Vereinigte ^^ Laibacher ZettuW ^5?^ Z6. Gedruckt bey Ignaz Aloys Cdlen v. Kleinmayr. Dienstag den iä. Iuly !8i?. I n n l a n b° G r a tz. Unsere Hauptstadt genoß durch vier ^Taae der erfreulichen Gegenwart des Hortnvürdig-sten, durch seine persönlichen hoben Eigenschaften und würdcroNkN Cbarekterzüge so innigst verehrten Bischofs von Laiback, Hock-welcker seine Rückreise von Wien durratz an; und ssrmten bis ». Morgens, ja selbst »m Begriffe der Abreise, von den zab!sc,ck berbeygeströmten stadrern und kandleuten 6^90 Seelen. Im Vesike der auogeze^ue- Tagen zur Verantwore tung allfder Veste von BarccUona zu stellen, widrigenfalls sie von dem ni^dergesetzlen Kriegsgerichte als Redelleu würden verurtheilt werden. (W. 3) Nach dem Diari di Noma wäre es bereits entschieden, daß Lacy das Leben verlieren sott; der Generalcapitain Easiannos zögerte nur mit der Hinrichtung, bis mehr Trup« pen in dem stark bevölkerten Barcellona vera sammelt waren. (Wdr.) Portugal und Brasilien. Zu Lissabon erschien unterm3,. Mai folgender Aufruf der Negierung: „Da die Verschwörung ejniger Vcrratber bekannt ist, die zur Schande der erblichen Biederkeit der Portugiesen , den unsinnigen und abscheulichen Dlan entworfen hatten, eine revolutionäre Negicrnng zu errichten, und für sicb oder th' re Ankänger im Publikum falscken Vorwanb zu verbreiten suchten» um das wabre Ziel eines Plmi«^ zu verdecken, der belrn Gclin« gen dieß Königreich in die Greuel der Anarchie gestuft und in Portugal die blutigen verheerenden Vorfälle wieder erneuert bättt, die in unsern Tagen dasunglückl,cke 3""^ reich verwüstete; — welcke Verrätber bw zu dem Punkse verblendet waren, baß sie VW überredeten, Volk und Armee, die stets d»e wacklamsten Wäckter nnd Vertheidiger der Religion, des Königs und des Vaterlandes waren, und sind, könnten den feilen ^«^ fükrungen schlechter und verächtlicher Kerc^ len ikr Obr leihen; und da man mtt m0^ lichster Schnelle in legater Form fortfahren will, zur Kenntniß der Schuldigen d,e,e- schrecklichen und abscheulichen Verbrechens iu gelangen , so daß die Schuldigen nach der Strenge der Gesetze bestraft und die Schuldlosen als solche anerkannt werden mögen, deß-balh befiehlt der König, unser Herr, daß, sobald die Statt badenden Untersuchungen beendiget sind, der Prozeß eingel itet und das Urtheil gefällt werde ?c. (S. Z.) Bri,fe ans Babia vom 29. April mel-ben, daß Brasilien sich einer vollkommenen Nuhe erfreue, «urdie eine rebellische Stadt Aernambuco ausgenommen , deren strafbare Legierung sich in einer verzweifelnden Lage befindet. Denn, da sie aus dem Innern des Landes keine Lebensmittel erhalten kann, weil die Einwohner des Oberlandes gegen ble Empörer sind, so vermag sie den Pöbel ntcht mehr im Zaum zu halten , der sich den abscbeulichsten Ausschweifungen überläßt. Zu Vahia beißt es, Martins habe sich mit den andern Anführern eingeschifft, um sich zu «en spanischen Insurgenten oder in die verewigten Staaten zu flüchten. Inzwischen wollen die Haupter der Insurgenten, so lange ihre Herrlichkeit noch dauert, die Zeit nicht unbenutzt zubringen. ^>le haben eine pcrnambucische Flagge erfunden, welche aus einem Regenbogen besteht, ubcr dcm ein Stern schwebt. So oft eine n?ue Provinz sich witihnen vereiniget, soll cin ncuer Stern hinzugefügt wcrden; bis jetzt nnd abcr nur zwey Sterne aufgegangen. Unter dem Regenbogen ist eine Sonne, deren Kinder sich Pernambuco's Einwobncr sonst nannten, und unter dieser ein Krcutz, als Anspielung auf den alten Nahmen, Santa ^ruz. Uebrigens haben sie aUcn Adel abge-Ichafft; Patrivt und Mitpatriot sind die einigen angenommenen Benennungen. (Wdr.) Großbritannien. Seit dem unerwarteten Ausgange des Watsonschen Prozesses und der Insurrektion Nottingbam spricht man neuerdings von Nner Spaltung im Habinette. Graf Liverpool und Hr. Vansinart sollen sich persönlich zum <-r,nzen Regenten begeben, und bei ihmpro-'emrt haben, daß sie an den Maaßregeln, welch« diesen Ausgang hetbeygeführt, kewen Antheil gehabt hatten. Man svrichtbavon baß LordSidmouth, GrasBathurst »r aus-hingegen die Lords GrenviUe, Spencer, Colcke-stcrzc. in das Ministerium treten dürften. Doch sind dieß nur Geruch«. (B v. T.) Rußland. Ein Theil der Garde-Regimenter wird, wie er heißt, nach Moskau marfcblren, nm wadrend der Anwesenheit des taiserl. Hofes nächsten Herbst und Winter dort den 3ienst zu verrichten (Wdr.) Der Hasen von Odessa ist für einen Frey, Hafen erklärt worden. (Wbr) T 0 s c a « a. Am 28. Juni befanden sich Ibre katserl. Hob. die Frau Erzherzoginn Leopoldine, Kronprinzessinn von Pormgal und Brasilien, mit Ihrem ganzen Gefolge noch jmmer in dem großherzogl. Lustschlosse Pogaio imveria» le, eine Miglie von Florenz. Die Ankunft der Escadre, welche bestimmt ist, Ihre kai» serl. Hoh. von Livornv nach Brasilien zu führen , ist durch die Absendung eines Theils der Schiffsmannschaft auf zwey Fregatten zur Blokade von Pernambuco wahrscheinlich um z^ Tage bis 3 Wochen verspätet worden. Ihre kaiserl. Hoheit dürften Sich daher kaum vor der zweyten Hälfte des Iuly einschiffen. Seitd" Alck'nftdeMürsie i von Metter ich in Florenz herrscht ein starker Kurierwechsel zwischen dieser Stadt und Rom. (Wdr.) T ü r k e y. Nachrichten aus Konstantinopel vom 2I. May zufolge, wird der Krieg gegen die We-chabiten von dem Kiaja IbrablM Pascha, nur sehr zögernd fortgeführt, wobey jedoch auch die Schwierigkeit, der durch Sandwüsten fast unzugänglichen Hauptstadt derSek-tircr beyjukommen , mit in Anschlag zu brin« gen ist. Das letzte Trcffen ward im Tezeme ber r. I. bei Kamlie, jenseits Medina, gegen eine der widerspenstigen arabiicnen Horden geliefert. Die Türken siegten; viele Ara-ber blieben auf dem zlatz; lono Karuele, 5ono Schafe und alles Gepäcke waren die Beute der Sieger. Die zunächst gelegenen Horden e g hen sich, nur eine zog sich in die Wüste zurück. Am 12. gedachten Monaths ging die zur dietzjahngen Kreuzfahrt noch dem Archipelagus bestimmte Flottille unter Segel» ^ie besteht aus 2 Korvetten nnd eiker Galeere. Niederländisches Asien. Privatbriefe ans Java von 6. Jänner melden, daß zu Anfang Dezembers die Insel Banka von den Engländern an die Niederlander übergeben worden ist. Die Coroette ^ris ist nack Borne» gesegelt, um BanjarmaPng in Besitz zu nehmen. Man scheint im An« fange einigen Widerstand von Genen der Einssebornen gefunden zn haben. Eine Anzahl Verbannter und Uebelchater, welche stch daselbst befanden, haben diese Gelegenheit benutzt, um sich wieder einnn'chieffen und nach Java zurückzukehren. Hier gelandet, sahen sie sich bald durch mehrere Seeräuber verstärkt, und kor.nt'n von den Truppen der ver« schiedencu Otat'balter nicht im ^amn gehale ten werden. Mehrere hundert Mann suchten durch die Gebirge zu dringen, uni zuerst Ban» tam anzugreifen, und dann selbst eine Unternehmung gegen Batavia zu wagen. Nachdem jedoch in Eile die Truppen der Precmger Regentschaften, einige Nciterey und niederländische Artillerie mit 2 Kanonen zusammengezogen waren, wurden die Meuterer übers saUen und nach kurzem Widerstände auseinander getrieben. Ungefähr 100 sind geblieben , die übrigen wurden gefangen genommen, und sollen ehestens nach den molukkischen In-feln gebracht werden. Die Seeräuber, welche die Verbannten unterstützt hatten , sind sehr kühn. Sie sollen sich in der Sunda Gtraße «ines kleinen Fahrzeuges bemeistert und hie Weissen darauf ermordet baben. (Wdr.) Vermischte Nachrichten. Zu Straßburg kam im vorigen Monath »m Artillerist zu einem NageMmidt mit einem Sack, worin sich, wie er vorgab , Zuckerund Kaffee befände, und b.ith selbigen zu wargen. De Gckmid erfüllte seinen Wunsch, und legte den Sack auf die Wage. Da nickt genug Gewicht vorhanden war, so begab cr slch mit dem Artilleristen in eine benachbarte Kammer; kaum waren sie da, als eine W erschreckliche Erplosion andere Personen wurden schwer verwundet und ein Kind getldtet. Unlängst aß zu Frankfurt ein armer Tag? lsbner zn viel von dem friste und schleck« ten Brod, wie es gewök Nich gegenwärtig die dortigen Bäcker verbacken, trank Wassir haraul, und starb in einlgen Minuten. (G. Z.) Im Altönburgifchen (in Sachsen) zeigt sich eine Krankheit, die zvar uicht l nerhört, aber dock seltsam ist; den Patienten werde« die Lippen wund, und daun wächst »hnen der Mund zn, oft iu emer einzigen Nacht. Zu Marseille besindn sich ein Doggen«» Hund und cin sibirischer Esel, welche zu vol-tigiren verstehen, i;nd sogar auf dem Seile tanzen. <5ie verdunkeln also bei weiten dem gclchrdn H nid zu Paris. Der Rajah von Nepaul ist in Indien gcstoce ben. Einer seiner sogenannten Königinnen,, eine Beyschläferinn und fünf Kammermädchen habcn sich mit seinem Leichnam srty,vill»g verbrannt. Eine derselben war erst »6 Iah* re alt. (P. 3.) Die Königinn von Bayern ist mit Ihrer jüngsten Tochter, derPrn zessinn Caroline, aM 3. Huly von München nack Baden , be ^a-statt, abgereiset ^ wo Ihr königt. Gemabl des rcits am 3a. Iuny eintraf —Der fran,ösiswc Marschall und Pair, Graf BcurnonvMe, «N am 27 Iuny, in Begleitung seiner Gemäss Nun, von Paris kommend, durch Lüttich w die Bäder von Achen gerciset. Tie niederl. Zeitungen liefern noch lmmcr Nachrichten von Nnruben aus den Gettcrdemä tten. Neu r-lich erlaubte sick der 1 ödel zu A',tn'cfpen, Brügge, Lrerreund Lockere«, wlcderHraft"^ Eingriffe in das Prwalcigcnchum. Dle^e^ fernguug d«r Krone für den Hcrrs^e^v^ Hanti, Heinrich l. (Christoph, ist , Ber."^ Blattern zufolge,, einem leipziger KM'iil" übertragen worden. (Wdr.) Wechsel-Eours in Wien am 9. Iuly 1817. ConventionsmÜW von Hundert 32s Fs6 ^