sei bei sich trägt, so kann ich nicht gutstehen, o b und w i e er zurückkommt, auch muß ich noch be« merke» daß er ein Erkenungszeichen mittragen muß und zwar: Einen Stock auf dem ein weißes Tuch befestigt ist, welches er so zu bewegen, als ob er damit knallen wollte. Ein Spioniren um ein Glied meiner Bande einzufangen rathe ich gänzlich zu unterlassen da jeder Versuch und alles von meinen Leuten beobachtet werden wird. Fals ein solches Unternehmen gewagt wird, daß dann eine sofortige Brandlegungdes Marktes her-bei führen würde oder sollte man sich weigern meine Forderung zu befriedigen so führe ich meine obangefühte Drohung aus wenn auch nicht gleich es geschieht, so wird die Zeit doch kommen, welche für die l. B. Schrecken sein wird. RomanuS Sostora, Räuberhauptmann. Die Schriktzüge dieses Brandbriefes sind derart, als ob sie von einem 12—14 jährigen Schulknaben herrührten, doch ist die auffallend gute Stilisirung verdachterregend. Die Meisten sehen die ganze Geschichte als eine» schlechten Spaß a», doch wäre es immerhin möglich daß diese sonderbaren Correspondenzen auch von einem der zahlreichen Tabakschwärzer herrühren, welche die hiesige Gegend unsicher machen.— Kleine Löronik. CM, 22. März, [SW eise deS Kaiserpaares.] Die schon im Herbste in Aussicht gestellte Entrevue der Monarchen von Oesterreich und Italien wird nun endlich stattfinden. Das Programm für die Reife des österreichischen Kaiserpaares ist folgendes: Kaiser Franz Josef und die Kaiserin Elisabeth verlaffen am 8. April Wien und reisen vorerst direct, ohne Trieft zu be-rühren, nach Miramare, woselbst ein zweitägiger Ausenthalt genommen wird. Dienstag, den 11. April erfolgt die Weiterreise nach Turin, wo die Entrevue stattfindet. Daselbst ist ein vier« tägiger Aufenthalt in Aussicht genommen. Die Rückfahrt erfolgt direct via Pontebba. Der Minister des Aeußeren Kalnoky, sowie die beiden Minister-Präsidenten Taaffe nnd Tisza werden an der Reise theilnehmen. sM a n d a t S n i e d e r l e g u n g.] Freiherr von W a l t e r S k i r ch e n hat sein Mandat leise, daß es von den Andern nicht vernommen werden konnte. „Lassen Sie mich Sie will-kommen heißen in Ihrer alten Heimath, wo Sie einst als Herrin herrschten, — in der Heimath, in die Sie jeden Tag als rechtmäßige und geehrte Herrin einziehen können. Willkommen Wolga, tausendmal willkommen!" Lady Wolga'S Augen durchschweiften daS große Gemach. Ihre Lippen zitterten einen Moment, aber sie hatte sich gestählt zu der Ausgabe, die sie übernominen hatte, und kein anderes Zeichen der Erregiing wurde an ihr bemerkbar. „Täuschen Sie sich nicht. Roland," sagte sie freundlich. „Ichkam nicht nur deswegen, weil Sie mich nöthigten, sondern weil ich mich sehnte die alten lieben Räume einmal wiederzusehen und einige Andenken an mein Kind zu erlangen. Sie dürfen Ihr Versprechen nicht vergessen, sie mir zu zeigen." „Gewiß nicht," versetzte der Marquis. „Es ist Alles in Ihren früheren Zimmern zu Ihrem Besuch vorbereitet, und Niemand wird Ihre Abwesenheit bemerken." Die Anmeldnng des Esten? setzte der weiteren llnterhaltung ein vorläufiges Ende. Der Marquis bot Lady Wolga seinen Arm, Lord Kingsconrt führte Alexa, und die Uebrigen folgten paarweise. als Reichsrathsabgeordneter niedergelegt. Er niotivirte seinen Schritt mit der Haltung der Linken in der Wahlreformfrage. ]E van gelischer Gottesdienst.] Sonnabend, den 23. d. feiert die evangelische Gemeinde das Fest des fünfundzwanzigjährigen Bestandes der hiesigen Kirche. Nach dem GotteS-dienst?, welchen Herr Pfarrer K n i s z n e r ab-halten wird, findet die Hauptversammlung statt. sE a s i n o - V e r e i n.] Sonnabend, den 25. d. 9)!.. findet der letzte Eonversationsabend statt; wie wir ersahren, befinden sich unter den zum Bortrage bestimmte» Pieren das Männer-quartet „Die glücklichen Angen" von August Schäffer, dann ein Lied für Tenor „all» stella confidcnte* von B. Minuti, und Declamationen von mehreren Gedichten, darunter auch daS höchst humorvolle Gedicht „DaS Salz der Ehe", welches von einer Dame zum Bortrage gelangt. Bezüglich des Beginnes deS ConversationSabendcS verweisen wir auf daS heutige Inserat der Casino-Direction, nach welchem wegen der vor« gerückten Jahreszeit der Anfang auf 8'/, Uhr bestimmt wurde. sSüdbah ».] Die beschleunigten Eilzüge derSüdbahn, für welche eigene Maschinen erbaut wurden und welche bekanntlich die Strecke Wien-Trieft in zehn Stunden durchlaufen werden, sollen bereits am 15. April in den Verkehr kommen. sH o t e l a m S e m m e r i n g.] Bekanntlich ist das von der Südbahn am Semmering erbaute Hotel schon seit vorigen» Jahre in» Betriebe. Dasselbe sowie seine ZugangSwege erhalten nunmehr auch Gasbeleuchtung und wird zu diesen» Behufe noch diesen Sommer daselbst e,n Gasometer erbaut. sMarburger Theater.] Durch den Rücktritt der Direktion von der Leitung des Marburger Stadttheaters ist die dortige Schau-spielgesellschast in die Zwangslage versetzt worden die Vorstellungen bis Palmsonntag in eigene Regie zu nehmen und auf Theilung zu spielen. Die behördliche Bewilligung hiezu wurde bereits ertheilt. sL a i b a ch e r Theater.] Der krainische LandeS-Ausschuß hat in seiner letzten Sitzung daS Landes - Theater für das Jahr 1882/3 neuerdings dem bisherigen Direktor Mondheim-Schreiner überlassen, da derselbe die Bühne zur allseitigen Zufriedenheit geleitet hat. sM i l i t ä r d i e n st der M e d i c i n e r.] In der letzten Sitzung des mediciuischen Doktoren - Collegiums in Wien machte Professor Langer die Mittheilung. daß zwischen dem Unterrichts« und ReichSkriegsministeri»», bereits Unterhandlungen gepflogen worden seien, die dahin gerichtet sind, daß seitens der Mediciner das einjährig sreiwillige Tienstjahr erst nach erlangtem Doctorgrade durchzumachen wäre. Das Speisezimmer bot einen brillanten Anblick. Palmen aller Art erfüllten die Nischen, Blumen zierten die Tafeln, und Krystall und Silber strahlten das Licht der zahlreichen Kandelaber zurück. Lady Wolga war während des Essens sehr heiter, heiterer als der Marquis sie je ge-sehen hatte; aber er ahnte, daß ihre Fröhlich-keit nur eine erzwungene war. dazu dienend, ihre Aufregung zu verdecken. Nach dem Essen kehrten die Dame» in den Salon zurück, während die Herren noch dem Weine zusprachen. Die Damen vertrieben sich die Zeit so gut sie konnten. MrS. Jngestte setzte sich in einen Schaukelstuhl und schloß die Augen, da sie sich mehr als je „schwach und angegriffen" fühlte. Lady Markham hatte in mißvergnügter Stimmung mit mehreren eine Unterhaltung ange-knüpft, deren Gegenstand Alexa war. Ein paar junge Damen spielten und sangen zusammen, während Andere in den, Wintergarten umher-spazierten. Lady Wolga hielt jetzt ihre Zeit für ge-kommen; sie näherte sich Alexa, welche allein i» einer Fensternische saß. „Alexa. kommen Sie mit mir in das Garderobezimmer!" sagte sie leise. — 4 — IG a u t u r n f e st.] Die dem südöster-reichischen Turngaue angehörenden Turnvereine von Steiermark, Kärnten, Krain und dem Küsten-lande veranstalten im Laufe des Monates Juni d. I. ihr Gauturnfest in Graz. >E i n D o r f a b g e b r a n n t>] Vor kurzer Zeit brach im Dorfe Goricin in der Nähe von Pettau, Feuer aus und vernichtete binnen kurzer Zeit gegen 20 Wohn- und Wirthschaftsgebäude. Merkwürdig ist eS, daß es diesmal schon daS drittemal binnen 10 Jahren ist, daß daS Dorf vom Feuer heimgesucht wurde. sG r o ß e r K i r ch e n d i e b st a h l.] Nichts halb zu thun ist nicht nur die Art großer Geister, sondern auch ganz gewöhnlicher Strolche. So brachen in der Nacht vom 17. auf den 18. d. Diebe in der Schloßkirche bei Windifch-Graz ein und räumten alle nur irgendwie werthvollen Gegenstände radical aus. Ein ähnlicher Einbruch wurde vor vierzehn Tagen in der Nicolai-Kirche bei Windisch-Graz grnacht, nur waren die Lang-fiuger damals bezüglich Mitnahme der Gegen-stände etwas wählerischer. lW a l d d r a n d.] In Unter-Loschnitz hatte der Bauernsohn B. Schreck! im Gehölze seines Vaters das trockene Gras angezündet. Die Flammen griffen rasch um sich und wurde von den-selben eine Grundfläche von fünf Jochen guten Waldbestandes beschädigt. sMuthwillige Beschädigungen] von trigononietrischen Signale» und Markirun-gen, welche in letzterer Zeit wieder sehr überhand nehmen, veranlaßten über Anzeige des »ulitär-geografischen Institutes das Ministerium des Innern im Wege der Landesstellen die politi-sche» Behörde» erster Instanz zu beauftragen, derlei Beschädigu»ge» nachdrücklichst entgegenzu-treten. sV e r f a l l e n e Waffen] dürfen nach Verordnung der k. k. Statthalterei nicht mehr von den politischen Behörden im Wege der öffentlichen Versteigerung verkauft werde», so»-der» sind unbrauchbar zu machen und als Brnch-eisen hintanzugeben. Wilddiebe kommen dadurch um eine günstige Gelegenheit billig Gewehre an sich zu bringen. sD i e Räume werden zu enge.] Wegen Ueberfüllung des hiesigen Gefangen-Hauses werden weitere 20 Sträflinge nach Marburg überführt. sE n d e eines Säufers.] Man schreibt uns aus Hocheneag: Ein hier unter dem Vulgarnamen „Deutsch Jakl" allgemein bekannter,' über 60 Jahre alter Taglöhner legte sich am Abende deS 18. d. M. in total berauschtem Zustande in dem Wirthschastsge-bäude deS Gastwirthes Karl Joscht aus einen Streuhaufen zur Ruhe. Am nächsten Morgen wurde ..Deutsch Jakl"todt aufgefunden. Nachdem vermuthet wurde, daß derselbe eines gewaltsamen Alexa erhob sich und folgte Lady Wolga. Sie fanden das Garderobezimmer leer. „Mein liebes Kind," sprach die Lady, ihre Aufregung jetzt nicht mehr zurückhaltend, „einst war ich Herrin in diesem Schlosse. Ich kam hierher als Braut und ging, — doch ohne Zweifel haben Sie die Geschichte gehört. Es waren Folterqualen für mich, heute Abend mit den fröhlichen Gästen hierher zu kommen; aber ich habe diese Qualen standhaft ertragen in der Voraussicht, meine alten Zimmer einmal wieder zu sehe». Sie sind nicht in Benutzung gewesen, seitdem ich sie verließ. ES sind noch Reliquien von meinem Kinde vorhanden, die ich mir ver-schaffen möchte. Auch hoffe ich einige Reliquien zu finden von Einem, der mir ebenso theuer ist, als mein so schmerzlich beweintes todtes Kind. Kommen Sie mit mir, Alexa, Sie können vor der Thür warten; Niemand darf diese geheiligten Räume mit mir betteten, aber ich wollte nicht allein fortgehen, denn es hätte bemerkt verden können und einer bösen Zunge Veranlassung gegeben haben zu boshaften Be-merkungen. Ihre Anwesenheit vorüber Thür jener Zimmer wird ein genügender Schutz sein gegen ein etwaiges Eindringen uud ich bleibe unbeachtet. Kommen Sie!" Lady Wolga ging voran durch die Halle, die breite Marmortreppe hinauf in den großen TodeS gestorben fei, wurde eine GerichtScom» Mission auS Eilli behufs Eonstatirung der Todesursache gerufen. Die Obduktion der Leiche ergab, daß der Tod in Folge SchlagflusseS eingetreten sei. sP s e r d e d i e b st a h l.] DaS dem Grund-besitz« Georg Sanz in Javornik gestohl?»e Pferd, (eine achtjährige Stute) ist den Erhe-bangen zufolge am 14. d. M. über die Save-brücke bei Lichtenwald nach Krain getrieben worden. sB r a n d b r i e f e.] Schon seit längerer Zeit wird die Einwohnerschaft von Rohitsch durch Drohbriefe geängstigt. In der verflossenen Woche wnrden neuerdings an verschiedenen Stellen des Marktes drei derartige Briefe gefnnden. Dieselben waren mit dem Namen „Romanus Sastora Räuberhauptmann" unterzeichnet. Der Unter-zeichnete will ein Genosse des erschossenen Gusej sein und den Tod desselben rächen. Falls der Markt nicht ein Lösegeld von 400 fl. bezahle, werde derselbe in kürzester Zeit in Flammen ausgehen. Die Drohbriefe sind sämmtlich gut eoncipirt und entstellt geschrieben und dürften vielleicht einem frevelhaften Scherze ihre Ent-stehung verdanken. sE x c e s s e.] Der verflossene Sonnabend und Sonntag, an welchen Tagen sich zu Ehren des steirische» Landespattones eine große Zahl von Wallfahrern hier aufhielt, hatten einen ziem-lich turbulenten Charakter. Allerorts sah man schwankende Gestalten. Das Gejohle und Ge-lärme hielt fast die ganze Nacht an. Die Polizei mußte wiederholt interveniren und ereignete es sich in einem solche» Falle, daß ein Polizei»,ann von einem angetrunkenen Bauernburschen, der Vormittags für sein geistiges Wohl am Josefi-berge gesorgt hatte, eine solche Ohrfeige erhielt, daß er der Länge nach zn Boden fiel. sM i l a n-L i n d e,,.] Damit den Bewohnern Littai's der Tag der Proclumirung des Fürsten Milan zum Könige von Serbien in ewiger Erinnerung bleibe, haben — wie das „Laib. Wochenblatt" erfährt, einige ehrenwerthe Männer, nähmlich der Führer der „Volkspartei" u«d sein Busenfreund auS der LandtagSstube, dem Könige Milan, dem erste» Könige des südslavischen Reiches, ei» Monument gesetzt. Freilich nur aus Zufall. Einen Tag nach dem Bekanntwerden der diesbezüglichen Proklamation pflanzte näm-lich der ehemalige Polizei-Commiffär Svetec an der Straße in der Nähe seines HanseS zufällig — eine Linde, merkwürdiger Weise pflanzte fast zu einer und derselben Stunde, sreilich auch nur zufällig der Genieindevorsteher Kobler gleichfalls vor seinen, Ha»se eine Linde. ES scheint auf-fallend, daß dies« Herren, die sonst immer den Mund von ihre», Patriotismus voll nehmen, gerade bei diesem Anlasse ihre», Herzensgesühle ' in so seltener Weise Luft machten. ES gab ja Saal, dann bog sie ab in einen langen Korridor schritt an der Reihe von Thüren vorüber und blieb endlich vor einer Thür stehen, die sie zu öffnen versuchte, was ihr nach einigen Augen-blicken gelang. „Setzen Sie sich, Alexa," sagte Lady Wolga auf eine Bank zeigend, „und warten Sie auf mich." Sie öffnete nun die Thür ganz und trat ein. Alexa konnte nur einen flüchtigen Blick in das prachtvoll ausgestattete Zimmer werfen; dann schloß sich die Thür wieder und Alexa war allein. ES schien ihr, als habe sie ein Recht, die Zimmer ebenfalls zu betteten. Es trieb sie. ihrer Mutter zu folgen, die jetzt unzweifelhaft bei dem Anblick der Schuhe ihres Kindes weinte, sich an ihre Brust zu werfen und ihr zu sagen, daß ihr Kind nicht todt sei, daß es lebe und vor ihr stehe; aber sie beherrschte sich mit Aus-bietung all' ihrer Willenskraft. Sie durfte ja die Existenz ihres Vaters nicht verrathen, selbst nicht seiner Gattin, die ihn noch liebte und noch um ihn trauerte, die ihn unschuldig glaubte und sei» Andenken ehrte. (Fortsetzung folgt.) in Oestei reich in letzterer Zeit mehrere patriotische Feste, — warum fand mau damals keine Linden? 13um Morde in Schöschnitz.] Wie wir erfahren fand die Gerichtscommission den Leichnam des Wednik. welcher am 17. d. am Wege gegen Schöschnitz ermordet worden war, in einem schaudererregenden Zustande. Tie ganze recht« Kopfseite (Stirn- nnd Backenbein) waren gänzlich zertrümmert. Es liegt der Ver-dacht vor, daß der eigene Sohn diesen Mord verübt habe, uud zwar aus dem Grunde, weil ihm der Vater die Wirthschaft nicht übergeben wollte. Er wurde bereits gefäuglich eingezogen. sFreigebigkeit.s Mitunter ist das in Marburg ftir Kerzelweiber und Ministrantenbuben erscheinende Organ sehr fteigiebig. So bietet es uns, ohne daß wir jt mit ihm con-currirt hätten, die Palme der Dummheit an. Jedenfalls wird die verehrte „Südsteirische Post" von gedachter Eigenschaft so viel besitzen, daß sie sich eine kleine Verschwendung erlauben darf. Nebrigens macht sie davou auch kein Geheimniß, denn in der betreffenden Notiz, wo sie uns die Palme der Dummheit zuerkennt, bemerkt sie: „Wir wollen hier noch beifügen, daß wir in der „Südsteirischen Post" nur die allergrößten Dummheiten der „Cillier Zeitung" festnageln können." Unsere Leser sehen daher, daß die „Südsteirische Post" bereits ordentlich vernagelt sein müsse. ^Erdbeben in M e t k o v i ch.s Am 17. d. M., 1 Uhr 30 Minuten Nachts, wurde in Metkovich eiit heftiges Erdbeben in der Rich-tnng von Ost nach West verspürt. Die Bewe-gnng war wellenförmig und hatte eine Dauer von 7 Secunden. sEcht amerikanisch.] Eine curiose Ausnütznng der Schaulust wird aus New-9)orf gemeldet. Ein amerikanischer Speeulant verkaust reservirte Plätze zur Hinrichtung des Präsidenten-Mörders Guiteau und, wie behauptet wird, solle» diese Plätze bereits mit Agio gehandelt werden. Eine eigenartige Blüthe transatlantischer Civilisation! sG e m ü t h l i ch e Eisenbahn- und S i ch e r h e i t S z u st ä n d es scheinen in Süd-frankrcich zu herrschen. Vor Taraseon drang dieser Tage ein Räuber in einen Waggon des Schnellzuges der Paris-Lyon-Mittelmeerbahn und feuerte auf einen Herrn Savignol, der allein ein Coup6 hatte, drei Revolverschüsse ab. Sa-vignol bat um Schouung und gab 250 Franks, die er bei sich hatte, hin. Der Räuber nahm das Geld, schoß doch einmal nnd verschwand. Sovignol wurde zweimal verwundet. sJ u d e n - C o l o n i e in Palästi >, a.s Der Plan einer Colonisirnng Palästina's dnrch rumänische und russische Juden wird in Rumänien eifrigst betrieben. Mehr als tausend jüdische Familien von der russische» Grenze sind bereit nach Palästina auszuwandern nnd sich dort aus Ackerbau und Industrie zu verlegen. Tie Ge« sellschaft „Zion" in Galatz hat 10.000 Francs bewilligt; der Ausschuß in Jassy verunstaltet eine Subscription uud der Verein zur Coloni-sirnng Palästtna's in Berlad hat schon einen Vertreter dahin entt'andt, der mit dem türkischen Gouverneur die nächsten Schritte verabreden soll. sEine bischöfliche Kanzlei ver-s i e g e l t. Zu Folge eines Zwei-Millionen-Dieb-stahl's im bischöflichen Palast zu Tvuruay (man glaubt, es sei das Vermögen des suspeudirten Bischofs Dumont) wnrde ein VerHafts- und AuslieferungSbefehl gegen den flüchtigen Dom-probst B e r n a r d erlassen und an die bischös-liche Kanzlei und Casse trotz Protestationen der Stiftsherren. Siegel angelegt. sJm Austrage des S u l t a n s] ist vor einigen Tagen eine aus dem Bürgermeister von Hebron und einigen Scheikhs bestehende Kommission in die bei diesem Städtchen befind-liche Gruft hinabgestiegen, von welcher die Gläubigen behaupten, daß dort die Patriarchen begraben liegen. Die Kommission erschien, um zu untersuck>en, ob keine Renovirung nöthig sei, und ob die auf den Sarkophagen liegenden Seidendecken keiner Ausbesserung bedürfen. In Begleitung der Commissions-Mitglieder, welche barfuß gingen, befanden sich drei Fackelträger. Beim Eintritt in die Gruft warfen sich alle Anwesenden auf den Fußboden nieder, küßten denselben und verrichteten ein Gebet. Die Wände und die Wölbung der Grnst ebenso auch der Vorhang vor dem Eingange waren noch im besten Zustande. Dagegen zeigten die Decken auf den Sarkophagen Abrahams, Rebekkas, Jakobs und Leahs bedeutende Risse. Dieselben werden daher durch neue, welche aus Konstantinopel kommen sollen, ersetzt werden. Der Fußboden war mit zahllosen Papierschnitzeln bedeckt. Von den christlichen und jüdischen Pilgern, denen der Eintritt hier verboten ist, pflegen nämlich viele durch ein Fensterchen, das in einer Wand der über der Gruft stehenden Moschee angebracht ist. Papierstreifen mit ihren Namen in diesen Raum hinabzuwerfen, um so die hier Schlum-merndeu von ihrem Besuche zu benachrichtigen. Mit einem Gebete für die Lebensdauer des Sultans schloß die Untersuchungskommission ihr Werk ab. lEin grauenvollerSelbstmord.j In OdahlapoSbanya (Ungarn) wurde jüngst ein Selbstmord begangen, der vielleicht beispiellos dasteht. Ein gewisser Nyiga saß mit einigen Freunden im Gasthause, als auf einmal seine Frau hereinstürzte und denselben mit Vorwürfen nnd Beschuldigungen überhäufte. Um der Sache ein Ende zu machen, ging Nyiga aus der Wirts stube, wurde aber von seiner Xantippe mich auf der Kasse behelligt. Zu Hause angekommen, wo ihn seine vier minder mit hellcni Jubel empfingen ging er ohne ein Wort zu verlieren, zur Aus-führnng seines schrecklichen Vorhabens. Er steckte nnbemerkt eine kleine Dynamitpatrone in den Mund und ließ die Lunte heranshängen; er kanerte sich dann nieder und that, als ob er mit den Kinder spielen wollte. Jetzt näherte er sich einer am Fußboden befindlichen Kerze, kau», berührte er di« Flamme, so entstand eine furcht-bare Detonation. Der Kopf des Selbstmorders zersplitterte zu Staub, der Fußboden, die Wände nnd die Decke waren mit Blnt überfluthet. sTheaterbrände.s Das National-theater in Algier ist in der Nacht von, 19. d. bis anf den Grund niedergebrannt. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Am 18. d. brach in Petersburg im Theater „Winter-Livadia" während der Vorstellung Fener aus. Auch bei diesem Brande sollen Menschenleben nicht zu beklagen sein. Man kennt zwar noch nicht die Ursachen der Entstehung dieses Brandes, ist jedoch geneigt, denselben den Nihilisten in die Schuhe zu schieben. [(Sine Bienenschlacht.s Ueber einen zwischen Biene» mit großer Erbitterung geführten Kampf gehen einem Berliner Blatte von einem Augenzeugen folgende Mittheilungen zu: In einem Garten in Berlin befindet sich ein in zwei Abtheilnugcn getrenntes Bienenhaus von je vier Bienenkörben. Im Sommer vorigen JahreS waren ans nicht ergründeter Ursache zwischen den Bienen der beiden Abtheilungen Uneinig-leiten aufgebrochen, die zu kleinen Reibungen führten, aus welchem Grunde der Besitzer der Stöcke die Bewohner derselben abwechselnd aus-schwärme» ließ. Bei dem herrlichen ^Frühlings-weiter am Donnerstag wurden die Stöcke zum erstenmale wiedergeösfnet, und weil man den Streit vergessen hatte, geschah dies mit allen zugleich. Darauf aber hatten die immer noch kriegslustigen Bienen wie sofort der Augenschein lehrte, nur gewartet. Mit unheilverkündenden Gebrumme verließen die feindlichen Schwärme ihre Stöcke, vereinigten sich im Garten zu zwei scharf von einander getrennten compacten Massen zwischen denen unaufhörlich Adjutantendienste versehende Bienen hin- und herflogen. Plötzlich stießen beide Schwärme wie ans Commando mit intensiven, Geräusche auf einander und lieferten sich fo regelrecht eine Schlacht, daß nach wenigen Augenblicken Hunderte von Todten und kampfunfähigen Bienen den Boden bedeckten Ein im Garten beschäftigter Arbeiter, den Wert der Stöcke kennend, wollte an daS Bienenhaus eilen und die vier Stöcke der oberen Lage, deren Insassen sich an dem Kampfe noch nicht be« theiligten, schließen, aber mit dem diesem Jnsecte eigenen Scharffine mußten die Bienen dies Vor-gehen errathen haben, denn wüthend kamen sie herausgeschossen und bedeckten den Aermsten mit Stichwunden. Z>er gehörnte Siegfried. Held Siegfried erschlug den Drachen Und wusch sich in seinem Blut. Drob ward die Haut ihm gehörnet Und fest gegen Schwerte» Wuth. Nur zwischen seinen Schultern Da hing ein Lindenblatt, Die Stelle blieb verwundbar Und ossen für bösen Verrath. Und als er gebückt am Quelle Einst klares Wasser trank, Traf Hagen diese Stelle, Daß er zu Tode sank. Das Blatt aus seinem Rücken Verdarb den deun'chen Mann; Das hat von der slavischen Linde Ein einziges Blatt gethan. ». eschabufchntgg. Eingesendet. Geehrter Herr Redacteur! Die Warnungstafeln an den Zugängen zum Stadtparke, welche das Mitnehmen von Hnnden bei Strafe verbieten, sind zwar von Wind und Wetter gebleicht, doch noch immer so leserlich, daß eine Entschuldigung, man wisse von einem solchen Verbote nichts, bei Niemanden Glaube» finde» kaun. D^mungeachtet sieht man oft im Stadtparke Spaziergänger, welche nicht nur einen, sondern sogar mehrere Hunde mit sich führen, die dann in den Anlagen und Beeten nach Hundeart ihre Allotrias treiben, die Erde ausscharren und die Anpflanzungen schädigen. '.'lehnlich wie im Stadtparke ist auch das Unwesen, das die treuen Vierfüßler am städtischen Friedhofe treiben. Da nun die Warnungstafeln keine Beachtung finden, so wäree dringend angezeigt, den Aufsichtsorganen ein rücksichtsloses Einschreite» gegen Dawiderhandelnde zur Pflicht zu machen. Ein M i t 9 l i e l> des Stadtverschönerungs-Ver. „Wir Griechen!" Damit selbst in dieser traurigen Zeit die Farce nicht ganz in Vergessenheit geräth, sind die Possenreisser unter die Parlamentarier gegangen und ergötzen so wenigstens das politiktteibeude Publikum mit ihren HanS« wnrstliaden. Die Lorbeer» ans dem Gebiete der pathetischen Komik, die sich Tonkli nnd Vosnjak gesammelt, sind in Schatten gestellt; ein «euer Prophet ist den Slovenen in der Person eines gewissen Kaplan Klun erstanden, der im Ernste in einer Versammlung gereifter, gebildeter Männer erklärte: „Die slovenische Sprache sei in ihrer Formschönheit der altgriechischen vergleichbar." O. Ironie des Schicksals, die Sprache, die erst vor wenigen Jahren erfunden, von der Masse des sie sprechensollenden Völkleins noch nicht einmal verstanden wird, soll der grichischen Sprache vergleichbar sein? Fürwahr ein Klun genügt, um die Richtigkeit deS Sprichwortes zu zeigen: „Vom Erhabenen zum Lächerlichen sei nur ein Schritt." Vielleicht findet sich noch irgend ein großslovenischer Patron welcher der staunen-den Welt verkündet, daß Homer ein Slovene war, und daß der in die Neuzeit überkommene Auszug seiner Werke nur eine mangelhaste Ueber« setzung deS neuslovenischen Urtextes ins Alt-griechische ist. Wie schön muß doch die Jlias und Odyssee in dieser formgewandten Sprache klingen, welch zutreffende Charackteristik gibt nicht schon der neuslovenisch altgrichische Dichter Homer von den Slovenen seiner Zeit. _ Wie sinnig sich doch der 220. Vers des 4. Gesanges der Odyssee aus das Weinpanschen der biedern, Unterkrainer bezieht: „Schnell in den Wein warf jene, wovon sie tranken ein Mittel, Kum-mer zu tilgen und Groll und jeglicher Leiden f — 6 — Gedächtniß." Und hatten die griechischen Ahnen der modernen Slovenen nicht auch ein „narodni dom": 5. Gesang 115. „Noch ward im geordnet die Freunde zu schauen im erhabenen Haus, und die heimischen Fluren der Väter." War die Hinterlist nicht schon ihren Vorfahren eigen? 9. Gesang 280 ..Wieder begann ich darauf die ersonnenen Worte deS ZrugeS." Fürchterlich müssen sie auch gewesen sein, die Voreltern deS Klun und Tonkli, den sie ver-scheuchten Säue und Hunde, 18. Gesang 105. Erinnert nicht VerS 535 24. Gesang lebhaft an Tr. VoSnjak? „Aber fürchterlich schrie der herrliche Dulder und anstürmt er aesaßt wie ein hochfliegender Adler." Ja sie sind Ältgriechen die Neuslovenen; uud weitn, waS einem Volke von so hoher Cultur und Jahrtausend alter Literatur nur recht und billig ist zu erstreben, wenn die Slovenen ihre Universität wieder haben werden, wird Klun gewiß vaterländische Geschichte tradiren. Die griechischen Koryphäen sterben nicht aus. Solon und all die Weisen Altgriechenlands leben fort in neuslovenischer verbesserter Auflage, die erhabene Lehre Xenophanes: „Es sei dem menschlichen Verstände alles unbegreiflich" blüht weiter unter den Nachkommen der eleatischen Schule. Zu neuem Glänze wird Altgriechenland in Slovenien erstehen, und statt wie im grauen Alterthume nach -) theil, werden die Völker in Bälde nach Laibach pilgern, um die Cultur, die Schätze und Kunftdentmäler zu bewundern, welche ihnen das neue Volk der Griechen in alt be-währter Gastfreundschaft bieten wird. Auf der neuen AkropoliS wird die Statue des VoSnjak stehen und weithin leuchtend in rothem Glänze, dem ankomenden Fremden den Weg weifen zur Pforte des Tempels Pallas Ljubljauao, den die Aufschrift zieren wird: „flog daj nordtn pamet" ! Ein erhabenes Volk diese Neuslovenen und komisch dazu! Und wir armen Deutschen? Jetzt ist es uns erst klar, warum die Junghellenen von uns nichts wissen wollen, kannten doch die alte» Griechen auch nicht die Germanen. WaS über der nördlichen Grenze ihre« Landes lebte war Thrakier, ein furchtbares Volk, dessen Sprache die Griechen nie lernen wollten; ge radeso wie die Slovenen daS Teutsche nicht, Ein ganz kleiner Unterschied ließe sich zwar zwischen Griechen und Slovenen, und Thrakien, und Deutschen herausfinden, aber große Geister genirt so etwas nicht. Die älteste Sprache, viel-tansendjährige Cultur,die riesige Menge 1. 100.000 Slovenen genüber der geringen Anzahl von kanm 80,000.000 Deutschen machen diesen Un-terschied irrevalent. UebrigenS gönnen wir ihnen ihren GroßmachtS trau m. Das Erwachen auS demselben dürfte ihnen so wie so »„angenehm genug werden; außer, sie sind biShin in ihrer Griechenähnlichkeit zu Stoikern geworden und haben dadurch erlernt zu ertragen was sie doch nicht andern können. In das Rad der Weltge-schichte aber ist einem so winzigen Stamme selten unbestraft einzugreifen erlaubt; Herr! Erbarme Dich ihrer, denn sie wissen wahrlich nicht waS sie thun — sie träumen ja! WolkswirtyschaMiches. [Der Pettauer Bezirksausschuß] ist dem steirischen Gewerbevereine als gründen-deS Mitglied begetteten. sB e r s u ch s st a t i o n.] Die Volksschule in Hl. Geist bei Gonoditz hat eine landwirthschaft-liche Versuchsstation angelegt. [P f e r d e m ä r k t e in Graz.s Zur Hebung der Pferdezucht und zur Anbahnung eines regeren Verkehres in diese», hochwichtigen Zweige der National-Lekonomie wurde der Stadtgemeinde Graz von der hohen Landesstelle die Concession zur Abhaltung regelmäßiger Pserdeniärkte verliehen. Dieselben finden am 1. Donnerstage eines jeden Monates statt. Der erste diesfällige Markt ist für Donnerstag, den 4. April d. I. festgesetzt. [Taxfreie Jagdkarten.^ Da be-«iglich der Jagdberechtigung der mit taxfreien Jagdkartengesetzes von den Behörden in ver-schiedener Weise interpretirt werden und bei einem Theile derselben die Ansicht vorwaltet. eine taxfreie Karte berechtige die Jagdaufseher nur zu Jagden im eigenen Aussichtsreviere, ein anderer Theil der Behörden jedoch dies« Berech-tigung der Jagdaufseher während ihrer Dienst-zeit auf ganz Steiermark ausdehnt, so erläßt die steiermärkische Statthalterei zur Erzielung eines gleichmäßigen Vorganges folgende Ver-ordnung: Nach dem Wortlaute und nach den, Geiste des fraglichen Gesetzes, ist ein Jagdauf. scher, welcher mit einer taxfreien Jagdkarte ver-sehen ist, berechtigt in ganz Steiermark zu jagen, so lange er, der Bedingung des Gesetzes entspricht, daß er nämlich als Jagdaufseher im Dienste steht, und daß er bezüglich seiner Verwendung in einem fremden Reviere den Aufttag seines Dienstherrn, beziehungsweise die Zustimmung des JagdinhaberS erhalten hat. Für diese Aus-legung des Gesetzes spricht namentlich der Um-stand, daß im Gesetze nur für die Schüler und Forstpracticanten nicht aber auch für die Auf-seher eine Beschränkung auf ein bestimmtes Revier ausgesprochen wird. Auch die Erwägung des Umstandes, daß die in Steiermark bestehen-de Hebung bei Jagden, die Aussther drr benachbarten Reviere zu verwenden, auf Schwierigkeit stößt, und die Jagden säst unmöglich machen würde, wenn die Aufseher der Nachbarrevicre mit ihren taxfreien Karten niHt mitzujagen be-rechtigt wären, spricht für dies« Auslegung des Gesetzes. In diesem Sinne ist daher bei Hand-habung des Jagdkartengesetzes vorzugehen, je-doch strenge darauf zu sehen, daß jeden. Miß-brauche mit taxfreien Jagdkarten vorgebeugt werde. Zu diesem Zwecke sind die Jagdinhaber nnd Jagdpächter zu verhalten, den aus dem Dienst- gettetenen Jagdaufsehern die Jagdkarten abzunehmen und an die Behörden welche die-selben ausgestellt haben, einzusenden. Schließlich wird auch auf den Erlaß vom 2. Febr. 1882 bezüglich der zu beobachtenden Vorsicht bei Beeidigung von Jagdaufsehern und Ausstellung von Jagdkarten an dieselben hingewiesen. [N e i, e r Briefposttarifj Das Han-delsmiiiisteriun, hat einen neuen Briefposttarif auflegen lasse». Derselbe enthält die wesentlich-sten Bestimmungen übe» die Versendungsbeding-ungen und Taxen der gewöhnliche« uud recom-mandierten Briefpostgegenstände aller Art im internen und internationalen Bekehre. Auch ist dem Tarife eine Zusammenstellung der wichtig-st,in Bestimmungen bezüglich der Versendung der Geldbriefe. beziehungsweise Briefe mit Wertangangabe, (lettres de valeur) sowie der Postanweisungen im in- und ausländischen Ver-kehre beigefügt. sC o r r e s p o n d e n z - S t e m p e l.] Der Gebühren-Ansfchuß beschloß nur jene kaufmännischen Korrespondenzen zu besteuern, welche Empfangsbestätigungen enthalten; Nachnahms-bestätigungen sind ftempelfrei. [Thierkrankheiten.s Die Pferde-räude herrscht gegenwärtig in Groß-Pireschitsch des Bezirkes Win.-Graz, in Klein des Bezirkes Leibnitz und in Murberg des Bezirkes Graz. In Ponigl dagegen kommen Fälle der Rinderräude vor. [Die Handels- und Gewerbe-k a m m e r in L a i b a ch] hält heute eine außerordentliche Sitzung ab. In derselben wird die Deputation, welche in Angelegenheiten der Unterkrainerbahn, der Lack-, Triester und Stein-Laibacher Bahn vom Ministerpräsidenten Taasse und vom Handelsminister Pino empfangen wurde, Bericht erstatten. [D i e ll n i o n n o n v e 11 e], die neueste Schöpfung Bontoux', begann gestern die Sub-scription auf ihre Actien. Die Zeichnungen selbst werden im Locale der falliten Locietö äs l'Union genoralc entgegengenommen. [Ungarische Papierrente.] Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, hätte die Rothschildgruppe die Absicht, noch vor Schluß dieses Monats zwanzig Millionen Guldeu ungar. Papierrente zu übernehmen. Sie rechnet ossenbar daraus, daß die Aprileingänge angesichts des steigenden Geldüberflusses diesmal stärker als sonst dem Effectenmarkte zuströmen und in erster Linie Rentenunterkunft suchen werden. Ueberdies liegen ihr bereits größere Anmeldungen für ungarische Papierrente vor. Kourse der Wiener Börse von, 22. März 1882. Goldrente...........92.80 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 74.85» ,, „ in Silber . 75.80 1860er StaatS-Ahnlehenslose . . . 129.70 Bankactien ..........819.— Creditactien..............313.80 London ...........120.50 Napoleond'or...............9.54 k. k. Münzducaten........ 5.64 100 Reichsmark.........58.80 Des Feiertages wegen erscheint die nächste Nummer der lier Zeitung" stfion Samstag Mittag. Mit 1. April 1882 beginnt ein neues Abonnement auf die wöchentlich zweimal er-scheinende „Kittier Zeitung". Der AbonnementSpreis beträgt: Für Cilli mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit Postverfendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 31. März l. I. zu Ende geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung einttete. Administration der „Cillier Zeitung." Eisenßaljn- Zaörordnung. Richtung W i e n»T r i e st. Ankunft Abfahrt TageS Eilzug................ 3.40 3 42 Nachm. Nacht-Eilzug................. 3.34 3.3«! Nachts. Postzug.....................11.32 11.42 Mittag, Postzug.....................11.42 11.47 Nachts Gemischter Zug.............. 5.22 5.30 Nachm. Richtung Triest - Wien. Ankunft Abfahrt Taget Eilzug................ 112 1.14 Nachm. Nacht-Siljug.................12.24 12.26 Nachts. Postzug..................... 3.55 4.01 Früh. Postzug..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug.............. 9.11 9.19 Vorm. Secundärzug ab Cilli K Uhr Früh Ank. Laibach 9 Uhr 24 M. Borm. ab Laidach ü Uhr 45 M AbdS. Ank. Cilli S Uhr 4 M, AbdS. Zvfatjri der sollen von Cilli nach: Sachsenfeld, St. Peter. St. Paul, Fr«»;, SKöttnig. Trojan», Lukuwey, TomSale, Laibach um 5 Uhr Früh, Fraßlau, Praßberg, Laufe», Lberdurg um 5 Uhr Früh. Wöllan, Schönst««, Mißling, Wiiidifchgraz um 5 Uhr Früh. NeuhauS um 7 Uhr Früh, 12 Uhr Mittags. Hiheuegg, Weimistei» um 12 Uhr Mittags. Sachfeufeld, St. Peter, St. Paul, Frau; um 12 Uhr Mittags. — 7 — Johann Haknscli in Cilli, Herrengasse 6, iine ParlMe Pacffisti ■ irrknufrii. Kälteres Expeditiou. Frachtbriefe mit oder ohne Unterschrift, zu haben bei Joh. Knkusch, Cilli. n in der Buchdruckerei Rakusch, Cilli. Gegen veraltete Gichtleiden. Hrn. Fr. Wilhelm, Apotb. in Nennkirchen N.-Oe. Liegnitz, Preussisch-Sc'ile ien, 1'2. Jänner 1881. Ich übersende Ihnen da Paar Zeilen, da ich llirrn nrllbrrAlimtrii antinr* «lirlf ImcIu-ii mit lrli<»iii»in lixr heu Kl>i( »tM.'l'lir)' für mrln Im rt nA«-k ixe» blrlillrltlrn zur t'ur (rn«mmrn hi»l»r. An dein Uebel leide ieb 8 'bnn spit 7 Jahren und alle Mittel, die nur zu erdenken sind, habe ich gebraucht — Quellendampf. Wannenbäder etc. vergeblich angewendet — Ihr Thee zeigt mir allein einen Erfolg, ich brauche das zweite Paket. Ich war bald dem Erlahmen nahe, blos durch Ihren hochherühmten Thee kann ich schon wieder mit den Fiisaen auftreten. Ich bitte Sie, mir noch 2 Pakete mit Post-nachiiahme von Ihrem Wilhelm's antiait iritisch-aiitirheumatiichen Blutrciuigungs-Thec xu sin den. Ihren Thee werde ich im Liegnitzer Stadtblatt veröffentlichen und anderen Leidenden empfehlen. Hochachtungsvoll Louise Uiesel, Hedwigsplatz Nr. 2. Haupt-Depit bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Preis pr. Packet 5. W. fl. I.— 8 Theile getb. Zu belieben in Cilli: Baumhacb's Apoth.. Josef Kupferschmied Apotb. — D.-Landsberg: Müller'h Apoth.— Feldbach : Josef König, Apo>li. — Graz; J. Purgleitner, Apotb.; Wend. Truko-czy, Apoth.; Brüder Oberanzmeyer. — Leibnitz: Othmar Rusaheim, Apotb. — Marburg: Alois Quundest — Pettau: J. Baumeister, Aootb- — Prassberg: Tribui — Radkersburg: Caesar E. Andrieo, Apoth. — W.-Feistritz: Adam v. Out-kov.-kv, Ap"th. I IHM........... Wichtig "3NE iiir jeden llaiisliiili! Complellß Britania&illier-Speisßseryicß für nur fl. 8 Eine Sommerwohnung, bestehend ans 2 Zimmern, wird ans 6 Wochen zu miethen gesucht. Antrüge an die Expedition. \ Princessen-Wasser j; von Anlast Renard in Paris. v Dieses rühmlichst bekannte Waschwaaser gibt ^ der Haut ihre jugendliche Frische wieder, macht T Gesicht, Hals und Hände blendend weiss, weich M und zart, wirkt kühlend und erfrischend wie kein L anderes Mitt 1; entfernt alle Haut-iUMchlilge. w Soniinerspioscen n. Falten n. erhält den Teint u. p eine zurte Ha .t bis in'» späte Alter. 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H erhält man nachstehende» gediegenes Britaniasilber Service au« den feinsten and besten Britaniasilber. Für das Weiss« bleiben der Bestecke gaiantirt. 6 Stück Britaniasilber Taselmcsaer mit englischen Stahlklingen C Stack echt englische Britaniasilber Gabeln, feinster schwerster Qualität 6 Stück massive Britaniasilber Speiselöffel, 12 Stück feinste Britaniasilber Kaffeelöffel, 1 StÖck massiver Britaniasilber Milchschöpfer, 1 Stück schwerer Britaniasilber Suppenschöpfer bester Sorte, 2 Stück effectvolle Salon-Tafcllcuchter, st Stück feinste Eierbecher, 6 St. fein cisellirte I'rä>entirtassen (Tablett's), 1 Stück schöner Pfeffer- oder Zuckerbehälter. 1 Stück feiner Theeseiher, 6 Messerleger (Krystall). S< Stück. Bestellungen gegen Postvorschuss (Nachnahme) oder vorheriger Geldeinsendung werden, so lange der Vorrath eben reicht, effcctuirt durch das Britaniasilber Fabriks - Depot C. I^aiiffer. Wien, II, grosse Schiffgasse 28. Vß. Im nichtamvenirenden Fnlle urird thu Service binnen 10 Tagen gegen RHrkemtattung det niwJu/enommtnsn Betraget aurtarultlot zurückgenommen. — 8 — Am 20. d. M. ist auf dem Wege vom Hauptplnt* durch die Postguts« in die Brunngasse eine grosse grauu verloren worden. Der ehrliche Finder wolle dieselbe gegen Belohnung in derExped. «1. Bl. abgaben. 161—-1 «-lern in Cilli. Den verehrten P. T. Mitgliedern des Vereines wird hiemit höflichst bekannt gegeben, dans der Anfang des für Noiiiitil>eml II| in Cilli, welche» im besten Betriebe ist, kann sofort wegen eingetretenen Familien Verhältnisse übernommen werden, hiezu die nöthige Gewölbseinrichtung und Wohnung. — Nähere Bedingnisse zu erfragen bei Moritz ltliiti. Cilli. 147—3 Danksagung. Indem ich mir erlaube, der Geiiernl-Ajfeiitsclinrt «>« i iuitfni'iH(>li-IViiiicÖMiHclicn VerMtcheriinKw-.Vclieii-Gem'llwi'liiil't in Graz, Radetzkv-»trasse Nr. 8 für die schnelle und Überaus coulant« Liquidirung und Auszahlung des erhobenen Schadens, bei dem am 16. liiiiHcli und fMlmiiiisti'u- i>l tlv gisbildet.r 38 Jahre alter ledig, der sieh mit den besten Zeugnissen weisen kann, empfiehlt sich grrosae: KtnbliHaeiii^ntM, liununter-nelti>iuiifc<*i> etc unter coulanten Bedingungen zum Dienste. 151 — Antritt könnte sofort erfolgen. - Gefällige Antrüge wollen unter ,,X. V. |:l" an die Expedition dieses Blattes, wo auch die Zeugnisse zur Einsicht aufliegen, gerichtet werden. I Ich versende unterGaruntlo <1 er 10«■ 1«t-lioit, gegen vorheriger Cassasendung oder per Nachnahme. einen Orljj-lmilltiMti*-des weltberühmten TronnniiKM- Iiiii'|>iitlu>n>\Viioh1iol-der (Borovloakn) t't 7() Kr. IViinko Hrujf und fViiiilco{10iiil>iillii(rc. Der-ell e wird bei den feinsten Tafeln nach dem Speisen servirt, befördert die Verdauung und ist zudem ltüilcnileu von nnbezahlbarein Werthe. Mindest-abgab« 2 KrUge. Einzig nnd allein bei .J. Sul-■vvoii ii, Ober-Ungarn. 12^—8 Danksagung. Für die so vielen Beweise herzlicher Theilnahme sowohl wiihrend des Krankseins als auch bei in Hinscheiden unseres nun in Gott ruhenden Gatten, resp. Vaters, des Herrn I für die vielen Kranzspenden und die zahlreiche Betheiligung am Leichenbegängnisse, sagen wir Allen unseren tiefinnigsten Dank. CILLI, 22. März 1882. 160—1 Die iMmeM Iterölietaen. Eine sonnseitige ebenerdige bestehend aus Zimmer, Kabinet und Kttch«, ist in ei-nein nouerbauten Haun* rn vergaben. Anzufragt-n in der Expedition der Cillier Zeitung. 144— MatictPlicker W V V |S Cilli, Bahnhofgasse Nr. 97 Ä V -w V i*hhi ftohrrn' Fraiixösisclic P SARDINEN. K tr Ularluirte v ►2 ffi AALFISCHE, ffi —---- ---^ Geräucherte Hüringe. h iiscie Sammet $ Na stielten. ^ Russischer Caviar. 1 &»urhnaii HiiNlnril.C ki Hll WW1T UAITT^ W ►« rM Sj ;#j Cayenne Pepper. I ;j fctfiffrhi~ A Grazer, Triester und Schweitzer Ä Mi CtLocolade. § :• Rosmarin Aepselspalta. i Curry Powder. « s I# i# i O » 25 « * Z n a i m e r G ii r k e n. % r® Estragon-Senfj Kremser SenfZ Französischer Senf & >Ioiit»rde I Hafeiweine £ $ 1 ii F 1 n b c h o ii. MATIC & PLICKER, A <1111, IKalnili4»l8s»MN<' Xr. »J S „/.um Moliren." rj W Druck und Verlag von Johann Kukuscli in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Mas Bescz/.i